(19)
(11) EP 1 151 492 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
29.01.2003  Patentblatt  2003/05

(21) Anmeldenummer: 99964370.3

(22) Anmeldetag:  24.11.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01P 1/12
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE9903/724
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 0003/5041 (15.06.2000 Gazette  2000/24)

(54)

HOHLLEITERSCHALTER

WAVEGUIDE SWITCH

COMMUTATEUR EN GUIDE D'ONDES


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES IT SE

(30) Priorität: 07.12.1998 DE 19856334

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
07.11.2001  Patentblatt  2001/45

(73) Patentinhaber: Tesat-Spacecom GmbH & Co. KG
71522 Backnang (DE)

(72) Erfinder:
  • SPELDRICH, Werner
    D-71522 Backnang (DE)
  • ROSENBERG, Uwe
    D-71522 Backnang (DE)

(74) Vertreter: Schuster, Gregor, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Schuster & Partner Wiederholdstrasse 10
70174 Stuttgart
70174 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 4 034 683
US-A- 2 898 562
GB-A- 692 308
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung geht von der Gattung aus, wie im unabhängigen Anspruch 1 angegeben.

    [0002] Aus der DE 4034683 C2 ist ein Hohlleiterschalter bekannt, der einen Stator mit vier Hohlleiteranschlusstoren aufweist und einen Rotor, in dem Hohlleiterpfade vorhanden sind, die mindestens zwei Hohlleiteranschlusstore miteinander verbinden. Das Umschalten der Signalpfade erfolgt durch Drehung des Rotors (dadurch auch Drehung der Hohlleiterpfade im Rotor).
    Um eine elektrisch akzeptable Funktion (Anpassung, Isolation) zu erreichen, ist eine hohe Präzision bei der Herstellung von Stator und Rotor erforderlich, vor allem ist für die Kombination dieser Teile nur ein sehr enger Spalt zwischen Stator und Rotor zulässig, so daß in der Regel eine sehr aufwendige Präzisionslagerung notwendig ist.

    Vorteile der Erfindung



    [0003] Der erfindungsgemäße Hohlleiterschalter besteht aus zwei Teilschalen, die jeweils insbesondere symmetrisch die Hälfte der Hohlleiterstruktur aufweisen und die vorzugsweise in Frästechnik hergestellt sind. Der entsprechende 'Schaltpfad' wird durch ein einfaches, elektrisch leitendes Septum z.B. durch Drehen oder Schieben eingestellt.
    Es ist keine komplexe Rotor-/Stator-Geometrie notwendig. Zudem sind andere Schalterkonfigurationen möglich.

    [0004] Der Anmeldungsgegenstand mit den Merkmalen des Anspruches 1 hat folgenden Vorteil:

    [0005] Ein Hohlleiterschalter nach der Erfindung kann aus Teilen aufgebaut werden, deren Herstellung keiner übermäßigen Präzision bedarf, so dass die Herstellungskosten wesentlich geringer sind als bei Schaltern, die dem Stand der Technik entsprechen. Zudem können kurze Schaltzeiten realisiert werden, da die beim Schalten zu bewegenden Massen sehr klein sind.

    [0006] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben, deren Merkmale auch, soweit sinnvoll, miteinander kombiniert werden können.

    Zeichnung



    [0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher erläutert. Schematisch ist gezeigt in
    Figur 1:
    der prinzipielle Aufbau einer Ausführung des erfindungsgemäßen Hohlleiterschalters mit drei Schnittabbildungen,
    Figur 2:
    eine offene dreidimensionale Darstellung (ähnlich einer Explosionszeichnung) des Hohlleiterschalters nach Figur 1 für zwei unterschiedliche Schaltzustände,
    Figuren 3 und 4:
    weitere mögliche Schalterkonfigurationen, die wesentlich von den bisher bekannten abweichen.


    [0008] Im Wesentlichen gleiche Teile in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
    Im nachfolgenden wird die Erfindung anhand von zwei unterschiedlichen Ausführungen näher erläutert. Diese Ausführungen stellen nur einen Bruchteil der Möglichkeiten dar, welche mit dem neuen Prinzip realisiert werden können.

    Beschreibung der Ausführungsbeispiele



    [0009] Die Figuren 1a, b, c zeigen drei Schnittdarstellungen durch eine symmetrische Schalteranordnung, dabei stellt der Schnitt C-C in der Regel die Halbschalenteilung der Komplettanordnung dar, also die Statorhalbschale (ohne Außenkontur) mit beweglichem Element (hier in Gestalt eines Rotors). Die Anordnung weist vier Hohlleiteranschlusstore 1, 2, 3, 4 auf, wobei einander benachbarte Hohlleiteranschlusstore jeweils rechtwinklig zueinander angeordnet sind.

    [0010] In dem Stator der Anordnung sind zwischen benachbarten Hohlleiteranschlusstoren Hohlleiterpfade in Form von 90-Grad-E-Ebenen-Krümmern 12, 23, 34, 41 eingebracht, so daß sich bei jedem Hohlleiteranschlusstor eine entsprechende Verzweigung ergibt. Durch diese Anordnung verbleibt im Zentrum der Anordnung ein massiver Bereich 5 je Statorhalbschale. Im kompletten Verzweigungsbereich, also innerhalb des Kreises 6 ist zwischen den Statorhalbschalen ein Spalt 7 vorgesehen, in dem ein elektrisch leitendes Septum 8 eingebracht ist. (Auf die elektrischen Eigenschaften der Hohlleiterpfade hat der Spalt 7 nur einen unwesentlichen Einfluß, da er sich in der elektrisch neutralen Zone der Hohlleiterpfade befindet.) Das Septum 8 ist so geformt, daß zwei einander gegenüberliegende äußere Krümmungskonturen 9, 10 nahezu die Konturen der zwei entsprechenden E-Ebenen-Krümmer nachbilden. Das heißt, durch das Septum 7 werden die E-Ebenen-Krümmer für die gewünschten Hohlleiterpfade 23, 41 nachgebildet. Dagegen sind die Teilbereiche der anderen E-Ebenen-Krümmer überdeckt. In diesen überdeckten Bereichen 12, 34 sind die Hohlleiterpfade durch das Septum 7 in der Mitte ihrer Breitseite in zwei 'Teilhohlleiter' geteilt, so daß in diesen Bereichen die Grenzwellenlänge wesentlich kleiner ist als die Wellenlänge des Nutzfrequenzbandes und dadurch eine Signalausbreitung hier unterbunden wird.

    [0011] Eine zentrale, drehbare Lagerung des Septums 7 im zentralen massiven Bereich 5 ermöglicht eine sehr einfache Umschaltung der Hohlleiterpfade, die durch eine 90-Grad-Drehung des Septums 7 erfolgt, siehe die Figuren 2a und b.

    [0012] Das Septum 7 kann beispielsweise mit Schleifkontakten ausgeführt sein - es ist jedoch vorteilhaft das leitfähige Septum in Bezug auf den Hohlleiterbereich isoliert anzubringen.

    [0013] Ferner kann das Septum 7 eine frequenzselektive Struktur 13 (beispielsweise Erhebungen, Rippen 16c, Vertiefungen, Rillen, Löcher, Schlitze, Materialdiskontinuitäten) aufweisen, die einerseits die Störungen durch die 'Teilhohlleiteröffnungen' kompensiert und andererseits die Isolation zwischen den 'gesperrten' Hohlleiterpfaden erhöht.

    [0014] Zusätzlich kann das Septum 7 gleichzeitig zur Kennzeichnung der Schalterstellung durch Markierungen 14, 15 mit herangezogen werden, z.B. in Verbindung mit einer Lichtschranke.

    [0015] Nach dem oben beschriebenen Prinzip sind auch andere Schalterkonfigurationen denkbar. Figur 3 zeigt beispielsweise eine Anordnung, bei der durch Schieben eines Septums 16 die Schaltfunktion realisiert wird. Das Septum 16 weist zwei getrennte Bereiche 16a, 16b auf, von denen jeweils ein Bereich die Konfiguration einer der Schalterstellungen aufweist. Damit diese zwei Bereiche gemeinsam entsprechend den Pfeilen 17 verschoben werden können, ist ein Verbindungsteil 18 zwischen die Bereiche 16a, 16b eingebracht, welches sich bei einer Schalterstellung in einem durchgehenden Hohlleiterpfad (siehe Figur 3a) befindet.

    [0016] Entweder ist dieses Verbindungsteil 18 so auszulegen, daß es sich elektrisch neutral verhält (z.B. Lambda/4-Transformation mit Transformationsstufen, gebildet durch Fortsätze 19 an dem Verbindungsteil 18) oder daß die durch das Verbindungsteil verursachte Störung im Verbindungsteil selbst oder im entsprechenden Hohlleiterpfad (durch geeignete Diskontinuitäten 20) kompensiert wird.

    [0017] Im Einzelnen kann die Kompensation des Verbindungsteils 18 folgendermaßen ausgeführt sein:

    a) Kompensation indem es etwa die Länge einer viertel Wellenlänge aufweist;

    b) Das Verbindungsteil 18 weist zusätzlich jeweils eine Transformatorstufe 19 zu den anschließenden Hohlleiterabschnitten auf, wobei das Dielektrikum gestuft oder ein Dielektrikum mit anderer Dielektrizitätszahl verwendet wird; die Länge der Fortsätze 19 des Verbindungsteils, welche die Transformatorstufen bilden entspricht dabei einer viertel Wellenlänge;

    c) das Septum weist (zusätzliche) Diskontinuitäten auf, die mit dem Septum verschoben werden, beispielsweise in Figur 4a: oben induktive, unten kapazitive Diskontinuität;

    d) Kompensätion durch (zusätzliche) Diskontinuitäten/Transformationen (beispielsweise Querschnittsänderung des Hohlleiters im Bereich des Verbindungsteils 18), die sich im Hohlleiter befinden und nicht mitverschoben werden; dies ist möglich, wenn sich die Diskontinuitäten/Transformationen in denjenigen Teilen des Hohlleiters befinden, die nur zusammen mit dem Verbindungsteil 18 im durchlässig geschalteten Betriebszustand betrieben werden.



    [0018] Analog zu den obigen Ausführungsbeispielen läßt sich die erfindungsgemäße Lösung auf eine Vielzahl von verschiedenen Konfigurationen anwenden, die beispielsweise auch mehr als vier Hohlleiteranschlusstore aufweisen, sowie auf sehr individuell gestaltete Schaltmöglichkeiten.


    Ansprüche

    1. Hohlleiterschalter mit einem Stator und einem elektrisch leitenden beweglichen Element, wobei der Stator zwischen Hohlleiteranschlusstoren ( 1 bis 4) Hohlleiterpfade (12, 23, 34, 41) aufweist, die mit Hilfe des beweglichen Elementes (8) für Hochfrequenzwellen durchlässig oder undurchlässig schaltbar sind,
    dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Element als Septum (8) in einem Spalt (7) des Stators ausgebildet ist und sich im jeweils undurchlässig geschalteten Hohlleiterpfad parallel zu dessen E-Ebene erstreckt, wobei es den Hohlleiterpfad in zwei parallel zueinander verlaufende Teilhohlleiter teilt, die gegenüber dem durchlässig geschalteten Zustand des Hohlleiterpfads kleinere Grenzwellenlängen aufweisen.
     
    2. Hohlleiterschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Septum (8) eine frequenzselektive Struktur (16c) aufweist, die einerseits die Störungen durch die Öffnungen der Teilhohlleiter kompensiert und andererseits die Isolation zwischen undurchlässig geschalteten Hohlleiterpfaden erhöht.
     
    3. Hohlleiterschalter nach Anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet, dass das Septum (8) als Rotor gestaltet ist.
     
    4. Hohlleiterschalter nach Anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet, dass das Septum (16a, 16b) als Schieber gestaltet ist.
     
    5. Hohlleiterschalter nach Anspruch 4,dadurch gekennzeichnet, dass das Septum zwei elektrisch leitende Bereiche (16a, 16b) aufweist, die über ein dielektrisches Verbindungsteil (18) miteinander verbunden sind.
     
    6. Hohlleiterschalter nach Anspruch 5,dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsteil (18) Mittel (19, 20) zur Kompensation von Feldbeeinflussungen aufweist, die auftreten, wenn es in einem durchlässig geschalteten Hohlleiterpfad liegt.
     
    7. Hohlleiterschalter nach Anspruch 5 oder 6,dadurch gekennzeichnet, dass in einem Hohlleiterpfad Mittel zur Kompensation von Feldbeeinflussungen vorgesehen sind, die auftreten, wenn das Verbindungsteil (18) in dem durchlässig geschalteten Hohlleiterpfad liegt.
     
    8. Hohlleiterschalter nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Septum (8) eine Markierung (14) aufweist, welche die Schaltstellung kennzeichnet.
     


    Claims

    1. Waveguide switch with one stator and one electrically conductive movable element, whereby the stator has between its waveguide connecting gates (1 to 4) waveguide paths (12, 23, 34, 41) which can be switched, by means of the movable element (8), to conduct high-frequency waves, characterised in that the movable element takes the form of a septum (8) in a gap (7) of the stator and extends in the respective waveguide path in the non-conductive state parallel to its E plane, whereby it divides the waveguide path into two partial waveguides running parallel to each other which have smaller threshold wavelengths compared with the waveguide path when in its conductive state.
     
    2. Waveguide switch according to Claim 1, characterised in that the septum (8) has a frequency-selective structure (16c) which on the one hand compensates for the interferences through the openings of the part waveguides and on the other hand increases the insulation between waveguide paths not in the conductive state.
     
    3. Waveguide switch according to Claim 1 or 2, characterised in that the septum (8) takes the form of a rotor.
     
    4. Waveguide switch according to Claim 1 or 2, characterised in that the septum (16a, 16b) is arranged as a slide valve.
     
    5. Waveguide switch according to Claim 4, characterised in that the septum has two electrically conductive areas (16a,16b) which are connected to each other by means of a dielectric connecting part (18).
     
    6. Waveguide switch according to Claim 5, characterised in that the connecting part (18) has means (19, 20) to compensate for field influences which occur when it is lying in a waveguide path switched to conduct.
     
    7. Waveguide switch according to Claim 5 or 6, characterised in that in a waveguide path, means are provided for compensating for field influences which occur when the connecting part (18) lies in the waveguide path switched to conduct.
     
    8. Waveguide switch according to one of the previous claims, characterised in that the septum (8) has a marking (14) which identifies the switch position.
     


    Revendications

    1. Commutateur de guide d'ondes avec un stator et un élément mobile électroconducteur, le stator présentant entre les portes de raccordement de guide d'ondes (1 à 4) des chemins de guide d'ondes (12, 23, 34, 41), qui sont commutables de façon perméable ou imperméable à l'aide de l'élément (8) mobile pour des ondes de haute fréquence, caractérisé en ce que l'élément mobile est conçu comme un septum (8) dans une fente (7) du stator et s'étend dans le chemin de guide d'ondes respectivement commuté de façon imperméable parallèlement à son plan E, moyennant quoi il divise le chemin de guide d'ondes en deux guides d'ondes partiels agencés de façon parallèle, qui présentent des longueurs d'onde limites inférieures par rapport à l'état commuté de façon perméable du chemin de guide d'ondes.
     
    2. Commutateur de guide d'ondes selon la revendication 1, caractérisé en ce que le septum (8) présente une structure (16c) sélective en fréquence, qui d'une part compense les parasites par les ouvertures des guides d'ondes partiels et d'autre part augmente l'isolation entre des chemins de guide d'ondes commutés de façon imperméable.
     
    3. Commutateur de guide d'ondes selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le septum (8) est conçu comme un rotor.
     
    4. Commutateur de guide d'ondes selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le septum (16a, 16b) est conçu comme un curseur.
     
    5. Commutateur de guide d'ondes selon la revendication 4, caractérisé en ce que le septum présente deux zones (16a, 16b) électroconductrices qui sont reliées entre elles par un élément de liaison (18) diélectrique.
     
    6. Commutateur de guide d'ondes selon la revendication 5, caractérisé en ce que l'élément de liaison (18) présente des moyens (19, 20) pour la compensation d'influences sur le champ, qui apparaissent lorsqu'il se trouve dans un chemin de guide d'ondes commuté de façon perméable.
     
    7. Commutateur de guide d'ondes selon la revendication 5 ou 6, caractérisé en ce qu'il est prévu dans un chemin de guide d'ondes des moyens pour la compensation d'influences sur le champ, qui apparaissent lorsque la partie de liaison (18) se trouve dans le chemin de guide d'ondes commuté de façon perméable.
     
    8. Commutateur de guide d'ondes selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le septum (8) présente un repère (14) qui caractérise la position de commutation.
     




    Zeichnung