[0001] Die Erfindung betrifft eine Pendelhubsäge, insbesondere Stichsäge, mit einer der
Befestigung eines Sägeblatts dienenden Hubstange, die eine, mit einem sich um eine
motorisch angetriebene Rotationsachse bewegten Mitnahmekörper, koppelbare Führungsfläche
aufweist, wobei durch das Bewegen des Mitnahmekörpers die Hubstange in eine Hubbewegung
versetzbar ist.
[0002] Pendelhubsägen der oben genannten Art finden Anwendung beim Ausführen von Trennarbeiten.
Ein Sägeblatt ist lösbar an einer Hubstange festlegbar, die eine pendelartige Hubbewegung
ausführt. Zur Transformation einer von einem Motor erzeugten Rotationsbewegung in
die pendelartige Hubbewegung weist die Hubstange eine Hubkulisse auf. In einer Hubrichtung
der Hubstange führt das Sägeblatt einen Material zerspanenden Sägehub aus und in die
entgegengesetzte Richtung einen Leerhub. Im Leerhub findet keine Zerspanung eines
zu bearbeitenden Materials, beispielsweise Holz oder Plastik, statt.
[0003] Aus der DE 198 19 527 ist eine derartige Pendelhubsäge mit einer motorisch angetriebenen
Hubstange bekannt. An einem Ende weist die Hubstange eine Werkzeugaufnahme zum lösbaren
Festlegen eines Stichsägenblatts und am gegenüberliegenden Ende ein Flachteil mit
einem Führungsloch auf. Im Führungsloch ist ein exzentrisch rotierender Mitnahmekörper
gelagert, der über die Führungsfläche mit der Hubstange, insbesondere mit dem Rand
des Führungslochs, in Kontakt steht. Die Führungsfläche steht quer zur Hubrichtung
der Hubstange, sowie quer zur Rotationsachse des Mitnahmekörpers.
[0004] Vorteilhaft an der bekannten Lösung ist die konstruktiv einfache Transformation der
kreisförmigen Bewegung des Mitnahmekörpers in eine lineare Bewegung. Dies ist einer
wirtschaftlichen Herstellung der Pendelhubsäge förderlich.
[0005] Nachteilig an der bekannten Lösung ist, dass die lineare Bewegung einen sinusförmigen
Geschwindigkeitsverlauf aufweist. Aus diesem Umstand ergibt sich einerseits der Nachteil
einer variierenden, sinusförmigen, Schnittgeschwindigkeit und andererseits, dass die
zeitliche Dauer eines Leerhubs der eines Sägehubs entspricht. Diese beiden Begebenheiten
führen zu einer unbefriedigenden Sägeleistung der Pendelhubsäge und einer verminderten
Standzeit des Sägeblatts.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pendelhubsäge mit einer
Hubstange zu schaffen, die eine hohe Sägeleistung aufweist und ferner wirtschaftlich
herstellbar ist.
[0007] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Führungsfläche in dem
durch die Kopplung mit dem Mitnahmekörper erzeugten Kontaktbereich eine von einer
Geraden quer zur Hubrichtung abweichende Kurvenform aufweist.
[0008] Dadurch, dass die Kurvenform abweichend von einer Geraden quer zur Hubrichtung ist,
besteht die Möglichkeit einerseits den zeitlichen Verlauf von Sägehub und Leerhub
zu optimieren und andererseits den Geschwindigkeitsverlauf, insbesondere des Sägehubs,
zu optimieren. Durch die Abweichung von der Geraden quer zur Hubrichtung wird ein
sinusförmiger Geschwindigkeitsverlauf der Bewegung der Hubstange und somit des Sägeblatts
verhindert.
[0009] Die Führungsfläche führt den Mitnahmekörper, beim Ausführen des Sägehubes, gegenüber
der Hubstange auf einer vorteilhafterweise im wesentlichen streng monoton fallenden
und konvexen Kurvenform. Die derart ausgebildete Führungsfläche stellt eine höhere
Sägeleistung der Pendelhubsäge sicher. Ausserdem ist die Dauer des Sägehubs länger
als die des Leerhubs, was insbesondere die Standzeit und die Effizienz des Sägeblatts
erhöht. Beim Ausführen des Leerhubs wird mit Vorteil eine gleichartige ausgestaltete
Führungsfläche genutzt, um eine wirtschaftliche Herstellung der Pendelhubsäge zu gewährleisten.
[0010] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform führt die Führungsfläche den Mitnahmekörper
beim Ausführen des Sägehubes gegenüber der Hubstange auf einer im wesentlichen streng
monoton steigenden und konkaven Kurvenform.
[0011] Die Kurvenform entspricht vorzugsweise einem Polynom n-ten Grades, um einen gleichmässigen
Geschwindigkeitsverlauf zumindest um Sägehub sicherzustellen. Durch diese Auslegung
der Kurvenform der Führungsfläche lässt sich ein annähernd optimaler und kontinuierlicher
Geschwindigkeitsverlauf sicherstellen.
[0012] Um einerseits eine annähernd gleichbleibende Geschwindigkeit im Sägehub und andererseits
eine möglichst einfache Ausbildung der Hubstange zu gewährleisten, entspricht die
Kurvenform vorzugsweise einem Polynom zweiten Grades.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Darstellung einer Pendelhubsäge mit einer Hubstange im Querschnitt;
- Fig. 2
- die in Fig. 1 dargestellte Hubstange vergrössert in einer Seitenansicht;
- Fig. 2
- die in Fig. 2 dargestellte Hubstange um 90° verdreht in einer Seitenansicht;
[0014] In den Fig.1 bis 3 ist eine erfindungsgemässe Pendelhubsäge mit einer, der Befestigung
eines Sägeblatts 2 dienenden, Hubstange 1 dargestellt. Die Hubstange 1 weist eine,
mit einem sich um eine Rotationsachse R bewegbaren, Mitnahmekörper 3 koppelbare Führungsfläche
4 auf. Zur Lagerung der Hubstange 1 und eines zum Antreiben des Mitnahmekörpers 3
dienenden Motors 6, insbesondere Elektromotors, weist die Pendelhubsäge ein Gehäuse
5 auf, das einen Tragrahmen 5a aufweist. Der Tragrahmen 5a ist starr mit dem Gehäuse
5 verbunden.
[0015] Zum Führen der Pendelhubsäge weist das Gehäuse 5 einen einstückig angeformten Handgriff
7 auf. Am Unterteil des Handgriffs 7 ist ein Schalter 8 zum Ein- und Abschalten des
Motors 6, der zusammen mit einem Zahnradgetriebe 9 die Hubstange 1 mittels des Mitnahmekörpers
3 und der Führungsfläche 4 in einer pendelartigen Hubbewegung in einer Hubrichtung
H bewegt.
[0016] Die Hubstange 1 weist über die gesamte Länge eine im wesentlichen zylinderförmige
Aussenkontur auf. An einem Ende weist diese eine Werkzeugaufnahme 11 auf, die zum
lösbaren Festlegen des Sägeblatts 2 dient. Am gegenüberliegenden Endbereich ist an
der Aussenkontur eine Hubkulisse 12 mit der Führungsfläche 4 angeordnet. Die Hubkulisse
12 weist einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf und ist beispielsweise als
ein Biege-Stanz-Teil ausgestaltet.
[0017] Zur präziseren Erläuterung der Kurvenform der Führungsfläche 4 ist die in Fig. 1
dargestellte Hubstange in Fig. 2 und 3 nochmals mit einem kartesischen Koordinatensystem
dargestellt, dessen Nullpunkt O durch den Schnittpunkt der Aussenkontur 13 der Hubkulisse
12 und der Rotationsachse R definiert ist, wobei sich die Hubstange 1 in einer NullIage
befindet. Die NullIage der Hubstange 2 und somit auch der Hubkulisse 12 ist derart
definiert, dass sie die Lage darstellt, um die die Hubstange 2 die pendelartige Bewegung
ausführt. In Hubrichtung H, in welcher der Sägehub ausführt, zeigt der positive Abschnitt
der Y-Achse. Die X-Achse verläuft quer zur Rotationsachse R und senkrecht zur Y-Achse.
Dabei ist die X-Achse derart orientiert, dass sich der Mitnahmekörper 3 vom positiven
Abschnitt der X-Achse direkt auf den positiven Abschnitt der Y-Achse bewegt. Der Drehwinkel
α des Mitnahmekörpers 3 ist dabei vom positiven Abschnitt der X-Achse bemessen.
[0018] Die Führungsfläche 4 weist im Bezug auf das kartesische Koordinatensystem einen parabelförmigen
Kurvenverlauf auf, wie dies insbesondere aus der Fig. 4 hervorgeht. Selbstverständlich
kann die Kurve auch ein Polynom n.Grades, wie beispielsweise y=a * x
n+ b * x
(n-1)+ ... c sein.
1. Pendelhubsäge, insbesondere Stichsäge, mit einer der Befestigung eines Sägeblatts
(2) dienenden Hubstange (1), die eine, mit einem sich um eine motorisch angetriebene
Rotationsachse (R) bewegten Mitnahmekörper (3), koppelbare Führungsfläche (4) aufweist,
wobei durch das Bewegen des Mitnahmekörpers (3) die Hubstange (1) in eine Hubbewegung
versetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsfläche (4) in dem durch die Kopplung mit dem Mitnahmekörper (3) erzeugten
Kontaktbereich eine von einer Geraden abweichende Kurvenform aufweist.
2. Pendelhubsäge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsfläche (4) den Mitnahmekörper (3), beim Ausführen des Sägehubes, gegenüber
der Hubstange (1) auf einer im wesentlichen streng monoton fallenden und konvexen
Kurvenform führt.
3. Pendelhubsäge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsfläche (4) den Mitnahmekörper (3) beim Ausführen des Sägehubes gegenüber
der Hubstange (1) auf einer im wesentlichen streng monoton steigenden und konkaven
Kurvenform führt.
4. Pendelhubsäge nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenform einem Polynom n-ten Grades entspricht.
5. Pendelhubsäge nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenform einem Polynom zweiten Grades entspricht.