[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Unter einem Propeller soll im Rahmen der Erfindung jede Einrichtung verstanden sein,
die geeignet ist, Drehbewegungen der Abtriebswelle der Maschine im Wasser in Kräfte
parallel zur Längsachse des Bootes und damit in Antriebs- oder Fahrtrichtung desselben
umzusetzen. Gegebenenfalls können auch mehrere dieser Einrichtungen, also beispielsweise
zwei Propeller, vorgesehen sein.
[0003] Wie bekannt, muß zur Optimierung des Antriebsverhaltens des Bootes eine Anpassung
zwischen diesem und dem Propeller (im oben definierten Sinne) einschließlich eines
gegebenenfalls zwischen beiden angeordneten Getriebes vorgenommen werden. Üblicherweise
geschieht das dadurch, daß bei maximaler Maschinenleistung die erzielte Geschwindigkeit
des Bootes ermittelt wird. Die maximal erreichbare Geschwindigkeit bei Antrieb durch
Propeller ist bekannt; durch Vergleich der gemessenen Maximalgeschwindigkeit mit dieser
bekannten Geschwindigkeit ergibt sich eine Beurteilungsmöglichkeit der definierten
Anpassung, so daß gegebenenfalls ein anderer Propeller eingesetzt oder zweckmäßige
Änderungen der Propellerform vorgenommen werden können.
[0004] Der erfaßte Zusammenhang von maximaler Leistung der Brennkraftmaschine und dabei
erzielter maximaler Geschwindigkeit des Bootes ist signifikant auch für das Vorliegen
von Beschädigungen im weitesten Sinne. So können durch Grundberührung einzelne Flügel
des Propellers verbogen sein; auch kann ein Algenbesatz des Rumpfes des Bootes die
erzielbare Geschwindigkeit beeinträchtigen.
[0005] Der Genauigkeit der Bestimmung des Vorliegens der maximalen Maschinenleistung und
damit der Ursache für das Vorliegen der maximalen Bootsgeschwindigkeit hat also erhebliche
Bedeutung nicht nur für die Auslegung des Bootes, sondern auch für das Erkennen von
Fehlern oder Beschädigungen während des Betriebs des Bootes.
[0006] Bekannt ist, zur Ermittlung des Vorliegens der maximalen Leistung der Maschine die
Drehzahl derselben meßtechnisch zu erfassen, da zwischen ihr und der Leistung ein
eindeutiger Zusammenhang besteht. Die entsprechende Kurve hat ein relativ schmales
Maximum, so daß eine sehr genaue meßtechnische Erfassung der Drehzahl erforderlich
ist, wenn man das Maximum der Leistung genau erfassen will. Selbst wenn man den Drehzahlmesser
so auslegt, daß dieser kurvenverlauf relativ "breit" ist, ergeben sich schon im normalen
Betrieb des Bootes momentane Drehzahländerungen, die die Erfassung des Leistungsmaximums
mit Toleranzen von weniger als 10 % kaum möglich machen.
[0007] Die Figur, in der ein typischer Verlauf der effektiven Leistung N über der Drehzahl
n wiedergegeben ist, läßt erkennen, daß insbesondere bei oberhalb des Nutzdrehzahlbereichs,
also rechts vom Leistungsmaximum N
M, liegenden Drehzahlwerten der Kurvenverlauf derart steil ist, daß Ungenauigkeiten
bei der Drehzahlerfassung auftreten können, die die Maschinenleistung als 10% unterhalb
der tatsächlichen vorliegenden maximalen Leistung liegend erscheinen lassen (Kurvenpunkte
A und B). Das sind aber Leistungseinbußen, die echte Fehlauslegungen (Punkt A: zu
großer Propellerdurchmesser, Punkt B: zu kleiner Propellerdurchmesser, in beiden Fällen
gegebenenfalls auch falsche Propellersteigung) signalisieren können.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren zu schaffen,
das eine hinreichend genaue Beurteilung des Antriebsverhaltens eines Bootes mit einer
Antriebs-Brennkraftmaschine ermöglicht.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in einem gattungsgemäßen Verfahren
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
[0010] Die Erfindung nützt also die Tatsache aus, daß die Maschine die maximale Leistung
dann abgibt, wenn die ihr zugeführte Kraftstoffmenge ihr Maximum hat. Dabei ist von
Vorteil, daß bei Dieselmaschinen, wie sie bevorzugt als Antriebsmaschinen für Boote
eingesetzt werden, ohnehin ein Kraftstoff-Mengenabgriff im Rahmen der elektronischen
Diesel-Kontrolle (EDC) vorgesehen ist, der zur Gewinnung eines optischen Signals für
das Vorliegen der maximalen Leistung der Maschine ausgenutzt werden kann.
[0011] Zweckmäßigerweise erfolgt eine optische Anzeige des Vorliegens des Maximalwertes
der Kraftstoffmenge und damit der Maschinenleistung, beispielsweise durch Aufleuchten
von Symbolen, wie Sternen oder Balken, und zwar zweckmäßigerweise in einem ohnehin
vorhandenen Instrument, beispielsweise einem Drehzahlmesser, das demgemäß als Kombi-Instrument
zu bezeichnen ist. Eine derartige symbolische Anzeige ist auch deshalb sinnvoll, weil
ein üblicher Bootsbenutzer nicht die technischen Kenntnisse hat, um zu erkennen, welcher
physikalische Wert tatsächlich zur Anzeige gelangt.
[0012] Es kann auch zweckmäßig sein, beim Vorliegen von Leistungswerten in unmittelbarer
Nachbarschaft der Maximalleistung, also hier erfaßt durch entsprechende Werte der
Kraftstoffmenge, beispielsweise durch verschiedene Farben dem Betrachter zu signalisieren,
daß seine Maschine noch Leistungsreserven hat.
[0013] Wie ohne weiteres ersichtlich, kann das erfindungsgemäße Verfahren mit Vorteil sowohl
bei der Entwicklung von Booten als auch im täglichen Betrieb derselben, also sowohl
von Fachleuten als auch von Laien, verwendet werden.
1. Verfahren zur Beurteilung des Antriebsverhaltens eines propellergetriebenen, mit einer
Brennkraftmaschine ausgerüsteten Bootes, wobei die bei maximaler Maschinenleistung
erzielte Bootsgeschwindigkeit erfaßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßgröße für das Vorliegen der maximalen Leistung das Maximum der der Maschine
zugeführten Kraftstoffmenge erfaßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorliegen des Maximums der Kraftstoffmenge ein individuelles optisches Signal
erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch bei Vorliegen maximumnaher Werte der Kraftstoffmenge individuelle Signale erzeugt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Wiedergabe des zumindest einen individuellen Signals ein ohnehin vorhandenes
Meßinstrument als Kombi-Instrument verwendet wird.