(57) Die Erfindung betrifft ein wäßriges saures Reinigungsmittel aus einem Naturprodukt
zur Reinigung von Oberflächen aus Metall, Keramik, Glas, Kunststoff, Steinen oder
Fliesen, sowie zum Reinigen von Teppichen, Gewebe und Faserstoffen bestehend aus einem
Gemisch folgender Substanzen :
a) 10,0 bis 20,0 Gew.-% rote Betesaft;
b) 3,0 bis 15,0 Gew.-% Schmierseife;
c) 6,0 bis 8,0 Gew.-% Zitronensäure (30%-ig);
d) 0,5 bis 0,6 Gew.-% Ascorbinsäure;
e) 0,1 bis 0,2 Gew.-% ätherisches Orangenöl;
f) 0,1 bis 0,2 Gew.-% ätherisches Teebaumöl und
g) ad. 100,0 Gew.-% destilliertes Wasser.
[0001] Die Erfindung betrifft ein wäßriges saures Reinigungsmittel aus einem Naturprodukt
für metallene Oberflächen, insbesondere im Sanitär- und Küchenbereich, für Oberflächen
aus Keramik, Glas, Kunststoff und Steinen, sowie zum Reinigen von Teppichen, Gewebe
und Faserstoffen.
[0002] Reinigungsmittel aus Naturprodukten sind bekannt. So ist in der DE 43 11 409 A1 ein
Reingungsmittel zur Oberflächenreinigung von Gegenständen beschrieben, dessen Hauptgemischbestandteil
aus einem kaltgepreßten Orangenschalenöl besteht. Der Anwendungsbereich dieses Reinigungsmittels
ist beschränkt, da im wesentlichen nur Fettlösungen entfernt werden können. Außerdem
enthält das Reinigungsmittel einen Emulgator der industriell hergestellt wird.
[0003] Aus der DE 41 04 191 C1 ist ein Verfahren zum Herstellen eines Reinigungsmittels
auf der Grundlage von Brennesseln und aus der DE 37 21 004 C1 ein Haushaltsreinigungsmittel
unter Verwendung von Brennesselsaft bekannt. Dieses Mittel weist eine nur unbefriedigende
Wirkung auf. Außerdem ist die Gewinnung von Brennnesselsaft sehr aufwendig.
[0004] Zum Reinigen von Sanitärkeramik und von harten Oberflächen sind in der DE 40 32 123
C2 und der DE 40 32 126 C2 Reinigungsmittel auf der Basis von Rhabarbersäften beschrieben.
Sie üben zwar einen guten Reinigungseffekt aus, können aber nicht lange genug gelagert
werden, da die Konservierung schwierig ist. Für die Gewinnung des Saftes wird eine
große Menge Rohmaterial benötigt.
[0005] Gemeinsam nachteilig bei den bekannten Reinigungsmitteln aus Naturprodukten ist die
Verwendung von Wasser mit einem hohen Härtegrad.
[0006] Aus der DE 44 20 735 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung mechanisch stabiler, sich
mit hoher Auflösegeschwindigkeit auszeichnender Brausetabletten für pharmazeutische
Brausetabletten, Diätbrausetablette sowie Brausetabletten in Form von Waschmittel-,
Bade- und Entkalkungstabletten bekannt, wobei in einigen Gemischen geringe Anteile
von Rote Bete-Saftpulver enthalten sind.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein wäßriges Reinigungsmittel aus einem Naturprodukt
zu entwickeln, das zum Reinigen von Oberflächen aus Metall, Keramik, Glas, Kunststoff
und Steinen sowie von Teppichen, Gewebe und Faserstoffen geeignet ist und ein hohes
Lösevermögen für Kalkablagerungen besitzt sowie Rostflächen entfernen kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Reinigungsmittel gelöst, das im wesentlichen
den Saft der roten Bete (beta vulgaris) enthält, dessen Gemisch im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 dargestellt ist und einen pH-Wert zwischen 2 und 3 hat. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Gegenstandes der Erfindung sind in den Unteransprüchen
2 bis 7 angegeben.
[0009] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel hat den Vorteil, daß alle Bestandteile reine
natürliche Stoffe sind. Es stellt sich in einer natürlichen Farbe dar. Das Reinigungsmittel
kann sowohl als Konzentrat als auch in Verdünnung mit Wasser, beispielsweise zum Reinigen
von Flächen mit geringem wasserlösbaren Verschmutzungsgrad verwendet werden. Der Verdünnungsgrad
richtet sich dabei nach der Art und dem Umfang der Verschmutzung. Bei der Anwendung
wird das Konzentrat mittels eines Schwammes direkt auf die verschmutzten Stellen aufgetragen.
Nach einer kurzen Einwirkzeit erfolgt das Entfernen des Konzentrat mit den abgelösten
Verunreinigungen mittels eines feuchten Schwammes oder eines feuchten Tuches. Der
Schwamm bzw. das Tuch sind danach in klarem Wasser zu spülen. Die Reinigungswirkung
ist auch bei sparsamer Dosierung hoch, was in Verbindung mit der hohen Umweltverträglichkeit
und dem schnellen Abbau zu keinen Entsorgungsproblemen führt.
[0010] Bei starken Verkalkungen an Armaturen ist es bisher üblich Essigsäure zu verwenden.
Die Essigsäure beseitigt zwar die Verkalkungen hat aber auch den Nachteil, daß Zerstörungen
an den Armaturen auftreten können. Diese starken Verkalkungen werden durch das neue
Reinigungsmittel ohne nachteilige Wirkungen gründlich beseitigt.
[0011] Das Reinigungsmittel eignet sich auch zur Reinigung von elastischen Fugen im Naßbereich
sowie von Glas. Es hat sich herausgestellt, daß das Konzentrat ebenfalls zum Reinigen
von Holz verwendet werden kann. Dies insbesondere dann, wenn nachfolgend das Holz
gebeizt wird. Für das Reinigen der Oberflächen von Tinte sowie von bestimmten Graffiti
sind gleichfalls gute nachweisbare Ergebnisse erzielt worden.
[0012] Zur Erhöhung der Haltbarkeit des Reinigungsmittels trägt Ascorbinsäure bei, deren
Anteil zwischen 0,5 und 0,6 Gew.-% liegen sollte.
[0013] Durch die Verwendung von destilliertem bzw. weichem Wasser mit einem Härtegrad von
1°d bis 7°d wird das Bilden eines Kalkfilmes beim Trocknen vermieden, so daß ein Nachpolieren
entfällt. Insbesondere beim Reinigen von Armaturen und Nirosta sind diese Vorteile
erkennbar.
[0014] Es ist vorteilhaft ätherisches Orangenöl und ätherisches Teebaumöl als zusätzliche
Substanzen dem Konzentrat beizugeben, da diese Öle keim- und geruchsabweisend wirken.
Ihr Anteil sollte je 0,1 bis 0,2 Gew.-% betragen.
[0015] Sauerampfer als weitere zusätzliche Komponente erhöht die Reinigungskraft, insbesondere
bei der Beseitigung von Rostflecken. Dabei genügen ca. 0,5 Gew.-%.
[0016] Zur Beeinflussung der Farbgebung des Konzentrates kann eine weitere zusätzliche Substanz
in Form von Zinnkraut beigegeben werden, dessen Anteil ca. 0,5 Gew.-% betragen sollte.
[0017] Zum Reinigen von Oberflächen mit geringem Verschmutzungsgrad, z.B. Keramik- bzw.
Kunststoffböden, Glas sowie Fliesen und Sanitärkeramik, ist eine Verdünnung des Konzentrats
mit weichem Wasser in einem Verhältnis von 1:100 bis 1:200 mit gutem Reinigungserfolg
möglich.
[0018] Anstelle der 30 %-igen Zitronensäure ist die Verwendung reiner Zitronensäure mit
einem Anteil von 1,8 bis 2,4 Gew.-% denkbar.
[0019] Die verwendeten Tenside für die Substanz unter b) sind zu 95 % umweltfreundlich biologisch
abbaubar.
[0020] Eine bevorzugte Ausgestaltung wäre folgende Zusammensetzung des Konzentrates für
das erfindungsgemäße Reinigungsmittel:
a) 12,5 Gew.-% rote Betesaft;
b) 4,2 Gew.-% Schmierseife;
c) 8,3 Gew.-% Zitronensäure (30 %-ig);
d) 0,5 Gew.-% Ascorbinsäure;
f) 0,1 Gew.-% äthetisches Orangenöl;
g) 0,1 Gew.-% äthetisches Teebaumöl;
e) ad. 100,0 Gew.-% destilliertes Wasser.
[0021] Anhand der folgenden Tabelle werden für einige Anwendungsfälle Mischungsverhältnisse
des Konzentrats mit weichem Wasser genannt:
Verwendungszweck |
Mischungsverhältnis |
Starke Verschmutzung von Teppichen, |
|
Polsterstoffen, Synthesefasern |
1 : 10 |
Normale Verschmutzung von Teppichen, |
|
Polsterstoffen, Synthesefasern |
1 : 100 |
Allgemeine Oberflächenreinigung |
|
für glatte Flächen |
1 : 50 |
Backofen- und Grillreinigung |
1 : 8 |
Fensterreinigung |
1 : 200 |
Beseitigung von Kalkablagerungen |
1 : 8 |
Beseitigung von Rostflecken |
1 : 1 bis 1 : 5. |
[0022] Die Herstellung des Konzentrates des Reinigungsmittels ist wie folgt : In einem ersten
Verfahrensschritt wird die geerntete und gesäuberte rote Bete im Ganzen blanchiert.
Dabei sind außer der Frucht auch die Blätter verarbeitbar. Nach dem Erkalten wird
die rote Bete in groben Stücken in eine Fruchtsaftzentrifuge gefüllt und dort der
rote Betesaft aufgefangen. Der klare Saft wird durch anschließendes Dekantieren und
Filtern durch ein feines Sieb gewonnen. In weiteren Verfahrensschritten werden die
einzelnen Substanzen anteilsmäßig dem rote Betesaft zugegeben und miteinander kalt
vermischt. Als letzte Bestandteile werden destilliertes Wasser sowie die ätherischen
Öle hinzugefügt.
1. Wäßriges Reinigungsmittel aus einem Naturprodukt zur Reinigung von Oberflächen aus
Metall, Keramik, Glas, Kunststoff, Steinen oder Fliesen, sowie zum Reinigen von Teppichen,
Gewebe und Faserstoffen bestehend aus einem Gemisch folgender Substanzen:
a) 10,0 bis 20,0 Gew.-% rote Betesaft;
b) 3,0 bis 15,0 Gew.-% Schmierseife;
c) 6,0 bis 8,0 Gew.-% Zitronensäure (30%-ig);
d) 0,5 bis 0,6 Gew.-% Ascorbinsäure;
e) 0,1 bis 0,2 Gew.-% ätherisches Orangenöl;
f) 0,1 bis 0,2 Gew.-% ätherisches Teebaumöl und
g) ad. 100,0 Gew.-% destilliertes Wasser.
2. Wäßriges Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Substanz unter g) ein Wasser mit einem Härtegrad von 1°d bis 7°d enthält.
3. Wäßriges Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
gekennzeichnet durch eine weitere Substanz
h) 0,5 Gew.-% Sauerampfer.
4. Wäßriges Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch eine weitere zusätzliche Substanz
i) 0,5 Gew.-% Zinnkraut.
5. Wäßriges Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Konzentrat mit weichem Wasser im Verhältnis 1:100 bis 1:200 mischbar ist.
6. Wäßriges Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Substanz unter c) reine Zitronensäure mit einem Anteil von 1,8 bis 2,4 Gew.-%
enthält.
7. Wäßriges Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Substanz unter b) Tenside enthält, die zu 95 % umweltfreundlich biologisch abbaubar
sind.