Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Zeltkonstruktion mit mindestens einer Zwischenebene,
insbesondere für Zwecke des Katastrophenschutzes.
Stand der Technik
[0002] Zeltartige Konstruktionen mit einem Traggerüst und einer dieses zumindest teilweise
überspannenden Außenhaut sind in den verschiedensten Ausführungsformen bekannt. Um
die Raumausnutzung der Konstruktion zu verbessern, ist in dem deutschen Gebrauchsmuster
GM 79 32 698 ein hallenförmiger Baukörper offenbart, der den Einbau von Zwischengeschossen
ermöglicht. Die Zwischengeschosse bestehen aus plattenförmigen Zwischenböden, die
von stabartigen Versteifungselementen, senkrechten Haltestäben sowie Spannund Zugelementen
getragen werden. Die plattenförmige Ausbildung der Zwischenböden führt dazu, dass
diese im Vergleich zu den übrigen Bauteilen der Konstruktion ein hohes Gewicht und
sperrige Abmessungen aufweisen. Hierdurch werden insbesondere der Transport und die
Lagerung des Baukörpers erschwert. Darüber hinaus ist zur Unterstützung der plattenartigen
Zwischenböden eine aufwändige Konstruktion aus stabartigen Versteifungselementen,
senkrechten Haltestäben sowie Spann- und Zugelementen erforderlich. Daher sind beim
Auf- und Abbau des Baukörpers zahlreiche Montageschritte erforderlich, was zu einem
hohen Zeit- und Arbeitsaufwand führt. Weiterhin ergibt sich aus der aufwändigen Unterspannung
der Zwischenböden eine ungünstige Raumausnutzung.
[0003] Die internationale Patentanmeldung WO 96/13640 beschreibt einen demontablen, pyramidenförmigen
Unterschlupf mit einer Rahmenkonstruktion, die mit einer Schutzhülle überzogen wird.
Als besondere Ausführungsform kann der Unterschlupf mit einem massiven Zwischenboden
für ein zusätzliches Geschoss versehen werden. Da der Zwischenboden nur an seinen
Rändern gestützt wird und keine zusätzlichen Unterstützungskonstruktionen vorgesehen
sind, weist der massive Zwischenboden große Abmessungen und ein hohes Gewicht auf,
was sich nachteilig auf Transport und Lagerung des Unterschlupfes auswirkt.
Darstellung der Erfindung
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Zeltkonstruktion mit mindestens einer
Zwischenebene zu schaffen, die ein geringes Gewicht und geringe Transport- und Lagerungsabmessungen
aufweist.
[0005] Dieses technische Problem wird erfindungsgemäß durch eine Zeltkonstruktion gelöst,
die folgende Bauelemente aufweist:
- ein Traggerüst;
- eine das Traggerüst zumindest teilweise überspannende Außenhaut;
- mindestens eine Zwischenebene;
- je Zwischenebene mindestens eine flächige Membran;
- je Zwischenebene einen umlaufenden Tragrahmen, in welchem die flächige Membran aufgespannt
ist.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, in Zeltkonstruktionen mit
Hilfe von leichtgewichtigen und platzsparenden Bauteilen tragende Zwischenebenen zu
realisieren. Zu diesem Zweck wird ein Tragrahmen bereitgestellt, in welchem eine flächige
Membran aufgespannt wird, so dass die Lastabtragung überwiegend durch ein Zusammenwirken
von Zugkräften in der flächigen Membran und Druckkräften in dem umlaufenden Tragrahmen
erfolgt. Gleichzeitig ist der umlaufende Tragrahmen so ausgebildet, dass er zur Verbindung
der Zwischenebene mit der übrigen Zeltkonstruktion dient.
[0007] Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass sich
dank der mit flächigen Membranen ausgeführten Zwischenebenen eine vorteilhafte Raumausnutzung
bei geringen Transportabmessungen und geringem Transportgewicht der Konstruktion ergibt.
So beanspruchen die Zwischenebenen nur einen sehr geringen Teil des Innenraumes ohne
hindernde Unterstützungskonstruktionen, was eine ungestörte Nutzung des Innenraumes
ermöglicht. Darüber hinaus besitzen die flächigen Membranen ein geringes Gewicht und
lassen sich zum Zweck des Transportes oder der Lagerung auf geringe Abmessungen komprimieren.
[0008] Nach einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die flächigen Membranen
der Zwischenebenen faltbar oder einrollbar. Zu diesem Zweck können die Membranen bevorzugt
aus geeigneten Textilien oder Kunststoffen hergestellt sein. Auch können die Membranen
hierfür netzartig ausgebildet sein. Auf diese Weise ergeben sich ein besonders geringes
Gewicht und besonders niedrige Transport- und Lagerungsabmessungen der Zwischenebenen.
[0009] Nach einer nächsten Ausführungsform weisen die flächigen Membranen eine Durchstiegsöffnung
auf, welche den ungehinderten Zugang zu den Zwischenebenen ermöglichen. Die Durchstiegsöffnung
ist bevorzugt von einem Tragring umrandet, der die Steifigkeit der Zwischenebene im
Bereich der Durchstiegsöffnung gewährleistet und zur Anbringung einer Unterstützung
oder einer Leiter dienen kann.
[0010] Nach einer weiteren Ausführungsform ist der umlaufende Tragrahmen so aufgebaut, dass
er eine polygonale, bevorzugt achteckige Grundrissform besitzt.
Eine besonders steife und verformungsarme Konstruktion ergibt sich, wenn der umlaufende
Tragrahmen aus Metallprofilen besteht. Zur Minimierung des Gewichtes ist es sinnvoll,
Hohlprofile zu verwenden. Darüber hinaus werden die Profile des umlaufenden Tragrahmens
bevorzugt steckbar oder klappbar ausgeführt. Auf diese Weise erhält man geringe Transport-
und Lagerungsabmessungen des Tragrahmens sowie einen geringen Zeit- und Arbeitsaufwand
beim Auf- und Abbau der Konstruktion.
[0011] Nach einer weiteren Ausführungsform sind die flächigen Membranen der Zwischenebenen
auf Unterzügen aufgelagert. Ein besonders günstiger Kraftfluss ergibt sich, wenn die
Unterzüge sternförmig innerhalb des umlaufenden Tragrahmens angeordnet und mit diesem
verbunden sind. Um die Steifigkeit der Konstruktion weiter zu erhöhen, können die
Unterzüge auch mit einem Tragring im Bereich einer Durchstiegsöffnung verbunden sein.
In einer bevorzugten Ausführung werden die Unterzüge von Riemen oder Seilen gebildet,
die ein geringes Gewicht und geringe Abmessungen aufweisen. Darüber hinaus können
die Unterzüge mit Spannvorrichtungen ausgestattet sein, um die Länge der Unterzüge
an die Geometrie der Konstruktion anzupassen und ggf. eine Vorspannung zur Verringerung
der Durchbiegungen aufzubringen. Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn die
Unterzüge an ihren Enden Verbindungshaken aufweisen. Dadurch kann der Zeit- und Arbeitsaufwand
beim Auf- und Abbau der Konstruktion erheblich vermindert werden.
[0012] Insgesamt führt die Anordnung von Unterzügen zu geringeren Durchbiegungen der Zwischenebenen,
so dass die flächigen Membranen ggf. dünner ausgeführt werden können als ohne Unterzüge.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform sind die Zwischenebenen durch vertikale Pfosten
gestützt. Dabei ist es hinsichtlich der Stabilität der Konstruktion vorteilhaft, die
vertikalen Pfosten im Bereich des umlaufenden Tragrahmens und ggf. des inneren Tragringes
anzuordnen. Darüber hinaus werden die Profile des umlaufenden Tragrahmens bevorzugt
steckbar oder stapelbar ausgeführt. Auf diese Weise erhält man geringe Transport-
und Lagerungsabmessungen des Tragrahmens sowie einen geringen Zeit- und Arbeitsaufwand
beim Auf- und Abbau der Konstruktion. Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, die
vertikalen Pfosten insbesondere im Bereich des Tragringes der Durchstiegsöffnung leiterförmig
auszuführen, so dass die Tragpfosten gleichzeitig den Zugang zu den Zwischenebenen
ermöglichen.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform ist die oberste Zwischenebene mit einer kuppelartigen
Konstruktion überdacht, die beispielsweise aus einer mit einer Außenhaut überzogenen
stabförmigen Tragkonstruktion besteht. Um eine raumoptimale Auswölbung der Kuppel
zu erreichen ist es sinnvoll, dass die Konstruktion flexible Tragstäbe aufweist, die
vorteilhaft auch steckbar ausgeführt werden können. Darüber hinaus ist die kuppelartige
Konstruktion vorzugsweise mit dem Tragrahmen der obersten Zwischenebene verbunden.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform sind Tragrahmen, vertikale Pfosten, Unterzüge und
kuppelartige Konstruktion durch gemeinsame Knoten verbindbar. Auf diese Weise erhält
man eine hohe Stabilität der Konstruktion bei gleichzeitig geringem Zeit- und Arbeitsaufwand
beim Auf- und Abbau. Der Aufwand wird weiter verringert, wenn die Verbindung der einzelnen
Elemente mit den gemeinsamen Knoten steckbar ausgeführt wird. Darüber hinaus erhält
man ein besonders vielseitiges Bauteil, wenn der Verbindungsknoten an seiner Innenseite
und/oder Außenseite Ösen aufweist. Dabei können die innenliegenden Ösen das zeitsparende
Einhängen von Unterzügen ermöglichen, während die außenliegenden Ösen als Verankerungspunkte
für die Abspannung der Zeltkonstruktion in den Untergrund dienen.
[0016] Die Außenhaut der Zeltkonstruktion kann in zahlreichen Formen ausgeführt werden.
So kann die Außenhaut aus verschiedenen Materialien wie Textilien oder Kunststoffen
hergestellt sein. Darüber hinaus kann die Außenhaut vorteilhaft mit einer Beschichtung
versehen sein, um die Dichtigkeit und die Isolierungseigenschaften der Haut zu verbessern.
Für den Zugang, die Belüftung und den Lichteinfall ist die Außenhaut mit Öffnungen
bevorzugt versehen, die auch verschließbar sein können.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0017] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen die vorliegende
Erfindung näher erläutert und beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht in einem vertikalen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Zeltkonstruktion
- Fig. 2
- eine Ansicht in einem Schnitt durch eine Zwischenebene einer erfindungsgemäßen Zeltkonstruktion
- Fig. 3a
- eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Verbindungsknotens
- Fig. 3b
- eine schematische Draufsicht des in Fig. 1a gezeigten Verbindungsknotens
- Fig. 3c
- eine um 90° gedrehte Ansicht des in Fig. 1a gezeigten Verbindungsknotens
- Fig. 4a
- eine schematische Draufsicht eines erfindungsgemäßen Tragringes im Bereich der Durchstiegsöffnung
- Fig. 4b
- eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Tragringes im Bereich der
Durchstiegsöffnung sowie eines leiterförmigen Pfostens
Ausführliche Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
[0018] In den Fig. 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Zeltkonstruktion 10 schematisch dargestellt.
Die Konstruktion besitzt eine Zwischenebene 11, die aus einer flächigen Membran 12
und einem umlaufenden Tragrahmen 13 besteht. Der umlaufende Tragrahmen 13 besitzt
eine achteckige Grundrissform. Die flächige Membran 13 weist in ihrer Mitte eine Durchstiegsöffnung
14 auf, die von einem Tragring 15 umrandet ist. Der Tragring 15 besitzt wie der umlaufende
Tragrahmen 13 eine achteckige Grundrissform, beide Bauteile bestehen aus Metallprofilen.
Die Metallprofile des umlaufenden Tragrahmens 13 sind steckbar ausgeführt.
[0019] Zwischen den Ecken des umlaufenden Tragrahmens 13 und des Tragringes 15 sind jeweils
Unterzüge 16 gespannt, die durch Riemen gebildet sind. Die Riemen weisen jeweils eine
Spannvorrichtung auf, so dass die Länge der Riemen 16 an die Geometrie der Konstruktion
angepasst und ggf. eine Vorspannung aufgebracht werden kann. Darüber hinaus weisen
die Riemen 16 an ihren Enden 16a, 16b jeweils Verbindungshaken 21 auf, die an Ösen
des umlaufenden Tragrahmens 13 und des Tragringes 15 eingehängt sind.
[0020] Die Zwischenebene 11 wird an den Ecken des umlaufenden Tragrahmens 13 durch vertikale
Posten 17 gestützt. Darüber hinaus wird der Tragring 15 durch einen vertikalen Pfosten
18 gestützt, der leiterförmig ausgeführt ist. Die vertikalen Pfosten 17 sind steckbar
ausgeführt, so dass sie übereinander gestapelt werden können.
[0021] Die Zwischenebene 11 trägt eine kuppelartige Konstruktion 19, die aus einer mit einer
nicht dargestellten Außenhaut überzogenen stabförmigen Tragkonstruktion besteht. Die
stabförmige Tragkonstruktion weist flexible Tragstäbe 20 auf, die steckbar ausgeführt
sind und mit dem Tragrahmen 13 mit der Zwischenebene 11 verbunden sind.
[0022] In den Ecken des Zeltkonstruktion sind Tragrahmen 13, vertikale Pfosten 17, Riemen
16 und Tragstäbe 20 der kuppelartigen Konstruktion 19 durch Knoten 22 verbunden. Die
Anbindung der Bauteile an den Knoten 22 erfolgt durch eine Steckverbindung. Darüber
hinaus weisen die Konten 22 an ihrer Außenseite Ösen auf, mit denen die Zeltkonstruktion
in den Untergrund abgespannt wird.
[0023] Die gesamte Zeltkonstruktion ist mit einer nicht dargestellten Außenhaut überzogen.
1. Zeltkonstruktion (10) mit einem Traggerüst, einer dieses zumindest teilweise überspannenden
Außenhaut sowie mindestens einer Zwischenebene (11), dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenebene jeweils eine flächige Membran (12) aufweist, die in einem umlaufenden
Tragrahmen (13) aufgespannt ist.
2. Zeltkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die flächigen Membranen (12) der Zwischenebenen faltbar oder einrollbar sind, und
bevorzugt aus Textilien oder Kunststoffen bestehen und/oder netzartig ausgebildet
sind.
3. Zeltkonstruktion nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die flächigen Membranen (12) der Zwischenebenen eine Durchstiegsöffnung (14) aufweisen,
die bevorzugt von einem Tragring (15) umrandet ist.
4. Zeltkonstruktion nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der umlaufende Tragrahmen (13) aus Metallprofilen besteht, die bevorzugt steckbar
oder klappbar sind.
5. Zeltkonstruktion nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die flächigen Membranen (12) auf Unterzügen (16) aufgelagert sind.
6. Zeltkonstruktion nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterzüge (16) innerhalb der Zwischenebenen (11) sternförmig angeordnet sind
und insbesondere mit dem umlaufenden Tragrahmen (13) verbunden sind.
7. Zeltkonstruktion nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterzüge (16) mit dem Tragring (15) im Bereich der Durchstiegsöffnung verbunden
sind.
8. Zeltkonstruktion nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterzüge (16) von Riemen oder Seilen gebildet sind, und bevorzugt eine Spannvorrichtung
aufweisen.
9. Zeltkonstruktion nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenebenen (11) durch vertikale Pfosten (17) gestützt sind, die zumindest
entlang des umlaufenden Tragrahmens (13) und oder entlang des Tragringes (15) im Bereich
der Durchstiegsöffnung angeordnet sind.
10. Zeltkonstruktion nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die vertikalen Pfosten (17) steckbar oder stapelbar ausgeführt sind.
11. Zeltkonstruktion nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass vertikale Pfosten (18) im Bereich der Durchstiegsöffnung (14) leiterförmig ausgeführt
sind.
12. Zeltkonstruktion nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die oberste Zwischenebene mit einer kuppelartigen Konstruktion (19) überdacht ist,
die bevorzugt lexible Tragstäbe (20) aufweist.
13. Zeltkonstruktion nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass Tragrahmen (13), vertikale Pfosten (17), Unterzüge (16) und Tragstäbe (20) durch
gemeinsame Knoten (22) verbindbar sind, insbesondere mittels einer Steckverbindung.