[0001] Die Erfindung betrifft einen gusseisernen Gliederheizkessel nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Derartige Gliederheizkessel bestehen aus mehreren einstückig gegossenen Kesselgliedern,
welche hintereinander angeordnet, wasserseitig durch Naben miteinander verbunden sind
und heizgasseitig mit üblichen Dichtungszonen aneinander anliegen. Dabei werden die
von den Kesselgliedern gebildeten Wasserkanäle und -taschen zwischen dem Kesselrücklauf
und dem Kesselvorlauf durchströmt. Einerseits können die Gliederheizkessel einen unteren
Kesselrücklauf und einen oben angeordneten Kesselvorlauf, vorzugsweise in der jeweiligen
Nabe, besitzen. Andererseits ist auch eine gemeinsame Anordnung der beiden Anschlüsse
in der oberen Nabe möglich. Die Heizgase strömen vom Brennraum über nachgeschaltete
Heizgaszüge zu einem Abgasstutzen.
[0003] Bei allen bisherigen Kesseln dieser Art sind Kesselglieder in Reihe hintereinander
angeordnet. Es gibt ein ringförmiges Vorderglied mit einer Brennraumtür, je nach Leistungsgröße
ein oder mehrere ähnlich gestaltete Mittelglieder sowie ein Hinterglied. Dabei erstreckt
sich der Brennraum durch Vorder- und Mittelglieder bis zum Hinterglied, welches mit
seiner schalenförmigen Gestaltung den Boden des Brennraumes bildet. Alle Kesselglieder
besitzen bei diesen Ausführungsformen ähnliche äußere Abmessungen, weil sie über den
gesamten Kesselquerschnitt Teile von Brennraum, Heizgaszügen und Wasserraum bilden.
Weiterhin sind auch Kessel für niedrige Leistungsbereiche bekannt, die aus nur zwei
oder gar nur einem Kesselglied bestehen, etwa nach der DE 297 21 898 U1.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gusseisernen Gliederheizkessel als
Kompaktkessel zu schaffen, der bei möglichst kleinem Volumen eine möglichst große
Wärmetauscherfläche besitzt.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Der gusseiserne Gliederheizkessel ist dadurch gekennzeichnet, dass ein schalenförmiges
Brennraumglied zur Ausbildung eines Brennraumes von den anderen Kesselgliedern mit
Abstand umfasst und über Naben mit denselben verbunden ist. Durch den Abstand zu den
umgebenden Gliedern wird mindestens ein Heizgaszug ausgebildet.
[0007] Das schalenförmige Brennraumglied bildet im Wesentlichen die Rückwand des Brennraumes
und ist mit Durchbrechungen für den Heizgasübertritt aus dem Brennraum in mindestens
einen Heizgaszug versehen. Dieser ist in Ringform um den Brennraum angeordnet und
mit zugeordneten Rippen an den Gliedern in Strömungskanäle aufgeteilt. Die Heizgase
treten aus dem Brennraum in einen abgeteilten Strömungskanal als zweiten Heizgaszug
ein und werden zur Vorderseite des Kessels geleitet. Von dort aus strömen sie nach
einer Umlenkung im Bereich des Vordergliedes in einem weiteren abgeteilten Strömungskanal
als dritten Heizgaszug zum Abgasstutzen im Hinterglied.
[0008] Sowohl der zweite als auch der dritte Heizgaszug kann jeweils aus mehreren Strömungskanälen
bestehen, die alternierend um den Brennraum angeordnet und mit zugeordneten Rippen
und/oder Kanälen an oder in den Gliedern voneinander getrennt sind. Vorzugsweise sind
zwei oder mehrere Durchbrechungen für den Durchtritt der Heizgase in der Rückwand
des Brennraumes vorgesehen, wobei alle Durchbrechungen mit dem zweiten Heizgaszug,
das heißt mit mindestens einem abgeteilten Strömungskanal im seitlichen Bereich des
Brennraumes, verbunden sind.
[0009] Jeder Strömungskanal im seitlichen Bereich geht als Teil des zweiten Heizgaszuges.
in einen weiteren, zugeordneten Strömungskanal als Teil des dritten Heizgaszuges über,
welcher zum Abgasstutzen im Hinterglied verläuft. Der Übergang erfolgt in der Umlenkzone
zwischen der Außenseite des Vordergliedes und der Brennraumtür, welche beispielsweise
mit einer entsprechend gestalteten Isolierplatte auf der Innenseite versehen ist.
[0010] Der Abgasstutzen ist im Hinterglied, vorzugsweise zwischen den Durchbrechungen mit
den dazu gehörenden, abgrenzenden Rippen im Heizgaszug angeordnet. Dabei gilt allgemein,
dass die Rippen und/oder Dichtleisten zwischen den einzelnen heizgasseitigen Strömungskanälen
nicht völlig gasdicht sein müssen. Für die Funktion ist eine Umlenkung der Heizgase
wichtig, so dass selbst geringe Leck- bzw. Direktströme zugelassen werden können.
[0011] Mit dem erfindungsgemäßen gusseisernen Gliederheizkessel wird ein Kompaktkessel geschaffen.
Bei möglichst geringem Volumen steht eine möglichst große Wärmetauscherfläche zur
Verfügung und durch das Hinzufügen weiterer Mittelglieder kann die Leistung noch vergrößert
werden. Es ist das Dreizug-Kessel-Prinzip auf einem sehr engen Bauraum realisiert.
Durch das schalenförmige Brennraumglied, welches einen halbkugelförmigen Wasserraum
besitzt, der über zwei nach außen vorspringende Wasserarme an die obere und untere
Nabe angeschlossen ist, werden große Teile der Brennkammer intensiv gekühlt.
[0012] Alle Heizgaszüge sind einfach zu reinigen und über das Vorderglied zugänglich. Eine
Anpassung an spezielle Anlagen- und insbesondere Abgasweg-Bedingungen kann bei Bedarf
durch Einlegen von Heizgaslenkelementen, von vorne her, in die Heizgaszüge erfolgen.
Weiterhin können in den Heizgaszügen, im Brennraum, auf der Vorder- und Rückseite
des Brennraumgliedes, sowie auf der Vorderseite des Hintergliedes Rippen bzw. Nocken
zur Vergrößerung der Heizfläche bzw. zur Heizgaslenkung angeordnet sein.
[0013] Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Es zeigt jeweils
in einer perspektivischen Ansicht:
- Fig. 1:
- Einen gusseisernen Gliederheizkessel als Gesamtansicht, mit Blick in die Brennraumöffnung
auf der Vorderseite, und
- Fig. 2:
- einen gusseisernen Gliederheizkessel in einem vertikalen Schnitt mit eingezeichneter
Strömung der Heizgase.
[0014] Der gusseiserne Gliederheizkessel besteht aus einem ringförmigen Vorderglied 1, einem
Hinterglied 2 und einem schalenförmigen Brennraumglied 3, welches zur Ausbildung eines
Brennraumes 4 von den Gliedern 1, 2 mit Abstand umfasst wird. Mit einer beliebigen
Anzahl von nicht dargestellten, zusätzlichen Mittelgliedern kann die Kesselleistung
erhöht werden. Diese werden dann zwischen dem Vorderglied 1 und dem Zwischenglied
3 eingefügt. Die Wasserräume aller Glieder 1, 2, 3 sind durch Naben 5, 6 miteinander
verbunden. Dazu besitzt das schalenförmige Brennraumglied 3 zwei nach außen vorspringende
Wasserarme 7 zur Anbindung des halbkugelförmigen Wasserraumes an die obere und untere
Nabe 5, 6.
[0015] Zwischen der Außenseite des schalenförmigen Brennraumgliedes 3 und den umgebenden
Gliedern 1, 2 wird mindestens ein ringförmiger Heizgaszug ausgebildet, der auch die
Glieder 1, 2 bzw. deren Wasserräume durchdringt und eine Verbindung zwischen dem Brennraum
4 und dem Abgasstutzen 8 im Hinterglied 2 darstellt.
[0016] Die Heizgase treten zunächst durch zwei Durchbrechungen 9 im schalenförmigen Brennraumglied
3 aus dem Brennraum 4 in zwei abgeteilte Strömungskanäle ein, die den zweiten Heizgaszug
10 bilden, und werden jeweils im seitlichen Bereich des Brennraumes 4 zur Vorderseite
des Kessels geleitet. Von dort aus strömen sie nach einer Umlenkung im Bereich des
Vordergliedes 1 im dritten Heizgaszug 11, bestehend aus zwei weiteren abgeteilten
Strömungskanälen im oberen und unteren Bereich des Kessels, zum Abgasstutzen 8 im
Hinterglied 2. Der zweite und dritte Heizgaszug 10, 11 sind mit zugeordneten Rippen
12 voneinander getrennt.
1. Gusseiserner Gliederheizkessel, bestehend aus einem ringförmigen Vorderglied, gegebenenfalls
aus mindestens einem ähnlich gestalteten Mittelglied, und einem schalenförmigen Hinterglied,
deren Wasserräume durch Naben miteinander verbunden sind und die einen Brennraum mit
im Wesentlichen umgebenden Heizgaszügen bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass ein schalenförmiges Brennraumglied (3) zur Ausbildung eines Brennraumes (4) von den
Gliedern (1, 2) mit Abstand umfasst und über Naben (5, 6) mit denselben verbunden
ist und dass durch den Abstand zu den weiteren Gliedern (1, 2) mindestens ein Heizgaszug
ausgebildet wird.
2. Gusseiserner Gliederheizkessel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das schalenförmige Brennraumglied (3) im Wesentlichen die Rückwand des Brennraumes
(4) bildet und mit Durchbrechungen (9) für den Heizgasübertritt aus dem Brennraum
(4) in mindestens einen Heizgaszug (10) versehen ist.
3. Gusseiserner Gliederheizkessel nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Heizgaszug (10, 11) ringförmig um den Brennraum (4) angeordnet
ist.
4. Gusseiserner Gliederheizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Heizgaszug (10, 11) in Strömungskanäle aufgeteilt ist.
5. Gusseiserner Gliederheizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Heizgase aus dem Brennraum (4) in einen abgeteilten Strömungskanal als zweiten
Heizgaszug (10) eintreten, zur Vorderseite des Kessels geleitet werden und nach einer
Umlenkung im Bereich des Vordergliedes (1) in einem weiteren abgeteilten Strömungskanal
als dritten Heizgaszug (11) zum Abgasstutzen (8) im Hinterglied (2) strömen.
6. Gusseiserner Gliederheizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der zweite und der dritte Heizgaszug (10, 11) jeweils aus mehreren Strömungskanälen
bestehen, die alternierend um den Brennraum (4) angeordnet und mit zugeordneten Rippen
(12) und/oder Kanälen an oder in den Gliedern (1, 2, 3) voneinander getrennt sind.
7. Gusseiserner Gliederheizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass vorzugsweise zwei oder mehrere Durchbrechungen (9) in der Rückwand des Brennraumes
(4) vorgesehen sind, wobei alle Durchbrechungen (9) mit mindestens einem abgeteilten
Strömungskanal im seitlichen Bereich des Brennraumes (4) als zweiter Heizgaszug (10)
verbunden sind.
8. Gusseiserner Gliederheizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass jeder Strömungskanal im seitlichen Bereich als Teil des zweiten Heizgaszuges (10),
nach einer Umlenkung zwischen der Außenseite des Vordergliedes (1) und einer Brennraumtür,
in mindestens einen zugeordneten, weiteren Strömungskanal als Teil des dritten Heizgaszuges
(11) übergeht, welcher zum Abgasstutzen (8) im Hinterglied (2) verläuft.
9. Gusseiserner Gliederheizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abgasstutzen (8) im Hinterglied (2) vorzugsweise zwischen den Durchbrechungen
(9) mit den dazu gehörenden Rippen (12) im Heizgaszug (11) angeordnet ist.
10. Gusseiserner Gliederheizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das schalenförmige Brennraumglied (3) einen halbkugelförmigen Wasserraum besitzt,
der über zwei nach außen vorspringende Wasserarme (7) an die obere und untere Nabe
(5, 6) angeschlossen ist.