(19) |
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(11) |
EP 0 998 738 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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12.03.2003 Patentblatt 2003/11 |
(22) |
Anmeldetag: 03.05.1999 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)7: G10C 3/06 |
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/DE9901/291 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 9905/7708 (11.11.1999 Gazette 1999/45) |
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(54) |
KLANGKÖRPER FÜR EIN SAITENINSTRUMENT
RESONANCE BODY FOR A STRING INSTRUMENT
CORPS DE RESONANCE POUR INSTRUMENT A CORDES
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT DE GB IT |
(30) |
Priorität: |
05.05.1998 DE 19819851
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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10.05.2000 Patentblatt 2000/19 |
(73) |
Patentinhaber: FRAUNHOFER-GESELLSCHAFT ZUR FÖRDERUNG DER
ANGEWANDTEN FORSCHUNG E.V. |
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80636 München (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- SEMBACH, Jörg
D-38106 Braunschweig (DE)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-C- 185 720 GB-A- 760 872
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DE-C- 375 023 US-A- 3 034 391
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- CONKLIN H A: "DESIGN AND TONE IN THE MECHANOACOUSTIC PIANO. PART II. PIANO STRUCTURE"
JOURNAL OF THE ACOUSTICAL SOCIETY OF AMERICA, Bd. 100, Nr. 2, PART 01, 1. August 1996
(1996-08-01), Seiten 695-708, XP000625832 ISSN: 0001-4966
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen Klangkörper für ein Saiteninstrument, mit einem oberen,
als Rahmen ausgebildeten Rasten, auf den ein Resonanzboden aufgeklebt ist, auf dem
zumindest ein etwa diagonal verlaufender Steg sowie ein mit einer Saitenbespannung
versehener Gußrahmen vorgesehen sind, und mit einem unter dem oberen Rasten angeordneten
und mit diesem verbundenen unteren Rasten.
[0002] Klangkörper der vorstehend beschriebenen Art sind wesentliches Element von Klavieren,
Flügeln und anderen Saiteninstrumenten. Die Stimmung des Instrumentes wird durch den
Klangkörper vorgegeben. Erwünscht ist, daß ein einmal gestimmtes Instrument bzw. Klangkörper
die Stimmung konstant hält. Die Stimmung des Klangkörpers bleibt dann konstant, wenn
die exakte Position der Elemente des Klangkörpers und vor allem die Spannung der Saiten
unverändert bleiben. Die Holzbestandteile des Klangkörpers, insbesondere der Resonanzboden,
unterliegen jedoch bei Schwankungen des Raumklimas Dimensionsschwankungen, durch die
dann die Stimmung des Klangkörpers bzw. des Instruments verändert wird. Schon geringe
Veränderungen der relativen Luftfeuchte beim Übergang von der Heizperiode zum sommerlichen
Raumklima oder vom Übergang zwischen einem klimatisierten Übungsraum und einem kaum
beheizten Konzertsaal bewirken ein Quellen oder Schwinden des Holzes und damit eine
Veränderung der eingestellten Stimmung.
[0003] Der eingangs beschriebene Klangkörper läßt sich der DE-PS 375 023 entnehmen. Hier
ist der obere Rasten durch einen Rahmen aus Hohlkehlleisten gebildet, die auf dem
ganzen Umfang des Resonanzbodens herumgeführt sind und die Wirkung des Tones verbessern
und zugleich Sicherheit gegen Verspannen gewährleisten sollen. Die schmale obere Kante
der Hohlkehlleisten bildet dabei die Auflagefläche zum Aufleimen des Resonanzbodens.
Der untere Rasten besteht aus einem Holzrahmen, der eine etwas größere Außenkontur
aufweist als der obere Rasten und durch zwei voneinander beabstandete Querhölzer versteift
ist.
[0004] Bei Klimaschwankungen ändern sich vor allem die Dimensionen des Resonanzbodens, aber
auch die Abmessungen des oberen Rastens. Weder der Resonanzboden noch das tragende
Element des Klangkörpers, der oberer Rasten, erfüllen daher die Voraussetzungen der
Dimensionsstabilität bei Klimaschwankungen. Bei Versuchen zur Verbesserung der Dimensionsstabilität
von Klangkörpern hat sich herausgestellt, daß der Ansatz, die Dimensionsänderungen
des Resonanzbodens zu be- bzw. verhindern, häufig zu Beschädigungen, insbesondere
zu plastischen Verformungen oder Rissen des Resonanzbodens führen. Auf die Möglichkeit,
den Resonanzboden selbst zu entheppeln, wird z.B. in US-A-3034391 oder DE-A-185 720
hingewiesen, jedoch nur hinsichtlich einer Klanguerbesserung.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Klangkörper bereitzustellen, der gewährleistet,
daß sich die einmal vorgegebene Stimmung bei Schwankungen des Raumklimas nur noch
in geringem Umfang ändert.
[0006] Ausgehend von dem eingangs beschriebenen Klangkörper wird vorstehende Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der obere Rasten nur in seinen sich diagonal gegenüberliegenden,
den Enden des genannten Steges zugewandten Anschlußbereichen mit dem unteren Rasten
verbunden ist, in den übrigen Randbereichen aber einen lichten Abstand vom unteren
Rasten aufweist.
[0007] Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Stärke des oberen Rasten von einem Maximalwert
in den Anschlußbereichen zu den übrigen Randbereichen hin abnimmt. In den übrigen
Randbereichen "schwebt" somit der obere Rasten über dem unteren Rasten. Diese nur
abschnittsweise Verbindung der beiden Rasten verhindert weitgehend Stimmungsschwankungen
des Klangkörpers bzw. des Instrumentes aufgrund von Klimaschwankungen. Zur Realisierung
der abschnittsweisen Verbindung des oberen Rastens mit dem unteren Rasten kann die
üblicherweise ca. 6 bis 8 cm betragende Stärke des oberen Rastens in den Bereichen
verringert werden, wo die beiden Rasten nicht miteinander verbunden sind. Diese Querschnittsreduzierung
ist ohne weiteres möglich, da der obere Rasten nicht mehr zur Gesamtstabilität des
Klangkörpers beitragen muß.
[0008] Es wurde überraschend festgestellt, daß die durch das Quellen und Schwinden des Resonanzbodens
auftretenden Dimensionsänderungen weitgehend toleriert werden können, soweit die beiden
Rasten nur in den genannten Anschlußbereichen, in denen der Steg bzw. seine gedachte
Verlängerung endet, in definierter Stellung zueinander fixiert sind.
[0009] Diese feste Ausrichtung zueinander wird erfindungsgemäß vor allem durch einen verwindungssteifen
und dimensionsstabilen unteren Rasten gewährleistet, der ein formstabiles Bezugselement
des Klangkörpers darstellt und daher vorzugsweise aus Metall besteht. Der obere Rasten
kann hingegen nach wie vor vorzugsweise aus Holz gefertigt sein, da die erforderliche
Stabilität des Klangkörpers weitgehend durch den unteren Rasten gewährleistet ist.
[0010] Oberer und unterer Rasten können an sich auf beliebige Weise miteinander verbunden
werden, doch hat sich das Verkleben der beiden Rasten als flächige, schubfeste Verbindung
gegenüber punktförmigen Verbindungen, z. B. dem Verschrauben, als besonders vorteilhaft
erwiesen. Das Verkleben bietet darüber hinaus den Vorteil, daß Beschädigungen des
Resonanzbodens durch Bohrungen vermieden werden.
[0011] Der Resonanzboden besteht vorzugsweise aus miteinander verleimten Spänen, deren Faserlängsrichtung
etwa parallel zu dem genannten Steg liegt. Dabei werden die Späne vorzugsweise durch
Holzlamellen von ca. 8 bis 12 cm Breite gebildet.
[0012] Bei dem genannten zumindest einen Steg handelt es sich um einen langgestreckten,
üblicherweise etwa S-förmig geschwungenen Hauptsteg, der sich bei vorbekannten Ausführungsformen
meist diagonal über einen Teil des Resonanzbodens erstreckt und mit diesem verklebt
ist. Erfindungsgemäß kann zusätzlich vorgesehen werden, daß der genannte Steg mittels
je einer Steglasche in den beiden genannten Anschlußbereichen am Resonanzboden fixiert
ist, wobei die Steglaschen vorzugsweise abgeschrägte, einstückig mit dem genannten
Steg ausgebildete Endabschnitte sind. Der Klang des Klangkörpers wird durch die Erstreckung
des Steges bis in den Anschlußbereich genannten Randbereich des Resonanzbodens hinein
nicht beeinträchtigt.
[0013] Der untere Rasten ist vorzugsweise durch einen Rahmen gebildet, dessen äußere Abmessungen
etwa denen des oberen Rasten entsprechen. Um bei minimalem Materialeinsatz hohe Kräfte
aufnehmen zu können, weist der untere Rasten vorzugsweise zumindest eine erste Strebe
auf, die etwa parallel zu den am Gußrahmen befestigten Saiten liegt. Da die Dimensionsänderungen
des Resonanzbodens überlicherweise in dieser Richtung am größten sind, bewirkt diese
erste Strebe, die erhebliche Zugkräfte aufzunehmen vermag, eine besonders wirksame
Materialeinsparung. Mehrere nebeneinander angeordnete erste Streben erhöhen diese
Wirkung. Sind diese ersten Streben in den Rahmen des unteren Rasten eingesetzt und
diesem Rahmen gegenüber längenveränderlich ausgebildet, ist die Einstellung einer
sich auf den oberen Rasten und auf den Resonanzboden übertragende Vorspannung des
unteren Rastens möglich.
[0014] Eine vergleichbare Wirkung wird dann erzielt, wenn der untere Rasten zumindest eine
zweite Strebe aufweist, die etwa parallel zu dem genannten Steg liegt. Auch hier wird
die Wirkung durch die Anordnung mehrerer paralleler zweiter Streben erhöht. Ist diese
zweite Strebe in den Rahmen des unteren Rastens eingesetzt und diesem Rahmen gegenüber
längenveränderlich ausgebildet, kann dadurch dem genannten Steg eine Vorspannung verliehen
werden. Der Klang des Klangkörpers kann so auf einfache Weise verändert oder eingestellt
werden. Zur Längeneinstellung können die Streben, die durch Bohrungen im Rahmen oder
Ösen am Rahmen geführt sind, mit Gewindeabschnitten versehen sein. Mittels Kontermuttern
kann dann am unteren Rasten die gewünschte Länge stufenlos eingestellt werden.
[0015] Es ist vorteilhaft, wenn der untere Rasten eine ebene, vorzugsweise geschliffene
Oberseite aufweist. Diese Oberseite eignet sich als konstruktive Bezugsebene des Klangkörpers.
Dadurch ergibt sich der weitere Vorteil, daß Klangkörper in stets gleichen Abmessungen
hergestellt werden können.
[0016] Für eine hohe Fertigungsgenauigkeit sowie für die Herstellung eines Klangkörpers
mit stabiler, von Klimaschwankungen weitgehend unabhängiger Stimmung ist es besonders
vorteilhaft, wenn der Gußrahmen durch den Resonanzboden und den oberen Rasten hindurch
mit dem unteren Rasten verbunden ist. Diese Verbindung kann auf beliebige Weise hergestellt
werden, sei es durch Schrauben, Bolzen oder Nieten, durch Klemmen oder aber auch durch
Verkleben. Zumindest die Bohrungen im Gußrahmen sowie im unteren Rasten werden vorzugsweise
auf CNC-gesteuerten Fertigungsanlagen hergestellt und somit besonders präzise positioniert.
Dabei hat sich als überraschend herausgestellt, daß der Klang des Klangkörpers durch
die Verbindung der genannten Teile miteinander nicht nachteilig beeinflußt wird, soweit
diese Verbindung jeweils nur in den beiden genannten Anschlußbereichen vorgesehen
ist. Eine Klangbeeinträchtigung tritt aber auch dann nicht auf, wenn die genannte
Verbindung jeweils auch durch die Steglasche des genannten Steges hindurchgeführt
ist. Die Steglaschen dienen zur Fixierung des Steges auf dem Resonanzboden und sind
als separate Befestigungselemente, oder aber - was bevorzugt wird - als einstückige
Verlängerung des Steges ausgebildet und an ihren Enden abgeschrägt, um Änderungen
des Klanges des Klangkörpers zu minimieren. Dabei ist jede Steglasche erfindungsgemäß
mit einer definierten, d. h. in ihrer Lage genau bestimmten Bohrung versehen, die
bei der Herstellung des Klangkörpers mit den definierten Bohrungen im Gußrahmen, Resonanzboden,
oberen Rasten und unteren Rasten fluchtet bevor das Befestigungsmittel eingeführt
wird, wodurch eine stets gleichbleibende Ausrichtung des Steges auf dem Resonanzboden
sowie eine ebenfalls gleiche Ausrichtung des Resonanzbodens auf dem oberen und unteren
Rasten sowie eine gleiche Anordnung des Gußrahmens auf dem Resonanzboden gewährleistet
sind.
[0017] Zum Einstellen des Schwingungsverhaltens ist es zweckmäßig, wenn am Gußrahmen und/oder
am Resonanzboden und/oder am oberen Rasten und/oder am unteren Rasten ein oder mehrere
Gewichte festlegbar sind. Eine derartige Beeinflussung des Klanges bzw. ein dadurch
geschaffener Ausgleich von Stimmungsschwankungen eines Klangkörpers bzw. eines Instrumentes
ist insbesondere bei der erfindungsgemäßen Konstruktion vorteilhaft, da durch die
freie Konstruktion des oberen Rastens die Möglichkeit zur Einflußnahme auf den Klang
besonders groß ist.
[0018] In der Zeichnung sind einige als Beispiele dienende Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- In Draufsicht und perspektivischer Darstellung einen schematisch dargestellten Klangkörper;
- Figur 2
- in Draufsicht einen schematisch dargestellten unteren Rasten und
- Figur 3
- einen Querschnitt durch einen schematisch dargestellten Klangkörper.
[0019] Figur 1 zeigt die schematische Ansicht eines Klangkörpers 2, bei dem ein Resonanzboden
4 auf einen oberen Rasten 6 aufgeklebt ist. Auf den Resonanzboden 4 sind ein langgestreckter,
etwa S-förmig geschwungener Hauptsteg 8 und ein kürzerer Baßsteg 10 aufgeklebt.
[0020] Der Resonanzboden 4 besteht aus miteinander verleimten Spänen 14 von ca. 8 bis 12
cm Breite. Die Faser-Längsrichtung der Späne wird durch einen Pfeil L angedeutet.
Das maximale Quell- bzw. Schwindmaß der Späne und damit die maximale Dimensionsänderung
des Resonanzbodens 4 zeigt sich etwa rechtwinklig zu dem Pfeil L. Die größten Auswirkungen
der Dimensionsänderung infolge Klimaschwankungen sind in den Randbereichen 12 a, b
des Resonanzbodens zu erwarten.
[0021] Der Hauptsteg 8 ist bei der Ausführungsform des Klangkörpers 2 gemäß Figur 1 in dem
Bereich minimaler Dimensionsänderung angeordnet.
[0022] Der obere Rasten 6 ist auf einen unteren Rasten 16 geklebt. Die Rasten 6, 16 sind
in dem Anschlußbereich 18 a, b des Hauptsteges 8 miteinander verklebt. Der Anschlußbereich
18 a, b ist der Randbereich des Resonanzbodens 4, wo der Hauptsteg 8 mittels Steglaschen
20 gegenüber dem Resonanzboden 4 fixiert ist, dort, wo der Resonanzboden 4, der obere
Rasten 6 und der untere Rasten 16 einander überlappen. Die Steglaschen 20 können als
separate Befestigungselemente ausgebildet sein, bevorzugt wird aber, so wie in Figur
1 gezeigt, daß der Steg 8 insgesamt verlängert und mit abgeschrägten Endabschnitten,
den Steglaschen 20, ausgebildet wird.
[0023] Die abschnittsweise Verbindung des oberen Rastens 6 mit dem unteren Rasten 16 ist
möglich, weil der obere Rasten 6 nur in den Anschlußbereichen 18 a, b mit voller Stärke
ausgebildet ist. Die Stärke des oberen Rastens 6 nimmt von den Anschlußbereichen 18
a, b zu den Randbereichen 12 a, b hin ab. In den Randbereichen 12 a, b "schwebt" der
obere Rasten 6 über dem unteren Rasten 16.
[0024] Der untere Rasten 16 entspricht in den äußeren Abmessungen dem oberen Rasten. Er
besteht meist aus einem vierkantigen Hohlprofil, doch können auch ohne weiteres massive
Profile eingesetzt werden. Anstelle reiner Metallprofile können auch Kompositwerkstoffe
aus Metall und Kunststoff eingesetzt werden, vorausgesetzt, diese Werkstoffe gewährleisten
eine ausreichend hohe Formstabilität.
[0025] Figur 2 zeigt einen schematisch dargestellten unteren Rasten 16. In den unteren Rasten
16 sind erste Streben 24 eingesetzt, die etwa parallel zu den am Gußrahmen befestigten
Saiten ausgerichtet sind. Diese ersten Streben 24 sollen die Zugspannungen, die durch
die Saiten auf den unteren Rasten 16 übertragen werden, auffangen.
[0026] Ferner sind zweite Streben 22 in den unteren Rasten 16 eingesetzt, die etwa parallel
zu dem auf den Resonanzboden 4 aufgeklebten Hauptsteg 8 verlaufen. Mittels dieser
zweiten Streben 22 soll dem Steg eine gewisse Vorspannung aufgeprägt werden. In der
abgebildeten Ausführungsform sind die Streben 22, 24 mit dem unteren Rasten 16 verscheißt.
Es ist aber auch möglich, die Streben 22, 24 durch Bohrungen im unteren Rasten 16
hindurchzuführen und sie mittels Gewindeabschnitten und Kontermuttern einstellbar
zu machen.
[0027] In einander diagonal gegenüberliegenden Ecken des unteren Rastens 16 sind Bohrungen
26 angebracht. Diese Bohrungen 26 sind als Präzisionsbohrungen stets positionsgenau
ausgeführt, zum Beispiel mit CNC-gesteuerten Bohrmaschinen. Diese Bohrungen dienen
zum genauen Ausrichten und Fixieren des oberen Rastens 6, des Resonanzbodens 4, des
Steges 8 und des Gußrahmens.
[0028] Figur 3 zeigt einen Schnitt durch einen Klangkörper 2. Auf einem unteren Rasten 16
ist ein oberer Rasten 6 angeordnet. Die Oberseite 28 des unteren Rastens 16 ist geschliffen
und gewährleistet damit eine völlig ebene Auflagefläche.
[0029] Auf der Oberseite 28 des unteren Rastens ist im Bereich 18a des Ansatzes der Steglasche
20 der obere Rasten 6 aufgeklebt, zum Beispiel mit einem Epoxyharz. Die Klebefuge
29 zwischen oberem Rasten 6 und unterem Rasten 16 ist angedeutet. Vom Ansatzbereich
18a bis zum Randbereich 12a des Resonanzbodens 4 verjüngt sich der Querschnitt des
oberen Rastens 6. Über dem Resonanzboden 4 befindet sich ein Gußrahmen 30.
[0030] Im Anschlußbereich 18a der Steglasche 20 durchsetzt eine Bohrung 26 den unteren Rasten
16, den oberen Rasten 6, den auf dem oberen Rasten 6 verklebten Resonanzboden 4 und
den auf dem Resonanzboden ruhenden Gußrahmen 30, an dem die (hier nicht dargestellten)
Saiten befestigt sind. Die Bohrung 26 ist - wie vorstehend beschrieben - eine Präzisionsbohrung.
Wird das (hier nicht dargestellte) Befestigungsmittel, z. B. eine Schraube, ein Bolzen
oder eine Klammer in die Bohrung eingesetzt, so werden die wesentlichen Bauteile des
Klangkörpers 2 in genau definierter Lage zueinander fixiert.
1. Klangkörper für ein Saiteninstrument, mit einem oberen, als Rahmen ausgebildeten Rasten
(6), auf den ein Resonanzboden (4) aufgeklebt ist, auf dem zumindest ein etwa diagonal
verlaufender Steg (8) sowie ein mit einer Saitenbespannung versehener Gußrahmen (30)
vorgesehen sind, und mit einem unter dem oberen Rasten (6) angeordneten und mit diesem
verbundenen unteren Rasten (16), dadurch gekennzeichnet, daß der obere Rasten (6) nur in seinen sich diagonal gegenüberliegenden, den Enden des
genannten Steges (8) zugewandten Anschlußbereichen (18a, 18b) mit dem unteren Rasten
(16) verbunden ist, in den übrigen Randbereichen (12a, 12b) aber einen lichten Abstand
vom unteren Rasten (16) aufweist.
2. Klangkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke des oberen Rasten (6) von einem Maximalwert in den Anschlußbereichen (18a,
18b) zu den übrigen Randbereichen (12a, 12b) hin abnimmt.
3. Klangkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Rasten (6) mit dem unteren Rasten (16) verklebt ist.
4. Klangkörper nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Resonanzboden (4) aus miteinander verleimten Spänen (14) besteht, deren Faserlängsrichtung
(L) etwa parallel zu dem genannten Steg (8) liegt.
5. Klangkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der genannte Steg (8) mittels je einer Steglasche (20) in den beiden genannten Anschlußbereichen
(18a, 18b) am Resonanzboden (4) fixiert ist.
6. Klangkörper nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steglaschen (20) abgeschrägte, einstückig mit dem genannten Steg (8) ausgebildete
Endabschnitte sind.
7. Klangkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Rasten (16) durch einen Rahmen gebildet ist, dessen äußere Abmessungen
etwa denen des oberen Rasten (6) entsprechen.
8. Klangkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Rasten (16) zumindest eine erste Strebe (24) aufweist, die etwa parallel
zu den am Gußrahmen (30) befestigten Saiten liegt.
9. Klangkörper nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Rasten (16) zumindest eine zweite Strebe (22) aufweist, die etwa parallel
zu dem genannten Steg (8) liegt.
10. Klangkörper nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte erste Strebe (24) und/oder die genannte zweite Strebe (22) in den Rahmen
des unteren Rasten (16) eingesetzt und diesem Rahmen gegenüber längenveränderlich
ausgebildet sind.
11. Klangkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Rasten (16) eine ebene, vorzugsweise geschliffene Oberseite aufweist.
12. Klangkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Rasten (16) aus Metall besteht.
13. Klangkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gußrahmen (30) durch den Resonanzboden (4) und den oberen Rasten (6) hindurch
mit dem unteren Rasten (16) verbunden ist.
14. Klangkörper nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Verbindung jeweils nur in den beiden genannten Anschlußbereichen (18a,
18b) vorgesehen ist.
15. Klangkörper nach Anspruch 5 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Verbindung jeweils auch durch die Steglasche (20) des genannten Steges
(8) hindurchgeführt ist.
16. Klangkörper nach Anspruch 13, 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß für die genannte Verbindung in den miteinander zu verbindenen Teilen (30, 20, 4,
6, 16) jeweils eine definierte Bohrung (26) vorgesehen ist.
17. Klangkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am Gußrahmen (30) und/oder am Resonanzboden (4) und/oder am oberen Rasten (6) und/oder
am unteren Rasten (30) ein oder mehrere Gewichte zum Einstellen des Schwingungsverhaltens
festlegbar sind.
18. Saiteninstrument, insbesondere Klavier oder Flügel, mit einem Klangkörper (2) nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche.
1. Resonance body for a stringed instrument, with an upper rest (6) provided in the form
of a frame, onto which a resonance board (4) is glued, on which at least one web (8)
running approximately diagonally as well as a cast frame (30) provided with string
tensioning, and with a lower rest (16) disposed below the upper rest (6) and connected
thereto, characterised in that the upper rest (6) is only connected to the lower rest (16) in its diagonally opposite
connecting areas (18a, 18b) facing the ends of said web (8), while in the other edge
regions (12a, 12b) there is a clear space from the lower rest (16).
2. Resonance body according to Claim 1, characterised in that the thickness of the upper rest (6) decreases from a maximum value in the connecting
areas (18a, 18b) towards the other edge regions (12a, 12b).
3. Resonance body according to Claim 1 or 2, characterised in that the upper rest (6) is glued to the lower rest (16).
4. Resonance body according to Claim 1, 2 or 3, characterised in that the resonance board (4) is made of bonded chippings (14), the longitudinal direction
(L) of their fibres lying approximately parallel to said web (8).
5. Resonance body according to one of the preceding claims, characterised in that the said web (8) is fixed to the resonance board (4) by means of a respective web
lug (20) in the said two connecting areas (18a, 18b).
6. Resonance body according to Claim 5, characterised in that the web lugs (20) are tapered end sections formed in one piece with the said web
(8).
7. Resonance body according to one of the preceding claims, characterised in that the lower rest (16) is formed by a frame, the outer dimensions of which correspond
approximately to those of the upper rest (6).
8. Resonance body according to one of the preceding claims, characterised in that the lower rest (16) has at least one first strut (24), which lies approximately parallel
to the strings fastened to the cast frame (30).
9. Resonance body according to Claim 8, characterised in that the lower rest (16) has at least a second strut (22), which lies approximately parallel
to the said web (8).
10. Resonance body according to Claim 8 or 9, characterised in that the said first strut (24) and/or the said second strut (22) are inserted into the
frame of the lower rest (16) and are constructed to be variable in length in relation
to this frame.
11. Resonance body according to one of the preceding claims, characterised in that the lower rest (16) has a plane, preferably ground upper side.
12. Resonance body according to one of the preceding claims, characterised in that the lower rest (16) is made of metal.
13. Resonance body according to one of the preceding claims, characterised in that the cast frame (30) is connected to the lower rest (16) through the resonance board
(4) and the upper rest (6).
14. Resonance body according to Claim 13, characterised in that the said connection is respectively only provided in the said two connecting areas
(18a, 18b).
15. Resonance body according to Claims 5 and 14, characterised in that the said connection is respectively also directed through the web lug (20) of said
web (8).
16. Resonance body according to Claim 13, 14 or 15, characterised in that for said connection a defined hole (26) is respectively provided in the parts (30,
20, 4, 6, 16) to be connected.
17. Resonance body according to one of the preceding claims, characterised in that one or more weights may be fixed to the cast frame (30) and/or the resonance board
(4) and/or the upper rest (6) and/or the lower rest (16) for adjustment of the vibration
behaviour.
18. String instrument, in particular piano or grand piano, with a resonance body (2) according
to one or more of the preceding claims.
1. Corps de résonance pour un instrument à cordes avec un plan (6) supérieur formé en
tant que cadre sur lequel est collée une caisse de résonance (4) sur laquelle sont
prévus au moins un chevalet (8) s'étendant pratiquement en diagonale ainsi qu'un cadre
en fonte (30) équipé d'un système pour tendre les cordes et avec un plan inférieur
(16) placé au-dessous du plan supérieur (6) et relié à celui-ci,
caractérisé en ce que
le plan supérieur (6) n'est lié au plan inférieur (16) que dans ses zones de raccordement
(18a, 18b) opposées en diagonale, dirigées vers les extrémités dudit chevalet (8),
mais présente dans les autres zones périphériques (12a, 12b) un léger écart par rapport
au plan inférieur (16).
2. Corps de résonance selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
l'épaisseur du plan supérieur (6) diminue vers les autres zones périphériques (12a,
12b) à partir d'une valeur maximale dans les zones de raccordement (18a, 18b).
3. Corps de résonance selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que
le plan supérieur (6) est collé au plan inférieur (16).
4. Corps de résonance selon la revendication 1, 2 ou 3,
caractérisé en ce que
la caisse de résonance (4) se compose de copeaux (14) collés les uns aux autres dont
la direction longitudinale des fibres (L) est pratiquement parallèle audit chevalet
(8).
5. Corps de résonance selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
le chevalet (8) est fixé sur la caisse de résonance (4) dans les deux zones de raccordement
(18a, 18b) à chaque fois au moyen d'une attache de chevalet (20).
6. Corps de résonance selon la revendication 5,
caractérisé en ce que
les attaches de chevalet (20) sont des extrémités terminales biseautées, formées d'une
seule pièce avec le chevalet (8).
7. Corps de résonance selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
le plan inférieur (16) est formé par un cadre dont les dimensions extérieures correspondent
pratiquement à celles du plan supérieur (6).
8. Corps de résonance selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
le plan inférieur (16) présente au moins une première entretoise (24) qui est placée
pratiquement parallèlement aux cordes fixées au cadre en fonte (30).
9. Corps de résonance selon la revendication 8,
caractérisé en ce que
le plan inférieur (16) présente au moins une deuxième entretoise (22) qui est pratiquement
parallèle au chevalet (8).
10. Corps de résonance selon la revendication 8 ou 9,
caractérisé en ce que
la première entretoise (24) et/ou la deuxième entretoise (22) sont introduites dans
le cadre du plan inférieur (16) et sont formées de façon à avoir une longueur modifiable
par rapport à ce cadre.
11. Corps de résonance selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
le plan inférieur (16) présente un côté supérieur plat, de préférence poli.
12. Corps de résonance selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
le plan inférieur (16) est en métal.
13. Corps de résonance selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
le cadre en fonte (30) est relié au plan inférieur (16) par la caisse de résonance
(4) et par le plan supérieur (6).
14. Corps de résonance selon la revendication 13,
caractérisé en ce que
la liaison est à chaque fois prévue seulement dans les deux zones de raccordement
(18a, 18b).
15. Corps de résonance selon les revendications 5 et 14,
caractérisé en ce que
ladite liaison est aussi réalisée à chaque fois par l'attache de chevalet (20) dudit
chevalet (8).
16. Corps de résonance selon la revendication 13, 14 ou 15,
caractérisé en ce que
l'on prévoit pour la liaison à chaque fois un perçage défini (26) dans les pièces
(30, 20, 4, 6, 16) à relier les unes aux autres.
17. Corps de résonance selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
sur le cadre en fonte (30) et/ou sur la caisse de résonance (4) et/ou sur le plan
supérieur (6) et/ou sur le plan inférieur (30) on peut bloquer un ou plusieurs poids
pour régler le comportement de vibration.
18. Instrument à cordes, en particulier piano ou piano à queue, avec un corps de résonance
(2) selon une ou plusieurs des revendications précédentes.

