(19)
(11) EP 1 140 443 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
12.03.2003  Patentblatt  2003/11

(21) Anmeldenummer: 00975965.5

(22) Anmeldetag:  31.10.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B26D 7/26
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP0010/690
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 0103/6166 (25.05.2001 Gazette  2001/21)

(54)

EINRICHTUNG ZUM LÄNGSTEILEN VON MATERIALBAHNEN MIT MEHREREN NEBENEINANDER ANORDENBAREN SCHNEIDEINRICHTUNGEN

DEVICE FOR LONGITUDINALLY SEPARATING WEBS OF MATERIAL WHICH COMPRISES A NUMBER OF ADJACENTLY ARRANGED CUTTING DEVICES

DISPOSITIF POUR LE DECOUPAGE LONGITUDINAL DE BANDES DE MATERIAU COMPORTANT PLUSIEURS DISPOSITIFS DE COUPE DISPOSES COTE A COTE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 12.11.1999 DE 19954454

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
10.10.2001  Patentblatt  2001/41

(73) Patentinhaber: Wilhelm Bilstein KG Spezialfabrik für Maschinenmesser und Kompressorventile
51491 Overath (DE)

(72) Erfinder:
  • BILSTEIN, Willi
    51491 Overath (DE)
  • PICKER, Ingo
    53804 Much (DE)

(74) Vertreter: Langmaack, Jürgen 
Mathiaskirchplatz 5
50968 Köln
50968 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-U- 29 812 244
US-A- 1 360 076
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Längsteilen von Materialbahnen mit mehreren nebeneinander anordenbaren Schneideinrichtungen entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs, wie z.B. aus der DE-U-298 122 44 bekannt.

    [0002] Für das Längsteilen von Materialbahnen werden mehrere, an einem Messerbalken befestigte Schneideinrichtungen eingesetzt, die einen Trägerkörper aufweisen, der mit einer ansteuerbaren Absenkeinrichtung versehen ist, an der an einem Messerkopf ein Kreismesser drehbar gelagert ist. Die einzelnen Schneideinrichtungen sind verschieb- und feststellbar, ggf. lösbar am Messerbalken befestigt, so daß durch Einstellen des gegenseitigen Abstandes benachbarter Schneideinrichtungen zueinander die gewünschten Schnittbreiten eingestellt werden können.

    [0003] Um nun möglichst schmale Schnittbreiten zu erzielen, ist es gelungen, Schneideinrichtungen mit einem sehr schmal bauenden Trägerkörper zu entwickeln. Um derartig schmal bauende Schneideinrichtungen zuverlässig am Messerbalken verschiebbar lagern zu können, wobei die Lagerung der Schneideinrichtung am Messerbalken auch den Schneiddruck aufnehmen muß, ist es bekannt, die Schneideinrichtungen jeweils mit zwei Führungswagen zu verbinden, deren Länge in Bewegungsrichtung größer ist als die Breite der Schneideinrichtung. Den Führungswagen ist ein Führungsleistenpaar zugeordnet, dessen Führungsleisten in möglichst großem Abstand parallel zueinander verlaufen, um eine einwandfreie Aufnahme der Schnittkräfte über die Führungswagen zu gewährleisten.

    [0004] Da die Führungswagen in Richtung der Längserstreckung des Messerbalkens länger sind als die Breite der Schneideinrichtung, ist es bekannt, zwei parallel zueinander verlaufende Führungsleistenpaare am Messerbalken vorzusehen, auf denen dann einander benachbarte Schneideinrichtungen mit ihren Führungswagen alternierend auf dem einen und dem anderen Führungsleistenpaar geführt sind, so daß die Führungswagen jeweils die benachbarte Schneideinrichtung "unterfahren" können. Auf diese Weise ist es möglich, trotz der Länge der Führungswagen Schneideinrichtungen dicht aneinanderliegend am Messerbalken festzulegen. Eine derart dichte Anordnung von Schneideinrichtungen nebeneinander ist jedoch nur soweit möglich, wenn der Überstand eines Führungswagens über die Seitenfläche der zugehörigen Schneideinrichtung höchstens der halben Breite einer Schneideinrichtung entspricht.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Längsteilen von Materialbahnen zu schaffen, die es ermöglicht, ohne Änderung der Länge der Führungswagen sehr schmal bauende Schneideinrichtungen einzusetzen, die eine Anordnung von Schneideinrichtungen am Messerbalken "dicht an dicht" ermöglicht.

    [0006] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird gelöst durch eine Einrichtung zum Längsteilen von Materialbahnen mit einem horizontalen Messerbalken, auf dem mehrere Schneideinrichtungen in einstellbarem Abstand nebeneinander angeordnet sind, die jeweils einen Trägerkörper aufweisen, an dem ein Kreismesser gelagert ist, und mit parallel zueinander verlaufenden Führungsleistenpaaren am Messerbalken, auf denen die Schneideinrichtungen feststellbar geführt sind, wobei sich zwei Führungsleistenpaare in einer ersten Führungsebene erstrecken und wenigstens ein weiteres Führungsleistenpaar sich in einer zweiten Führungsebene erstreckt, die parallel und mit Abstand zur ersten Führungsebene verläuft. Durch die Anordnung wenigstens eines weiteren Führungsleistenpaares in einer zweiten, zur ersten Führungsebene versetzten Führungsebene ist es möglich, Schneideinrichtungen zu verwenden, die deutlich schmaler bauen als die bisher bekannten Schneideinrichtungen, wobei jedoch weiterhin die bisher verwendeten Führungswagen beibehalten werden können. Die auf den Führungsleistenpaaren der ersten Führungsebene geführten Schneideinrichtungen sind nun nicht mehr unmittelbar einander benachbart, sondern zwischen diesen ist jeweils eine Schneideinrichtung angeordnet, die auf dem in einer zweiten Führungsebene verlaufenden Führungsleistenpaar geführt ist. Damit ist für die jeweils die Seitenflächen der einzelnen Schneideinrichtung überragenden Enden der Führungswagen die volle Breite des benachbarten, auf der zweiten Führungsebene geführten Schneideinrichtung als Freiraum für ein "Unterfahren" gegeben. Damit kann weiterhin jeweils für die einzelnen Führungsleistenpaare ein großer Abstand eingehalten werden, so daß ein großer Hebelarm zur Aufnahme der quer zur Schneidebene des Kreismessers wirkenden Schnittkräfte beibehalten werden kann und eine einwandfreie Schnittgüte gewährleistet ist.

    [0007] Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1
    eine Frontansicht auf einen Messerbalken mit mehreren Schneideinrichtungen,
    Fig. 2
    einen Vertikalschnitt gem. der Linie II-II in Fig. 1.


    [0008] In der Vorderansicht gem. Fig. 1 ist ein Messerbalken 1 einer Einrichtung zum Längsteilen von Materialbahnen dargestellt, an dem fünf Schneideinrichtungen 2.1, 2.2 und 2.3 in einer Gruppe "dicht an dicht" befestigt sind. Die Schneideinrichtungen 2.2 und 2.3 sind zur Verdeutlichung zusätzlich mit Abstand zueinander dargestellt. Die Schneideinrichtungen 2 weisen jeweils einen Trägerkörper 3 auf, an dem in vertikaler Richtung heb- und senkbar ein Messerkopf 4 mit einem Kreismesser 5 befestigt ist. Bei der hier dargestellten Ansicht ist der Messerkopf 4 von einem Handschutz überdeckt, so daß nur der untere Schneidenbereich des Kreismessers sichtbar ist. Die einzelnen Kreismesser arbeiten jeweils gegen Schneidringe 6, die auf einer Messerwelle 7 mit Abstand zueinander befestigt sind.

    [0009] Die einzelnen Schneideinrichtungen 2 können nun am Messerbalken 1 in horizontaler Richtung gegeneinander verschoben und in vorgebbaren Abständen zueinander fixiert werden. Hierzu sind auf dem Messerbalken 1 jeweils als Führungsleistenpaare einander zugeordnete Führungsleisten 8, 9 und 10 vorgesehen, auf denen die Trägerkörper 3 der Schneideinrichtungen 2 jeweils verschieb- und festlegbar gelagert sind. Jede Schneideinrichtung 2 ist mit einem Führungswagen 11.1 und 11.2 versehen und zwar in der Weise, daß die Führungswagen benachbarter Schneideinrichtungen in zyklischer Vertauschung alternierend auf den Führungsleistenpaaren 8, 9 und 10 gehalten sind.

    [0010] Da die Führungswagen 11. und 11.2 aus konstruktiven Gründen eine Breite aufweisen, die größer ist als die maximale Breite der Trägerkörper 3 der Schneideinrichtungen 2, ist durch diese Anordnung die Möglichkeit gegeben, wie für die drei Schneideinrichtungen 2.1, 2.2 und 2.3 gezeigt, die Schneideinrichtungen dicht aneinanderliegend zu positionieren, daß die Führungswagen 11 jeweils mit ihren die Trägerkörper 3 überragenden Enden den Trägerkörper 3 der benachbarten Schneideinrichtungen 2 jeweils "unterfahren" können.

    [0011] In Fig. 2 ist entsprechend dem Schnitt durch den Messerbalken 1 gem. der Linie II-II in Fig. 1 eine Teilseitenansicht der Schneideinrichtung 2.1 dargestellt. Von den dahinterliegenden benachbarten Schneideinrichtungen 2.2 und 2.3 sind jeweils nur die Führungswagen 11 mit den dahinter in Klammern gesetzten Bezugszeichen 2.2 und 2.3 angedeutet.

    [0012] In der Seitenansicht ist erkennbar, daß die Führungsleistenpaare 8 und 9 sich in einer ersten Führungsebene 12 am Messerbalken 1 erstrecken, während das Führungsleistenpaar 10 sich in einer zweiten Führungsebene 13 erstreckt, die parallel und mit Abstand zur ersten Führungsebene 12 verläuft.

    [0013] Zweckmäßigerweise sind die Führungswagen 11 jeweils mit einem Adapterschlitten 14 verbunden. Die Adapterschlitten 14 weisen dann identische Befestigungsmittel auf, an denen die einzelnen Schneideinrichtungen 2 lösbar festgelegt werden können. Damit ist es möglich, die Schneideinrichtungen 2 identisch und untereinander austauschbar herzustellen, da die durch die Adapterschlitten gegebenen Anschlußmöglichkeiten für die gesamte Länge des Messerbalkens identisch ausgebildet werden können.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zum Längsteilen von Materialbahnen, mit einem horizontalen Messerbalken (1), auf dem mehrere Schneideinrichtungen (2) in einstellbarem Abstand nebeneinander angeordnet sind, die jeweils einen Trägerkörper (3) aufweisen, an dem ein Kreismesser (5) gelagert ist, und mit parallel zueinander verlaufenden Führungsleistenpaaren (8, 9, 10) am Messerbalken (1), auf denen die Schneideinrichtungen (2) feststellbar geführt sind, gekennzeichnet dadurch daß sich zwei Führungsleistenpaare (8, 9) in einer ersten Führungsebene (12) und wenigstens ein weiteres Führungsleistenpaar (10) in einer zweiten Führungsebene (13) erstreckt, die parallel und mit Abstand zur ersten Führungsebene verläuft.
     


    Claims

    1. A means for longitudinally separating webs of material, comprising a horizontal cutter bar (1) on which a plurality of cutting means (2) are arranged at an adjustable distance next to each other, each of which have a support body (3) on which a circular knife (5) is mounted, and pairs of guide bars (8, 9, 10) extending parallel to each other on the cutter bar (1), on which the cutting means (2) are guided in lockable manner, characterised in that two pairs of guide bars (8, 9) extend in a first guidance plane (12) and at least one further pair of guide bars (10) in a second guidance plane (13), which extends parallel and at a distance from the first guidance plane.
     


    Revendications

    1. Dispositif pour le découpage longitudinal de bandes de matériau, comportant une barre de coupe (1), sur laquelle plusieurs dispositifs de coupe (2) sont disposés côte à côte à une distance réglable, qui présentent chacun un corps de support (3), sur lequel une lame circulaire (5) est montée, et comportant des paires de glissières de guidage (8, 9, 10) disposées parallèlement les unes aux autres sur la barre de coupe (1), sur lesquelles les dispositifs de coupe (2) sont guidés de manière réglable en position, caractérisé en ce que deux paires de glissières de guidage (8, 9) s'étendent dans un premier plan de guidage (12) et au moins une autre paire de glissières de guidage (10) dans un second plan de guidage (13) qui est disposé parallèlement au premier plan de guidage et à distance de celui-ci.
     




    Zeichnung