[0001] Die Erfindung betrifft einen Gleitkörper, insbesondere einen Alpin-, Sprung- oder
               Langlaufski, sowie Snowboard, schließt aber auch allgemeine Geräte und Fahrzeuge für
               Schnee-Eis oder Wassersport ein und bezweckt, das Schwingungsverhalten solcher Gleitkörper
               gegenüber bekannten Gleitkörpern zu verbessern.
 
            [0002] Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung eines
               Gleitkörpers, vorzugsweise eines Skis.
 
            [0003] Schließlich ist es auch Gegenstand der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines
               Skis mit einem Gleitkörper gemäß der Erfindung zu schaffen.
 
            [0004] Durch die europäische Patentanmeldung Nr. 95 908 279.3 ist es bekannt geworden, auf
               Gleitkörper, wie z.B. Ski, in bestimmten mathematisch berechneten Raum- oder Flächenbereichen
               gezielt schwingungsaktive Partikel aufzubringen, um einen überlagernden Effekt zu
               erreichen, der das Resonanzfrequenzspektrum bzw. Eigenfrequenzspektrum insofern verändert,
               dass, bezogen auf Ski, z.B. eine Erhöhung der Anzahl der Eigenfrequenzen in einem
               spezifischen Frequenzbereich, bzw. und/oder die Schaffung neuer Eigenfrequenzen erzielt
               wird, wodurch bei Anwendung an Ski die Lauf- und Gleiteigenschaften sowie die Manövrierbarkeit
               gezielt verbessert werden kann.
 
            [0005] Dies kann gemäß der europäischen Patentanmeldung Nr. 95 908 279.3 beispielsweise
               dadurch erreicht werden, dass diese mathematisch berechneten Bereiche in Form einer
               Lackbeschichtung mit Metallgehalt auf die Oberfläche und/oder einzelner Zwischenschichten,
               wie Ober-/Untergurt, auf den Gleitkörper, insbesondere Ski, aufgebracht werden.
 
            [0006] Durch die WO 95/21663 A1 ist ein Gleitkörper mit einer Oberflächenschicht bekannt
               geworden, von welcher mindestens ein Abschnitt mit einer Lackbeschichtung versehen
               ist, welche schwingungsaktiv ist. Das bekannte Lackierverfahren hat den Nachteil,
               dass nicht erwünschte Bereiche abgeklebt werden müssen, worauf erst lackiert, beispielsweise
               über Spritzlackieren, Elektrostatik, Tauchlackieren, Gießlackieren od. dgl. werden
               kann, worauf diese Folien abgezogen werden müssen.
 
            [0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, in besonders einfacher und wirkungsvoller
               Weise die im Stand der Technik beschriebenen Eigenschaften wesentlich zu verstärken.
 
            [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Maßnahme nach dem kennzeichnenden Teil
               des Anspruches 1 gelöst. Das Siebdruckverfahren hat den Vorteil, dass durch die Herstellung
               des Siebes von Haus aus nur über einen Druckvorgang diese partiellen Flächen beschichtet
               werden können, und der weitere Vorteil zum Lackieren ist, dass eine niedrigere Viskosität
               des Beschichtungsmaterials als zum Siebdruck notwendig ist, das heißt man kann im
               Siebdruckverfahren eine höhere Massendichte mit einem höheren Füllgrad durch beispielsweise
               Metallpulver und damit eine bessere Wirkung erzielen.
 
            [0009] Durch die Maßnahme nach Anspruch 2 wird sichergestellt, dass das Relief exakt deckungsgleich
               mit den Schwingungsknoten der Grundschwingung sowie der sich ausbildenden Eigenschwingungen
               übereinstimmt.
 
            [0010] Durch die Maßnahme nach Anspruch 3 lassen sich die eingesetzten Metallpulver besonders
               einfach und mit hohem Füllgrad in die Farbe einmischen.
 
            [0011] Durch die Maßnahme nach Anspruch 4 wird eine hohe örtliche Massenkonzentration erreicht,
               wodurch eine sehr starke Funktionswirkung erreicht wird.
 
            [0012] Durch die Maßnahme nach Anspruch 5 wird die Deckungsgleichheit des Reliefs mit den
               Schwingungsknoten der Grundschwingung sowie der sich ausbildenden Eigenschwingungen
               weiter verstärkt abgesichert.
 
            [0013] Durch gezielte Kombination der Maßnahmen nach den Ansprüchen 6 und 7 ist die Wirkung
               skitypenartig optimierbar.
 
            [0014] Durch die Maßanhme nach Anspruch 8 ist ein besonders guter Verschleißschutz erreichbar,
               so dass die Wirkung durch auf natürliche Art und Weise entstehenden Oberflächenverschleiß
               nicht beeinträchtigt wird.
 
            [0015] Durch die Maßnahme nach Anspruch 9 ist eine besonders einfache Herstellung des Reliefs,
               insbesondere in der Entwicklungsphase möglich, da keine aufwendigen Fräsearbeiten
               für Formendeckel durchgeführt werden müssen.
 
            [0016] Durch die Maßnahme nach Anspruch 10 wird eine wesentliche Verstärkung des Effektes
               erreicht, da das Relief eine zusätzliche Massenanhäufung darstellt.
 
            [0017] Durch die Maßnahme nach Anspruch 11 wird eine besondere hohe Reproduzierbarkeit in
               der Großserienproduktion erreicht. Weiters ist kein zusätzlicher Arbeitsaufwand, z.B.
               durch nachträgliches Prägen der Struktur auf die Oberfläche, erforderlich.
 
            [0018] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
 
            [0019] Es zeigen:
               
               
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Ski, an dem die mathematisch berechneten schwingungsaktiven
                  Bereiche anhand schwarzer Linien erkennbar sind;
               Fig. 2 eine zufällig gewählte Konstruktion und Ausführungsform; und
               Fig. 3 einen Querschnitt der Oberfläche im Detailaufbau.
 
            [0020] In Fig. 1 sind auf einem Ski 1 die mathematisch berechneten schwingungsaktiven Bereiche
               7' anhand der schwarzen Linien erkennbar. Die jeweils benachbarten weißen Bereiche
               sind im Vergleich schwingungsinaktiv.
 
            [0021] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines beliebigen Bereiches des Skis 1 aus
               Fig. 1 in prinzipieller Darstellung. Dieser Ski besteht aus Stahlkanten 1, einer Laufsohle
               2, einem Untergurt 3 aus widerstandsfähigem Material, Seitenkanten 4, einem Kern 5,
               einem Obergurt 6 aus widerstandsfähigem Material, sowie der erfindungsgemäßen, reliefartig
               ausgebildeten Oberfläche 7, wobei in Wirklichkeit die erhabenen Bereiche 7' der reliefartigen
               Oberfläche 7 in der Draufsicht geometrisch deckungsgleich mit den schwarzen Bereichen
               7' des Skis 1 aus Fig. 1 sind.
 
            [0022] Es handelt sich bei Fig. 1 und Fig. 2 um eine zufällig gewählte Konstruktion und
               Ausführungsform,um die Erfindung grundsätzlich zu erläutern. Natürlich sind verschiedenste
               Konstruktionen denkbar, die im modernen Skibau Verwendung finden und dementsprechend
               dem technischen Fachmann bekannt sind.
 
            [0023] Fig. 3 zeigt einen Querschnitt der Oberfläche 7 im Detailaufbau in prinzipieller
               Darstellung, wobei durch die schraffierten Bereiche 8 die schwingungsaktiven Massen
               dargestellt sind. Diese können beispielsweise in einfacher Form durch Bedrucken von
               hochmetallgefüllter Farbe im Siebdruckverfahren vor dem Skizusammenbau auf die Rückseite
               der Oberfläche aufgedruckt werden.
 
            [0024] Diese erfindungsgemäße Maßnahme für die Oberfläche des Gleitkörpers lässt sich in
               analoger Weise auf jede Zwischenlage des Gleitkörpers, insbesondere Ski, wie z.B.
               Lauffläche, Obergurt, Untergurt etc., anwenden. Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
               hat sich herausgestellt, dass die alleinige Ausbildung der Oberfläche, als entsprechend
               der europäischen Patentanmeldung Nr. 95 908 279.3 methematisch berechnetes Relief
               ohne zusätzliche Verwendung von schwingungsaktiven Massen, bereits Veränderungen des
               Resonanzfrequenzspektrums des Gleitkörpers erzielt wurden, da alleine durch das entsprechende
               Relief Bereiche mit höherer Masse gegenüber den jeweils benachbarten Bereichen geschaffen
               werden. Dies kann z.B. durch einen Prägevorgang am fertigen Produkt erreicht werden,
               oder in noch einfacherer Weise durch entsprechende Ausbildung des Formendeckels, was
               während dem Verpressen des Gleitkörpers, insbesondere des Skis, einem nachträglichen
               Prägevorgang gleichkommt. Weiters kann in besonders effektiver und kostensparender
               Weise beim Verpressen des Gleitkörpers zwischen Oberfläche und in diesem Falle glatten
               Formendeckel eine, nachträglich entfernbare und dementsprechend mehrfach verwendbare,
               Zwischenlage aus thermoplastischer, duroplastischer Folie, allenfalls Papier oder
               Ähnlichem, die das Gegenprofil des gewünschten Reliefs aufweist, und somit als Prägestempel
               wirkt.
 
          
         
            
            1. Gleitkörper, insbesondere Ski, mit schwingungsaktiven Bereichen, welche eine reliefartige
               Struktur mit schwingungsaktiven Partikeln aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die schwingungsfähigen Partikel in eine Siebdruckfarbe eingemischt und auf die Oberfläche
               des Gleitkörpers im Siebdruckverfahren aufgedruckt sind.
 
            2. Gleitkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die reliefartige Struktur mathematisch berechnet ist.
 
            3. Gleitkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schwingungsfähigen Partikel in die Siebdruckfarbe als feines Metallpulver eingemischt
               sind.
 
            4. Gleitkörper nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die schwingungsfähigen Partikel mit hohem Füllgrad in die Siebdruckfarbe eingemischt
               sind.
 
            5. Gleitkörper nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebdruckfarbe in einem berechneten Raster im Siebdruckverfahren aufgedruckt
               ist.
 
            6. Gleitkörper nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche als Laufflächenbelag,
               dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Oberflächen des Laufflächenbelages, vorzugsweise die Rückseite
               desselben, bedruckt ist.
 
            7. Gleitkörper nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, der als Ski mit tragenden
               Gurten ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der tragende Gurt mindestens einseitig in einem berechneten Raster mit der Siebdruckfarbe
               bedruckt ist.
 
            8. Gleitkörper nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, welcher als Schalenski
               ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Rückseite der Oberfläche der Schale mit einer Siebdruckfarbe in einem
               berechneten Raster im Siebdruckverfahren bedruckt ist.
 
            9. Verfahren zur Herstellung eines Gleitkörpers, insbesondere für Skier, nach mindestens
               einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Gleitkörper, beispielsweise einem Ski und einem Formendeckel, Zwischenlagen,
               beispielsweise auf Basis von thermoplastischer Folie, duroplastischer Folie, Papier
               od. dgl., eingelegt werden.
 
            10. Gleitkörper nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, insbesondere für Skier, dadurch gekennzeichnet, dass jene Bereiche, die mit der schwingungsfähigen Masse beschichtet sind, bezogen auf
               eine plangedachte Oberfläche, erhaben ausgebildet sind, und jene Bereiche, in denen
               keine schwingungsfähige Masse aufgebracht ist, bezogen auf diese plangedachte Oberfläche,
               vertieft ausgebildet sind.
 
            11. Verfahren zur Herstellung eines Skis mit einem Gleitkörper nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Relief bereits im Formendeckel eingearbeitet wird.