(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer bebilderten wieder bebilderbaren
Druckplatte für den Mehrfarbendruck unter Verwendung der digitalen Bebilderungstechnik.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahrens zur Herstellung bebilderter wieder bebilderbarer
Druckplatten, das ohne großen Aufwand die Registerhaltigkeit eines Mehrfarbendruckes
gewährleistet und mit dem insbesondere für das Großformat wieder bebilderbare Druckplatten
mit geringem wirtschaftlichem Aufwand hergestellt werden können, zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die in einer Druckmaschine ausgedruckten
Druckplatten von Druckformzylindern entfernt, einer Einrichtung zum Neutralisieren
zugeführt und neutralisiert, die neutralisierten Druckplatten beschichtet, die beschichteten
Druckplatten erneut auf die Druckformzylinder aufgebracht werden, die Druckplatten
in der Druckmaschine digital bebildert und entwickelt werden.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer bebilderten wieder bebilderbaren
Druckplatte für den Mehrfarbendruck unter Verwendung der digitalen Bebilderungstechnik.
[0002] Es ist bekannt, die direkte Bebilderung von Druckformen aus dem digitalen Datenbestand
der Druckvorstufe, dem Prepress-Bereich durch Übertragung sämtlicher digitaler Bilddaten
für alle Druckfarben auf Druckplatten außerhalb der Druckmaschine (Computer-to-plate)
vorzunehmen. Die Druckplatten werden nach der Bebilderung in der Druckmaschine eingesetzt.
[0003] Es ist weiterhin bekannt, die digitalen Bilddaten für alle Druckfarben auf Druckplatten
gleichzeitig in der Druckmaschine zu übertragen. Dies erfolgt mit einmal bebilderbarer
Druckform oder mit wieder bebilderbarer Druckform (Computer to Press).
Bei Verwendung wieder bebilderbarer Druckformen wird nach dem Bedrucken das Druckbild
gelöscht, die Oberfläche auf der Druckplatte neutralisiert und das Druckbild für den
nächsten Druckauftrag aufgebracht. Dieses Verfahren ist sehr zeitaufwändig und prozessintensiv,
da die Einrichtung für die Neutralisation und für die Bebilderung in einer Mehrfarbendruckmaschine
mehrmals vorhanden sein muss und die einzelnen Prozeßstufen nacheinander ablaufen.
Während der Druckplattenbearbeitung steht die Druckmaschine für den Druck nicht zur
Verfügung.(Kipphahn; Handbuch der Druckmedien, Springer Verlag, 2000, S. 607- 610).
Eine Lösung für den großformatigen Mehrfarbendruck stellen diese Verfahren nicht dar.
[0004] Aus der Druckschrift DE 100 04 573 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung bebilderter
Druckplatten bekannt. Gemäß dieser Druckschrift erfolgt die Bebilderung derart, dass
die in einer Druckmaschine ausgedruckten Druckplatte vom Druckformzylinder entfernt,
einer Einrichtung zum Neutralisieren zugeführt und neutralisiert, die Druckplatte
in einem Belichtungsund Entwicklungsaggregat passergerecht fixiert, belichtet und
entwickelt und die bebilderten Druckplatte erneut auf den Druckformzylinder aufgebracht
wird.
[0005] Nachteilig an diesem Verfahren der Bebilderung ist, dass die außerhalb der Druckmaschine
bebilderten Druckplatten mit größter Sorgfalt registergerecht auf den Druckformzylinder
aufgespannt werden müssen, damit der Mehrfarbendruck deckungsgleich auf den Bogen
aufgebracht werden kann.
[0006] Aus der DE 41 29 022 A1 ist es bekannt, für die Beschickung von Druckformzylindern
mit Druckplatten Magazine für den automatischen Druckplattenwechsel vorzusehen. In
das Magazin, das am Druckwerk gelagert ist, wird eine Kassette eingeschoben, die mehrere
bebilderte Druckplatten für die einzelnen Druckaufträge enthält. Der Druckplattenwechsel
erfolgt automatisch.
[0007] Es ist auch allgemein bekannt, den Formzylinder mit einem Sleeve zu versehen, der
selbst als Druckform dient oder mit der Druckform versehen ist.
Eine Wiederverwendung des Sleeve bzw. der auf dem Sleeve aufgebrachten Druckform ist
möglich. Die erneute Bebilderung kann in der Maschine erfolgen (Kipphahn, S. 675).
[0008] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung bebilderter
wieder bebilderbarer Druckplatten, das ohne großen Aufwand die Registerhaltigkeit
eines Mehrfarbendruckes gewährleistet und mit dem insbesondere für das Großformat
wieder bebilderbare Druckplatten mit geringem wirtschaftlichem Aufwand hergestellt
werden können.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Ansprüche 1 oder 2 gelöst.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren wurde aus der Erkenntnis heraus geschaffen, dass das
Verfahren Computer to Press/Direct Imaging mit wieder bebilderbarer Druckplatte/Druckform
technisch viele Vorteile aufweist. Die Druckform wird in der Druckaufspannung hergestellt
Damit ist die Registerhaltigkeit des Mehrfarbendruckes gewährleistet
[0011] Durch die Erfindung wird der gesamte Prozess der Druckplattenherstellung in der Druckmaschine
prozessentkoppelt. Die Neutralisation der abgedruckten Druckplatte und falls notwendig,
Beschichten der Druckplatte findet außerhalb der Druckmaschine statt. Damit steht
diese Zeit als Produktivzeit für den Druck zur Verfügung und außerdem können diese
Arbeiten erledigt werden, wenn die Maschine druckt.
[0012] Die Bebilderung selbst findet in der Druckmaschine statt. Dies entspricht der Aufspannung
der Druckplatte auf dem Formzylinder, in der gedruckt wird. Damit ist die Registerhaltigkeit
des Mehrfarbendruckes gewährleistet. Ein genaues Einpassen der Druckplatte für sich
und das Ausrichten der Druckplatten zueinander entfällt.
Diese Vorteile entstehen auch bei Nutzung der Sleeve-Technik .
[0013] Bei Vorhandensein eines Druckplattenwechselautomaten mit Magazin bzw. Kassette, in
denen die für die Beschichtung vorbereiteten Druckplatten für die einzelnen Druckaufträge
stehen, ergibt sich der Vorteil, dass die Druckplatten noch nicht bebildert sind.
Eine andere Reihenfolge der Erledigung der Druckaufträge als vorgesehen, greift nur
in den Vorgang der digitalen Bebilderung, nicht jedoch in den Ablauf der Bestückung
der Formzylinder mit Druckplatten ein, d.h. bei geänderten Druckablauf müssen die
Druckplatten im Magazin bzw. Kassette nicht neu sortiert werden.
[0014] Nachfolgend wird die erfinderische Lösung an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0015] Nach Beendigung der Herstellung eines Mehrfarbendruckes in einer Druckmaschine werden
die ausgedruckten Druckplatten von den Druckformzylindern, auf denen diese aufgespannt
sind, entfernt. Dies erfolgt zweckmäßigerweise mit Plattenwechselautomaten, mit denen
die ausgedruckten Druckplatten von den Druckformzylindern entfernt und neue Druckplatten
den Druckformzylindern zugeführt werden.
Die ausgedruckten Druckplatten werden nunmehr einer Einrichtung zur Neutralisierung
zugeführt und neutralisiert. Unter Neutralisierung wird dabei verstanden, dass das
Druckbild von den Druckplatten entfernt wird. Dies erfolgt auf chemischem, mechanischem
oder thermischem Weg, vorzugsweise mit Lasertechnik. Mit der Neutralisierung wird
eine nahezu gleiche Oberflächenspannung erreicht.
Weist das Druckwerk ein Druckplattenmagazin auf, werden alle im Magazin befindlichen
abgedruckten Druckplatten aus der Maschine entnommen und neutralisiert.
Wird die Druckform/Druckplatte auf der Basis der Sleevetechnik erstellt, wird der
Sleeve vom Formzylinder abgezogen oder der Zylinder mit dem Sleeve wird aus der Druckmaschine
entnommen und wie vorstehend beschrieben neutralisiert.
Nach der Neutralisierung werden die Druckplatten unmittelbar dem Druckformzylinder
in der Druckmaschine zugeführt bzw. der Druckformzylinder wird mit dem Sleeve versehen
bzw. der Druckformzylinder mit dem Sleeve wird in die Maschine eingebaut.
[0016] In Druckwerken mit Magazinen bzw. Kassetten werden diese mit mehreren neutralisierten
Druckplatten bestückt.
[0017] Ist die Neutralisation der Druckplatten mit einer Beschichtung verbunden, werden
die Druckplatten (einschließlich Sleevetechnik) beschichtet - z.B. Lack und Fotosensorik
oder Thermoschicht - und danach bei Bedarf der Druckmaschine zugeführt.
[0018] In der Druckmaschine werden die Druckplatten bebildert. Das Bebildern erfolgt auf
digitalem Weg aus digitalen Datensätzen (CtP). Üblicherweise erfolgt die Bebilderung
mit einer Laserbebilderungseinrichtung.
Die für dieses Verfahren verwendete Druckplatte ist vorzugsweise aus Edelstahl, formstabil
und tellerfrei, die weitere für den Offset bekannte Oberflächenveredlungen haben kann
(z.B. Chrom- oder Keramikschichten).
Es können aber auch andere Materialien als Druckplatte zum Einsatz gelangen (Folie).
Wesentlich ist, dass das Material für den Einsatz als Druckplatte wieder verwendet
werden kann.
Auch eine als Rolle vorliegende Folie kann zum Einsatz gelangen.
[0019] Zusammengefasst besteht der Nutzen der Erfindung darin, dass die Plattenkosten nur
noch zu einem Bruchteil der klassischen Technologie anfallen, die Plattenentschichtung
und Wiederbeschichtung außerhalb der Maschine erfolgt und somit den Offsetprozess
nicht stört und dass eine exakte Standgenauigkeit durch digitale Bebilderung in der
Maschine erreicht wird.
1. Verfahren zur Herstellung bebilderter wieder bebilderbarer Druckplatten für den Mehrfarbendruck
in Druckmaschinen, wobei
• die in einer Druckmaschine ausgedruckten Druckplatten von Druckformzylindern entfernt,
einer Einrichtung zum Neutralisieren zugeführt und neutralisiert,
• die neutralisierten Druckplatten beschichtet,
• die beschichteten Druckplatten erneut auf die Druckformzylinder aufgebracht werden,
• die Druckplatten in der Druckmaschine digital bebildert und entwickelt werden.
2. Verfahren zur Herstellung bebilderter wieder bebilderbarer Druckplatten für den Mehrfarbendruck
in Druckmaschinen, wobei
• die in einer Druckmaschine ausgedruckten Druckplatten von Druckformzylindern entfernt,
einer Einrichtung zum Neutralisieren zugeführt und neutralisiert,
• die neutralisierten Druckplatten erneut auf die Druckformzylinder aufgebracht,
• die Druckplatten in der Druckmaschine digital bebildert und entwickelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die neutralisierten Druckplatten einem Druckwerk
mit Druckplattenmagazin oder -kassette zugeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Verfahren auch Druckplatten auf der Basis
der Sleevetechnik umfasst.
5. Verfahren zur Herstellung eines Mehrfarbendruckes nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Entfernen und Aufbringen der Druckplatten von und auf dem Druckformzylinder mittels
Plattenwechselautomaten durchgeführt wird.
6. Verfahren zur Herstellung eines Mehrfarbendruckes nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Neutralisierung mittels Lasertechnik durchgeführt wird.