[0001] Die Erfindung betrifft einen Schlauchbeutel aus innen- und/oder außen-siegelnder
Folie, insbesondere Mono-, Duplex- oder Triplex-Folie, die an wenigstens einer Seite
gegen sich selbst siegelbar ist, wobei zur Ausbildung des Schlauchbeutels die Folie
nach einer Seite hin umgeschlagen und längs dann aufeinanderliegender Ränder mit Ausnahme
des bzw. der Ränder, um den bzw. die die Folie umgeschlagen ist, versiegelt ist, wobei
ferner der dem Umschlagrand gegenüberliegende Siegelrand sich entweder ganz außen
erstreckt oder alternativ seitlich nach innen versetzt und nach innen oder außen faltbar
ist.
[0002] Ein derartiger Schlauchbeutel ist bekannt, und zwar zum Beispiel aus der EP 0 494
582 A1.
[0003] Jedem Verbraucher ist bekannt, dass es immer wieder Probleme bereitet, Verpackungen,
insbesondere auch Schlauchbeutel an geeigneter Stelle aufzureißen, um den in der Regel
feuchtigkeitsdicht verpackten Gegenstand entnehmen zu können. Sehr häufig werden dazu
die Zähne benutzt, um damit einen Siegelrand einzureißen. Ausgehend von dieser eingerissenen
Stelle versucht man, den Schlauchbeutel soweit zu öffnen, dass der Gegenstand entnommen
werden kann. Sehr häufig ist die aufgerissene Öffnung unvollständig und insbesondere
auch undefiniert, so dass der Gegenstand nur mühevoll mittels ein oder zwei Fingern
aus dem Schlauchbeutel herausgezogen werden kann. Dabei besteht mitunter die Gefahr,
den Beutelinhalt bei der Entnahme zu beschädigen oder hinsichtlich seiner Brauchbarkeit
zu beeinträchtigen.
[0004] Diesbezüglich schafft die Konstruktion gemäß der EP 0 494 582 A1 durchaus Abhilfe.
Es wird dort eine Beutelpackung mit Aufreißhilfe bestehend aus einer gesiegelten Längsnaht
und zwei versiegelten Quernähten, die die Längsnaht kreuzen, vorgeschlagen, wobei
die Siegelungen in den Kreuzbereichen in verschiedenen Schichten liegen und eine Aufreißkerbe
zum erleichterten Aufreißen des Beutels vorhanden ist. Die Längsnaht ist am Beutelrand
angeordnet. Die Aufreißkerbe ist so ausgebildet, dass sie an der Längsnaht und am
Beutel mindestens drei Folienlagen durchtrennt. Damit soll ein sicheres Ein- und Aufreißen
des Beutels gewährleistet sein. Nachteilig ist, dass keine Vorkehrungen dafür getroffen
sind, dass das aufgerissene Kopfende des Beutels an diesem verbleibt. Der Benutzer
hat nach dem Aufreißen des Beutels in der Regel zwei Beutelteile in der Hand, nämlich
den Beutel samt Inhalt der einen Hand und das abgerissene Kopfende des Beutels in
der anderen Hand. Sehr häufig neigt der Verbraucher dann dazu, das abgerissene Kopfende
einfach wegzuwerfen, um die entsprechende Hand freizubekommen für den Zugriff in dem
Beutel. Damit verbunden ist eine entsprechende Umweltverschmutzung. Hier setzt die
vorliegende Erfindung ein. Der vorliegenden Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde,
einen Beutel der bekannten Art so weiterzuentwickeln, dass das aufgerissene Kopfende
des Beutels an diesem verbleibt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass im Bereich des Umschlagrandes
eine Einreißkerbe ausgebildet ist, um die herum die Beutelfolie gegen sich selbst
gesiegelt ist, so dass der Schlauchbeutel ausgehend von der Einreißkerbe bis zu dem
dem Umschlagrand gegenüberliegenden Siegelrand unter Verbleib an diesem aufreißbar
ist.
[0006] Durch diese Ausführungsform ist also gewährleistet, dass das aufgerissene Kopfende
des Schlauchbeutels an diesem verbleibt. Es muß nicht besonders entsorgt werden. Die
vorgenannten Nachteile beim Stand der Technik werden vermieden. Dabei darf nicht übersehen
werden, dass es sich bei Beuteln der hier fraglichen Art um typische Massenartikel
handelt, bei denen auch kleinste umweltschonende Maßnahmen einen enormen Effekt bewirken.
Darüber hinaus wird durch die hier getroffenen Maßnahmen die Beutelkonstruktion gemäß
Stand der Technik im wesentlichen beibehalten mit der Folge, dass kein Akzeptanzproblem
beim Verbraucher entsteht. Des weiteren sind die erfindungsgemäßen Maßnahmen herstellungstechnisch
derart einfach, dass die Beutel ebenso einfach und kostengünstig hergestellt werden
können wie herkömmliche Beutel.
[0007] Der besondere Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht also darin, dass der Beutelinhalt
entnommen werden kann, ohne dass lästige Folienüberreste entsorgt werden müssen. Diese
bleiben mit dem dem Umschlagrand gegenüberliegenden Siegelrand verbunden.
[0008] Nachstehend wird eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schlauchbeutels anhand
der anliegenden Figur näher beschrieben, die einen erfindungsgemäßen Schlauchbeutel
in perspektivischer Schrägansicht zeigt.
[0009] Dementsprechend ist der dort dargestellte Schlauchbeutel 10 aus sowohl innen- als
auch außen-siegelbaren Kunststofffolien hergestellt, wobei zur Ausbildung des Schlauchbeutels
10 die Folie nach einer Seite hin umgeschlagen und längs dann aufeinanderliegender
Ränder, nämlich Längsrand 11 sowie Querränder 12, 13, mit Ausnahme der Ränder 14 und
16, um den die Folie umgeschlagen ist, versiegelt ist. Der dem Umschlagrand 14 gegenüberliegende
Siegelrand 11 ist bei der dargestellten Ausführungsform seitlich nach innen, d.h.
in der anliegenden Figur nach unten versetzt sowie nach außen gefaltet, so dass der
äußere Längsrand 15 der Längssiegelnaht 11 etwa bündig mit dem zugewandten Längsrand
16 des Beutels abschließt. An der dem Längssiegelrand 11 gegenüberliegenden Seite
ist eine Einreißkerbe 21 ausgebildet, d.h. im Bereich des Umschlagrandes 14 an der
in der anliegenden Figur rechten unteren Ecke. Natürlich muß der Schlauchbeutel 10
im Bereich der Einreißkerbe 21 luft- bzw. gas- oder dampfdicht abgeschlossen sein.
Zu diesem Zweck ist die Beutelfolie im Bereich der Einreißkerbe 21, d.h. um diese
herum gegen sich selbst gesiegelt. Der entsprechende Siegelbereich ist mit der Bezugsziffer
22 bezeichnet. Diese Ausführungsform erlaubt ein Einreißen und damit Öffnen des Schlauchbeutels
10 in Richtung des Pfeils 20 bis zur Längssiegelnaht 11 hin. Damit ist gewährleistet,
dass das in der Figur rechte Kopfende des Schlauchbeutels an diesem verbleibt. Es
muß nicht besonders entsorgt werden.
[0010] Statt einer Einreißkerbe oder eines Einschnitts sind auch andere Einreißhilfen denkbar,
zum Beispiel Materialschwächungslinien od. dgl. Auch ist es grundsätzlich denkbar,
die Einreißhilfe nicht an einem Kopfende des Schlauchbeutels, d.h. einem stirnseitigen
Ende desselben anzubringen, sondern mehr mittig, um den Schlauchbeutel entsprechend
mittig aufzutrennen. Letztlich hängt dies auch vom Inhalt des Schlauchbeutels 10 ab.
Bevorzugt ist jedoch die Anordnung der Einreißhilfe nahe eines Quersiegelrandes 12
bzw. 13.
[0011] Zu den Siegelnähten sei noch erwähnt, dass die Längssiegelnaht 11 im vorliegenden
Fall durch eine sog. Innen/Innensiegelung erhalten wird. Grundsätzlich ist auch eine
Innen/Außensiegelung der Beutelfolie zum Zwecke der Ausbildung des Längssiegelrandes
denkbar.
[0012] Die Ausbildung der Siegelränder erfolgt entweder durch Heißsiegelung oder mit Hilfe
von Kaltklebemassen.
[0013] Wie bereits erwähnt, sind als Materialien für den Schlauchbeutel alle innen-siegelnden
Folien (Monofolien, Duplex, Triplex etc.) denkbar, vorzugsweise aber solche, die zusätzlich
außen gegen sich selber siegeln, um ein Abstehen des Längssiegelrandes zu vermeiden.
[0014] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
Bezugszeichen
[0015]
- 10
- Schlauchbeutel
- 11
- Längssiegelrand
- 12
- Quersiegelrand
- 13
- Quersiegelrand
- 14
- Umschlagrand
- 15
- Längsrand- bzw. Längskante
- 16
- Längsrand
- 20
- Pfeil
- 21
- Einreißkerbe
- 22
- Siegelbereich
1. Schlauchbeutel aus innen- und/oder außen-siegelnder Folie, insbesondere Mono-, Duplex-
oder Triplex-Folie, die an wenigstens einer Seite gegen sich selbst siegelbar ist,
wobei zur Ausbildung des Schlauchbeutels (10) die Folie nach einer Seite hin umgeschlagen
und längs dann aufeinanderliegender Ränder (11, 12, 13) mit Ausnahme des bzw. der
Ränder (14, 16), um den bzw. die die Folie umgeschlagen ist, versiegelt ist, wobei
ferner der dem Umschlagrand (14) gegenüberliegende Siegelrand (11) sich entweder ganz
außen erstreckt oder alternativ seitlich nach innen versetzt und nach innen oder außen
faltbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich des Umschlagrandes (14) eine Einreißkerbe (21) ausgebildet ist, um die
herum die Beutelfolie gegen sich selbst gesiegelt ist (Siegelbereich 22), so dass
der Schlauchbeutel (10) ausgehend von der Einreißkerbe (21) bis zum dem Umschlagrand
(14) gegenüberliegenden Siegelrand (11) unter Verbleib an diesem aufreißbar ist.
2. Schlauchbeutel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei einer Einreißhilfe in Form einer Einreißkerbe (21) oder eines Einschnitts die
Beutelfolie im Bereich dieser Einreißhilfe, d.h. um diese herum gegen sich selbst
gesiegelt ist (Siegelbereich 21).
3. Schlauchbeutel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei langgestreckter Ausbildung desselben der Umschlagrand (14) eine Längsseite des
Schlauchbeutels (10) definiert.
4. Schlauchbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei nach innen versetztem Siegelrand (11) dieser mit seinen beiden Enden außenseitig
an die sich quer dazu erstreckenden Siegelränder (12, 13) gesiegelt ist.
5. Schlauchbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausbildung der Siegelränder (11, 12, 13) durch Heißsiegelung oder mit Hilfe von
Kaltklebemassen erfolgt.
6. Schlauchbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der dem Umschlagrand (14) gegenüberliegende Siegelrand (11) durch eine Innen/Innensiegelung
oder eine Innen/Außensiegelung der Beutelfolie gebildet ist.