[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für die Fachbildeelemente von Webmaschinen,
insbesondere Doppelflorwebmaschinen, die, ausgebildet als Schäfte, Messerkästen oder
dergl., in Abhängigkeit vom Webrythmus eine Hubbewegung in wechselnden Richtungen
relativ zur Schußeintragsebene ausführen, an denen die die Kettfäden führenden Litzen
ständig oder zeitweilig, mustergemäß wechselnd, direkt oder über Zwischenglieder angekoppelt
sind, wobei jedem Fachbildeelement zum Zweck ihres Antriebes in Hubrichtung, ein steuerbarer
Motor zugeordnet ist, wobei die Antriebsbewegung der Motoren auf das jeweilige Fachbildeelement
übertragen wird und wobei dem Steuerrechner Programmspeicher für die Ansteuerung der
Fachbildeelemente zugeordnet sind.
[0002] Antriebsvorrichtungen der genannten Art sind für den Antrieb der Schäfte einer Webmaschine
durch das DE-Gbm 87 10 997.2 und weiterhin durch die DE 37 21 932 C2 bekannt geworden.
[0003] Die in diesen Dokumenten beschriebene Antriebsvorrichtung für die Schäfte besitzt
eine Exzenterwelle, die mehrere Antriebskurvenscheiben für jeden der Schäfte enthält.
Diese Kurvenscheiben können je nach der Lage des Schaftes im Fach mit unterschiedlichen
Bewegungsformen zwischen den Endlagen der Schäfte ausgestattet sein. Diese unterschiedlichen
Bewegungsformen beziehen sich auf die Größe des Hubes und das Bewegungsgesetz zwischen
den Endlagen.
Die Exzenterwelle wird in den genannten Dokumenten mit Hilfe eines Motors angetrieben,
der über eine Motorsteuerung regelbar ist. Diese Motorsteuerung sorgt einerseits für
die Synchronisation mit der Hauptwelle der Webmaschine. Andererseits dient diese Motorsteuerung
auch der Regelung der Antriebsdrehzahl der Exzenterwelle zum Zweck der Änderung der
Wechselgeschwindigkeit.
Diese Antriebsvorrichtung für die Schaftmaschine kann auch unabhängig vom Hauptantrieb
der Webmaschine betätigt werden. Beim Auftreten von Schußbrüchen wird die Position
der Schäfte nach dem Schalten einer Kupplung durch Steuerung der Schaftmaschine in
eine solche Position gebracht, in der der gebrochene Schuß entfembar ist und ein neuer
Schuß eingetragen werden kann.
[0004] Soll der Bindungsrapport der Schaftmaschine verändert werden, dann ist die Zuordnung
der Schäfte zu den einzelnen Kurvenscheiben zu verändern. Das kann in an sich bekannter
Weise manuell oder - durch Kupplungen gesteuert - automatisch erfolgen. Wird die Rapportgröße
verändert ist häufig ein Wechsel der Kurvenscheiben nicht vermeidbar.
Die jeweilige Größe des Schafthubes wird entweder durch eine feste Zuordnung der Kurvenscheibe
oder durch eine Gestaltung der Übersetzung der Koppelglieder zu den Schäften fest
eingestellt. Eine Veränderung der Hubgröße aus textiltechnologischer Sicht ist nur
mit erheblichem Arbeitsaufwand möglich.
[0005] Die gen. Vorrichtung erlaubt es auch nicht, in Abhängigkeit von der Bindungsart,
den Null-Durchgang der Kettfäden beim Fachwechsel zu differenzieren. Eine Häufung
der Kettfäden in diesem Bereich kann zu Verklammerungen der Fäden untereinander und
damit zu einem gesperrten Fach führen, das beim Schußeintrag Kettfadenbrüche und damit
Maschinenstillstände verursacht.
[0006] Die Veränderung der Lage eines Schaftes zur Anpassung an die gewünschte Fachgeometrie
ist mit einem erheblichen Montageaufwand verbunden. Hier müssen in mühevoller, manueller
Arbeit die Koppelglieder der Übertragungsgetriebe und oft auch noch die Schäfte selbst
eingestellt werden.
[0007] Eine weitere Vorrichtung für den Antrieb der Fachbildeelemente einer Webmaschine
ist im DE-Gbm 91 02 560.5 dargestellt. Dieses Dokument beschreibt den Antrieb einer
Jacquardmaschine für eine Webmaschine. Ein separater Motor treibt die Hauptantriebswelle
der Jacquardmaschine direkt.
Dieser Motor ist elektronisch mit der Drehbewegung der Hauptwelle der Webmaschine
synchonisiert. Mit einer derartigen Antriebsform vermeidet man die durch Spiel und
Torsion der Übertragungselemente hervorgerufenen Übertragungsfehler der Bewegung der
Jacquardmaschine. Man spart Kosten für aufwendige Getriebe. Die Größe der bewegten
Massen wird reduziert.
[0008] Wie eingangs bereits beschrieben ist es auch hier möglich, unabhängig vom Antrieb
der Webmaschine, die Fachstellung zu suchen, in der ein Schußfaden gebrochen ist.
Eine weitergehende Modifizierung der Antriebsbewegung ist in diesem Dokument nicht
offenbart.
[0009] Die JP 04 153342 A und die JP 04 241130 A beschreiben Antriebsvorrichtungen für die
Schäfte einer Webmaschine, bei denen jedem Schaft ein Antriebsmotor zugeordnet ist.
Jeder dieser Antriebsmotoren treibt im aussetzenden Betrieb einen Nockenträger, der
seinerseits die Hubbewegung der Schäfte steuert. Die Antriebsmotoren können in den
Grenzlagen der Hubbewegung der Nocken wahlweise stillgesetzt und mustergemäß wieder
eingeschalten werden.
Damit kann man, durch Schaltvorgänge gesteuert, unterschiedliche Bindungen realisieren.
Es ist jedoch auch in diesem Fall nicht möglich, die Hubgröße zu verändern, den Null-Durchgang
zu variieren, unterschiedliche Bewegungsabläufe während des Fachwechsels oder bestimmte
Steuerungsvorgänge zur Behebung von Fadenbrüchen auszuführen.
[0010] Durch die nicht vorveröffentlichte Patentanmeldung WO 97/33024 wird ein Antriebssystem
vorgeschlagen, das u. a. auch für den Antrieb von Schäften an Webmaschinen geeignet
sein soll. Jedem Schaft ist dort ein Servomotor in Form eines Linearmotors zugeordnet.
Die Antriebsbewegung des Ankers dieses Motors wird über Gelenkmittel direkt und geradlinig
auf die Schäfte übertragen.
[0011] Mit dieser Anordnung wird angestrebt, den Servomotoren für die rationelle Energieanwendung
eine Steuerung zuzuordnen, die es ermöglicht, die bei Bremsvorgängen frei werdende
elektrische Energie zu speichern und diese bei Beschleunigungsvorgängen wieder mit
für den Antrieb anderer Linearmotoren zu verwerten. Die Probleme der Reibung und der
Belastung der Fachbildeelemente durch die aufzuspannenden Fäden werden in diesem Zusammenhang
nicht berücksichtigt.
Dieser Denkansatz erfordert, daß die Reibungskräfte in evtl. vorhandenen Übertragungsgliedern
-möglichst vollständig vermieden werden und daß man die Spannkräfte der aufzuspannenden
Fäden unberücksichtigt läßt.
[0012] Das Eliminieren der Reibkräfte in evtl. Übertragungsgliedern vermeidet man dadurch,
daß man eine Übersetzung oder Untersetzung der Antriebsbewegungen über Hebelgetriebe
ausschließt und den Anker des Linearmotors mit dem Schaft in gerader Linie verbindet..
Soll der Schaft mustergemäß in einer der Endlagen entsprechend einem vorgegebenen
Musterrapport gehalten werden, dann muß der Linearmotor ein Haltemoment aufbringen,
die zum Halten der Schäfte in der jeweils vorgegebenen Höhe unter der Belastung durch
die Kettfäden erforderlich ist. Diese Rastphasen umfassen einen wesentlichen Zeitraum
während der Arbeitszyklen. Die während dieser Rastphasen erforderliche Energie ist
deutlich höher als diejenige, die aus Bremsvorgängen zurückgewonnen werden kann.
Diese hier beschriebene Vorrichtung ist damit nicht geeignet das einleitend beriets
bezeichnete Problem zu lösen.
[0013] Durch die DE 689 21 940 T2 (EP 0 353 005 B1) ist eine Steuervorrichtung für die Litzen
von Webmaschinen bekannt geworden. Nach der Lehre dieser Schrift ist jeder Litze ein
Linearmotor zugeordnet, dessen Anker über eine Schnur mit der Litze verbunden ist.
Die Schnur wird mittels Feder gespannt, die der Antriebsbewegung des Linearmotors
entgegen gerichtet ist. Die Linearmotoren werden nach einem, vom textilen Muster bestimmten
Steuerprogramm aktiviert und mit einer einstellbaren Energie gespeist und durch einen
Sensor am Ende des vorgegebenen Hubes wieder still gesetzt. Der Hub in die entgegen
gesetzte Richtung wird der vorgespannten Feder überlassen.
[0014] Eine solche Steuervorrichtung ist insbesondere für Teppichwebmaschinen mit einer
großen Zahl von unterschiedlich zu steuernden Kettfäden pro Flächeneinheit ungeeignet.
Zum Einen ist die nötige Zahl der Linearmotoren angesichts ihres niedrigen Wirkungsgrades
und der dadurch erforderlichen räumlichen Größe im Bereich der Fachbildeorgane nicht
positionierbar.
Sorgt man für eine extrem hohe Packungsdichte der Linearmotoren, dann bereitet es
unlösbare Probleme, die dort frei werdende Wärme (Linearmotoren haben einen Wirkungsgrad
von etwa 60%) abzuführen. Die Linearmotoren, die ihre Litze entgegen der wirkenden
Federkraft in Rastphasen in einer Extremstellung halten müssen, nehmen eine sehr große
Energiemenge auf. Dadurch wird der gesamte Antrieb unrationell.
[0015] Ein weiterer, sehr wesentlicher Mangel besteht darin, daß insbesondere die Bewegung
der Litze und des Ankers des Linearmotors durch die Feder nicht mit der Arbeitsweise
der Webmaschirie synchronisiert werden kann.
Arbeitet die Webmaschine in einem sehr niedrigen Drehzahlbereich, ist es möglich,
daß die Litzen ihre Endlagen nicht erreichen. Damit ist auch diese Vorrichtung nicht
geeignet die einleitend bezeichneten Probleme des motorischen Antriebes der Fachbildeelemente
an Webmaschinen in befriedigender Weise zu lösen.
[0016] In dem genannten Dokument (DE 689 21 940 T2) wird ohne weitere Spezifizierung vorgeschlagen,
auch die Schäfte einer Webmaschine nach dem genannten Prinzip anzutreiben. In einem
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel sind pro Schaft zwei Linearmotoren vorgesehen.
Der Schaft ist nahezu starr mit den Ankern der Linearmotoren verbunden. Auch diese
Ausführungsvariante vermag das anstehende Problem nicht zu lösen. Man verringert zwar
die Zahl der Linearmotoren aber nicht das Haltemoment. Dies wird vielmehr um die Masse
des Schaftrahmens vergrößert.
[0017] An Doppelflorwebmaschinen, an denen sehr viele und schwere und wenig dehnbare Kettfäden
bei der Fachbildung durch die Schäfte in einem unterschiedlichen Rythmus in unterschiedlicher
Weise asymmetrisch aufgespreizt werden müssen, ist dieses Antriebssystem - abgesehen
von der Verwendung an sich bekannter Servomotoren.- nicht geeignet.
[0018] Müssen z. B. die Bindekettfäden der Oberware über mehrere Touren in der obersten
Fachebene verbleiben - was für die Erzielung und Stabilisierung einer hohen Schussdichte
unbedingt erforderlich ist - so wird für das Gespannthalten dieser Fäden mittels Servomotor
eine sehr große Energie über einen langen Zeitraum benötigt. Die Servomotoren sind
nicht geeignet, Antriebsbewegungen nach vorgegebenen Bewegungsgesetzen in Abhängigkeit
von der jeweiligen Winkelstellung der Hauptwelle der Webmaschine zu steuern. Es ist
nicht möglich, die Hubgröße, den Hubzeitpunkt, den Null-Durchgang und das Bewegungsgesetz
an sich in Abhängigkeit von bestimmten textiltechnologischen Parametern zu variieren.
[0019] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Antriebsbewegungen für
jedes Fachbildeelement einer Doppelteppichwebmaschine in der Weise zu erzeugen und
zu übertragen, daß unterschiedliche Bindungsrapporte mit beliebig langen Rasten in
unterschiedlichen Fachebenen, mit unterschiedlichen Hubgrößen und unterschiedlichen
Bewegungsabläufen während des Fachwechsels bei rationellem Energieeinsatz möglich
werden.
Wünschenswert ist außerdem, daß in Abhängigkeit von den textiltechnologischen Bedingungen
bei Schußbruch, bei Kettbruch und bei einem längeren Stillstand der Webmaschine aus
sonstigen Gründen die Fachstellungen während des Stillstandes der Maschine abweichend
von den beim Weben erforderlichen Fachstellungen gewährleistet werden kann und damit
optimale Bedienmöglichkeiten und optimale Wirkungen hinsichtlich der gewebten Ware
zu sichern.
[0020] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 definierte Kombination
des Fachbildeantriebes gewährleistet.
Die Verwendung präziser - nach exakt vorgebbaren Programmen für mehrere Grundbindungen
mit unterschiedlichen Bewegungsgesetzen und für beliebige Positionssteuerungen - synchron
zur Hauptwelle der Webmaschine steuerbarer Servomotoren mit inkrementalen Gebern in
Verbindung mit im hohen Maße entgegen der Antriebsrichtung hemmenden Untersetzungsgetrieben
gestattet es, die Fachbildeelemente zum einen in genau und differenziert vorgebbare
Positionen zu bewegen und sie mit geringstem Energieaufwand in einer vorgegebenen
Position zu halten.
[0021] Das Halten erfolgt zu einem erheblichen Teil durch die Übersetzungseigenschaften
des Untersetzungsgetriebes, wenn die Belastung am Fachbildeelement eingegeben wird
und eine Bewegung am Motor vermieden werden soll.
Die durch die gespannten Kettfäden belasteten Fachbildeelemente können - bedingt durch
die größeren Kräfte, die für die Überwindung der in dieser Richtung wirkende Übersetzungskräfte
erforderlich sind - die Anker der Motoren nur schwerlich bewegen. Es ist am Motor
nur ein geringes elektrisches Haltemoment erforderlich damit dieser in seiner augenblicklichen
Position gehalten werden kann.
Die Steuerung der Motoren im Abhängigkeit von ihrer augenblicklichen Position und
in Abhängigkeit von der jeweiligen Position der Hauptwelle nach einem programmierten
Bewegungsgesetz ermöglicht - im Gegensatz zum bekannten Stand der Technik - in jeder
Phase des Fachwechsels eine exakte und sychrone Bewegung der Fachbildeelemente.
Aufwendige Regelvorgänge, die von der vorgegebenen Endposition ausgehen, sind mit
dieser Art der Steuerung vermeidbar. Ein derart positiv gesteuerter Antrieb für die
Schäfte oder Messerkästen einer Doppelflor-Webmaschine ermöglicht einerseits die erforderliche
hohe Funktionssicherheit und Zuverlässigkeit bei der extremen Belastung im Dauerbetrieb
und schafft andererseits eine nahezu unbegrenzte Variabilität.
[0022] Es wird möglich, durch eine einfache Veränderung des Antriebsprogrammes auf jedes
der üblichen Bindungsprogramme umzustellen in dabei die Bewegung der jeweiligen Fachbildeelemente
nach optimalen Bewegungsgesetzen zu gestalten. Zusätzliche, gesteuerte und aufwendige
Blockiersysteme für die unterschiedlichen Fachbildeelemente sind vermeidbar.
Die Lage, die Größe und das Bewegungsgesetz der Hübe können durch entsprechende Gestaltung
der Programme an eine optimale Fachgeometrie und an eine optimale Gestaltung der Beschleunigungsvorgänge
angepaßt werden.
Es ist möglich, den sog. Mittendurchgang der Kettfäden so zu staffeln, daß ein Klammern
oder Schwingen der Kettfäden weitgehend vermieden wird.
Die genannten Vorteile machen sich insbesondere bei Doppelflor-Webmaschinen zur Herstellung
von Doppelteppichgeweben außerordentlich positiv bemerkbar.
[0023] Der Anspruch 2 beschreibt die optimale Bauform für die Übertragung der Drehbewegung
des Motors auf die auf- und abbewegbaren Schäfte.
[0024] Die Verwendung eines Kugelspindelgetriebes nach Anspruch 3 ermöglicht relativ hohe
Arbeitsgeschwindigkeiten bei großer Präzision der ausgeführten Bewegungen. Beim Stillstand
des Schaftes oder des Messerkastens ist wegen einer erheblichen anteiligen Selbsthemmung
dieses Getriebes eine noch niedrigere Energie für die Erzeugung des Haltemomentes
notwendig als bei einfachen Untersetzungsgetrieben ohne besondere Mittel zur Selbsthemmung.
[0025] Die Verwendung eines Schneckengetriebes nach Anspruch 4 empfiehlt sich, wenn ein
preiswertes Getriebe gefordert wird.
Der Anteil der Selbsthemmung zur Gewährleistung eines niedrigen Haltemomentes für
den Motor während des Stillstandes ist bei dieser Ausführung deutlich höher als im
vorher genannten Beispiel.
[0026] Ein Zahnriemengetriebe nach Anspruch 5 wird empfohlen, wenn man überwiegend nach
dem Prinzip "Geschlossenfach" arbeitet.
[0027] Die Ausbildung des Antriebes nach Anspruch 6 ist besonders geeignet für den Antrieb
von Messerkästen und von Trägern für die Fingerrechen.
[0028] Die Zuordnung eines elektrischen Zwischenkreises mit Energiespeicherfunktion und
deren gezielte und gesteuerte Zuschaltung bei Beschleunigungsprozessen nach Anspruch
7 gewährleistet zusätzliche Vorteile bei der optimalen Nutzung der Energie.
[0029] Die Verwendung von Programmspeichern für das Steuern der Motoren nach Anspruch 8
ermöglicht bei unterschiedlichen Bindungsvarianten ein gestaffeltes Durchqueren der
mittleren Fachebene (Null-Durchgang). Ein damit evtl. mögliches Verschlingen von Kettfäden
wird verhindert. Auch in den Endlagen des Fachhubes kann man solche Positionen ansteuern,
in denen sich die Fäden nicht gegenseitig behindern.
[0030] Mit den wählbaren Programmkomplexen nach Anspruch 9 kann man umfassende, gespeicherte
Erfahrungen in anwendungsbereiter, komplexer Form abrufen und für die Steuerung der
Fachbildelemente nutzen. Das trifft insbesondere für die Anpassung der Arbeitsweise
an bestimmte Textilmaterialien oder Materialkombinationen zu.
[0031] Mit der Verwendung von Programmspeichern für Anhalteprogramme nach Anspruch 10 kann
man die Maschine in jeweils der Position stillsetzen, in der - in Abhängigkeit von
einem festgestellten Fehler (Schuß- oder Kettfadenbruch) - eine optimale Bedienung
möglich ist.
[0032] Bei einem Schußbruch wird die Maschine automatisch in die Position gefahren in der
der Schußbruch erfolgte (Anspruch 11).
[0033] Beim Kettfadenbruch wird die Position angefahren, bei der der gebrochene Kettfaden
in einem bequem zugängigen Fach positionierbar ist (Anspruch 12).
[0034] Beim Anhalten der Maschine aus produktionstechnischen oder organisatorischen Gründen,
bei denen die Maschine über einen längeren Zeitraum stehen soll, wird eine solche
Position der Fachbildeelemente eingestellt, die die geringste Zugbelastung der Kettfäden
ermöglicht (Anspruch 13).
[0035] Die Erfindung soll nachstehend an Ausführungsbeispielen näher beschrieben werden.
In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Gesamtdarstellung der Webmaschine mit Einzelantrieben für die Schäfte
und mit einer prinzipiellen Darstellung der Informationswege für Steuerung und Synchronisation
der Gesamtanordnung,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch das Fach einer Doppelteppichwebmaschine mit einem Schaftantrieb
für die Bindekette und die Stengelfäden, sowie mit einer Jacquardsteuerung der Polfäden
über eine Jacquardmaschine,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung des Antriebes für einen Messerkasten und den Träger
der Fingerrechen einer Jacquardm aschine,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines direkten Schaftantriebes über eine Zahnstangen-Zahnrad-Kombination
mit zwei Motoren pro Schaft,
- Fig. 5 und 6
- zwei Ansichten einer schematischen Darstellung eines paarweisen Schaftantriebes mit
Hilfe von Zahnstangen,
- Fig.7
- eine Antriebsanordnung für den Antriebshebel mittels Schneckengetriebe und
- Fig. 8 .... 14
- unterschiedliche Bindungsvarianten der Bindekette für Doppelteppichgewebe - links
als schematische Schnittdarstellung einer Oberware und rechts als Bewegungsdiagramm
der Schäfte für die Bindekettfäden.
[0036] Die Beschreibung der Erfindung soll bezogen auf eine Doppelteppichwebmaschine erfolgen.
Maschinen dieser Art haben regelmäßig eine Arbeitsbreite über etwa 4 m. Seitlich einer
solchen Maschine befinden sich die Greiferstangenantriebe, so daß das Gestell der
Webmaschine die Arbeitsbreite beiderseits mindestens um die halbe Arbeitsbreite überragt.
Die Schäfte S (hier in ihrer Gesamtheit bezeichnet) dieser Webmaschine besitzen in
Abhängigkeit von der Arbeitsbreite eine große Länge. Dadurch ist es notwendig, die
Antriebsbewegung an mehreren Abschnitten auf den Rahmen derselben zu übertragen.
Die Schäfte S der Webmaschine dienen hier dazu, die nicht mustergemäß ausgewählten
Fäden der Bindekette BO, BU und der Füllkette FO, FU im Zusammenhang mit dem Schußeintrag
zur Herstellung der jeweiligen Grundware zu führen. Die Schäfte werden in ihrer Gesamtheit
mit S bezeichnet. Für die Beschreibung der Arbeitsweise einzelner Schäfte werden die
Ziffern 1 bis 6 gebraucht.
An der Fachbildung einer Doppelteppichwebmaschine sind außerdem die durch eine Jacquardvorrichtung
ansteuerbaren Polfadenführer beteiligt.
[0037] Diese Polfadenführer - oder auch Jacquardlitzen JL genannt - werden bei der Fachbildung
zwischen den Schäften S und der hintersten Position des Webblattes 91 geführt.
In die durch die genannten Fachsteuerungselemente S, JL gebildeten Fächer werden die
Greiferstangen GO, GU geführt, die in jeder Tour oder in ausgewählten Touren je einen
Schußfaden SO, SU einführen.
Die Steuerung der Schäfte S zum Zweck der Fachbildung soll zunächst anhand der Fig.
1, bezogen auf den Schaft 1, in einem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben werden.
Im vorliegenden Beispiel sind jedem Schaftrahmen, oder einfach gesagt, jedem Schaft
1....6 drei Winkelhebel 122 zugeordnet, die über je eine Koppel 121 die Schäfte 1....6
in vertikaler Richtung antreiben. Die Winkelhebel 122 sind durch eine Antriebsschiene
123 pro Schaft 1, die sich über einen großen Teil der Maschine erstreckt, miteinander
formschlüssig antriebsverbunden.
Diese Antriebsschiene 123 wird vorzugsweise außerhalb des Arbeitsbereiches der Webmaschine
über einen ihr zugeordneten Antriebshebel 124 angetrieben. Dieser ist seinerseits
über eine Koppel 125 mit der Mutter 131 eines Kugelspindelantriebes 13 verbunden.
Die Kugelgewindespindel 132 ist direkt oder über eine Kupplung mit der Achse des Motors
14 gekoppelt.
Jedem Antriebhebel 124, der einem Schaft 1...6 zugeordnet ist, ist ein solches Kugelpindelgetriebe
13 zugeordnet. Jede Kugelgewindespindel 132 wird jeweils über einen separaten positionsorientiert
steuerbaren Motor 141, 142, 143, 144, 145, 146 angetrieben.
Für die positionsorientierte Steuerung dieser Motoren ist ihnen je ein IGR (Inkrementaler
Geber) an der Motorwelle und eine separate Steuereinheit 151, 152, 153, 154, 155,
156 zugeordnet.
Ein zentraler Steuerrechner 8 koordiniert die separaten Steuereinheiten 151, 152,
153, 154, 155, 156. Dieser Steuerrechner besitzt Eingänge zum Empfang von Synchronisationssignalen
des Gebers 81 an der Hauptwelle HW der Maschine. Zusätzlich hat der Steuerrechner
Eingänge, die mit dem Schußwächter SW verbunden sind und Eingänge, die Informationen
bzw. Impulse der Kettwächter KW1 .... KW4 übernehmen. Diese Kettwächter sind den Kettfäden
entsprechend ihrer Funktion ( vorzugsweise schaftweise) gruppenweise zugeordnet. Diese
Zuordnung dient vor allem dem Zweck, daß das jeweilige Kettfadensystem, in dem ein
Kettfadenbruch festgestellt wurde, beim Stillsetzen der Maschine die Fachbilgung in
einer solchen Position zu beenden, die eine optimale Bedienung bei der Behebung des
Kettfadenbruches gewährleistet.
[0038] Über eine Bedieneinheit 82, die in an sich bekannter Weise dem Steuerrechner 8 zugeordnet
ist, lassen sich vorzugsweise komplexe Programme eingeben, wählen oder korrigieren.
[0039] An Doppelteppichwebmaschinen wird die Fachbildung der Bindekette der Oberware BO
und der Unterware BU und die Bindung der Füllketten FO, FU in Abhängigkeit von den
gewünschten Eigenschaften der Grundware und in Abhängigkeit von der Art und Weise
der Poleinbindung in unterschiedlichen Grundbindungen ausgeführt.
[0040] Sieben dieser Grundbindungsvarianten sind in den Fig. 8 bis 14 in jeweils zwei Darstellungsweisen
gezeigt.
Die linke Darstellung zeigt dabei jeweils einen schematischen Querschnitt durch Oberware
des Doppelteppichgewebes längs der Kettfäden.
Die rechte Darstellung zeigt dazu die/das Bewegungsdiagramm/e des jeweiligen Schaftes
1 .... 4 der entsprechenden Bindekette BO, BU.
Der Abstand zwischen je zwei einander benachbarten senkrechten Linien deutet den Abstand
zwischen zwei Fachvertritten in zwei aufeinander folgenden Touren an. Die oberste
Linie symbolisiert das Oberfach O, die mittelste das Mittelfach M und die unterste
Linie das Unterfach U.
Vorrangig wird hier jeweils der Bindekettfaden BO der Oberware verfolgt.
[0041] Fig. 8 zeigt eine 1fädige Bindekette BO3 in Leinwandbindung bei einer Teppichbindung
für 2-schuß/2-tourig bei dünner Polreihendichte.
[0042] Fig. 9 dagegen zeigt eine einfädige Leinwandbindung, bei der die Bindekette BO3 nach
jeder zweiten Tour in die andere Fachebene wechselt. Sie wird bei relativ geringer
Polreihendichte für eine 1-schuß/ 2-tourige Grundbindung verwendet.
[0043] Die in Fig. 10 gezeigte Rips-2/4-Bindung zeigt eine zweifädige Bindekette BO1, BO2.
Die Bindeketten BO1, BO2 wechseln nach jeder 4. Tour gegeneinander. Diese Bindung
wird nur noch selten angewendet, weil hier die Totpole nicht in die Grundware eingebunden
sind. (Abkratzware)
Die in Fig. 11 gezeigte Bindung wird als Rips-2/2 (4-tourig) bezeichnet. Man verwendet
sie bei der sog. AT-Bindung, bei der im Wechsel jeweils 2 Schüsse in einer ersten
Tour in die Oberware und danach 2 Schüsse in einer zweiten Tour in die Unterware eingetragen
werden.
[0044] Eine weitere Variante der Rips-2/2-Bindung ist in Fig. 12 gezeigt. Diese Bindung
verwendet man für 2-schußl2-tourige Bindungen bei größeren Poldichten bis zu 100 Polreihen/dm.
Bei derartigen Polgeweben binden regelmäßig alle Polfäden über den Rückenschuß. Der
Vorteil dieses Gewebes besteht neben einer hohen Stabilität der Grundware in einer
zuverlässigen und stabilen Einbindung aller Polfäden P, die sämtlich senkrecht aus
ihrer Grundware hervorstehen.
[0045] Die in Fig. 13 gezeigte Bindung verwendet man regelmäßig für die Teppichgrundbindung
3-schuß/3-tourig und 2-schuß/3-tourig. Die zweifädige Bindekette BO1, BO2 wird im
gegenseitigen Wechsel vorzugsweise 3 mal hoch und 3 mal tief gebunden.
[0046] Für Teppiche mit einer sehr hohen Poldichte verwendet man die Grundbindung nach Fig.
14. Sie wird mit Rips-2/4 (8-tourig) bezeichnet. Sie ist vergleichbar mit der Bindung
in Fig. 13. Die Bindeketten BO1, BO2; BU1, BU2 binden im gegenseitigen Wechsel 4 mal
hoch und 4 mal tief. Die Polfäden P sind im Wechsel in jeder Ware einmal am Innenschuß
und einmal am Rückenschuß gebunden.
[0047] Es ist wünschenswert, daß diese Bindungen in Abhängigkeit von dem jeweiligen Zweck
bei besonderen Teppichgestaltungen angepaßt werden können. Es ist ebenfalls wünschenswert,
den Aufwand für die jeweilige Einstellung der Maschine auf eine andere Bindung jeweils
in kürzesten Zeiten auszuführen.
[0048] Betrachten wir die komplexe Fachgeometrie des Webfaches einer Doppelteppichwebmaschine
in Fig. 2, dann können wir erkennen, daß für die Steuerung der unterschiedlichen Kettfäden,
die an der Fachbildung beteiligt sind, sehr unterschiedliche Forderungen gestellt
werden.
[0049] Ein wesentliches Merkmal sollte sein, daß die Fäden im Bewegungsbereich der Greiferstangen
einerseits sehr straff und andererseits sehr stabil ausgebildet sein sollten. Es ist
daher zweckmäßig, die stabilen Füllketten FO, FU oder die ebenfalls ausreichend stabilen
Bindekettfäden BO, BU regelmäßig sehr nahe an den Greiferschienen GO, GU zu führen.
Die Polkettfäden P, die dagegen relativ locker und bauschig sind, sollten regelmäßig
hinter diesen stabilen Kettfäden - bezogen auf die Greiferschienen - geführt werden.
Für die im Mittelfach befindlichen Polfäden P ist eine Zone M1 zwischen den beiden
Fächern vorgesehen.
[0050] Für die überwiegend musternden Polfäden P sind das die Zonen 01, U1 außerhalb des
Bewegungsbereiches der Bindekettfäden BO, BU.
Damit der Gesamthub der Polkettfäden P, der diesen über die Jacquardlitzen JL erteilt
werden muß, relativ niedrig gehalten werden kann, erfolgt die Führung dieser Polfäden
P für die Fachbildung in möglichst geringem Abstand hinter der Schußeintragsebene,
d.h. unmittelbar hinter dem Webblatt 91, wenn sich dasselbe in seiner hinteren Position
befindet.
[0051] Die gruppenweise gesteuerten Kettfäden - nämlich die Bindekettfäden BO, BU und die
Füllketten FO, FU der Ober- und Unterware werden mit den vorn bezeichneten Schäften
1 .... 6 (S) geführt. Sie sind wegen ihres, in der Regel kleineren Hubes hinter den
Jacquardlitzen JL angeordnet.
[0052] Im Interesse einer optimalen Fachgestaltung ist es zweckmäßig und sinnvoll, die jeweiligen
Grenzlagen der Schäfte 1 .... 6 in unterschiedlichen Höhen und mit unterschiedlichen
Hubgrößen anzuordnen.
Hier geht es einerseits darum, diese Fäden im Abstand voneinander aber möglichst sehr
nahe nebeneinander zu führen. Bei der Sicherung einer derartigen Anforderung geht
es dann darum, daß jeder Schaft 1 .... 6 entsprechend seiner Lage und in Abhängigkeit
von der jeweiligen Bindung unterschiedliche Hubgrößen und unterschiedlilche Lagen
des Hubes realisieren muß.
[0053] Wie wir aus der Fig. 2 bei der Verfolgung der Polfäden P in den Außenfächern sehen
können, kreuzen insbesondere die musternden Polfäden, die den größten Hub ausführen,
die Fächer der Bindekettfäden BO, BU und das Fach der Füllketten FO,FU.
Bei normalem Betrieb der Schaftbewegung im herkömmlichen Sinne erreichen nahezu beide
Bindekettfäden BO1, BO2; BU1, BU2 und auch die Füllkette FO, FU der Ober- oder Unterware
jeweils gleichzeitig ihre Mittelstellung im oberen bzw. im unteren Fach.
Dabei klemmen sie meist die zwischen ihnen geführten Polkettfäden P, die einen sehr
großen Hub ausführen müssen, zwischen sich ein und stören damit deren Fachbildung.
Das kann einmal dazu führen, daß sich abstehende Fasem der Polkettfäden P um Bindekettfäden
BO, BU oder Füllketten FO, FU schlingen und dann an diesen Fäden fest haften (klammern).
In einem anderen Fall können die geklemmten Polfäden P, bedingt durch diese Klammerung
um einen größeren Betrag in das Fach gezogen werden.
Sie werden dann bei der nächsten Fachbildung locker und ein fehlerfreier Schußeitrag
ist nicht mehr in jedem Fall gesichert.
[0054] Die Erfindung beabsichtigt nun, insbesondere den Mittendurchgang der Bindekette BO,
BU und der Füllkette FO, FU - bezogen auf die Polkettfäden P und deren Bewegung -
so zu staffeln, daß sich innerhalb eines Chores nicht mehr als zwei Fäden gleichzeitig
im Bereich der Fachmitte (kleiner Pfeil) begegnen.
[0055] Es ist das Anliegen der vorliegenden Erfindung, insbesondere die Schäfte 1 ....6,
aber in gewissem Maße auch die Jacquardlitzen JL mittels Messerkasten oder Fingerrechen
in einer solchen Weise zu bewegen, daß die unterschiedlichen Fadenarten der Kettfäden,
bei Einhaltung der eben geschilderten Bedingungen, jeweils mit geringsten Hubgrößen
angetrieben werden können.
[0056] Das wird insbesondere möglich durch die anhand der Fig. 1 vom beschriebenen Form
des Antriebes der Fachbildeelemente S, JL.
Dadurch, daß jeder einzelne Motor 141, 142, 143, 144, 145, 146 jeweils einen Schaft
1, 2, 3, 4, 5, 6 antreibt, kann dessen Hubgröße, die Lage des Hubes und der Mittendurchgang
beim Fachwechsel durch ein Programm in ganz spezifischer Weise vorgegeben werden.
[0057] Muß die Bindung aufgrund entsprechender Kundenwünsche geändert werden, so reicht
es aus, jedem dieser Motoren 141, 142, 143, 144, 145, 146 ein dafür vorbereitetes
neues, komplexes Programm zu geben und dieselben in an sich bekannter Weise synchron
zur Hauptwelle zu steuern.
Dieses Programm kann entweder durch die Eingabe geänderter Programmspeicher oder durch
das programmgemäße Ansteuern und Abrufen interner Speicher verändert werden.
[0058] Diese Motoren 141, 142, 143, 144, 145, 146, die für jeden Schaft 1, 2, 3, 4, 5, 6
einzeln vorgesehen sind und denen je ein IGR und eine Steuereinheit 151, 152, 153,
154, 155, 156 zugeordnet sind, können zudem noch andere Funktionen erfüllen.
Wird die Maschine aufgrund eines Schußfadenbruches, ausgelöst durch den Schußwächter
SW, stillgesetzt, so kann die Maschine mit ihren Arbeitselementen - insbesondere zur
Fachbildung - unabhängig von den übrigen Antrieben in eine solche Position gebracht
werden, wo der gebrochene Schußfaden entfernt und durch einen neuen Schußfaden ersetzt
werden kann.
Wird durch einen Kettfadenwächter KW1, KW2, KW3, KW4 für gruppenweise zugeordnete
Fadensysteme ein Kettfadenbruch angezeigt, dann kann ein so selektiertes Fadenbruchsignal
jeweils die Gruppe der Kettfäden BO1, BO2, BU1, BU2, FO, FU, in der ein Faden gerissen
ist, in eine optimal bedienbare Position bringen. Trifft das z. B. auf die obere Bindekette
BO1 zu, dann wird deren Schaft 1 in die optimale Bedienposition bewegt, während die
übrigen Schäfte eine Position einnehmen, in der die Kettfäden nicht übermäßig belastet
werden.
[0059] Wird die Webmaschine aus Gründen stillgesetzt, die nicht unmittelbar mit dem laufenden
Webprozeß verbunden sind, wobei der Stillstand in der Regel über einen längeren, oft
unbestimmten Zeitraum andauert, dann werden zweckmäßigerweise alle fachbildenden Kettfäden
B, F, P in eine Position geführt, in der diese straff aber nicht überspannt gehalten
werden können. Durch diese Maßnahme kann man dem Entstehen sog. Standreihen vorbeugen.
Insbesondere für den letztgeschilderten Fall ist es sinnvoll, auch die Fachbildung
der jacquardgesteuerten Polfäden P gruppenweise und unabhängig voneinander steuerbar
zu gestalten.
[0060] Eine solche Anordnung ist in Fig. 3 schematisch gezeigt. Der Hubvorrichtung für den
Messerkasten 71 (unten) und des Trägers für die sog. Fingerrechen 72 (oben ) ist je
ein separat ansteuerbarer Motor 714, 724 zugeordnet. Diese Motoren 714, 724 sind jeweils
umsteuerbar und können ihre Bewegungen nach beliebigen Bewegungsgesetzen ausführen.
Im vorliegenden Beispiel treiben sie über ein Zahngetriebe 713, 723 eine der Schwingwellen
711, 721 und das jeweilige Koppelgetriebe 712, 722. Für die Gestaltung der Bewegungsprogramme
für diese Motoren 714, 724 kommt es darauf an, die zur Musterung ausgewählten Polfäden
P während längerer Stillstandsphasen in eine solche Position zu bewegen, in der ein
Überspannen der Polfäden vermieden wird.
[0061] Es ist zweckmäßig, der Steuerung 8 für jede Art dieser Anhaltevorgänge für die Gesamtheit
dieser beschriebenen Motoren Programmkomplexe in Speichern vorzugeben. Diese werden
bei Bedarf entweder durch die Impulse der jeweiligen Kett- oder Schußwächter oder
durch einen entsprechenden Taster aktiviert und abgearbeitet.
[0062] Für die Wandlung der Drehbewegung der Motoren 14* 714, 724 in eine Schwingbewegung
der Schäfte 1, 2, 3, 4, 5, 6 bzw. Messerkästen 71, 72 für die Fachbildung können,
abweichend von der Darstellung in Fig. 1, auch andere Elemente verwendet werden.
So ist es nach einer Ausführung gemäß Fig. 4 möglich, die Schäfte 1 ... 6 an ihren
Seiten mit Zahnstangen 162 zu koppeln, die gemeinsam mit den Schäften vertikal beweglich
sind.
An jeder Seite des Schaftes kann ein Motor 16, 16' mit einem Ritzel 161 in diese Zahnstangen
162 eingreifen und die Schäfte 1 ... 6 in beliebiger Weise heben und senken.
Bei einer derartigen Ausführung ist es jedoch notwendig, für jeden Schaft 1(...6)
zwei Motoren 16, 16' anzuordnen. Diese Motoren 16, 16' können jedoch in einer kleineren
Größe gewählt werden, da die Zahl der bewegten Elemente und deren Masse deutlich verringert
ist. Positive Wirkungen kommen auch dadurch zustande, daß beide Motoren 16, 16', die
gemeinsam je einen Schaft 1 ...6 steuern, durch eine gemeinsame Steuervorrichtung
angesteuert werden können. Der Vorrichtungsaufwand bleibt dadurch in Grenzen.
[0063] Eine weitere Variante des Antriebes der Schäfte durch Motoren 17, 17', 17" ist in
den Fig. 5 und 6 dargestellt. Bei der Gestaltung dieser Ausführung wurde davon ausgegangen,
daß die Steuerung der Bindeketten BO, BU einer Ware, insbesondere bei zweifädigen
Bindeketten BO1, BO2; BU1, BU2, paarweise, gegenläufig von je einem Motor 17, 17'
erfolgt.
[0064] Für den Antrieb beider Schäfte 1, 2 bzw. 3, 4 wird deshalb nur je ein einziger Motor
17, 17' benötigt. Jeder dieser Motoren 17,17' treibt über Zahnräder 170, 171,173 und
Zahnriemen 172 gleichzeitig, gegenläufig je zwei Zahnstangen 174, 175, an denen jeweils
die Schäfte 1, 2 bzw. 3, 4 für die bezeichnete Bindung befestigt sind.
[0065] Der Motor 17 ist dabei für die Bindeketten BO1 und BO2 (Schäfte 1, 2) der Oberware
und der zweite Motor 17' für die Bindeketten BU1, BU2 (Schäfte 3, 4) der Unterware
vorgesehen.
Die Schäfte 5, 6 der Füllketten FO, FU können. bei vielen Bindungen parallel zueinander
gesteuert werden. Es ist auch möglich, hier beide Schäfte 5, 6 starr miteinander zu
koppeln und beide Schäfte 5, 6 durch einen einzigen Motor 17" zu treiben.
Zur Korrektur des Mittendurchganges reicht es oft aus, die Bewegung der Bindekette
BO, BU einer Ware im Verhältnis zur Füllkette FO, FU zu verändern.
Anstelle des Kugelspindelgetriebes 13 oder des Zahnstangengetriebes nach den Fig.
4 oder Fig. 5 und 6 kann man auch ein Untersetzungsgetriebe 713 oder 714 gemäß Fig
3 verwenden. Die Drehbewegung des Motors 714, 724 wird hier mittels Zahnriemengetriebe
713, 723 auf die Schwingwelle 711, bzw. 721 übertragen und von dort mittels zweier,
zueinander paralleler Koppelgetriebe 712, 712'; 722, 722' auf den Messerkasten 71
bzw. auf den Träger 72 für die Fingerrechen übertragen. Eine einfache, für kleinere
Webmaschinen geeignete Antriebsform zeigt Fig. 7. Hier besitzt der Antriebshebel 124'
ein Zahnsegment, des mit einer Schnecke zusammenwirkt, die direkt von dem Motor 14
getrieben wird.
[0066] Eine wesentliche Bedeutung für die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Fachbildeantriebe
hat der Energiebedarf, bzw die Energiebilanz dieser Motoren.
Für die Realisierung eines solchen Konzeptes ist es geboten, alle Motoren auch als
Generator zu nutzen und die so gewonnene Energie in einem Zwischenstromkreis zeitweilig
zwischenzuspeichern und wieder für den Antrieb bereit zu halten. Hierfür hält der
Stand der Technik ansprechende Lösungen bereit. Auf das "Wie" braucht deshalb an dieser
Stelle nicht im einzelnen eingegangen werden.
Bezugszeichenliste
[0067]
- 1, 2, 3, 4, 5, 6
- Schaft
- 11
- Litzen
- 12
- Koppelgetriebe
- 121
- Koppel
- 122
- Winkelhebel
- 123
- Antriebsschwinge
- 124, 124'
- Antriebshebel
- 125
- Koppel
- 13
- Kugelspindelgetriebe
- 131
- Mutter
- 132
- Kugelspindel
- 133
- Schnecke
- 14
- Motor
- 141 .... 146
- Motor
- 151 .... 156
- Steuereinheit
- 16, 16'
- Motor
- 161
- Ritzel
- 162
- Zahnstange
- 17, 17', 17"
- Motor
- 170
- Zahnrad
- 171
- Zahnrad
- 172
- Zahnriemen
- 173
- Zahnrad (Abtriebsrad)
- 174, 175
- Zahnstange
- (7)
- Jacquardmaschine
- 71
- Messerkasten
- 711
- Schwingwelle
- 712, 712'
- Koppelgetriebe
- 713
- Zahnriemengetriebe
- 714
- Motor
- 72
- Träger für Fingerrechen
- 721
- Schwingwelle
- 722, 722'
- Koppelgetriebe
- 723
- Zahnradgetriebe
- 724
- Motor
- 8
- Steuerrechner
- 81
- Geber
- 82
- Bedieneinheit
- 91
- Webblatt
- BO
- Bindekette oben
- BO1, BO2
- Bindekette oben, 2fädig
- BO3
- Bindekette oben, 1fädig
- BU
- Bindekette unten
- BU1, BU2
- Bindekette unten, 2fädig
- BU3
- Bindekette unten, 1fädig
- FO
- Füllkette oben
- FU
- Füllkette unten
- P
- Polfäden
- SO, SU
- Schußfäden
- S(1 .... 6)
- Schäfte/Schaftanordnung
- JL
- Jacquardlitzen
- GO
- Greiferstange oben
- GU
- Greiferstange unten
- SW
- Schußwächter
- KW1 .... KW4
- Kettwächter
- HW
- Hauptwelle
- O
- Oberfach
- 01
- Zone
- M
- Mittelfach
- M1
- Zone
- U
- Unterfach
- U1
- Zone
- ->
- Mittendurchgang /Nulldurchgang
1. Antriebsvorrichtung für die Fachbildeelemente von Webmaschinen, insbesondere Doppelflorwebmaschinen
- die, ausgebildet als Schäfte, Messerkästen oder dgl., in Abhängigkeit vom Webrythmus
eine Hubbewegung in wechselnden Richtungen relativ zur Schußeintragsebene ausführen,
- an denen die die Kettfäden führenden Litzen ständig oder zeitweilig, mustergemäß
wechselnd, direkt oder über Zwischenglieder angekoppelt sind,
wobei jedem Fachbildeelement (Schäfte bzw. Messerkasten), zum Zwecke ihres Antriebes
in Hubrichtung, ein steuerbarer Motor zugeordnet ist,
wobei die Antriebsbewegung der Motoren auf das jeweilige Fachbildeelement (Schäfte
bzw. Messerkasten) übertragen wird und
wobei dem Steuerrechner Programmspeicher für die Ansteuerung der Fachbildeelemente
zugeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Servomotoren positionsorientiert umsteuerbare Servomotoren (14, 141, 142, 143,
144, 145, 146) mit inkrementalen Gebern sind,
dass zwischen dem jeweiligen Servomotor und einem zugeordneten Antriebshebel (z. B. 124)
eines an sich bekannten, Koppelgetriebes jeweils ein Untersetzungsgetriebe (Kugelspindelgetriebe
13, Schneckengetriebe 133 oder Zahnriemengetriebe 713, 723) angeordnet ist,
dass das Koppelgetriebe (12; 712, 712'; 722, 722') mit mindestens zwei synchron zueinander
bewegbaren, in sich starren Abtriebsgliedern (z.B. 121) zum Schaft (1) bzw. zum Messerkasten
(71; 72) ausgestattet ist, und
dass dem Steuerrechner (8) Programmspeicher
- für wählbare Programmkomplexe zur Steuerung der Fachbildeelemente nach unterschiedlichen
Bewegungsgestzen für mehrere Grundbindungen zugeordnet sind.
2. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Servomotoren (14, 141, 142, 143, 144, 145, 146) jeweils mit ihrem Untersetzungsgetriebe
(13) seitlich der Schaftanordnung (S) und seitlich zueinander versetzt und / oder
übereinander angeordnet sind.
3. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Untersetzungsgetriebe ein Kugelspindelgetriebe (13) ist, dessen Kugelspindel
(132) mit der Antriebswelle des Motors (141, 142, 143, 144, 145, 146) gekoppelt ist
und dessen Abtriebsglied (131) mit dem Antriebshebel (124) des Koppelgetriebes (12)
verbunden ist.
4. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Untersetzungsgetriebe ein Schneckenget riebe ist, dessen Schnecke (133) vom Motor
(14) getrieben und dessen Schneckenrad mit der Antriebsschwinge (124') des Koppelgetriebes
(12) verbunden ist.
5. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Untersetzungsgetriebe ein Zahnriemengetriebe (713, 723) ist, dessen Antriebsrad
auf der Motorwelle und dessen Abtriebsrad auf der Antriebsschwinge (711, 721) des
Koppelgetriebes (12, 712, 722) angeordnet ist.
6. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzelchnet,
dass jedem Messerkasten (71) der Jacquardmaschine für den Hubantrieb je ein umsteuerbarer
Servomotor (714,724) und zwei zueinander parallele Koppelgetriebe (712, 712'; 722,
722') zugeordnet ist.
7. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Servomotoren (14; 141, 142, 143, 144, 145, 146; 16,16'; 17, 17', 17") auf Tacho-Generator-Betrieb
umschaltbar sind und dass den Servomotoren (14; 141, 142, 143, 144, 145, 146; 16,
16'; 17, 17', 17") ein gemeinsamer Zwischenstromkreis zugeordnet ist, der mit Stromspeichem
versehen ist.
8. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass den Programmspeichern der Steuerrechner (8) auch Programme für die Korrektur des
Nulldurchganges der Kettfäden und für die Veränderung der Endlagen des jeweiligen
Schafthubes zugeordnet sind.
9. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Steuerrechner (8) wählbare Programm komplexe für materialabhängige Varianten
jeder Grundbindung zugeordnet sind.
10. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass dem Steuerrechner (8) Programmspeicher für die Positionssteuerung der Fachbildeelemente
bei Kettbruch, bei Schußbruch, beim Abstellen der Maschine über längere Zeitabschnitte
und beim Wiederanfahren aus unterschiedlichen Haltepositionen der Maschine zugeordnet
sind.
11. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 und 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Steuerrechner (8) ein Anhalteprogramm zugeordnet ist,
- das durch den Impuls eines Schußwächters (SW) aktivierbar ist,
- das einen Speicher für die Schaftposition beim Schußbruch ent hält und
- ein Antriebsprogramm umfaßt, das die Servomotoren bis zur Schaftposition beim Schußbruch
führt.
12. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1 und 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Steuerrechner (8) mindestens zwei Anhalteprogramme zugeordnet sind, die jeweils
durch den Impuls eines Kettfadenwächters (KW1, KW2, KW3, KW4) einer Kettfadengruppe
(BO1, B02; BU1, BU2, FO, FU) aktivierbar sind, und
dass jedes der Anhalteprogramme die Schäfte (1... 6) vorübergehend in eine Position führt,
in der die jeweilige Kettfadengruppe optimal bedienbar ist.
13. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 1, 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Steuerrechner (8) ein weiteres Anhalteprogramm zugeordnet ist, das durch einen
Taster aktivierbar ist und das Steuerbefehle für das Positionieren der Fachbildeelemente
(S,JL) in einer Position zwischen den Endlagen enthält.
1. A drive device for the shed forming elements in looms, particularly looms for double
pile weaving,
- which, designed as shafts, knife boxes or the like, perform a lifting movement depending
on the weave rhythm in varying directions relative to the weft insertion plane,
- to which the healds that guide the warp threads are coupled either permanently or
temporarily, alternating with the weaving pattern, directly or using intermediate
elements,
in which each shed forming element (shafts or knife box) being assigned a controllable
motor for driving it in the lifting direction,
wherein the driving motion of the motors is transmitted to the respective shed forming
element (shafts or knife box), and
wherein the control unit is assigned program memories for actuating the shed forming
elements,
characterized
in that the servomotors are servomotors (14, 141, 142, 143, 144, 145, 146) that are reversible
depending on positioning and have incremental transmitters,
in that a reducing gear unit (ball screw gear 13, worm gear 133, or synchronous belt gear
713, 723) is positioned between the respective servomotor and an associated driving
lever (e. g. 124) of a generally known coupler mechanism,
in that said coupler mechanism (12; 712, 712'; 722, 722') is equipped with at least two rigid
output elements that can be moved in sync with each other (e. g. 121) towards the
shaft (1) or knife box (71; 72), and
in that said control unit (8) is assigned program memories
- for selectable program packages for controlling the shed forming elements in accordance
with various motion rules for several basic weaves.
2. The drive device according to Claim 1, characterized
in that the servomotors (14, 141, 142, 143, 144, 145, 146) and their respective reducing
gear units (13) are positioned on the side of the shaft arrangement (S). and at a
lateral offset from each other and/or stacked one on top of the other.
3. The drive device according to Claim 1, characterized
in that the reducing gear unit is a ball screw gear (13) whose ball screw (132) is linked
to the drive shaft of the motor (141, 142, 143, 144, 145, 146) and whose output element
(131) is connected to the driving lever (124) of the coupler mechanism (12).
4. The drive device according to Claim 1, characterized
in that the reducing gear unit is a worm gear whose worm (133) is driven by the motor (14)
and whose worm wheel is connected to the driving rocker (124') of the coupler mechanism
(12).
5. The drive device according to Claim 1, characterized
in that the reducing gear unit is a synchronous belt gear (713, 723) whose driving wheel
is provided on the motor shaft and whose driven wheel is provided on the driving rocker
(711, 721) of the coupler mechanism (12, 712, 722).
6. The drive device according to Claim 1, characterized
in that each knife box (71) of the Jacquard machine is assigned a reversible servomotor (714,
724) for the lifting drive and two coupler mechanisms (712, 712'; 722, 722') positioned
in parallel to each other.
7. The drive device according to Claim 1, characterized
in that the servomotors (14; 141, 142, 143, 144, 145, 146; 16, 16'; 17, 17', 17") can be
switched to tacho-generator operation and that the servomotors (14; 141, 142, 143,
144, 145, 146; 16, 16'; 17, 17', 17") have a shared intermediate circuit equipped
with power storage units.
8. The drive device according to Claim 1, characterized
in that the program memories of the control unit (8) are also associated with programs for
adjusting the warp threads' passing through zero and for changing the end-of-travel
positions of the respective shaft lift.
9. The drive device according to either one of Claims 1 or 10, characterized
in that the control unit (8) is associated with selectable program packages for material-dependent
variations of each basic weave.
10. The drive device according to Claim 1, characterized
in that the control unit (8) is associated with program memories for position control of
the shed forming elements in the event of warp break, weft break, when the machine
is shut down for a longer period of time and restarted from various stop positions
of the machine.
11. The drive device according to Claims 1 and 10,
characterized
in that the control unit (8) is associated with a shutdown program
- that can be activated by a pulse from a weft stop motion (SW),
- that contains a memory for storing the shaft position in the event of a weft break,
and
- that contains a driving program that guides the servomotors to the shaft position
in the event of a weft break.
12. The drive device according to Claims 1 and 11,
characterized
in that the control unit (8) is associated with at least two shutdown programs that can be
activated by a pulse from a warp stop motion (KW1, KW2, KW3, KW4) or a warp thread
group (BO1, BO2; BU1, BU2, FO, FU), and
in that each shutdown program of the shafts (1... 6) temporarily results in a position in
which the respective warp thread group can be operated in an optimum way.
13. The drive device according to Claims 1, 11 or 12,
characterized
in that the control unit (8) is associated with another shutdown program that can be activated
by a button and that contains the control commands for placing the shed forming elements
(S, JL) in a position between the end-of-travel positions.
1. Dispositif d'entraînement pour la formation de la foule de métiers à tisser, notamment
des métiers à tisser à deux peigneurs
- qui, conçus en tant que lames, griffes etc., effectue, en fonction du rythme de
tissage, un mouvement de course dans différents sens par rapport au niveau de l'insertion
de la trame,
- auquel sont accouplés, directement ou moyennant des bielles d'accouplement, de manière
permanente ou non et en fonction du dessin, les torons guidant les fils de chaîne,
où chaque foule (lames ou griffes) est munie d'un moteur réglable qui assure l'entraînement
dans le sens de la course,
où le mouvement d'entraînement des moteurs est transmis à la foule correspondante
(lames, griffes) et où l'ordinateur de contrôle dispose de mémoires programme assurant
la sélection des foules,
caractérisé par le fait
que les servomoteurs sont des servomoteurs réversibles et orientés vers une position
déterminée (14, 141, 142, 143, 144, 145, 146) avec capteurs incrémentaux,
qu'un mécanisme réducteur (engrenage à vis à billes 13, engrenage à vis sans fin 133
ou transmission à courroie dentée 713, 723) est disposé entre chaque servomoteur et
un levier d'attaque respectif (p.ex. 124) d'un mécanisme à bielles connu en soi
que ce mécanisme à bielles (12; 712, 712'; 722, 722') est muni d'au moins deux éléments
rigides actionnés (p.ex. 121) et à mouvement synchronisé, celui-ci étant réalisé vers
la lame (1) ou la griffe (71; 72), et
que l'ordinateur de contrôle (8) dispose de mémoires programme
- pour des programmes entiers qui assurent le contrôle des foules suivant les différentes
lois de mouvement et pour plusieurs armures de base.
2. Dispositif d'entraînement suivant la revendication 1, caractérisé par le fait
que chaque servomoteur (14, 141, 142, 143, 144, 145, 146) est disposé, chacun avec son
mécanisme réducteur (13), à côté des lames (S), latéralement décalé l'un vers l'autre
et/ou superposé l'un sur l'autre.
3. Dispositif d'entraînement suivant la revendication 1, caractérisé par le fait
que le mécanisme réducteur représente un engrenage à vis à billes (13) dont la vis à
billes (132) est accouplée à l'arbre de transmission du moteur (141, 142, 143, 144,
145, 146) et dont l'élément actionné (131) est relié au levier d'attaque (124) du
mécanisme à bielles (12).
4. Dispositif d'entraînement suivant la revendication 1, caractérisé par le fait
que le mécanisme réducteur est un engrenage à vis sans fin dont la vis (133) est actionnée
par le moteur (14) et dont la roue tangente est reliée au basculeur (124') du mécanisme
à bielles (12).
5. Dispositif d'entraînement suivant la revendication 1, caractérisé par le fait
que le mécanisme réducteur est un engrenage à roues dentées (713, 723) dont la roue de
commande est disposée sur l'arbre du moteur et dont la roue de sortie est montée sur
le basculeur (711, 721) du mécanisme à bielles (12, 712, 722).
6. Dispositif d'entraînement suivant la revendication 1, caractérisé par le fait
que chaque griffe (71) du métier Jacquard est munie, pour la commande de course, d'un
servomoteur réversible (714, 724) et de deux mécanismes à bielles à disposition parallèle
(712, 712'; 722, 722').
7. Dispositif d'entraînement suivant la revendication 1, caractérisé par le fait
que les servomoteurs (14; 141, 142, 143, 144, 145, 146; 16, 16'; 17,17', 17") peuvent
être commutés afin de passer au mode générateur tachymétrique, l'ensemble des servomoteurs
(14; 141, 142, 143, 144, 145, 146; 16, 16'; 17, 17', 17") étant connecté à un circuit
intermédiaire de courant qui, lui, est doté d'accumulateurs de courant.
8. Dispositif d'entraînement suivant la revendication 1, caractérisé par le fait
que les mémoires programme des ordinateurs de contrôle (8) disposent des programmes servant
à corriger le passage par zéro des fils de chaîne et à modifier les fins de course
de chaque course de lame.
9. Dispositif d'entraînement suivant l'une des revendications 1 ou 10,
caractérisé par le fait
que l'ordinateur de contrôle (8) est doté de programmes entiers à sélectionner qui permettent
le traitement de différents types de fil de chaque armure de base.
10. Dispositif d'entraînement suivant la revendication 1, caractérisé par le fait
que le l'ordinateur de contrôle (8) est doté de mémoires programme servant à régler la
position des foules en cas de casse de fil de chaîne ou de fil de trame, lors de l'arrêt
de la machine pendant de longues périodes et lors du redémarrage de la machine à partir
de différentes positions d'arrêt.
11. Dispositif d'entraînement suivant les revendications 1 et 10,
caractérisé par le fait
que l'ordinateur de contrôle (8) est muni d'un programme d'arrêt,
- qui peut être activé par l'impulsion d'un casse-trame (SW),
- qui contient une mémoire pour la position de la lame en cas de casse de fil de trame
et
- qui comprend un programme d'entraînement servant à conduire les servomoteurs, en
cas de casse de fil de trame, jusqu' à la position de la lame.
12. Dispositif d'entraînement suivant les revendications 1 et 11,
caractérisé par le fait
que l'ordinateur de contrôle (8) dispose d'au moins deux programmes d'arrêt qui peuvent
être activés par l'impulsion d'un casse-chaîne (KW1, KW2, KW3, KW4) appartenant à
un groupe de fil de chaîne (BO1, B02; BU1, BU2, FO, FU), et
que chacun de ces programmes d'arrêt sert à conduire temporairement les lames (1...6)
à une position dans laquelle le groupe de fil de chaîne respectif peut être commandé
de manière optimale.
13. Dispositif d'entraînement suivant les revendications 1, 11 ou 12,
caractérisé par le fait
que l'ordinateur de contrôle (8) est muni d'un programme d'arrêt supplémentaire qui peut
être activé par une touche et qui fournit des instructions de contrôle servant à déplacer
les foules (S, JL) vers une position située entre les fins de course.