[0001] Die Erfinderung betrifft eine Einrichtung für die Unterstützung der Vortriebsund
Ausbauarbeiten im Tunnelbau, insbesondere im U-Bahnbau, bestehend aus einer in der
zweiten Ebene oberhalb der Gewinnungs- und Lademaschine an Schienen in Strekkenlängsrichtung
verfahrbar angeordneten Hilfsvorrichtungen in Form einer Arbeitsbühne, eines Bohrsystems
und/oder eines Spritzmanipulators.
[0002] Derartige Einrichtungen für die Unterstützung der Vortriebs- und Ausbauarbeiten sind
aus dem untertägigen Steinkohlenbergbau und dort im Streckenvortrieb grundsätzlich
bekannt. Diese Einrichtungen werden an einer mit dem Streckenausbau verbundenen Einschienenhängebahnschiene
oder auch an zwei dieser Schienen aufgehängt in Streckenlängsrichtung hin- und hergefahren.
Aufgrund der Stabilität dieses Ausbaus und der Verspannung gegen das Gebirge sowie
der entsprechenden Abstände können die notwendigen Kräfte sicher übertragen werden.
Im Tunnelbau, und dort insbesondere im U-Bahnbau besteht in aller Regel nicht die
Möglichkeit, derartige Hilfsvorrichtungen, wie Arbeitsbühnen, Bohrsysteme und Spritzmanipulatoren
in der zweiten Ebene einzusetzen, weil die tragenden Deckgebirgsschichten hier nicht
vorhanden sind. Das Mitführen von Ausbaubögen, an denen die Schienen aufgehängt werden
können, ist zwar praktisch möglich, ergibt aber vom finanziellen Aufwand her keinen
Sinn, da diese Bögen in der statischen Berechnung der Tragfähigkeit der Strecke keine
Rolle spielen. Aus diesen Gründen haben sich diese vorteilhaft in der zweiten Ebene
über der Gewinnungs- und Lademaschine arbeitenden Hilfsvorrichtungen im Tunnelbau
und insbesondere im U-Bahnbau nicht durchsetzen können.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, eine Einrichtung für den Vortrieb
vor allem im Tunnelbau zu schaffen, mit der Bohrsysteme, Spritzmanipulatoren und Arbeitsbühnen
sowie sonstige Hilfsvorrichtungen in der zweiten Ebene, d. h. also oberhalb von Vortriebsmaschinen
sicher eingesetzt werden können.
[0004] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass im Firstbereich ein die
Schienen aufnehmender Maschinenrahmen vorgesehen ist, der portalförmig aufgeständert
und in Streckenlängsrichtung beweglich ausgebildet ist, wobei die Schienen als die
Laufwagen von die Hilfsvorrichtungen tragenden Schiebeschlitten aufnehmende und die
Laufwagen führende Leitschienen ausgebildet sind.
[0005] Der im Firstbereich angeordnete Maschinenrahmen bietet den genannten Hilfsvorrichtungen
die Möglichkeit, oberhalb der Gewinnungs- und Lademaschine zu agieren, ohne Letztere
zu behindern oder durch diese behindert zu werden. Der Maschinenrahmen als solcher
ist aufgeständert, d. h. er verfügt rechts und links über eine Stahlkonstruktion zur
Aufständerung, die unten in langen Kufen endet, die als solche ein Verschieben auf
der Tunnelsohle ermöglichen. Die Aufständerung ist dabei so ausgebildet, dass sie
den jeweiligen Tunnelquerschnitten angepasst werden kann. Entsprechendes wird weiter
hinten noch erläutert. Vorteilhaft ist, dass die gesamte Einheit aus Maschinenrahmen
und Aufständerung durch entsprechende Zugeinrichtungen, durch die Lade- und Gewinnungsmaschine
oder auch durch einen Bagger in Streckenlängsrichtung bewegt werden kann. Natürlich
besteht auch die Möglichkeit, in die Kufen ein Schreitwerk oder Raupen zu integrieren,
um so der gesamten Einrichtung die Möglichkeit zu geben, sich von sich aus in Streckenlängsrichtung
zu bewegen. Vorteilhafterweise ist dabei die gesamte Einrichtung nicht vom Zustand
der Tunnelfirste abhängig, sondern sie stellt eine eigene Einheit dar, die im Abstand
unterhalb der Tunnelfirste verfahrbar ist. Sie benötigt weder die Tunnelfirste noch
die Tunnelstöße zur Abstützung, weil sie, wie schon erwähnt, eine eigene Einheit darstellt.
Aufgrund der Zuordnung der Schiene zu einem entsprechend stabilen Maschinenrahmen
und der gezielten Führung der Laufwagen des Schiebeschlittens können auch alle notwendigen
Kräfte aufgenommen werden, selbst wenn beispielsweise das Bohrsystem mit lang vorkragendem
Bohrarm im Einsatz ist. Entsprechendes ist aufgrund der besonderen Ausbildung der
Schiebeschlitten mit ihren Laufwagen und der stabilen Ausbildung des Maschinenrahmens
immer sichergestellt.
[0006] Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Maschinenrahmen
über die Leitschienen verbundene Querträger aufweist, an denen die stabilisierten
Leitschienen lösbar befestigt, vorzugsweise paarweise angeordnet sind. Der Maschinenrahmen
wird von den Querträgern, die gleichzeitig auch zum Anschlagen der Aufständerung dienen,
und den stabilisierten Leitschienen gebildet, so dass die entsprechenden Lasten und
Kräfte aufgenommen werden können. Durch die lösbare Befestigung ist die Möglichkeit
gegeben, bei Bedarf weitere Leitschienen zu montieren oder aber die Leitschienen gegen
anders ausgebildete auszutauschen, wenn dies sich als notwendig erweisen sollte.
[0007] Die jeweiligen Hilfsvorrichtungen, beispielsweise also das Bohrsystem, wird an den
Leitschienen im Maschinenrahmen hin und her verfahren, um in die Arbeits- oder die
Ruheposition zu gelangen. Um eine sichere Zwischenlagerung dieser Hilfsvorrichtungen
sicherzustellen und gleichzeitig eine Beeinträchtigung des Wirkungsgrades der Lade-
und Gewinnungsmaschine zu verhindern, ist vorgesehen, dass der Maschinenrahmen mit
den Leitschienen vorzugsweise eine die Hilfsvorrichtungen im eingeklappten Zustand
aufnehmende Länge aufweist. In der Regel ragt der Maschinenrahmen über die vordere
und hintere Aufständerung vor, um so vor allem im vorderen Bereich möglichst dicht
an den Stoß herangebracht werden zu können. Immer ist aber durch die entsprechende
Länge von mehreren Metern die Möglichkeit gegeben, auch entsprechend weit vorkragende
Hilfsvorrichtungen sicher einsetzen zu können.
[0008] Die notwendige Stabilität für den aufgeständerten Maschinenrahmen ist gegeben, wenn
gemäß der Erfindung der Maschinenrahmen über vorzugsweise zwei im Abstand zueinander
angeordnete Ausbaubogenpaare aufgeständert ist, die am sohlenseitigen Ende mit Kufen
und am firstseitigen Ende mit die Leitschienen tragenden Querträgern verbunden sind.
Die am vorderen und am hinteren Ende des Maschinenrahmens angeordneten Doppelausbaubögen
geben dem Gesamtmaschinenrahmen die notwendige Stabilität, ohne dass zuviel Aufwand
betrieben werden muss. Sollten aus irgendwelchen Gründen besonders schwere Hilfsvorrichtungen
zum Einsatz kommen, besteht weiter die Möglichkeit, ein entsprechendes Ausbaubogenpaar
oder auch einen einzelnen Ausbaubogen auch zwischen den endseitig angeordneten Ausbaubogenpaaren
vorzusehen.
[0009] Zur Erhöhung der Standsicherheit der Ausbaubogenpaare ist vorgesehen, dass die Ausbaubogen
eines Ausbaubogenpaares über Bolzen oder Streben, die über die Höhe verteilt angeordnet
sind, miteinander verbunden sind. Um den Zwischenraum nicht unnötigerweise auszufüllen,
wird zwischen den Ausbaubogenpaaren in der Regel auf solche Verbindungen in Form von
Bolzen oder Streben verzichtet. Bei den üblichen Höhen reichen in aller Regel zwei
bzw. drei Bolzen an jeder Seite des Maschinenrahmens.
[0010] Einmal um sich an unterschiedliche Streckenquerschnitte anpassen zu können und zum
anderen um eine möglichst hohe Stabilität zu gewährleisten ist vorgesehen, dass die
Ausbaubogen aus Segmenten zusammensetzbar sind, die aneinandergeflanscht sind und
zusammen einen dem Streckenquerschnitt angepassten Bogen ergebend ausgebildet sind.
Durch die entsprechende Formgebung der Segmente ist es also möglich, sich üblichen
Tunnelquerschnitten so anzupassen, dass innerhalb der Ausbaubogen möglichst viel Platz
beispielsweise für die Gewinnungs- und Lademaschine verbleibt.
[0011] Die über die Hilfsvorrichtungen selbst und deren Bewegung auftretenden Kräfte können
vorteilhaft in die Leitschienen und damit in den Maschinenrahmen eingeleitet werden,
weil gemäß der Erfindung die Leitschienen ein Kastenprofil aufweisen, in dessen Boden
ein Längsschnitt ausgebildet ist, durch den das Tragteil des Schiebeschlittens hindurchreicht
und die Tragachse des im Kastenprofil geführt laufenden Laufwagens aufnimmt. Der Laufwagen
als solcher läuft also auf demn entsprechenden Flansch des Kastenprofils ab, wobei
er auch am oberen Flansch geführt ist, so dass er insgesamt auch die Belastungen des
vorkragenden Bohrarms und der Arbeitsbühne sicher übernehmen kann, zumal in Längsrichtung
mehrere Laufwagen hintereinander angeordnet sind. Gleichzeitig kann er auch Schrägkräfte
aufnehmen, weil er innerhalb des Kastenprofils entsprechend geführt und angeordnet
ist. Solche Kastenprofile sind zwar vom Prinzip her bekannt, werden im Tunnelbau aber
bisher nicht eingesetzt. Entsprechend angepasst haben sie aber für den hier beschriebenen
Einsatz erhebliche Vorteile und geben die Möglichkeit, auch hohe Lasten sicher aufzunehmen
und die Kräfte sicher zu übertragen.
[0012] Eine besonders zweckmäßige Ausbildung des Kastenprofils ist die, bei der das Kastenprofil
der Leitschienen von zwei U-Profilschienen gebildet ist, die den Längsschlitz vorgebend
mit den Flanschspitzen aufeinander zuweisend mit einer Rechteckschiene und die Rechteckschiene
miteinfassenden Halterungen verbunden sind. Diese U-Profilschienen stehen mit ihren
Stegen senkrecht, so dass die Flansche, auf denen ja die Räder der Laufwagen abrollen,
entsprechend waagerecht stehen, und zwar so, dass mittig zwischen ihnen der Längsschlitz
zum Durchfassen des Tragteils verbleibt. Die Halterungen bzw. die Rechteckschiene
geben dem Ganzen die notwendige Stabilität, wobei die U-Profile an der Rechteckschiene
bzw. den Halterungen entweder angeschweißt oder angeschraubt sind. Die Rechteckschiene
ist ein Hohlprofil, das zur Übernahme der Kräfte besonders geeignet ist.
[0013] Zur Erleichterung eines Umbaus oder auch schon der Aufrüstung sieht die Erfindung
vor, dass die Halterungen mit dem jeweiligen Querträger und/oder miteinander Querkräfte
aufnehmend verbunden, vorzugsweise lösbar verbunden sind. In der Regel werden diese
Teile miteinander verschraubt, ebenso wie ja auch die der Aufständerung dienenden
Ausbaubogen. Die Halterungen ihrerseits sind mit dem Querträger aber auch miteinander
verschraubt oder aber seitlich an der Aufständerung befestigt, um so dem Ganzen die
optimale Sicherheit und Stabilität zu geben.
[0014] Weiter vorne ist bereits darauf hingewiesen worden, dass die Hilfsvorrichtungen über
Schiebeschlitten verfügen, deren Laufwagen in den Leitschienen geführt verfahrbar
sind. Um die auftretenden Kräfte insbesondere beim Bohren und auch bei Arbeiten an
der weit vorkragenden Arbeitsbühne sicher übernehmen zu können, ist vorgesehen, dass
die Hilfsvorrichtungen jeweils einen Schiebeschlitten mit zwei in den parallel verlaufenden
Leitschienen geführten Laufwagen aufweisen. Dies bedeutet, dass in jeder der Gleitschienen
zwei im Abstand angeordnete Laufwagen den Schiebeschlitten tragen, an dem dann seinerseits
die Hilfsvorrichtung angebracht ist. Dadurch können die auftretenden Kräfte optimal
aufgenommen und in das System eingeleitet werden.
[0015] Der Maschinenrahmen als solcher weist die weiter vorn erwähnte optimale Länge auf,
um die jeweiligen Hilfsvorrichtungen im Ruhezustand aufnehmen und absichern zu können.
Sollte sich nun herausstellen, dass aus irgendwelchen Gründen eine Verlängerung des
Maschinenrahmens nötig ist, so könnte ein Aufständerungssystem mit Maschinenrahmen
dazwischengefügt werden. Optimaler ist es allerdings, wenn der Maschinenrahmen, vorzugsweise
im Bereich der Leitschienen ebenso wie die Kufen in Streckenlängsrichtung verlängerbar,
vorzugsweise teleskopierbar ausgebildet ist. Aufgrund der Gegebenheiten wird es ausreichen,
dass die Leitschienen teleskopiert werden ebenso wie die Kufen, während das Zwischenfügen
eines Querträgers in aller Regel nicht erforderlich wird. Sollte allerdings die Verlängerung
so groß sein, dass dann die Verbindung zwischen den Leitschienen erforderlich wird,
ist auch das Anschrauben eines solchen Querträgers möglich.
[0016] Um die Verlängerung und Verkürzung des Maschinenrahmens zu automatisieren, ist vorgesehen,
dass den Gleitschienen und den Kufen die Verlängerung und Verkürzung bewirkende Hydraulikzylinder
zugeordnet sind. Diese Hydraulikzylinder eignen sich gleichzeitig vorteilhaft als
Sperre, so dass beim Vor- und Zurückfahren der jeweiligen Hilfsvorrichtung nicht die
Gefahr besteht, dass quasi eine Verlängerung oder Verkürzung automatisch bewirkt wird.
[0017] Soweit der Streckenquerschnitt es hergibt, ist es vorteilhaft, wenn mehrere Hilfsvorrichtungen
parallel zueinander am Maschinenrahmen in Streckenlängsrichtung verfahrbar vorgesehen
sind, weil dann beispielsweise die Arbeitsbühne mit einem vorgeordneten Manipulator
und daneben das Bohrsystem angeordnet werden können, die parallel zueinander verfahrbar
sind. Auch andere Kombinationen sind denkbar, wobei die Ausbildung des Maschinenrahmens
auch bei vier dann parallel zueinander verlegter Leitschienen sicherstellt, dass die
notwendigen Kräfte in das System sicher eingeleitet werden können.
[0018] Für die zum Einsatz kommenden Hilfsvorrichtungen werden Zusatzeinrichtungen in Form
von Tanks, Reservebehältern u. Ä. benötigt, die dann dem rückkragenden Ende des Maschinenrahmens
zugeordnet sind. Bei einer solchen Ausbildung ist auch dann die notwendige Stabilität
und Standsicherheit für den aufgeständerten Maschinen rahmen gegeben, wenn die Hilfsvorrichtungen
entsprechend weit vorkragend im Einsatz sind. Sollte es aber Schwierigkeiten dabei
geben oder Unsicherheiten vorhanden sein, so sieht die Erfindung vor, dass dem Maschinenrahmen
am dem Vortrieb gegenüber liegenden rückkragenden Ende ein Gegengewicht und/oder gegen
die Tunnelfirste anpressbare Stützträger zugeordnet sind. Die Stützträger werden mit
Hilfe eines Zylinders oder mehrerer Zylinder gegen die Firste geführt, um sich dort
anzulegen und damit zu verhindern, dass das rückkragende Ende des Maschinenrahmens
sich aus der waagerechten Position herausbewegt.
[0019] Darauf hingewiesen wurde bereits, dass die Aufständerung, d. h. die Ausbaubogenpaare,
des Maschinenrahmens so ausgeführt sind, dass sie sich dem Streckenquerschnitt möglichst
genau anpassen. Dies wird vor allem auch durch die segmentweise Ausbildung der bogenförmigen
Ständer sichergestellt. Dadurch ergibt sich für den Innenraum eine optimale Platzausnutzung,
wobei diese noch dadurch verbessert werden kann, dass einem oder beiden bogenförmigen
Ständern der Ausbaubogenpaare Tragklauen für EHB-Schienen lösbar zugeordnet sind.
Damit ist die Möglichkeit gegeben, an diesen seitlich aufgehängten EHB-Schienen Material
heranzuführen oder aber auch irgendwelche Dinge zu lagern oder besser gesagt zwischenzulagern,
um sie bei Bedarf sofort zur Verfügung zu haben. Weil die EHB-Schienen relativ dicht
am Ausbaubogen verlaufen, stellen auch daran angehängte oder zwischengelagerte Gegenstände
und Materialien keine Behinderung für die Gewinnungs- und Lademaschine dar.
[0020] Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass eine Einrichtung geschaffen
ist, die im Tunnelbau und dort wiederum im U-Bahnbau optimal eingesetzt werden kann,
um die zweite Ebene für den Vortrieb zu erschließen. Oberhalb der Gewinnungs- und
Lademaschine können mit Hilfe der erfindungsgemäßen Einrichtung Hilfvorrichtungen
praktisch jeder Art zwischengelagert und positioniert oder zum Einsatz gebracht werden,
ohne dass eine gegenseitige Behinderung der beiden Ebenen auftritt. Aus Sicherheitsgründen
können zwar diese Arbeiten in aller Regel nicht gleichzeitig vorgenommen werden, aber
so, dass Zwischenrüstzeiten völlig entfallen, weil praktisch nur die Ausleger in die
Arbeitsposition gefahren werden müssen, um entweder hereinzugewinnen oder zu laden
oder aber zu bohren und den Beton einzubringen. Darüber hinaus zeichnet sich die Einrichtung
dadurch aus, dass sie ohne jedwede Belastung der Tunnelfirste oder auch der Tunnelstöße
eingesetzt werden kann, und zwar auch in der Form, dass sie in Streckenlängsrichtung
verfahren wird. Zum Verfahren wird entweder die Lade- und Gewinnungsmaschine oder
sonstige Einrichtungen verwendet, wobei auch ein Eigenantrieb oder eine Eigenverfahreinrichtung
denkbar ist. Insgesamt gesehen können auch mit Hilfe der erfindungsgemäßen Einrichtung
die Arbeiten im Tunnelvortrieb besser aufeinander abgestimmt und die Arbeiten insgesamt
auch erleichtert und sicherer gemacht werden, so dass der Tunnelvortrieb auch wirtschaftlich
optimaler abgewickelt werden kann.
[0021] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des Tunnelvortriebes mit aktiviertem Bohrsystem,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht mit aktivierten Spritzmanipulator,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht mit zurückgezogenem Maschinenrahmen und aktivierter Gewinnungsmaschine,
- Fig. 4
- eine Strecke im Querschnitt mit aufgeständertem Maschinenrahmen und
- Fig. 5
- eine Detailansicht des aufgeständerten Maschinenrahmens im Firstbereich.
[0022] Fig. 1 zeigt eine Vortriebseinrichtung 1, bei der sich die auf der Tunnelsohle 3
verfahrbare Gewinnungs- und Lademaschine 2 im Ruhezustand befindet. Im Firstbereich
4 ist das Bohrsystem 7 aktiv, das ferngesteuert die Strecke 5 in Streckenlängsrichtung
6 verlängern will bzw. die dafür benötigten Bohrlöcher herstellt. Das Bohrsystem 7
besteht aus einem Bohrarm 8 und der Bohrlafette 9 mit der Bohrmaschine 10, wobei dieses
Bohrsystem 7 einem Schiebeschlitten 25 zugeordnet ist. Dieses Bohrsystem 7 ist eines
der Hilfsvorrichtungen 11, die in der zweiten Ebene mit Hilfe des Maschinenrahmens
17 zum Einsatz kommen können.
[0023] Fig. 2 zeigt eine weitere Hilfsvorrichtung 11, hier in Form einer Arbeitsbühne 12
mit Spritzmanipulator 13. Statt der hier gezeigten kleinen Arbeitsbühne 12 können
auch längere und umfangreichere Arbeitsbühnen 12 verwendet werden, wenn beispielsweise
Stahlausbau statt der Betonschale 15 eingesetzt werden soll.
[0024] Die Hilfsvorrichtung 11, in Fig. 1 das Bohrsystem 7, kann über dem Maschinenrahmen
17 zugeordnete Schienen 16 in Streckenlängsrichtung 6 hin und her gefahren werden,
um in die Arbeitsposition gemäß Fig. 1 oder die Ruheposition gemäß Fig. 3 verbracht
werden. In Fig. 3 befindet sich dafür der Ausleger 14 mit den Gewinnungsteilen im
Einsatz, mit deren Hilfe der notwendige Querschnitt hergestellt und das Bergegut hereingewonnen
wird.
[0025] Anhand der Fig. 1, 2 und 3 wird deutlich, dass die einzelnen Hilfsvorrichtungen 11
sicher im Bereich der Tunnelfirste 4 in die Arbeitsposition oder aus ihr in die Ruheposition
verbracht werden können. Dazu besteht der Maschinenrahmen 17 aus in mehreren parallel
zueinander verlaufenden Leitschienen 18, 19 und im Abstand angeordneten Querträgern
20, 21. Auf die Ausbildung der Leitschienen 18, 19 wird weiter hinten noch eingegangen.
Sie sind so stabilisiert, dass sich aus ihnen und den Querträgern 20, 21 ein stabiler
Maschinenrahmen 17 herstellen lässt. Dieser Maschinenrahmen 17 ist aufgeständert,
und zwar mit Hilfe von Ausbaubogen 31, die im Abstand zueinander angeordnet sind und
ein vorkragendes Ende 22 und ein rückkragendes Ende 23 belassen. Während das vorkragende
Ende 22 dazu dient, die jeweilige Hilfsvorrichtung 11 möglichst dicht an die Ortsbrust
30 heranzuführen, nimmt das rückkragende Ende 23 Gegengewichte beispielsweise in Form
von Kabeltrommeln, Flüssigkeitsbehältern o. Ä. auf, die hier nicht dargestellt sind,
oder aber ein Stützträger 24 sorgt dafür, dass das rückkragende Ende 23 sich gegebenenfalls
und bei Bedarf gegen die Betonschale 15 bzw. die Tunnelfirste 4 abstützen kann.
[0026] Die jeweilige Hilfsvorrichtung 11 ist über einen Schiebeschlitten 25 verfahrbar an
den Schienen 16 bzw. den Leitschienen 18, 19 angeordnet, wobei der Schiebeschlitten
25 hierzu je Leitschiene 18, 19 einen vorderen Laufwagen 26, 27 und einen hinteren
Laufwagen 28, 29 aufweist. Dadurch ist die Einleitung aller auftretenden Kräfte in
den Maschinenrahmen 17 und damit in das Gesamtsystem sichergestellt, ohne dass die
Gefahr besteht, dass die Stabilität des Gesamtsystems beeinträchtigt wird.
[0027] Die Fig. 1, 2 und 3 verdeutlichen, dass je Maschinenrahmen 17 zur Aufständerung je
zwei Ausbaubogenpaare 32, 33 zum Einsatz kommen. Diese Ausbaubogenpaare 32, 33 sind
am sohlenseitigen Ende 34 jeweils mit einer Kufe 35 verbunden, während das firstseitige
Ende 36, wie weiter hinten noch erläutert wird, mit dem Maschinenrahmen 17 verbunden
ist. Einzelne Ausbaubogen 31 der Ausbaubogenpaare 32, 33 sind über Bolzen 37 miteinander
verbunden, die über die Höhe verteilt angeordnet sind, hier je Seite zwei solcher
Bolzen 37.
[0028] Fig. 4 zeigt, dass diese einzelnen Ausbaubogen 31 bzw. die Ausbaubogenpaare 32, 33
aus mehreren Segmenten 38, 39 zusammengesetzt sind, um so einen bogenförmigen Ständer
40 zu ergeben. Die bogenförmigen Ständer 40, die aus den Segmenten 38, 39 gebildet
sind, passen sich dem Streckenquerschnitt soweit möglich an, so dass ein relativ großer
Mittelbereich verbleibt, durch den die Gewinnungs- und Lademaschine 2 beliebig verfahren
werden kann.
[0029] Diese bogenförmigen Ständer 40 können mit Tragklauen 41 versehen werden, an denen
dann EHB-Schienen 42 aufgehängt werden können. An diesen EHB-Schienen 42 können Lasten
in Richtung Ortsbrust 30 verfahren oder aber auch Bauteile und Materialien zwischengelagert
werden, wenn sich dies als notwendig erweist. Wie Fig. 4 verdeutlicht, ist genügend
Platz vorhanden, um die Gewinnungs- und Lademaschine 2 nicht zu beeinträchtigen.
[0030] Fig. 4 und auch Fig. 5 verdeutlichen, dass der Maschinenrahmen 17 so ausgebildet
werden kann, dass gleichzeitig und parallel zueinander unterschiedliche Hilfsvorrichtungen
11 angeordnet und auch in Streckenlängsrichtung 6 verfahren werden können. Rechts
ist ein Bohrsystem 7, 8 über einen Schiebeschlitten 25 in den Leitschienen 19, 18
verfahrbar angeordnet, während auf der linken Seite eine Hilfsvorrichtung 11 in Form
einer Arbeitsbühne 12 in Parkstellung wiedergegeben ist. Auch hier ist die Arbeitsbühne
12 mit einem Schiebeschlitten 25 versehen, der über Laufwagen 26, 27, 28, 29 verfügt,
wobei diese in Streckenlängsrichtung 6 hintereinander angeordnet sind, um die notwendige
und optimale Stabilität und Standsicherheit zu erreichen.
[0031] Die Laufwagen 26, 27, 28, 29 verfügen über je zwei Räder 49, 50, die über eine Tragachse
48 miteinander verbunden sind. Diese Tragachse 48 wird von einem Tragteil 47 umfasst,
das durch den Längsschlitz 46 hindurch die Verbindung zum eigentlichen Schiebeschlitten
25 herstellt. Die eigentliche Leitschiene, 18, 19 ist als Kastenprofil 44 ausgebildet,
dessen Boden 45 den Längsschlitz 46 aufweist, durch den das Tragteil 47 hindurchreicht.
[0032] Im dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 dienen hier als Kastenprofil 44
zwei U-Profilschienen 52, 53, die mit den Flanschspitzen 54, 55 gegeneinander gerichtet
angeordnet sind. Sie sind dabei so positioniert, dass sie damit auch den Längsschlitz
46 vorgeben, durch den das Tragteil 47 hindurchreicht und die Verbindung zwischen
Schiebeschlitten 25 und Laufwagen 26, 27, 28, 29 herstellt. Die einzelnen U-Profilschienen
52, 53 sind oben mit einer Rechteckschiene 56 bzw. einem entsprechenden kastenförmigen
Hohlprofil verbunden und im übrigen von einer Halterung 57 eingefasst, so dass eine
optimale Festlegung des Kastenprofils 44 möglich wird. Die Halterung 57 ist ein I-Profil,
so dass die Möglichkeit besteht, über die Halteschrauben 58 diese Bauteile und damit
gleichzeitig auch die Leitschienen 18, 19 mit den Querträgern 20, 21 zu verbinden
und auch miteinander, wozu ein Zwischenstück 59 dient. Über ein dreieckiges Endstück
60 werden die äußeren Halterungen 57 mit den Enden bzw. dem oberen Segment 38 der
bogenförmigen Ständer 40 verschraubt. Insgesamt gesehen, ist so ein stabiler gesamter
Rahmen bzw. Maschinenrahmen 17 gebildet, der das Verfahren der einzelnen Hilfsvorrichtungen
11 möglich macht und auch die vorkragende Arbeit, wie weiter vorne schon beschrieben
ist. Hier in Fig. 5 sind außerdem die beiden Stützträger 24 erkennbar, die dem rückkragenden
Ende 23 des Maschinenrahmens 17 zugeordnet sind, um gegebenenfalls eine Abstützung
an der Tunnelfirst 4 zu ermöglichen.
[0033] Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden
allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.
1. Einrichtung für die Unterstützung der Vortriebs- und Ausbauarbeiten im Tunnelbau,
insbesondere im U-Bahnbau, bestehend aus einer in der zweiten Ebene oberhalb der Gewinnungs-
und Lademaschine (2) an Schienen (16) in Streckenlängsrichtung (6) verfahrbar angeordneten
Hilfsvorrichtung (11) in Form einer Arbeitsbühne (12), eines Bohrsystems (7) und/oder
eines Spritzmanipulators (13),
dadurch gekennzeichnet,
dass im Firstbereich (4) ein die Schienen (16) aufnehmender Maschinenrahmen (17) vorgesehen
ist, der portalförmig aufgeständert und in Streckenlängsrichtung (6) beweglich ausgebildet
ist, wobei die Schienen (16) als die Laufwagen (26, 27, 28, 29) von die Hilfsvorrichtungen
(11) tragenden Schiebeschlitten (25) aufnehmende und die Laufwagen (26, 27, 28, 29)
führende Leitschienen (18, 19) ausgebildet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Maschinenrahmen (17) über die Leitschienen (18, 19) verbundene Querträger (20,
21) aufweist, an denen die stabilisierten Leitschienen (18, 19) lösbar befestigt,
vorzugsweise paarweise angeordnet sind.
3. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Maschinenrahmen (17) mit den Leitschienen (18, 19) vorzugsweise eine die Hilfsvorrichtungen
(11) im eingeklappten Zustand aufnehmende Länge aufweist.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Maschinenrahmen (17) über vorzugsweise zwei im Abstand zueinander angeordnete
Ausbaubogenpaare (32, 33) aufgeständert ist, die am sohlenseitigen Ende (34) mit
Kufen (35) und am firstseitigen Ende (36) mit die Leitschienen (18, 19) tragenden
Querträgern (20, 21) verbunden sind.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausbaubogen (31) eines Ausbaubogenpaares (32; 33) über Bolzen (37) oder Streben,
die über die Höhe verteilt angeordnet sind, miteinander verbunden sind.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausbaubogen (31) aus Segmenten (38, 39) zusammensetzbar sind, die aneinandergeflanscht
sind und zusammen einen dem Streckenquerschnitt angepassten Bogen ergebend ausgebildet
sind.
7. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leitschienen (18, 19) ein Kastenprofil (44) aufweisen, in dessen Boden (45) ein
Längsschlitz (46) ausgebildet ist, durch den das Tragteil (47) des Schiebeschlitzes
(25) hindurchreicht und die Tragachse (48) des im Kastenprofil (44) geführt laufenden
Laufwagens (26, 27, 28, 29) aufnimmt.
8. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kastenprofil (44) der Leitschienen (18, 19) von zwei U-Profilschienen (52, 53)
gebildet ist, die den Längsschlitz (46) vorgebend mit den Flanschspitzen (54, 55)
aufeinander zuweisend mit einer Rechteckschiene (56) und die Rechteckschiene (56)
miteinfassenden Halterungen (57) verbunden sind.
9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halterungen (57) mit dem jeweiligen Querträger (20, 21) und/oder miteinander
Querkräfte aufnehmend verbunden, vorzugsweise lösbar verbunden sind.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsvorrichtungen (11) jeweils einen Schiebeschlitten (25) mit zwei in den parallel
verlaufenden Leitschienen (18, 19, 18', 19') geführten Laufwagen (26, 27, 28, 29)
aufweisen.
11. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schiebeschlitten (25) mit je Leitschiene (18, 19) zwei Paaren von im Abstand
angeordneten Laufwagen (26, 27; 28, 29) ausgerüstet ist.
12. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Maschinenrahmen (17) vorzugsweise im Bereich der Leitschienen (18, 19) ebenso
wie die Kufen (35) in Streckenlängsrichtung (6) verlängerbar, vorzugsweise teleskopierbar
ausgebildet ist.
13. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass den Gleitschienen (18, 19) und den Kufen (35) die Verlängerung und Verkürzung bewirkende
Hydraulikzylinder zugeordnet sind.
14. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Hilfsvorrichtungen (11) parallel zueinander am Maschinenrahmen (17) in Streckenlängsrichtung
(6) verfahrbar vorgesehen sind.
15. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Maschinenrahmen (17) am dem Vortrieb gegenüber liegenden, rückkragenden Ende
(23) ein Gegengewicht und/oder gegen die Tunnelfirste (4) anpressbare Stützträger
(24) zugeordnet sind.
16. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass einem oder beiden bogenförmigen Ständern (40) der Ausbaubogenpaare (32, 33) Tragklauen
(41) für EHB-Schienen (42) lösbar zugeordnet sind.