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EP 1 034 332 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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09.04.2003 Patentblatt 2003/15 |
(22) |
Anmeldetag: 30.11.1998 |
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/DE9803/528 |
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Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 9902/8555 (10.06.1999 Gazette 1999/23) |
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(54) |
QUERSCHWELLE FÜR EISENBAHNGLEISE
RAILWAY SLEEPER
TRAVERSE DE CHEMIN DE FER
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE DK ES FI GB GR IT NL SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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RO |
(30) |
Priorität: |
28.11.1997 DE 29721118 U
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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13.09.2000 Patentblatt 2000/37 |
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Patentinhaber: Pfleiderer Infrastrukturtechnik GmbH & Co. KG |
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92318 Neumarkt (DE) |
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Erfinder: |
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- UNBEHAUN, Olaf
D-66539 Neunkirchen (DE)
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(74) |
Vertreter: Betten & Resch |
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Postfach 10 02 51 80076 München 80076 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 465 390 EP-A- 0 733 738
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EP-A- 0 709 522 US-A- 5 060 856
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Querschwelle für Eisenbahngleise aus Beton, bewehrtem
Beton oder Stahl, wie sie im Zusammenhang mit auf einem Schotterbett aufliegenden
Gleisrosten im Eisenbahnoberbau verwendet werden.
[0002] Die Querschwelle als Bauelement im Eisenbahnoberbau nimmt die von den Verkehrslasten
ausgehenden Kräfte über die Schiene und die Zwischenlagen mit den Verspannungselementen
in den Stützpunkten der Schwellenauflager auf und die eingeleiteten Kräfte werden
an das darunterliegende Schottergerüst lastverteilend abgeleitet und an den Unterbau
bzw. Untergrund weitergeleitet.
[0003] Seit Beginn des Eisenbahnzeitalters im vergangenen Jahrhundert werden als Querschwellen
Holzschwellen verwendet. In der Zeit der Industrialisierung und als Barometer der
Stahlindustrie wurden auch Stahlschwellen produziert und eingebaut, in neuerer Zeit
auch als "Y-Schwelle". Seit den 50er Jahren dieses Jahrhunderts wurden zunehmend Spannbetonschwellen
verwendet, die sich derzeit als Stand der Technik durchgesetzt haben.
[0004] Die u.a. aus ökologischen Gründen kaum noch verwendete Holzschwelle hatte unter anderem
den Vorteil, als "elastisch" zu gelten. Einer der Gründe dafür ist die Verzahnung
der vergleichsweise weichen Holzschwellenunterseite mit dem Hartsteinschotter.
[0005] Demgegenüber haben die Betonschwelle und die in diesem Zusammenhang vergleichbare
Stahlschwelle den Nachteil, daß, im Gegensatz zur Holzschwelle, an der Auflagerfläche
der Schwelle auf dem Schotter zwei unelastische Materialien zusammentreffen, so daß
die oben erwähnte Verzahnung nicht möglich ist, so daß die Aufnahme von Längs- und
Querkräften durch das Schotterbett verringert wird. Des weiteren führen die harten,
unelastischen Kontaktstellen zwischen Schotter und Schwelle bei Überbeanspruchung
zu Beschädigungen bzw. Zerstörungen der Schwelle oder des Schotters.
[0006] Um eine Überbeanspruchung des Schotters insbesondere bei Schnell-Fahr-Strecken zu
vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen, die Schwellenunterseite mit einem elastischen,
polymeren Material zu beschichten, um eine Abfederung zu erreichen und damit eine
Entlastung der Schotterpressung zu erzielen. Durch Verwendung einer solchen elastischen
Zwischenschicht zwischen Schotter und Betonschwelle kann zwar das Schotterbett geschont
werden, andererseits jedoch werden hierdurch die Längs- und Querverschiebungswiderstandskräfte
erheblich gesenkt, so daß die Lagestabilität solcher Gleise noch geringer ist als
diejenige von Gleisen, bei denen die Betonschwellen unmittelbar auf dem Schotterbett
aufliegen.
[0007] Der Erfindung liegt daher in erster Linie die Aufgabe zugrunde, eine Schwelle zu
schaffen, mit der die Lagestabilität des Gleises erhöht werden kann und gleichzeitig
eine Beschädigung des Schotterbettes vermieden wird.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Querschwelle an ihrer
Unterseite insbesondere im Bereich ihrer Auflager mit einer plastisch verformbaren
Beschichtung versehen ist.
[0009] Aufgrund der plastisch verformbaren Beschichtung der Schwellenunterseite wird aufgrund
der plastischen Verformung der Beschichtung eine "Verzahnung" der Schwelle mit dem
Schotter erzielt, wodurch zum einen der Querverschiebewiderstand und der Längsverschiebewiderstand
des Gleisrosts deutlich erhöht wird und damit die Lagestabilität des Gleises wesentlich
verbessert wird. Weiterhin wird hierdurch erreicht, daß einerseits Spitzendrücke abgebaut
und Kantenpressungen verkleinert werden und andererseits, daß die Kontaktfläche zwischen
Schotter und Schwelle vergrößert wird, so daß die Flächenpressungen gegenüber dem
Stand der Technik verringert werden und Materialzerstörungen reduziert bzw. ausgeschlossen
werden. Schließlich ist auch die mit der Beschichtung erzielte "Weichheit" des Kontaktbereichs
zwischen Schotter und Schwelle materialschonend.
[0010] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung kann die plastisch deformierbare Beschichtung
im wesentlichen aus einem Teer-/Asphaltgemisch bestehen, was eine besonders kostengünstige
Lösung ist. In alternativer Weise kann die Beschichtung im wesentlichen aus einem
Kunststoff, aus Holzbeton, aus Holz oder aus Holzspänen bestehen.
[0011] Bereits aus Kostengründen kann es zweckmäßig sein, die plastisch deformierbare Beschichtung
ausschließlich im Bereich des Auflagers der Querschwellen auszubilden, so daß die
auflagerfreien Zonen unbeschichtet bleiben.
[0012] Die Dicke der Beschichtung kann vergleichsweise dünn sein, d.h. unter 10mm liegen
und kann insbesondere etwa 5mm betragen. Weiterhin kann die Unterseite der Beschichtung
profiliert sein, um eine noch bessere Verankerung der Querschwellen auf dem Schotterbett
zu erzielen.
[0013] Obwohl die erfindungsgemäße Beschichtung der Querschwellen gegebenenfalls auch nachträglich
an den Schwellen angebracht werden kann, wird es bevorzugt, das Aufbringen der Beschichtung
in den Fertigungsprozeß der Betonschwellen zu integrieren, um den bestmöglichen Verbund
sicherzustellen. Hierzu kann die Beschichtung insbesondere als abschließender Arbeitsgang
beim Gießen der Schwelle auf die entsprechenden Bereiche der Schwellenunterseite aufgebracht
werden. In alternativer Weise könnte die Beschichtung auch nachträglich an der Schwellenunterseite
angeklebt werden.
[0014] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 einen vertikalen Schnitt durch ein Gleis in einer Ebene parallel zu den Schienen,
Figur 2 eine Draufsicht auf das Gleis gemäß Figur 1,
Figur 3 einen horizontalen Schnitt durch das Gleis gemäß Figur 1 senkrecht zur Längsrichtung
der Schienen, und
Figur 4 eine vergrößerte Schnittansicht im Bereich einer Schwelle.
[0015] In den Figuren ist mit der Bezugsziffer 10 ein Schotterbett, mit der Bezugsziffer
12 im Schotterbett angeordnete Querschwellen, mit der Bezugsziffer 14 auf den Querschwellen
angeordnete Schienen und mit der Bezugsziffer 16 ein auf den Schienen geführtes Rad
bezeichnet. Zwischen Schiene 14 und Querschwellen 12 sind die üblichen Zwischenlagen
18 angeordnet. Das Schotterbett 10 liegt auf einem Planum 20 auf. Insoweit entspricht
dieser Aufbau eines Eisenbahngleises dem konventionellen Aufbau und bedarf keiner
näheren Erläuterung,
[0016] An den Unterseiten der Querschwellen 12 sind plastisch verformbare Beschichtungen
22 ausgebildet, und zwar, wie aus Figuren 2 und 3 erkennbar ist, derart, daß die auflagerfreien
Bereiche 24 der Querschwellen 12 beschichtungsfrei sind. Anzumerken ist, daß die Schraffierungen
in Figur 2 diejenigen Bereiche der (in Figur 2 nicht sichtbaren) Schwellenunterseite
kennzeichnen sollen, an denen eine Beschichtung vorgesehen ist. Die Pfeile 26 und
28 in den Figuren 1 bis 3 sollen die im Gleis auftretenden Quer- bzw. Längskräfte
andeuten.
[0017] Die Detaildarstellung gemäß Figur 4 verdeutlicht die Verzahnung der Steine des Schotterbetts
mit der plastisch deformierbaren Beschichtung 22. Zum einen wird hieraus unmittelbar
deutlich, daß die Verschiebekräfte aufgrund der Verzahnung deutlich zunehmen, zum
anderen ist auch ohne weiteres erkennbar, daß die Kontaktfläche der Schwellenunterseite
mit dem Schotterbett nunmehr stark vergrößert ist, so daß die zwischen den Kontaktflächen
pro Flächeneinheit auftretenden Kräfte insgesamt deutlich reduziert werden.
[0018] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen demnach insbesondere darin, daß
- anstelle einer wie beim Stand der Technik vorhandenen punktuellen Kraftübertragung
zwischen Schwelle und Schotter nunmehr eine flächenmäßige Kraftübertragung erfolgt,
- Spitzendrücke auf einzelne Schottersteine abgebaut und die Kantenpressungen verkleinert
werden,
- hierdurch eine Zertrümmerung der Schottersteine bzw. eine Beschädigung der Betonschwelle
vermieden wird, und
- aufgrund der Verzahnung des Schotterbetts an der plastisch deformierbaren Beschichtung
der Querschwellen eine Erhöhung der Längs- und Querverschiebewiderstände auftritt,
wodurch die Lagestabilität des Gleises verbessert wird.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 10
- Schotterbett
- 12
- Querschwellen
- 14
- Schienen
- 16
- Rad
- 18
- Zwischenlager
- 20
- Planum
- 22
- Beschichtung
- 24
- auflagerfreie Bereiche
- 26
- Querkräfte
- 28
- Längskräfte
1. Querschwelle für Eisenbahngleise aus Beton, bewehrtem Beton oder Stahl, mit einer
plastisch verformbaren Beschichtung (22) an ihrer Unterseite.
2. Querschwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die plastisch verformbare Beschichtung (22) ausschließlich im Bereich der Auflager
der Querschwelle angebracht ist.
3. Querschwelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (22) im wesentlichen aus einem Teer-/Asphaltgemisch besteht.
4. Querschwelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung im wesentlichen aus einem Kunststoff besteht.
5. Querschwelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (22) im wesentlichen aus Holz oder Holzbeton oder Holzspänen besteht.
6. Querschwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite der Beschichtung (22) profiliert ist.
7. Querschwelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (22) als eine im Produktionsprozeß der Querschwelle aufgebrachte
Beschichtung ausgebildet ist.
8. Eisenbahngleis mit einem Schotterbett (10) und einem auf dem Schotterbett aufliegenden
Gleisrost, gekennzeichnet durch Querschwellen (12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
1. Sleeper for railway tracks made of concrete, reinforced concrete or steel and having
a plastically deformable coating (22) on ist underside.
2. Sleeper according to claim 1, characterised in that the plastically deformable coating (22) is attached exclusively in the region of
the sleeper's supports.
3. Sleeper according to claim 1 or 2, characterised in that the coating (22) substantially consists of a tar/asphalt mixture.
4. Sleeper according to claim 1 or 2, characterised in that the coating substantially consists of a plastic.
5. Sleeper according to claim 1 or 2, characterised in that the coating (22) substantially consists of wood or wood-concrete or wood chips.
6. Sleeper according to one of the preceding claims, characterised in that the underside of the coating (22) is profiled.
7. Sleeper according to one of the preceding claims, characterised in that the coating (22) is constructed as a coating which is applied in the process for
producing the sleeper.
8. Railway track with a bed of ballast (10) and a track grid which rests on the said
bed of ballast, characterised by sleepers (12) according to one of the preceding claims.
1. Traverse pour voie de chemin de fer, en béton, béton armé ou acier, avec un revêtement
(22) déformable plastiquement sur sa face inférieure.
2. Traverse selon la revendication 1, caractérisée en ce que le revêtement (22) déformable plastiquement est monté exclusivement dans la zone
des appuis ou semelles de la traverse.
3. Traverse selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que le revêtement (22) est formé essentiellement d'un mélange goudron/asphalte.
4. Traverse selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que le revêtement est formé essentiellement d'une matière synthétique.
5. Traverse selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que le revêtement (22) est formé essentiellement de bois, ou de béton de bois, ou de
particules de bois.
6. Traverse selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que la face inférieure du revêtement (22) est profilée.
7. Traverse selon l'une des revendications précédentes, caractérisée en ce que le revêtement (22) est réalisé sous la forme d'un revêtement appliqué lors du processus
de production de la traverse.
8. Voie de chemin de fer munie d'une assise de ballast (10) et d'une grille de voie reposant
sur l'assise de ballast, caractérisée par des traverses (12) selon l'une des revendications précédentes.