[0001] Die Erfindung betrifft eine Roll- oder Gleiteinheit für einen Roll- oder Gleitschuh,
die eine Befestigungsplatte aufweist, die zur Auflage eines Schuhs vorgesehen ist,
wobei die Befestigungsplatte zumindest im Vorderfußabschnitt und im Mittelfuß- bzw.
Fersenabschnitt je eine Befestigungseinrichtung zum Befestigen des Schuhs auf der
Roll-/Gleiteinheit aufweist. Unter Roll-/Gleitschuh ist im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung ein Inline-Skate, Schlittschuh, Rollschuh und dergl. im weitesten Sinne
zu verstehen. Ferner betrifft die Erfindung ein Trittpedal mit einer Befestigungseinrichtung
zum Befestigen eines Schuhs im Vorderfußabschnitt auf dem Trittpedal, wobei unter
Trittpedal, jegliche Trittfläche für eine Tretkurbel, d.h. beispielsweise ein Fahrradpedal
od. dergl. zu verstehen ist. Außerdem betrifft die Erfindung einen Schuh für die erfindungsgemäße
Roll-/Gleiteinheit bzw. das erfindungsgemäße Trittpedal.
[0002] Es sind bereits Inline-Skates insbesondere für den städtischen Bereich bekannt, welche
eine Rolleinheit aufweisen, die auf einfache Weise mit einem Schuh verbunden werden
kann, um einerseits die schnelle Fortbewegungsmöglichkeit mittels der Inline-Skates
nützen zu können, und andererseits ein schnelles "Umrüsten" auf normale Schuhe zu
ermöglichen.
[0003] In der WO 98/06467 ist bereits ein Inline-Skate gezeigt, bei dem ein mit der Rolleinheit
verbundener Schuh eine spezielle, vergleichsweise harte Montageeinheit aufweist, wodurch
ermöglicht wird, dass die erforderliche Stabilität der Verbindung zwischen Schuh und
Inline-Skate auch bei lediglich einem einzigen Befestigungsmittel zwischen Schuh und
Inline-Skate gegeben ist.
[0004] Andererseits ist aus der DE 296 08 296 U1 ein Schuh mit lösbarem Unterteil bekannt,
der im Zehenbereich einen Vorsprung, und im Fersenbereich hakenförmige Befestigungsmittel
zur Verbindung mit einer Rolleinheit aufweist. Der Befestigungsvorsprung im Zehenbereich
ist jedoch bei der Verwendung des Schuhs ohne Rolleinheit hinderlich.
[0005] Zudem ist aus der US 5 797 608 A, die Befestigung eines Schuhs mit einer Gleiteinheit
bekannt, bei der im Vorderfußabschnitt ein stationärer Haken vorgesehen ist, der einen
senkrecht zur Längsachse des Schuhs angeordneten Bolzen in der Schließstellung umgreift.
Zur Befestigung des Schuhs auf der Gleiteinheit bzw. zum Lösen der Befestigung ist
ein schwenkbarer Hebel mit einem keilförmigen Verriegelungshaken im Mittelfuß- bzw.
Fersenabschnitt vorgesehen, der in einer Schließstellung in einer keilförmigen Ausnehmung
an der Unterseite der Sohle im Mittelfuß- bzw. Fersenabschnitt eingreift. Zur Befestigung
bzw. zum Lösen der Befestigung muss entweder eine Betätigunsvorrichtung zum Verschieben
des Hebels oder ein Verriegelungsbolzen vorgesehen sein, da durch die keilförmige
Ausgestaltung des Verriegelungshakens keine automatische Verriegelung erfolgen kann.
[0006] Bei Trittpedalen sind verschiedenste Befestigungseinrichtungen bekannt, welche abgesehen
von Halteschlaufen (sog. Clips) auch aufwendige, eine feste Verbindung herstellende
Rastverbindungen umfassen.
[0007] Ziel der vorliegenden Erfindung ist nun, eine Roll-/Gleiteinheit bzw. ein Trittpedal
zu schaffen, welche(s) auf einfache und schnelle Weise mit einem Schuh automatisch
fest verbunden werden kann, ohne dass eine spezielle Verriegelungsvorrichtung manuell
betätigt werden muss. Zudem soll eine konstruktiv einfache und eine geringe Teilezahl
aufweisende Verbindung geschaffen werden, welche eine für ein gutes Fahrgefühl bzw.
gutes Tretverhalten erforderliche Stabilität der Verbindung gewährleistet und eine
automatische Nachregulierung der Fixierung ermöglicht. Des Weiteren soll ein zur Befestigung
auf der Roll-/Gleiteinheit bzw. dem Trittpedal geeigneter Schuh geschaffen werden,
der auf einfache und schnelle Weise auf der Roll-/Gleiteinheit bzw. dem Trittpedal
montiert werden kann, und sich bezüglich des Gehkomforts möglichst nicht von einem
herkömmlichen Straßenschuh unterscheidet.
[0008] Dieses Ziel wird mit einer erfindungsgemäßen Roll-/Gleiteinheit der eingangs angeführten
Art dadurch erlangt, dass als Befestigungseinrichtung im Vorderfußabschnitt zumindest
ein um eine im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse der Roll-/Gleiteinheit angeordnete
Achse schwenkbar gelagerter Schwenkhebel vorgesehen ist, der mittels einer Feder,
vorzugsweise einer Torsionsfeder, im unbelasteten Zustand in einer Offen-Stellung
gehalten ist, in der das freie Ende des Schwenkhebels von der Befestigungsplatte beabstandet
ist, und der zum Überführen in seine verschwenkte Schließstellung in eine Ausnehmung
in der Sohlenunterseite des Schuhs einführbar ist, in der zur Befestigung ein im Wesentlichen
senkrecht zur Längsachse des Schuhs angeordneter Bolzen vorgesehen ist, der in der
Schließstellung von dem Schwenkhebel umgriffen wird.
[0009] Mit Hilfe des im Vorderfußbereich angeordneten Schwenkhebels wird eine konstruktiv
einfache, elegante und zudem optisch attraktive Befestigungsvorrichtung geschaffen,
die eine zuverlässige Fixierung des Schuhs auf der Roll-/Gleiteinheit gewährleistet.
Zudem ist ein Vorsehen von einem speziellen Vorsprung im Zehenbereich des Schuhs zum
Verhaken in einer Öse auf der Roll-/Gleiteinheit nicht erforderlich, da lediglich
eine Ausnehmung auf der Sohlenunterseite des Schuhs zur Befestigung ausreichend ist,
welche beim Gebrauch des Schuhs ohne der Roll-/Gleiteinheit nicht störend ist und
zudem auch die Optik des Schuhs nicht negativ beeinträchtigt. Durch den Schwenkhebel
wird eine automatische Fixierung des Schuhs bewirkt, wobei unabhängig davon wie weit
der Schwenkhebel in die Ausnehmung an der Schuhsohle ragt, eine Fixierung gewährleistet
wird, sofern eine Bewegung in Längsrichtung des Schuhs relativ zu der Roll-/Gleiteinheit
unterbunden wird. Dies kann mit Hilfe beliebiger, bekannter Fixiersysteme, beispielsweise
einer Federspange oder dergl., im Mittelfuß- bzw. Fersenbereich erfolgen, d.h. die
Fixierung im Vorderfußabschnitt ist unabhängig von der Art der Fixierung im Mittelfuß-
bzw. Fersenbereich. Vorteilhaft ist zudem, dass bei Veränderungen an der Sohlenunterseite
(z.B. wenn Schmutz oder dergl. zwischen der Befestigungsplatte und der Sohle herausfällt)
sich das Fixiersystem mit dem Schwenkhebel selbsttätig nachregelt, indem der Schwenkhebel
tiefer in die Ausnehmung eindringt, so dass auch bei Abnützung der Sohle des Schuhs
eine zuverlässige Fixierung gewährleistet ist.
[0010] Für eine zuverlässige Befestigung des Schuhs auf der Roll-/Gleiteinheit sowie eine
gleichmäßige Fixierung des Schuhs bei seitlichen Belastungen ist es von Vorteil, wenn
ein Schwenkhebel im Wesentlichen in der Mittenebene der Befestigungsplatte angeordnet
ist.
[0011] Für eine besonders stabile Fixierung des Schuhs ist günstig, wenn zwei voneinander
beabstandete Schwenkhebel in Quererstreckungsrichtung der Befestigungsplatte im Vorderfußabschnitt
angeordnet sind.
[0012] Wenn die Verbindungslinie der Schwenkachse des Schwenkhebels mit dem frei auskragenden
Ende des Schwenkhebels in der Offen-Stellung einen Winkel kleiner als 80°, vorzugsweise
von ca. 60°, mit der von der Befestigungsplatte definierten Ebene, vorzugsweise in
Richtung des Mittelfuß- bzw. Fersenabschnitts, einschließt, wird zuverlässig ein Blockieren
des Schwenkhebels in einer zur Befestigungsplatte senkrechten Stellung verhindert
und der Schwenkhebel verschwenkt beim Aufsetzen des Schuhs auf der Befestigungsplatte
der Roll-/Gleiteinheit zuverlässig in seine Schließstellung.
[0013] Um das Einführen des Schwenkhebels in eine Ausnehmung an der Sohlenunterseite des
Schuhs zu erleichtern, ist es günstig, wenn der Schwenkhebel an seiner von der Befestigungsplatte
abgewandten Seite eine zur Befestigungsplatte konvex gekrümmte Oberfläche aufweist.
[0014] Wenn der Schwenkhebel an seiner der Befestigungsplatte zugewandten Seite zumindest
einen Vorsprung zur Anlage an dem Bolzen aufweist, erfolgt ein gewisser Reibschluss
zwischen dem Vorsprung und einem Befestigungsmittel im Schuh, wodurch dem Benutzer
das Schließen der Befestigungseinrichtung signalisiert wird.
[0015] Um das Einführen des Schwenkhebels in eine Ausnehmung auf der Sohlenunterseite des
Schuhs zu vereinfachen, ist es günstig, wenn der Schwenkhebel eine sich zu seinem
freien Ende hin verjüngende, zungenartige Form aufweist. Zudem wird dadurch eine Selbstzentrierung
des Schuhs auf der Befestigungsplatte erzielt.
[0016] Für eine einfache Montage des Schwenkhebels auf der Befestigungsplatte ist es günstig,
wenn der Schwenkhebel an einem mit der Befestigungsplatte fest verbundenen Lagerteil
schwenkbar gelagert ist. Hierbei ergibt sich eine konstruktiv einfache, stabile Fixierung,
wenn der Lagerteil über einen Befestigungsflansch mittels einer Nietverbindung an
der Befestigungsplatte befestigt ist. Um den Lagerteil zumindest teilweise in der
Befestigungsplatte zu versenken, ist es günstig wenn der Lagerteil in einer Ausnehmung
in der Befestigungsplatte aufgenommen ist.
[0017] Alternativ kann der Lagerteil auch auf einfache Weise in Vertikalrichtung in der
Ausnehmung gehalten werden, wenn der Lagerteil zumindest teilweise von einer Halteplatte
abgedeckt ist.
[0018] Für ein zuverlässiges Umgreifen eines Befestigungsmittels des Schuhs, z.B. eines
Bolzens in der Ausnehmung in der Sohlenunterseite, und für eine möglichst spielfreie
Fixierung des Schuhs auf der Befestigungsplatte ist es günstig, wenn die Schwenkachse
im Wesentlichen niveaugleich mit der Oberfläche der Befestigungsplatte angeordnet
ist.
[0019] Um das Verschwenken des Schwenkhebels in der offenen Stellung zu begrenzen, ist es
günstig, wenn der Schwenkhebel in der Offen-Stellung mit einer der Schwenkachse benachbarten,
seinem freien Ende gegenüberliegenden Anschlagkante auf der Befestigungsplatte aufliegt.
[0020] Eine besonders einfache und kostengünstige Befestigung des Schuhs auf der Roll-/Gleiteinheit
ergibt sich, wenn als Befestigungseinrichtung zum Befestigen des Gehschuhs auf der
Roll-/Gleiteinheit im Mittelfuß- bzw. Fersenabschnitt eine Federspange mit seitlichen
Bolzen in Richtung Schuh vorgesehen ist, wodurch sich eine Dreipunktfixierung des
Schuhs auf der Befestigungsplatte der Roll-/Gleiteinheit ergibt, welche die für ein
gutes Fahrgefühl erforderliche Stabilität der Verbindung zwischen Roll-/Gleiteinheit
und Schuh gewährleistet.
[0021] Das erfindungsgemäße Trittpedal der eingangs angeführten Art ist dadurch gekennzeichnet,
dass als Befestigungseinrichtung zumindest ein um eine mit dem Trittpedal fest verbundene
Achse schwenkbar gelagerter Schwenkhebel vorgesehen ist, der mittels einer Feder,
vorzugsweise einer Torsionsfeder, im unbelasteten Zustand in einer Offen-Stellung
gehalten ist, in der das freie Ende des Schwenkhebels von der Oberfläche des Trittpedals
beabstandet ist und zum Überführen in seine verschwenkte Schließstellung in eine Ausnehmung
in der Sohlenunterseite des Schuhs einführbar ist, in der zur Befestigung ein im Wesentlichen
senkrecht zur Längsachse des Schuhs angeordneter Bolzen vorgesehen ist, der in der
Schließstellung von dem Schwenkhebel umgriffen wird.
[0022] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Trittpedals ergeben sich aus den Ansprüchen 16 bis
26, wobei sich sinngemäß die bereits im Zusammenhang mit der Roll-/Gleiteinheit beschriebenen
Vorteile auch bei dem erfindungsgemäßen Trittpedal ergeben. Bei einem Trittpedal ist
es zudem keinesfalls erforderlich, eine Befestigungsvorrichtung im Mittelfuß- bzw.
Fersenbereich vorzusehen, durch welche eine Bewegung des zu befestigenden Schuhs in
seiner Längsrichtung vermieden wird, da aufgrund der Kurbelbewegung bei Trittpedalen
eine derartige Bewegung in Längsrichtung unbeabsichtiger Weise ohnedies nicht auftritt.
[0023] Der erfindungsgemäße Schuh der eingangs angeführten Art ist dadurch gekennzeichnet,
dass im Vorderfußabschnitt in der Sohlenunterseite des Schuhs eine Ausnehmung zur
Aufnahme des Schwenkhebels vorgesehen ist, wobei zum Verrasten mit dem Schwenkhebel
in der Ausnehmung ein Bolzen im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Schuhs vorgesehen
ist. Mit Hilfe der senkrecht zur Längserstreckungsrichtung des Schuhs angeordneten
Bolzen zusammen mit der Ausnehmung, in welcher der Bolzen angeordnet ist, ergibt sich
beim Einführen des Schwenkhebels in die Ausnehmung eine Zwangsführung, welche zu einer
stabilen, formschlüssigen Verbindung zwischen Schuh und Roll-/Gleiteinheit bzw. Trittpedal
führt, sofern ein Anheben des Schuhs von der Befestigungsplatte nicht möglich ist.
Dieses kann bei der erfindungsgemäßen Roll-/Gleiteinheit durch eine im Mittelfuß-
bzw. Fersenbereich vorgesehene Befestigungseinrichtung zuverlässig verhindert werden.
[0024] Bei der Verbindung des Schuhs mit dem erfindungsgemäßen Trittpedal, ist - vergleichbar
mit einem herkömmlichen Fahrrad-Clip - zwar ein Lösen der Verbindung ohne Öffnung
zusätzlicher Befestigungseinrichtungen möglich, jedoch ergibt sich während einer Kurbelbewegung
ein Belastungsspiel, bei welchem zuverlässig die gewünschte Verbindung zwischen Schuh
und Trittpedal gewährleistet ist.
[0025] Um dem Schwenkhebel eine Führungsfläche zu bieten, welche das Umgreifen des Bolzens
durch den Schwenkhebel zuverlässig ermöglicht, ist es günstig, wenn die Ausnehmung
im Längsschnitt im Wesentlichen kreissegmentförmig ist.
[0026] Für eine einfache und zuverlässige Fixierung des Schuhs auf einer Roll-/Gleiteinheit
im Mittelfuß- bzw. Fersenbereich ist es günstig, wenn der Schuh zur Verrastung im
Mittelfuß- bzw. Fersenbereich an beiden Sohlenaußenseiten eine Ausnehmung aufweist.
In die seitlichen Ausnehmungen der Schuhsohle können somit federnd gelagerte, seitlich
angeordnete Bolzen für eine formschlüssige Verbindung in die Ausnehmungen hineinragen.
[0027] Für eine konstruktiv einfache Ausgestaltung des Schuhs ist es von Vorteil, wenn die
Sohle des Schuhs einen einstückigen, den Bolzen tragenden und seitliche Ausnehmungen
aufweisenden Einlageteil aufweist, der vorzugsweise aus einem gegenüber dem restlichen
Sohlenmaterial harten Material besteht, da somit eine hohe Stabilität der Befestigung
des Schuhs auf der Roll-/Gleiteinheit bzw. dem Trittpedal gegeben ist, während das
übrige Sohlenmaterial weicher ausgestaltet sein kann, wodurch der Gehkomfort des Schuhs
nicht beeinträchtigt wird.
[0028] Die Erfindung wird nachstehend anhand von einem in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiel, auf das sie jedoch nicht beschränkt sein soll, noch weiter erläutert.
Im Einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Rolleinheit;
Fig. 2 einen Teilbereich des Schnitts gemäß der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 2a eine mit Fig. 2 vergleichbare Schnittansicht eines Trittpedals;
Fig. 2b eine Schnittansicht ähnlich Fig. 2a, jedoch mit einer Ausnehmung im Trittpedal;
Fig. 3 schematisch einen Längsschnitt eines Schuhs und der Rolleinheit während eines
Befestigungsvorgangs; und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht auf die Sohle eines Schuhs.
[0029] In Fig. 1 ist eine Rolleinheit 1 gezeigt, welche vier Gleitrollen 2 aufweist, die
mit einer Befestigungsplatte 3 verbunden sind. Die Befestigungsplatte 3 weist im Vorderfußbereich
4 einen Schwenkhebel 5 und im Mittelfußbereich 6 eine Federspange 7 zur Befestigung
eines Schuhs 8 (vgl. Fig. 3 und 4) auf.
[0030] Wie insbesondere auch aus Fig. 2 ersichtlich, ist der zungenförmige, sich zu seinem
freien Ende 9 hin verjüngende Schwenkhebel 5 um eine Achse 10 schwenkbar gelagert,
wobei der Schwenkhebel 5 in seiner nicht belasteten Offen-Stellung beispielsweise
von einer Torsionsfeder (nicht gezeigt) gegen eine Anschlagkante 4' gedrückt wird.
Die Achse 10 ist in einem Lagerteil 11 vorgesehen, der in einer Ausnehmung 12 der
Befestigungsplatte 3 angeordnet ist. Zur Befestigung des Lagerteils 11 in der Ausnehmung
12 der Befestigungsplatte 3 ist eine den Lagerteil 11 in vertikaler Richtung fixierende
Halteplatte 13 vorgesehen, welche zu einer formschlüssigen Verbindung in einem Spalt
14 zwischen der Befestigungsplatte 3 und dem Lagerteil 11 eingesetzt ist.
[0031] Der Schwenkhebel 5 weist eine konvex gekrümmte Oberseite 15 sowie eine konvex gekrümmte
Unterseite 17 auf, um einerseits das Einfädeln in eine Ausnehmung 16 des zur Befestigung
an der Rolleinheit 1 vorgesehenen Schuhs 8 zu erleichtern, und andererseits das Umgreifen
eines in der Ausnehmung 16 angeordneten Bolzens 19 zu ermöglichen. An der Unterseite
17 des Schwenkhebels 5 ist zusätzlich ein senkrecht zur Längserstreckungsrichtung
des Schwenkhebels 5 angeordneter Vorsprung 18 vorgesehen, der in der Schließstellung
des Hebels 5 über den Bolzen 19 in der Ausnehmung 16 des Schuhs 8 geführt ist, um
eine erhöhte Reibung zu erlangen. Zudem wird dem Benutzer des Inline-Skates beim Einführen
des Schwenkhebels 5 in die Ausnehmung 16 somit eine gewisse Verrastung beim Schließen
des Schwenkhebels 5 signalisiert.
[0032] In den Fig. 2a und 2b ist ein Trittpedal 27 gezeigt, auf dem ein Schwenkhebel 5 als
Befestigungseinrichtung vorgesehen ist. Zur Befestigung ist der Lagerteil 11, in dem
der Schwenkhebel 5 um eine Achse 10 schwenkbar gelagert ist, mit dem Trittpedal 27
über Nietverbindungen 28 verbunden. Bei dem in Fig. 2a gezeigten Ausführungsbeispiel
ist ein Befestigungsflansch 29 des Lagerteils 11 auf der Oberseite des Trittpedals
27 angebracht, während bei dem in Fig. 2b gezeigten Ausführungsbeispiel der Befestigungsflansch
29 an der Unterseite befestigt ist, und der Lagerteil 11 durch eine Ausnehmung 12
im Trittpedal 27 hindurchgeführt ist. Selbstverständlich können die in den Fig. 2,
2a, 2b gezeigten Befestigungsarten des Lagerteils 11 sowohl für eine Roll-/Gleiteinheit
als auch für ein Trittpedal verwendet werden.
[0033] Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, kann der sich zu seinem freien Ende 9 hin
verjüngende Schwenkhebel 5 auf einfache Weise in die Ausnehmung 16 eingeführt werden,
wobei sich mittels der zungenartigen Gestalt des Schwenkhebels 5 eine gewisse Selbstzentrierung
der Verbindung ergibt. Die Ausnehmung 16 an einer Unterseite 20' einer Sohle 20 des
Schuhs 8 ist im Wesentlichen im Längsschnitt kreissegmentförmig ausgebildet, wodurch
der konvex gekrümmte Schwenkhebel 5 in seiner Schließstellung den Bolzen 19 umfasst
und somit zuverlässig eine Fixierung des Schuhs 8 auf der Befestigungsplatte 4 erlangt
wird.
[0034] Um eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Schuh 8 und der Rolleinheit 1 zu erlangen,
weist der Schuh 8 des Weiteren beidseitig seitliche Ausnehmungen 21 auf, wobei diese
im Fersenbereich 22 (vgl. Fig. 3) oder auch im Mittelfußbereich 6 (vgl. Fig. 4) vorgesehen
sein können. Für eine formschlüssige Verbindung weist die Befestigungsplatte 3 Seitenwände
23 (vgl. Fig. 1) auf, in welcher senkrecht zur Längserstreckungsrichtung der Rolleinheit
1 federnd gelagerte Bolzen 24 vorgesehen sind, die für eine formschlüssige Verbindung
mit dem Schuh 8 in den Ausnehmungen 21 einrasten.
[0035] Zum Öffnen, d.h. Rückführen der Bolzen 24 aus den Ausnehmungen 21 kann wie in Fig.
1 gezeigt, eine schwenkbar gelagerte Federspange 7 vorgesehen sein, die mit Hilfe
eines Bügels 7' verschwenkt werden kann, wobei die Seitenwände 23 eine Art Führungsfläche
25 aufweisen, wodurch in der nach unten verschwenkten Stellung der Federspange 7 die
Bolzen 24 aus ihrer Schließstellung zurückgezogen werden und somit die Befestigung
des Schuhs 8 auf der Rolleinheit 1 freigegeben wird.
[0036] Aus Fig. 4 ist insbesondere ersichtlich, dass der Schuh 8 im Sohlenbereich einen
Einlageteil 26 ("Interface") aufweist, in dem sowohl die seitlichen Ausnehmungen 21
vorgesehen sind als auch der Bolzen 19 gelagert ist. Der Einlageteil 26 besteht hierbei
vorzugsweise aus einem Material, das gegenüber dem Material der restlichen Sohle 20
des Schuhs 8 eine größere Härte aufweist, wodurch die für eine zuverlässige Fixierung
des Schuhs 8 auf der Befestigungsplatte 3 erforderliche Stabilität gewährleistet ist.
Andererseits wird jedoch der Gehkomfort beim Tragen eines solchen Schuhs 8 durch den
harten bzw. steifen Einlageteil 26 nicht negativ beeinflusst.
1. Roll- oder Gleiteinheit (1) für einen Roll- oder Gleitschuh, die eine Befestigungsplatte
(3) aufweist, die zur Auflage eines Schuhs (8) vorgesehen ist, wobei die Befestigungsplatte
(3) zumindest im Vorderfußabschnitt (4) und im Mittelfuß- bzw. Fersenabschnitt (6,
22) je eine Befestigungseinrichtung zum Befestigen des Schuhs (8) auf der Roll-/Gleiteinheit
(1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass als Befestigungseinrichtung im Vorderfußabschnitt (4) zumindest ein um eine im Wesentlichen
senkrecht zur Längsachse der Roll-/Gleiteinheit (1) angeordnete Achse (10) schwenkbar
gelagerter Schwenkhebel (5) vorgesehen ist, der mittels einer Feder, vorzugsweise
einer Torsionsfeder, im unbelasteten Zustand in einer Offen-Stellung gehalten ist,
in der das freie Ende (9) des Schwenkhebels (5) von der Befestigungsplatte (3) beabstandet
ist, und der zum Überführen in seine verschwenkte Schließstellung in eine Ausnehmung
in der Sohlenunterseite des Schuhs (8) einführbar ist, in der zur Befestigung ein
im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Schuhs (8) angeordneter Bolzen (19) vorgesehen
ist, der in der Schließstellung von dem Schwenkhebel (5) umgriffen wird.
2. Roll-/Gleiteinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schwenkhebel (5) im Wesentlichen in der Mittenebene der Befestigungsplatte (3)
angeordnet ist.
3. Roll-/Gleiteinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei voneinander beabstandete Schwenkhebel (5) in Quererstreckungsrichtung der Befestigungsplatte
(3) im Vorderfußabschnitt (4) angeordnet sind.
4. Roll-/Gleiteinheit nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslinie der Schwenkachse des Schwenkhebels (5) mit dem frei auskragenden
Ende des Schwenkhebels (5) in der Offen-Stellung einen Winkel kleiner als 80°, vorzugsweise
von ca. 60°, mit der von der Befestigungsplatte (3) definierten Ebene, vorzugsweise
in Richtung des Mittelfuß- bzw. Fersenabschnitts (6, 22), einschließt.
5. Roll-/Gleiteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (5) an seiner von der Befestigungsplatte (3) abgewandten Seite eine
zur Befestigungsplatte (3) konvex gekrümmte Oberfläche (15) aufweist.
6. Roll-/Gleiteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (5) an seiner der Befestigungsplatte (3) zugewandten Seite (17)
zumindest einen Vorsprung (18) zur Anlage an dem Bolzen (19) aufweist.
7. Roll-/Gleiteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (5) eine sich zu seinem freien Ende (9) hin verjüngende, zungenartige
Form aufweist.
8. Roll-/Gleiteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (5) an einem mit der Befestigungsplatte (3) fest verbundenen Lagerteil
(11) schwenkbar gelagert ist.
9. Roll-/Gleiteinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerteil (11) über einen Befestigungsflansch (29) mittels einer Nietverbindung
(28) an der Befestigungsplatte (3) befestigt ist.
10. Roll-/Gleiteinheit nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet; dass der Lagerteil (11) in einer Ausnehmung (12) in der Befestigungsplatte (3) aufgenommen
ist.
11. Roll-/Gleiteinheit nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerteil (11) zumindest teilweise von einer Halteplatte (13) abgedeckt ist.
12. Roll-/Gleiteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (10) im Wesentlichen niveaugleich mit der Oberfläche der Befestigungsplatte
(3) angeordnet ist.
13. Roll-/Gleiteinheit nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (5) in der Offen-Stellung mit einer der Schwenkachse (10) benachbarten,
seinem freien Ende (9) gegenüberliegenden Anschlagkante (4') auf der Befestigungsplatte
(3) aufliegt.
14. Roll-/Gleiteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass als Befestigungseinrichtung zum Befestigen des Gehschuhs (8) auf der Roll-/Gleiteinheit
(1) im Mittelfuß- bzw. Fersenabschnitt (6, 22) eine Federspange (7) mit seitlichen
Bolzen (19) in Richtung Schuh (8) vorgesehen ist.
15. Trittpedal (27) mit einer Befestigungseinrichtung zum Befestigen eines Schuhs (8)
im Vorderfußabschnitt auf dem Trittpedal (27), dadurch gekennzeichnet, dass als Befestigungseinrichtung (3) zumindest ein um eine mit dem Trittpedal fest verbundene
Achse (10) schwenkbar gelagerter Schwenkhebel (5) vorgesehen ist, der mittels einer
Feder, vorzugsweise einer Torsionsfeder, im unbelasteten Zustand in einer Offen-Stellung
gehalten ist, in der das freie Ende (9) des Schwenkhebels (5) von der Oberfläche des
Trittpedals (27) beabstandet ist und zum Überführen in seine verschwenkte Schließstellung
in eine Ausnehmung in der Sohlenunterseite des Schuhs (8) einführbar ist, in der zur
Befestigung ein im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse des Schuhs (8) angeordneter
Bolzen (19) vorgesehen ist, der in der Schließstellung von dem Schwenkhebel (5) umgriffen
wird.
16. Trittpedal nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (5) im Wesentlichen in der Mittenebene des Trittpedals (27) an dessen
Oberseite angeordnet ist.
17. Trittpedal nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass zwei voneinander beabstandete Schwenkhebel (5) in Längserstreckungsrichtung des Trittpedals
(27) angeordnet sind.
18. Trittpedal nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslinie(n) der Schwenkachse des bzw. der Schwenkhebel(s) (5) mit dem
frei auskragenden Ende des bzw. der Schwenkhebel(s) (5) in der Offen-Stellung einen
Winkel kleiner als 80°, vorzugsweise von ca. 60°, mit dem Trittpedal (27), vorzugsweise
in Richtung des Mittelfuß- bzw. Fersenabschnitts (6, 22), einschließt.
19. Trittpedal nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (5) an seiner von dem Trittpedal (27) abgewandten Oberseite in der
verschwenkten Schließstellung eine zum Trittpedal (27) konvex gekrümmte Oberfläche
(15) aufweist.
20. Trittpedal nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (5) an seiner dem Trittpedal (27) zugewandten Seite (17) zumindest
einen Vorsprung (18) zur Anlage an dem Bolzen (19) aufweist.
21. Trittpedal nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (5) eine sich zu seinem freien Ende (9) hin verjüngende, zungenartige
Form aufweist.
22. Trittpedal nach einem der Ansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (5) an einem mit dem Trittpedal (27) fest verbundenen Lagerteil
(11) schwenkbar gelagert ist.
23. Trittpedal nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerteil (11) über einen Befestigungsflansch (29) mittels einer Nietverbindung
(28) am Trittpedal (27) befestigt ist.
24. Trittpedal nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerteil (11) in einer Ausnehmung (12) am Trittpedal (27) aufgenommen ist.
25. Trittpedal nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerteil (11) zumindest teilweise von einer Halteplatte (13) abgedeckt ist.
26. Trittpedal nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkhebel (5) in der Offen-Stellung mit einer der Schwenkachse (10) benachbarten,
seinem freien Ende (9) gegenüberliegenden Anschlagkante (4') auf dem Trittpedal (27)
aufliegt.
27. Schuh für eine Roll- oder Gleiteinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 14 bzw. ein
Trittpedal nach einem der Ansprüche 15 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass im Vorderfußabschnitt in der Sohlenunterseite (20') des Schuhs (8) eine Ausnehmung
(16) zur Aufnahme des Schwenkhebels (5) vorgesehen ist, wobei zum Verrasten mit dem
Schwenkhebel (5) in der Ausnehmung ein Bolzen (19) im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse
des Schuhs (8) vorgesehen ist.
28. Schuh nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (16) im Längsschnitt im Wesentlichen kreissegmentförmig ist.
29. Schuh nach einem der Ansprüche 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet, dass der Schuh (8) zur Verrastung im Mittelfuß- bzw. Fersenabschnitt (6, 22) an beiden
Sohlenaußenseiten eine Ausnehmung (21) aufweist.
30. Schuh nach einem der Ansprüche 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohle (20) des Schuhs (8) einen einstückigen, den Bolzen (19) tragenden und seitliche
Ausnehmungen (21) aufweisenden Einlageteil (26) aufweist, der vorzugsweise aus einem
gegenüber dem restlichen Sohlenmaterial harten Material besteht.