[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Phasenabgleich von N zur Ansteuerung einer
Antennenanordnung dienenden Zuleitungskabeln mit Hilfe eines Sendepilottons.
[0002] Bei Funkkommunikationssystemen werden Antennenanordnungen mit Einzelantennen verwendet,
die über Zuleitungskabel angesteuert werden. Diese Zuleitungskabel beeinflussen durch
vorhandene mechanischen Längenunterschiede bzw. durch Phasenunterschiede untereinander
das Strahlungsdiagramm der Antennenanordnung, weshalb diese Phasenunterschiede systembedingt
vorgegebene Maximalwerte nicht überschreiten dürfen.
[0003] Bei einer aus N Einzelantennen bestehenden Phased-Array-Antennenanordnung, die bei
sogenannten "Switched-Beam"-Funkkommunikationssystemen zur Anwendung kommt, ist zur
Ansteuerung der N Einzelantennen beispielsweise eine NxN Butler-Matrix vorgeschaltet.
Zwischen der Butler-Matrix und einer Sendeeinrichtung sind insgesamt N Zuleitungskabel
angeordnet, die beispielsweise für bestimmte Anwendungsfälle im wesentlichen gleichlang
sein sollen. Als typischer Wert wird hier beispielsweise ein maximal zulässiger Phasenunterschied
von ±5° der einzelnen Zuleitungskabel untereinander gefordert.
[0004] Ein Abgleich der Längen der Zuleitungskabel erfolgt dabei üblicherweise vor Inbetriebnahme
einer Antennenanordnung derart, dass zuerst mit Hilfe eines Network-Analysers ein
auf ein als Referenzkabel dienendes Zuleitungskabel bezogener Phasenunterschied zwischen
den einzelnen Zuleitungskabeln bestimmt wird und anschließend ein Phasenabgleich auf
eine einheitliche Phase durch entsprechendes Kürzen der einzelnen Zuleitungskabel
erfolgt. Vorteilhafterweise ist auf einer Grundlänge ein Teil des Zuleitungskabels
als sogenanntes "Jumperkabel" ausgebildet, dessen Grundlänge bevorzugt zum Phasenabgleich
verwendet wird.
[0005] Der Phasenabgleich der Zuleitungskabel erfolgt vor Ort, da sich die elektrischen
Längen der Zuleitungskabel während der Standort-Montage durch Biegungen der Zuleitungskabel
verändert. Nach erfolgter Inbetriebnahme des Funkkommunikationssystems bzw. deren
Antennenanordnungen ist eine Überprüfung des Phasenabgleichs bzw. des Phasenunterschieds
im einzelnen nicht mehr vorgesehen bzw. während des Betriebs der Antennenanordnung
nicht durchführbar.
[0006] Der zur Bestimmung des Phasenunterschieds von beispielsweise einem Montageteam verwendete
Network-Analyser ist üblicherweise als relativ teures Laborgerät ausgebildet und ist
durch sein Gewicht, seine mechanische Abmessungen sowie durch seine Empfindlichkeit
gegenüber Umwelteinflüssen nur begrenzt für Inbetriebnahmen vor Ort geeignet.
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei einer Antennenanordnung einen
einfacheren Phasenabgleich von Zuleitungskabeln ohne aufwändige Messmittel und ohne
Einschränkungen bezüglich Messzeitpunkt, Messdauer und Betriebszustand der Antennenanordnung
zu ermöglichen.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Erfindungsgemäß wird ein Sendepilotton zeitlich versetzt, also nacheinander, in jedes
einzelne Zuleitungskabel eingekoppelt und nach dem jeweiligen Durchlaufen des entsprechenden
Zuleitungskabels wieder als Empfangspilotton ausgekoppelt. Durch den erfindungsgemäßen
Vergleich des Sende- und des Empfangspilottons werden zwischen den Zuleitungskabeln
Phasenunterschiede ermittelt und diese mit Hilfe einer den Zuleitungskabeln vorgeschalteten
Abgleicheinrichtung entsprechend korrigiert.
[0010] Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht den Phasenabgleich sowohl vor der Inbetriebnahme
als auch während des Betriebs der Antennenanordnung und wird vorteilhafterweise mit
Hilfe einer von außen durch ein Serviceteam zu bedienenden Abgleicheinrichtung durchgeführt.
In der Abgleicheinrichtung ist dabei für jedes einzelne der insgesamt N Zuleitungskabel
jeweils ein Phasenstellglied für den Phasenabgleich vorgesehen. In einer vorteilhaften
Weiterbildung sind diese N Phasenstellglieder als extern zu bedienende Differential-Drehkondensatoren
ausgeführt, wodurch auf eine aufwändige elektrische Ansteuerung der Phasenstellglieder
verzichtet werden kann.
[0011] Vorteilhafterweise erfolgt werksseitig bereits ein Grobabgleich der Zuleitungskabel
in der Länge und eine beidseitige wasserfeste Steckermontage, während vor Ort nur
noch ein Feinabgleich im Phasenunterschied mit Hilfe der Phasenstellglieder vorgenommen
wird. Das bereits beschriebene Problem eindringender Feuchtigkeit wird vermieden und
Kosten und Arbeitszeit eingespart.
[0012] Die Ermittlung der Phasenunterschiede erfolgt über eine serielle Schnittstelle mit
Hilfe eines handelsüblichen Laptop's, der die Funktion eines "Local-Maintenance-Terminals
(LMT)" übernimmt.
[0013] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung werden die Phasenunterschiede der Zuleitungskabel
vorteilhafterweise bei verschiedenen Frequenzen bestimmt, wodurch eine Erhöhung der
Genauigkeit des Phasenabgleichs erreicht wird.
Erfindungsgemäß erfüllt dabei der in die einzelnen Zuleitungskabel eingekoppelte Sendepilotton
die in den ETSI-Spezifikationen festgelegten Kriterien einer sogenannten "Spurios
Emission" einer Trägerfrequenz, da der Sendepilotton ja ebenfalls zur Abstrahlung
an die Antennenanordnung gelangt.
[0014] Erfindungsgemäß werden vorteilhafterweise für den Sendepilotton Trägerfrequenzen
verwendet, die sich knapp unterhalb einer systembedingt vorgegebenen unteren Frequenzbandgrenze
bzw. knapp oberhalb einer oberen Frequenzbandgrenze befinden. Dies bietet den Vorteil,
dass sich in der Nähe dieser Trägerfrequenzen keine für Übertragungen benutzte Trägerfrequenzen
sondern höchstens Intermodulationsprodukte befinden. Zusätzlich sperren in diesem
Frequenzbereich als Empfangs- bzw. Sendebandpass verwendete Duplexfilter noch nicht.
[0015] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- FIG 1
- eine erfindungsgemäße Anordnung zur Bestimmung und Abgleich eines Phasenunterschieds
von Zuleitungskabeln einer Antennenanordnung, und
- FIG 2
- ein Schaltbeispiel zur Realisierung einer in FIG 1 verwendeten, erfindungsgemäßen
Pilottoneinrichtung.
[0016] FIG 1 zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung zur Bestimmung und zum Abgleich eines
Phasenunterschieds von N=4 Zuleitungskabeln L1, L2, L3, L4, die zur Ansteuerung einer
Antennenanordnung ANT dienen. Die Zuleitungskabel L1 bis L4 sind einerseits mit einer
Auskoppeleinrichtung AKE verbunden, die der Antenennanordnung ANT vorgeschaltet ist,
und andererseits über eine Abgleicheinrichtung AGE und eine Einkoppeleinrichtung EKE
mit einer Sendeeinrichtung SE verbunden.
[0017] Ein Sendepilotton SP gelangt an die Einkoppeleinrichtung EKE und mit deren Hilfe
über die Abgleicheinrichtung AGE zeitlich versetzt in jedes einzelne der Zuleitungskabel
L1 bis L4. Mit Hilfe der Auskoppeleinrichtung AKE wird er als jeweiliger Empfangspilotton
EP aus dem entsprechenden Zuleitungskabel L1, L2, L3, L4 wieder ausgekoppelt. Anschließend
werden relative Phasenunterschiede zwischen den Zuleitungskabeln L1 bis L4 ermittelt,
die mit Hilfe der Abgleicheinrichtung AGE entsprechend systembedingter Vorgaben korrigiert
werden.
[0018] Zum Abgleich des Phasenunterschieds weist die Abgleicheinrichtung AGE für jedes einzelne
der Zuleitungskabel L1 bis L4 je ein steuerbares Phasenstellglied PSG1, PSG2, PSG3,
PSG4 auf, das jeweils als extern zu bedienender Differential-Drehkondensator ausgeführt
ist.
[0019] Die Einkoppeleinrichtung EKE weist einen Schalter S mit einem Eingang zur Aufnahme
des Sendepilottons SP und erste bis N-te, jeweils dem ersten bis N-ten Zuleitungskabel
L1 bis L4 zugeordnete Ausgänge auf. Jedem der N Ausgänge des Schalters S ist jeweils
ein Koppler K11, K12, K13, K14 derart nachgeschaltet, dass der Sendepilotton SP durch
den Schalter S zeitlich versetzt nacheinander in jeweils eines der Zuleitungskabel
L1 bis L4 eingekoppelt wird.
[0020] Die Auskoppeleinrichtung AKE weist zum Auskoppeln des Empfangspilottons EP aus dem
jeweiligen Zuleitungskabel L1 bis L4 erste bis N-te, jeweils dem ersten bis N-ten
Zuleitungskabel L1 bis L4 zugeordnete Koppler K21, K22, K23, K24 und einen Combiner
CB auf, über den der jeweils ausgekoppelte Empfangspilotton EP über einen Pilottoneingang
PTI an eine Pilottoneinrichtung PTE zur signaltechnischen Weiterverarbeitung gelangt.
[0021] Mit Hilfe der Pilottoneinrichtung PTE wird der Sendepilotton SP erzeugt. Dieser gelangt
über einen Pilottonausgang PTO an die Einkoppeleinrichtung EKE.
[0022] Beispielhaft sei hier ein Einkoppeln des Sendepilottons SP über den Schalter S und
den Koppler K11 in das Zuleitungskabel L1 gezeigt. Mit Hilfe des Kopplers K21 wird
er als Empfangspilotton EP wieder ausgekoppelt und gelangt über den Combiner CB an
die Pilottoneinrichtung PTE.
[0023] Die Pilottoneinrichtung PTE ist über n Datenausgänge mit einer ihr nachgeschalteten
Kontrolleinrichtung CTL verbunden, der beispielsweise ein Laptop DV als LMT-Terminal
über m Leitungen nachgeschaltet ist. Mit Hilfe des Laptop DV werden die Phasenunterschiede
zwischen den Zuleitungskabeln L1 bis L4 ermittelt.
[0024] In diesem Beispiel ist die Antennenanordnung ANT als Phased-Array-Antennenanordnung
mit vier Einzelantennen A1, A2, A3, A4 ausgeführt, die über eine der Antennenanordnung
ANT vorgeschaltete Butler-Matrix BM angesteuert werden. Die Sendeeinrichtung SE beinhaltet
einen Combiner COMB mit vier Ausgängen für eine Einspeisung von Signalen in die vier
Zuleitungskabel L1 bis L4 und vier Eingänge für eine Aufnahme von Eingangssignalen
PA1, PA2, PA3, PA4.
[0025] FIG 2 zeigt ein Schaltbeispiel zur Realisierung der in FIG 1 geschilderten Pilottoneinrichtung
PTE.
Die Pilottoneinrichtung PTE weist eine mit dem Pilottoneingang PTI verbundene Empfangsschaltung
ES, eine mit dem Pilottonausgang PTO verbundene Sendeschaltung SS, eine erste und
eine zweite Signalaufbereitungsschaltung SAS1 bzw. SAS2 und eine Demodulationseinrichtung
DEM auf.
[0026] Die Demodulationseinrichtung DEM ist über die Signalaufbereitungsschaltung SAS1 mit
der Empfangsschaltung ES und über die Signalaufbereitungsschaltung SAS2 mit der Sendeschaltung
SS verbunden. Ein mit einem Clock-Signal CLK1 getakteter Synthesizer SYN dient zur
Einspeisung eines Synthesizersignals in die Empfangsschaltung ES und in die Sendeschaltung
SS. Ein mit dem Clock-Signal CLK1 getakteter Pseudo-Noise-Generator PNG dient zur
Einspeisung eines Pseudo-Noise-Signals in die zweite Signalaufbereitungsschaltung
SAS2 und in die Demodulationseinrichtung DEM.
[0027] Die Empfangsschaltung ES weist einen Empfangsmischer ESM auf, dem eingangsseitig
einerseits über einen Empfangsbandpass ESBP der Empfangspilotton EP und andererseits
das Synthesizersignal des Synthesizers SYN zugeführt ist und dessen Ausgang mit der
ersten Signalaufbereitungsschaltung SAS1 verbunden ist.
[0028] Um eine synchrone Detektion des Empfangspilottons EP zu ermöglichen, wird für die
Bildung des Sendepilottons SP und für die Analyse des Empfangspilottons EP der gleiche
Synthesizer SYN verwendet.
[0029] Die erste Signalaufbereitungsschaltung SAS1 weist eine Serienschaltung aus einem
ersten Verstärker V1, einem ersten Bandpass BP1, einem zweiten Verstärker V2, einem
Begrenzer BG und einem zweiten Bandpass BP2 auf. Ein von der ersten Signalaufbereitungsschaltung
SAS1 gebildetes Ausgangssignal liegt als erstes Eingangssignal am Demodulator DEM
an.
[0030] Die zweite Signalaufbereitungsschaltung SAS2 weist eine Serienschaltung aus einem
Mischer MI, einem Oszillator OSZ, einem Verdoppler VD und einem Bandpass BP auf. Ein
vom Mischer MI aus einem Signal des Oszillators OSZ und dem vom Pseudo-Noise-Generator
PNG geliefertem Pseudo-Noise-Signal gebildetes erstes Ausgangssignal liegt an der
Sendeschaltung SS an.
[0031] Ein vom Verdoppler VD aus dem Signal des Oszillators OSZ gebildetes Signal liegt
nach Durchlaufen des Bandpasses BP als zweites Eingangssignal an der Demodulationseinrichtung
DEM an.
[0032] Die Sendeschaltung SS weist einen Sendemischer SSM auf, dem eingangsseitig das erste
Ausgangssignal des Mischers MI der zweiten Signalaufbereitungsschaltung SAS2 und das
Synthesizersignal zugeführt sind und dessen Ausgang mit einem Sendebandpass SSBP verbunden
ist. Dessen Ausgangssignal bildet den Sendepilotton SP.
[0033] Die Demodulationseinrichtung DEM weist einen I/Q-Demodulator I/Q-DEM mit zwei Ausgängen
I bzw. Q auf, die über je einen Kondensator C1 bzw. C2 an je einen Ausgangszweig AZ1
bzw. AZ2 angekoppelt sind, für eine weitere Verarbeitung eines vom I/Q-Demodulator
gelieferten I-Signals IS bzw. Q-Signals IQ. Als Eingangssignale sind dem I/Q-Demodualtor
I/Q-DEM das erste und das zweite Eingangssignal der Demodulationseinrichtung DEM zugeführt.
[0034] Der erste und der zweite Ausgangszweig AZ1 bzw. AZ2 der Demodulationseinrichtung
DEM weist jeweils einen Invertierer INV, einen Umschalter US, einen Tiefpass TP und
einen Analog-Digital-Wandler ADC auf, wobei über den Umschalter US in Abhängigkeit
des ihn steuernden Pseudo-Noise-Signals das I-Signal IS bzw. das Q-Signal QS entweder
über den Invertierer INV oder direkt an den Tiefpass TP gelangt. Ein vom jeweiligen
Tiefpass TP an den entsprechenden Analog-Digital-Wandler ADC geleitetes Signal gelangt
als digitales Datensignal an insgesamt n Datenausgänge der Pilottoneinrichtung PTE.
[0035] Zur Dimensionierung bei einem GSM 900 Funkkommunikationssystem werden beispielhaft
nachfolgende Dimensionierungen vorgenommen.
Der Empfangsbandpass ESBP und der Sendebandpass SSBP weisen einen Durchlassbereich
von 935 bis 960 MHz auf.
[0036] Die Bandpässe BP1 und BP2 der ersten Signalaufbereitungsschaltung SAS1 weisen eine
Bandbreite von 1,6 MHz auf. Der Bandpass BP der zweiten Signalaufbereitungsschaltung
SAS2 weist eine Durchlassfrequenz von 221 MHz auf.
Die Tiefpässe TP der beiden Ausgangszweige AZ1 bzw. AZ2 der Demodulationseinrichtung
DEM weisen eine Grenzfrequenz von 30 Hz auf.
Der Synthesizer SYN liefert Synthesizersignale mit einer Frequenz von 824 MHz bzw.
850 MHz, die Clockfrequenz CLK1 des Synthesizers SYN und des Pseudo-Noise-Generators
PNG weist eine Frequenz von 1 MHz auf, während das Signal des Oszillators OSZ eine
Frequenz von 110,6 MHz aufweist.
[0037] Das Ausgangssignal des Empfangsmischers ESM weist vorteilhafterweise eine Frequenz
von 110,6 MHz auf, da es in diesem Frequenzbereich geeignete SAW-Filter gibt. Das
dort aufbereitete Signal kann durch den Begrenzer BG begrenzt werden, da es nachfolgend
nur für eine Phasenmessung benötigt wird und es mittels des Oszillators OSZ bei 110,6
MHz synchron demoduliert wird.
Der hierfür vorgesehene I/Q-Demodulator I/Q-DEM zur Erzeugung des I-Signals IS bzw.
des Q-Signals IQ als 90° Vektoren, teilt die Frequenz der ihm zugeführten Signale,
weshalb dem Oszillator OSZ ein Verdoppler VD entsprechend nachgeschaltet ist.
[0038] Wegen der für die Auswertung des Phasenunterschieds erforderlichen Synchronisation,
wird der Sendepilotton SP aus dem Synthesizersignal und einem Zwischenfrequenz-Oszillatorsignal
zusammengesetzt.
[0039] Der Sendepilotton SP bzw. der Empfangspilotton EP wird mit dem Pseudo-Noise-Signal
phasenmoduliert bzw. demoduliert. Dies bewirkt eine Spreizung auf ca. 1MHz. Bei der
synchronen Demodulation mit Hilfe des I/Q-Demodualtors I/Q-DEM entsteht als Modulationssignal
das I-Signal bzw. das Q-Signal im Basisband. Diese beiden Signale werden jeweils kapazitiv
gekoppelt, um einen durch den I/Q-Demodulator bedingten Offset zu eliminieren. Anschließend
werden beide Ausgangssignale des I/Q-Demodulators I/Q-DEM mit dem Pseudo-Noise-Signal
über den Umschalter US rückgetastet, wobei eine nahezu offsetfreie Gleichspannung
entsteht. Gleichzeitig werden eventuell vorhandene Störsignale in ihrer Frequenz "breitgetastet"
und diese mit dem einfachen Tiefpass TP des jeweiligen Ausgangszweiges AZ1 bzw. AZ2
wirkungsvoll weggefiltert. Eine derart erzeugte Gleichspannung wird anschließend mit
Hilfe des jeweiligen Analog-Digital-Wandlers ADC der beiden Ausgangszweige AZ1 bzw.
AZ2 in digitale Datensignale umgewandelt, die an die n Datenausgänge der Pilottoneinrichtung
PTE gelangen.
[0040] Bei einem vorteilhaft verwendeten 2:1 Combiner CB bei der Auskoppeleinrichtung AKE
errechnet sich als maximale Leistung am Eingang der Antennenanordnung ANT ein Pegel
von +42dBm. Bei einem erlaubten Intermodulationsabstand von 70 dB ergibt sich somit
ein Intermodulationspegel von -28dBm.
Ein erlaubter Pegel einer Störausstrahlung (Spurious Emission) liegt maximal bei -36dBm.
Berücksichtigt man noch 6dB als Reserve, so ergibt sich ein realisierbarer Störabstand
des Sende- bzw. Empfangspilottons von ca. -14dB.
1. Anordnung zum Phasenabgleich von N zur Ansteuerung einer Antennenanordnung (ANT) dienenden
Zuleitungskabeln (L1,L2,L3,L4) mit Hilfe eines Sendepilottons (SP),
- bei der die N Zuleitungskabel (L1,L2,L3,L4) einerseits mit einer der Antennenanordnung
(ANT) vorgeschalteten Auskoppeleinrichtung (AKE) und andererseits über eine Abgleicheinrichtung
(AGE) und eine Einkoppeleinrichtung (EKE) mit einer Sendeeinrichtung (SE) verbunden
sind, bei der über die Einkoppeleinrichtung (EKE) der Sendepilotton (SP) nacheinander
in je eines der N Zuleitungskabel (L1,L2,L3,L4) einkoppelbar und als Empfangspilotton
(EP) über die Auskoppeleinrichtung (AKE) wieder auskoppelbar ist, und
- bei der mit Hilfe des über die Auskoppeleinrichtung (AKE) ausgekoppelten Empfangspilottons
(EP) Phasenunterschiede zwischen den N Zuleitungskabeln (L1,L2,L3,L4) feststellbar
und mit Hilfe der Abgleicheinrichtung (AGE) korrigierbar sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1, bei der in der Abgleicheinrichtung (AGE) jedem der N Zuleitungskabel
(L1,L2,L3,L4) ein steuerbares Phasenstellglied (PSG1,PSG2,PSG3,PSG4) für den Phasenabgleich
zugeordnet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Einkoppeleinrichtung (EKE) einen Schalter
(S) mit einem Eingang zur Aufnahme des Sendepilottons (SP) und einen ersten bis N-ten,
jeweils dem ersten bis N-ten Zuleitungskabel (L1,L2,L3,L4) zugeordnete Ausgänge aufweist
und jedem der N Ausgänge jeweils ein Koppler (K11,K12,K13,K14) zum Einkoppeln des
Sendepilottons (SP) in das entsprechende Zuleitungskabel (L1,L2,L3,L4) nachgeschaltet
ist und mit Hilfe des Schalters (S) der Sendepilotton (SP) in jeweils eines der N
Zuleitungskabel (L1,L2,L3,L4) einkoppelbar ist.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Auskoppeleinrichtung
(AKE) einen ersten bis N-ten, jeweils dem ersten bis N-ten Zuleitungskabel (L1,L2,L3,L4)
zugeordnete Koppler (K21,K22,K23,K24) zum Auskoppeln des Empfangspilottons (EP) und
einen Combiner (CB) aufweist, über den der jeweils ausgekoppelte Empfangspilotton
(EP) an eine Pilottoneinrichtung (PTE) zur signaltechnischen Weiterverarbeitung gelangt.
5. Anordnung nach Anspruch 4, bei der die Pilottoneinrichtung (PTE) einerseits über einen
Pilottoneingang (PTI) mit dem Combiner (CB) zum Empfang des Empfangspilottons (EP)
und andererseits über einen Pilottonausgang (PTO) mit der Einkoppeleinrichtung (EKE)
zur Einspeisung des Sendepilottons (SP) in die Einkoppeleinrichtung (EKE) verbunden
ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, bei der die Pilottoneinrichtung (PTE) über Datenausgänge
mit einer ihr nachgeschalteten Kontrolleinrichtung (CTL) verbunden ist, mit deren
Hilfe und mit Hilfe eines mit ihr verbundenen LMT-Terminals (DV) Phasenunterschiede
zwischen den Zuleitungskabeln (L1,L2,L3,L4) feststellbar sind.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, bei der die Pilottoneinrichtung (PTE)
eine mit dem Pilottoneingang (PTI) verbundene Empfangsschaltung(ES), eine mit dem
Pilottonausgang (PTO) verbundene Sendeschaltung (SS), sowie eine über erste und zweite
Signalaufbereitungsschaltung (SAS1,SAS2) mit der Empfangs- und Sendeschaltung (ES,SS)
verbundene Demodulationseinrichtung (DEM), einen mit einem Clock-Signal (CLK1) getakteten
Synthesizer (SYN) zur Einspeisung eines Synthesizersignals in die Empfangs- und Sendeschaltung
(ES,SS) und einen mit dem Clock-Signal (CLK1) getakteten Pseudo-Noise-Generator (PNG)
zur Einspeisung eines Pseudo-Noise-Signals in die zweite Signalaufbereitungsschaltung
(SAS2) und in die Demodulationseinrichtung (DEM) aufweist.
8. Anordnung nach Anspruch 7, bei der die Empfangsschaltung (ES), die einen Empfangsmischer
(ESM) aufweist, dem eingangsseitig einerseits über einen Empfangsbandpass (ESBP) der
Empfangspilotton (EP) und andererseits das Synthesizersignal zugeführt ist und dessen
Ausgang mit der ersten Signalaufbereitungsschaltung (SAS1) verbunden ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, bei der die erste Signalaufbereitungsschaltung
(SAS1) aus einer Serienschaltung eines ersten Verstärkers (V1), eines ersten Bandpasses
(BP1), eines zweiten Verstärkers (V2), eines Begrenzers (BG) und eines zweiten Bandpasses
(BP2) besteht.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, bei der die zweite Signalaufbereitungsschaltung
(SAS2) aus einer Serienschaltung mit einem Mischer (MI), einem Oszillator (OSZ), einem
Verdoppler (VD) und einem Bandpass (BP) besteht, wobei ein vom Mischer (MI) aus dem
Signal des Oszillators und dem Pseudo-Noise-Signal gebildetes erstes Ausgangssignal
an der Sendeschaltung (SS) und ein vom Bandpass (BP) gebildetes zweites Ausgangssignal
an der Demodulationseinrichtung (DEM) anliegt.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei der die Sendeschaltung (SS) einen
Sendemischer (SSM) aufweist, dem eingangsseitig das erste Ausgangssignal des Mischers
(MI) der zweiten Signalaufbereitungsschaltung (SAS2) und das Synthesizersignal zugeführt
sind und dessen Ausgang mit einem Sendebandpass (SSBP) verbunden ist, wobei das Ausgangssignal
des Sendebandpasses (SSBP) den Sendepilotton (SP) darstellt.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, bei der die Demodulationseinrichtung
(DEM) einen I/Q-Demodulator (I/Q-DEM) mit zwei über je einen Kondensator (C1,C2) angekoppelte
Ausgangszweige (AZ1,AZ2) für ein I-Signal (IS) und ein Q-Signal (QS) aufweist.
13. Anordnung nach Anspruch 12, bei der der erste und der zweite Ausgangszweig (AZ1,AZ2)
der Demodulationseinrichtung (DEM) jeweils einen Invertierer (INV), einen Umschalter
(US), einen Tiefpass (TP) und einen Analog-Digital-Wandler (ADC) aufweisen, wobei
über den Umschalter (US) in Abhängigkeit des ihn steuernden Pseudo-Noise-Signals das
I-Signal (IS) bzw. das Q-Signal (QS) entweder über den Invertierer (INV) oder direkt
an den Tiefpass (TP) gelangt.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, bei der
- der Empfangsbandpass (ESBP) und der Sendebandpass (SSBP) einen Durchlassbereich
von 935 bis 960 MHz aufweisen,
- die Bandpässe (BP1,BP2) der ersten Signalaufbereitungsschaltung (SAS1) eine Bandbreite
von 1,6 MHz aufweisen,
- bei der die Tiefpässe (TP) der Ausgangszweige (AZ1,AZ2) der Demodulationseinrichtung
(DEM) eine Grenzfrequenz von 30 Hz aufweisen,
- bei der der Synthesizer (SYN) Synthesizersignale mit einer Frequenz von 824 MHz
bzw. 850 MHz aufweist,
- bei der die Clockfrequenz (CLK1) des Synthesizers (SYN) und des Pseudo-Noise-Generators
(PNG) eine Frequenz von 1 MHz aufweist,
- bei der das Ausgangssignal des Empfangsmischers (ESM) eine Frequenz von 110,6 MHz
aufweist,
- bei der der Bandpass (BP) der zweiten Signalaufbereitungsschaltung (SAS2) eine Durchlassfrequenz
von 221 MHz und das Signal des Oszillators (OSZ) eine Frequenz von 110,6 MHz aufweist.
15. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Antennenanordnung (ANT)
als Phased-Array-Antennenanordnung mit vorgeschalteter Butler-Matrix (BM) ausgebildet
ist und die zur Ansteuerung von N Einzelantennen (A1,A2,A3,A4) dienende Butler-Matrix
(BM) mit den N Zuleitungskabel (L1,L2,L3,L4) verbunden ist.