(19)
(11) EP 1 306 022 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.2003  Patentblatt  2003/18

(21) Anmeldenummer: 02020219.8

(22) Anmeldetag:  10.09.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A41D 10/00, A41D 27/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 12.10.2001 DE 20116784 U

(71) Anmelder: Seidensticker GmbH
33609 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Groneick, Johannes
    49324 Melle (DE)

(74) Vertreter: Ksoll, Peter, Dr.-Ing. 
Patentanwälte Bockermann, Ksoll, Griepenstroh, Bergstrasse 159
44791 Bochum
44791 Bochum (DE)

   


(54) Nachtbekleidungsstück


(57) Die Erfindung betrifft ein Nachtbekleidungsstück umfassend ein Ärmel (4, 5) aufweisendes Hemd (6), bei welchem im Nackenbereich und/oder im Achselbereich (13) partiell perforierte Zonen (14, 15) eingearbeitet sind. Die Zonen unterstützen die Wärmeabfuhr insbesondere in diesen zu Stauwärme neigenden Körperregionen. Ein Feuchtigkeitstransport wird unterstützt. Der Tragekomfort wird durch ein verlängertes Rückenteil verbessert. Das Nachtbekleidungsstück umfasst ferner eine Hose, bei welcher die hinteren Enden der Hosenbeine verlängert gestaltet sind. Gelenkbereiche des Hemds und der Hose sind erweitert ausgebildet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Nachtbekleidungsstück mit einem Ärmel aufweisenden Hemd und/oder einer Hose.

[0002] Nachtbekleidung oder Nachtwäsche ist ein Sammelbegriff für alle überwiegend für die nächtliche Bettruhe bestimmten Wäschestücke, beispielsweise Nachthemden oder Schlafanzüge. Es gibt sie in vielfältigsten Ausgestaltungen und Ausführungsformen. Sie sollen einen angenehmen Tragkomfort besitzen und atmungsaktiv sein, um die Nachtruhe so angenehm und bequem wie möglich zu gestalten. Jedoch können insbesondere bei Nachthemden oder Schlafanzugsoberteilen im Nackenbereich sowie im Achselbereich Wärmezonen entstehen, die unter Umständen als unangenehm empfunden werden. Auch kann es durch die ständigen Bewegungen des Menschen im Schlaf oder die typische Schlafstellung des Körpers in der sogenannten Embryohaltung zu Faltenbildungen, gerade im Ellbogenbereich und an Kniegelenken kommen ebenso wie zur Verwicklungen an Hosenbeinen und am Rumpf. Durch Verrutschen der Bekleidung kann es dagegen zu Kältebereichen kommen, insbesondere im unteren Teil des Rückens.

[0003] Der Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, ein in seinem Tragkomfort verbessertes Nachtbekleidungsstück zu schaffen.

[0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einem Nachtbekleidungsstück gemäß Schutzanspruch 1.

[0005] Das Nachtbekleidungsstück umfasst ein Ärmel aufweisendes Hemd, bei dem im Nackenbereich und/oder im Achselbereich des Hemds partiell perforierte Zonen eingearbeitet sind. Diese Zonen unterstützen die Wärmeabfuhr insbesondere in diesen zu Stauwärme neigenden Körperregionen. Durch eine geeignete Gestaltung von Öffnungen im Nackenbereich ebenso wie im Achselbereich des Hemds kann der sogenannte Folieneffekt und damit unangenehme Wärmezonen vermieden werden. Auch ein Feuchtigkeitstransport wird unterstützt.

[0006] Besonders vorteilhaft sind die Zonen mit Netzeinsätzen versehen, wie dies Schutzanspruch 2 vorsieht.

[0007] Zur Vermeidung von Kältezonen tragen die Merkmale des Schutzanspruchs 3 bei. Danach ist vorgesehen, dass das Rückenteil des Hemds gegenüber dem Vorderteil verlängert ausgebildet ist. Hierdurch bleibt der Rücken bedeckt, selbst wenn das Rückenteil des Hemds hochrutscht, was insbesondere bei einer gekrümmten Embryohaltung leicht der Fall sein kann.

[0008] Die gleichen Vorteile werden bei der Hose eines Nachtbekleidungsstücks erreicht, wenn die fersenseitigen hinteren Enden der Hosenbeine gegenüber den vorderen Enden verlängert gestaltet sind (Schutzanspruch 5).

[0009] Zur Vermeidung von Faltenbildungen in den Bereichen von Ellbogengelenken und/oder Kniegelenken ist nach den Schutzansprüchen 4 bzw. 7 vorgesehen, dass einerseits die Ellbogenbereich der Ärmel und andererseits die Kniekehlenbereiche der Hose erweitert ausgebildet sind. Durch Weite an Knie- und Ellbogengelenken, die in die Form- und Schnittgestaltung eingearbeitet ist, werden Bewegungszonen in diesen Bereichen geschaffen, was zu einer Erhöhung der Bequemlichkeit beiträgt.

[0010] Nach den Merkmalen von Schutzanspruch 6 ist vorgesehen, dass auch die Hose partiell perforierte Zonen mit Netzeinsätzen aufweist, über die ein Wärmeaustausch stattfinden kann.

[0011] Die erfindungsgemäß ausgestalteten Nachtbekleidungsstücke zeichnen sich durch ihren hohen Tragkomfort und ihre angenehme Bequemlichkeit aus. Unangenehmen Wärme- ebenso wie Kältezonen wird entgegengewirkt. Insgesamt wird der Gebrauchsnutzen des Nachtbekleidungsstücks gesteigert. Die Bequemlichkeit ist gegeben ohne Beeinträchtigung des Bewegungsablaufs, der Schmiegsamkeit bei leichtem Gewicht und formerhaltender Ausgestaltung.

[0012] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1
das Oberteil eines erfindungsgemäßen Schlafanzugs in der Vorderansicht;
Figur 2
das Oberteil in der Rückansicht;
Figur 3
einen Ausschnitt aus der Darstellung der Figur 1;
Figur 4
die Hose des Schlafanzugs in der Vorderansicht;
Figur 5
ein weiteres Schlafanzugoberteil in der Vorderansicht;
Figur 6
das Schlafanzugoberteil in der Rückansicht;
Figuren 7 und 8
zwei mögliche Ausgestaltungen einer Schlafanzughose und
Figuren 9 bis 11
einen Schlafanzug mit einem Oberteil in der Vorder- und Rückansicht sowie einer kurzen Hose.


[0013] Die Figuren 1 bis 4, 5 bis 8 und 9 bis 11 zeigen jeweils Nachtbekleidungsstücke in Form von Schlafanzügen 1, 2, 3, die als Web- oder Wirkware ausgeführt sein können. Jeder Schlafanzug 1-3 umfasst ein Ärmel 4, 5 aufweisendes Hemd 6, 7, 8 als Oberteil und eine Hose 9, 10, 11. Die Schlafanzüge 1 und 2 besitzen eine lange Hose 9, 10. Der Schlafanzug 3 weist kurze Ärmel 4, 5 auf und eine kurze Hose 11.

[0014] Jeweils im Nackenbereich 12 und im Achselbereich 13 eines Hemds 6, 7 bzw. 8 sind partiell perforierte Zonen 14, 15 eingearbeitet, die mit Netzeinsätzen 16, 17 versehen sind. Die Zonen 14, 15 unterstützen eine Luftzirkulation, so dass es zu einer Wärmeabfuhr in diesen Bereichen kommt, wodurch eine unangenehme Stauwärme vermieden werden kann.

[0015] Das Hemd 6 des Schlafanzugs 1 weist einen Kragen 18 auf und ist vorne geknöpft. Das Rückenteil 19 des Hemds 6 ist gegenüber dem Vorderteil 20 verlängert ausgebildet. Über gerundete Abschnitte 21 geht das Rückenteil 19 in das Vorderteil 20 über. Die vorderen Längsnähte 22 verlaufen schräg nach oben und enden in den Zonen 15 des Achselbereichs 13. Zur Fixierung ist eine Naht oder ein Stopper 23 vorgesehen (siehe hierzu Figur 3).

[0016] Die Ellbogenbereiche 24 der Ärmel 4, 5 sind durch Einnäher 25 erweitert. Die Ärmelnaht 26 ist endseitig im Saumbereich 27 geöffnet.

[0017] Die Hosenbeine 28 der Hose 9 sind mit sogenannten verdrehten Nähten 29 ausgeführt und im Kniekehlenbereich 30 durch Einnäher 31 erweitert ausgebildet. Ein Untertritt 32 sorgt für einen abgerundeten Saum 33 endseitig der Hosenbeine 28. Die fersenseitigen hinteren Enden 34 sind gegenüber den vorderen Enden 35 verlängert ausgeführt.

[0018] Das Hemd 7 des Schlafanzugs 2 weist einen Kragen 36 mit V-Ausschnitt auf. Abnäher 37 im Schulterbereich 38 sorgen für eine Schulterneigung. Die mit Netzeinsatz 16 versehene Zone 14 im Nackenbereich 12 ist dreieckförmig gestaltet. Geschwungene, sich kreuzende Nähte 39 am Vorderteil 40 und am Rückenteil 41 des Hemds 7 sorgen für eine optische Akzentuierung.

[0019] Auch bei dieser Ausführungsform ist das Rückenteil 41 des Hemds 7 gegenüber dem Vorderteil 40 verlängert ausgebildet. Ebenso sind die Ellbogenbereiche 24 der Ärmel 4, 5 erweitert.

[0020] Zwei mögliche Varianten einer Hose 10 des Schlafanzugs 2 zeigen die Figuren 7 und 8. Diese unterscheiden sich durch den Nahtverlauf an den Hosenbeinen 26.

[0021] Das Hemd 8 des Schlafanzugs 3 ist kurzärmlig und weist wie die zuvor beschriebenen Ausführungsformen mit Netzeinsätzen 16, 17 versehene Zonen 14, 15 im Nackenbereich 12 und im Achselbereich 13 auf. Das Rückenteil 42 des Hemds 8 ist gegenüber dem Vorderteil 43 verlängert ausgebildet. Die Zone 14 im Nackenbereich 12 ist unterhalb des Kragens 44 halbrund gestaltet.

[0022] Die Hose 11 des Schlafanzugs 3 ist kurz und weist an den äußeren Enden 45 der Hosenbeine 46 partiell perforierte Zonen 47 mit Netzeinsätzen 48 auf.

Bezugszeichenaufstellung



[0023] 
1 -
Schlafanzug
2 -
Schlafanzug
3 -
Schlafanzug
4 -
Ärmel
5 -
Ärmel
6 -
Hemd
7 -
Hemd
8 -
Hemd
9 -
Hose
10 -
Hose
11 -
Hose
12 -
Nackenbereich
13 -
Achselbereich
14 -
Zone
15 -
Zone
16 -
Netzeinsatz
17 -
Netzeinsatz
18 -
Kragen
19 -
Rückenteil v. 6
20 -
Vorderteil v. 6
21 -
Abschnitt
22 -
Längsnaht
23 -
Stopper
24 -
Ellbogenbereich
25 -
Einnäher
26 -
Ärmelnahm
27 -
Saumbereich
28 -
Hosenbein
29 -
Naht
30 -
Kniekehlenbereich
31 -
Einnäher
32 -
Untertritt
33 -
Saum
34 -
hinteres Ende v. 28
35 -
vorderes Ende v. 28
36 -
Kragen
37 -
Abnäher
38 -
Schulterbereich
39 -
Naht
40 -
Vorderteil v. 7
41 -
Rückenteil v. 7
42 -
Rückenteil v. 8
43 -
Vorderteil v. 8
44 -
Kragen
45-
Ende v. 46
46-
Hosenbein
47 -
Zone
48 -
Netzeinsatz



Ansprüche

1. Nachtbekleidungsstück mit einem Ärmel (4, 5) aufweisenden Hemd (6, 7, 8), dadurch gekennzeichnet, dass im Nackenbereich (12) und/oder im Achselbereich (13) des Hemds (6, 7, 8) partiell perforierte Zonen (14, 15) eingearbeitet sind.
 
2. Nachtbekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zonen (14, 15) mit Netzeinsätzen (16, 17) versehen sind.
 
3. Nachtbekleidungsstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückenteil (19, 41, 42) des Hemds (6, 7, 8) gegenüber dem Vorderteil (20, 40, 43) verlängert ausgebildet ist.
 
4. Nachtbekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ellbogenbereiche (24) der Ärmel (4, 5) erweitert ausgebildet sind.
 
5. Nachtbekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einer Hose (9, 10, 11), dadurch gekennzeichnet, dass die Hose (9) Hosenbeine (28) aufweist, deren fersenseitige hinteren Enden (34) gegenüber den vorderen Enden (35) verlängert gestaltet sind.
 
6. Nachtbekleidungsstück nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hose (11) partiell perforierte Zonen (47) mit Netzeinsätzen (48) aufweist.
 
7. Nachtbekleidungsstück nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hosenbeine (28) im Kniekehlenbereich (30) erweitert ausgebildet sind.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht