[0001] Die Erfindung betrifft ein Nachtbekleidungsstück mit einem Ärmel aufweisenden Hemd
und/oder einer Hose.
[0002] Nachtbekleidung oder Nachtwäsche ist ein Sammelbegriff für alle überwiegend für die
nächtliche Bettruhe bestimmten Wäschestücke, beispielsweise Nachthemden oder Schlafanzüge.
Es gibt sie in vielfältigsten Ausgestaltungen und Ausführungsformen. Sie sollen einen
angenehmen Tragkomfort besitzen und atmungsaktiv sein, um die Nachtruhe so angenehm
und bequem wie möglich zu gestalten. Jedoch können insbesondere bei Nachthemden oder
Schlafanzugsoberteilen im Nackenbereich sowie im Achselbereich Wärmezonen entstehen,
die unter Umständen als unangenehm empfunden werden. Auch kann es durch die ständigen
Bewegungen des Menschen im Schlaf oder die typische Schlafstellung des Körpers in
der sogenannten Embryohaltung zu Faltenbildungen, gerade im Ellbogenbereich und an
Kniegelenken kommen ebenso wie zur Verwicklungen an Hosenbeinen und am Rumpf. Durch
Verrutschen der Bekleidung kann es dagegen zu Kältebereichen kommen, insbesondere
im unteren Teil des Rückens.
[0003] Der Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, ein
in seinem Tragkomfort verbessertes Nachtbekleidungsstück zu schaffen.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einem Nachtbekleidungsstück
gemäß Schutzanspruch 1.
[0005] Das Nachtbekleidungsstück umfasst ein Ärmel aufweisendes Hemd, bei dem im Nackenbereich
und/oder im Achselbereich des Hemds partiell perforierte Zonen eingearbeitet sind.
Diese Zonen unterstützen die Wärmeabfuhr insbesondere in diesen zu Stauwärme neigenden
Körperregionen. Durch eine geeignete Gestaltung von Öffnungen im Nackenbereich ebenso
wie im Achselbereich des Hemds kann der sogenannte Folieneffekt und damit unangenehme
Wärmezonen vermieden werden. Auch ein Feuchtigkeitstransport wird unterstützt.
[0006] Besonders vorteilhaft sind die Zonen mit Netzeinsätzen versehen, wie dies Schutzanspruch
2 vorsieht.
[0007] Zur Vermeidung von Kältezonen tragen die Merkmale des Schutzanspruchs 3 bei. Danach
ist vorgesehen, dass das Rückenteil des Hemds gegenüber dem Vorderteil verlängert
ausgebildet ist. Hierdurch bleibt der Rücken bedeckt, selbst wenn das Rückenteil des
Hemds hochrutscht, was insbesondere bei einer gekrümmten Embryohaltung leicht der
Fall sein kann.
[0008] Die gleichen Vorteile werden bei der Hose eines Nachtbekleidungsstücks erreicht,
wenn die fersenseitigen hinteren Enden der Hosenbeine gegenüber den vorderen Enden
verlängert gestaltet sind (Schutzanspruch 5).
[0009] Zur Vermeidung von Faltenbildungen in den Bereichen von Ellbogengelenken und/oder
Kniegelenken ist nach den Schutzansprüchen 4 bzw. 7 vorgesehen, dass einerseits die
Ellbogenbereich der Ärmel und andererseits die Kniekehlenbereiche der Hose erweitert
ausgebildet sind. Durch Weite an Knie- und Ellbogengelenken, die in die Form- und
Schnittgestaltung eingearbeitet ist, werden Bewegungszonen in diesen Bereichen geschaffen,
was zu einer Erhöhung der Bequemlichkeit beiträgt.
[0010] Nach den Merkmalen von Schutzanspruch 6 ist vorgesehen, dass auch die Hose partiell
perforierte Zonen mit Netzeinsätzen aufweist, über die ein Wärmeaustausch stattfinden
kann.
[0011] Die erfindungsgemäß ausgestalteten Nachtbekleidungsstücke zeichnen sich durch ihren
hohen Tragkomfort und ihre angenehme Bequemlichkeit aus. Unangenehmen Wärme- ebenso
wie Kältezonen wird entgegengewirkt. Insgesamt wird der Gebrauchsnutzen des Nachtbekleidungsstücks
gesteigert. Die Bequemlichkeit ist gegeben ohne Beeinträchtigung des Bewegungsablaufs,
der Schmiegsamkeit bei leichtem Gewicht und formerhaltender Ausgestaltung.
[0012] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- das Oberteil eines erfindungsgemäßen Schlafanzugs in der Vorderansicht;
- Figur 2
- das Oberteil in der Rückansicht;
- Figur 3
- einen Ausschnitt aus der Darstellung der Figur 1;
- Figur 4
- die Hose des Schlafanzugs in der Vorderansicht;
- Figur 5
- ein weiteres Schlafanzugoberteil in der Vorderansicht;
- Figur 6
- das Schlafanzugoberteil in der Rückansicht;
- Figuren 7 und 8
- zwei mögliche Ausgestaltungen einer Schlafanzughose und
- Figuren 9 bis 11
- einen Schlafanzug mit einem Oberteil in der Vorder- und Rückansicht sowie einer kurzen
Hose.
[0013] Die Figuren 1 bis 4, 5 bis 8 und 9 bis 11 zeigen jeweils Nachtbekleidungsstücke in
Form von Schlafanzügen 1, 2, 3, die als Web- oder Wirkware ausgeführt sein können.
Jeder Schlafanzug 1-3 umfasst ein Ärmel 4, 5 aufweisendes Hemd 6, 7, 8 als Oberteil
und eine Hose 9, 10, 11. Die Schlafanzüge 1 und 2 besitzen eine lange Hose 9, 10.
Der Schlafanzug 3 weist kurze Ärmel 4, 5 auf und eine kurze Hose 11.
[0014] Jeweils im Nackenbereich 12 und im Achselbereich 13 eines Hemds 6, 7 bzw. 8 sind
partiell perforierte Zonen 14, 15 eingearbeitet, die mit Netzeinsätzen 16, 17 versehen
sind. Die Zonen 14, 15 unterstützen eine Luftzirkulation, so dass es zu einer Wärmeabfuhr
in diesen Bereichen kommt, wodurch eine unangenehme Stauwärme vermieden werden kann.
[0015] Das Hemd 6 des Schlafanzugs 1 weist einen Kragen 18 auf und ist vorne geknöpft. Das
Rückenteil 19 des Hemds 6 ist gegenüber dem Vorderteil 20 verlängert ausgebildet.
Über gerundete Abschnitte 21 geht das Rückenteil 19 in das Vorderteil 20 über. Die
vorderen Längsnähte 22 verlaufen schräg nach oben und enden in den Zonen 15 des Achselbereichs
13. Zur Fixierung ist eine Naht oder ein Stopper 23 vorgesehen (siehe hierzu Figur
3).
[0016] Die Ellbogenbereiche 24 der Ärmel 4, 5 sind durch Einnäher 25 erweitert. Die Ärmelnaht
26 ist endseitig im Saumbereich 27 geöffnet.
[0017] Die Hosenbeine 28 der Hose 9 sind mit sogenannten verdrehten Nähten 29 ausgeführt
und im Kniekehlenbereich 30 durch Einnäher 31 erweitert ausgebildet. Ein Untertritt
32 sorgt für einen abgerundeten Saum 33 endseitig der Hosenbeine 28. Die fersenseitigen
hinteren Enden 34 sind gegenüber den vorderen Enden 35 verlängert ausgeführt.
[0018] Das Hemd 7 des Schlafanzugs 2 weist einen Kragen 36 mit V-Ausschnitt auf. Abnäher
37 im Schulterbereich 38 sorgen für eine Schulterneigung. Die mit Netzeinsatz 16 versehene
Zone 14 im Nackenbereich 12 ist dreieckförmig gestaltet. Geschwungene, sich kreuzende
Nähte 39 am Vorderteil 40 und am Rückenteil 41 des Hemds 7 sorgen für eine optische
Akzentuierung.
[0019] Auch bei dieser Ausführungsform ist das Rückenteil 41 des Hemds 7 gegenüber dem Vorderteil
40 verlängert ausgebildet. Ebenso sind die Ellbogenbereiche 24 der Ärmel 4, 5 erweitert.
[0020] Zwei mögliche Varianten einer Hose 10 des Schlafanzugs 2 zeigen die Figuren 7 und
8. Diese unterscheiden sich durch den Nahtverlauf an den Hosenbeinen 26.
[0021] Das Hemd 8 des Schlafanzugs 3 ist kurzärmlig und weist wie die zuvor beschriebenen
Ausführungsformen mit Netzeinsätzen 16, 17 versehene Zonen 14, 15 im Nackenbereich
12 und im Achselbereich 13 auf. Das Rückenteil 42 des Hemds 8 ist gegenüber dem Vorderteil
43 verlängert ausgebildet. Die Zone 14 im Nackenbereich 12 ist unterhalb des Kragens
44 halbrund gestaltet.
[0022] Die Hose 11 des Schlafanzugs 3 ist kurz und weist an den äußeren Enden 45 der Hosenbeine
46 partiell perforierte Zonen 47 mit Netzeinsätzen 48 auf.
Bezugszeichenaufstellung
[0023]
- 1 -
- Schlafanzug
- 2 -
- Schlafanzug
- 3 -
- Schlafanzug
- 4 -
- Ärmel
- 5 -
- Ärmel
- 6 -
- Hemd
- 7 -
- Hemd
- 8 -
- Hemd
- 9 -
- Hose
- 10 -
- Hose
- 11 -
- Hose
- 12 -
- Nackenbereich
- 13 -
- Achselbereich
- 14 -
- Zone
- 15 -
- Zone
- 16 -
- Netzeinsatz
- 17 -
- Netzeinsatz
- 18 -
- Kragen
- 19 -
- Rückenteil v. 6
- 20 -
- Vorderteil v. 6
- 21 -
- Abschnitt
- 22 -
- Längsnaht
- 23 -
- Stopper
- 24 -
- Ellbogenbereich
- 25 -
- Einnäher
- 26 -
- Ärmelnahm
- 27 -
- Saumbereich
- 28 -
- Hosenbein
- 29 -
- Naht
- 30 -
- Kniekehlenbereich
- 31 -
- Einnäher
- 32 -
- Untertritt
- 33 -
- Saum
- 34 -
- hinteres Ende v. 28
- 35 -
- vorderes Ende v. 28
- 36 -
- Kragen
- 37 -
- Abnäher
- 38 -
- Schulterbereich
- 39 -
- Naht
- 40 -
- Vorderteil v. 7
- 41 -
- Rückenteil v. 7
- 42 -
- Rückenteil v. 8
- 43 -
- Vorderteil v. 8
- 44 -
- Kragen
- 45-
- Ende v. 46
- 46-
- Hosenbein
- 47 -
- Zone
- 48 -
- Netzeinsatz
1. Nachtbekleidungsstück mit einem Ärmel (4, 5) aufweisenden Hemd (6, 7, 8), dadurch gekennzeichnet, dass im Nackenbereich (12) und/oder im Achselbereich (13) des Hemds (6, 7, 8) partiell
perforierte Zonen (14, 15) eingearbeitet sind.
2. Nachtbekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zonen (14, 15) mit Netzeinsätzen (16, 17) versehen sind.
3. Nachtbekleidungsstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückenteil (19, 41, 42) des Hemds (6, 7, 8) gegenüber dem Vorderteil (20, 40,
43) verlängert ausgebildet ist.
4. Nachtbekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ellbogenbereiche (24) der Ärmel (4, 5) erweitert ausgebildet sind.
5. Nachtbekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einer Hose (9, 10, 11),
dadurch gekennzeichnet, dass die Hose (9) Hosenbeine (28) aufweist, deren fersenseitige hinteren Enden (34) gegenüber
den vorderen Enden (35) verlängert gestaltet sind.
6. Nachtbekleidungsstück nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hose (11) partiell perforierte Zonen (47) mit Netzeinsätzen (48) aufweist.
7. Nachtbekleidungsstück nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hosenbeine (28) im Kniekehlenbereich (30) erweitert ausgebildet sind.