[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Aufheizung eines Gemisches von feinkörnigem Gut
               unterschiedlicher Korngröße mit Hilfe einer Heißgasströmung und betrifft insbesondere
               ein Verfahren und eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 7.
 
            [0002] Feinkörniges Gut, insbesondere solches, das durch Mahlen hergestellt worden ist,
               hat eine Korngrößenverteilung, die ein breites Spektrum aufweisen kann, das beispielsweise
               von 1 µm bis 1000 µm reicht. Auch ist Überkorn von 2000 µm bis 3000 µm möglich.
 
            [0003] Bei verschiedenen Prozessen, an denen ein Körnergemisch der vorgenannten Art teilnimmt,
               ist es erforderlich, das Körnergemisch gleichmäßig, d.h. auf gleiche Temperatur aller
               Körner, zu erhitzen. Die Geschwindigkeit des Temperaturanstieges hängt von der Korngröße
               ab, was es schwierig macht, die gleiche Temperatur in allen Körnern zu erreichen,
               wenn eine feste Aufheizzeit gewählt wird und diese nicht ausreichend lang ist, daß
               auch die großen Körner dieselbe Endtemperatur erreichen, wie die kleinen Körner.
 
            [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
               anzugeben, mit denen in kurzer Zeit eine Erwärmung eines Körnergemischs auf gleiche
               Temperatur erreicht werden kann.
 
            [0005] Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens durch die im Anspruch 1 und bezüglich
               der Vorrichtung durch die im Anspruch 7 beschriebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
               Ausgestaltungen davon sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
 
            [0006] Gemäß der Erfindung wird das Körnergemisch in eine Strömung heißer Gase eingeführt
               und erfährt durch den Kontakt mit den heißen Gasen eine Temperaturänderung während
               des Transports längs des Strömungsweges der heißen Gase, wobei erfindungsgemäß vorgesehen
               ist, daß der Strömungsweg, den das einzelne Korn zusammen mit den heißen Gasen zurücklegt,
               bei kleinen Körnern kurz und bei großen Körnern lang ist, so daß für die großen Körner
               eine längere Aufheizzeit zur Verfügung steht.
 
            [0007] Verwendet man als Vorrichtung etwa ein horizontal angeordnetes, von den heißen Gasen
               durchströmtes Rohr, muß dieses so lang sein, daß auch die großen Körner die gewünschte
               Endtemperatur erreichen. Für die kleinen Körnern wäre das Rohr dann aber unnötig lang.
               Günstiger ist es daher, ein senkrecht angeordnetes Rohr zu verwenden, in dem die Heißgasströmung
               aufwärts geführt ist, ein sogenannter Stromtrockner, so daß die großen Körner in der
               Heißgasströmung etwas langsamer empor getragen werden, als die kleinen. Aber auch
               hier findet man am oberen Ende einen Austritt mit Vorrichtungen, etwa Zyklonen, die
               den Grobanteil der Körner, der noch nicht ganz durchgewärmt ist, abscheiden und zum
               nochmaligen Durchlauf durch die Vorrichtung an deren unteres Ende zurückführen, was
               wiederum mit einem entsprechenden apparativen Aufwand verbunden ist.
 
            [0008] Die Erfindung vermeidet diese Nachteile in eleganter Weise dadurch, daß das Körnergemisch
               in eine aufwärts geführte Heißgasströmung von oben so eingeleitet wird, daß die großen
               Körner in tieferer Höhenlage in die Heißgasströmung gelangen, als die kleineren Körner,
               so daß den größeren Körnern ein längerer Strömungsweg zugeteilt wird, als den kleinen
               Körnern. Dadurch durch wird trotz kompakter Größe der dafür benötigten Vorrichtung
               eine gleichmäßige Erwärmung der Körner aller Größen erreicht.
 
            [0009] Das Körnergemisch wird dabei vorzugsweise mit Hilfe einer abwärts gerichteten Trägergasströmung
               in die aufwärts gerichtete Heißgasströmung eingebracht, wobei diese beiden Gasströmungen
               sich vorzugsweise in einer Berührungsfläche berühren, deren Länge in Strömungsrichtung
               der Gase gesehen wenigstens das Vierfache, vorzugsweise das Sechsfache der Dicke der
               Trägergasströmung, gemessen quer zur Berührungsfläche der beiden Gasströmungen, beträgt.
 
            [0010] Körner, die infolge Übergröße nicht in das Heißgas gelangen, werden zweckmäßigerweise
               abgeschieden, um den Prozeß nicht zu stören.
 
            [0011] Vorzugsweise verläuft die Heißgasströmung schraubenlinienförmig von unten nach oben,
               und das Trägergas wird in der Achse dieser Schraubenlinie abwärts geführt. Es ergeben
               sich dadurch stabile Strömungsverhältnisse. Dabei kann die schraubenlinienförmige
               Strömung sich von unten nach oben erweiternd in einem Kegelmantel geführt sein. Dadurch
               stellen sich Druckverhältnisse längs der Achse der schraubenlinienförmigen Strömung
               ein, die das Abwärtsströmen der Trägergasströmung begünstigen.
 
            [0012] Die Erfindung wird nachfolgend und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
               Es zeigt:
               
               
Fig. 1 im Längsschnitt ein vereinfachtes Schema eines zur Ausführung der Erfindung
                  modifizierten Stromtrockners, und
               Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
                  Vorrichtung, in der die Heißgasströmung in einer sich von unten nach oben erweiternden
                  Spirale geführt ist.
 
            [0013] Die Vorrichtung nach Fig. 1 besteht aus zwei im wesentlichen parallel zueinander
               angeordneten Strömungskanälen 1 und 2, von denen der linke Kanal 1 eine Breite B1
               hat, die kleiner als die Breite B2 des Kanals 2 ist. Die Kanäle 1 und 2 sind auf einer
               Strecke O zueinander offen, und dicht unterhalb des Endes dieses offenen Bereiches
               ist der Strömungskanal 1 geschlossen, vorzugsweise durch ein Zellenrad Z.
 
            [0014] Zum Betrieb der Vorrichtung wird in den Strömungskanal 2 größerer Breite B2 von unten
               eine Heißluftströmung H eingeleitet. In den linken Strömungskanal 1 geringerer Breite
               B1 wird von oben eine Förderluftströmung F eingeleitet, die ein Körnergemisch mit
               sich führt, bestehend aus kleinen Körner K1, mittelgroßen Körner K2 und Überkorn K3.
               Diese Strömung aus Trägergas und Körnergemisch wird nachfolgend mit F+K1+K2+K3 bezeichnet.
               Selbstverständlich, und in der Praxis in der Regel vorkommend, können auch alle Kornzwischengrößen
               in dem Körnergemisch enthalten sein.
 
            [0015] Zwischen den Strömungen F+K1+K2+K3 und H bildet sich nach den Lehren der freien Turbulenz
               entlang einer gedachten Linie L, die in der Zeichnung gestrichelt angedeutet ist,
               und von dieser ausgehend nach außen eine Zone der Verwirbelung aus, die von einem
               Punkt P1 am oberen Ende bis zu einem Punkt P2 am unteren Ende der Linie L reicht,
               deren Distanz etwa der Länge O der Öffnung zwischen beiden Strömungskanälen 1 und
               2 entspricht. Dabei bildet die Linie L mit der Hauptströmungsrichtung einen Winkel
               von 10° bis 15°, so daß der Abstand der Punkte P1 und P2 etwa das Vier- bis Sechsfache
               der Breite B1 des Strömungskanals 1 entspricht. Mindestens auf dieser Länge müssen
               sich die beiden Strömungen F+K1+K2+K3 und H einander berühren.
 
            [0016] Die Verwirbelung der beiden Strömungen F+K1+K2+K3 und H ist durch Komponenten quer
               zur Hauptströmungsrichtung gekennzeichnet. Diese Querkomponenten wirken auf die Körner
               ein, wobei die kleinen Körner K1 den Querkomponenten am leichtesten folgen. Die mittelgroßen
               Körner K2 reagieren später auf die Querkomponenten, während das Überkorn K3 wegen
               seiner größeren Masse nach unten vollständig durchfällt, nicht in die Heißluftströmung
               gelangt und beispielsweise durch das Zellenrad Z abgezogen werden kann.
 
            [0017] Aufgrund dieser Tatsache gelangen die kleinen Körner K1 früher, d.h. weiter oben,
               in die aufwärts gerichtete Heißluftströmung H, und die mittelgroßen Körner K2 gelangen
               weiter unten in die aufwärts gerichtete Strömung H. Die mittelgroßen Körner K2 haben
               also, wenn sie oben angekommen sind, den längeren Strömungsweg zurückgelegt und daher
               schon aus diesem Grunde eine längere Verweilzeit in der Heißluftströmung H als die
               kleineren Körner. Hinzu kommt, daß größere Körner K2 in bekannter Weise langsamer
               in einer Gasströmung nach oben getragen werden, als kleinere Körner K1, woraus sich
               eine zusätzliche Verlängerung der Verweilzeit für die mittelgroßen Körner K2 in der
               Heißluftströmung H ergibt.
 
            [0018] Das von der Erfindung angestrebte Ziel ist damit erreicht. Allerdings sind die Trennvorgänge,
               die durch die genannten Strömungsquerkomponenten geschaffen werden, noch durch eine
               bekannte Unschärfe gekennzeichnet, so daß diese Ausführungsform der Erfindung nur
               einfachen Anwendungen genügt.
 
            [0019] Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß eine Heißluftströmung hier nur als Beispiel
               angegeben ist. Als Heißgas kann auch ein anderes Gas in Frage kommen, beispielsweise
               ein inertes Gas, wenn eine chemische Reaktion des Körnergemisches mit dem Heißgas
               vermieden werden soll.
 
            [0020] Für höhere Ansprüche an die Trennschärfe wird die aufwärts gerichtete Strömung nach
               Art eines Zyklons geführt, woraus sich eine abgewandelte und dem vorliegenden. Zweck
               in besonderer Weise angepaßte Bauform einer an sich bekannten Mischkammer ergibt.
               Diese ist in Fig. 2 dargestellt.
 
            [0021] Gemäß Fig. 2 besteht die Vorrichtung aus einem vertikal stehenden, sich nach oben
               erweiternden Kegelstumpf 3 mit einem unteren Durchmesser D1, einem oberen Durchmesser
               D2 und einer axialen Länge E. Am unteren Ende des Kegelstumpfes 3 ist konzentrisch
               eine logarithmische Spirale S der Breite B1 angebracht. Die Spirale S ist durch ihren
               Winkel α gegen die Umfangsrichtung vollständig beschrieben. Der angestrebte Trenneffekt
               hat ein deutliches Optimum bei Winkeln α, die etwa zwischen 5° und etwa 12° liegen,
               mit Bestwerten zwischen 6° und 9°. Unterhalb und oberhalb dieser Winkelwerte läßt
               der Trenneffekt rasch nach.
 
            [0022] An das obere Ende des Kegelstumpfes 3 schließt sich ein Austragekopf C an, der einen
               Durchmesser D3 hat, auf den sich der obere Durchmesser D2 des Kegelstumpfes 3 über
               eine Breite B2 konisch erweitert. Der zylindrische Abschnitt des Austragekopfes C
               hat eine Breite B3 ist von einer Kuppel überwölbt.
 
            [0023] An den Austragekopf C schließt sich außen eine Austrageleitung A an. Zentrisch ist
               der Austragekopf C von einem Tauchrohr T eines Durchmesser D
T durchdrungen, das bis in den Bereich des Übergangs zwischen dem Austragekopf C und
               den Kegelstumpf 3 beim Durchmesser D2 reicht. Vorzugsweise endet das Tauchrohr T in
               Höhe des oberen Endes des Kegelstumpfs 3.
 
            [0024] An das untere Ende der logarithmischen Spirale S schließt sich zentrisch ein Zellenrad
               Z an, das einerseits einen Verschluß darstellt, andererseits aber den Abzug von Überkorn
               erlaubt.
 
            [0025] Im Betrieb dieser Vorrichtung wird ein Heißgas H der logarithmischen Spirale S zugeführt,
               die das Heißgas H in die von dem Kegelstumpf 3 umschlossene Kammer einleitet, wo sich
               aufgrund des Spiralwinkels α der logarithmischen S eine wandnahe Aufwärtsströmung
               W ausbildet, der eine in Umfangsrichtung verlaufende Komponente überlagert ist, die
               in der Zeichnung nicht dargestellt ist und dazu führt, daß die Heißgasströmung sich
               wie eine von unten nach oben erweiternde Spirale entwickelt.
 
            [0026] Von oben wird durch das Tauchrohr T ein Fördergasstrom F eingeleitet, der ein Körnergemisch
               mit sich führt, das Körner K1, K2 und K3 unterschiedlicher Größe, wie im ersten Beispiel
               beschrieben enthält. Aus Gründen der Vereinfachung sei hier wieder nur von kleinen
               Körnern K1, größeren Körnern K2 und Überkorn K3 die Rede.
 
            [0027] Die aus dem Tauchrohr T austretende Trägergasströmung F mit den mitgeführten Körnern,
               wieder insgesamt mit F+K1+K2+K2 bezeichnet, wird in der von dem Kegelstumpf 3 umschlossenen
               Kammer durch die Umfangskomponente der Heißgasströmung in Rotation versetzt. Dieser
               Rotation folgen die kleinen Körner K1 schnell, die größeren K2 entsprechend ihrer
               größeren Masse und Trägheit langsamer, und das Überkorn K3 fast gar nicht. Das Überkorn
               K3 fällt nach unten durch und kann durch das Zellenrad Z abgezogen werden.
 
            [0028] Die kleinen Körner K1 gelangen somit sehr schnell in die wandnahe Strömung W und
               werden daher schnell dem oberen Kegeldurchmesser D2 zugeführt. Die größeren Körner
               K2 fallen tiefer nach unten durch und gelangen erst weiter unten in der Kammer in
               die wandnahe Strömung W. Sie haben gegenüber den Körnern K1 aus zwei Gründen eine
               längere Verweilzeit in der Kammer: Ihr Weg in der wandnahen, aufwärts gerichteten
               Strömung W ist länger als der der kleinen Körner K1, und sie werden wegen ihrer größeren
               Sinkgeschwindigkeit langsamer nach oben getragen, als die kleinen Körner K1.
 
            [0029] Wenn die Körner K1 und K2 in den Austragekopf C gelangen, werden sie dort durch die
               Austrageleitung A aus der Vorrichtung entlassen. Die Gasströmungen H und F und die
               kleinen und mittleren Körner K1 und K2 haben sich addiert, was in der Zeichnung entsprechend
               mit F+H+K1+K2 dargestellt ist.
 
            [0030] Für die Trennung der kleinen Körner K1 von den größeren Körnern K2, und natürlich
               für die Trennung aller Kornzwischengrößen, ist der Spiralwinkel α der logarithmischen
               Spirale S von Wichtigkeit. Er sollte zwischen 5° und 12° liegen, mit Bestwerten zwischen
               6° und 9°. Unterhalb und oberhalb dieser Winkelwerte läßt der Trenneffekt in der vom
               Kegelstumpf 3 umschlossenen Kammer rasch nach.
 
            [0031] Bei einer Vorrichtung nach Fig. 2 ist die Einhaltung bestimmter Abmessungen wichtig.
               Bei Abweichung nach unten oder oben läßt entweder die angestrebte Wirkung nach, oder
               das Strömungsbild schlägt ganz um und wird völlig unbrauchbar.
 
            [0032] Nachstehend werden Abmessungen angegeben, die insbesondere für den genannten Trenneffekt
               optimal sind. Sie werden dargestellt am Beispiel einer Erwärmung von 2200 kg/h Eisenoxid
               vom Korngrößenbereich 96% unter 74 µm, mit Überkorn bis ca. 1 mm. Das Eisenoxid (überwiegend
               Fe
2O
3) hat Umgebungstemperatur und enthält 10% Feuchte. Es soll mit 2546 m
3n/h Heißgas (Ofenabgas) von 800°C auf eine Temperatur von 400°C aufgeheizt und zugleich
               getrocknet werden. Das Heißgas mit dem mitgeführten Eisenoxid wird durch das Tauchrohr
               T in die Rückströmung R eingeblasen, die sich aufgrund der sich in der Kammer in bekannter
               Weise ausbildenden Druckverhältnisse einstellt. Von den 2546 m
3n/h Heißgas werden vor der logarithmischen Spirale S etwa 127 m
3n/h abgezweigt und als 800°C heißes Fördermedium F verwendet.
 
            [0033] Nach Vorversuchen ergab sich ein optimaler Trenneffekt bei folgenden Abmessungen:
               
               
                  - α =
- 6,85°
- B1 =
- 225 mm
- D1 =
- 385 mm
- E =
- 1.668 mm
- D2 =
- 770 mm
- B3 =
- 500 mm
- D3 =
- 1.300 mm
- A =
- 250 mm
- DT =
- 200 mm
 
            [0034] Das Tauchrohr T soll näherungsweise bis zum Durchmesser D2 reichen.
 
            [0035] Im vorliegenden Falle war der Mengananteil Überkorns K3, der mangels Verweilzeit
               der Körner K3 nicht hinreichend aufgeheizt werden konnte:

 
            [0036] Bei den genannten Durchsatzdaten ist der Druckverlust des Heißgases H beim Durchströmen
               der vom Kegelstumpf umschlossenen Kammer etwa 2200 Pa.
 
            [0037] Die zulässigen Variationsbreiten der genannten Abmessungen sind:
 
            a) Spiralwinkel α
[0038] Zwischen 6° und 9° wurde kein Einfluß des Winkels auf den Trenneffekt gefunden. Unter
               5° steigt der Druckverlust nutzlos an; über 12° steigt der Bauaufwand der Spirale.
 
            b) Spiralabmessungen D1 und B1
[0039] Bis ca. 10° Abweichung läßt die Effektivität der Durchmischung der Körner K1 und
               K2 mit dem Heißgas H langsam nach. Der Druckverlust entwickelt sich umgekehrt dem
               Quadrat der Abmessungen. In den Grenzen von ca. 20% kann eine Vergrößerung von D1
               durch Verkleinerung von B1 kompensiert werden, gilt also B1 x D1 = konstant. Bei weiterem
               Verkleinern von D1 und B1 steigt der Druckverlust quadratisch, aber nutzlos an. Bei
               weiterem Vergrößern läßt die genannte Mischleistung nach.
 
            c) Länge E
[0040] Bei Verkleinerung auf ca. 1350 mm sinken die Verweilzeit und damit die aufheizbare
               Korngröße. Unter einer Länge E von 1350 mm wird die Strömung in der Kammer instabil.
 
            d) Durchmesser D2
[0041] Unter ca. 740 mm läßt die genannte Mischleistung nach. Eine Vergrößerung über 770
               mm bis ca. 900 mm erhöht nur den Bauaufwand, bringt aber keinen Nutzen. Oberhalb von
               ca. 1000 mm wird die Strömung instabil.
 
            e) Kopfabmessungen D3 und B3
[0042] Diese Werte sind unkritisch und brauchten daher nicht näher untersucht zu werden.
               Hier gelten die Regeln der Technik.
 
            [0043] Alle Untersuchungsergebnisse setzen eine ungestörte Zuströmung des Heißgases H zur
               Spirale S voraus.
 
            [0044] Da das Strömungsbild in der Kammer nicht von der Reynoldszahl abhängt, gelten hier
               die einfachen Modellgesetze der Strömungsbilder der freien Turbulenz:
 
            [0045] Alle Abmessungen können ähnlich vergrößert oder verkleinert werden, ausgenommen natürlich
               der Spiralwinkel α. Die Durchsätze gehen dann mit dem Quadrat der Abmessungen. Der
               Heißgasdurchsatz kann erhöht oder verringert werden. Der Druckverlust geht dann mit
               dem Quadrat des Durchsatzes. Die Heißgaseintrittstemperatur kann bei gleichem Heißgasdurchsatz
               variiert werden. Der Druckverlust geht dann mit der absoluten Eintrittstemperatur.
 
            [0046] Die Grenzen des Heißgasdurchsatzes bei gegebener Baugröße sind folgende:
 
            [0047] Für die untere Grenze gilt, daß der Druckverlust ausreichen muß, um auch die mittleren
               Körner K2 auszutragen, nicht aber die Körner K3. Näherungsweise gilt für den Mindestdruckverlust:

 wobei γ
k (kg/m
3) die Dichte des Korns und d
K(m) die Abmessung des Korns ist.
 
            [0048] Für die obere Grenze gilt, daß die Verweilzeit und der Wärmeübergang in bekannter
               Weise für die Aufheizung der mittleren Körner K2 ausreichen müssen.
 
            [0049] Für Körner, die schwerer als Wasser sind, kann als Trägermedium auch Wasser oder
               eine geeignete andere Flüssigkeit verwendet werden. Die vorstehenden Überlegungen
               gelten auch für Flüssigkeiten als Medium anstelle der vorgenannten Gase.
 
          
         
            
            1. Verfahren zum gleichmäßigen Aufheizen eines Gemisches aus groben und feinen Körner
               mit Hilfe einer Heißgasströmung, dadurch gekennzeichnet, daß die Körner in Abhängigkeit von ihrer Größe an unterschiedlichen Stellen in die Heißgasströmung
               eingeführt werden derart, daß die Körner mit dem Heißgas einen Strömungsweg zurücklegen,
               dessen Länge mit zunehmender Korngröße zunimmt.
 
            2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Körnergemisch mit Hilfe einer abwärts gerichteten Trägergasströmung in eine aufwärts
               gerichtete Heißgasströmung derart eingebracht wird, daß vor dem Übergang der Körner
               in die Heißgasströmung eine Entmischung des Körnergemischs in Abhängigkeit von der
               Korngröße stattfindet und die kleineren Körner weiter oben in die Heißgasströmung
               eintreten, als die größeren Körner.
 
            3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die abwärts gerichtete Trägergasströmung mit dem darin enthaltenen Körnergemisch
               und die aufwärts gerichtete Heißgasströmung sich in einer Berührungsfläche berühren,
               deren Länge in Strömungsrichtung der Gase wenigstens das Vierfache, vorzugsweise das
               Sechsfache der Dicke der Trägergasströmung, gemessen quer zur Berührungsfläche der
               Gasströmungen, beträgt.
 
            4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß Körner, die infolge Übergröße nicht in das Heißgas gelangen, abgeschieden werden.
 
            5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Heißgasströmung schraubenlinienförmig verläuft und das Trägergas mit dem Körnergemisch
               in der Achse dieser Schraubenlinie abwärts strömt.
 
            6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die schraubenlinienförmige Heißgasströmung von unten nach oben in einen Kegelmantel
               geführt wird.
 
            7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
               
gekennzeichnet durch eine Reaktionskammer, die sich von unten nach oben nach Art eines Kegelstumpfs erweitert
               und am unteren Ende eine Eintrittsleitspirale (S) für das Heißgas (H) und am oberen
               Ende einen Austragekopf (C) und ein diesen durchdringendes Zuführrohr (T) mit zentrisch
               angeordneter, axial gerichteter Mündung für die Zuführung des Trägergases (F) und
               des davon mitgeführten Körnergemischs (K1+K2+K3) aufweist, mit folgenden Parametern
               bezogen auf einen Heißgasdurchsatz von 2546 m
n3/h bei einer Temperatur von 800°C und näherungsweise Atmosphärendruck: 
               
               
                  
                     
                        
                           
                           
                        
                        
                           
                              | Spiralwinkel der Eintrittsleitspirale S | α = 6°-9° | 
                           
                              | Höhe der Eintrittsleitspirale S | B1 = 225 mm | 
                           
                              | Unterer Durchmesser der Reaktionskammer | D1 = 385 mm | 
                           
                              | Axiale Länge der Reaktionskammer | E = 1668 mm | 
                           
                              | Oberer Durchmesser der Reaktionskammer | D2 = 770 mm | 
                           
                              | Höhe des Austragekopfes | B3 = 500 mm | 
                        
                     
                   
                  
            8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Spiralwinkel α der Eintrittsleitspirale S 6,85° beträgt.
 
            9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem oberen Ende der Reaktionskammer und dem Austragekopf (C) ein kegelstumpfförmiges
               Übergangsstück angeordnet ist, das sich auf einer Länge B2 von etwa 135 mm auf den
               Durchmesser D3 = 1300 mm des Austragekopfes (C) erweitert.
 
            10. Verfahren nach Anspruch 7 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Heißgasdurchsatz, der gegenüber 2546 m3n/h um einen Faktor verändert ist, die linearen Abmessungen der Vorrichtung gegenüber
               den in den Ansprüchen 7 bzw. 9 angegebenen Abmessungen mit der Quadratwurzel des genannten
               Faktors verändert sind.
 
            11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, gekennzeichnet durch eine Verzweigungseinrichtung, mit der ein Teil der Heißgasströmung H vor dem Eintritt
               in die Eintrittsleitspirale (S) als Trägergasströmung für das Körnergemisch (K1+K2+K3)
               abgezweigt wird.
 
            12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Zentrum der Eintrittleitspirale (S) ein Abzug (Z) für Überkorn (K3) vorgesehen
               ist.
 
            13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Abmessungen D1 und B1 innerhalb von ± 20% gegenüber den in Anspruch 7 angegebenen
               Maßen verändert sind, wobei das Produkt B1 x D1 konstant ist.