(19)
(11) EP 1 045 058 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
30.07.2003  Patentblatt  2003/31

(21) Anmeldenummer: 00105783.5

(22) Anmeldetag:  18.03.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D04B 21/20

(54)

Wirkware aus textilen Fäden und Verfahren zu deren Herstellung

Knitwear made from textile threads and method of its manufacture

Article tricoté de fils textiles et procédé pour sa fabrication


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 08.04.1999 DE 19915910

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
18.10.2000  Patentblatt  2000/42

(73) Patentinhaber: Theodor Preuss GmbH & Co. KG
76698 Ubstadt-Weiher (DE)

(72) Erfinder:
  • Preuss, Ekkehard
    76698 Ubstadt-Weiher (DE)

(74) Vertreter: Kaiser, Magnus, Dipl.-Phys. et al
Lemcke, Brommer & Partner, Patentanwälte, Postfach 11 08 47
76058 Karlsruhe
76058 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
AU-B- 542 599
DE-U- 29 704 013
US-A- 3 899 900
DE-A- 2 722 094
GB-A- 1 454 375
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Wirkware aus textilen Fäden nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Wirkware nach dem Oberbegriff des Anspruches 7.

    [0002] Die Wirkware kann aus Naturfasern, beispielsweise Baumwolle, oder aus synthetischen Fäden, wie Polyester und Polyamid oder dergleichen, sowie aus Mineralfasern, Glasfasern oder auch Stahlfäden und Aramiden gefertigt sein. Sie besteht aus mindestens einem Abschnitt aus flächiger Wirkware beliebiger Legung, also beispielsweise in Trikot-, Tuch-, Atlas-, Satinoder Netzform sowie mindestens einem, an einen seitlichen Rand der flächigen Wirkware angrenzenden und mit diesem verbundenen, gewirkten Schlauch.

    [0003] Eine solche Wirkware wird beispielsweise als flexible Türinnentasche bei Automobiltüren verwendet: Hierzu wird ein gewirktes Netz mit einem obenliegend angewirkten Doppeltrikotband als Türtaschennetz an die Innenseite der Tür angebracht, wobei dieses Band aus Stabilitätsgründen mit einem mittels Langlöchern an der Türinnenseite verschraubten Federstahlband verstärkt wird. Um das Federstahlband mit dem Doppeltrikotband des Türtaschennetzes zu umhüllen, wird dieses etwa hälftig umgelegt und zu einem Schlauch zusammengenäht, in welchen das Federstahlband eingeschoben werden kann.

    [0004] Dieses Umnähen des flachen, gewirkten Bandes zu einem Schlauch ist sehr aufwendig: Ein außergewöhnlich genauer Nahtverlauf ist unerläßlich, da jede Ungenauigkeit sofort ins Auge fällt. Entsprechend mühsam ist das Zusammennähen des Bandes, das in aller Regel von Hand geschieht, und entsprechend hoch sind die Kosten sowie die Fehlerquote.

    [0005] Es besteht daher ein Bedürfnis, einen gewirkten Schlauch und einen Abschnitt aus flächiger Wirkware nahtlos aneinanderstoßend in einem Arbeitsgang herzustellen.

    [0006] In der DE 297 04 013 U wird vorgeschlagen, dass mehrere Einzelschläuche direkt während der Herstellung als Mehrfachschläuche miteinander gewirkt, geraschelt oder gestrickt werden, wobei ein Verbindungsbereich als schmaler Steg ausgebildet werden soll. Allerdings ist die dort beschriebene Technik im wesentlichen auf eine Herstellung auf Flachstrickmaschinen abgestellt, so dass die vorliegende Problemstellung nach dem dort beschriebenen Stand der Technik nicht befriedigend zu lösen ist.

    [0007] In der GB 1,454,375 A ist eine flächige Wirkware beschrieben, die periodisch von quer verlaufenden Schlaufen unterbrochen ist. Diese Schlaufen entstehen auf einer doppelbarigen Wirkmaschine dadurch, dass eine zweilagige flächige Wirkware periodisch in einer vordere und hintere einlagige Wirkware aufgespaltet und die beiden Wirkwaren danach wieder zusammengeführt werden. Ähnliche Verfahren sind beispielsweise auch aus der US 3,899,900 A und der AU 542 599 B bekannt. Ein entscheidendes Hindernis beim Versuch, diesen Stand der Technik für die vorliegende Problemstellung zu verwenden, liegt darin, dass die so hergestellten Schlaufen in ihrer Länge höchstens der Breite der verwendeten Wirkmaschine entsprechen können. Eine wirtschaftlich sinnvolle Herstellung einer Wirkware der eingangs genannten Art ist nach diesem Stand der Technik also kaum möglich.

    [0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Wirkware der eingangs genannten Art vorzuschlagen, deren Herstellung einfacher und kostengünstiger als bisher sowie präziser durchzuführen ist. Außerdem soll ein Verfahren zur Herstellung einer solchen neuen Wirkware angegeben werden.

    [0009] Diese Aufgaben ist durch eine Wirkware mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Wirkware mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst.

    [0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Wirkware ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 6. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Ansprüchen 8 bis 12 niedergelegt.

    [0011] Nach der Erfindung besteht die Wirkware aus mindestens einem Abschnitt aus flächiger Wirkware beliebiger Legung und mindestens einem, an einen seitlichen Rand der flächigen Wirkware angrenzenden und mit diesem verbundenen, gewirkten Schlauch, wobei der Schlauch nahtlos hergestellt und einstückig an die flächige Wirkware angewirkt ist.

    [0012] Erfindungsgemäß ist also erkannt worden, daß die oben skizzierten Nachteile des Standes der Technik sehr effizient dadurch beseitigt werden können, daß der herkömmlicherweise durch Zusammennähen eines Textilbandes hergestellte Schlauch gleich in einem Arbeitsgang an die daran angrenzende flächige Wirkware angewirkt und so ein präziser und unsichtbarer Übergang zwischen flächiger Wirkware und Schlauch gebildet wird.

    [0013] Diese verblüffend einfache und effiziente Lösung der geschilderten Probleme des Standes der Technik wird durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der neuen Wirkware ermöglicht:

    [0014] Es ist an sich bekannt, einen nahtlosen Schlauch auf einer doppelbarrigen Wirkmaschine herzustellen, indem die erste Nadelbarre eine vordere Schlauchwand und die zweite Nadelbarre eine von der vorderen Schlauchwand getrennte, hintere Schlauchwand wirkt, während an den seitlichen Rändern der beiden Schlauchwände je ein gemeinsamer erster und ein gemeinsamer zweiter Randfaden, die vordere und die hintere Schlauchwand jeweils verbindend, eingewirkt wird. Durch entsprechende Einstellung der jeweiligen Fadenspannungen kann so ein gewirkter Schlauch hergestellt werden, dessen Randfäden nach Fertigstellung des Schlauchs nicht mehr erkennbar sind.

    [0015] Erfindungsgemäß ist nun erkannt worden, daß es möglich ist, auf derselben doppelbarrigen Wirkmaschine, neben dem Schlauch und an diesen angrenzend, gleichzeitig eine flächige Wirkware herzustellen und einstückig an den nahtlosen Schlauch in ein und demselben Arbeitsgang anzuwirken: Zur Vermeidung von Fehllegungen ist es üblich, eine flächige Wirkware an ihren seitlichen Rändern mit je einem Randfaden zu versäubern. Wenn nun die zur flächigen Wirkware weisenden Ränder der beiden Schlauchwände und der an den Schlauch angrenzende Rand der flächigen Wirkware mit einem einzigen, gemeinsamen Randfaden versäubert werden, ergibt sich die erfindungsgemäße nahtlose und einstückige Verbindung der flächigen Wirkware mit dem gewirkten Schlauch.

    [0016] Die flächige Wirkware kann als Netz ausgebildet werden, und zwar aus optischen Gründen bevorzugt als doppelt gewirktes Netz. Dies ist problemlos möglich, da das Netz neben dem gewirkten Schlauch ohnehin auf einer doppelbarrigen Wirkmaschine hergestellt wird. Das Netz ist dann nicht nur stabiler, sondern weist von beiden Seiten die gleiche Optik auf und ist gleich dick wie der im Auslieferungszustand zweilagig übereinandergelegte Schlauch. Die Formung des Netzes ist dabei beliebig, es können beispielsweise Rauten, Sechsecke, Quadrate oder auch Ovale gebildet werden.

    [0017] Der Schlauch wird vorzugsweise als Doppeltrikotware hergestellt, wobei aber auch hier andere Legungen vorstellbar sind.

    [0018] Für die eingangs beschriebene, bevorzugte Anwendung der erfindungsgemäßen Wirkware ist es zweckmäßig, diese als Taschennetz mit oben angeformten Textilschlauch zur Aufnahme eines elastischen Metall- oder Kunststoffbandes oder -stabes, oder auch einer Gummikordel auszugestalten, das an eine im wesentlichen ebene Fläche anschlagbar ist.

    [0019] Um den Randfaden unsichtbar in die Wirkware einzubinden, ist es vorteilhaft, wenn die Fadenspannung der Randfäden separat eingestellt wird. Hierbei können alle Randfäden mit einer von den anderen Fäden verschiedenen Fadenspannung oder auch mit individuell für jeden Randfaden eingestellten Fadenspannung verarbeitet werden.

    [0020] Ein Beispiel für die Herstellung einer Wirkware nach der Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
    Figur 1
    eine schematische, perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Wirkware;
    Figur 2
    eine schematische Seitenansicht der Wirkwerkzeuge einer doppelbarrigen Wirkmaschine;
    Figur 3
    ein Legungsbild und die Zuordnung der Legeschienen für die Herstellung der erfindungsgemäßen Wirkware.


    [0021] In Figur 1 ist ein Endstück einer erfindungsgemäßen Wirkware, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist, in einer schematischen, perspektivischen Ansicht dargestellt. Das gezeigte Ausführungsbeispiel besteht aus einem Abschnitt 2 aus flächiger Wirkware, an deren einen seitlichen Rand 3 ein nahtlos gewirkter Schlauch 4 einstückig an den Abschnitt 2 der flächigen Wirkware angewirkt ist. Der Schlauch 4 ist vorliegend als Doppeltrikotware hergestellt, wohingegen der Abschnitt 2 aus einem gewirkten Netz 5 mit rautenförmig angeordneten Netzstengeln 6 besteht.

    [0022] Figur 2 zeigt eine schematische Seitenansicht auf die funktionswichtigen Teile einer doppelbarrigen Wirkmaschine, auf welcher die erfindungsgemäße Wirkware hergestellt wird. Die Fäden für die Wirkware werden in an sich bekannter Weise vom (nicht dargestellten) Kettbaum mit definiertem Reibungswiderstand durch Lochnadeln 7 bis 15 hindurch den beiden Reihen von vorderen Zungennadeln 16 und hinteren Zungennadeln 17 auf einer vorderen Nadelbarre 18 und einer hinteren Nadelbarre 19 zugeführt. Die Lochnadeln 7 bis 15 sind dabei in üblicher Weise an hier nicht dargestellten, senkrecht zur Bildebene verlaufenden Legeschienen befestigt und sind in der Darstellung zwar auf eine Ebene projiziert, befinden sich aber versetzt hintereinander und führen den jeweiligen Faden jeweils einer bestimmten vorderen Zungennadel 16 bzw. hinteren Zungennadel 17 der Nadelbarren 18 bzw. 19 zu.

    [0023] Die Maschenbildung erfolgt in an sich bekannter Weise durch Auf- und Abbewegung der beiden Zungennadeln 16 und 17, im Zusammenspiel mit einer nach unten weisenden Vorspannung der Wirkware 1, mit einer Auswurfbewegung der (nicht sichtbaren) Legeschienen in Richtung des Doppelpfeiles 20, mittels welcher die Lochnadeln 7 bis 15 kämmend durch die Reihen von Zungennadeln 16 und 17 bewegt werden, sowie mit einer Hinund Herbewegung der Legeschienen und ihrer Lochnadeln 7 bis 15 in einer senkrecht zur Bildebene liegenden Ebene: Die letztgenannte Bewegung erfolgt nicht periodisch, sondern in diskreten, für jede Legeschiene separat gesteuerten Verschiebebewegungen; sie erzeugt zusammen mit der Auswurfbewegung 20 Umschlingungen der Zungennadel 16 bzw. 17 mit dem jeweils zugehörigen Faden, wodurch Maschen entstehen, die vom Nadelhaken 21 bzw. 22 nach unten auf eine vordere Abschlagkante 23 bzw. eine hintere Abschlagkante 24 gezogen werden. Bei der nächsten Aufwärtsbewegung der Zungennadel 16 bzw. 17 öffnet die jeweilige Masche die jeweilige Zunge 25, 26, gleitet über die Zunge 25, 26 hinaus und schließt diese bei der nächsten Abwärtsbewegung der Zungennadel 16, 17 wieder, so daß sie über die Zunge 25, 26 und den Nadelhaken 21, 22 hinweggleitet, die neue, bereits im Haken 21, 22 sitzende Masche umschlingt und über die Abschlagskante 23, 24 abgeschlagen wird.

    [0024] Die Belegung der Legeschienen ist dabei wie folgt:

    Die Lochnadel 7 führt einen ersten vorderen Trikotfaden 27 für die vordere Schlauchwand 4a;

    die Lochnadel 8 führt einen zweiten vorderen Trikotfaden 28 für die vordere Schlauchwand 4a;

    die Lochnadel 9 führt einen vorderen Netzfaden 29;

    die Lochnadel 10 führt einen rechten Randfaden 30 des Netzes 2, welcher gleichzeitig der erste Randfaden des Schlauchs 4 ist, der die beiden Schlauchwände 4a und 4b am Rand 3 nahtlos verbindet;

    die Lochnadel 11 führt einen linken Randfaden 31 des Netzes 2;

    die Lochnadel 12 führt einen zweiten Randfaden 32, der die beiden Schlauchwände 4a und 4b an der dem Rand 3 gegenüberliegenden Seite des Schlauchs 4 verbindet;

    die Lochnadel 13 führt einen hinteren Netzfaden 33;

    die Lochnadel 14 führt einen ersten hinteren Trikotfaden 34 für die hintere Schlauchwand 4b;

    die Lochnadel 15 führt einen zweiten hinteren Trikotfaden 35 für die hintere Schlauchwand 4b.



    [0025] Die Legebewegungen der einzelnen Legeschienen sind in Figur 3 in einem Legungsbild festgehalten: Dieses Legungsbild zeigt nebeneinanderliegend die Legebewegungen der einzelnen Lochnadeln der neun verschiedenen Legeschienen im zeitlichen Verlauf, wobei horizontal die Bewegungen der Legeschienen in einer senkrecht zur Bildebene der Figur 2 liegenden Ebene und vertikal die Zeitachse aufgetragen sind. Da die Auf- und Abbewegungen der beiden Nadelbarren 18 und 19 alternierend erfolgen, sind auf der Zeitachse der Figur 3 zum besseren Verständnis mit den Buchstaben V und H jeweils die Zeitpunkte markiert, in denen die vorderen (V) Zungennadeln der vorderen Nadelbarre 18 bzw. die hinteren (H) Zungennadeln 17 der hinteren Nadelbarre 19 oben stehen und vom jeweiligen Faden zur Bildung einer Masche umschlungen werden.

    [0026] Anhand Figur 3 ist erkennbar, daß die Lochnadeln 7 und 8 mit hier jeweils acht ersten und zweiten vorderen Trikotfäden 27 und 28 auf der vorderen Nadelbarre 18 (V) einen Doppeltrikotstoff für die vordere Schlauchwand 4a herstellen, wohingegen die Lochnadeln 14 und 15 mit ebenfalls wieder jeweils acht ersten und zweiten hinteren Trikotfäden 34 und 35 auf der hinteren Nadelbarre 19 (H) einen Doppeltrikotstoff für die hintere Schlauchwand 4b herstellen. Nur am äußeren Rand der beiden Doppeltrikotstoffe, die die beiden Schlauchwände 4a und 4b bilden, verkettet sich ein zweiter Randfaden 32 mit beiden Doppeltrikotstoffen, da er sowohl auf die vordere Nadelbarre 18 (V) als auch auf die hintere Nadelbarre 19 (H) läuft.

    [0027] Die Lochnadeln 9 und 13 erzeugen doppelt gewirkte Netzstengel, da sie alternierend auf der vorderen Nadelbarre 18 (V) und der hinteren Nadelbarre 19 (H) arbeiten. Regelmäßig wiederkehrend, und zwar an den Zeitpunkten 36 und 37, erfolgt eine Kreuzverbindung mit dem jeweils benachbarten Netzfadenpaar (29, 33), so daß sich im Ergebnis ein Netz mit rautenförmigem Muster ergibt. Die Lochnadel 11 versäubert mit dem linken Randfaden 31 den äußeren Rand des Netzes, während die Lochnadel 10 den rechten Randfaden 30 für das Netz führt. Da der rechte Randfaden 30 gleichzeitig als erster gemeinsamer Randfaden der beiden Doppeltrikotstoffe dient, kann mit diesem Legungsbild die in Figur 1 gezeigte, nahtlos und einstückig hergestellte Wirkware aus einem rautenförmigen Netz und einem angewirkten Schlauch aus Doppeltrikotstoff gewirkt werden.

    Bezugszeichenliste



    [0028] 
    1
    Wirkware
    2
    Abschnitt
    3
    Rand (von 2)
    4
    Schlauch
    4a
    Schlauchwand (vordere)
    4b
    Schlauchwand (hintere)
    5
    Netz
    6
    Netzstengel
    7
    Lochnadel
    8
    Lochnadel
    9
    Lochnadel
    10
    Lochnadel
    11
    Lochnadel
    12
    Lochnadel
    13
    Lochnadel
    14
    Lochnadel
    15
    Lochnadel
    16
    Zungennadel (vordere)
    17
    Zungennadel (hintere)
    18
    Nadelbarre (vordere)
    19
    Nadelbarre (hintere)
    20
    Auswurfbewegung
    21
    Nadelhaken (vorderer)
    22
    Nadelhaken (hinterer)
    23
    Abschlagkante (vordere)
    24
    Abschlagkante (hintere)
    25
    Zunge (vordere)
    26
    Zunge (hintere)
    27
    Trikotfaden (erster vorderer)
    28
    Trikotfaden (zweiter vorderer)
    29
    Netzfaden (vorderer)
    30
    Randfaden (rechter)
    31
    Randfaden (linker)
    32
    Randfaden (zweiter)
    33
    Netzfaden (hinterer)
    34
    Trikotfaden (erster hinterer)
    35
    Trikotfaden (zweiter hinterer)
    36
    Zeitpunkt (erste Kreuzverbindung)
    37
    Zeitpunkt (zweite Kreuzverbindung)



    Ansprüche

    1. Wirkware aus textilen Fäden, wie beispielsweise Naturfasern, Mineralfasern oder synthetischen Fäden, dachurch gekennzeichnet, daß sie aus mindestens einem Abschnitt (2) aus flächiger Wirkware beliebiger Legung, deren seitliche Ränder fortlaufend mit einem rechten (30) und einem linken Randfaden (31) versäubert sind, besteht, sowie aus mindestens einem, an einem seitlichen Rand (3) des Abschnitts (2) aus flächiger Wirkware angrenzenden und mit diesem verbundenen, gewirkten Schlauch (4) mit einer vorderen Schlauchwand (4a) und einer hinteren Schlauchwand (4b), welche beide Schlauchwände (4a,4b) durch je einen gemeinsamen ersten und einen gemeinsamen zweiten eingewirkten Randfaden (32) verbunden sind, wobei der Abschnitt (2) aus flächiger Wirkware und der gewirkte Schlauch (4) auf ein und derselben Wirkmaschine im gleichen Arbeitsgang fortlaufend nebeneinander hergestellt worden sind, und wobei für die zum Abschnitt (2) aus flächiger Wirkware weisenden Ränder der beiden Schlauchwände (4a, 4b) sowie für den an den Schlauch (4) angrenzenden Rand (3) des Abschnitts (2) aus flächiger Wirkware ein einziger, gemeinsamer Randfaden (30) eingewirkt ist.
     
    2. Wirkware nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Abschnitt (2) aus flächiger Wirkware aus einem gewirkten Netz (5) besteht.
     
    3. Wirkware nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Netz (5) doppelt gewirkt ist.
     
    4. Wirkware nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schlauch (4) als Doppeltrikotware gewirkt ist.
     
    5. Wirkware nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sie als an eine im wesentlichen ebene Fläche anbringbare Tasche mit oben angeformtem Textilschlauch zur Aufnahme eines elastischen Metalloder Kunststoffbandes oder einer Gummikordel ausgestaltet ist.
     
    6. Wirkware nach den Ansprüchen 2 und 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß sie als Türtaschennetz oder Rücklehnennetz für den Innenraum von Kraftfahrzeugen ausgestaltet ist.
     
    7. Verfahren zum Herstellen einer Wirkware nach Anspruch 1,
    wobei auf einer doppelbarrigen Wirkmaschine mit einer vorderen Nadelbarre (18) und einer hinteren Nadelbarre (19) mindestens ein nahtloser Schlauch (4) gewirkt wird, indem die vordere Nadelbarre (18) der Wirkmaschine eine vordere Schlauchwand (4a) und die hintere Nadelbarre (19) eine von der vorderen Schlauchwand (4a) getrennte, hintere Schlauchwand (4b) herstellt, während an den seitlichen Rändern der beiden Schlauchwände (4a, 4b) je ein gemeinsamer erster und ein gemeinsamer zweiter Randfaden (32), die vordere (4a) und die hintere Schlauchwand (4b) jeweils verbindend, eingewirkt wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß auf derselben Wirkmaschine, neben dem Schlauch (4) und an diesen angrenzend, im gleichen Arbeitsgang mindestens ein Abschnitt (2) einer einfach oder doppelt gewirkten, flächigen Wirkware hergestellt wird, deren seitliche Ränder fortlaufend mit einem rechten (30) und einem linken Randfaden (31) versäubert werden, wobei für die zum Abschnitt (2) aus flächiger Wirkware weisenden Ränder der beiden Schlauchwände (4a, 4b) und für den an den Schlauch (4) angrenzenden Rand (3) des Abschnitts (2) aus flächiger Wirkware ein einziger, gemeinsamer Randfaden (30) verwendet wird.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß als flächige Wirkware ein Netz (5) hergestellt wird.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Netz (5) mittels beider Nadelbarren (18, 19) doppelt gewirkt wird.
     
    10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schlauch (4) als Doppeltrikotware gewirkt wird.
     
    11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Fadenspannung der Randfäden (30, 31, 32) separat eingestellt wird.
     


    Claims

    1. Knitted product made from textile threads, such as for example natural fibres, mineral fibres or synthetic threads, characterised in that it consists of at least one section (2) of flat knitted material of any pattern, the side edges of which are continuously neatened with a right outer thread (30) and a left outer thread (31), and also of at least one knitted tube (4) which adjoins one side edge (3) of the section (2) of flat knitted material and is connected thereto and has a front tube wall (4a) and a rear tube wall (4b), each of the two tube walls (4a, 4b) being connected by a common first and a common second knitted outer thread (32), wherein the section (2) of flat knitted material and the knitted tube (4) have been produced continuously adjacent to one another on one and the same knitting machine in the same operation, and wherein one single common outer thread (30) is knitted in for the edges of the two tube walls (4a, 4b) directed towards the section (2) of flat knitted material and for the edge (3) of the section (2) of flat knitted material adjoining the tube (4).
     
    2. Knitted material as claimed in Claim 1, characterised in that the,section (2) of flat knitted material consists of a knitted net (5).
     
    3. Knitted material as claimed in Claim 2, characterised in that the net (5) is double knitted.
     
    4. Knitted material as claimed in one of Claims 1 to 3, characterised in that the tube (4) is knitted as double jersey material.
     
    5. Knitted material as claimed in one of Claims 1 to 4, characterised in that it is shaped as a pocket which can be attached to substantially flat surface and has a textile tube formed on it at the top to receive an elastic metal or plastics strip or a rubber cord.
     
    6. Knitted material as claimed in Claims 2 and 5, characterised in that it is shaped as a door pocket net or a backrest net for the interior of motor vehicles.
     
    7. Method of producing a knitted material as claimed in Claim 1, wherein at least one seamless tube is knitted on a double bar knitting machine with a front needle bar (18) and a rear needle bar (19), the front needle bar (18) of the knitting machine producing a front tube wall (4a) and the rear needle bar (19) producing a rear tube wall (4b) which is separate from the front tube wall (4a), whilst a common first and a common second outer thread (32), respectively connecting the front tube wall (4a) and the rear tube wall (4b), is knitted in on each of the side edges of the two tube walls (4a, 4b), characterised in that beside and adjoining the tube (4) at least one section (2) of a single or double knitted flat knitted material is produced in the same operation on the same knitting machine, the side edges of this knitted material being continuously neatened with a right outer thread (30) and a left outer thread (31), one single common outer thread (30) being used for the edges of the two tube walls (4a, 4b) directed towards the section (2) of flat knitted material and also for the edge (3) of the section (2) of flat knitted material adjoining the tube (4).
     
    8. Method as claimed in Claim 7, characterised in that a net (5) is produced as flat knitted material.
     
    9. Method as claimed in Claim 8, characterised in that the net (5) is double knitted by means of two needle bars (18, 19).
     
    10. Method as claimed in one of Claims 7 to 9, characterised in that the tube (4) is knitted as double jersey material.
     
    11. Method as claimed in one of Claims 7 to 10, characterised in that the thread tension of the outer threads (30, 31, 32) is adjusted separately.
     


    Revendications

    1. Article tricoté de fils textiles, tels que par exemple des fibres naturelles, des fibres minérales ou des fils synthétiques, caractérisé en ce qu'il est composé d'au moins une section (2) d'article tricoté de grande surface d'un jeté ou posage quelconque, dont les bords latéraux sont finis en continu avec un fil de lisière droit (30) et un fil de lisière gauche (31), ainsi que d'au moins une gaine (4) tricotée, adjacente à un bord (3) latéral de la section (2) d'article tricoté de grande surface, et reliée à celui-ci, dotée d'une paroi de gaine avant (4a) et d'une paroi de gaine arrière (4b), lesquelles deux parois de gaine (4a, 4b) sont raccordées chacune par un premier et un deuxième fils de lisière (32) communs tricotés, la section (2) d'article tricoté de grande surface et la gaine tricotée (4) ayant été fabriquées sur un seul et même métier à tricoter, lors de la même opération en continu l'une à côté de l'autre, et un seul fil de lisière commun (30) étant tricoté pour les bords des deux parois de gaine (4a, 4a) tournés vers la section (2) d'article tricoté de grande surface, ainsi que pour le bord (3) de la section (2) d'article tricoté de grande surface, adjacent à la gaine (4).
     
    2. Article tricoté selon la revendication 1, caractérisé en ce que la section (2) d'article tricoté de grande surface est composée d'un filet (5) tricoté.
     
    3. Article tricoté selon la revendication 2, caractérisé en ce que le filet (5) est tricoté en double.
     
    4. Article tricoté selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la gaine (4) est tricotée comme article à tricot double.
     
    5. Article tricoté selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'il est réalisé comme une poche pouvant être appliquée sur une surface essentiellement plane, avec une gaine textile formée en haut pour loger une bande élastique métallique ou synthétique ou une cordelette en caoutchouc.
     
    6. Article tricoté selon les revendications 2 et 5, caractérisé en ce qu'il est réalisé comme un filet pour portière de voiture ou pour le dossier de l'espace intérieur de véhicules.
     
    7. Procédé pour fabriquer un article tricoté selon la revendication 1, au moins une gaine sans couture (4) étant tricotée sur un métier à tricoter à double barre avec une barre à aiguilles avant (18) et une barre à aiguilles arrière (19), la barre à aiguilles avant (18) du métier à tricoter fabriquant une paroi de gaine avant (4a), et la barre à aiguilles arrière (19) du métier à tricoter fabriquant une paroi de gaine arrière (4b), séparée de la paroi de gaine avant (4a), alors que sur les bords latéraux des deux parois de gaine (4a, 4b), un premier et un deuxième fils de lisière (32) communs sont tricotés, raccordant respectivement la paroi de gaine avant (4a) et la paroi de gaine arrière (4b), caractérisé en ce que, sur le même métier à tricoter, outre la gaine (4), et adjacente à celle-ci, au moins une section (2) d'un article tricoté de grande surface, tricoté en simple ou en double, est fabriquée lors de la même opération, dont les bords latéraux sont finis en continu avec un fil de lisière droit (30) et un fil de lisière gauche (31), un seul fil de lisière commun (30) étant utilisé pour les bords des deux parois de gaine (4a, 4a), tournés vers la section (2) d'article tricoté de grande surface, ainsi que pour le bord (3) de la section (2) d'article tricoté de grande surface, adjacent à la gaine (4).
     
    8. Procédé selon la revendication 7, caractérisé en ce qu'un filet (5) est fabriqué comme article tricoté de grande surface.
     
    9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé en ce que le filet (5) est tricoté en double au moyen des deux barres à aiguilles (18, 19).
     
    10. Procédé selon l'une des revendications 7 à 9, caractérisé en ce que la gaine (4) est tricotée comme article tricoté double.
     
    11. Procédé selon l'une des revendications 7 à 10, caractérisé en ce que la tension des fils de lisière (30, 31, 32) est réglée individuellement.
     




    Zeichnung