Technisches Gebiet und Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Verstärkungsvorrichtung für Tragstrukturen, die eine
Lamellenstruktur aufweist, welche in eine Verankerungsvorrichtung mündet, dadurch
gekennzeichnet, dass die Lamellenstruktur aus einer Mehrzahl von separaten oder separierbaren
Einzelschichten besteht, zwischen denen Einlageschichten angeordnet sind. Ausserdem
werden Verfahren zur Herstellung einer solchen Verstärkungsvorrichtung sowie Verfahren
zur Sanierung und/oder Verstärkung von Bauwerken auf der Basis einer derartigen Verstärkungsvorrichtung
bereitgestellt.
[0002] Die internationale Patentanmeldung PCT/CH98/00346 (veröffentlicht als WO99/10613)
offenbart eine gattungsgemässe Verstärkungsvorrichtung. Dort sind die Enden von für
die Verstärkung von Tragelementen, wie beispielsweise Betonträgern vorgesehenen CFK-Lamellen
in mindestens zwei ca. gleich dicke Fahnen aufgetrennt und in entsprechende, in einem
Winkel zueinander angeordnete Halteschlitze jeweils eines Abschlusselements eingeklebt.
Diese Anordnung wird nun auf die Zugseite des Tragelements aufgeklebt, wobei die CFK-Lamelle
vorzugsweise gegenüber dem Tragelement direkt über die Abschlusselemente vorgespannt
wird. Das Abschlusselement kann in eine entsprechende Ausnehmung im Tragelement eingesetzt
sein oder direkt auf die Oberfläche des Tragelements aufgeklebt und/oder verdübelt
sein, ggf. unter Anwendung einer Querspanneinrichtung.
[0003] Insbesondere im Bereich der Mündung einer derartigen Verstärkungsvorrichtung in die
Verankerungsvorrichtung treten jedoch infolge der unvermittelten Querschnittsänderung
regelmässig erhebliche, transversal zur Hauptachse der Verstärkungsvorrichtung wirkende
Querkräfte auf.. Dadurch werden ungewollt "Sollbruchstellen" innerhalb solcher gattungsgemässer
Verstärkungsvorrichtungen geschaffen, welche die Verstärkungsvorrichtung im Laufe
der Zeit beschädigen und schliesslich deren Festigkeit bis hin zum Bruch der gesamten
Vorrichtung zunehmend beeinträchtigen können.
[0004] Zum Schutz gegen dieses Problem wird daher häufig eine geeignete Querspannvorrichtung
im Bereich der Mündung einer derartigen Verstärkungsvorrichtung in die Verankerungsvorrichtung
vorgesehen. Diese ist jedoch ihrerseits naturgemäss störungsanfällig und erschwert
und verteuert zudem die gesamte Konstruktion erheblich. Ferner wird dadurch die Verstärkungsvorrichtung
in Richtung der Hauptachse nicht selten bis an die Belastungsgrenze und darüber hinaus
beansprucht, so dass im Bereich der Verankerungsvorrichtung ein Bruch der tragenden
Befestigung der Lamellenstruktur auftreten kann.
Aufgabe und Lösung
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des bestehenden Standes
der Technik zu überwinden und eine Verstärkungsvorrichtung zur Verfügung zu stellen,
die sowohl im Bereich der Mündung in die Verankerungsvorrichtung bruchsicher und belastbar
ist, als auch gleichzeitig einer maximalen Belastung der tragenden Hauptverankerung
in Richtung der Hauptachse ohne weiteres standhält.
[0006] Diese Aufgabe wird mit Hilfe einer erfindungsgemässen Verstärkungsvorrichtung gelöst.
Die Verstärkungsvorrichtung für Tragstrukturen gemäss der vorliegenden Erfindung weist
gemäss den Merkmalen des Anspruchs 1 eine Lamellenstruktur auf, welche in eine Verankerungsvorrichtung
mündet, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellenstruktur aus einer Mehrzahl von separaten
oder separierbaren Einzelschichten besteht, zwischen denen zumindest in Teilbereichen,
vorzugsweise im Bereich der Verankerungsvorrichtung Einlageschichten angeordnet sind.
Ausserdem werden Verfahren zur Herstellung einer solchen Verstärkungsvorrichtung sowie
Verfahren zur Sanierung und/oder Verstärkung von Bauwerken auf der Basis einer derartigen
Verstärkungsvorrichtung bereitgestellt. Vorzugsweise weist die Lamellenstruktur als
Einzelschichten Carbonfaserverstärkte Kunststofflamellen (CFK) auf, die in eine thermoplastische
Matrix eingebettet sind. Bevorzugt basieren die Einzelschichten der Lamellenstruktur
auf einem thermoplastischen Gebrauchskunststoff und weisen als Einlageschichten vorzugsweise
zusätzlich dazwischen angeordnete Gewebeeinlagen oder Metallplatten auf, und zwar
besonders bevorzugt ein bidirektional orientiertes Gewebe, insbesondere ein bidirektional
orientiertes Aramidfasergewebe.
Zusammenfassende Beschreibung der Erfindung
[0007] Die Erfindung betrifft eine Verstärkungsvorrichtung für Tragstrukturen, die eine
Lamellenstruktur aufweist, welche in eine Verankerungsvorrichtung mündet, dadurch
gekennzeichnet, dass die Lamellenstruktur aus einer Mehrzahl von separaten oder separierbaren
Einzelschichten besteht, zwischen denen Einlageschichten angeordnet sind. Ausserdem
werden Verfahren zur Herstellung einer solchen Verstärkungsvorrichtung sowie Verfahren
zur Sanierung und/oder Verstärkung von Bauwerken auf der Basis einer derartigen Verstärkungsvorrichtung
bereitgestellt. Vorzugsweise weist die Lamellenstruktur als Einzelschichten Carbonfaserverstärkte
Kunststofflamellen (CFK) auf, die in eine thermoplastische Matrix eingebettet sind.
Bevorzugt basieren die Einzelschichten der Lamellenstruktur auf einem thermoplastischen
Gebrauchskunststoff und weisen als Einlageschichten vorzugsweise zusätzlich dazwischen
angeordnete Gewebeeinlagen oder Metallplatten auf, und zwar besonders bevorzugt ein
bidirektional orientiertes Gewebe, insbesondere ein bidirektional orientiertes Aramidfasergewebe.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
[0008] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verstärkungsvorrichtung für Tragstrukturen,
die eine Lamellenstruktur aufweist, welche in eine Verankerungsvorrichtung mündet,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellenstruktur aus einer Mehrzahl von separaten
oder separierbaren Einzelschichten besteht, zwischen denen Einlageschichten angeordnet
sind. Bevorzugt münden bei einer solchen Verstärkungsvorrichtung jeweils beide Enden
der Lamellenstruktur in eine Verankerungsvorrichtung. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform
weist eine solche Verstärkungsvorrichtung eine Lamellenstruktur auf, die als Einzelschichten
Carbonfaserverstärkte Kunststofflamellen (CFK) aufweist. Gemäss einer bevorzugten
Ausführungsform sind die Einzelschichten der Verstärkungsvorrichtung in eine thermoplastische
Matrix eingebettet. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform basieren die Einzelschichten
der Lamellenstruktur einer derartigen Verstärkungsvorrichtung auf einem thermoplastischen
Gebrauchskunststoff. Gemäss einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der Verstärkungsvorrichtung
sind zwischen den Einzelschichten der Lamellenstruktur als Einlageschichten zusätzlich
Gewebeeinlagen oder Metallplatten angeordnet, wobei vorzugsweise ein bidirektional
orientiertes Gewebe als Einlageschicht angeordnet ist, insbesondere ein bidirektional
orientiertes Aramidfasergewebe . Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Verstärkungsvorrichtung
handelt es sich bei der Verankerungsvorrichtung um eine Mehrzahl, vorzugsweise zwei
von zu einem das Lamellenende räumlich umschliessenden Hohlkörper verbundenen Hohlkörpersegmenten.
Diese Hohlkörpersegemente können mit Hilfe von durch die gesamte Lamellendicke geführten
Zylinderrbohrungen verbunden werden, vorzugsweise verschraubt. Dabei hat die Verwendung
eines thermoplastischen Materials den zusätzlichen, erheblichen Vorteil, dass ein
beheizbares Instrument verwendet werden kann, um sehr gezielte und sorgfältig angesetzte
Öffnungen im Material zu erzeugen, derart dass die eingebetteten Carbonfasern dem
Instrument ausweichen können und daher durch die Bohrung in keiner Weise beschädigt
werden, was sich entsprechend vorteilhaft auf die Stabilität und somit insbesondere
axiale Belastbarkeit der gesamten Verstärkungsvorrichtung auswirkt.
[0009] In einer alternativen Ausführungsform handelt es sich bei einer derartigen Verankerungsvorrichtung
um mindestens einen axial justierbaren Zylinder, besonders bevorzugt um mindestens
einen axial drehbar gelagerten Zylinder aus Stahl oder insbesondere faserverstärkten
Kunststoff, der mit einer Stellschraube versehen sein kann. Gemäss einer bevorzugten
Ausführungsform handelt es sich bei der Verankerungsvorrichtung um einen Spannkopf,
der vorzugsweise mit Hilfe einer axial geführten Gewindestange justierbar und arretierbar
ist.
[0010] Ausserdem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer
vorstehend beschriebenen Verstärkungsvorrichtung, welches dadurch gekennzeichnet ist,
dass es folgende Schritte (a) bis (d) aufweist:
(a) Aufspleissen von üblichen Lamellen zu einer Mehrzahl von Einzelschichten in an
sich bekannter Weise;
(b) Einlegen einer Mehrzahl von Einlageschichten zwischen die nach (a) hergestellten
Einzelschichten;
(c) Verschmelzen der Lamellenstruktur zu einem sandwichartigen Paket, vorzugsweise
durch Einwirkung von Hitze und/oder Druck;
(d) Anbringen der Verankerungsvorrichtung, vorzugsweise mit Hilfe einer geeigneten
Klemmvorrichtung.
[0011] Gemäss einer weiteren Ausführungsform ist ein erfindungsgemässes Verfahren dadurch
gekennzeichnet, dass es folgende Schritte (a) bis (c) aufweist:
(a) Kombination einer Mehrzahl üblicher Einzelschichten einer üblichen Lamellenstruktur
mit einer Mehrzahl von Einlageschichten zu einer vorzugsweise alternierend angeordneten
Lamellenstruktur in an sich bekannter Weise;
(b) Verschmelzen der Lamellenstruktur zu einem sandwichartigen Paket, vorzugsweise
durch Einwirkung von Hitze und/oder Druck;
(c) Anbringen der Verankerungsvorrichtung, vorzugsweise mit Hilfe einer geeigneten
Klemmvorrichtung.
[0012] Eine bevorzugte Ausführungsform eines solchen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass es Verfahren zusätzlich einen Schritt aufweist, im Rahmen dessen der Querschnitt
der Lamellenstruktur im Bereich der Verbindung mit der Verankerungsvorrichtung vergrössert
wird, indem zusätzliche Einzelschichten und/oder Einlageschichten vorzugsweise alternierend
auf die Lamellenstruktur aufgebracht werden.
[0013] Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform eines solchen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils beide Enden der Lamellenstruktur in eine Verankerungsvorrichtung münden.
[0014] Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform eines solchen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Lamellenstruktur als Einzelschichten Carbonfaserverstärkte Kunststofflamellen
(CFK) aufweist.
[0015] Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform eines solchen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Einzelschichten der Lamellenstruktur in eine thermoplastische Matrix eingebettet
sind.
[0016] Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform eines solchen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Einzelschichten der Lamellenstruktur auf einem thermoplastischen Gebrauchskunststoff
basieren.
[0017] Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform eines solchen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Einzelschichten der Lamellenstruktur als Einlageschichten zusätzlich
Gewebeeinlagen oder Metallplatten angeordnet sind, vorzugsweise ein bidirektional
orientiertes Gewebe, insbesondere ein bidirektional orientiertes Aramidfasergewebe.
[0018] Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform eines solchen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Verankerungsvorrichtung um eine Mehrzahl, vorzugsweise zwei von
zu einem das Lamellenende räumlich umschliessenden Hohlkörper verbundenen Hohlkörpersegmenten
handelt.
[0019] Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform eines solchen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Verankerungsvorrichtung um mindestens einen axial justierbaren
Zylinder, vorzugsweise mindestens einen axial drehbar gelagerten Stahlzylinder mit
Stellschraube handelt.
[0020] Eine weitere, bevorzugte Ausführungsform eines solchen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Verankerungsvorrichtung um einen Spannkopf handelt, der vorzugsweise
mit Hilfe einer axial geführten Gewindestange justierbar und arretierbar ist.
[0021] Ausserdem betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Verstärkung und/oder
Sanierung von Bauwerken, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man im Rahmen dieses
Verfahrens mindestens eines der tragenden Konstruktionselemente dieses Bauwerkes mit
einer oben beschriebenen Verstärkungsvorrichtung ausstattet.
[0022] Schliesslich betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer Verstärkungsvorrichtung
wie vorstehend beschrieben zur Verstärkung und/oder Sanierung von Bauwerken, vorzugsweise
tragenden Konstruktionselementen auf Betonbasis, insbesondere zur Verstärkung von
Brückenkonstruktionen.
[0023] Im folgenden Textabschnitt werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
im Hinblick auf die in den Figuren 1 bis 3 offenbarten, typischen Ausführungsbeispiele
näher beschrieben:
Ausführungsbeispiele
[0024] Die Figur 1 zeigt ein Beispiele für eine erfindungsgemässe Verstärkungsvorrichtung
und illustriert gleichzeitig das Herstellungsverfahren, wobei im oberen Figurenbereich
eine Längsschnittansicht und darunter eine Querschnittsansicht gezeigt wird. Diese
Ausführungsform der Verstärkungsvorrichtung kann vorzugsweise wie folgt gemäss den
Verfahrensschritten 1. bis 5. hergestellt werden (anstelle der Gewebeeinlagen (1)
können auch ersatzweise Metallplatten verwendet werden):
1. Aufteilen der Lamelle in der Dicke zur Vergrösserung der Oberfläche (in z.B. 2-7
Teile):
a) Aufspleissen von handelsüblichen Lamellen:
- die Lamelle kann beispielsweise mittels eines erhitzten Schneidwerkzeuges (z.B. Messer,
heisser Draht) in die gewünschte Anzahl Teillamellen in der Dicke aufgeteilt werden.
Dieser Prozess ist faserschonender als der bereits bekannte Prozess des Aufspleissens
von Duroplast-Lamellen (siehe Offenbarung der WO 00/50706).
- Die Fasern der Lamellenenden können durch erhitzen von der Matrix freigelegt werden.
Danach können die Fasern in gewünschter Form ausgelegt und in einem Spannkopf verschmolzen
werden.
b) Eine alternative Herstellungsmethode funktioniert wie folgt:
- Eine Lamelle wird aus mehreren dünnen Lagen (sogenannte Tapes) zusammengesetzt. Diese
einzelnen dünnen Tapes werden unter Hitze und Druck miteinander zu einer einzigen
Lamelle verpresst. Einlegen von Trennfolien beim Herstellungsprozess in den Verankerungsbereichen
(keinen Verbund der einzelnen Tapes in den gewünschten Bereichen).
- Zuerst Herstellung des Verankerungskopfes aus den Tapes, erst danach verschweissen
der Tapes auf der freien Länge zu einer Lamelle.
- Die Lamelle wird, vorzugsweise über ihre gesamte Dicke, zwischen den Tapes mit bidirektionalem
Gewebe (siehe Schritt 2.) versehen.
2. Einlegen von bidirektionalem Gewebe (vorzugsweise Aramidgewebe mit Orientierung
von +/- 45°) mit thermoplastischer Matrix. Es wird in jeder 1. entstandenen Trennschicht
ein Gewebe eingelegt.
3. Zusätzlich kann gegebenenfalls der Querschnitt im Verankerungsbereich vergrössert
werden, indem abwechslungsweise ein Gewebe und ein dünnes (ca. 0.2mm) dickes Lamellentape
aussen aufgeklebt werden.
4. Die so erhaltene, sandwichartige Lamellenstruktur wird unter Einwirkung von Hitze
und Druck zu einem Paket verschmolzen. Dieser Vorgang muss unter Umständen in mehreren
Stufen erfolgen (je Einzelschicht).
5. Im Übergang zwischen Lamelle und Kopf können Querzugkräfte infolge sich der Querschnittsänderung
entstehen. Diese können vorzugsweise mittels einer geeigneten Vorrichtung (z.B. Stahl-/
oder Kohlefaserprofil) mit Hilfe von Schrauben zusammengeklemmt werden (3).
[0025] Die Figur 2 gibt mögliche weitere Varianten der Endverankerung einer erfindungsgemässen
Verstärkungsvorrichtung in der Verankerungsvorrichtung wieder, wobei im linken Figurenbereich
eine Längsschnittansicht und im rechten Figurenbereich eine Querschnittsansicht dargestellt
ist.
[0026] Die Literaturstelle EP 1 000 208 B1 (= WO 99/06651) offenbart die gattungsgemässe
Ausführungsform der im Rahmen von Figur 2 wiedergegebenen Zick-Zack Form des Lamellenendes.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Zick-Zack förmige
Lamellenende zusätzlich so abgebogen, dass durch die somit bewirkte Variation der
Lamellenradien in der Verankerungsvorrichtung ein spannungsangepasster Biegeradius
realisiert wird, was die Gefahr des vorstehend diskutierten Auftretens von "Sollbruchstellen"
im Mündungsbereich der Verankerungsvorrichtung zusätzlich reduziert.)
[0027] Mögliche Herstellungsmethoden für diese bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
können wie folgt beschrieben werden, wobei die Verankerungsteile aus einem üblichen
Gebrauchskunststoff oder aus Metall sein können:
1. Zick-Zack - Form:
a) Zunächst wird die Zick-Zack Form des Lamellenendstückes hergestellt (z.B. durch
Erhitzen und Verpressen in einer geeigneten Form), gefolgt vom nachträglichen Einpassen
in eine geeignete Positiv- und Negativform.
b) Einpressen des Endes in eine erhitzte Positiv-Negativ Form, welche die Lamelle
in die gewünschte Zick-Zack Form bringt. Diese Form wird dann als Verankerungsteil
an der Lamelle belassen.
2. Befestigen der Form am Zick-Zack Lamellenendstück:
Die Ummantelungsform (aus einem üblichen Gebrauchskunststoff oder Metall) kann am
Rand verklebt (B1), verschraubt (B2), oder vollflächig umschnürt (B3, z.B. mit Aramid-,
Glas-, oder vorzugsweise Kohlefasern) ausgeführt werden.
[0028] Gemäss einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform kann die Verankerungsvorrichtung
einer wie vorstehend beschriebenen Verstärkungsvorrichtung auf einem Stahlzylinder
basieren, wie schematisch in Figur 3 wiedergegeben (im oberen Bereich ist eine Längsschnittansicht
und darunter eine Draufsicht dargestellt).
[0029] Mögliche Herstellungsmethoden für diese bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
können wie folgt beschrieben werden
1. Damit die Lamelle auf einen so kleinen Radius gewickelt werden kann, muss sie aufgespalten
werden (oder aufgespalten worden sein). Dies kann analog zur Ausführungsform gemäss
Figur 1 (Aufteilen der Lamellendicke zur Vergrösserung der Oberfläche) erfolgen (siehe
oben).
2. Aufwickeln der Lamellenstruktur auf einen Zylinder aus Stahl oder vorzugsweise
faserverstärkten Kunststoff. Die verschiedenen Einzelschichten der Lamellenstruktur
können zur Befestigung durch einen Schlitz geführt werden oder mechanisch (mittels
Querriegel und Schrauben) gehalten werden. Der Spannungsabbau erfolgt durch die Haftreibung
zwischen Zylinder und CFK-Lamelle. Es sollte deshalb die Oberfläche des Zylinders
vorzugsweise möglichst rauh gewählt werden.
3. Durch Erwärmen des Kopfes entsteht ein kompaktes Bauteil.
[0030] Entsprechend einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform ist es auch möglich, jede
Einzelschicht der Lamellenstruktur um jeweils einen Zylinder aus Stahl oder vorzugsweise
faserverstärkten Kunststoff zu wickeln und somit die Verankerungsvorrichtung auf der
Basis mehrerer Zylinder aufzubauen.
1. Verstärkungsvorrichtung für Tragstrukturen, aufweisend eine Lamellenstruktur, die
in eine Verankerungsvorrichtung mündet, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellenstruktur aus einer Mehrzahl von separaten oder separierbaren Einzelschichten
besteht, zwischen denen zumindest im Bereich der Verankerungsvorrichtung Einlageschichten
angeordnet sind.
2. Verstärkungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils beide Enden der Lamellenstruktur in eine Verankerungsvorrichtung münden.
3. Verstärkungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellenstruktur als Einzelschichten Carbonfaserverstärkte Kunststofflamellen
(CFK) aufweist.
4. Verstärkungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelschichten der Lamellenstruktur in eine thermoplastische Matrix eingebettet
sind.
5. Verstärkungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelschichten der Lamellenstruktur auf einem thermoplastischen Gebrauchskunststoff
basieren.
6. Verstärkungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Einzelschichten der Lamellenstruktur als Einlageschichten zusätzlich
Gewebeeinlagen oder Metallplatten angeordnet sind, vorzugsweise ein bidirektional
orientiertes Gewebe, insbesondere ein bidirektional orientiertes Aramidfasergewebe.
7. Verstärkungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Verankerungsvorrichtung um eine Mehrzahl, vorzugsweise zwei von zu
einem das Lamellenende räumlich umschliessenden Hohlkörper verbundenen Hohlkörpersegmenten
handelt, die gegebenenfalls mit Hilfe von durch die gesamte Lamellendicke geführten
Zylinderrbohrungen verbunden, vorzugsweise verschraubt worden sind.
8. Verstärkungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Verankerungsvorrichtung um mindestens einen axial justierbaren Zylinder,
vorzugsweise mindestens einen axial drehbar gelagerten Zylinder aus Stahl oder besonders
bevorzugt faserverstärkten Kunststoff handelt, der gegebenenfalls mit einer Stellschraube
versehen ist.
9. Verstärkungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Verankerungsvorrichtung um einen Spannkopf handelt, der vorzugsweise
mit Hilfe einer axial geführten Gewindestange justierbar und arretierbar ist.
10. Verfahren zur Herstellung einer Verstärkungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren folgende Schritte aufweist:
(a) Aufspleissen von üblichen Lamellen zu einer Mehrzahl von Einzelschichten in an
sich bekannter Weise;
(b) Einlegen einer Mehrzahl von Einlageschichten zwischen die nach (a) hergestellten
Einzelschichten;
(c) Verschmelzen der Lamellenstruktur zu einem sandwichartigen Paket, vorzugsweise
durch Einwirkung von Hitze und/oder Druck;
(d) Anbringen der Verankerungsvorrichtung, vorzugsweise mit Hilfe einer geeigneten
Klemmvorrichtung.
11. Verfahren zur Herstellung einer Verstärkungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren folgende Schritte aufweist:
(a) Kombination einer Mehrzahl üblicher Einzelschichten einer üblichen Lamellenstruktur
mit einer Mehrzahl von Einlageschichten zu einer vorzugsweise alternierend angeordneten
Lamellenstruktur in an sich bekannter Weise;
(b) Verschmelzen der Lamellenstruktur zu einem sandwichartigen Paket, vorzugsweise
durch Einwirkung von Hitze und/oder Druck;
(c) Anbringen der Verankerungsvorrichtung, vorzugsweise mit Hilfe einer geeigneten
Klemmvorrichtung.
12. Verfahren zur Herstellung einer Verstärkungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 10
oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zusätzlich einen Schritt aufweist, im Rahmen dessen der Querschnitt
der Lamellenstruktur im Bereich der Verbindung mit der Verankerungsvorrichtung vergrössert
wird, indem zusätzliche Einzelschichten und/oder Einlageschichten vorzugsweise alternierend
auf die Lamellenstruktur aufgebracht werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils beide Enden der Lamellenstruktur in eine Verankerungsvorrichtung münden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellenstruktur als Einzelschichten Carbonfaserverstärkte Kunststofflamellen
(CFK) aufweist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelschichten der Lamellenstruktur in eine thermoplastische Matrix eingebettet
sind.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelschichten der Lamellenstruktur auf einem thermoplastischen Gebrauchskunststoff
basieren.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Einzelschichten der Lamellenstruktur als Einlageschichten zusätzlich
Gewebeeinlagen oder Metallplatten angeordnet sind, vorzugsweise ein bidirektional
orientiertes Gewebe, insbesondere ein bidirektional orientiertes Aramidfasergewebe.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Verankerungsvorrichtung um eine Mehrzahl, vorzugsweise zwei von zu
einem das Lamellenende räumlich umschliessenden Hohlkörper verbundenen Hohlkörpersegmenten
handelt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Verankerungsvorrichtung um mindestens einen axial justierbaren Zylinder,
vorzugsweise mindestens einen axial drehbar gelagerten Zylinder aus Stahl oder besonders
bevorzugt faserverstärkten Kunststoff handelt, der gegebenenfalls mit einer Stellschraube
versehen ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Verankerungsvorrichtung um einen Spannkopf handelt, der vorzugsweise
mit Hilfe einer axial geführten Gewindestange justierbar und arretierbar ist.
21. Verfahren zur Verstärkung und/oder Sanierung von Bauwerken, dadurch gekennzeichnet, dass man im Rahmen dieses Verfahrens mindestens eines der tragenden Konstruktionselemente
dieses Bauwerkes mit einer Verstärkungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
9 ausstattet.
22. Verwendung einer Verstärkungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Verstärkung
und/oder Sanierung von Bauwerken, vorzugsweise tragenden Konstruktionselementen auf
Betonbasis, insbesondere Brückenkonstruktionen.