[0001] Die Erfindung betrifft einen Kachelofen.
[0002] Derartige Kachelöfen werden in Wohnhäusern zunehmend als Zusatz zu einer Zentralheizung
eingesetzt, wobei die Kachelöfen insbesondere als Notlauf-Heizungen verwendbar sind.
[0003] Ein wesentlicher Vorteil des Einsatzes von Kachelöfen als Heizungssystem in Wohnhäusern
besteht in deren hohen Umweltverträglichkeit. In den Kachelöfen wird als Brennmaterial
Holz verwendet, wobei hierzu insbesondere auch Holzabfälle wie Hackschnitzel, gepresste
Holzbriketts, Pellets oder dergleichen verwendet werden können.
[0004] Da das als Brennmaterial verwendete Holz einen nachwachsenden Rohstoff bildet, wird
ein geschlossener CO
2-Kreislauf und damit eine CO
2-neutrale Heizung erhalten.
[0005] Ein derartiger Kachelofen ist aus der DE 31 04 666 A1 bekannt. Dieser Kachelofen
weist als Innenschicht, welche einen Feuerungsraum umgibt, eine Schicht aus wärmespeichernden
Beton auf. Diese Schicht weist zum Schutz gegen Beschädigungen aufgrund von Wärmespannungen
Schlitze auf, die zum Feuerungsraum hin ausmünden. Die Betonschicht ist in einen Rahmen
aus hitzebeständigem Material eingegossen. Der Rahmen besteht vorzugsweise aus Gusseisen,
an dessen Außenseite Kacheln angegossen sind.
[0006] Eine wesentliche Schwierigkeit bei der Holzverfeuerung mittels Kachelöfen besteht
darin, dass diese nicht bei beliebig kleinen Brennerleistungen betrieben werden können.
Dies beruht darauf, dass bei kleinen Brennerleistungen der Abbrandprozess des Holzes
im Kachelofen einen geringen Wirkungsgrad aufweist. Insbesondere entstehen dann bei
der Verbrennung zahlreiche schädliche Nebenprodukte. Ursache hierfür sind unvollständige
Verbrennungsprozesse oder bei der Verbrennung auftretende Flammen, welche zu große
und kalte Außenzonen aufweisen. Bei der Verbrennung von Holz entstehen dabei insbesondere
eine Vielzahl von Kohlenwasserstoffen bis hin zu Teer. Bei der Verfeuerung von Holzscheiten
liegen die kleinsten sinnvollen Brennerleistungen im Bereich zwischen 5 und 7 kW.
Durch die fortschreitende Verbesserung der Wärmedämmung in modernen Wohnhäusern werden
selbst an Wintertagen Heizleistungen benötigt, die typischerweise nur bei 2 bis 3
kW für das gesamte Haus und bei 0,4 bis 0,6 kW für einen großen Wohnraum liegen und
damit signifikant unterhalb der Brennerleistung eines Kachelofens liegen.
[0007] Um die Heizleistung des Kachelofens in geeigneter Weise zu dosieren wird dieser in
einem Intervallbetrieb betrieben, d.h. der Kachelofen wird während vorgegebener Heizintervalle
bei Volllast betrieben und anschließend während vorgegebener Ruheintervalle abgeschaltet.
[0008] Ein Beispiel für den Intervallbetrieb eines Kachelofens gemäß dem Stand der Technik
ist in Figur 1 dargestellt. Das Diagramm gemäß Figur 1 zeigt den Heizbetrieb des Kachelofens
über 24 Stunden. Dabei erstreckt sich das Heizintervall über die ersten 4 Stunden,
bei welcher der Kachelofen bei Volllast betrieben wird, welche einer Brennerleistung
von 7 kW entspricht.
[0009] Während des Heizintervalls steigt die vom Kachelofen abgegebene Heizleistung nahezu
linear von 0 kW auf etwa 3 kW an. In dem darauffolgenden Ruheintervall sinkt die abgegebene
Heizleistung rasch ab. Bereits 8 Stunden nach Beginn des Ruheintervalls ist die Heizleistung
auf etwa 1kW abgesunken. Etwa 20 Stunden nach Beginn des Ruheintervalls ist die Heizleistung
auf nahezu 0 kW abgesunken.
[0010] Wie aus dem Diagramm gemäß Figur 1 ersichtlich, weist der zeitliche Verlauf der abgegebenen
Heizleistung des Kachelofens erhebliche Schwankungen auf, so dass eine gleichmäßige
Beheizung eines Wohnraumes mittels des Kachelofens nicht gewährleistet ist. Weiterhin
ist nachteilig, dass innerhalb des Ruheintervalls die abgegebene Heizleistung rasch
abnimmt, so dass während eines Tages mehrere Heizintervalle vorgesehen werden müssen,
um eine ausreichende Beheizung des Wohnraumes zu erhalten.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kachelofen der eingangs genannten
Art so auszubilden, dass dieser bei geringem konstruktiven Aufwand zur gleichmäßigen
Beheizung von Wohnräumen insbesondere in modernen Niedrigenergiehäusern geeignet ist.
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0013] Der erfindungsgemäße Kachelofen weist einen einen Feuerungsraum begrenzenden Speicherkern
mit hoher Wärmespeicherkapazität auf sowie eine an die Außenseite des Speicherkerns
anschließende Isolationsschicht und einen an die Außenseite der Isolationsschicht
anschließenden Außenmantel.
[0014] Der Speicherkern besteht aus Ziegelsteinen oder besonders bevorzugt aus Stahlbeton-Fertigteilen.
Die Isolationsschicht besteht vorzugsweise aus Glaswolle oder Steinwolle. Der Außenmantel
weist eine geringere Wärmespeicherkapazität als der Speicherkern auf und besteht aus
gemauerten Steinen oder Betonfertigteilen. Der Außenmantel ist mit einer Verkleidung,
insbesondere mit Kacheln verkleidet.
[0015] Der so ausgebildete erfindungsgemäße Kachelofen weist einen einfachen modularen Aufbau
auf und kann insbesondere als Bausatz auch nachträglich mit geringem Konstruktions-
und Kostenaufwand in Wohnhäusern eingebaut werden.
[0016] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Kachelofens besteht darin, dass mit
diesem bei geringem Energieeinsatz eine gleichmäßige Beheizung von Wohnräumen ermöglicht
wird. Dies ist in dem Diagramm gemäß Figur 2 veranschaulicht. Das Diagramm zeigt ein
Beispiel eines Intervallbetriebs des erfindungsgemäßen Kachelofens über den Zeitraum
von 24 Stunden.
[0017] Analog zu dem Diagramm gemäß Figur 1 erstreckt sich das Heizintervall über die ersten
4 Stunden, bei welchen der Kachelofen bei Volllast, d.h. bei einer konstanten Brennerleistung
von 7kW betrieben wird. Daran schließt ein Ruheintervall mit einer Dauer von 20 Stunden.
[0018] Durch den mehrschichtigen Aufbau des Kachelofens, insbesondere durch die Isolationsschicht
zwischen Speicherkern und Außenmantel, steigt die vom Kachelofen abgegebene Heizleistung
im Gegensatz zu herkömmlichen Kachelöfen gemäß Figur 1 während des Heizintervalls
nur langsam auf einen Wert unterhalb von 0,5 kW an. Das Maximum der abgegebenen Heizleistung,
welches etwa bei 0,6 kW liegt, wird erst nach etwa 8 Stunden, also 4 Stunden nach
Beginn des Ruheintervalls erreicht.
[0019] Dieser Wert der abgegebenen Heizleistung bleibt über einen großen Zeitraum nahezu
konstant, obwohl der Kachelofen nicht mehr befeuert wird. Erst nach weiteren 16 Stunden
also bei Ablauf des Ruheintervalls sinkt die abgegebene Heizleistung auf einen Wert
von etwa 0,45 kW ab.
[0020] Dieser Wert bildet einen Sockelwert, von welchem aus während der nächsten Heizperiode
der Kachelofen von neuem aufgeheizt wird. Damit kann mit einer einzigen Heizperiode
von maximal 4 Stunden eine über den gesamten Tag gleichmäßige Beheizung des Wohnraumes
erzielt werden. Dabei können wie aus Figur 2 ersichtlich auch geringe Heizleistungen
über einen langen Heizraum konstant und reproduzierbar vorgegeben werden.
[0021] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Kachelofen mit einem Deckel verschließbare
Öffnungen auf. Der Deckel kann vorzugsweise in verschiedenen Stellungen an der Öffnung
positioniert werden, so dass eine vorgegebene Menge an Warmluft aus dem Innern des
Kachelofens in den Wohnraum strömen kann. In diesem Fall erfolgt die Grundheizleistung
über die Wärmeleitung durch den Außenmantel, während durch dosierbares Öffnen des
Deckels eine zusätzliche, einstellbare Heizleistung erhalten wird. Die Verstellung
des Deckels kann wahlweise über Regeleinrichtungen automatisch in Abhängigkeit der
Raumtemperatur erfolgen.
[0022] Weiterhin dienen derartige Öffnungen zur Inspektion und Reinigung des Ofens.
[0023] Schließlich können in derartige Öffnungen auch Einsätze eingeführt werden. Derartige
Einsätze dienen zum einen zur Lagerung von zu erwärmenden Gegenständen wie zum Beispiel
Wärmflaschen. Weiterhin können die Einsätze auch als Verdampfer-Einsätze ausgebildet
sein, welche zur Raumbefeuchtung des Wohnraumes einsetzbar sind. Die Heiz- und Befeuchtungswirkung
über die Öffnungen können durch Eindringen von Dämm-Materialien in die Öffnungen dosiert
werden.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Kachelofen
Heizwasserleitungen auf, welche in dem Außenmantel geführt sind. Diese Heizwasserleitungen
sind insbesondere durch die Isolationsschicht gegen die Wärme im Feuerungsraum geschützt.
Bei deaktiviertem, erkaltetem Kachelofen kann heißes Wasser in die Heizwasserleitungen
des Kachelofens eingespeist werden, wodurch sich der Außenmantel erwärmt. In diesem
Fall bildet der Außenmantel mit den Heizwasserleitungen einen Heizkörper.
[0025] Während des Heizbetriebs des Kachelofens wird das in den Heizwasserleitungen geführte
Wasser erhitzt. Dieses kann zur Beheizung weiterer Räume aus dem Kachelofen abgeführt
werden.
[0026] Die Erfindung wird im nachstehenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- Zeitdiagramm des Betriebs eines Kachelofens gemäß dem Stand der Technik.
- Figur 2
- Zeitdiagramm des Betriebs des erfindungsgemäßen Kachelofens.
- Figur 3
- Schematische Darstellung des Aufbaus des erfindungsgemäßen Kachelofens mit einem Speicherkern
einer Isolationsschicht und einem Außenmantel.
- Figur 4
- Schematische Darstellung eines Elements des Speicherkerns des Kachelofens gemäß Figur
3.
- Figur 5
- Schematische Darstellung erster Elemente des Außenmantels des Kachelofens gemäß Figur
3.
- Figur 6
- Schematische Darstellung zweiter Elemente des Außenmantels des Kachelofens gemäß Figur
3.
- Figur 7
- Schematische Darstellung einer verschließbaren Öffnung im Außenmantel des Kachelofens
gemäß Figur 3.
[0027] Figur 3 zeigt den Aufbau eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Kachelofens
1. Der Kachelofen 1 weist einen Speicherkern 2 auf, welcher einen Feuerungsraum 3
umschließt. In dem Feuerungsraum 3 sind als konventionelle Heizvorrichtungen ein Ofen
4 und ein Nachheizkasten 5 vorgesehen, welche über ein Rohr 6 verbunden sind. Von
dem Nachheizkasten 5 führt ein weiteres Rohr 7 aus dem Kachelofen 1 zu einem Kamin.
Der Ofen 4 und der Nachheizkasten 5 bestehen aus Stahl oder Gusseisen.
[0028] Der Speicherkern 2 ist an seiner Außenseite von einer Isolationsschicht 8 umschlossen.
Diese befindet sich an der Innenseite eines Außenmantels 9. Auf die Außenseite des
Außenmantels 9 ist eine Verkleidung 10 aufgebracht. Die Verkleidung 10 kann als Putzschicht
ausgebildet sein oder aus Marmor, Terrakotta, Fliesen, Kupferblechen oder aus Edelstahl-Lochblatten
bestehen.
[0029] Der Speicherkern 2 besteht aus einem Material mit hoher Wärmespeicherkapazität. Hierfür
eignen sich beispielsweise Ziegelsteine. Im vorliegenden Fall besteht der Speicherkern
2 aus Stahlbeton-Fertigteilen 11. Prinzipiell kann der Speicherkern 2 eine geschlossene
Schale bilden. Im vorliegenden Fall besteht der Speicherkern 2 aus einer Anordnung
von mehreren in Abstand nebeneinander stehenden Speichersäulen aus Stahlbeton. Ein
Ausführungsbeispiel einer derartigen Speichersäule ist in Figur 4 dargestellt. Die
Speichersäule ist L-förmig ausgebildet und besteht aus einem Bodenteil 12 und einem
von diesem nach oben hervorstehenden Wandelement 13. Die Breite der Speichersäule
beträgt etwa 20 cm, deren Höhe beträgt etwa 130 cm. Das Bodenteil 12 weist eine im
wesentlichen quadratische Grundfläche mit einer Kantenlänge von etwa 20 cm auf. Die
Wandstärke der Speichersäule ist konstant und beträgt etwa 6 cm. Das Gewicht der Speichersäule
ist damit so bemessen, dass diese von einer Person getragen werden kann. Mit den Speichersäulen
können nahezu beliebige Querschnitte des Speicherkerns 2 erzeugt werden. Im vorliegenden
Fall weist der Speicherkern 2 einen rechteckigen Querschnitt auf.
[0030] Die an die Innenseite des Außenmantels 9 aufgebrachte Isolationsschicht 8 besteht
aus Steinwolle oder Glaswolle. Die Dicke der Isolationsschicht 8 ist kleiner als 10
cm und beträgt im vorliegenden Fall etwa 4 cm.
[0031] Der Außenmantel 9 weist eine mittlere bis kleine Wärmespeicherkapazität auf, wobei
diese in jedem Fall kleiner ist als die Wärmespeicherkapazität des Speicherkerns 2.
Der Außenmantel 9 bildet eine geschlossene Schale mit Seitenwänden und eine Decke.
Als Materialien für den Außenmantel 9 können prinzipiell gemauerte Steine verwendet
werden. Im vorliegenden Fall besteht der Außenmantel 9 aus tragbaren Betonfertigteilen.
Diese Betonfertigteile sind als Formteile 14a-e ausgebildet und bestehen beispielsweise
aus Stahl-Leichtbeton oder Gasbeton.
[0032] Die Formteile 14a-e des Außenmantels 9 weisen je nach Geometrie des Kachelofens 1
unterschiedliche Formen auf und sind formschlüssig aneinander ansetzbar. Ein Beispiel
derartiger ein Segment einer Seitenwand des Kachelofens 1 bildender Formteile 14a-e
ist in Figur 5 dargestellt. Figur 5 zeigt ein Ecksegment der Seitenwand des Kachelofens
1. Dieses wird durch zwei längliche Formteile 14a, b gebildet, welche über ein Verbindungs-Formteil
14c mit trapezförmigem Querschnitt miteinander verbunden sind. Generell sind die Formteile
14a-e in unterschiedlichen Geometrien verfügbar, so dass damit Kachelöfen in unterschiedlichen
geometrischen Ausführungsformen herstellbar sind. Auf diese Weise kann der Kachelofen
1 als Bausatz hergestellt und an unterschiedliche Wohnraumgeometrien flexibel angepasst
werden.
[0033] Wie aus Figur 5 ersichtlich, sind die einzelnen Formteile 14a-c des Außenmantels
9 durch Befestigungselemente 15 miteinander verbunden. Die Befestigungselemente 15
bestehen aus Stahl und sind plattenförmig ausgebildet. Diese Befestigungsmittel werden
auf die Stirnseiten benachbarter Formteile 14a-e aufgeschraubt.
[0034] Wie aus Figur 5 weiter ersichtlich, verlaufen in den Formteilen 14a-e des Außenmantels
9 Heizwasserleitungen 16. Diese verlaufen im vorliegenden Fall mäanderförmig im Innern
des Außenmantels 9.
[0035] Während des Heizbetriebs des Kachelofens 1 wird das Wasser in den Heizwasserleitungen
16 erhitzt. Dieses erhitzte Wasser kann aus dem Kachelofen 1 abgeführt und zur Heizung
weiterer Wohnräume oder dergleichen verwendet werden.
[0036] Falls der Kachelofen 1 nicht befeuert ist, kann über die Heizwasserleitungen 16 heißes
Wasser dem Kachelofen 1 zugeführt werden. In diesem Fall übernimmt der Kachelofen
1 die Funktion eines konventionellen Heizkörpers.
[0037] Figur 6 zeigt zwei weitere Formteile 14d, e des Außenmantels 9. Eines der Formteile
14d ist Bestandteil einer Seitenwand des Außenmantels 9. Auf dieses Formteil 14d ist
ein zweites Formteil aufgesetzt, welches Bestandteil der Decke des Außenmantels 9
ist. Die Befestigung der Formteile 14d, e erfolgt analog zu dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 5.
[0038] Wie aus Figur 6 ersichtlich steht von der Oberseite des ersten Formteils 14d ein
am äußeren Rand verlaufenden Vorsprung 17 hervor, der bündig mit der Außenseite des
Außenmantels 9 abschließt. Auf diesem Vorsprung 17 sitzt das zweite Formteil 14e mit
seiner Unterseite auf. Dadurch entsteht zwischen den Formteilen 14d, e eine Ausnehmung
18, die zur Innenseite des Außenmantels 9 hin ausmündet. In dieser Ausnehmung 18,
die vorzugsweise entlang des gesamten Umfangs des Außenmantels 9 verläuft, ist eine
weitere Heizwasserleitung 16 geführt. Die Öffnung 19 der Ausnehmung 18 ist mit der
Isolationsschicht 8 verschlossen, wodurch die Heizwasserleitung 16 gegen die Wärmeentwicklung
im Feuerungsraum 3 geschützt ist.
[0039] Fig. 7 zeigt eine Öffnung 19 im Außenmantel 9 des Kachelofens 1. Die Öffnung 19 ist
mit einem Deckel 20 verschließbar, der von einer Isolierplatte gebildet ist. Im vorliegenden
Fall ist der Deckel 20 in die Öffnung 19 einsetzbar. In einer vorteilhaften Weiterbildung
ist zur Verstellung des Deckels 20 eine nicht dargestellte mechanische Betätigungsvorrichtung
vorgesehen, welche beispielsweise einen Exzenter aufweist. Damit kann der Deckel 20
variabel in unterschiedlichen Kippstellungen fixiert werden.
[0040] Die Öffnung 19 weist unterschiedliche Funktionen auf. Zum einen dient die Öffnung
19 zur Inspektion und Reinigung des Kachelofens 1. Weiterhin kann die Beheizung des
Wohnraumes manuell durch Verstellen der Deckelposition reguliert werden. Je nachdem,
wie groß der vorliegende Spalt zwischen Deckel 20 und Öffnung 19 ist, strömt eine
bestimmte Menge an Warmluft aus dem Innern des Kachelofens 1 in den zu beheizenden
Wohnraum. Prinzipiell kann die Öffnung 19 auch mit verstellbaren Lamellen oder dergleichen
verschlossen werden. Weiterhin kann wie in Figur 7 dargestellt ein Einsatz 21 in die
Öffnung 19 eingesetzt werden. Im vorliegenden Fall dient der Einsatz 21 zur Lagerung
von Gegenständen 22. Der Gegenstand 22 ist beispielsweise von einer Wärmflasche gebildet,
die durch die Warmluft im Kachelofen 1 erhitzt wird.
[0041] Die Wärmezufuhr aus dem Innern des Kachelofens 1 zu dem erwärmenden Gegenstand 22
kann dadurch dosiert werden, dass auf den Boden des Einsatzes 21 Dämm-Material gelegt
wird. Im vorliegenden Fall besteht das Dämm-Material aus weiteren Isolierplatten 23,
24. Mit diesem Dämm-Material wird zugleich die Luftzufuhr aus dem Innern des Kachelofens
1 über die Öffnung 19 zum Wohnraum dosiert.
[0042] Generell können in derartige Öffnungen 19 auch Verdampfer-Einsätze eingebracht werden.
Mit diesen wird eine Raumluftbefeuchtung des Wohnraumes erzielt. Durch Einbringen
von Dämm-Material in den Verdampfer-Einsatz wird eine reduzierte Raumbefeuchtung erhalten.
[0043] Der Kachelofen 1 wird vorzugsweise im Intervallbetrieb betrieben, wobei in Heizintervallen
der Kachelofen 1 bei Volllast betrieben wird und in Ruheintervallen der Kachelofen
1 unbeheizt bleibt.
[0044] Zur Optimierung der Abfolgen der Heiz- und Ruheintervalle kann optional eine nicht
dargestellte Auswerteeinheit vorgesehen werden. Die Auswerteeinheit besteht aus einem
Mikroprozessorsystem, an welches drei Temperaturfühler angeschlossen sind.
[0045] Mit einem ersten Temperaturfühler wird die Temperatur im Bereich des Speicherkerns
2 des Kachelofens 1 gemessen. Mit einem zweiten Temperaturfühler wird die Temperatur
des Wohnraumes gemessen, in welchem sich der Kachelofen 1 befindet. Mit einem dritten
Temperaturfühler wird die Außentemperatur am Gebäude gemessen, in welchem sich der
Kachelofen 1 befindet.
[0046] In Abhängigkeit der Messwerte der Temperaturfühler werden in den Auswerteeinheit
die Abfolge und Zeitdauer der Heiz- und Ruheintervalle errechnet, um eine konstante,
vorgegebene Raumtemperatur zu erzielen. Diese Intervallfolgen werden auf einem Display
angezeigt, so dass in Abhängigkeit der Anzeigewerte der Kachelofen 1 entsprechend
von einer Bedienperson betrieben werden kann.
Bezugszeichenliste
[0047]
- (1)
- Kachelofen
- (2)
- Speicherkern
- (3)
- Feuerungsraum
- (4)
- Ofen
- (5)
- Nachheizkasten
- (6)
- Rohr
- (7)
- Rohr
- (8)
- Isolationsschicht
- (9)
- Außenmantel
- (10)
- Verkleidung
- (11)
- Stahlbeton-Fertigteil
- (12)
- Bodenteil
- (13)
- Wandelement
- (14a-e)
- Formteile
- (15)
- Befestigungselement
- (16)
- Heizwasserleitung
- (17)
- Vorsprung
- (18)
- Ausnehmung
- (19)
- Öffnung
- (20)
- Deckel
- (21)
- Einsatz
- (22)
- Gegenstand
- (23)
- Isolierplatte
- (24)
- Isolierplatte
1. Kachelofen mit einem einen Feuerungsraum begrenzenden Speicherkern mit hoher Wärmespeicherkapazität,
einer an der Außenseite des Speicherkerns (2) anschließenden Isolationsschicht (8)
und einem an der Auβenseite der Isolationsschicht (8) anschließenden Außenmantel (9).
2. Kachelofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicherkern (2) aus Ziegelsteinen besteht.
3. Kachelofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicherkern (2) aus Stahlbeton-Fertigteilen (11) besteht.
4. Kachelofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlbeton-Fertigteile (11) als Speichersäulen mit einem Bodenteil (12) und einem
von diesem nach oben hervorstehenden Wandelement (13) ausgebildet sind.
5. Kachelofen nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die den Speicherkern (2) bildenden Stahlbeton-Fertigteile (11) in Abstand nebeneinander
angeordnet sind.
6. Kachelofen nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolationsschicht (8) aus Steinwolle oder Glaswolle besteht.
7. Kachelofen nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Isolationsschicht (8) maximal 10 cm beträgt.
8. Kachelofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Isolationsschicht (8) 3 - 5 cm beträgt.
9. Kachelofen nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolationsschicht (8) an der Innenseite des Außenmantels (9) angebracht ist.
10. Kachelofen nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenmantel (9) eine geringere Wärmespeicherkapazität als der Speicherkern (2)
aufweist.
11. Kachelofen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenmantel (9) aus gemauerten Steinen besteht.
12. Kachelofen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenmantel (9) aus Betonfertigteilen besteht.
13. Kachelofen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Betonfertigteile aus Stahl-Leichtbeton oder Gasbeton bestehen.
14. Kachelofen nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Betonfertigteile als formschlüssig aneinander anschließbare über Befestigungselemente
(15) verbindbare Formteile (14a-e) ausgebildet sind.
15. Kachelofen nach einem der Ansprüche 1 - 14, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Außenmantel (9) Heizwasserleitungen (16) geführt sind.
16. Kachelofen nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenmantel (9) durch Zufuhr von Heißwasser in den Heizwasserleitungen (16) aufheizbar
ist.
17. Kachelofen nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die in diesem generierte Wärmeenergie zur Aufheizung des in den Heizwasserleitungen
(16) geführten Wassers verwendet wird.
18. Kachelofen nach einem der Ansprüche 15 - 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizwasserleitungen (16) in Ausnehmungen (18) des Außenmantels (9) verlaufen,
welche an der Innenseite des Außenmantels (9) ausmünden.
19. Kachelofen nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (19) der Ausnehmungen (18) mit der Isolationsschicht (8) verschlossen
sind.
20. Kachelofen nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände einer Ausnehmung (18) von zwei aneinander angrenzenden Formteilen
(14d, e) des Außenmantels (9) gebildet sind.
21. Kachelofen nach einem der Ansprüche 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass an der Seitenwand eines Formteils (14d) ein Vorsprung (17) ausmündet, welcher den
Boden einer Ausnehmung (18) bildet.
22. Kachelofen nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorsprung (17) bündig mit der Außenseite des Außenmantels (9) abschließt.
23. Kachelofen nach einem der Ansprüche 1 - 22, dadurch gekennzeichnet, dass an der Außenseite des Außenmantels (9) eine Verkleidung (10) angebracht ist.
24. Kachelofen nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkleidung (10) aus einer Putzschicht, aus Marmor, Terrakotta, Fliesen, Kupferblechen
oder aus Edelstahl-Lochblechen besteht.
25. Kachelofen nach einem der Ansprüche 1 - 24, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Außenmantel (9) wenigstens eine mit einem Deckel (20) abschließbare Öffnung
(19) vorgesehen ist.
26. Kachelofen nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (20) von einer Isolierplatte gebildet ist.
27. Kachelofen nach einem der Ansprüche 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Deckels (20) mittels einer mechanischen Betätigungsvorrichtung einstellbar
ist.
28. Kachelofen nach einem der Ansprüche 25 - 27, dadurch gekennzeichnet, dass in die Öffnung (19) ein Verdampfer-Einsatz einbringbar ist.
29. Kachelofen nach einem der Ansprüche 25 - 28, dadurch gekennzeichnet, dass in die Öffnung (19) ein Einsatz (21) zur Aufnahme von zu erwärmenden Gegenständen
(22) einbringbar ist.
30. Kachelofen nach einem der Ansprüche 1 - 29, dadurch gekennzeichnet, dass dessen Heizbedarf in einer Auswerteeinheit selbsttätig ermittelt wird.
31. Kachelofen nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung des Heizbedarfs in Abhängigkeit der Messwerte von Temperaturfühlern
ermittelt wird, mittels deren die Temperaturen innerhalb und außerhalb des Kachelofens
(1) ermittelt werden.