[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Berührungsschutzvorrichtung für eine Schutzkontakt-Steckdose
mit federbelastetem Drehschieber gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung
kann beispielsweise bei Unterputz-Steckdosen verwendet werden.
[0002] Handelsübliche Steckdosen mit erhöhtem Berührungsschutz entsprechen der E DIN VDE
0624-1, wobei der erhöhte Berührungsschutz durch Verwendung eines Schutzschiebers
verwirklicht wird. Dieser Schutzschieber schirmt automatisch die spannungsführenden
Kontakte der Steckdose ab, sobald der Stecker aus der Steckdose herausgezogen wird.
Der Berührungsschutz ist so beschaffen, daß er nicht in einfacher Art und Weise durch
Einführen von anderen Gegenständen als Steckern in die Steckdose umgangen werden kann.
Beim Einführen eines geeigneten Steckers wird der Berührungsschutz über eine "schiefe
Ebene" geöffnet und die Steckerstifte kommen ordnungsgemäß mit den spannungsführenden
Kontakten der Steckdose in Berührung. Beim Herausziehen des Steckers drückt eine Rückstellfeder
den Berührungsschutz zurück in seine die Steckeröffnungen verschließende, schützende
Position.
[0003] Aus der DE-PS20 38 508 ist eine elektrische Sicherheitssteckdose bekannt, bei welcher
ein Drehschieber zur Abdeckung von Steckeröffnungen zur Einführung von Stekkerstiften
dient, wobei der Drehschieber von einer Schenkelfeder beaufschlagt wird, um die zur
Rückstellung in die geschlossene Position erforderliche Federkraft zur Verfügung zu
stellen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Berührungsschutzvorrichtung mit Drehschieber
für eine Schutzkontakt-Steckdose der eingangs genannten Art anzugeben, welche vollautomatisch
montierbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bei der
vorgeschlagenen Berührungsschutzvorrichtung die Anzahl der verwendeten Teile sowie
die Teile- und die Montagekosten sehr gering gehalten werden. Es ist nicht erforderlich,
eine separate Rückstellfeder zu fertigen und zu montieren. Der vorgeschlagene Drehschieber
ist weitgehend symmetrisch ausgebildet, so daß sich auch hierdurch eine Erleichterung
bei der Montage ergibt.
[0007] Weitere Vorteile sind aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- eine prinzipielle Darstellung der Komponenten der Berührungsschutzvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Sicht auf die Berührungsschutzvorrichtung bei geschlossener Position,
- Fig. 3
- eine Sicht auf die Berührungsschutzvorrichtung bei geöffneter Position.
[0010] In Fig. 1 ist eine prinzipielle Darstellung der Komponenten der Berührungsschutzvorrichtung
dargestellt. Es ist die Rückseite eines Steckdoseneinsatzes 1 (C-Scheibe) einer Schutzkontakt-Steckdose
zu erkennen, wobei an dieser Rückseite ein Berührungsschutz-Unterteil 2 ausgebildet
- vorzugsweise einstückig angeformt - ist. Weitere Hauptkomponenten der Berührungsschutzvorrichtung
sind ein Drehschieber 8 und eine Berührungsschutz-Abdeckung 15.
[0011] Das Berührungsschutz-Unterteil 2 weist einen (auch zur Befestigung des Sockels dienenden)
zentralen Zapfen 3 mit Rastverbindung 4 auf, welcher in eine korrespondierende Bohrung
16 der Berührungsschutz-Abdeckung 15 eingreift, wobei entweder durch die Rastverbindung
(Schnappverbindung) selbst oder mittels zusätzlicher geeigneter Befestigungsmittel
(beispielsweise eine auf ein Gewinde des Zapfens 2 schraubbare Mutter) eine formschlüssige
Verbindung zwischen Berührungsschutz-Unterteil 2 und Berührungsschutz-Abdeckung 15
erfolgt. Der in den Innenraum zwischen Berührungsschutz-Unterteil 2 und Berührungsschutz-Abdeckung
15 eingelegte Drehschieber 8 ist mit seiner zentralen Bohrung 9 auf den Zapfen 3 aufgesteckt
und derart zwischen einer geschlossenen Position und einer geöffneten Position drehbar
beweglich.
[0012] Das Berührungsschutz-Unterteil 2 weist zwei Führungsschienen 5, 6 für den Eingriff
von Federarmen 12, 13 des Drehschiebers 8 auf. Diese Federarme 12, 13 sind an den
Hauptkörper des Drehschiebers, d. h. an Seitenarmen 10, 11 des Drehschiebers 8 angeformt,
wobei diese Seitenarme 10, 11 bei geschlossener Position eine Abdeckung von Steckeröffnungen
(siehe Ziffer 7 in Fig. 3) sicherstellen. Die Führungsbahnen der Führungsschienen
5, 6 führen zum Aufbau von Federkräften in den Federarmen 12, 13 während der Drehung
des Drehschiebers 8, wobei diese Federkräfte nach Entfernung der Steckerstifte aus
dem Steckdoseneinsatz eine selbsttätige Rückstellung des Drehschiebers 8 bewirken.
[0013] Der Drehschieber 8 ist als Einkomponenten-Spritzgießteil oder als 2K-Spritzgiessteil
(Zwei-Komponenten-Spritzgiessteil) ausgeführt. Bei Ausgestaltung als 2K-Spritzgiessteil
wird die harte Komponente (Bildung der Seitenarme) dabei beispielsweise durch ein
Polycarbonat und die weiche Komponente (Bildung der Federarme) beispielsweise durch
ein Elastomer, thermoplastisches Elastomer oder Silikon gebildet.
[0014] In Fig. 1 sind des weiteren Steckeröffnungen 17 in der Berührungsschutz-Abdeckung
zu erkennen, welche das Einstecken von Steckerstiften in den Sockel bei geöffneter
Position der Berührungsschutzvorrichtung ermöglichen.
[0015] In Fig. 2 ist eine Sicht auf die Berührungsschutzvorrichtung bei geschlossener Position
dargestellt (bei abgenommener Berührungsschutz-Abdeckung). Die beiden Federarme 12,
13 greifen über die Anfangsbereiche der Führungsschienen 5, 6 des Berührungsschutz-Unterteils
2 und drücken mit relativ geringer Federkraft gegen diese Führungsschienen. Die Steckeröffnungen
(siehe Ziffer 7 in Fig. 3) werden durch die beiden Seitenarme 10, 11 des Drehschiebers
8 verschlossen.
[0016] Der Drehschieber 8 weist als schiefe Ebenen ausgebildete Eingriffsmulden für die
Steckerstifte eines Steckers auf. Werden gleichzeitig beide Steckerstifte in die Steckeröffnungen
(siehe Ziffer 7 in Fig. 3) des Steckdoseneinsatzes 1 eingesteckt, wird gegen die Federkraft
der Federarme 12, 13 eine Drehbewegung des Drehschiebers 8 bewirkt, welche zur Öffnung
der Berührungsschutzvorrichtung führt. Dabei erhöht sich - bedingt durch die speziell
ausgestaltete Führung der Federarme 11, 12 längs der Führungsschienen 5, 6 - die wirksame
Federkraft der Federarme 12, 13 mit fortschreitender Drehung des Drehschiebers 8.
Um die während der Drehbewegung des Drehschiebers 8 wirksame Reibung zu reduzieren,
sind die Spitzen beider Federarme 12, 13 mit Nokken 14 versehen, welche reibungsarm
längs der Führungsschienen 5, 6 gleiten (siehe Fig. 1).
[0017] In Fig. 3 ist eine Sicht auf die Berührungsschutzvorrichtung bei geöffneter Position
dargestellt (bei abgenommener Berührungsschutz-Abdeckung). Die Seitenarme 10, 11 des
Drehschiebers 8 sind um einen Winkel von beispielsweise 40° - 45° gegenüber der in
Fig. 2 gezeigten geschlossenen Position verdreht, wodurch die Steckeröffnungen 7 vollständig
geöffnet werden, so daß die Steckerstifte in den Sockel des Steckdoseneinsatzes greifen
können. Der Abstand zwischen den Enden der Federarme 12, 13 und den Seitenarmen 10,
11 hat sich - bedingt durch die spezielle Anordnung und den Verlauf der Führungsschienen
5, 6, des Berührungsschutz-Unterteils 2 - vergrößert, d. h. die Federarme 12, 13 befinden
sich in gespanntem Zustand. Nach dem Herausziehen des Steckers dreht sich der Drehschieber
8 - bedingt durch die aufgebaute und sich während der Drehbewegung entspannende Federkraft
der Federarme 12, 13 selbsttätig wieder in die geschlossene Position.
[0018] Die Seitenarme 10, 11 des Drehschiebers 8 weisen abgesetzte Kanten an den Rändern
der Eingriffsmulden auf, die bei einseitig belastetem Drehschieber in die Steckeröffnungen
eingreifen und dort verrasten. Wird nur ein Stift in eine der beiden Steckeröffnungen
7 eingesteckt, so wippt bzw. kippt der Drehschieber 8 über mehrere Nocken 14', wodurch
eine dieser abgesetzten Kanten in die Steckeröffnung des Berührungsschutz-Unterteils
eingreift. Eine Drehbewegung des Drehschiebers wird somit wirksam unterbunden und
die Steckeröffnungen 7 bleiben verschlossen.
[0019] In Abweichung der vorstehenden Erläuterungen ist es selbstverständlich auch möglich,
den Drehschieber lediglich mit einem einzigen Federarm zu versehen, welcher entlang
einer einzigen Führungsschiene des Berührungsschutz-Unterteils gleitet.
1. Berührungsschutzvorrichtung für einen Steckdoseneinsatz einer Schutzkontakt-Steckdose,
wobei an der Rückseite des Steckdoseneinsatzes (1) ein Berührungsschutz-Unterteil
(2) ausgebildet ist, in welchem ein federbelasteter Drehschieber (8) eingebracht ist,
welcher über eine zentrale Bohrung (9) drehbeweglich auf einem zentral im Berührungsschutz-Unterteil
befindlichen Zapfen (3) aufgesetzt ist, mit seinem Hauptkörper (10, 11) die im Steckdoseneinsatz
eingebrachten Steckeröffnungen (7) zur Einführung von Steckerstiften eines Steckers
verschließt und diese Steckeröffnungen lediglich bei gleichzeitigem Eingriff beider
Steckerstifte öffnet, dadurch gekennzeichnet, daß das Berührungsschutz-Unterteil (2) mindestens eine Führungsschiene (5, 6) für den
Eingriff mindestens eines Federarmes (12, 13) des Drehschiebers (8) aufweist, wobei
die Führungsbahn der mindestens einen Führungsschiene zum Aufbau einer Federkraft
im mindestens einen Federarm während der Drehung des Drehschiebers von der geschlossenen
in die geöffnete Position führt, welche Federkraft eine selbsttätige Rückstellung
des Drehschiebers bewirkt.
2. Berührungsschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Federarm (12, 13) einstückig am Drehschieber (8) angeformt ist.
3. Berührungsschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehschieber (8) als Zwei-Komponenten-Spritzgiessteil ausgebildet ist, bestehend
aus einem relativ harten Kunststoffmaterial für den Hauptkörper (10, 11) und einem
relativ weichen Kunststoffmaterial für den mindestens einen Federarm (12, 13).
4. Berührungsschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Federarm (12, 13) über einen Nokken (14) längs der Führungsschiene
(5, 6) gleitet.
5. Berührungsschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptkörper (10, 11) des Drehschiebers (8) als schiefe Ebenen ausgebildete Eingriffsmulden
für den Eingriff der Steckerstifte aufweist.
6. Berührungsschutzvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehschieber (8) Nocken (14') aufweist, über die er bei einseitiger Belastung
lediglich einer Steckeröffnung derart kippt, daß eine randseitig der Eingriffsmulde
angeordnete abgesetzte Kante in die nicht vom Steckerstift beaufschlagte Steckeröffnung
eingreift und dort verrastet.
7. Berührungsschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Berührungsschutz-Abdeckung (15) zum Verschluß der Berührungsschutzvorrichtung
dient, wobei diese Berührungsschutz-Abdeckung Steckeröffnungen (17) für die Steckerstifte
aufweist.
8. Berührungsschutzvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (3) eine Rastverbindung (4) zum Aufnehmen der Berührungsschutz-Abdeckung
(15) aufweist.