(19)
(11) EP 0 995 825 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
13.08.2003  Patentblatt  2003/33

(21) Anmeldenummer: 99810807.0

(22) Anmeldetag:  08.09.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D03D 47/38, D03D 51/34, D03D 47/34

(54)

Webmaschine mit schussüberwachendem Eintragssystem für eine Vielzahl von verschiedenen Schussfäden

Loom with pick-controlling insertion system for a number of different wefts

Métier à tisser avec un système d'insertion comportant un contrôle de la trame pour un nombre de fils de trame différente


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE IT

(30) Priorität: 07.10.1998 EP 98811008

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
26.04.2000  Patentblatt  2000/17

(73) Patentinhaber: Sultex AG
8630 Rüti (CH)

(72) Erfinder:
  • Berktold, Klaus
    8630 Rüti (CH)

(74) Vertreter: Sulzer Management AG 
KS/Patente/0007, Zürcherstrasse 12
8401 Winterthur
8401 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 333 302
CH-A- 550 879
EP-A- 0 816 545
GB-A- 2 278 129
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit schussüberwachendem Eintragssystem für eine Vielzahl von verschiedenen Schussfäden gemäss Oberbegriff von Anspruch 1. Sie bezieht sich auch auf Verfahren zum Betreiben einer solchen Webmaschine.

    [0002] Aus der EP-A 0 816 545 (= T.964) ist eine Greiferwebmaschine mit einer Vorrichtung bekannt, die fehlerhaft eingetragene Schussfäden erkennt. Diese Webmaschine mit schussüberwachendem Eintragssystem ist zur Herstellung von Tüchern (Geweben) vorgesehen, in die eine Vielzahl unterschiedlicher Schussfäden eingewoben werden. Wegen engen Raumverhältnissen im Bereich der Fadenvorleger gibt es neben korrekt eingetragenen Fäden gelegentlich auch mitlaufende Schussfäden, die durch das Schusseintragsorgan ohne beabsichtigte Ursache miteingetragen werden. Daher wird in der genannten Veröffentlichung vorgeschlagen, zusätzlich zu einem ersten Schussfadenwächter einen zweiten Fadenwächter zur Überwachung von mitlaufenden Schussfäden vorzusehen.

    [0003] Der erste Schussfadenwächter kann dazu benutzt werden, die Fadenspannkraft zu messen. Aufgrund der mit einem solchen Fadenwächter gewonnenen Messwerten lassen sich Fadenbremsen des Eintragssystems so einstellen, dass ein Überschreiten von schädlichen Fadenspannungen vermieden wird.

    [0004] Für bestimmte Tücher ist es erforderlich, dass zwei oder mehr Fäden durch das Schusseintragsorgan gleichzeitig in das Webfach eingelegt werden. Ein solcher Mehrfachschusseintrag (oder Doppeleintrag bei zwei zusammen eingetragenen Schussfäden) erschwert die Herstellung eines einwandfreien Tuchs zusätzlich. Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Webmaschine mit einem Eintragssystem zu schaffen, mit dem einerseits die Schussfadenspannung regelbar ist und mit dem andererseits auch ein Mehrfachschusseintrag durchführbar ist. Dabei soll nur ein Fadenwächter für die Spannungsüberwachung korrekt eingetragener Schussfäden eingesetzt werden. Fehleinträge durch mitlaufende Fäden soll mittels der Verwendung mindestens eines weiteren Fadenwächters vermieden werden. Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 spezifizierte Webmaschine gelöst.

    [0005] Die Webmaschine mit einem schussüberwachenden Eintragssystem für eine Vielzahl von verschiedenen Schussfäden umfasst ein Schusseintragsorgan, Fadenbremsen, einen Schussfadenwähler zum Vorlegen von einem Faden oder von gleichzeitig mehr als einem Faden, einen Fadenwächter für Schussfäden, die korrekt eingetragen werden, und ein elektronisches sowie progammierbares Steuerorgan zum Einstellen der Fadenbremsen. Die Schussfäden bilden beim korrekten Eintrag am Fadenwächter unter Umlenkung Zulaufwinkel, die von der Schussfadenwahl abhängen. Mittels des Fadenwächters ist ein vom Zulaufwinkel und der Fadenspannung abhängiges Signal für das Steuerorgan erzeugbar. Im Steuerorgan sind aufgrund dieses Signals und aufgrund von Information über die aktuelle Vorlage des Schussfadens oder der Schussfäden, d. h. der Präsentation der einzutragenden Fäden durch den Schussfadenwähler, Steuersignale berechen- und erzeugbar.

    [0006] Die erfindungsgemässe Lösung erlaubt eine Schussfadenüberwachung mit einem Einzelkopf-Fadenspannungssensor. Mit diesem ist der korrekte Eintrag für alle durch den Schussfadenwähler (nachfolgend kurz "Farbwähler") vorzulegenden Schussfäden (kurz "Farben") überwachbar und regelbar. Dabei lässt sich ein "Farbwähler" verwenden, welcher eine Mehrfachschussvorlage erlaubt, bei der die zum Schusseintrag bestimmten "Farben" mit einer gestaffelten Präsentation vorgelegt werden, so dass gleichzeitig vorgelegte Schussfäden sich nicht gegenseitig behindern. Bei einer Doppelschussvorlage, beispielsweise, lassen sich somit alle "Farben" beliebig untereinander kombinieren. Bei einer gestaffelten Präsentation erfolgt die Schussvorlage unter verschiedenen Zulaufwinkeln.

    [0007] Die abhängigen Ansprüche 2 bis 7 betreffen vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemässen Webmaschine. Gegenstand der Ansprüche 8 bis 11 ist ein Verfahren zum Betreiben dieser Webmaschine.

    [0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1
    eine schematische Darstellung der räumlichen Anordnung, welche die Bestandteile des Eintragssystems der erfindungsgemässen Webmaschine zeigt,
    Fig. 2
    ausschnittsweise das Schusseintragssystem einer Greiferwebmaschine,
    Fig. 3a, b
    Fadenvorlageeinheiten ("Farbwähler") und
    Fig. 4
    ein Schusseintragssystem mit einem zweiten Fadenwächter zur Feststellung von mitlaufenden Schussfäden.


    [0009] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Eintragssystem 1 ist Teil einer Webmaschine, mit der ein Tuch 13 aus Kettfäden 12 und Schussfäden 11, 11' sowie 11" hergestellt wird; es umfasst folgende Bestandteile:
    • Schussfadenliefereinrichtungen 2, die nicht gezeigte Spulen und Speicher für die "Farben" 11, 11' und 11" umfassen;
    • steuerbare Fadenbremsen 3, mit denen die Fadenspannkräfte der einzelnen "Farben" regelbar sind;
    • ein "Farbwähler" 4, der für jede "Farbe" mit einem Fadenvorleger 40 eine Öse 41 zwischen einer Hochlage und einer Tieflage bewegt, wobei in der Tieflage die Präsentation der "Farbe" erfolgt;
    • ein als Fadenwächter 51 wirkender Einzelkopf-Fadenspannungssensor;
    • ein Schusseintragsorgan 6, insbesondere ein Greifer (der mittels eines Antriebsbands oder einer Antriebsstange in einem durch die Kettfäden 12 gebildeten Webfach hin- und herbewegbar ist, siehe Fig. 2), von dem in Fig. 1 lediglich eine Fadenklemme 60 dargestellt ist;
    • eine Einrichtung 7, in der die bereits vorabgeschnittenen Enden der Fäden aller Farben 11, 11' und 11" lösbar fixiert sind, die auch eine Schere 70 (vgl. Fig. 2) sein kann, die beim Schusseintrag den Faden der einzutragenden "Farbe" 11 vom Tuch 13 abschneidet;
    • ferner ein elektronisches sowie progammierbares Steuerorgan 8 zum Einstellen der Fadenbremsen 3, welches über eine Leitung 81 mit dem Fadenwächter 51, über Leitungen 83 mit den Fadenbremsen 3 und über Leitungen 84 mit dem Fadenwähler 4 verbunden ist.


    [0010] Es ist der Übersichtlichkeit halber ein Beispiel mit nur drei "Farben" 11, 11' und 11" dargestellt worden. In der Regel werden bei Greiferwebmaschinen bis zu acht "Farben" 11 eingewoben; es sind aber auch mehr als acht möglich. Ebenfalls zur besseren Übersichtlichkeit ist die Distanz zwischen Hoch- und Tieflage der Ösen 41 übertrieben gross gezeichnet.

    [0011] Die Schusseintragsebene 130 ist die x-y-Ebene durch den Ursprung O eines kartesischen Koordinatensystems x-y-z; sie ist als Koordinatennetz dargestellt. Die Tieflagen der Ösen 41 liegen in der Ebene 130 oder benachbart in einer zu dieser Ebene 130 parallelen Ebene. Der Schusseintrag erfolgt in x-Richtung. Die Kettfäden 12 und das erzeugte Tuch 13, das - zumindest angenähert - auch in der Ebene 130 liegt, bewegen sich in y-Richtung. Eine zur z-Achse parallele (nicht materielle) Ebene 14 ist als Bildebene für die Darstellung des "Farbwählers" 4 (siehe Fig. 3) zusätzlich eingezeichnet. Die Fäden 11, 11' und 11" schneiden diese Ebene 14 in den Punkten 141, 141' bzw. 141". Der Schussfaden 11 bildet mit einem Zulaufstück 110, das sich zwischen der Öse 41 und dem Fadenwächter 51 erstreckt, und einem Eintragsstück 111 aufgrund der Umlenkung am Fadenwächter 51 einen Winkel, den Zulaufwinkel α. Ein auf seiner einen Seite freies Fadenstück 112 bei der Klemme 60 bildet das Fadenende, das beim Schneiden in der Einrichtung 7 bzw. mittels der Schere 70 übrig geblieben ist.

    [0012] Die beiden anderen "Farben" 11' und 11" bilden entsprechend zur "Farbe" 11 Zulaufstücke 110' und 110". Wegen einer gestaffelten Anordnung der Ösentieflagen schliessen diese Zulaufstücke 110' und 110" mit dem Eintragsstück 111 Zulaufwinkel α ein, die verschiedene Werte haben. Den "Farben" 11, 11' und 11" ist jeweils ein eigener Zulaufwinkel α zugeordnet. Die am Schussfadenwächter 51 umgelenkten Fäden wirken auf diesen mit einer resultierenden Kraft der Fadenspannkräfte ein, die vom Zulaufwinkel a abhängt. Diese Kraft wird durch den Fadenwächter 51 gemessen. Ein entsprechendes Informationssignal wird erzeugt und über die Leitung 81 an das Steuerorgan 8 übermittelt. Dort wird für die Fadenbremsen 3 unter Berücksichtigung des Zulaufwinkels α aus dem Informationssignal ein korrigiertes Steuersignal berechnet, das in umkehrbar eindeutiger Weise der Spannkraft der Schussfäden entspricht. Die Werte für die den verschiedenen "Farben" zugeordneten Zulaufwinkel α müssen im Steuerorgan 8 abrufbar gespeichert sein. Über die Leitung 84 wird dem Steuerorgan 8 die Information übermittelt, welche Farbe gewählt ist oder welche Farben gewählt sind, so dass sich die tatsächlichen Fadenspannkräfte berechnen lassen. Mit dem berechneten Steuersignal wird schliesslich über die Leitungen 83 die Bremskraft der Fadenbremsen 3 beeinflusst, so dass in den Fäden Spannungen, bei denen Schädigungen eintreten können, nicht überschritten werden.

    [0013] Bei gleichzeitiger Vorlage mehrerer Schussfäden 11 wird die Anzahl der Schussfäden bei der Berechnung des korrigierten Steuersignals mitberücksichtigt.

    [0014] Aufgrund des korrigierten Steuersignals kann zusätzlich die Drehzahl der Webmaschine und/oder der Antrieb des Schusseintragsorgans zur Beeinflussung des Bewegungsablaufs geregelt werden.

    [0015] Die Fig. 3a stellt eine Normalprojektion eines "Farbwählers" 4 auf die in Fig. 1 angegebene Bildebene 14 dar (Projektion des Koordinatensystems: O', x', y', z'). Dieser "Farbwähler" 4 weist eine besondere Ausführungsform auf (anders als in Fig. 1): Er umfasst für jeden vorzulegenden Faden 11 einen Fadenvorleger 40 mit der Öse 41, der linear verschiebbar oder auch verschwenkbar ist (Fig. 2). Die Öse 41 durchläuft beim Vorlegen Orte auf einer Strecke oder einem Kurvenstück 43, dessen einer Endpunkt 42 sich näher bei einem in der Ebene 130 liegenden Vorlege- oder Präsentationspunkt 134 befindet. Die Endpunkte 42 weisen in der Regel verschiedene Abstände von der in Fig. 1 dargestellten Bildebene 14 auf, liegen jedoch auf einer gemeinsamen "Fluchtlinie" 42'. (Diese Linie 42' ist zumindest angenähert geradlinig. Sie verläuft in Richtung des Schussfadenwächters 51. Die Bildebene 14 steht senkrecht zur Linie 42'. Daher erscheinen in der Projektion auf die Bildebene 14 die Linie 42' sowie die Endpunkte 42 der Kurvenstücke 43 als ein einziger Punkt 42".)

    [0016] Die Höhenlagen der Vorlegepunkte 134 können bezüglich der Ebene 130 auch anders wählbar vorgesehen sein. Dies ist in Fig. 3b illustriert: ein Vorlegepunkte 134' befindet sich auf einer zur Ebene 130 parallelen Ebene 130'.

    [0017] Die Endpunkte der Orts-Kurvenstücke 43 sind auf Strahlen angeordnet, die sich in der Normalprojektion auf die Ebene 14 unter verschiedenen Winkeln im Projektionspunkt 42" der Linie 42' schneiden. Die Vorlegepunkte 134 sind so weit von den Endpunkten 42 entfernt, dass sich keine gegenseitige Behinderung bei einer gleichzeitigen Vorlage mehrerer Schussfäden 11 ergibt.

    [0018] Fig. 4 stellt ein schussüberwachendes Eintragssystem dar, bei dem zwischen den Fadenbremsen 3 (nicht gezeigt) und dem "Farbwähler" 4 (nur Fadenvorleger 40 mit Ösen 41 gezeigt) Ösenschusswächter 50 mit einstellbarer Empfindlichkeit angeordnet sind. Zusätzlich zum ersten Schussfadenwächter 51 ist ein zweiter Fadenwächter 52 zur Überwachung von mitlaufenden Schussfäden vorgesehen, die durch das Schusseintragsorgan ohne beabsichtigte Ursache mit eingetragen werden (für Details siehe die eingangs genannte EP-A 0 816 545). Es ist der fehlerhafte Eintrag eines mitlaufenden Schussfadens 11' dargestellt.

    [0019] Zur Einstellung der Empfindlichkeit der Ösenschusswächter 50, die für eine optimale Fadendetektion benötigt wird, ist eine elektronische Steuereinheit 9 vorgesehen. Zwischen Steuereinheit 9 und den Fadenwächtern 51 und 52 bestehen Verbindungen 91 und 92 für Signalübertragungen. Weitere Verbindungen 94 und 95 bestehen zu dem "Farbwähler" 4 und den Sensoren des Ösenschusswächters 50. Mit der Steuereinheit 9 ist jeder einzelne Schussfaden 11, 11', 11" während des Schusseintrags überwachbar. Ein Programm der Steuereinheit 9 erkennt anhand der Farbsteuerung (Verbindung 94), welche "Farben" dem Greifer vorgelegt werden. Aufgrund der empfangenen Information stellt die Steuereinheit 9 nach einem Programm eine der möglichen Empfindlichkeitsstufen der Sensoren des Ösenschusswächters 50 ein.

    [0020] Der Schussfadenwächter 51 in Fig. 1 wie auch die beiden Schussfadenwächter 51 und 52 in Fig. 4 können so ausgebildet sein, dass sie unter Nutzung optischer, piezoelektrischer, magnetischer und/oder weiterer elektrischer Mittel geeignete Steuersignale erzeugen. In der EP-A 0 816 545 sind derartige Mittel etwas detaillierter beschrieben.


    Ansprüche

    1. Webmaschine mit einem schussüberwachenden Eintragssystem (1) für eine Vielzahl von verschiedenen Schussfäden (11, 11', 11"), welches ein Schusseintragsorgan (6, 60), Fadenbremsen (3), einen Schussfadenwähler (4) zum Vorlegen von einem Faden (11, 11', 11") oder von gleichzeitig mehr als einem Faden, einen Fadenwächter (51) für Schussfäden (11), die korrekt eingetragen werden, und ein elektronisches sowie progammierbares Steuerorgan (8) zum Einstellen der Fadenbremsen umfasst,
    dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden (11) beim korrekten Eintrag am Fadenwächter unter Umlenkung Zulaufwinkel (α) bilden, die von der Schussfadenwahl abhängen, dass mittels des Fadenwächters (51) ein vom Zulaufwinkel und der Fadenspannung abhängiges Signal für das Steuerorgan (8) erzeugbar ist und dass im Steuerorgan aufgrund dieses Signals und aufgrund von Information über die aktuelle Vorlage des Schussfadens oder der Schussfäden, d. h. der Präsentation der einzutragenden Fäden durch den Schussfadenwähler (4), Steuersignale berechen- und erzeugbar sind.
     
    2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zum ersten Schussfadenwächter (51) ein zweiter Fadenwächter (52) zur Überwachung von mitlaufenden Schussfäden (11') vorgesehen ist, die durch das Schusseintragsorgan (6) ohne beabsichtigte Ursache mit eingetragen werden.
     
    3. Webmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schusseintragsorgan ein Greifer (6) ist, der mittels eines Antriebsbands oder einer Antriebsstange in einem durch Kettfäden (12) gebildeten Webfach hin- und herbewegbar ist.
     
    4. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Schussfadenwächter (51, 52) unter Nutzung optischer, piezoelektrischer, magnetischer und/oder weiterer elektrischer Mittel Steuersignale erzeugen.
     
    5. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfadenwähler (4) für jeden vorzulegenden Faden (11) einen Fadenvorleger (40) mit Öse (41) umfasst, dass die Öse beim Vorlegen Orte auf einer Strecke oder einem Kurvenstück (43) durchläuft, dessen einer Endpunkt (42) näher bei einem Vorlege- oder Präsentationspunkt (134) liegt, und dass die Gesamtheit dieser Endpunkte auf einer "Fluchtlinie" (42') liegt, die zumindest angenähert geradlinig ist und die auf den ersten Schussfadenwächter (51) gerichtet ist.
     
    6. Webmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Endpunkte (42) der Orts-Kurvenstücke (43) auf Strahlen angeordnet sind, die in der Normalprojektion auf eine Ebene (14) senkrecht zur "Fluchtlinie" (42') sich unter verschiedenen Winkeln im Projektionspunkt (42") der "Fluchtlinie" schneiden, und dass die Vorlegepunkte (134) so weit von den Endpunkten entfernt sind, dass sich keine gegenseitige Behinderung bei gleichzeitiger Vorlage mehrerer Schussfäden (11, 11', 11") ergibt.
     
    7. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Fadenbremsen (3) und dem Schussfadenwähler (4) Ösenschusswächter (50) mit einstellbarer Empfindlichkeit angeordnet sind, dass zur Einstellung der Empfindlichkeit für eine optimale Fadendetektion eine elektronische Steuereinheit (9) vorgesehen ist und dass zwischen Steuereinheit und den Fadenwächtern (51, 52) Verbindungen für Signalübertragungen (91, 92) bestehen.
     
    8. Verfahren zum Betreiben einer Webmaschine gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die am Schussfadenwächter (51, 52) umgelenkten Fäden (11, 11') auf diesen mit einer resultierenden Kraft der Fadenspannkräfte einwirken, dass diese Kraft durch den Fadenwächter (51, 52) gemessen sowie ein entsprechendes Informationssignal erzeugt wird, dass in dem Steuerorgan (8) für die Fadenbremsen (3) unter Berücksichtigung des Fadenzulaufwinkels (α) aus dem Informationssignal ein korrigiertes Steuersignal berechnet wird, das in umkehrbar eindeutiger Weise der Spannkraft der Schussfäden entspricht, und dass schliesslich mit diesem Steuersignal die Bremskraft der Fadenbremse zur Beeinflussung der Fadenspannungen geregelt wird, insbesondere so beeinflusst wird, dass ein Überschreiten von schädlichen Fadenspannungen vermieden wird.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei gleichzeitiger Vorlage mehrerer Schussfäden (11) die Anzahl der Schussfäden bei der Berechnung des korrigierten Steuersignals mitberücksichtigt wird.
     
    10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass aufgrund des korrigierten Steuersignals zusätzlich die Drehzahl der Webmaschine und/oder der Antrieb des Schusseintragsorgans zur Beeinflussung des Bewegungsablaufs geregelt wird.
     
    11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden in Vorlege- oder Präsentationspunkten (134) vorgelegt werden, die in einer Schusseintragsebene (130) und/oder benachbart zu dieser Ebene liegen, wobei insbesondere die Höhenlagen der Präsentationspunkte so gewählt werden können, dass diese Punkte gestaffelt auf verschiedenen Ebenen (130, 130') parallel zur Schusseintragsebene liegen.
     


    Claims

    1. Weaving machine with a weft monitoring insertion system (1) for a plurality of different weft threads (11, 11', 11") comprising a weft insertion member (6, 60), thread brakes (3), a weft thread selector (4) for the serving of a thread (11, 11', 11") or of more than one thread at the same time, a thread monitor (51) for weft threads (11) which are correctly inserted, and an electronic and programmable control member (8) for the setting of the thread brakes,
    characterised in that
    the weft threads (11), when correctly inserted, form incoming angles (α) at the thread monitor in the presence of a deflection which depend on the choice of the weft thread; in that a signal dependent on the incoming angle and the thread tension can be produced for the control member (8) by means of the thread monitor (51); and in that control signals can be calculated and produced in the control member as a result of this signal and as a result of information on the current serving of the weft thread or of the weft threads, i.e. of the presentation of the threads to be inserted by the weft thread selector (4).
     
    2. Weaving machine in accordance with claim 1 characterised in that, in addition to the first thread monitor (51), a second thread monitor (52) is provided for the monitoring of co-moving weft threads (11') which are co-inserted by the weft insertion member (6) without an intended cause.
     
    3. Weaving machine in accordance with claim 1 or claim 2 characterised in that the weft insertion member is a rapier (6) which can be moved back and forth by means of a drive band or a drive bar in a shed which is formed by warp threads (12).
     
    4. Weaving machine in accordance with one of the claims 1 to 3 characterised in that the weft thread monitor or the weft thread monitors (51, 52) produce control signals with the use of optical, piezoelectric, magnetic and/or further electrical means.
     
    5. Weaving machine in accordance with one of the claims 1 to 4 characterised in that for each thread (11) to be served the weft thread selector (4) comprises a thread server (40) with an eye (41); in that during the serving the eye passes through points on a path or on a curve section (43) of which one end point (42) lies closer to a serving or presentation point (134); and in that the totality of these end points lies on a "line of alignment" (42') which is at least approximately a straight line and which is directed towards the first thread monitor (51).
     
    6. Weaving machine in accordance with claim 5 characterised in that the end points (42) of the position curve sections (43) are arranged on rays which, in the normal projection onto a plane (14) which is perpendicular to the "line of alignment" (42'), intersect one another at different angles at the projection point (42") of the "line of alignment"; and in that the serving points (134) are so remote from the end points that no mutual hindrance results in the simultaneous serving of a plurality of weft threads (11, 11', 11").
     
    7. Weaving machine in accordance with one of the claims 1 to 6 characterised in that eye weft thread monitors (50) with settable sensitivity are arranged between the thread brakes (3) and the weft thread selector (4); in that an electronic control unit (9) is provided for the setting of the sensitivity for an ideal thread detection; and in that connections for signal transmissions (91, 92) exist between the control unit and the thread monitors (51, 52).
     
    8. Method for the operation of a weaving machine in accordance with one of the claims 1 to 7 characterised in that the threads (11, 11') which are deflected at the thread monitor (51, 52) act on the latter with a resultant force of the thread tension forces; in that this force is measured by the thread monitor (51, 52) and a corresponding signal is produced; in that a corrected signal which corresponds in a reversably unique manner to the tension force of the weft threads is calculated from the information signal in the control member (8) for the thread brakes (3) taking into account the thread incoming angle (α); and finally in that the braking force of the thread brake is regulated using this control signal for the influencing of the thread tension, and is in particular influenced in such a manner that a situation is avoided in which damaging thread tensions is exceeded.
     
    9. Method in accordance with claim 8 characterised in that, when a plurality of weft threads (11) are presented at the same time, the number of weft threads is also taken into account in the calculation of the corrected signal.
     
    10. Method in accordance with claim 8 or claim 9 characterised in that as a result of the corrected control signal the speed of rotation of the weaving machine and/or the driving of the weft insertion member is additionally controlled for the influencing of the sequence of movement.
     
    11. Method in accordance with one of the claims 8 to 10 characterised in that the weft threads are served at serving or presentation points (134) which lie in a weft insertion plane (130) and/or adjacent to this plane, with it in particular being possible to choose the height positions of the presentation points in such a manner that these points lie in a staggered manner on different planes (130, 130') parallel to the weft insertion plane.
     


    Revendications

    1. Machine à tisser avec un système d'insertion (1) surveillant la trame pour une pluralité de fils de trame différents (11, 11', 11"), qui comprend un organe d'insertion de trame (6, 60), des freins de fil (3), un sélecteur de fils de trame (4) pour la présentation d'un fil (11, 11', 11") ou simultanément de plus d'un fil, un casse-fil (51) pour des fils de trame (11) qui sont insérés correctement, et un organe de commande électronique ainsi que programmable (8) pour le réglage des freins de fil,
       caractérisée en ce que les fils de trame (11), lors de l'insertion correcte au casse-fil, forment sous détour des angles d'entrée (α) qui dépendent de la sélection du fil de trame, en ce que peut être produit au moyen du casse-fil (51) un signal dépendant de l'angle d'entrée et de la tension de fil pour l'organe de commande (8), et en ce que dans l'organe de commande, sur la base de ce signal et sur la base d'informations se rapportant à la présentation actuelle du fil de trame ou des fils de trame, c'est-à-dire la présentation des fils à insérer par le sélecteur de fils de trame (4), des signaux de commande peuvent être calculés et produits.
     
    2. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce qu'en plus du premier casse-trame (51), un second casse-fil (52) est prévu pour la surveillance de fils de trame entraînés (11') qui sont co-insérés d'une manière non intentionnelle par l'organe d'insertion de trame (6).
     
    3. Machine à tisser selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que l'organe d'insertion de trame est une pince (6) qui est déplaçable selon un mouvement alternatif au moyen d'une bande d'entraînement ou d'une tige d'entraînement dans une foule formée par des fils de chaîne (12).
     
    4. Machine à tisser selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que le ou les casse-trames (51, 52) produisent des signaux de commande en utilisant des moyens optiques, piézoélectriques, magnétiques et/ou d'autres moyens électriques.
     
    5. Machine à tisser selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que le sélecteur de fils de trame (4) comporte pour chaque fil (11) à présenter un organe de présentation de fil (40) avec un oeillet (41), en ce que l'oeillet, lors de la présentation, traverse des emplacements sur un trajet ou un tronçon de courbe (43) dont un point d'extrémité (42) est plus proche d'un point de présentation (134), et en ce que l'ensemble de ces points d'extrémité se situent sur une "ligne de fuite" (42') qui est au moins approximativement rectiligne et qui est orientée vers le premier casse-trame (51).
     
    6. Machine à tisser selon la revendication 5, caractérisée en ce que les points d'extrémité (42) des tronçons de courbe locaux (43) sont disposés sur des rayons qui se croisent en projection normale sur un plan (14) perpendiculairement à la "ligne de fuite" (42') sous des angles différents dans le point de projection (42") de la "ligne de fuite", et en ce que les points de présentation (134) sont éloignés suffisamment des points d'extrémité pour qu'il n'y ait pas de gêne mutuelle lors d'une présentation simultanée de plusieurs fils de trame (11, 11', 11").
     
    7. Machine à tisser selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que sont disposés entre les freins de fil (3) et le sélecteur de fils de trame (4) des casse-fils à oeillet (50) d'une sensibilité réglable, en ce qu'il est prévu pour le réglage de la sensibilité, en vue d'une détection optimale du fil, une unité de commande électronique (9) et en ce qu'il existe entre l'unité de commande et les casse-fils (51, 52) des liaisons pour des transmissions de signaux (91, 92).
     
    8. Procédé de fonctionnement d'une machine à tisser selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que les fils (11, 11') renvoyés au casse-trame (51, 52) agissent sur celui-ci avec une force résultante des forces de tension de fil, en ce que cette force est mesurée par le casse-fil (51, 52) et qu'un signal d'information correspondant est produit, en ce qu'il est calculé dans l'organe de commande (8) pour les freins de fil (3), en tenant compte de l'angle d'entrée (α) du fil, à partir du signal d'information un signal de commande corrigé qui correspond d'une manière inversible claire à la force de tension des fils de trame, et en ce qu'enfin, avec ce signal de commande, la force de freinage du frein de fil pour agir sur les tensions de fil est réglée, notamment est influencée de façon à éviter un dépassement de tensions de fil dommageables.
     
    9. Procédé selon la revendication 8, caractérisé en ce que lors d'une présentation simultanée de plusieurs fils de trame (11), le nombre des fils de trame, lors du calcul du signal de commande corrigé, est également pris en considération.
     
    10. Procédé selon la revendication 8 ou 9, caractérisé en ce qu'en raison du signal de commande corrigé, de plus la vitesse de rotation de la machine à tisser et/ou l'entraînement de l'organe d'insertion de trame est réglée pour agir sur le déroulement du mouvement.
     
    11. Procédé selon l'une des revendications 8 à 10, caractérisé en ce que les fils de trame sont présentés à des points de présentation (134) qui se situent dans un plan d'insertion de trame (130) et/ou au voisinage de ce plan, où notamment les positions en hauteur des points de présentation peuvent être sélectionnées de façon que ces points se situent d'une manière échelonnée sur des plans différents (130, 130') parallèlement au plan d'insertion de la trame.
     




    Zeichnung