[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schicht, die mittels einem plasmagestützten
Verfahren erhalten worden ist, wobei die Oberfläche dieser Schicht selektiv funktionalisiert
worden ist, ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Schicht und deren Verwendung.
[0002] Die Beschichtung von Substraten mittels plasmagestützter Verfahren ist an sich bekannt.
Hierbei werden in einem Plasma aus den Beschichtungsvorläufermaterialien (nachfolgend
Precursor genannt) reaktive Spezies erhalten, die sich auf einem Substrat, meistens
einem Metall, unter Schichtausbildung abscheiden. Die einzelnen Verfahren unterscheiden
sich hierbei in der Art der Plasmaerzeugung und in der Wahl der Prozessbedingungen,
insbesondere des Druckes.
[0003] So wird zum Beispiel in der WO 93 102 83 mittels Plasmatechnologie eine dünne Plasmapolymerschicht
auf einem vorbehandelten Substrat abgeschieden, wobei als Precursor für die Polymerschicht
eine organische Verbindung wie Methylsilan, Trimethylsilan etc. eingesetzt wird. Im
Anschluss an die Plasmaabscheidung wird auf dieser dünnen Polymerschicht mittels kathodischer
Schichtabscheidung eine Überzugsschicht aus einem Epoxyamin oder Epoxy-Polyestermelamin
aufgetragen. Das so erhaltene Schichtsystem wird als korrosionsfeste Schutzschicht
für ungalvanisierte Metalloberflächen eingesetzt.
[0004] Bekannt ist weiter aus DE 195 05 449 C2 und R. Thyen, A. Weber, C.-P. Klages, Surf.
Coat. Technol. 97 (1997) 426 - 434, mittels Korona- oder Barrierenentladung Schichten
bei hohen Drucken von 0,1 bis 1,5 bar (10 - 150 kPa) abzuscheiden.
[0005] Mit solchen Verfahren können Schichten abgeschieden werden, die im Allgemeinen eine
haftfeste und/oder korrosionsfeste Anbindung nachfolgend aufgebrachter organischer
Beschichtungen ermöglichen. Als Prec
ursor können hierbei zum Beispiel Kohlenwasserstoffe, Silizium enthaltende Verbindungen,
Bor- oder Phosphor enthaltende Verbindungen oder Metallverbindungen in Frage kommen.
Von Vorteil ist, dass bei diesen Verfahren die Schichtabscheidung bei hohen Drucken,
zum Beispiel bei Normaldruck, erfolgen kann, und auf eine aufwendige Vakuumapparatur
verzichtet werden kann, wie sie bei Niederdruckverfahren unerlässlich sind.
[0006] In WO 97/22631 betrifft ein Mehrschichtensystem, wobei die einzelnen Schichten mittels
Plasmaentladung abgeschieden sind. Hierbei wird ein dreidimensionales Netzwerk ausgebildet
mit einer hohen Anzahl an funktionalen Gruppen.
[0007] Plasmaabgeschiedene Schichten können vielfältige Aufgaben erfüllen. Sie können als
Korrosionsschutzschichten den Durchgang korrosiver Medien, insbesondere Sauerstoff
und Wasser, verhindern und/oder als elektrische Isolationsschichten wirken. Zudem
können sie Haftvermittler zwischen dem Substrat und weiteren auf der plasmaabgeschiedenen
Schicht aufzutragenden Schichten wie Lackschichten, Klebstoffschichten, Primerschichten
oder für Aufdrucke bilden. Häufig wird, falls eine Kombination von verschiedenen Eigenschaften
gewünscht ist, nicht eine Einzelschicht sondern ein Schichtsystem vorgeschlagen, das
als Gradienten- bzw. Mehrfachschichtsystem ausgebildet sein kann.
[0008] Nachteil der plasmaabgeschiedenen Schichten bzw. Schichtsysteme ist es jedoch, dass
es bisher nicht möglich war, die Oberfläche dieser Schichten selektiv chemisch zu
funktionalisieren, wobei je nach Wunsch und Anwendungszweck die Oberfläche mit ausgewählten
chemisch funktionellen Gruppen modifiziert werden kann. Zwar erfolgt auch beim Plasmaabscheideverfahren
je nach Art der gewählten Precusoren in einem gewissen Maße Funktionalisierung der
Oberfläche, diese Funktionalisierung erfolgt jedoch ungesteuert und unkontrolliert,
indem statistisch funktionelle Gruppen wie sie im Precursor vorhanden waren oder während
der Plasmareaktion entstehen, an Oberflächenatome der Schicht gebunden werden bzw.
indem in die Oberfläche funktionelle Gruppen enthaltende Precursorfragmente eingebaut
werden.
[0009] Gewöhnlich enthält eine derart erhaltene Schichtoberfläche ein Gemisch vieler funktioneller
Gruppen, wie sie durch Reaktion während der Plasmaentladung gebildet werden. So hat
sich gezeigt, dass im Fall von hydroxylgruppenhaltigen Precursom die Oberfläche Sauerstoff
nicht nur in der Oxidationsstufe der Hydroxylgruppe aufweist, sondern auch in anderen
Oxidationsstufen. Auch ist es nicht möglich, mittels Plasmaabscheideverfahren empfindliche
Gruppen wie Epoxydgruppen auf der Oberfläche aufzubringen, da diese Gruppen bei den
Bedingungen des Verfahrens üblicherweise zerstört werden. Darüber hinaus hat sich
gezeigt, dass die Belegung der Oberfläche mit funktionellen Gruppen nur gering ist.
Das heißt, es ist mit den herkömmlichen Plasmaverfahren nicht möglich, gesteuert eine
Oberflächenmodifizierung mit funktionellen Gruppen an der Schicht vorzunehmen, wobei
die Art der funktionellen Gruppen selektiv ausgewählt werden kann und zudem eine ausreichend
dichte Oberflächenbelegung erzielt werden kann.
[0010] Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine plasmaabgeschiedene Schicht
zur Verfügung zu stellen, deren Oberfläche selektiv chemisch funktionalisiert ist,
wobei insbesondere eine dichte Oberflächenbelegung mit funktionellen Gruppen erreicht
werden kann sowie ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Schicht.
[0011] Insbesondere sollen diese Schichten derart funktionalisiert sein, dass sie aufgrund
einer geeigneten Auswahl an funktionellen Gruppen, die auf der Oberfläche aufgebracht
sind, eine optimale Anbindung/Anhaftung von weiteren darauf aufzubringenden Schichten,
insbesondere organischen Schichten, gewährleisten.
[0012] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schicht, die mittels eines plasmaunterstützten
Verfahrens auf einem Substrat abgeschieden worden ist, wobei die Oberfläche der Schicht
mittels Aufpfropfen von Monomeren selektiv funktionalisiert worden ist.
[0013] Weiter betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Schicht
mit selektiv funktionalisierter Oberfläche auf einem Substrat, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schicht auf dem Substrat mittels eines plasmagestützten Abscheidungsverfahrens
erzeugt und die Oberfläche der Schicht durch Aufpfropfen von Monomeren selektiv funktionalisiert
wird.
[0014] Im Sinne der Erfindung bedeutet der Ausdruck "selektiv funktionalisiert", dass durch
geeignete Wahl der Monomeren auf die Oberfläche einer plasmaabgeschiedenen Schicht
je nach Wunsch und Anwendungszweck funktionelle Gruppen aufgebracht werden können.
Die Art der Monomere unterliegt hierbei keiner Beschränkung so dass auch insbesondere
funktionelle Gruppen, die bei den Bedingungen der Abscheidung der Schicht im Plasma
zerstört werden würden oder anderweitig reagieren würden auf die Oberfläche der abgeschiedenen
Schicht aufgebracht werden können.
[0015] Die Funktionalisierung von Oberflächen durch Pfropfen ist aus der organischen Polymerchemie
bekannt (siehe zum Beispiel J. Jaguar-Grodzinski, Heterogeneous Modification of Polymers,
S. 221 - 234, John Wiley & Sons, Chichester 1997 sowie Y. Uyama, K. Kato und Y. lkada,
Advances in Polymer Science, 137 (1998) 1- 40 ). Dabei werden zunächst auf der Oberfläche
eines Polymers wie zum Beispiel Polyethylen, Polystyrol oder Polyethylenterephthalat
als reaktive Zentren kohlenstoffbasierte Radikale, zum Beispiel Alkylradikale, erzeugt.
Diese sehr reaktiven Radikalzentren können dann direkt in Kontakt mit polymerisationsfähigen
Monomeren M gebracht werden, die in flüssiger oder gasförmiger Phase in Kontakt mit
der Polymeroberfläche kommen, so dass auf der Polymeroberfläche an den Radikalzentren
Polymerketten - (M)
n - aufwachsen. Die Radikalzentren können chemisch, photochemisch, durch Bestrahlung
oder durch plasmachemische Oberflächenbehandlungen, zum Beispiel in einem Argonplasma,
erzeugt werden, wie zum Beispiel nachstehend schematisch skizziert:
C
p-H ----Plasma→ C
p* (I)
C
p* + mM → C
p-(M)
n* → C
p-(M)
n-E (II)
wobei
- Cp
- ein Kohlenstoffatom an einer Polymeroberfläche
- Cp*
- ein Radikalzentrum
- M
- ein Monomer
- m
- Anzahl der Monomeren
- n
- Anzahl der Monomeren einer Polymerkette und
- E
- eine Endgruppe
darstellen.
[0016] Bei der Endgruppe E kann es sich um eine beliebige Komponente handeln, die zu einer
Kettenabbruchreaktion führt. Beispielsweise kann E Wasserstoff H sein.
Die Kettenlänge bzw. Monomerenanzahl n der aufgepfropften Monomerenkette kann durch
geeignete Auswahl der Prozessparameter wie Temperatur, Prozessdauer, Bestrahlungsintensität,
Partialdruck des Monomers bei Gasphasenpolymerisation bzw. Volumenanteil und Anwesenheit
von Inhibitoren bei Flüssigphasenpolymerisation beeinflusst werden. Auf diese Weise
kann durch Wahl eines Monomers M mit geeigneten funktionellen Gruppen bewirkt werden,
dass eine Vielzahl dieser funktionelien Gruppen kovalent an der Polymeroberfläche
angekoppelt wird und so die Eigenschaften der Polymeroberfläche je nach Bedarf variiert
werden.
[0017] So kann zum Beispiel die Oberfläche optimal für die Haftung einer weiteren Schicht,
eines Lackes, eines Primers, Klebstoff oder anderen vorzugsweise organischen Materials
angepasst werden. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn eine funktionelle Gruppe
F der Monomeren wiederum mit entsprechenden funktionellen Gruppen F' der nachfolgend
aufgebrachten Schicht reagieren kann.
[0018] Bisher wurde angenommen, dass diese Art der Funktionalisierung der Oberfläche durch
Aufpfropfung von Monomeren ein Polymer voraussetzt. Überraschenderweise wurde erfindungsgemäß
festgestellt, dass der oben dargestellte Pfropfprozess nicht notwendigerweise eine
organische kohlenstoffhaltige Polymeroberfläche voraussetzt, sondern zum Beispiel
auch für Metalloder Keramikoberflächen anwendbar ist.
Voraussetzung hierfür ist, dass zunächst mittels eines plasmagestützten Verfahrens
eine dünne Schicht auf der Substratoberfläche abgeschieden wird.
[0019] Es kann sich hierbei um eine beliebige Schicht handeln, wie sie nach herkömmlichen
plasmagestützten Verfahren erhältlich ist. Es können sich um wenige Atomlagen einer
Kohlenwasserstoffschicht handeln, um eine aus Silizium, Kohlenstoff und Wasserstoff
bestehende Schicht, die Schichten können Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel, Bor, Phosphor,
Halogene enthalten, beispielsweise kann es sich um eine Siliziumoxidschicht handeln.
Als Precusoren für die Schicht können alle dafür bekannten Verbindungen aus dem Bereich
der Gasphasenabscheidung eingesetzt werden, wie zum Beispiel Kohlenwasserstoffe, gegebenenfalls
mit funktionellen Gruppen, siliziumenthaltende Verbindungen, sauerstoff-, stickstoff-,
bor-, schwefel-, halogen- und/oder phosphorenthaltende Verbindungen oder Metallverbindungen.
Bevorzugte Precusoren sind organische Verbindungen.
Geeignete Beispiele sind Propargylalkohol, Tetramethylsilan, Hexamethyldisiloxan,
Vinyltrimethoxysilan, Phenyltrimethoxysilan, Aminopropyltrimethoxysilan, Mercaptopropyltrimethoxysilan,
Dimethyldichlorsilan, Trimethylphosphit, Trimethylborat sowie insbesondere Methan,
Ethen und Ethin.
[0020] Die Schichtdicke liegt hierfür typischerweise in einem Bereich von 1 nm bis 1 µm,
vorzugsweise 5 nm bis 100 nm.
[0021] Auch das Substratmaterial kann prinzipiell beliebig gewählt werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren eignet sich insbesondere zur Aufbringung einer selektiv funktionalisierten
Oberflächenschicht auf ein metallisches Substrat. Das zu beschichtende Substrat kann
zum Beispiel Aluminium, Stahl oder ein verzinktes Stahlblech sein. Das Substrat kann
eine beliebige Form haben. Es kann ein Profil, ein Profilrohr, ein Draht oder eine
Platte oder ein Bestandteil eines elektronischen Bauteils sein.
[0022] Durch das erfindungsgemäße Verfahren zur selektiven Funktionalisierung der Substratoberfläche
kann die Oberfläche spezifisch für die Anbindung/Anhaftung einer weiteren Überzugsschicht
konditioniert werden, wobei die funktionellen Gruppen bzw. das Monomer in Abhängigkeit
des Schichtmaterials der noch aufzubringenden Überzugsschicht ausgewählt wird, so
dass eine feste Verbindung zwischen Untergrund und Überzug gewährleistet wird. Derartige
weitere Schichten können Überzüge sein, zum Beispiel Schutzlacke, Lacke mit Dekorationsfunktion,
Farben, Druckfarben, Klebstoffe, Primer etc.
Vorzugsweise bestehen diese weiteren Schichten aus einem organischen Material.
[0023] Die Art der Monomeren richtet sich nach der gewünschten Funktionalisierung. Das erfindungsgemäße
Verfahren eignet sich insbesondere auch dazu, funktionelle Gruppen, die in einem Plasmaprozess
zerstört oder umgebildet werden würden, an die Oberfläche einer plasmaabgeschiedenen
Schicht anzubinden. Beispiele für geeignete Monomerenverbindungen sind Vinylverbindungen,
insbesondere Acrylsäure, Methacrylsäure und deren Derivate wie zum Beispiel Ester
wie Glycidylmethacrylat.
[0024] Die Monomerenverbindungen können einzeln oder in Kombination eingesetzt werden.
[0025] Die plasmaabgeschiedene Schicht kann mittels eines beliebigen dafür bekannten plasmagestützten
Verfahrens zur Schichtabscheidung erzeugt werden. Es kann ein Niederdruck- oder Hochdruckverfahren
sein.
Es kann ein sogenanntes kaltes Plasmaverfahren sein.
[0026] Niederdruckverfahren arbeiten üblicherweise bei Drucken im Bereich von 0,01 Pa bis
10 kPa. Hierfür eignen sich besonders gut Glimmentladungen, die durch Gleichspannungen,
Wechselspannungen oder Mikrowellen aufrecht erhalten werden können.
[0027] Geeignete Druckbereiche für das Hochdruckverfahren liegen in der Größenordnung von
10
4 Pa bis 1,5 x 10
5 Pa. Hochdruckverfahren sind zum Beispiel die Barrierenentladung oder die Plasmaerzeugung
mittels gepulster Hochspannungsbogenentladung.
[0028] Besonders bevorzugt ist aus Gründen der einfachen technischen Durchführung und des
vergleichsweise geringen Kostenaufwands ein Hochdruck- oder Atmosphärendruckverfahren,
wobei die Schichtabscheidung aus einer Barrierenentladung bevorzugt ist.
[0029] Die Schichtabscheidung aus einer Barrierenentladung ist an sich bekannt und beispielsweise
detailliert in DE 195 05 449 C2 oder bei R. Thyen, A. Weber, C.-P. Klages, Surf. Coat.
Technol. 97 (1997) 426 - 434 im Einzelnen vorbeschrieben, auf die hier für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung ausdrücklich Bezug genommen wird.
[0030] Zur Aufpfropfung der Monomeren genügt es im Allgemeinen, die frisch plasmaabgeschiedene
Schicht für einige Sekunden bis zu einigen Minuten in Kontakt mit den gewünschten
Monomeren zu bringen. Die Monomeren reagieren mit den reaktiven Zentren, die sich
auf der Oberfläche der frisch ausgebildeten Schichten befinden.
Die Kettenlänge, das heißt die Anzahl der Monomeren n, die an einem einzelnen reaktiven
Zentrum der Oberfläche aufgepfropft werden, kann durch die Reaktionsbedingungen wie
der Anzahl der Endgruppen, gesteuert werden. Von der Erfindung werden somit auch funktionalisierte
Oberflächen mit Pfropfmolekülketten n > 1 umfasst.
[0031] Die Monomeren können flüssig, gasförmig, als Aerosol, mit oder ohne Inhibitoren und/oder
mit Inertgas wie Argon, Stickstoff verdünnt vorliegen.
Die Konzentration kann sich nach dem Dampfdruck bestimmen. Bei Bedarf kann mit Wasser
verdünnt werden.
[0032] Vorzugsweise erfolgt die Funktionalisierung ohne zwischenzeitliche Exposition der
plasmaabgeschiedenen Schicht an die Umgebungsatmosphäre, um ein vorzeitiges Abreagieren
der reaktiven Zentren zu verhindern.
[0033] Die Schichtabscheidung (auch Plasmadeposition genannt) und die Pfropfung können räumlich
beziehungsweise zeitlich getrennt voneinander erfolgen.
Dies bedeutet, die Pfropfung kann in der selben Vorrichtung wie die Plasmadeposition
erfolgen oder das Substrat mit plasmaabgeschiedener Schicht kann in eine separate
Vorrichtung oder Kammer, die für die Pfropfung eingerichtet worden ist, gebracht werden.
Die Pfropfung kann im Anschluss an die Plasmadeposition erfolgen.
[0034] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lässt sich eine hohe Belegung der Oberfläche
der plasmaabgeschiedenen Schicht mit funktionellen Gruppen erzielen (Anzahl der funktionellen
Gruppen pro Oberflächeneinheit).
So können mit der vorliegenden Erfindung Belegungsdichten im Bereich von 10
15 - 10
17 pro cm
2 erreicht werden. Dagegen lassen sich für das vorstehend erwähnte Plasmapolymer im
Allgemeinen lediglich Belegungsdichten von << 10
15/cm
2 erzielen.
[0035] In Abhängigkeit von der Belegungsdichte können die funktionellen Gruppen bzw. die
Pfropfmoleküle auf der Oberfläche der plasmaabgeschiedenen Schicht einen dünnen Film
ähnlich den Langmuir-Blodgett-Filmen ausbilden.
[0036] Bei der plasmaabgeschiedenen Schicht kann es sich um eine Einzelschicht handeln mit
homogener Komponentenzusammensetzung oder mit einer graduierten Komponentenzusammensetzung,
wobei der Gehalt und/oder die Art der Komponenten über die Schichtdicke variieren
können.
Es kann ein Schichtsystem sein, das aus mehreren Einzelschichten besteht, wobei auch
hier gegebenenfalls eine Graduierung vorgesehen sein kann.
[0037] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Verfahrens, der Schichtabscheidung
aus einer Barrierenentladung, im Einzelnen erläutert.
[0038] Die Figur zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Schichtabscheidung mittels Barrierenentladung.
[0039] Die beispielhafte Vorrichtung zur Durchführung der Schichtdeposition mittels Barrierenentladung
gemäß der Figur besteht prinzipiell aus einer Elektrode oder Elektrodenanordnung 2
sowie einer Gegenelektrode 6 auf der das Substrat 5 gelagert ist.
[0040] Die Elektrode 2 kann aus einer Elektrodenanordnung mit mehreren Einzelelektroden
bestehen, wobei in der Figur eine Elektrodenanordnung mit zwei Einzelelektroden 2
gezeigt ist.
Die Elektrode 2 bzw. die Einzelelektroden 2 sind jeweils mit einer dielektrischen
Barrierenschicht 3 umgeben.
[0041] Die dielektrische Barrierenschicht 3 kann zum Beispiel aus Aluminiumoxidkeramik bestehen.
Die Barrierenentladung brennt im Entladungsraum zwischen den stabförmigen Elektroden
2 auf der einen und der Gegenelektrode 6 auf der anderen Seite, wobei die Precusoren
zur Schichtausbildung durch den Gaseinlass 1 eingeleitet werden. Bei der Entladung
entstehen Mikroentladungen sehr kurzer Dauer, sogenannte Filamente 4, die mit der
Substratoberfläche in Wechselwirkung stehen und im Allgemeinen einen Durchmesser von
0,1 mm haben. Die Aktivierung und Abscheidung der Precusoren erfolgt vorwiegend in
den Fußpunkten der Filamenten 4.
[0042] Bei Bedarf kann auf der Gegenelektrode 6 noch eine dielektrische Zwischenschicht
aufgebracht sein.
[0043] Die Lücke zwischen Elektroden 2 und Gegenelektrode 6 beträgt üblicherweise zwischen
1 und 5 mm und entspricht der Länge der Filamente.
[0044] Üblicherweise erfolgen die Entladungen immer an der gleichen Stelle, das heißt die
Filamente bilden sich immer an der gleichen Stelle aus, da die Zeit zwischen den Entladungen
nicht ausreicht, um die Ladungsträger, die sich in den Entladungskanälen ausgebildet
haben, neutralisieren zu lassen. Die noch existierenden Ladungsträger bewirken, dass
sich die nächsten Entladungen wieder in den gleichen Entladungskanälen ausbilden wie
die vorhergehenden.
Um dennoch eine homogene Oberflächenbedeckung zu erhalten, wird das Substrat vorzugsweise
hin und her bewegt, in der Figur durch die Pfeile 7 angedeutet.
[0045] Darüber hinaus kann die Schichtabscheidung durch eine geeignete Pulsung der Versorgungsspannung
für die Entladung gesteuert werden, wobei die einzelnen Pulse in Zeitabständen erfolgen,
die ausreichen, dass die gebildeten Ladungsträgem im Gasraum neutralisiert werden,
wodurch verhindert wird, dass sich die folgende Mikroentladung an der gleichen Stelle
wie die vorhergehende ausbildet.
[0046] Wie bereits vorstehend erwähnt, wird die Schichtabscheidung mittels Barrierenentladung
üblicherweise in einem Druckbereich von 0,1 bis 1,5 bar und einem Spannungsbereich
von vorzugsweise mindestens 3 kV durchgeführt. Die Höhe der Spannung richtet sich
dabei nach der Art und Größe der verwendeten Anlage sowie nach der Prozessgaszusammensetzung.
Die Frequenz des Wechselfeldes kann im Bereich von 0,05 bis 100 kHz liegen.
[0047] Für die Oberflächenfunktionalisierung werden die Monomere M unmittelbar nach der
Schichtabscheidung in der Barrierenentladung außerhalb des Bereichs der Barrierenentladung
auf das Substrat gasförmig, flüssig oder als Aerosol einwirken gelassen.
[0048] Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die Monomeren sowohl zur Bildung der dünnen
Schicht und somit als Precusoren und gleichzeitig als Monomer für die Pfropfreaktion
eingesetzt werden können. Hierbei lagern sich die Monomeren an die während der Barrierenentladung
gebildeten geeigneten reaktiven Zentren an. Die Pfropfreaktion erfolgt hierbei in
den Bereichen des Substrats, die zwischen den einzelnen Filamenten oder Entladungskanälen
liegen. In den Entladungskanälen erfolgt eine starke Zersetzung der Monomere und auf
diese Weise Aktivierung der Monomeren zur Schichtabscheidung. Außerhalb der Filamente
verbleibt jedoch genügend Monomer unbeeinflusst von der Barrierenentladung und steht
für die Pfropfung zur Verfügung.
[0049] Sowohl die Uniformität als auch die Effizienz der Pfropfung kann durch geeignete
Pulsung der Versorgungsspannung für die Entladung gesteuert werden.
Die Pulsung sollte dabei so ausgerichtet werden, dass die aufgepfropften funktionellen
Gruppen (Monomere) auf der Oberfläche erhalten bleiben und nicht im Zuge weiterer
Barrierenentladungen an dieser Stelle gegebenenfalls zerstört werden.
Ausführungsbeispiele
[0050]
1. Prozess in einer Niederdruck-HF-Glimmentladung, zeitliche Trennung von Schichtdeposition
und Pfropfung.
- Schichtabscheidung:
- Verzinktes Stahlblech in einer HF-Glimmentladung (13,5 MHz) bei 5 Pa Druck.
- Atmosphäre:
- 1 sccm TMS (Tetramethylsilan) in 10 sccm Argon.
Prozessdauer 10 s bei 50 °C.
- Pfropfung:
- Abschalten der Gasentladung, Abpumpen auf 1 mPa, Auffüllen mit dem Dampf von Methacrylsäure-[2,3-epoxy-propylester]
(Glycidyl-methacrylat) auf 10 Pa, 100s Exposition bei 50 °C, dann belüften.
Haftungstest mit einem Epoxykleber. Kohäsives Versagen in der Klebstoffschicht, das
heißt nicht an der Grenzschicht zwischen Klebstoff und Substrat.
Ein verzinktes Stahlblech wird in einer Hochfrequenz-Glimmentladung (13,65 MHz) mit
Parallelplattenanordnung bei einem Druck von 5 Pa und einer Temperatur von 50 °C für
eine Prozessdauer von 10 s in einer plasmaaktivierten Atmosphäre aus 10 sccm Argon
und 1 sccm Tetramethylsilan (TMS) beschichtet. Die Schichtdicke beträgt ungefähr 10
nm. Anschließend wird die Prozesskammer auf 1 mPa evakuiert und mit dem Dampf von
Methacrylsäure-[2,3-epoxy-propylester] (Glycidyl-methacrylat) auf einen Druck von
10 Pa aufgefüllt. Das beschichtete verzinkte Stahlblech wird dieser Atmosphäre für
100 s bei einer Temperatur von 50 °C ausgesetzt. Danach wird erneut abgepumpt und
anschließend belüftet.
Auf die so beschichtete Oberfläche wird ein Lack auf Epoxidharzbasis mit einer Nassschichtdicke
von 20 µm aufgerakelt. Ein anschließender Haftungstest mittels Gitterschicht nach
DIN 53151 wird mit "0" (sehr gut) bewertet. Beim Verformen des Bleches um 180 °, wobei
der Biegeradius ungefähr der Bleckdicke von 1 mm entspricht, tritt keine Enthaftung
des Lackes an der Beschichtungskante auf. Die Unterwanderung nach einem Salzsprühtest
(DIN 53167) beträgt nach 1000 Stunden < 1 mm. Diese Ergebnisse entsprechen den Werten
von verzinkten Stahlblechen, die vor der Lackierung gemäß dem Stand der Technik einem
nasschemischen Chromatierungsprozess unterzogen werden.
2. Prozess in einer Barrierenentladung, Schichtabscheidung und Pfropfung in der Entladung
- Barrieren-Entiadung:
- 1 mm Spalt zwischen silikonisolierter Al-Grundplatte und 2 keramikisolierten Hochspannungselektroden,
Breite jeweils 1,5 cm. Oszillatorische Bewegung des Substrattisches mit 0,5 cm/s,
50 Läufe. Softalgenerator 6320; 100 V Zwischenkreisspannung, 55 kHz, Pulsung 1 ms
Puls, 20 Hz Pulsfrequenz.
- Gas:
- 2 slm Argon, gesättigt mit Acrylsäuredampf.
[0051] Erfolgte Pfropfung wird durch starke Hydrophilisierung, Oberflächenspannung > 66
mN/m, stabil in KOH, nachgewiesen.
[0052] Durch Anlegen einer mittelfrequenten Hochspannung (8 kV, 50 kHz), getaktet mit 1
ms Pulsen bei einer Pulsfrequenz von 20 Hz, an eine Anordnung aus 2 keramikisolierten
Hochspannungselektroden, die im Abstand von 1 mm über einer geerdeten Gegenelektrode
aus Aluminium (Substrat) angebracht sind, wird eine dielektrische Barrierenentladung
im Gasspalt zwischen den Hochspannungselektroden und der Gegenelektrode gezündet.
Über eine Gasdusche wird eine Atmosphäre aus 2 slm (Standardliter pro Minute) Argon,
gesättigt mit Acrylsäuredampf, in die Entladungsbereiche eingebracht. Um eine lateral
uniforme Beschichtung zu erzielen, wird die Gegenelektrode oszillatorisch mit einer
Geschwindigkeit von 0,5 cm/s durch die Entladung bewegt. Nach 50 Läufen hat sich durch
Codeposition ein Plasmapfropfpolymer als dünne Schicht auf der Aluminiumoberfläche
abgeschieden.
[0053] Die beschichtete Oberfläche ist sehr hydrophil, die Oberflächenspannung ist > 66
mN/m. Sie ist nach einer zehnminütigen Exposition der beschichteten Oberfläche in
konzentrierte Kalilauge unverändert.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Gaszufuhr
- 2
- Hochspannungselektrode
- 3
- dielektrische Barriere
- 4
- Entladungskanäle
- 5
- Substrat
- 6
- geerdete Gegenelektrode
- 7
- Substratbewegungsrichtung
1. Verfahren zur Herstellung einer Schicht mit selektiv funktionalisierter Oberfläche,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch Plasmadeposition auf einem Substrat eine Schicht erzeugt wird und die Oberfläche
der Schicht durch Aufpfropfen von Monomeren an reaktiven Zentren auf der Schichtoberfläche
chemisch selektiv funktionalisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzahl n der Monomeren M, die an einem reaktiven Zentrum aufgepfropft werden,
größer 1 ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Beschichtungsvorläufermaterial für die Plasmadeposition mindestens eine Verbindung
ist, die ausgewählt ist unter Verbindungen, die neben Kohlenstoff und/oder Silizium
gegebenenfalls mindestens ein weiteres Element ausgewählt unter Sauerstoff, Stickstoff,
Schwefel, Bor, Phosphor, Halogen und Wasserstoff enthalten.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass für die Plasmadeposition mindestens eine Kohlenwasserstoffverbindung undloder eine
Kohlenwasserstoffverbindung mit funktioneller Gruppe verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens eine Kohlenwasserstoffverbindung ausgewählt ist unter Propargylalkohol,
Tetramethylsilan, Hexamethyldisiloxan, Vinyltrimethoxysilan, Phenyltrimethoxysilan,
Aminopropyltrimethoxysilan, Mercaptoptopyltrimethoxysilan, Dimethyldichlorsilan, Trimethylphosphit,
Trimethylborat, Methan, Ethen und Ethin.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Monomer für die Pfropfreaktion ausgewählt ist unter Acrylsäure,
Methacrylsäure, einem Derivat davon oder einer Vinylverbindung.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Derivat ein Ester, vorzugsweise Glycidylmethacrylat, ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
dadurch gekennzeichnet,
dass die Plasmadeposition und die Pfropfung räumlich und/oder zeitlich getrennt voneinander
vorgenommen werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Plasmadeposition und gegebenenfalls die Pfropfung bei Drucken zwischen 0,01 Pa
und 10 kPa durchgeführt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Plasma einer durch Gleichspannung, Wechselspannung oder Mikrowellen unterhaltenen
Gasentladung für die Plasmadeposition eingesetzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Plasmadeposition und gegebenenfalls die Pfropfung bei Drucken zwischen 10 kPa
und 150 kPa durchgeführt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Plasma in einer dielektrischen Barrierenentladung oder einer gepulsten Bogenentladung
erzeugt wird.
13. Schicht mit selektiv funktionalisierter Oberfläche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schicht mittels eines plasmagestützten Verfahrens auf einem Substrat abgeschieden
worden ist, und auf der Oberfläche der Schicht Monomere M ohne Einwirkung von Plasma
aufgepfropft sind.
14. Schicht nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzahl n der Monomere M, die an ein reaktives Zentrum der Schichtoberfläche gebunden
sind, größer 1 ist.
15. Schicht nach einem der Ansprüche 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Monomer M ausgewählt ist unter mindestens einer Verbindung ausgewählt unter Acrylsäure,
Methacrylsäure und einem Derivat davon.
16. Schicht nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Derivat ein Ester, vorzugsweise Glycidylmethacrylat. ist.
17. Schicht nach einem der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Substrat ein Metall oder eine Keramik ist.
18. Schicht nach einem der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Substrat Stahl, verzinkter Stahl, Aluminium oder Magnesium ist.
19. Schicht nach einem der Ansprüche 13 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schicht erhältlich ist durch Plasmadeposition von mindestens einer Precursorverbindung
auf einem Substrat und selektiver Funktionalisierung der Oberfläche der Schicht durch
Aufpfropfen von Monomeren M an auf der Schichtoberfläche gebildeten reaktiven Zentren.
20. Verwendung einer Schicht nach einem der Ansprüche 13 bis 19 für die haftfeste und/oder
korrosionsfeste Anbindung nachfolgend aufgebrachter weiterer Schichten auf einem Substrat.
21. Verwendung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die nachfolgend aufgebrachte Schicht ein Lack, eine Klebemasse, eine Druckfarbe oder
ein Primer ist
1. Method for producing a layer with a selectively functionalised surface, characterised in that a layer is produced on a substrate by plasma deposition and the surface of the layer
is chemically selectively functionalised by grafting monomers on reactive centres
on the layer surface.
2. Method according to claim 1, characterised in that the number n of monomers M which are grafted on a reactive centre, is greater than
1.
3. Method according to either of claims 1 or 2, characterised in that the coating precursor material for the plasma deposition is at least one compound,
selected from compounds which apart from carbon and/or silicon optionally contain
at least one further element selected from oxygen, nitrogen, sulphur, boron, phosphorus,
halogen and hydrogen.
4. Method according to claim 3, characterised in that at least one hydrocarbon compound and/or a hydrocarbon compound with a functional
group is used for the plasma deposition.
5. Method according to claim 4, characterised in that the at least one hydrocarbon compound is selected from propargyl alcohol, tetramethylsilane,
hexamethyldisiloxane, vinyltrimethoxysilane, phenyltrimethoxysilane, aminopropyltrimethoxysilane,
mercaptopropyltrimethoxysilane, dimethyldichlorosilane, trimethylphosphite, trimethylborate,
methane, ethylene, and acetylene.
6. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that at least one monomer is selected for the grafting reaction from acrylic acid, methacrylic
acid, a derivative thereof or a vinyl compound.
7. Method according to claim 6, characterised in that the derivative is an ester, preferably glycidyl methacrylate.
8. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the plasma deposition and the grafting are carried out separately from each other,
spatially and/or with respect to time.
9. Method according to any one of the preceding claims, characterised in that the plasma deposition and optionally the grafting are carried out at pressures between
0.1 Pa and 10 kPa.
10. Method according to claim 9, characterised in that the plasma of a gas discharge maintained by direct-current voltage, alternating voltage
or microwaves is used for the plasma deposition.
11. Method according to any one of claims 1 to 8, characterised in that the plasma deposition and optionally the grafting are carried out at pressures between
10 kPa and 150 kPa.
12. Method according to claim 11, characterised in that the plasma is produced in a dielectric barrier discharge or a pulsed arc discharge.
13. Layer with a selectively functionalised surface, characterised in that the layer has been deposited on a substrate by means of a plasma-enhanced method,
and monomers M are grafted without the action of plasma on the surface of the layer.
14. Layer according to claim 13, characterised in that the number n of monomers M, which are bound on a reactive centre of the layer surface,
is greater than 1.
15. Layer according to either of claims 13 or 14, characterised in that the monomer M is selected from at least one compound selected from acrylic acid,
methacrylic acid and a derivative thereof.
16. Layer according to claim 15, characterised in that the derivative is an ester, preferably glycidyl methacrylate.
17. Layer according to any one of claims 13 to 17, characterised in that the substrate is a metal or a ceramic.
18. Layer according to any one of claims 13 to 17, characterised in that the substrate is steel, galvanised steel, aluminium or magnesium.
19. Layer according to any one of claims 13 to 18, characterised in that the layer can be obtained by plasma deposition of at least one precursor compound
on a substrate and selective functionalisation of the surface of the layer by grafting
of monomers M on reactive centres formed on the layer surface.
20. Use of a layer according to any one of claims 13 to 19, for the adhesive and/or corrosion-resistant
bonding of subsequently applied further layers to a substrate.
21. Use according to claim 20, characterised in that the subsequently applied layer is a lacquer, an adhesive, a printing ink or a primer.
1. Procédé de fabrication d'une couche à surface sélectivement fonctionnalisée,
caractérisé en ce que,
une couche est produite sur un substrat par dépôt en plasma et la surface de la couche
est chimiquement sélectivement fonctionnalisée par greffage de monomères sur des centres
réactifs à la surface de la couche.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que,
le nombre n des monomères M, qui sont greffés sur un centre réactif, est supérieur
à 1.
3. Procédé selon l'une ou l'autre des revendications 1 ou 2,
caractérisé en ce que,
le matériau précurseur de revêtement pour le dépôt en plasma est au moins un composé
qui est choisi parmi des composés qui contiennent, en plus du carbone et/ou du silicium,
le cas échéant au moins un autre élément parmi l'oxygène, l'azote, le soufre, le bore,
le phosphore, un halogène et l'hydrogène.
4. Procédé selon la revendication 3,
caractérisé en ce que,
on utilise, pour le dépôt en plasma au moins un composé hydrocarboné et/ou un composé
hydrocarboné comportant un groupe fonctionnel.
5. Procédé selon la revendication 4,
caractérisé en ce que,
au moins un composé hydrocarboné est choisi parmi l'alcool propargylique, le tétraméthylsilane,
l'hexaméthyldisiloxane, le vinyltriméthoxysilane, le phényltriméthoxysilane, l'aminopropyltriméthoxysilane,
le mercaptopropyltriméthoxysilane le diméthyldichlorosilane, le phosphite de triméthyle,
le borate de triméthyle, le méthane. l'éthène et l'éthyne.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que,
au moins un monomère pour la réaction de greffage est choisi parmi l'acide acrylique,
l'acide méthacrylique, un dérivé de ces derniers ou un composé vinylique.
7. Procédé selon la revendication 6,
caractérisé en ce que,
le dérivé est un ester, de préférence le méthacrylate de glycidyle.
8. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que,
le dépôt en plasma et le greffage sont effectués séparément l'un de l'autre dans l'espace
et/ou dans le temps.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que,
le dépôt en plasma, et le cas échéant le greffage, sont effectués à des pressions
se situant entre 0,01 Pa et 10 kPa.
10. Procédé selon la revendication 9,
caractérisé en ce que,
on utilise, pour le dépôt en plasma, le plasma d'une décharge dans un gaz entretenue
par une tension continue, une tension alternative ou des micro-ondes.
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 8,
caractérisé en ce que,
le dépôt en plasma, et le cas échéant le greffage, sont effectués à des pressions
se situant entre 10 kPa et 150kPa.
12. Procédé selon la revendication 11
caractérisé en ce que,
le plasma est produit dans une décharge barrière diélectrique ou une décharge d'arc
pulsé.
13. Couche à surface sélectivement fonctionnalisée,
caractérisée en ce que,
la couche a été déposée sur un substrat par un procédé assisté par un plasma et que,
sur la surface de la couche, des monomères M sont greffés sans action de plasma.
14. Couche selon la revendication 13,
caractérisée en ce que,
le nombre n des monomères M, qui sont liés à un centre réactif de la surface de la
couche, est supérieur à 1.
15. Couche selon l'une ou l'autre des revendications 13 ou 14,
caractérisée en ce que
le monomère M est choisi parmi au moins un composé choisi parmi l'acide acrylique,
l'acide méthacrylique et un dérivé de ces derniers.
16. Couche selon la revendication 15,
caractérisée en ce que,
le dérivé est un ester, de préférence le méthacrylate de glycidyle.
17. Couche selon l'une quelconque des revendications 13 à 17,
caractérisée en ce que,
le substrat est un métal ou une céramique.
18. Couche selon l'une quelconque des revendications 13 à 17,
caractérisée en ce que,
le substrat est de l'acier, de l'acier galvanisé, de l'aluminium ou du magnésium.
19. Couche selon l'une quelconque des revendications 13 à 18,
caractérisée en ce que,
la couche peut être obtenue par dépôt en plasma d'au moins un composé précurseur sur
un substrat et fonctionnalisation sélective de la surface de la couche par greffage
de monomères M sur des centres réactifs formés à la surface de la couche.
20. Utilisation d'une couche selon l'une quelconque des revendications 13 à 19, pour la
fixation adhérente et/ou résistante à la corrosion d'autres couches appliquées par
la suite sur un substrat.
21. Utilisation selon la revendication 20,
caractérisée en ce que,
la couche appliquée par la suite est une peinture, une masse adhésive, une encre d'imprimerie
ou un apprêt.