Technischer Hintergrund
[0001] Die Erfindung betrifft einen Schmuckring, bestehend aus einer Ringschiene und einem
zwischen den Enden der Ringschiene gehaltenen Schmuckelement.
Stand der Technik
[0002] Derartige Schmuckringe sind beispielsweise als sogenannte Spannringe bekannt, bei
denen das Schmuckelement vorzugsweise ein Edelstein ist, der mit seiner Rondiste in
mehr oder weniger ausgeprägten Einschnitten der Ringschienenenden unter deren Spannung
gehalten ist. Bei dieser Lösung bildet die Ringschiene sozusagen selbst die Fassung
des Edelsteins.
[0003] Die dabei auftretenden Spannkräfte sind erheblich und stellen in mechanischer Hinsicht
eine erhebliche Belastung der Rondiste des Edelsteins dar; die materialtechnische
und formgebende Gestaltung des Spannrings muss daher unter relativ engen Toleranzen
erfolgen, um einerseits die auftretenden Belastungen auf den Edelstein nicht übermäßig
werden zu lassen, andererseits aber eine sichere Halterung des Edelsteins zwischen
den Ringschienenenden zu gewährleisten. Dies ist aufwendig und führt zu entsprechenden
Herstellungskosten.
Beschreibung der Erfindung
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, speziell bei derartigen Spannringen (aber nicht nur
bei diesen) eine einfache Halterungsmöglichkeit eines Schmuckteils, bei Spannringen
insbesondere des Edelsteins, zu ermöglichen, die mit weniger Aufwand eine sichere
Halterung erlaubt und in ästhetischer Hinsicht neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabenstellung gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0006] Der Grundgedanke der Erfindung ist darin zu sehen, dass der Edelstein nicht unmittelbar
zwischen den Ringschienenenden gehalten ist, sondern unter "Zwischenschaltung" des
Schmuckelementes, das als Pufferelement die von den Ringschienenenden ausgehende Kraftbeanspruchung,
sei es nun in ihrer Ausbildung als Spannringe, sei es bei einer Torsion oder Drehmomentbeanspruchung
von außen, von der Halterung des Edelsteins fernhalten.
[0007] Dies wird dadurch erreicht, dass das Schmuckelement beidseitig in den vorzugsweise
als Pfannenlager ausgebildeten Ringschienenenden gehalten ist, wodurch eine Ausgleichs-
oder Kompensationsbewegung ermöglicht wird, wenn zu starke Belastungen in der Ringschienenachse
oder Belastungen mit Kraft oder Drehmomentkomponenten außerhalb der Ringschienenachse
auftreten. In solchen Fällen gestattet das Schmuckelement der Ringschiene eine Schwenkbewegung
als Ausweichbewegung. In allen Fällen bleibt der Edelstein in seiner Halterung im
Schmuckelement frei von diesen Belastungen, so dass eine Halterung des Edelsteins
im Schmuckelement mit einfachen Mitteln erreicht werden kann, die auf die erheblichen
äußeren Belastungen, die auf das Schmuckelement einwirken können, keine Rücksicht
zu nehmen braucht.
[0008] Durch das Schmuckelement als Puffer wird der Edelstein somit "freigestellt" von den
zum Teil extremen Belastungen, wie sie insbesondere bei der Konzeption des Schmuckrings
als Spannring auftreten können.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0009] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Schmuckrings wird nun anhand von Zeichnungen
näher erläutert, es zeigen:
- Figur 1:
- Einen Teillängsschnitt in der Ebene der Ringschiene bei normalen äußeren Bedingungen,
- Figur 2:
- einen Längsschnitt gemäß Figur 1 bei Drehmomentbelastungen der Ringschiene, und
- Figur 3:
- eine Detaildarstellung der Halterung eines Edelsteins im Schmuckelement.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0010] Der Schmuckring besteht aus einer Ringschiene 10, deren gegeneinander zeigende Enden
jeweils eine halbkugelförmige Schale 10A,10B aufweisen, die als Pfannenlagerung für
ein Schmuckelement 20 dient, das mit entsprechend ausgebildeten halbkugelförmigen
Enden 20A,20B in den Schalen 10A,10B der Ringschiene 10 gehalten ist. Es kann sich
hierbei um einen Spannring handeln, bei dem die Spannkraft der Ringschiene in die
Mittelachse A-A des Schmuckelementes 20 übergeleitet wird, es kann sich aber auch
um einen Schmuckring beliebiger Art handeln, sofern der Radius der halbkugelförmigen
Enden bzw. Schalen groß genug ist, um auch bei einer eventuellen Weitung der Ringschiene
noch das Schmuckelement 20 zwischen sich festzuhalten.
[0011] Das Schmuckelement 20 ist hierbei in seiner gestalterischen Erscheinung völlig frei,
wenn nur gewährleistet ist, dass seine Enden sicher in den Enden der Ringschiene sitzen
und mit einem gewissen Spielraum beweglich sind. Es sind also Lösungen denkbar, bei
denen beispielsweise das Schmuckelement gestalterisch bewusst abgesetzt ist gegenüber
der Ringschiene, aber auch solche Lösungen, bei denen das Schmuckelement in gestalterischer
Hinsicht weitgehend an das Design der Ringschiene angepasst ist, um den dort gehaltenen
Edelstein besser hervorzuheben.
[0012] Die erfindungsgemäße Lösung kann auch unabhängig vom Querschnitt der Ringschiene
realisiert werden; sofern ein rechteckiger Querschnitt gewählt wird, kann beispielsweise
auch anstelle der im Ausführungsbeispiel gezeigten halbkugelförmigen Ausgestaltung
der Enden bzw. Schalen die Form eines Halbzylinders gewählt werden, wodurch allerdings
nur noch ein Freiheitsgrad der möglichen Schwenkbewegung (in der Zeichenebene) verbleibt.
[0013] Ein (zeichnerisch übertriebenes) Beispiel einer derartigen Schwenkbewegung ist in
Figur 2 dargestellt:
[0014] Auslöser für eine derartige Schwenkbewegung sind die in Figur 2 durch zwei gegengerichtete
kleine Pfeile angedeutete Krafteinwirkungen, die zu einer Verbiegung der Ringschiene
10 aus der Kreisform führen, derart, dass die Mittelebene A-A des Schmuckelementes
20 um einen Winkel α in eine Mittelebene A'-A' verdreht wird. Bei dieser Darstellung
wird deutlich, dass die bei derartigen Kraft- oder Momentbeanspruchungen angestrebte
Veränderung des Radius R der Ringschiene, meistens im Sinne einer Verringerung des
Radius, die zu einer entsprechenden Kraftbelastung des zwischen den Ringschienenenden
befindlichen Elements führen, kompensiert wird durch die Ausweichbbewegung der Ringschienenenden.
[0015] Figur 3 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel, wie das Schmuckelement 20 als
Fassung für einen Edelstein 30 ausgebildet sein kann:
[0016] Senkrecht zur Mittelebene A-A des Schmuckelementes 20 ist eine Durchgangsbohrung
21 eingebracht, deren Querschnitt sich in Richtung zur Außenseite der Ringschiene
hin verjüngt, so dass ein Sitz gebildet wird, der beispielsweise oberhalb der Rondiste
eines Brillanten diesen umschließt. Um das Herausfallen des Edelsteins zu verhindern,
wird der Sitz durch eine Haltehülse 22 gesichert, die von der Innenseite des Spannringes
in das Schmuckelement 20 eingeführt und dort beispielsweise mit diesem verklebt ist.
Die Stirnseiten der Haltehülse sind vorzugsweise so abgeschrägt, dass er an die entsprechenden
Winkel des unteren Teils des Edelsteins angepasst ist. Hiermit wird auf wenig aufwendige
Weise ein sicherer Sitz des Edelsteins 30 erreicht, wesentlich begünstigt durch seine
"Kräftefreistellung" durch die Zwischenschaltung des Schmuckelementes 20 zwischen
die Ringschienenenden. Vorteilhafterweise wird für das Material des Schmuckelements
ein Material mit einer Mindest- Mohs-Härte von 7 gewählt, z.B. synthetisches Spinell,
synthetischer Korund oder auch Ceramik.
1. Schmuckring, bestehend aus einer Ringschiene (10) und einem zwischen den Enden der
Ringschiene gehaltenen Schmuckelement (20),
dadurch gekennzeichnet, dass das Schmuckelement (20) mit seinen Enden (20A,20B) in zumindest im Wesentlichen komplementär
ausgebildeten Schalen (10A,10B) in den Enden der Ringschiene (10) derart gehalten
ist, dass eine Kippoder Schwenkbewegung ermöglicht wird.
2. Schmuckring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden (20A,20B) und die Schalen (10A,10B) halbkugelförmig im Sinne einer Pfannenlagerung
ausgebildet sind.
3. Schmuckring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmuckelement (20) unter Spannung der Ringschienenenden (20A,20B) gehalten ist.
4. Schmuckring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Schmuckelement (20) ein Edelstein (30) gehalten ist.
5. Schmuckring nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Halterung des Edelsteins (30) eine durchgehende Bohrung (21) im Schmuckelement
(20) vorgesehen ist, deren Querschnitt sich zur Außenseite der Ringschiene hin entsprechend
dem Schliff oder der Form des Edelsteins (30) verjüngt und somit einen Sitz für den
Edelstein (30) bildet, und dass von der Innenseite der Ringschiene (10) sich eine
Haltehülse (22) in die Bohrung (21) erstreckt, die den Sitz des Edelsteins (30) sichert.
6. Schmuckring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltehülse (22) in der Bohrung (21) verklebt ist.
7. Schmuckring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schmuckelement eine Mindesthärte von Mohs 7 aufweist.
8. Schmuckring nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Material synthetisches Spinell oder synthetischer Korund ist.
9. Schmuckring nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Material Ceramik ist.