(19)
(11) EP 0 886 722 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
20.08.2003  Patentblatt  2003/34

(21) Anmeldenummer: 97915337.6

(22) Anmeldetag:  06.03.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F01D 5/28, F01D 25/00
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE9700/430
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9703/4075 (18.09.1997 Gazette  1997/40)

(54)

VERMEIDUNG VON VERKRUSTUNG EINER DAMPFTURBINENSCHAUFEL DURCH REINDAMPFEINSPRITZUNG

PREVENTION OF ENCRUSTATION OF A STEAM TURBINE BLADE BY INJECTION OF PURE STEAM

EVITER L'ENCRASSEMENT D'UNE AUBE DE TURBINE A VAPEUR PAR INJECTION DE VAPEUR PURIFIEE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE DK

(30) Priorität: 14.03.1996 DE 19610134

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
30.12.1998  Patentblatt  1998/53

(73) Patentinhaber: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • OEYNHAUSEN, Heinrich
    D-45475 Mülheim an der Ruhr (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 4 105 128
US-A- 4 046 094
DE-A- 4 335 598
US-A- 5 374 162
   
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 008, no. 210 (M-328), 26.September 1984 & JP 59 099002 A (TOSHIBA KK), 7.Juni 1984,
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Dampfturbine, insbesondere eine Niederdruck-Dampfturbine, mit einer Turbinenschaufel, welche entlang einer Hauptachse gerichtet ist und eine gekrümmte Anströmfläche für Dampf aufweist, sowie eine Verwendung der Dampfturbine.

[0002] In der DE 43 35 598 A1 ist die Thematik des Foulings an einem Verdichter oder einer Entspannungsgasturbine, die einer Gasturbinenanlage vorgeschaltet sind, behandelt. Es besteht hierbei die Gefahr, daß eine Vereisung bzw. Anlagerung von Schmutzpartikeln stattfindet, da Luft aus dem Verdichter gekühlt und der Entspannungsgasturbine zugeführt wird. Dies soll dadurch verhindert werden, daß in die Schaufeln der Entspannungsgasturbine eine zentrale Bohrung und von dort abzweigende, an die Schaufeloberfläche führende radiale Bohrungen vorgesehen sind. Durch in dem Verdichter erwärmte Luft, werden die Schaufeln erwärmt, was zu einem Schmelzen des Eises führt. Hierdurch entsteht an der Oberfläche der Schaufeln der Entspannungsgasturbine ein Wasserschutzfilm, durch den gegebenenfalls auch Schmutzpartikel abgeführt werden. Die Entspannungsgasturbine wird hierbei mit demselben Medium, nämlich der durch den Verdichter verdichteten Luft, betrieben, mit dem auch bereits die Schaufeln durchströmt werden.

[0003] Aus dem Buch "Dampfturbinen" von F. Dietzel, 3. Auflage, 1980, Carl Hanser Verlag München - Wien, sind verschiedene Dampfturbinen bekannt. Abschnitt 3.3.3 "Erosion der Schaufelkanten" befaßt sich mit der Vermeidung von an Abströmkanten auftretender Erosion bei großen Kondensationsdampfturbinen. Zur Verringerung der auftretenden Erosion wird einerseits eine Entwässerung der Dampfturbine sowie andererseits eine mechanische Bearbeitung der Turbinenschaufeln angegeben. Diese mechanische Bearbeitung besteht in einem Auflöten von verschleißfesten Werkstoffen oder einer Induktionshärtung der Turbinenschaufel.

[0004] Aus DE-A-4 105 128 ist ein Verfahren zur Braunkohlenaufbereitung bekannt.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dampfturbine anzugeben, die für einen Betrieb mit aggressivem Dampf geeignet ist. Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine Verwendung einer solchen Dampfturbine anzugeben.

[0006] Die auf eine Dampfturbine gerichtete Aufgabe wird durch eine Dampfturbine, insbesondere eine Niederdruck-Dampfturbine, gelöst, die eine Turbinenschaufel aufweist, welche entlang einer Hauptachse gerichtet ist, einen Schaufelfuß zur Verankerung in einem Gehäuse (Leitschaufel) oder einer Turbinenwelle (Laufschaufel), eine gekrümmte Anströmfläche für Dampf und in ihrem Inneren eine Fluidzuführung aufweist, welche Fluidzuführung mit einer Mehrzahl von Fluidabführungen strömungstechnisch verbunden ist, wobei jede Fluidabführung an der Anströmfläche mündet, und welche in dem Schaufelfuß nach außen geöffnet ist, wobei in einer den Schaufelfuß aufnehmenden Ausnehmung ein Strömungskanal zur Zuführung von Reindampf in die Fluidzuführung vorgesehen ist.

[0007] Durch eine Zuführung von Reindampf oder einem anderen verunreinigungsfreien Fluid durch den Schaufelfuß und die Turbinenschaufel hindurch an die Anströmfläche wird über der Anströmfläche und gegebenenfalls weiteren Bereichen der Oberfläche der Turbinenschaufel ein schützender Fluidfilm, insbesondere Dampffilm, erzeugt. Dieser Dampffilm bildet eine Grenzschicht um die Turbinenschaufel herum, welche den durch die Dampfturbine strömenden Dampf von der Oberfläche der Turbinenschaufel weitgehend fernhält. Hierdurch ist es möglich, die Dampfturbine mit einem aggressiven Dampf zu betreiben, welcher beispielsweise aus der Trocknung von Braunkohle oder anderem brennbaren Material, wie beispielsweise Haus- oder Industriemüll, verunreinigt wird. Als Verunreinigungen können hierbei insbesondere Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Chlorid, Nitrate sowie Sulfate auftreten. Ein bei der Trocknung von Braunkohle entstehender Dampf wird als "Brüdendampf" bezeichnet. Durch den Dampffilm um die Anströmfläche herum wird eine Anlagerung von Verunreinigungen vermieden sowie die Korrosionsgefahr und eine Erosion deutlich vermindert.

[0008] Durch eine Turbinenschaufel, welche eine Fluidzuführung mit einer strömungstechnischen Anbindung an die Anströmfläche aufweist, ist bei einem Betrieb einer Dampfturbine mit aggressivem Dampf erreicht, daß durch die Fluidzuführung strömendes und an der Abströmfläche austretendes Fluid der aggressive Dampf weitgehend von der Oberfläche der Turbinenschaufel fern gehalten wird. Je nach erforderlichem Durchsatz von Fluid durch die Fluidzuführung ist diese entsprechend dimensioniert ausgeführt. Sie kann hierbei als eine Bohrung oder mehrere Bohrungen ausgeführt sein, sowie einen inneren Hohlbereich der Turbinenschaufel darstellen. Der aggressive Dampf, welcher beispielsweise aus der Trocknung nasser Braunkohle stammt, kann starke Verunreinigungen enthalten, die bei einer normalen Turbinenschaufel zur Erosion, Korrosion oder zu Ablagerungen führen können. Selbstverständlich kann die Turbinenschaufel zu einem weiteren Schutz gegen Erosion und Korrosion mit einem speziellen Werkstoff, beispielsweise mit niedrigem Spannungszustand, oder einer speziellen Beschichtung an der Oberfläche versehen sein.

[0009] Die Turbinenschaufel hat vorzugsweise einen Schaufelfuß zur Verankerung in einem Gehäuse (Leitschaufel) oder in einer Turbinenwelle (Laufschaufel) einer Dampfturbine, wobei die Fluidzuführung in dem Schaufelfuß nach außen geöffnet ist. Durch den Schaufelfuß hindurch ist somit konstruktiv einfach eine Zuführung von Fluid, insbesondere Reindampf oder Luft, über das Gehäuse bzw. die Turbinenwelle in die Fluidzuführung hinein ermöglicht. Die Zuführung des Fluides führt somit auch zu allenfalls geringen Strömungswiderständen und Wirkungsgradverlusten in der Dampfturbine.

[0010] Die Fluidzuführung ist im wesentlichen parallel zur Hauptachse ausgebildet. Die Fluidzuführung kann eine axiale Bohrung oder mehrere axiale Bohrungen aufweisen.

[0011] Die Fluidabführungen sind jeweils vorzugsweise im wesentlichen senkrecht zur Hauptachse gerichtet. Sie sind hierdurch besonders einfach, beispielsweise als Bohrungen oder durch Gießen herstellbar. Eine Ausbildung der Fluidzuführung sowie der Fluidabführungen als Bohrungen gestattet es auch, diese nachträglich in die Turbinenschaufel einzubringen. Hierdurch kann auch nachträglich die Verteilung der Fluidabführungen an der Anströmfläche sowie in anderen Oberflächenbereichen der Turbinenschaufel entsprechend den Dampfbedingungen in einer Dampfturbine geändert werden. Durch eine Zuführung von Reindampf über die Fluidabführungen wird über die Anströmfläche sowie über weiter stromab liegende Oberflächenbereiche der Turbinenschaufel ein Dampffilm erzeugt. Dieser Dampffilm vermindert oder verhindert vollständig einen Kontakt des aggressiven mit Verunreinigungen belasteten Dampfes mit der Oberfläche der Turbinenschaufel. Der Dampffilm verhindert zudem eine Ablagerung von in dem aggressiven Dampf mitgeführten Verunreinigungen an der Oberfläche und bewirkt somit auch zumindest eine deutliche Reduzierung von Erosion und Korrosion an der Anströmfläche der Turbinenschaufel.

[0012] Der Strömungskanal ist in der Ausnehmung vorzugsweise als eine Nut ausgeführt, die mehrere Turbinenschaufeln, d.h. deren Schaufelfüße, strömungstechnisch miteinander verbindet. Die Nut ist hierbei vorzugsweise als Ringnut in dem Gehäuse der Dampfturbine bzw. in der Turbinenwelle ausgeführt.

[0013] Die Dampfturbine eignet sich besonders für eine Verwendung in einer Anlage zur Trocknung von Brennstoff, insbesondere nasser Braunkohle, für eine Kraftwerksanlage. Durch eine Trocknung von nasser Braunkohle kann beispielsweise der Wirkungsgrad einer mit Braunkohle befeuerten Kraftwerksanlage gesteigert werden. Die Braunkohle kann hierbei mit niederwertigem Dampf, beispielsweise aus einer Anzapfung einer Niederdruck-Teilturbine, getrocknet werden. Die aus der Braunkohle verdunstende Feuchtigkeit wird in dem Dampf aufgefangen und bis zu einem Sattdampfzustand geführt. Dieser Sattdampf kann in einer Niederdruck-Turbine bis auf unter 0.1 bar entspannt werden. Hierdurch wird zumindest ein Teil der Wärmeenergie, die zum Trocknen der nassen Braunkohle aufgewandt wird, wieder zurückgewonnen. Der aus der nassen Braunkohle erzeugte Dampf enthält gegebenenfalls starke Verunreinigungen, insbesondere Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Chlorid, Nitrate und Sulfate. Bei einem Betrieb einer Niederdruck-Dampfturbine könnten diese zu einer erhöhten Korrosion und/oder Erosion der Turbinenschaufeln führen, was bei der erfindungsgemäßen Dampfturbine durch die konstruktive Ausgestaltung der Turbinenschaufeln weitgehend vermieden wird.

[0014] Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele werden die Dampfturbine mit Turbinenschaufel sowie die Verwendung einer Dampfturbine näher erläutert. Es zeigen:
FIG 1
in einem Ausschnitt eine Dampfturbine mit Turbinenschaufeln in einem Längsschnitt,
FIG 2
einen Querschnitt durch eine Turbinenschaufelreihe gemäß FIG 1 und
FIG 3
eine schematische Anordnung einer Dampfturbine in einer Trocknungsanlage für Brennstoff oder Abfall.


[0015] In FIG 1 ist ein Ausschnitt eines Längsschnittes durch eine Dampfturbine 14, insbesondere eine Niederdruck-Dampfturbine, dargestellt. In einem Gehäuse 8 der Dampfturbine 14 ist eine Turbinenwelle 9 dargestellt. Die Turbinenwelle 9 weist ringförmige Ausnehmungen 12 zur Aufnahme von Laufschaufeln 1a auf. Analog weist das Gehäuse 8 ringförmige Ausnehmungen 12 zur Aufnahme von Leitschaufeln 1b auf. Der Übersichtlichkeit halber ist jeweils nur eine Laufschaufel 1a sowie eine Leitschaufel 1b dargestellt. Jede Turbinenschaufel 1, d.h. jede Laufschaufel 1a und jede Leitschaufel 1b, hat einen entsprechenden Schaufelfuß 7. Die jeweiligen Ausnehmungen 12 sind in ihrer Form dem Schaufelfuß 7 angepaßt. Jede Turbinenschaufel 1 ist entlang einer Hauptachse 2 gerichtet. Von dem Schaufelfuß 7 ausgehend ist in jeder dargestellten Turbinenschaufel 1 eine parallel zur Hauptachse 2 verlaufende, die Turbinenschaufel 1 fast vollständig durchdringende, als Bohrung ausgebildete Fluidzuführung 5 vorhanden. Von der Fluidzuführung 5 zweigt eine Mehrzahl ebenfalls als Bohrungen ausgebildeter Fluidabführungen 6 senkrecht ab. Die Fluidabführungen 6 erstrecken sich von der Fluidzuführung 5 bis zu einer der die Dampfturbine 14 betreibenden Dampfströmung 21 zugewandten halbkreisförmigen Anströmfläche 3 (siehe FIG 2). Die Fluidabführungen 6 sind über die einen Teil der Oberfläche der Turbinenschaufel 1 bildende Anströmfläche 3 so verteilt, daß die Anströmfläche 3 mit einem Dampffilm 11 bedeckt ist. Der Dampffilm 11 entsteht durch einen Dampfstrom 10, der über einen in der Ausnehmung 12 verlaufenden Strömungskanal 13 zugeführt wird. Die Anströmfläche 3 sowie gegebenenfalls weiter stromab liegende Oberflächenbereiche der Turbinenschaufel 1 sind somit gegenüber der Dampfströmung 21 geschützt. In der Dampfströmung 21 mitgeführte Verunreinigungen, beispielsweise aus der Trocknung von nasser Braunkohle, lagern sich somit weder an die Anströmfläche 3 an, noch führen sie zu einer erhöhten Korrosion oder Erosion der Turbinenschaufel 1. Der Strömungskanal 13 ist eine in der Ausnehmung 12 umlaufende Nut 13a, durch die sämtliche Turbinenschaufeln 1 einer Leitschaufelreihe bzw. einer Laufschaufelreihe strömungstechnisch miteinander verbunden sind. Die Nut 13a kann beispielsweise über eine nicht dargestellte axiale Bohrung in der Turbinenwelle 9 bzw. dem Gehäuse 8 mit Reindampf 16 versorgt werden, wobei an eine solche Bohrung mehrere axial voneinander beabstandete Nuten 13a angebunden sein können.

[0016] FIG 2 zeigt in einem vergrößertem Maßstab ausschnittsweise einen Querschnitt durch eine Laufschaufelreihe mit zwei Laufschaufeln 1a. Jede Laufschaufel 1a hat eine halbkreisförmig gekrümmte in Richtung der Hauptachse 2 gerichtete Anströmfläche 3. Etwa im Mittelpunkt der halbkreisförmig gekrümmten Anströmfläche 3 ist die als Bohrung mit kreisförmigen Querschnitt ausgebildete Fluidzuführung 5 angeordnet. In dem dargestellten Querschnitt führt von der Fluidzuführung 5 direkt entgegengesetzt der Hauptrichtung der Dampfströmung 21 eine Fluidabführung 6 zur Anströmfläche 3. In einem in Richtung der Hauptachse 2 oberhalb sowie unterhalb des dargestellten Querschnitts verlaufenden weiteren Querschnitts sind zwei jeweils um einen Winkel von etwa 45° gegenüber der Fluidabführung 6 gedrehte weitere Fluidabführungen 6 dargestellt. Durch eine in Richtung der Hauptachse 2 alternierende Anordnung von Fluidabführungen 6 wird eine besonders gleichmäßige Ausbildung des Dampffilms 11 erreicht.

[0017] FIG 3 zeigt schematisch eine Anordnung einer Kraftwerksanlage 19 mit einer Hochdruck-Turbine 22, einer als Dampfquelle 20 dienende Niederdruck-Turbine und einem damit verbundenen Generator 15. Die Niederdruck-Turbine ist eine Dampfquelle 20 für Reindampf 16 und weist eine Anzapfung zur Ausleitung von Niederdruck-Dampf auf. Dieser Reindampf 16 wird einer Anlage 17 zur Trocknung eines Brennstoffs 18 oder von Abfall zugeleitet. Durch die Trocknung entsteht ein aggressiver Dampf, welcher Verunreinigungen, wie Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Chlorid, Nitrate oder Sulfate enthält. Dieser Dampf wird einer Niederdruck-Dampfturbine 14, die ebenfalls an einen Generator 15 angeschlossen ist, zugeleitet. Diese Niederdruck-Dampfturbine 14 weist analog zu FIG 1 und FIG 2 Turbinenschaufeln 1 auf, denen durch eine in ihrem Inneren liegende Fluidzuführung Reindampf 16 der Dampfquelle 20 zugeführt wird. Dieser Reindampf 16 tritt an einer Anstromfläche 3 der Turbinenschaufeln 1 aus, wodurch diese gegenüber dem aggressiven Dampf geschützt sind.

[0018] Die Erfindung zeichnet sich durch eine Dampfturbine mit einer Turbinenschaufel aus, die in ihrem Inneren eine Fluidzuführung, insbesondere für Reindampf, aufweist, welche über eine Mehrzahl von Fluidabführungen mit einer Anströmfläche verbunden ist. Durch eine Zuführung von Reindampf, insbesondere über den Schaufelfuß der Turbinenschaufel, in die Fluidzuführung und damit an die Anströmfläche wird ein die Anströmfläche überdeckender Dampffilm gebildet. Dieser bietet einen Schutz gegen aggressiven Dampf mit dem die Dampfturbine, in der die Turbinenschaufel angeordnet ist, betrieben wird. Eine Dampfturbine mit einer solchen Turbinenschaufel eignet sich vorzugsweise bei Verwendung eines aggressiven Dampfes aus einem Trocknungsprozeß von nasser Braunkohle, bei dem Dampf mit starken Verunreinigungen entsteht. Durch die konstruktive Zuführung von Reindampf wird somit sicher eine Ablagerung der aggressiven Verunreinigungen auf der Oberfläche der Turbinenschaufel verhindert sowie Erosion und Korrosion der Turbinenschaufel zumindest deutlich vermindert.


Ansprüche

1. Dampfturbine (14) für eine Beaufschlagung mit verunreinigtem Dampf, insbesondere Niederdruck-Dampfturbine, mit einer Turbinenschaufel (1), die entlang einer Hauptachse (2) gerichtet ist, einen Schaufelfuß (7) zur Verankerung in einem Gehäuse (8) oder einer Turbinenwelle (9), eine gekrümmte Anströmfläche (3) für Dampf, und dadurch gekennzeichnet, daß sie in ihrem Inneren (4) eine Fluidzuführung (5) aufweist, welche Fluidzuführung (5)

a) mit einer Mehrzahl von Fluidabführungen (6) strömungstechnisch verbunden ist, wobei jede Fluidabführung (6) an der Anströmfläche (3) mündet, und

b) in dem Schaufelfuß (7) nach außen geöffnet ist,

wobei in einer den Schaufelfuß (7) aufnehmenden Ausnehmung (12) ein Strömungskanal (13) zur Zuführung von Reindampf (16) zur Fluidzuführung (5) vorgesehen ist.
 
2. Dampfturbine (14) nach Anspruch 1, bei der die Fluidabführungen (6) der Turbinenschaufel (1) so über die Anströmfläche (3) verteilt sind, daß ein über die Fluidzuführung (5) eingespeister Dampfstrom (10) einen die Anströmfläche (5) schützend bedeckenden Dampffilm (11) bedingt.
 
3. Dampfturbine (14) nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Fluidzuführung (5) der Turbinenschaufel (1) im wesentlichen parallel zur Hauptachse (2) verläuft.
 
4. Dampfturbine (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der jede Fluidabführung (6) der Turbinenschaufel (1) im wesentlichen senkrecht zur Hauptachse (2) gerichtet ist.
 
5. Dampfturbine (14) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Strömungskanal (13) eine in der Ausnehmung (12) verlaufende mit mehreren Turbinenschaufeln (1) strömungstechnisch verbundene Nut (13a) ist.
 
6. Verwendung einer Dampfturbine (14) nach Anspruch 4 oder 5, in einer Anlage (17) zur Trocknung von Brennstoff (18), insbesondere Braunkohle, für eine Kraftwerksanlage (19), wobei der zum Zwecke der Trocknung über den Brennstoff (18) geführte Dampf (10) der Dampfturbine (14) zugeleitet wird und zum Schutz der Turbinenschaufeln (1) aus einer Dampfquelle (20), beispielsweise einer Dampfturbine der Kraftwerksanlage (19), Reindampf (16) dem Strömungskanal (13) zugeführt wird.
 


Claims

1. Steam turbine (14) for loading with contaminated steam, in particular low-pressure steam turbine, with a turbine blade (1) which is directed along a main axis (2) and has a blade foot (7) for anchoring in a casing (8) or a turbine shaft (9), and a curved onflow surface (3) for steam, and characterized in that it has, in its interior (4), a fluid supply (5), which fluid supply (5)

a) is flow-connected to a plurality of fluid discharges (6), each fluid discharge (6) issuing on the onflow surface (3), and

b) is opened outwards in the blade foot (7),

a flow duct (13) for supplying pure steam (16) for the fluid supply (5) being provided in a recess (12) receiving the blade foot (7).
 
2. Steam turbine (14) according to Claim 1, in which the fluid discharges (6) of the turbine blade (1) are distributed over the onflow surface (3) in such a way that a steam stream (10) fed in via the fluid supply (5) gives rise to a steam film (11) protectively covering the onflow surface (5).
 
3. Steam turbine (14) according to Claim 1 or 2, in which the fluid supply (5) of the turbine blade (1) runs essentially parallel to the main axis (2).
 
4. Steam turbine (14) according to one of the preceding claims, in which each fluid discharge (6) of the turbine blade (1) is directed essentially perpendicularly to the main axis (2).
 
5. Steam turbine (14) according to one of the preceding claims, in which the flow duct (13) is a groove (13a) running in the recess (12) and flow-connected to a plurality of turbine blades (1).
 
6. Use of a steam turbine (14) according to Claim 4 or 5 in a plant (17) for the drying of fuel (18), in particular lignite, for a power plant (19), the steam (10) guided over the fuel (18) for drying purposes being delivered to the steam turbine (14), and, for the protection of the turbine blades (1), pure steam (16) being supplied to the flow duct (13) from a steam source (20), for example a steam turbine of the power plant (19).
 


Revendications

1. Turbine (14) à vapeur destinée à être alimentée en vapeur polluée, notamment turbine à vapeur basse pression, comprenant une aube (1) de turbine qui est dirigée le long d'un axe (2) principal, un pied (7) d'aube d'ancrage dans un carter (8) ou dans un arbre (9) de turbine, une surface (9) incurvée d'afflux de vapeur, et caractérisée en ce qu'elle comporte à l'intérieur (4) une entrée (5) de fluide, laquelle entrée (5) de fluide

a) communique du point de vue de la technique des fluides avec une multiplicité d'évacuations (6) de fluide, chaque évacuation (6) de fluide débouchant sur la surface (3) d'afflux, et

b) est ouverte vers l'extérieur dans le pied (7) d'aube,

   un canal (13) d'écoulement pour l'admission de vapeur (16) pure à l'entrée (5) pour du fluide étant prévu dans un évidement (12) de réception du pied (7) de l'aube.
 
2. Turbine (14) à vapeur suivant la revendication 1, dans laquelle les évacuations (6) du fluide de l'aube (1) de la turbine sont réparties sur la surface (3) d'afflux de façon à ce qu'un courant (10) de vapeur apporté par l'entrée (5) pour du fluide donne une pellicule (11) de vapeur recouvrant, en la protégeant, la surface (5) d'afflux.
 
3. Turbine (14) à vapeur suivant la revendication 1 ou 2, dans laquelle l'entrée (5) pour du fluide de l'aube (1) de la turbine s'étend sensiblement parallèlement à l'axe (2) principal.
 
4. Turbine (14) à vapeur suivant l'une des revendications précédentes, dans laquelle chaque évacuation (10) de fluide de l'aube (1) de la turbine est dirigée sensiblement perpendiculairement à l'axe (2) principal.
 
5. Turbine (14) à vapeur suivant l'une des revendications précédentes, dans laquelle le canal (13) d'écoulement est une gorge (13a) s'étendant dans l'évidement (12) et communiquant du point de vue de la technique des fluides avec plusieurs aubes (1) de turbine.
 
6. Utilisation d'une turbine (14) à vapeur suivant la revendication 4 ou 5 dans une installation (17) de séchage de combustible (18), notamment de lignite, pour une centrale (19) électrique, la vapeur (10) envoyée sur le combustible (18) en vue du séchage étant envoyée à la turbine (14) à vapeur et de la vapeur (16) pure provenant d'une source (20) de vapeur, par exemple d'une turbine à vapeur de la centrale (19) électrique, étant, pour protéger les aubes (1) de la turbine, envoyés au canal (13) d'écoulement.
 




Zeichnung