[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Absenken eines Schwimmkörpers eines Schwimmfundaments,
welches ein über die Wasseroberfläche aufragendes Bauwerk trägt, in seine unterhalb
der Wasseroberfläche sich befindende Endlage und zur Fixierung in seiner Endlage,
wobei im Untergrund Anker gesetzt werden, und der Schwimmkörper von mit den Ankern
verbundenen Kabeln oder Stangen gehalten wird.
[0002] Bekannt sind Schwimmfundamente, die beispielsweise bei Bohrinseln eingesetzt werden.
Solche Schwimmfundamente umfassen Auftriebskörper, die das Gewicht des über die Wasseroberfläche
aufragenden Bauwerks tragen. Das Bauwerk besitzt einen unterhalb der Wasseroberfläche
sich befindenden Teil sowie einen über die Wasseroberfläche aufragenden Teil, der
im Fall einer Bohrinsel einen Bohrturm umfaßt. Der Auftrieb der Auftriebskörper des
Schwimmfundaments zusammen mit dem vom Unterwasserteil des Bauwerks herrührenden Auftrieb
entsprechen in Summe gerade dem Gewicht der gesamten Konstruktion, d. h. die gesamte
Konstruktion schwimmt im Wasser, wobei sich die Auftriebskörper des Schwimmfundaments
unterhalb der Wasseroberfläche befinden. Um den vorgesehenen Ort über dem Meeresuntergrund
beizubehalten, ist das Schwimmfundament über Kabel bzw. Seile bzw. Trosse gegenüber
horizontalen Verschiebungen relativ zum Untergrund verankert. Diese Kabel bzw. Seile
laufen dabei vom Schwimmfundament unter einem Winkel zur Vertikalen, beispielsweise
von etwa 45°, zum Untergrund und sind in diesem mit herkömmlichen sogenannten Ankern
befestigt.
[0003] Solche Anker sind je nach Untergrund unterschiedlich ausgebildet und beispielsweise
in Form von Felsankern für Felsböden und Zugankern für Kiesböden bekannt. In einer
herkömmlichen Ausführungsform sind hierbei die das Kabel bildenden Stränge am Ende
des Kabels offen (aufgefranst). Das Kabel wird in eine in den Untergrund eingebrachte
Bohrung eingesetzt, wobei ein Injektionsrohr bis zum vorderen Ende des Kabels verläuft,
und durch dieses Injektionsrohr wird Mörtel eingepreßt, der die Verankerung im Untergrund
bewirkt. Auch andere Ausführungsformen solcher Anker, die auch rein mechanisch mittels
Klappmechanismen oder dergleichen verankert werden, sind bekannt.
[0004] Ein Schwimmfundament mit unterhalb der Wasseroberfläche angeordneten Schwimmkörpern,
die von Kabeln bzw. Trossen gehalten sind, welche an im Untergrund festgelegten Ankern
angebracht sind, ist aus der US 5,964,550 A bekannt. Aus der JP 06-255573 ist weiters
eine mit ihrer Basis unterhalb der Wasseroberfläche liegende und über die Wasseroberfläche
aufragende Konstruktion bekannt, die ebenfalls von Kabeln bzw. Trossen in ihrer Position
gehalten ist, wobei die Kabel bzw. Trossen am im Untergrund festgelegten Ankern befestigt
sind.
[0005] In der europäischen Patentanmeldung 02 015 395.3 wurde weiters ein Schwimmfundament
für ein über die Wasseroberfläche aufragendes Bauwerk vorgeschlagen, das mittels im
Untergrund verankerten Spannvorrichtungen nach unten gegen die Kraft des Auftriebs
des mindestens einen Auftriebskörpers in seine unterhalb der Wasseroberfläche sich
befindende Endlage vorgespannt ist. Die Auftriebskraft des Schwimmkörpers ist hierbei
größer, als es für die Beibehaltung des Schwimmzustandes der gesamten Konstruktion
in der Endlage des Auftriebskörpers erforderlich wäre, d. h. der Auftriebskörper ist
aufgrund der Größe seines Auftriebs gegen die Spannvorrichtungen vorgespannt. Dies
führt zu einer Erhöhung der Stabilität des Schwimmfundaments. Der Transport des Schwimmfundaments
mit dem von ihm getragenen Bauwerk zum vorgesehenen Einsatzort erfolgt schwimmend,
wobei das Schwimmfundament an der Wasseroberfläche schwimmt. Bei der folgenden Absenkung
des Schwimmfundaments in die Endlage sind in beträchtlichem Umfang Unterwasserarbeiten
erforderlich, was mit einem erheblichen Aufwand verbunden ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art bereitzustellen,
mittels dem ein zunächst an der Wasseroberfläche schwimmendes Schwimmfundament gegen
den Auftrieb des Schwimmkörpers in seine unterhalb der Wasseroberfläche sich befindende
Endlage abgesenkt werden kann, wobei die erforderlichen Taucherarbeiten wesentlich
verringert werden. Erfindungsgemäß gelingt dies durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0007] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand der beiliegenden
Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:
- die Fig. 1 bis 4
- verschiedene Bauphasen bei der Absenkung und Fixierung des Schwimmfundaments in Form
von schematischen Schnittdarstellungen;
- Fig. 5
- eine schematische Ansicht des Schwimmfundaments von unten;
- die Fig. 6, 7 und 8
- vergrößerte Details A, B und C aus der Fig. 2;
- die Fig. 9 und 10
- eine Seitenansicht und eine perspektivische Darstellung eines Rohrs zur Ausbildung
einer Durchtrittsöffnung mit einer verschließbaren Verbindungsöffnung zu einer Auftriebskammer
und
- Fig. 11
- einen schematischen Querschnitt durch einen Teil des Schwimmkörpers im Bereich der
Verbindungsöffnung der Durchtrittsöffnung.
[0008] Um den Schwimmkörper 1 des Schwimmfundaments mit dem darauf errichteten Bauwerk an
den Einsatzort zu bringen, schwimmt der Schwimmkörper 1 an der Wasseroberfläche, wie
dies aus Fig. 1 ersichtlich ist. Der Schwimmkörper 1 weist mehrere Auftriebskammern
3 auf, die beim gezeigten Ausführungsbeispiel nach unten offen sind. Auch geschlossene
Auftriebskammern wären denkbar und möglich. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel weist
der Schwimmkörper 1 eine kreisförmige Deckplatte 4 auf, entlang von deren Außenrand
sich eine ringförmige Seitenwand 5 erstreckt. Die einzelnen Auftriebskammern 3 sind
durch radial verlaufende Zwischenwände 6 und eine innere ringförmig verlaufende Zwischenwand
7 voneinander abgegrenzt. Andere Umrisse der Deckplatte und/oder Formen der Auftriebskammern
3 sind durchaus denkbar und möglich. Der in den Fig. gezeigte Schwimmkörper ist lediglich
symbolisch dargestellt und die gezeigten Wanddicken sind nicht maßstabsgetreu.
[0009] Beim vom Schwimmfundament getragenen Bauwerk 2 kann es sich beispielsweise um einen
Windturm einer Windenergieanlage handeln, von dem in den Fig. lediglich ein unterer
Teil dargestellt ist.
[0010] Entlang des Umfangs des Schwimmkörpers 1 sind mehrere die Seitenwand 5 durchsetzende
Durchtrittsöffnungen 8 vorgesehen. Mittels auf dem Schwimmkörper 1 angeordneten Bohrgeräten
9 und durch die jeweilige Durchtrittsöffnung 8 durchgeführten Bohrvorrichtungen 10
werden Bohrlöcher in den Untergrund 11, insbesondere Meeresboden, gebohrt und in diese
Bohrlöcher werden in der Folge Anker 12 gesetzt, beispielsweise herkömmliche Felsanker
oder Zuganker.
[0011] An diesen Ankern 12 werden flexible Kabel 13 (bzw. Trosse) oder mehr oder weniger
starre Stangen befestigt, die in den Fig. 2 bis 4 durch strichpunktierte Linien dargestellt
sind. Die Kabel können von einem ebenfalls flexiblen Hüllrohr umgeben sein.
[0012] Anstelle der gezeigten Anbringung der Anker 12 mittels auf dem Schwimmkörper 1 angeordneten
Bohrgeräten 9 könnten diese Anker 12 auch unabhängig vom Schwimmkörper 1 angebracht
werden, beispielsweise bevor der Schwimmkörper 1 zu seiner Einsatzstelle gebracht
worden ist.
[0013] Nunmehr wird oberhalb einer jeweiligen Durchtrittsöffnung 8 ein nach oben aufragendes
Rohr 14 am Schwimmkörper befestigt. Dies kann beispielsweise in der in Fig. 7 schematisch
dargestellten Weise durchgeführt werden: Oberhalb einer jeweiligen Durchtrittsöffnung
8 (die von einem Rohr 15 begrenzt sein kann) werden auf der Deckplatte 4 Montagekonsolen16
befestigt. Die Montagekonsolen 16 weisen zur Befestigung an der Deckplatte 4 eine
mittels Schrauben 17 an die Deckplatte 4 angeschraubte Flanschplatte 18 auf. An der
Flanschplatte 18 sind nach oben abstehende Steher 19 angeschweißt, an deren oberem
Ende eine Flanschscheibe 20 mit einer zentralen Ausnehmung festgelegt ist. An dieser
Flanschscheibe 20 sind die Rohre 14 mittels einer am unteren Ende des jeweiligen Rohrs
angeschweißten Fußplatte 21 und die Flanschscheibe 20 und die Fußplatte 21 durchsetzenden
Schraubbolzen 22 befestigt. Zwischen den Stehern 19 befinden sich Montageöffnungen
23.
[0014] Im Bereich der oberen Enden der vom Schwimmkörper 1 nach oben abstehenden Rohre 14
ist jeweils eine Arbeitsplattform 24 an den Rohren 14 befestigt (Fig. 6). Die mit
den Ankern 12 verbundenen Kabel (Trosse bzw. Seile) 13 oder Stangen verlaufen durch
die Rohre 14 und erstrecken sich bis oberhalb deren oberen Enden. Beispielsweise wurden
die Kabel 13 oder Stangen hierzu vor dem Befestigen der Rohre 14 am Schwimmkörper
1 in die Rohre 14 eingefädelt. Am oberen Ende der Rohre 14 ist weiters jeweils ein
Zuggerät 25 vorgesehen, das u. a. von einer Hydraulikeinrichtung 26 betätigbar sein
kann. Solche Zuggeräte 25 sind beispielsweise unter den Bezeichnungen "Vorspannpresse"
oder "Hebehydraulik" bekannt und kommerziell erhältlich. Mittels dieser Zuggeräte
25 können die Kabel 13 oder Stangen aus den Rohren 14 herausgezogen werden. Im Effekt
wird dadurch bei gleichzeitigem Zug an den Kabeln 13 der Schwimmkörper 1 nach unten
unter die Wasseroberfläche 27 gezogen, und zwar gegen den Auftrieb des Schwimmkörpers
1, bis der Schwimmkörper 1 die in Fig. 3 dargestellte Endlage erreicht hat.
[0015] Um das nach unten Ziehen des Schwimmkörpers 1 zu erleichtern, kann während dieses
Vorgangs der Auftrieb des Schwimmkörpers herabgesetzt werden, indem das in den Auftriebskammern
3 vorhandene Luftvolumen verringert wird. Das Absenken erfolgt aber immer noch gegen
die Auftriebskraft des Schwimmkörpers 1, die das Gewicht der Konstruktion übersteigt
(im weiteren Verlauf des Absenkens zumindest in Verbindung mit dem unterhalb der Wasseroberfläche
sich befindenden Teil des Bauwerks). Der Wasserspiegel in den Auftriebskammern ist
in den Fig. durch die Linie 28 schematisch dargestellt. Da das Absenken des Schwimmkörpers
1 gegen dessen Auftrieb erfolgt, wird eine gewisse Stabilisierung des Schwimmkörpers
beim Absenken erreicht.
[0016] In der in Fig. 3 dargestellten Endlage des Schwimmkörpers ragen die oberen Enden
der Rohre 14 immer noch über die Wasseroberfläche 27 auf, so daß die Absenkung des
Schwimmkörpers 1 von den Arbeitsplattformen 24 aus oberhalb der Wasseroberfläche 27
durchgeführt werden kann.
[0017] In der Folge werden die Kabel 13 oder Stangen gegenüber dem Schwimmkörper 1 fixiert,
und zwar mittels Klemmeinrichtungen 29, die in Fig. 7 schematisch dargestellt sind
und durch die Montageöffnungen 23 in der Montagekonsole 16 zum Verklemmen des Kabels
13 geschlossen werden können. Die Kabel 13 bzw. Stangen werden nun oberhalb der Klemmeinrichtungen
29 abgeschnitten und die Rohre 14 werden von den Montagekonsolen entfernt. Um die
oberen Enden der Kabel 13 wasserdicht zu versiegeln, können in der Folge die Montageöffnungen
23 und die Durchtrittsöffnung in der Flanschscheibe 20 der Montagekonsole 16 geschlossen
werden und die Montagekonsole 16 ausgeschäumt werden. Diese Arbeiten werden von Tauchern
durchgeführt.
[0018] Zur weiteren Erhöhung der Stabilität des Schwimmfundaments sollen neben im wesentlichen
vertikal verlaufenden Stangen bzw. Kabeln 13 (die einen Winkel von weniger als 10°
zur Vertikalen einschließen) auch solche vorgesehen werden, die gegenüber der Vertikalen
geneigt sind, wobei der Neigungswinkel beispielsweise in einem Bereich zwischen 25
und 45° liegt. Um die Anker 30 für diese schräg verlaufenden Stangen oder Kabel 31
(bzw. Trosse) zu setzen, wird im unteren Bereich des Bauwerks 2 ein wasserfreier Bereich
nach Art eines Caisson gebildet. Hierzu ist die Umfangswand 32 des Bauwerks 2 zumindest
in diesem unteren Bereich umfangsgeschlossen und wasserdicht ausgebildet und weiters
eine wasser- bzw. luftdichte Zwischendecke 33 vorgesehen. In diesen Raum 34 münden
den Schwimmkörper 1 durchsetzende, zur Vertikalen geneigte Durchtrittsöffnungen, die
beispielsweise von den Öffnungen von durch den Schwimmkörper durchgehenden Rohren
35 gebildet werden, die vorteilhafterweise in Zwischenwände 6 des Schwimmkörpers 1
eingesetzt sind. Beim Absenken des Schwimmkörpers unter die Wasseroberfläche können
diese Rohre abgedichtet werden, um ein Eindringen von Wasser zu vermeiden, wenn der
Raum 34 noch nicht vollständig abgedichtet ist bzw. Arbeitsgeräte durch eine Öffnung
in der Zwischendecke 33 abgesenkt werden. In der abgesenkten Position werden die Rohre
35 geöffnet und der luftdichte Raum 34 bleibt durch den darin vorhandenen Luftdruck
wasserfrei.
[0019] Auf der Deckplatte 4 innerhalb des Raumes 34 können ein oder mehrere Bohrgeräte eingesetzt
werden, welche mittels entsprechenden Bohrvorrichtungen durch diese Rohre 35 Bohrlöcher
im Untergrund 11 einbringen, um die Anker 30 zu setzen. Mit den Ankern 30 werden Kabel
31 oder Stangen verbunden, die durch die Rohre 35 verlaufen und am Schwimmkörper 1
fixiert werden. Die Arbeiten zum Anbringen der Anker 30 und Stangen bzw. Kabel 31
müssen somit nicht von Tauchern durchgeführt werden und die von Tauchern durchzuführenden
Arbeiten können auf ein Minimum beschränkt bleiben.
[0020] Aus dem in Fig. 8 dargestellten Detail ist eine vorteilhafte Ausbildung einer Durchtrittsöffnung
8 im Bereich ihres unteren Endabschnittes dargestellt. Um gewisse Bewegungen des Schwimmkörpers
1 unter Schonung der Kabel 13 aufzunehmen, sind diese unteren Endabschnitte der Durchtrittsöffnungen
sich nach außen konisch erweiternd ausgebildet, wobei der konisch sich erweiternde
Bereich 36 über einen Krümmungsradius 37 an den darüberliegenden Teil der Durchtrittsöffnung
8 anschließt und im Mündungsbereich des konisch sich erweiternden Bereiches 36 ein
weiterer, die Öffnung erweiternder Krümmungsradius 38 vorgesehen ist.
[0021] In der unteren Endlage des Schwimmkörpers kann, um den Auftrieb und damit die Vorspannung
gegenüber den Stangen oder Kabeln 13, 31 wiederum zu erhöhen, Luft in die Auftriebskammern
3 eingepumpt werden. Günstigerweise ist der Auftrieb des Schwimmkörpers 1 in der Endlage
mindestens 10%, vorzugsweise mindestens 20%, größer als der für die Aufrechterhaltung
des Schwimmzustandes des Schwimmkörpers mit dem von ihm getragenen, über die Wasseroberfläche
ragenden Bauwerk 2 erforderliche Auftrieb. Es wird auf diese Weise ein sehr stabiles
Schwimmfundament ausgebildet.
[0022] Die Durchtrittsöffnungen 8 können in anderen Ausführungsbeispielen auch in anderer
Lage und Anzahl am Schwimmkörper vorhanden sein. Jedenfalls sind mindestens drei,
an den Eckpunkten eines gedachten Dreiecks angeordnete Durchtrittsöffnungen 8 vorzusehen.
Dieses gedachte Dreieck überspannt günstigerweise den zentralen Bereich des Schwimmkörpers
1. Auch vier, sechs oder mehr Durchtrittsöffnungen für Kabel 13 bzw. Stangen können
vorgesehen sein, oberhalb von denen jeweils ein Rohr 14 festgelegt wird, wobei die
Anzahl der Durchtrittsöffnungen 8 auch von der Größe des Schwimmkörpers abhängt. Auch
eine unterschiedliche Anzahl von geneigt zur Vertikalen verlaufenden Kabeln 31, die
an Ankern 30 festgelegt sind und durch Durchtrittsöffnungen 35 verlaufen, können vorgesehen
sein. Günstigerweise sind mindestens drei solche Kabel 31 oder Stangen vorgesehen,
die entlang der Seitenkanten einer gedachten Pyramide verlaufen. Auch sechs, acht
oder mehr solcher geneigt zur Vertikalen verlaufender Stangen können vorgesehen sein.
[0023] Eine etwas modifizierte Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden Anhand der
Fig. 9 bis 11 erläutert. Die Fig. 9 und 10 zeigen Teile von Rohren, die zur Ausbildung
von Durchtrittsöffnungen 8 durch den Schwimmkörper 1 in diesen eingegossen werden.
Am Rohr 39 ist jeweils ein seitlicher Verbindungsschacht 40 angebracht, der eine Verbindungsöffnung
41 zwischen der Durchtrittsöffnung 8 und einer Auftriebskammer 3 bildet. Am freien
Ende des Verbindungsschachtes 40 ist ein Befestigungsflansch 42 angebracht, in dem
Bohrlöcher vorgesehen sind, wodurch eine Verschlußplatte 43 aufgeschraubt werden kann.
[0024] Zur Fixierung der Kabel 13 bzw. Trossen oder Stangen in der Endlage des Schwimmkörpers
unterhalb der Wasseroberfläche werden zunächst die Durchtrittsöffnungen 8 oberhalb
der Verbindungsöffnungen 41 abgedichtet (beispielsweise mittels aufschäumendem Kunststoff).
In der Folge wird der Wasserspiegel in der jeweiligen Auftriebskammer 3, von welcher
aus die folgenden Arbeiten durchgeführt werden sollen, falls erforderlich soweit abgesenkt,
daß er unterhalb der Verbindungsöffnung 41 liegt. Die Wasserspiegel in den beiden
benachbarten Auftriebskammern 3 können zum Ausgleich entsprechend angehoben werden.
[0025] Die Verbindungsöffnung wird nunmehr durch Abnahme der Verschlußplatte 43 geöffnet,
so daß das durch die Durchtrittsöffnung 8 verlaufende Kabel 13 nunmehr von der Auftriebskammer
3 aus zugänglich ist. Mittels einer in den Fig. 9 bis 11 nicht dargestellten Klemmeinrichtung,
die zweckmäßigerweise bereits bei der Herstellung des Schwimmkörpers eingebracht worden
ist, kann das Kabel (die Trosse) 13 oder die Stange geklemmt werden und oberhalb der
Klemmeinrichtung durchgetrennt werden. Dieser Bereich kann nunmehr, beispielsweise
mittels eines aufschäumenden Kunststoffs, wasserdicht versiegelt werden.
[0026] Die Klemmarbeiten können somit im Trockenen durchgeführt werden, wobei auch kein
Salzwasser in die abgeschnittenen Vorspannkabel eintreten kann. Die Arbeiten werden
dadurch erleichtert und die Korrosionsgefahr verringert.
[0027] Die Durchtrittsöffnungen 8 können auch unterhalb der Verbindungsöffnungen 41 abgedichtet
werden. Nach Abschluß der Arbeiten durch die Verbindungsöffnung 41 kann deren Luke
durch die Verschlußplatte 43 wiederum verschlossen werden.
[0028] In gleicher Weise wäre es auch denkbar und möglich, die Klemmarbeiten für die schräg
verlaufenden Kabel 31 oder Stangen durch Verbindungsöffnungen in die Rohre 35 von
den Auftriebskammern 3 aus durchzuführen.
[0029] Unterschiedliche Modifikationen des gezeigten Ausführungsbeispiel sind denkbar und
möglich, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise könnte der Auftriebskörper
1 auch von mehreren miteinander verbundenen (beispielsweise über ein Gestänge) Teilkörpern
gebildet werden.
Legende
zu den Hinweisziffern:
[0030]
- 1
- Schwimmkörper
- 2
- Bauwerk
- 3
- Auftriebskammer
- 4
- Deckplatte
- 5
- Seitenwand
- 6
- Zwischenwand
- 7
- Zwischenwand
- 8
- Durchtrittsöffnung
- 9
- Bohrgerät
- 10
- Bohrvorrichtung
- 11
- Untergrund
- 12
- Anker
- 13
- Kabel
- 14
- Rohr
- 15
- Rohr
- 16
- Montagekonsole
- 17
- Schraube
- 18
- Flanschplatte
- 19
- Steher
- 20
- Flanschscheibe
- 21
- Fußplatte
- 22
- Schraubbolzen
- 23
- Montageöffnung
- 24
- Arbeitsplattform
- 25
- Zuggerät
- 26
- Hydraulikeinrichtung
- 27
- Wasseroberfläche
- 28
- Wasserspiegel
- 29
- Klemmeinrichtung
- 30
- Anker
- 31
- Kabel
- 32
- Umfangswand
- 33
- Zwischendecke
- 34
- Raum
- 35
- Rohr
- 36
- Bereich
- 37
- Krümmungsradius
- 38
- Krümmungsradius
- 39
- Rohr
- 40
- Verbindungsschacht
- 41
- Verbindungsöffnung
- 42
- Befestigungsflansch
- 43
- Verschlußplatte
1. Verfahren zum Absenken eines Schwimmkörpers (1) eines Schwimmfundaments, welches ein
über die Wasseroberfläche aufragendes Bauwerk (2) trägt, in seine unterhalb der Wasseroberfläche
(27) sich befindende Endlage und zur Fixierung in seiner Endlage, wobei im Untergrund
(11) Anker (12) gesetzt werden, und der Schwimmkörper (1) von mit den Ankern (12)
verbundenen Kabeln (13) oder Stangen gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß der zunächst an der Wasseroberfläche (27) schwimmende Schwimmkörper (1) mindestens
drei, an den Eckpunkten eines gedachten Dreiecks angeordnete Durchtrittsöffnungen
(8) aufweist und oberhalb einer jeweiligen Durchtrittsöffnung (8) ein nach oben aufragendes
Rohr (14) am Schwimmkörper befestigt wird und durch eine jeweilige Durchtrittsöffnung
(8) und das oberhalb der Durchtrittsöffnung (8) angeordnete Rohr (14) ein Kabel (13)
bzw. eine Stange geführt wird, das bzw. die zuvor oder in der Folge mit einem im Untergrund
(11) gesetzten Anker (12) verbunden wird und im Bereich des oberen Endes eines jeweiligen
Rohres (14) ein am Kabel (13) bzw. an der Stange angreifendes Zuggerät (25) vorgesehen
ist, wobei der Schwimmkörper (1) mittels der an den Kabeln (13) bzw. Stangen angreifenden
Zuggeräte (25) gegen die Auftriebskraft des Schwimmkörpers (1) unter die Wasseroberfläche
(27) in seine Endlage abgesenkt wird und in der Endlage des Schwimmkörpers (1) die
Kabel (13) bzw. Stangen gegenüber dem Schwimmkörper (1) fixiert werden und oberhalb
der Fixierung am Schwimmkörper (1) befindliche Abschnitte der Kabel (13) bzw. Stangen
entfernt werden und die oberhalb der Durchtrittsöffnungen (8) aufragenden Rohre (14)
abgenommen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Rohre (14) größer ist als der Abstand, den der Schwimmkörper (1) in
seiner Endlage von der Wasseroberfläche (27) aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (14) an am Schwimmkörper befestigten Montagekonsolen (16) festgelegt sind,
welche Montageöffnungen (23) aufweisen, durch welche im in seine Endlage abgesenkten
Zustand des Schwimmkörpers (1) Klemmeinrichtungen (29) zur Fixierung der Kabel (13)
bzw. Stangen am Schwimmkörper (1) betätigbar sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß entlang des Umfangs des Schwimmkörpers (1) mindestens vier, vorzugsweise mindestens
sechs im Randbereich des Schwimmkörpers (1) angeordnete Durchtrittsöffnungen (8) vorgesehen
sind, oberhalb von denen nach oben aufragende Rohre (14) befestigt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Setzen der Anker (12) im Untergrund (11)auf der Deckplatte (4) des Schwimmkörpers
(1) stehende Bohrgeräte (9) eingesetzt werden, die mittels durch die Durchtrittsöffnungen
(8) im Schwimmkörper (1) geführte Bohrvorrichtungen (10) Bohrlöcher für die Anker
(12) im Untergrund (11) anbringen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß neben im wesentlichen vertikal verlaufenden, mit Ankern (12) verbundenen Kabeln (13)
oder Stangen auch solche Kabel (31) oder Stangen vorgesehen sind, die gegenüber der
Vertikalen geneigt sind, wobei der Neigungswinkel vorzugsweise im Bereich zwischen
25 und 40° liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anbringen der Bohrlöcher im Untergrund (11) für Anker (30) der geneigt zur Vertikalen
verlaufenden Kabel (31) oder Stangen im unteren Bereich des Bauwerks (2) ein Caisson
gebildet wird, von dem aus die Bohrlöcher mittels Bohrgeräten durchgeführt werden,
wobei die Bohrvorrichtungen der Bohrgeräte durch Durchtrittsöffnungen im Schwimmkörper
(1) geführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixierung der mit den Ankern (30) verbundenen geneigt zur Vertikalen verlaufenden
Kabel (31) oder Stangen ebenfalls in diesem Caisson erfolgt.
9. Verfahren nach einen der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß beim Absenken des Auftriebskörpers (1) dessen Auftrieb gegenüber dem in der Endlage
vorhandenen Auftrieb verringert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einer jeweiligen Durchtrittsöffnung (8) durch den Schwimmkörper (1) und
einer der Auftriebskammern (3) des Schwimmkörpers (1) eine verschließbare Verbindungsöffnung
(41) zur Durchführung der Fixierungsarbeiten der Kabel (13, 31) oder Stangen am Schwimmkörper
(1) vorgesehen ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtrittsöffnung (8) oberhalb und/oder unterhalb der Verbindungsöffnung (41)
abgedichtet wird, wobei der Wasserspiegel in der Durchtrittsöffnung (8) bei der Fixierung
des jeweiligen Kabels (13, 31) bzw. der jeweiligen Stange unterhalb der Klemmeinrichtung
abgesenkt ist.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zur Durchführung der Arbeiten zur Fixierung der Kabel (13, 31) oder Stangen der Wasserspiegel
in der jeweiligen Auftriebskammer (3), von der aus die Arbeiten jeweils durchgeführt
werden, abgesenkt wird, wobei vorzugsweise der Wasserspiegel in zumindest einer der
benachbarten Auftriebskammern (3) zum Ausgleich angehoben wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtrittsöffnungen (8) durch den Schwimmkörper (1) von in den Schwimmkörper
(1) eingegossenen Rohren (39) gebildet werden.
14. Einrichtung zum Absenken eines Schwimmkörpers eines Schwimmfundaments, welches ein
über die Wasseroberfläche aufragendes Bauwerk trägt, in seine unterhalb der Wasseroberfläche
sich befindende Endlage, wobei im Untergrund (11) Anker (12) vorgesehen sind, und
der Schwimmkörper (1) von mittels mit den Ankern (12) verbundenen Kabeln (13) oder
Stangen gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb von durch den Schwimmkörper verlaufenden Durchtrittsöffnungen (8) anzuordnende
Rohre (14) vorgesehen sind, an deren oberen Enden Zuggeräte (25) angeordnet sind,
mittels denen die an den Ankern (12) befestigten und durch die Durchtrittsöffnungen
und durch die Durchtrittsöffnungen (8) und die Rohre (14) verlaufenden Kabel (13)
oder Stangen aus den Rohren (14) herausziehbar sind.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der oberen Enden der Rohre (14) jeweils eine von diesen getragene Arbeitsplattform
(24) vorgesehen ist.