[0001] Die Erfindung betrifft eine Breitnip-Kalander-Anordnung zum Satinieren einer Papier-
oder Kartonbahn mit mindestens einem Breitnip, der zwischen einer Gegendruckfläche
und einem umlaufenden Mantel, der durch eine Stützschuhanordnung in Richtung auf die
Gegendruckfläche belastet ist, gebildet ist, und einem Kalibrierungsnip. Ferner betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Satinieren einer Papier- oder Kartonbahn, bei dem
die Papier- oder Kartonbahn durch einen Breitnip geleitet wird, der zwischen einer
Gegendruckfläche und einem umlaufenden Mantel, der durch eine Stützschuhanordnung
in Richtung auf die Gegendruckfläche belastet ist, gebildet ist, und die Papier- oder
Kartonbahn kalibriert wird.
[0002] Bei der Herstellung von Papier- oder Kartonbahnen tritt vielfach die Situation auf,
daß die Papier- oder Kartonbahn über ihre Breite eine relativ ungleichförmige Dicke
aufweist. Die Vergleichmäßigung dieser Dicke bereits in der Papiermaschine ist üblicherweise
mit einem relativ großen Aufwand verbunden, so daß man bevorzugt, die Dicke in einem
Kalibrierungsnip hinter der Papiermaschine zu vergleichmäßigen. Würde man die Dicke
quer zur Laufrichtung der Papier- oder Kartonbahn ungleichmäßig lassen, ergäben sich
bei der weiteren Handhabung der Papier- oder Kartonbahn Probleme. Dies ist insbesondere
beim Aufwickeln der Papier- oder Kartonbahn zu beobachten. Wenn die Papier- oder Kartonbahn
an einem Ende (in Breitenrichtung gesehen) dicker als an dem anderen Ende ist, dann
ergeben sich bei mehreren 100 oder sogar mehreren 1.000 Windungen einer Papier- oder
Kartonbahnrolle so deutliche Durchmesserunterschiede, daß diese Papier- oder Kartonbahnrolle
nicht mehr gut abgerollt und weiterverarbeitet werden kann.
[0003] Zur Oberflächenvergütung verwendet man bevorzugt bei einer Papier- oder Kartonbahn
gerne eine Breitnip-Presse, in der die Papier- oder Kartonbahn über eine vorbestimmte
Strecke hinweg mit niedrigem bis erhöhtem Druck und gegebenenfalls auch mit einer
erhöhten Temperatur mit dem Ziel eines möglichst geringen Volumenverlustes beim Verdichten
beaufschlagt werden kann. Die Breitnip-Presse bildet einen Breitnip, in dem ein umlaufender
Mantel einer Gegendruckfläche gegenüberliegt. Der Mantel wird durch eine Stützschuhanordnung
gegen die Gegendruckfläche gedrückt, so daß ein entsprechend großer oder kleiner Druck
auf die zwischen dem Mantel und der Gegendruckfläche liegende Papier- oder Kartonbahn
ausgeübt wird. Der Breitnip hat den Vorteil, daß die Papier- oder Kartonbahn über
einen längeren Zeitraum mit Druck beaufschlagt wird. Die Druckspannungen im Breitnip
sind allerdings vergleichsweise klein, so daß ein volumenschonendes Satinieren möglich
wird.
[0004] In vielen Fällen läßt sich beobachten, daß die Papieroder Kartonbahn im Breitnip
eine starke Trocknung erfährt. Man hat daher vorgeschlagen, vor dem Breitnip eine
Befeuchtungseinrichtung anzuordnen, mit der die Papier- oder Kartonbahn angefeuchtet
wird. Wenn die Papier- oder Kartonbahn feuchter ist, lassen sich ihre Oberflächen
auch besser glätten.
[0005] Allerdings hat die Befeuchtung den Nachteil, daß man sie nicht mit dem Kalibrierungskalander
zusammen verwenden kann, der den Kalibrierungsnip bildet. Wenn die Papier- oder Kartonbahn
nach der Kalibrierung, also nach dem Durchlaufen des Kalibrierungsnips, wieder befeuchtet
wird, dann ergeben sich wiederum ungleichförmige Dicken über die Breite der Papier-
oder Kartonbahn. Möglicherweise ist dies darauf zurückzuführen, daß sich durch Rückschwellung
der unterschiedlich stark verdichteten Bereiche wieder die zuvor zu beobachtenden
Dickenunterschiede ergeben.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Papieroder Kartonbahn zu satinieren,
ohne größere Probleme bei der Weiterbearbeitung zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einer Breitnip-Kalander-Anordnung der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß eine Befeuchtungseinrichtung vor dem Einlauf des Breitnips angeordnet
ist und der Kalibrierungsnip hinter dem Auslauf des Breitnips angeordnet ist.
[0008] Mit dieser Anordnung, bei der die Papier- oder Kartonbahn zuerst befeuchtet, dann
satiniert und schließlich kalibriert wird, ist es möglich, eine Papier- oder Kartonbahn
über ihre Breite mit einer gleichmäßigen oder zumindest nahezu gleichmäßigen Dicke
zu versehen. Aufgrund der normalerweise niedrigeren Flächenspannungen im Breitnip
ist dies mit einem Breitnip alleine nicht ohne weiteres möglich. Durch die Befeuchtungseinrichtung
vor dem Breitnip und vor allem auch vor der Kalibrierung kann die Papier- oder Kartonbahn
mit Feuchtigkeit versehen werden, ohne daß ihre Dickeneigenschaften nachteilig beeinflußt
werden. Die Dicke wird letztendlich erst nach der Satinage eingestellt. Hierbei ergeben
sich zwar sicherlich auch gewisse Nachteile durch das "Nachpressen" einer bereits
satinierten Bahn. Diese Nachteile sind aber tolerierbar, weil sie geringer sind als
eine Anordnung des Kalibrierungsnips vor dem Breitnip, wenn zwischen dem Kalibrierungsnip
und dem Breitnip noch gefeuchtet wird. Letztendlich beschränken sich die Nachteile
der Kalibrierung im Kalibrierungsnip darauf, daß die Papier- oder Kartonbahn an ihrer
Oberfläche vereinzelt speckige oder stärker glänzende Stellen erhält, als dies alleine
nach dem Durchlaufen des Breitnips der Fall ist. Dafür hat die Papier- oder Kartonbahn
aber eine höhere Feuchtigkeit als ohne Befeuchtung, so daß sie wiederum leichter verarbeitet
werden kann.
[0009] Vorzugsweise ist der Kalibrierungsnip durch zwei harte Walzen gebildet. Die beiden
harten Walzen sind in einem Kalander oder Glättwerk angeordnet, wie dies an sich bekannt
ist. Die harten Walzen, also Walzen aus Stahl oder Guß ohne einen elastischen Oberflächenbelag,
sind in der Lage, die Dicke der Papier- oder Kartonbahn über ihre Breite auszugleichen.
Wenn sich herausstellt, daß ein Kalibrierungsnip nicht genügt, ist es gegebenenfalls
erforderlich, mehrere Kalibrierungsnips hintereinander zu schalten. Diese Kalibrierungsnips
können dann durchaus in einem einzigen Walzenstapel angeordnet sein, so daß man mehrere
Walzen zweifach ausnutzen kann.
[0010] Vorzugsweise ist die Gegendruckfläche durch die Oberfläche einer harten Walze gebildet.
Da der Mantel umläuft, ist es günstig, wenn auch die Gegendruckfläche umlaufen kann.
Dies läßt sich am einfachsten dadurch realisieren, daß die Gegendruckfläche durch
die Umfangsfläche einer Walze gebildet ist. Da sich die Glätte dieser Walze in die
Papier- oder Kartonbahn einprägt, ist eine besonders glatte Walze hier vorzuziehen.
Diese Glätte läßt sich am einfachsten auf einer harten Walze erzeugen, also, wie oben
ausgeführt, auf einer Walze aus Stahl oder Guß.
[0011] Bevorzugterweise weist der Breitnip eine Heizeinrichtung auf. Wenn die Papier- oder
Kartonbahn im Breitnip nicht nur mit einem erhöhten Druck, sondern auch mit einer
erhöhten Temperatur beaufschlagt wird, dann lassen sich die Satinageergebnisse verbessern.
Insbesondere kann die Papier- oder Kartonbahn eine erhöhte Glätte und/oder einen verbesserten
Glanz erhalten. Die Zufuhr von Wärme im Breitnip ermöglicht es, die Papier- oder Kartonbahn
praktisch während ihres gesamten Durchlaufs mit erhöhter Temperatur zu beaufschlagen.
Dies ist günstiger, als wenn man die Papier- oder Kartonbahn lediglich vor dem Einlaufen
in den Breitnip beheizt.
[0012] Vorzugsweise sind zwei Breitnips hintereinander und vor dem Kalibrierungsnip angeordnet,
wobei zunächst die eine und dann die andere Seite der Papier- oder Kartonbahn mit
einer Gegendruckfläche in Kontakt kommt. Auf diese Weise ist es möglich, beide Seiten
der Papieroder Kartonbahn gleichartig zu satinieren, also beide Seiten der Papier-
oder Kartonbahn mit einer Glätte zu versehen, wie sie durch die Gegendruckfläche vorgegeben
ist.
[0013] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß vor jedem Breitnip eine Befeuchtungseinrichtung
angeordnet ist. Damit lassen sich die Feuchtigkeitsverluste, die in jedem Breitnip
entstehen, sozusagen im vorhinein kompensieren. Die Papier- oder Kartonbahn bleibt
also auch nach dem Durchlaufen der Breitnips gut handhabbar.
[0014] Vorzugsweise sind eine von der Befeuchtungseinrichtung abgegebene Feuchtigkeitsmenge
und die Heizeinrichtung sowie die Länge des Breitnips so aufeinander abgestimmt, daß
die Papier- oder Kartonbahn im Kalibrierungsnip zumindest die gleiche Feuchtigkeit
wie vor der Befeuchtungseinrichtung aufweist. Die Feuchtigkeitsverluste, die die Papier-
oder Kartonbahn im Breitnip erfährt, sind bekannt oder können vorher ermittelt oder
errechnet werden. Wenn man nun dafür sorgt, daß die Feuchtigkeit, die im Breitnip
aus der Papier- oder Kartonbahn verlorengeht, vorher aufgetragen wird, dann erhält
man nicht nur eine verbesserte Satinage der Papier- oder Kartonbahn, also eine verbesserte
Glätte der Oberfläche, sondern die Papier- oder Kartonbahn trocknet selbst auch nicht
aus, was die weitere Handhabung, insbesondere beim Aufwickeln, erleichtert.
[0015] Bevorzugterweise ist im Anschluß an den Kalibrierungsnip eine Aufwickeleinrichtung
angeordnet. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß eine Papier- oder Kartonbahn
aufgewickelt wird kurz nachdem sie über ihre Breite auf die gleiche Dicke gebracht
worden ist. Eine so gebildete Papier- oder Kartonbahnrolle ist von hoher Güte und
läßt sich später gut weiterverarbeiten.
[0016] Die Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
die Papier- oder Kartonbahn vor dem Einlaufen in den Breitnip befeuchtet wird und
nach dem Verlassen des Breitnips kalibriert wird.
[0017] Durch die Kalibrierung der Papier- oder Kartonbahn nach dem Durchlaufen des Breitnips
kann man die Papier- oder Kartonbahn im Breitnip behandeln und mit Feuchtigkeit versehen,
ohne auf die eigentliche Dicke oder die Dikkenunterschiede der Papier- oder Kartonbahn
Rücksicht nehmen zu müssen. Dies erleichtert die Behandlung im Breitnip. Andererseits
sorgt man dafür, daß die Papieroder Kartonbahn nach dem Verlassen des Breitnips noch
einem zusätzlichen Behandlungsschritt unterzogen wird, nämlich der Kalibrierung. Diese
Kalibrierung erzeugt eine Papier- oder Kartonbahn mit einer gleichförmigen Dicke in
Breitenrichtung, so daß diese Papier- oder Kartonbahn mit einer guten Oberflächenqualität
und hervorragenden Dickeneigenschaften erzeugt wird.
[0018] Vorzugsweise wird die Papier- oder Kartonbahn im Breitnip beheizt. Das Beheizen ist
eine Möglichkeit, die Satinageergebnisse weiter zu verbessern. Da vor dem Breitnip
Feuchtigkeit aufgetragen wird, kann man dafür sorgen, daß das Austrocknen der Papier-
oder Kartonbahn verhindert oder zumindest so weit begrenzt wird, daß keine negativen
Folgen daraus erwachsen.
[0019] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß vor dem Einlaufen in den Breitnip zumindest
soviel Feuchtigkeit aufgetragen wird, wie bis zum Erreichen eines Kalibrierungsnips
wieder aus der Papier- oder Kartonbahn entweicht. Damit kann die Papier- oder Kartonbahn
mit einem relativ hohen Feuchtigkeitsgehalt kalibriert werden, was die Kalibrierung
erleichtert.
[0020] Bevorzugterweise wird die Papier- oder Kartonbahn im Anschluß an die Kalibrierung
aufgewickelt. Wenn die Papier- oder Kartonbahn unmittelbar im Anschluß an die Kalibrierung
aufgewickelt wird, steht praktisch keine Zeit zur Verfügung, in der die Papier- oder
Kartonbahn unter dem Einfluß von Umweltbedingungen, beispielsweise einer Umweltfeuchtigkeit,
wieder zu einer ungleichförmigen Dickenverteilung umgeformt werden würde. Man erhält
damit eine sehr gleichmäßige Wickelrolle, die später gut weiterverarbeitet werden
kann.
[0021] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigt die
einzige Fig.: eine Breitnip-Kalander-Anordnung.
[0022] Eine Breitnip-Kalander-Anordnung 1 zum Satinieren einer Papier- oder Kartonbahn 2,
die aus einer nur schematisch dargestellten Papiermaschine 3 kommt, weist eine erste
Breitnip-Presse 4 und eine zweite Breitnip-Presse 5 auf. Die erste Breitnip-Presse
4 weist eine harte Walze 6 mit einer Oberfläche 7 aus Stahl oder Guß auf, die mit
einem umlaufenden Mantel 8 zusammenwirkt, der unter Wirkung einer Stützschuhanordnung
9 gegen die Walze 6 gedrückt wird. Die Stützschuhanordnung 9 weist eine konkave Anpreßfläche
10 auf, deren Krümmung an die Krümmung der Oberfläche 7 der Walze 6 angepaßt ist.
Der Mantel 8 ist über Stützrollen 11, 12, 13 geführt, von denen die Stützrolle 12
einen Antrieb aufweisen kann, um den Mantel in Richtung eines Pfeiles 15 anzutreiben.
[0023] Der Mantel 8 kann dabei eine gewisse Steifigkeit aufweisen, so daß er nach Art einer
Walze umläuft. Er kann aber auch sehr "weich" und elastisch sein, so daß er praktisch
nur ein Band ohne eigene Formfestigkeit bildet.
[0024] Der Mantel 8 und die Walze 6 bilden zusammen einen Breitnip 16. Der Breitnip 16 hat
dabei eine Länge im Bereich von 50 bis 250 mm. Dementsprechend wird die durch den
Breitnip 16 durchlaufende Papier- oder Kartonbahn 2 beim Durchlaufen über einen vorbestimmten
Zeitraum mit erhöhtem Druck beaufschlagt. Der Zeitraum ist wesentlich länger als beim
Durchlaufen eines Nips, der zwischen zwei Walzen gebildet ist.
[0025] Die Walze 6 ist mit einer Heizeinrichtung 17 versehen, die hier lediglich schematisch
dargestellt ist. Die Heizeinrichtung 17 kann beispielsweise so ausgebildet sein, daß
sie der Walze 6 einen Wärmeträger in Gestalt von heißem Wasser, heißem Öl oder heißem
Dampf zuführt. Es ist aber auch möglich, daß die Heizeinrichtung 17 lediglich die
Oberfläche der Walze 6 beheizt, beispielsweise durch Infrarot-Strahlung oder durch
Wirbelströme.
[0026] Vor dem Einlauf in den Breitnip 16 ist eine Befeuchtungseinrichtung 18 angeordnet,
die Feuchtigkeit auf diejenige Seite der Papier- oder Kartonbahn 2 aufträgt, die im
Breitnip 16 an der Oberfläche 7 der Walze 6 anliegt. Man kann nun den Feuchtigkeitsauftrag
durch die Befeuchtungseinrichtung 18 so steuern, daß die Papieroder Kartonbahn nach
dem Verlassen des Breitnips 16 mindestens die gleiche Feuchtigkeit hat wie vor der
Befeuchtung an der Befeuchtungseinrichtung 18, d.h. man kann die im Breitnip 16 auftretenden
Feuchtigkeitsverluste vorkompensieren. Diese Vorkompensierung hat darüber hinaus den
Vorteil, daß die Oberfläche der Papieroder Kartonbahn 2 besser geglättet werden kann,
weil sie feuchter ist.
[0027] Die zweite Breitnip-Presse 5 ist im Prinzip genauso aufgebaut wie die erste Breitnip-Presse
4. Ihre Elemente sind daher mit den gleichen, aber gestrichenen Bezugszeichen versehen.
Der einzige Unterschied ist darin zu sehen, daß die Anordnung von Walze 6' und Mantel
8' vertauscht ist, so daß nun die andere Seite der Papieroder Kartonbahn 2 an der
Walze 6' anliegt, während die zuvor an der Oberfläche 7 der Walze 6 anliegende Seite
der Papier- oder Kartonbahn 2 am Mantel 8' anliegt.
[0028] Auch hier ist wieder eine Befeuchtungseinrichtung 18' vor dem Einlauf in den Breitnip
16' vorgesehen, wobei diese Befeuchtungseinrichtung 18' Feuchtigkeit wieder auf die
Seite der Papier- oder Kartonbahn 2 aufträgt, die später an der Walze 6' anliegt.
[0029] Die zweite Breitnip-Presse 5 kann auch weggelassen werden, wenn man lediglich eine
Seite der Papier- oder Kartonbahn 2 mit einer erhöhten Glätte versehen will. In diesem
Fall wird die andere Seite der Papier- oder Kartonbahn 2 nur durch den Mantel 8 geglättet,
was in vielen Fällen ausreicht.
[0030] In allen Fällen ist hinter dem Breitnip 16 bzw. hinter dem Breitnip 16' der zweiten
Breitnip-Presse 5 ein Kalibrierungsnip 19 angeordnet, der gebildet ist durch zwei
harte Walzen 20, 21, von denen jede einen Antrieb 22, 23 aufweist. Die beiden Walzen
20, 21 sind hierbei in der Stuhlung eines nicht näher dargestellten Kalanders angeordnet.
Sie sind vorzugsweise als Durchbiegungseinstellwalzen ausgebildet, deren umlaufende
Mäntel ebenfalls hart sind, d.h. aus Stahl gebildet sind. Nach dem Durchlaufen des
Kalibrierungsnips 19 hat die Papier- oder Kartonbahn eine Dicke, die über die Breite
der Papier- oder Kartonbahn (in der Fig. senkrecht zur Zeichenebene) weitgehend gleichförmig
ist.
[0031] Im Anschluß an den Kalibrierungsnip 19 ist eine Aufwikkelvorrichtung 24 angeordnet,
in der die Papier- oder Kartonbahn 2 zu einer Papier- oder Kartonbahnrolle 25 aufgewickelt
wird. Die Papier- oder Kartonbahnrolle 25 kann dabei auf zwei Tragwalzen 26, 27 ruhen,
die angetrieben sein können. Es ist aber auch möglich, die Papier- oder Kartonbahnrolle
25 zentrisch zu halten.
[0032] Die Gleichmäßigkeit der Dicke der Papier- oder Kartonbahn 2 nach dem Durchlaufen
des Kalibrierungsnips 19 ist groß genug, um beim Aufwickeln zur Papier- oder Kartonbahnrolle
25 keine Störungen zu verursachen. Die Papier- oder Kartonbahnrolle 25 kann sich daher
sehr gleichmäßig ausbilden. Sie erhält die gewünschte Kreiszylinderform.
[0033] Beim Durchlaufen des Kalibrierungsnips 19 können zwar unter Umständen geringfügige
Verschlechterungen in der Oberflächenqualität der Papier- oder Kartonbahn auftreten.
Diese geringfügigen Verschlechterungen können jedoch in Kauf genommen werden, weil
dafür die Dicke der Papier- oder Kartonbahn über ihre Breite sehr gleichmäßig ist.
[0034] Durch die oben erwähnte Befeuchtung der Papier- oder Kartonbahn durch die Befeuchtungseinrichtung
18 oder die Befeuchtungseinrichtungen 18, 18' ist es möglich, daß man die Papier-
oder Kartonbahn mit mindestens der gleichen Feuchtigkeit aufwickelt, die sie vor dem
Befeuchten an der Befeuchtungseinrichtung 18 hat. Damit wird der Nachteil beseitigt,
daß eine zu trockene Papier- oder Kartonbahn nur schlecht aufzuwickeln ist.
[0035] Dargestellt wurde, daß die Papier- oder Kartonbahn 2 direkt aus der Papiermaschine
3 stammt. Sie kann aber auch aus einer anderen vorgeschalteten Quelle stammen, beispielsweise
einer Abwicklung. Als Gegendruckfläche kommt auch ein umlaufendes hartes Band in Betracht,
das auf der dem Mantel gegenüberliegenden Seite durch eine Stützschuhanordnung abgestützt
ist.
1. Breitnip-Kalander-Anordnung zum Satinieren einer Papier- oder Kartonbahn mit mindestens
einem Breitnip, der zwischen einer Gegendruckfläche und einem umlaufenden Mantel,
der durch eine Stützschuhanordnung in Richtung auf die Gegendruckfläche belastet ist,
gebildet ist, und einem Kalibrierungsnip, dadurch gekennzeichnet, daß eine Befeuchtungseinrichtung (18, 18') vor dem Einlauf des Breitnips (16, 16') angeordnet
ist und der Kalibrierungsnip (19) hinter dem Auslauf des Breitnips (16, 16') angeordnet
ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kalibrierungsnip (19) durch zwei harte Walzen (20, 21) gebildet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegendruckfläche durch die Oberfläche (7, 7') einer harten Walze (6, 6') gebildet
ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Breitnip (16, 16') eine Heizeinrichtung (17, 17') aufweist.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Breitnips (16, 16') hintereinander und vor dem Kalibrierungsnip (19) angeordnet
sind, wobei zunächst die eine und dann die andere Seite der Papier- oder Kartonbahn
(2) mit einer Gegendruckfläche (7, 7') in Kontakt kommt.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß vor jedem Breitnip (16, 16') eine Befeuchtungseinrichtung (18, 18') angeordnet ist.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine von der Befeuchtungseinrichtung (18, 18') abgegebene Feuchtigkeitsmenge und
die Heizeinrichtung (17, 17') sowie die Länge des Breitnips (16, 16') so aufeinander
abgestimmt sind, daß die Papier- oder Kartonbahn (2) im Kalibrierungsnip (19) zumindest
die gleiche Feuchtigkeit wie vor der Befeuchtungseinrichtung (18) aufweist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an den Kalibrierungsnip (19) eine Aufwickeleinrichtung (24) angeordnet
ist.
9. Verfahren zum Satinieren einer Papier- oder Kartonbahn, bei dem die Papier- oder Kartonbahn
durch einen Breitnip geleitet wird, der zwischen einer Gegendruckfläche und einem
umlaufenden Mantel, der durch eine Stützschuhanordnung in Richtung auf die Gegendruckfläche
belastet ist, gebildet ist, und die Papier- oder Kartonbahn kalibriert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Papier- oder Kartonbahn (2) vor dem Einlaufen in den Breitnip (16, 16') befeuchtet
wird und nach dem Verlassen des Breitnips (16, 16') kalibriert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Papier- oder Kartonbahn (2) im Breitnip (16, 16') beheizt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einlaufen in den Breitnip (16, 16') zumindest soviel Feuchtigkeit aufgetragen
wird, wie bis zum Erreichen eines Kalibrierungsnips (19) wieder aus der Papier- oder
Kartonbahn (2) entweicht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Papier- oder Kartonbahn (2) im Anschluß an die Kalibrierung aufgewikkelt wird.