[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und auf ein Verfahren zum Befüllen
von Druckgasbehältern. Sie bezieht sich insbesondere auf das Befüllen von Gasflaschen
mit brennbaren Gasen, die zum Heizen, Kochen, Grillen oder für handwerkliche Zwecke
eingesetzt werden können. Solche Druckgasbehälter sind in der Regel wiederzuverwertende
Behälter, die im Laufe ihrer Einsatzdauer häufig wiederbefüllt werden. Dazu weisen
die Druckgasbehälter Befüllventile auf, wobei in Deutschland vor allem Eckventile
mit einer Betätigungsmöglichkeit über ein Spindelrad gebräuchlich sind. Die Erfindung
bezieht sich jedoch auch auf andere Druckgasbehälter als Gasflaschen und auf beliebige
Ventiltypen.
[0002] Beim Wiederbefüllen von Druckgasbehältern muss sichergestellt werden, dass das Ventil
einwandfreie Dichteigenschaften hat. In Deutschland bestehen hierzu gesetzliche Bestimmungen.
[0003] Konventionellerweise werden Gasflaschen nach dem Befüllen bei geöffnetem Eckventil
und nachfolgendem Zudrehen des Spindelrades durch Bestreichen mit Seifenwasser und
Beobachtung einer eventuellen Blasenbildung geprüft. Dieses Verfahren ist ungenau
und fehleranfällig sowie überdies relativ zeitaufwändig.
[0004] Bei Verwendung von mit einer Abpumpeinrichtung versehenen Prüfglocken, die den Druckgasbehälterventilen
nach dem Befüllen und Schließen des Ventils übergestülpt werden, wird ebenfalls relativ
viel Zeit benötigt, so dass dieses Verfahren kostenungünstig ist.
[0005] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung
und ein verbessertes Verfahren zum Befüllen von Druckgasbehältern und Überprüfen ihrer
Ventile anzugeben.
[0006] Erfindungsgemäß ist hierzu zum einen eine Vorrichtung zum Befüllen eines Druckgasbehälters
mit Druckgas mit Hilfe eines Befüllanschlusses der Vorrichtung, der an ein Ventil
des Druckgasbehälters angeschlossen werden kann, vorgesehen, die gekennzeichnet ist
durch eine Haube, die dazu ausgelegt ist, beim Befüllen ein abgeschlossenes Volumen
abzugrenzen, das den Befüllanschluss und das Druckgasbehälterventil enthält, und einen
Gasdetektor, der dazu ausgelegt ist, Gasanteile in dem angeschlossenen Volumen zu
detektieren, um das Ventil auf Dichtheit zu überprüfen.
[0007] Ferner richtet sich die Erfindung auf ein Verfahren unter Verwendung einer solchen
Vorrichtung, bei dem der Befüllanschluss zum Befüllen an dem Druckgasbehälterventil
angebracht wird und das Druckgasbehälterventil unmittelbar nach dem Befüllen in geschlossenem
Zustand auf Dichtheit überprüft wird.
[0008] Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen wiedergegeben. Die
Offenbarung dieser Beschreibung ist insgesamt sowohl in bezug auf die Verfahrenskategorie
als auch in bezug auf die Vorrichtungskategorie zu verstehen, so dass die jeweiligen
technischen Merkmale sowohl in bezug auf ihre Relevanz für die Vorrichtung als auch
ihre Relevanz für das Verfahren zu verstehen sind.
[0009] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, bereits während des Befüllens, also
bei an dem Druckgasbehälterventil angeschlossenem Befüllanschluss der Befüllvorrichtung,
ein abgeschlossenes Volumen um den Befüllanschluss und das Ventil herum abzugrenzen,
das mittels eines Gasdetektors überprüft werden kann. Das Befüllen des Druckgasbehälters
und das Überprüfen des Ventils sollen also gewissermaßen in einem Arbeitsgang erfolgen.
Dazu ist eine Haube vorgesehen, die das abgeschlossene Volumen abgrenzen soll. Der
Gasdetektor ist dazu ausgelegt, das durch die Haube abgegrenzte Volumen zu überprüfen.
Diese Überprüfung kann noch während des eigentlichen Befüllvorganges oder auch unmittelbar
danach erfolgen. In jedem Fall sind die Vorrichtungsteile zum Überprüfen der Dichtheit
und zum Befüllen insoweit vereinheitlicht, dass die Haube den Befüllanschluss und
das Ventil bereits während des Befüllens umgibt.
[0010] Allerdings ist es bevorzugt, dass die Dichtheitsprüfung abgeschlossen wird, während
der Befüllanschluss noch an dem Druckgasbehälterventil angeschlossen ist. Dies ist
jedoch kein unbedingt notwendiges Merkmal. Vor allem bei der im folgenden noch näher
zu erläuternden Prüfung auf innere Dichtheit kann es auch sinnvoll sein, den Befüllanschluss
jedenfalls für diesen Teil der Prüfung abzunehmen, wobei jedoch die Haube aufgesetzt
bleibt.
[0011] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Haube zur Anlage an eine Außenwand
des Druckgasbehälters in der Umgebung des Ventils ausgelegt ist, also nicht den gesamten
Druckgasbehälter umfassen muss, um das zu überprüfende Volumen abzugrenzen. Es kann
sich vielmehr um eine glockenartige Haube handeln, die beim Befüllen den Befüllanschluss
und das Ventil übergreift. Vorzugsweise ist der Befüllanschluss auch zwischen verschiedenen
Befüllvorgängen, also in von dem Druckgasbehälter abgenommenem Zustand, innerhalb
der Haube angeordnet. Die Haube und der Befüllanschluss bilden also vorzugsweise eine
bauliche Einheit, wie das Ausführungsbeispiel verdeutlicht.
[0012] Die Haube kann im übrigen beliebige Formen haben, die die geschilderte Funktion ermöglichen.
Es handelt sich also im allgemeinsten Sinn um eine Abdeckung, die gemeinsam mit dem
Druckgasbehälter oder in anderer Weise das zu überprüfende Volumen abgrenzen kann.
Dieses Volumen muss dabei nicht in einem strengen Sinn gasdicht abgeschlossen sein.
Es reicht eine Abgrenzung, die dafür ausreicht, dass sich austretendes Gas in dem
Volumen ansammelt, um leichter nachweisbar zu sein. Alternativ kann das Volumen in
solcher Weise abgeschlossen sein, dass es sich gezielt abpumpen lässt. Eine Dichtheit
im Sinne der Erzeugung eines Vakuums ist dabei nicht unbedingt notwendig.
[0013] Insbesondere bei der Ausgestaltung der Haube für eine Anlage an den Druckgasbehälter
ist es von Vorteil, den Befüllanschluss relativ zu der Haube etwas beweglich zu halten.
Dadurch kann vermieden werden, dass der Befüllanschluss bei dem Anlegen und danach
größere Kräfte auf das Ventil ausübt. Dies gilt insbesondere dann, wenn es sich um
ein als abstehendes Bauteil an dem Druckgasbehälter montiertes Ventil handelt. Dann
sind gewisse Montagetoleranzen und möglicherweise auch Formtoleranzen des Druckgasbehälters
selbst zu berücksichtigen. Die Herstellung einer ausreichend abschließenden Anlage
kann dann zu einer mechanischen Belastung des Ventils führen. Im Prinzip gilt dies
übrigens auch dann, wenn die Haube nicht gegen den Druckgasbehälter selbst, sondern
beispielsweise gegen eine Unterlagefläche, auf der dieser steht, in Anlage gebracht
werden soll.
[0014] Das beschriebene abgeschlossene Volumen dient zur Überprüfung auf Gasanteile, die
während des Befüllens oder danach auf ein undichtes Ventil ausgetreten sein könnten.
Darüber hinaus kann der Befüllanschluss selbst ebenfalls für eine Dichtheitsprüfung
eingesetzt werden, und zwar insbesondere zum Prüfen auf eine sog. innere Dichtheit.
Bei den üblichen Eckventilen mit Spindelrad als Beispiel unterscheidet man wie folgt
zwischen einer äußeren Dichtheit und einer inneren Dichtheit. Die äußere Dichtheit
bedeutet, dass das Ventil bei gegebenem dichten Anschluss einer Verbraucherleitung
oder des Befüllanschlusses kein Gas nach außen austreten lässt. Sie betrifft also
bei diesem Beispiel die Dichtheit des Gewindesitzes des Ventils in dem Druckgasbehälter
und die Dichtheit der Spindel. Die innere Dichtheit bedeutet demgegenüber, dass das
Ventil bei angeschlossener Verbraucherleitung kein Gas in die Verbraucherleitung austreten
lässt, wenn es geschlossen ist. Diese Dichtheit betrifft also den Schließzustand der
inneren Dichtflächen des betätigbaren Ventils selbst. In der Regel sind beide Kriterien
zu überprüfen. Dabei kann die innere Dichtheit erfindungsgemäß über ein Spülen oder
Abpumpen und Überprüfen des Befüllanschlusses geprüft werden. Die äußere Dichtheit
ergibt sich demgegenüber durch die Überprüfung der Atmosphäre in dem abgeschlossenen
Volumen.
[0015] Eine weitere Ausgestaltung weist eine Greifeinrichtung in der Haube auf, mit der
ein Betätigungselement des Ventils, beispielsweise das Spindelrad, gegriffen und betätigt
werden kann. Dadurch lässt sich das Ventil auch betätigen, wenn die Haube aufgesetzt
ist. Dies ist insbesondere deswegen von Vorteil, weil dann der Befüllanschluss innerhalb
der Haube angeordnet werden kann und nach dem Befüllen und nach dem Schließen des
Ventils über die Greifeinrichtung abgekoppelt und mit der Haube abgehoben werden kann.
Bei der Greifeinrichtung handelt es sich vorzugsweise um einen Kopf mit einer an das
Betätigungselement komplementär angepassten Hohlform. Insbesondere können dabei in
dieser Hohlform federnd gelagerte Stifte Verwendung finden, die eine gewisse selbsttätige
Anpassung an die Form des Betätigungselements oder dessen Lage ermöglicht. Solche
bewegbaren Stifte sind im Zusammenhang mit Universalwerkzeugen für Sechskantschraubenköpfe
bekannt.
[0016] Die Greifeinrichtung ist dabei vorzugsweise zweiachsig verkippbar an der Haube gehalten,
so dass Lagetoleranzen ausgeglichen werden können, wie dies auch bei der bereits erwähnten
beweglichen Anbringung des Befüllanschlusses der Fall ist. Ein weiterer wesentlicher,
jedoch optionaler, Aspekt der Erfindung betrifft eine Zweiteiligkeit der Vorrichtung.
Dabei wird ein erstes Vorrichtungsteil mit dem Gasdetektor ausgestattet und vorzugsweise
stationär, d.h. nicht als loses Teil, eingesetzt. Ein zweites Vorrichtungsteil weist
den Befüllanschluss beispielsweise für das Eckventil mit dem Spindelrad, auf und verfügt
ferner über einen Gasanschluss, über den das erste Vorrichtungsteil den Befüllanschluss
mit Gas versorgen kann. Vorzugsweise beinhaltet das zweite Vorrichtungsteil die Haube
und vorzugsweise zudem die beschriebene Greifeinrichtung. Dann kann das durch die
Haube des zweiten Vorrichtungsteils abzugrenzende Volumen über einen Gasdetektoranschluss
mit dem Gasdetektor auf Seiten des ersten Vorrichtungsteils verbunden werden.
[0017] Die Zweiteiligkeit hat im wesentlichen zwei Vorteile. Der eine betrifft eine Automatisierung
des Befüllvorgangs und wird in einem weiter unten folgenden Teil der Beschreibung
noch näher erläutert. Ein zweiter wesentlicher Vorteil besteht darin, dass sich das
zweite Vorrichtungsteils als Adapter ausgestalten lässt, der an einen bestimmten Ventiltyp
angepasst ist, jedoch seinerseits einen Anschluss für das erste Vorrichtungsteil aufweist,
der einem anderen Ventiltyp nachgebildet ist. Damit kann das erste Vorrichtungsteil
so ausgestattet werden, dass es seinerseits als Befüllvorrichtung fungiert, wenn der
passende Ventiltyp auftritt. Insbesondere zielt die Erfindung dabei auf eine Auslegung
des zweiten Vorrichtungsteils, also des Adapters, für ein konventionelles Eckventil
mit Spindelrad und andererseits eine Auslegung des ersten Vorrichtungsteils für ein
einfacheres sog. Geradeventil mit einfachem Rückschlagventil ab, welches über kein
Betätigungselement verfügt. Dabei ist die dem ersten Vorrichtungsteil zugeordnete
"Seite" des zweiten Vorrichtungsteils wie gesagt so ausgestaltet, dass sie dem Geradeventil
nachempfunden ist. Somit können Druckgasbehälter mit einem abweichenden Ventiltyp
in einer eigentlich für einen anderen Ventiltyp vorgesehenen Befüllanlage befüllt
und überprüft werden. Zur Verdeutlichung wird auf das Ausführungsbeispiel verwiesen.
[0018] Die für den Anschluss des ersten Vorrichtungsteils vorgesehene Gasleitungsöffnung
des Geradeanschlusses an den zweiten Vorrichtungsteil kann dabei durch eine konzentrische
Nut umgeben sein. Zusätzlich oder alternativ kann eine solche Nut auch auf der Seite
des zweiten Vorrichtungsteils vorgesehen sein. Dies erlaubt einen von der Orientierung
der Anschlüsse bei der Verbindung der beiden Vorrichtungsteile unabhängigen Anschluss
einer für das bereits beschriebene Überprüfen des Befüllanschlusses vorgesehenen Prüfleitung
an das erste Vorrichtungsteil. Wenn also auf einer der beiden Seiten mit einem passenden
Radius gegenüber der Gasleitungsöffnung eine Leitungsöffnung dieser Prüfleitung vorgesehen
ist, so trifft sie in jeder Winkelposition auf die konzentrische Nut auf der Gegenseite.
Dies gilt umso mehr bei beidseitigen Nuten.
[0019] Eine weitere optionale konstruktive Ausgestaltung des dem ersten Vorrichtungsteil
zugewandten Geradeanschlusses des zweiten Vorrichtungsteils sieht zumindest ein, vorzugsweise
zwei, um eine senkrecht zu der Befüllrichtung liegende Achse drehbares Zahnrad vor.
Geht man von einem im allgemeinen aufrecht mit oben liegendem Ventil stehenden Druckgasbehälter
aus, so ist die Befüllrichtung in der Regel vertikal, so dass die Zahnradachse also
horizontal liegt. Dies entspricht der Anordnung in dem Ausführungsbeispiel. Das Zahnrad
dient zur Ankopplung an ein unter dem Geradeanschluss aufseiten des zweiten Vorrichtungsteils
liegendes weiteres Zahnrad, das seinerseits mit der bereits beschriebenen Greifeinrichtung
gekoppelt ist. Die Greifeinrichtung kann dann über die Zahnräder gedreht werden, um
beispielsweise ein Spindelrad zu öffnen oder zu schließen. Dazu weist das erste Vorrichtungsteil
einen Zahnkranz oder eine ähnliche Einrichtung auf, die in das beschriebene Zahnrad
eingreifen kann. Dadurch wird eine Drehbewegung bei der Übertragung von dem ersten
auf das zweite Vorrichtungsteil gewissermaßen um den Geradeanschluss herumgeführt.
Zur Veranschaulichung wird auf das Ausführungsbeispiel verwiesen.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht zunächst vor, die Ventildichtheit zumindest
unmittelbar nach dem Befüllen in geschlossenem Zustand des Ventils zu prüfen. Bei
Ventiltypen, bei denen zwischen innerer und äußerer Dichtheit unterschieden werden
kann, lässt sich nur in geschlossenem Zustand des Ventils klären, ob die innere Dichtheit
vorliegt. Vorzugsweise wird dabei schon während des Befüllens oder jedenfalls noch
bei geöffnetem Ventil das abgeschlossene Volumen untersucht. Dabei erfasste Gasanteile
weisen entweder auf einen undichten Anschluss des Befüllanschlusses oder auf ein Problem
der äußeren Dichtheit, beispielsweise eine undichte Verbindung zwischen dem Ventil
und dem Druckgasbehälter oder eine Spindelundichtigkeit, hin. Wenn das abgeschlossene
Volumen bereits nach dem Anschließen des Befüllanschlusses, jedoch noch vor dem Öffnen
des Ventils, überprüft wird, lassen sich Undichtigkeiten im Anschluss des Befüllanschlusses
ausschließen. Wenn wiederum nach Erfassen einer äußeren Undichtigkeit bei geöffnetem
Ventil das Ventil geschlossen wird, lässt sich durch eine weitere Prüfung unterscheiden,
ob die von dem Ventilschließen nicht betroffene Verbindung zwischen Ventil und Druckgasbehälter
undicht ist oder eine Dichtstelle außerhalb des eigentlichen Ventils undicht ist,
beispielsweise die Spindel.
[0021] Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens richtet sich auf die
Verwendung der beschriebenen mehrteiligen Ausführungsform der Vorrichtung. Dabei soll
das zweite Vorrichtungsteil mehrfach vorhanden sein und bereits in Vorbereitung des
Befüllvorgangs montiert werden. Es werden also mehrere Druckgasbehälter mit entsprechenden
zweiten Vorrichtungsteilen für das Befüllen vorbereitet. Dies könnte auch händisch
erfolgen. Dann können die in dieser Weise vorbereiteten Druckgasbehälter mit dem jeweiligen
zweiten Vorrichtungsteil dem ersten Vorrichtungsteil zugeführt werden, das direkt
an der Befüllstation angeordnet ist. Durch Koppeln der beiden Vorrichtungsteile erfolgt
der beschriebene Befüll- und Prüfvorgang. Danach können die Druckgasbehälter mit dem
zweiten Vorrichtungsteil abgenommen und an anderer Stelle von dem zweiten Vorrichtungsteil
befreit werden. Letzteres kann dann wiederverwendet werden. In dieser Weise lässt
sich der Vorgang der Montage des zweiten Vorrichtungsteils an den Vorrichtungsteilen
an den Druckgasbehältern von der Kopplung zwischen den Vorrichtungsteilen trennen.
Dies kann sowohl bei einer maschinellen Ausführungsform dieser Vorgänge als auch bei
einer händischen Ausführung eine bessere Optimierung des Gesamtablaufs und damit einen
Zeitgewinn ermöglichen. Insbesondere können beispielsweise die Adapter für Eckventile
mit Spindelrad händisch und vorsichtig vormontiert werden, wobei die vergleichsweise
unproblematische Kopplung zwischen den Vorrichtungsteilen dann automatisch und maschinell
erfolgen kann. So können auch mehrere Arbeiter (oder auch Automaten) mit geringerem
Durchsatz bei der Montage des zweiten Vorrichtungsteils eine einzige Befüllstation
(oder eine kleinere Anzahl von Befüllstationen) mit dem ersten Vorrichtungsteil bedienen.
[0022] Schließlich bezieht sich eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens auf eine Ausstattung
der Druckgasbehälter mit Transpondern. In einer zumindest teilweise automatisierten
Befüll- und Prüfanlage lassen sich damit in einfacher Weise Zuordnungen zwischen verschiedenen
Daten und den Druckgasbehältern vornehmen. Beispielsweise können die Transponder,
die vor dem Befüllen an den Druckgasbehältern angebracht werden (oder grundsätzlich
an diesen vorgesehen sind) mit anfangs ermittelten Eingangsdaten wie Tara, Flaschengröße,
Flascheneigentümer und dergleichen beschrieben werden. Eine EDV-Steuerung der Anlage
kann die einzelnen Druckgasbehälter dann durch den Gesamtvorgang verfolgen. Die Transponder
können weiterhin zum Einschreiben von Ergebnissen der Dichtheitsprüfung dienen, und
zwar insbesondere im negativen Fall, also bei Undichtigkeiten. Insoweit die Vorrichtung
bei der Prüfung in der bereits erwähnten Weise Aussagen über die Art der Undichtigkeit
machen kann, können diese damit festgehalten und für eine spätere manuelle Prüfung
oder Reparatur zur Verfügung gestellt werden. Schließlich kann der Transponder zum
Abspeichern der über eine Waage an der Befüllstation ermittelten Füllmenge dienen,
so dass die EDV-Steuerung insgesamt die zu dem Druckgasbehälter gehörenden und für
die Abrechnung bzw. den Kunden wesentlichen Daten zur Verfügung hat. Die Transpondertechnik
ermöglicht dabei einen unbehinderten Umgang mit den Druckgasbehältern ohne Rücksichtnahme
auf bestimmte festgelegte Verarbeitungsreihenfolgen und vermeidet Zuordnungsfehler.
[0023] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
und dabei offenbarte Einzelmerkmale können auch in anderen Kombinationen erfindungswesentlich
sein.
[0024] Figur 1 zeigt einen schematisierten Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
deren zweites Vorrichtungsteil an einem Eckventil mit Spindelrad montiert ist.
[0025] Figur 2 zeigt eine schematisierte Ansicht des zweiten Vorrichtungsteils aus Figur
1 von außen.
[0026] Figur 3 zeigt in einer schematisierten Draufsicht eine mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ausgestattete Befüll- und Prüfanlage zur Illustration eines typischen
Verfahrensablaufs.
[0027] Figur 1 zeigt eine schematisierte Querschnittsansicht entlang einer vertikal orientierten
Längsachse durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung. Dabei ist im oberen Bereich ein
erstes Vorrichtungsteil und in dem mittleren und unteren Bereich ein zweites Vorrichtungsteil
2 abgebildet. Das zweite Vorrichtungsteil 2 ist auf einem konventionellen Eckventil
3 einer üblichen Gasflasche montiert, welches ein mit der Hand betätigbares Spindelrad
4 aufweist.
[0028] Im unteren Bereich des Eckventils 3 trägt dieses ein Gewinde 5, das in eine nicht
im einzelnen dargestellte Gasflasche eingeschraubt ist. Die Wand der Gasflasche erstreckt
sich dabei über eine gewisse Breite im wesentlichen horizontal von dem Gewinde 5 weg,
so dass untere Wandabschlüsse 6 des zweiten Vorrichtungsteils mit ebenfalls nicht
dargestellten elastischen Dichtungen auf der Gasflaschenwand aufsitzen können.
[0029] Dadurch bildet eine Haube 7 des zweiten Vorrichtungsteils eine Abdeckung eines abgeschlossenen
Volumens 8, das das Eckventil 3 beinhaltet.
[0030] In einem in Figur 1 rechts angeordneten Bereich ist in die Haube 7 eine nicht näher
dargestellte Halterung für einen in der Halterung über eine Schlittenaufhängung vertikal
verschieblich gehaltenen Befüllanschluss 9 vorgesehen. Die untere Abschlussfläche
des Befüllanschlusses 9 bildet einen Teil der an der Gasflasche anliegenden Unterkante
6. Der Befüllanschluss 9 weist einen Innengewindeanschluss 10 für das Standardaußengewinde
des Eckventils auf, der über eine Doppelleitung 11 an anhand Figur 2 im weiteren Verlauf
noch näher beschriebene Leitungen 27 angeschlossen ist. Es handelt sich insoweit um
eine Doppelleitung 11, als der kreisförmige Innenquerschnitt der Leitung, und insbesondere
des in Figur 1 im Schnitt dargestellten Zylinders unmittelbar im Anschluss an das
Eckventil, eine mittige Trennwand aufweist. Diese Trennwand ist in Figur 1 feinschraffiert
eingezeichnet und endet links kurz vor dem Beginn des Eckventils 3. Dadurch wird ein
Spülen des Bereichs vor dem Eckventil 3 durch die Doppelleitung 11 ermöglicht, so
dass über die Doppelleitung 11 die Atmosphäre unmittelbar vor dem Eckventilanschluss
überprüft werden kann, während der Befüllanschluss 9 angeschlossen ist.
[0031] Der Innengewindeanschluss 10 des Befüllanschlusses 9 ist über einen Außenzahnkranz
12 und ein damit kämmendes Zahnrad 13, das über die dargestellte Achse von außen angetrieben
ist, motorisch antreibbar. Der Innengewindeanschluß 10 koppelt das Eckventil 3 an
einen die Doppelleitung 11 beinhaltenden Zylinder 14 und ist demgegenüber horizontal
verschiebbar gehalten. Damit kann der Befüllanschluss 9 per Handantrieb oder motorisch
(konkret pneumatisch) auf das Außengewinde des Eckventils 3 aufgeschraubt werden.
Dieses Anschließen erfolgt ohne störende Kraftbeaufschlagung durch das im übrigen
auf der Gasflasche ruhende Gewicht des zweiten Vorrichtungsteils 2, weil der Befüllanschluss
9 insgesamt gegenüber dem zweiten Vorrichtungsteil vertikal verschiebbar gehalten
ist und nur durch sein Eigengewicht belastet ist.
[0032] Figur 1 zeigt deutlich das oben auf dem Eckventil 3 angebrachte Spindelrad 4. Dieses
wird von einer Greifeinrichtung 15 mit einer Vielzahl vertikal federnd gelagerter
Stifte 16 gegriffen. Die Greifeinrichtung 15 besteht im übrigen im wesentlichen aus
einem die Stifte 16 radial außen umgebenden prismatischen Rohrstück und einem radial
innerhalb der Stifte 16 liegenden und auf der Oberseite des Spindelrades 4 aufliegenden
weiteren prismatischen Rohrstück. Die Greifeinrichtung 15 ist an einer in den radial
inneren Zylinder innen eingreifenden Ausballung 17 einer Antriebswelle 18 gehalten.
Die Ausballung hat bei in der in Figur 1 dargestellten Querschnittsansicht kreisförmige
Außenkonturen, jedoch in einer dazu senkrechten Querschnittsrichtung mit vertikaler
Blickrichtung einen Polygonquerschnitt. Diesem Polygonquerschnitt ist das Innenprofil
des oberen Rohrstücks der Greifeinrichtung 15 angepasst. Damit ist die Greifeinrichtung
15 an der Ausballung 17 drehfest, jedoch um horizontale Achsen kippbar gehalten. Außerdem
ist die Verbindung zwischen der Ausballung 17 und der Greifeinrichtung 15 vertikal
beweglich, wobei die Greifeinrichtung 15 über eine Schraubenfeder 19 an einer Oberseite
der Haube 7 abgestützt ist. Die Schraubenfeder 19 drückt somit die Greifeinrichtung
15 auf das Spindelrad 4 auf, kann jedoch beim Aufsetzen und beim Öffnen des Spindelrades
4 nach oben ausweichen.
[0033] Auf der eigentlichen Haube 7 sitzt ein etwas massiver ausgeführter Kragen 20 des
zweiten Vorrichtungsteils. In diesem Kragen 20 sind zwei in der Figur horizontal verlaufende
Achsen 21 mit zwei innerhalb des Kragens, jedoch außerhalb des Zentrums liegenden
Zahnrädern 22 gelagert. Die Zahnräder 22 greifen in ein an ihrem unteren Rand anschließendes
und über die bereits erwähnte Antriebswelle 18 gelagertes Zahnrad 23 und sind auf
den Achsen 21 frei drehbar. Somit besteht zwischen den Zahnrädern 22 und der Greifeinrichtung
eine drehfeste Getriebeverbindung. Konzentrisch zu dem Kragen 20 und zwischen den
Zahnrädern 22 sitzt ein einem sog. Geradeanschluss mit mittiger Gasleitung 24 nachgebildeter
Block 25. Konzentrisch zu der Austrittsöffnung der Gasleitung 24 weist dieser Block
25 eine Nut 26 auf. Die Achsen 21 sind gegenüber dem Block 25 fest; der Block 25 ist
im Verhältnis zu dem Kragen 20 fest.
[0034] Figur 2 zeigt das zweite Vorrichtungsteil in Seitenansicht, wobei die gestrichelt
dargestellten Leitungen 27 und 28 von einer Haube verdeckt sind. Die Leitungen 27
und 28 sind auf der in Figur 2 nicht sichtbaren Rückseite des zweiten Vorrichtungsteils
2 in analoger Weise ein zweites Mal vorhanden. Im unteren rechten Bereich der Figur
2 erkennt man ein Handantriebsrad, das eine Alternative zu dem erwähnten pneumatischen
Antrieb darstellt. (Bei pneumatischem Antrieb ist beispielsweise das in Figur 1 angedeutete
Kupplungsteil vorzusehen.) Man erkennt ferner, dass die Außenleitung 27 an ihrem unteren
Ende in die bereits anhand Figur 1 erläuterte Doppelleitung 11 in dem Befüllanschluss
9 mündet. Dabei sind die beiden Außenleitungen 27 jeweils an eine der beiden Hälften
der Doppelleitung 11 angeschlossen. Die beiden Außenleitungen 27 münden an ihrem oberen
Ende in eine nicht näher dargestellte und in der massiven Wand des Kragens 20 ausgeführte
jeweilige Leitung. Eine dieser Leitungen ist mit der zentralen Gasleitung 24 des Blocks
25 verbunden; die andere mit der Nut 26 des Blocks 25. Dazu sind die Leitungen durch
in Figur 1 oberhalb und unterhalb der Zeichenebene liegende feste Verbindungen des
Blocks 25 mit dem Kragen 20 geführt. Insgesamt ist also die Gasleitung in dem Block
25 mit einer Hälfte der Doppelleitung 11 verbunden und die Nut 26 mit der anderen.
[0035] Die beiden weiteren Außenleitungen 28 sind an ihrem unteren Ende an das Volumen 8
in der Glocke 7 angeschlossen und an ihrem oberen Ende ebenfalls an in der massiven
Wand des Kragens 20 ausgebildete Leitungen angeschlossen, die jeweils mit einem zugehörigen
Umfangsteil einer an einem Ansatz 29 des Kragens 20 ausgebildeten oberen Nut 30 verbunden
sind.
[0036] Figur 1 zeigt im oberen Bereich das erste Vorrichtungsteil 1, das ebenfalls eine
Haube 31 aufweist. Diese Haube 31 schließt in ihrem unteren Bereich mit den Umfangsteilen
der Nut 30 entsprechenden Anschlüssen 32 ab, die über jeweilige Leitungen 33 weitergeführt
sind.
[0037] Innerhalb der Haube 31 ist ein dem Block 25 komplementär zugeordneter Block 34 mit
zentraler Gasleitung 35 zum Anschluss an die Leitung 24 und einer der Nut 26 entsprechenden
Nut 36 vorgesehen. Dieser Block 34 ist von einem mit einem Zahnkranz 37 unten abschließenden
und drehend antreibbaren Zylinder 38 umgeben. Der Zahnkranz 37 ist komplementär zu
den Oberseiten der Zahnräder 22 ausgebildet.
[0038] Man erkennt, dass bei Absenken des oberen ersten Vorrichtungsteils 1 auf das zweite
Vorrichtungsteil 2 die Anschlüsse 32 auf die Nuten 30 zu liegen kommen und damit die
Leitungen 33 über die Leitungen 28 mit dem Volumen 8 verbunden sind. Ferner greift
der Zahnkranz 37 in die Zahnräder 22, so dass über den Zylinder 38 das Spindelrad
4 betätigt werden kann. Diese Betätigung erfolgt über eine nicht dargestellte pneumatische
Antriebsvorrichtung automatisch. Ferner ist die Nut 36 im abgesenkten Zustand mit
der Nut 26 verbunden. Dadurch kann eine nicht dargestellte Anschlussleitung der Nut
36 an eine der beiden Hälften der Doppelleitung 11 in dem Befüllanschluss angeschlossen
werden. An die andere Hälfte der Doppelleitung 11 ist die zentrale Gasleitung 35 des
Blocks 34 angeschlossen.
[0039] Wenn das obere erste Vorrichtungsteil 1 allerdings auf eine nicht dargestellte Gasflasche
mit einem Geradeanschluss entsprechend dem Block 25 abgesenkt wird, so sitzen die
im unteren äußeren Bereich der Haube 31 eingezeichneten Dichtungen auf der entsprechenden
Behälterwand auf und ist die zentrale Gasleitung 35 an den Geradeanschluss angeschlossen.
Der Zylinder 38 mit dem Zahnrad 37 und der Anschluss der Nut 36 sind dabei ohne Funktion.
Allerdings sind die Leitungen 33 über die Anschlüsse 32 dann mit dem von der Haube
31 eingeschlossenen Volumen verbunden.
[0040] In beiden Fällen kann also über die Leitungen 33 das Innenvolumen der Haube 7 bzw.
31 gespült (oder ausgepumpt) und auf Gasreste untersucht werden. Da vorzugsweise gespült
wird, sind doppelte Leitungen 33 und 28 vorgesehen.
[0041] Ferner ist in beiden Fällen die zentrale Gasleitung 35 mit dem jeweiligen Gasflaschenventil
verbunden, und zwar im einen Fall direkt und im anderen Fall über den geschilderten
und zu der einen Hälfte der Doppelleitung 11 des Befüllanschlusses 9 führenden Weg.
Im letztgenannten Fall kann durch die doppelte Ausführung, d.h. unter Berücksichtigung
der Nut 26 und der zugehörigen Außenleitung 27 sowie der anderen Hälfte der Doppelleitung
11, der Bereich unmittelbar dem Eckventil 3 gespült und auf Gasanteile untersucht
werden. Damit dient der Befüllanschluss 9 nicht nur zum Befüllen selbst, sondern bei
der Verwendung des zweiten Vorrichtungsteils 2 außerdem zur Dichtheitsprüfung.
[0042] Die tatsächliche Verwendung erfolgt vorzugsweise wie folgt: Zunächst werden auf eine
Anzahl von Gasflaschen jeweilige zweite Vorrichtungsteile 2 aufgesetzt, wobei der
Innengewindeanschluß 10 des Befüllanschlusses 9 zurückgezogen ist. Dieser kann dann
bei gleichzeitigem pneumatischem Drehen der Achse 13 und damit Aufdrehen des Innengewindes
des Anschlusses 10 an das Eckventil 3 angeschlossen werden. Dabei kann die vertikale
Verschieblichkeit des Befüllanschlusses 9 Ungenauigkeiten der Lage des Eckventils
3 oder der Form der Gasflasche ausgleichen. Gleichzeitig greift die Greifeinrichtung
15 mit der Kraft der Spiralfeder 19 beaufschlagt auf das Spindelrad 4. Dieses bleibt
zunächst geschlossen. Die Gasflaschen werden zu einer mit dem ersten Vorrichtungsteil
1 ausgerüsteten Befüllstation gebracht, wo die Vorrichtungsteile maschinell gekoppelt
werden. Die Gasleitung 35, 24, 27, 11 wird mit Gas beaufschlagt. Über das Volumen
8 kann nun über die Leitungen 28, 30, 32, 33 geprüft werden, ob der Anschluss des
Befüllanschlusses an dem Eckventil 3 dicht ist. Wenn dies der Fall ist, wird das Spindelrad
4 aufgedreht und damit das Eckventil 3 geöffnet. Während des Befüllens wird das Volumen
8 weiterhin überprüft. Im Falle der Erfassung eines Gasanteils muss eine äußere Undichtheit
vorliegen, da die Verbindung zwischen Befüllanschluss 9 und Eckventil 3 bereits überprüft
wurde. In diesem Fall kann das Spindelrad 4 wieder motorisch zugedreht werden. Wenn
der Gasanteil nun verschwindet, so ist die Spindel undicht. Wenn er bleibt, so ist
der Sitz des Außengewindes 5 des Eckventils 3 in der Gasflasche undicht.
[0043] Wenn während des Befüllens kein Gasanteil gemessen wird, kann das Spindelrad 4 nach
Abschluss des Befüllens motorisch zugedreht werden. Nun wird die zum Befüllen verwendete
Leitung entspannt und gespült. Nach ausreichendem Spülen kann geprüft werden, ob über
diese Leitung Gasanteile vor dem geschlossenen Eckventil 3 erfasst werden können.
Diese Prüfung entspricht der Prüfung auf innere Dichtheit.
[0044] Daraufhin kann das erste Vorrichtungsteil 1 von dem zweiten Vorrichtungsteil 2 wieder
abgenommen werden, woraufhin die nächste Gasflasche mit einem weiteren zweiten Vorrichtungsteil
an der Reihe ist. Die bereits befüllte und geprüfte Gasflasche wird weiter transportiert,
um das zweite Vorrichtungsteil 2 abzunehmen und wieder zu verwenden. Dabei kann wiederum
eine pneumatische Betätigung des Rades verwendet werden.
[0045] Man erkennt, dass abgesehen von der Prüfung auf innere Dichtheit der analoge Vorgang
bei Verwendung des ersten Vorrichtungsteils auf einer Gasflasche mit Geradeanschluss
möglich ist. Dabei entfällt die Betätigung des Ventils, da es sich nur um ein einfaches
Rückschlagventil handelt, das nach Wegnahme des äußeren Gasdrucks selbsttätig schließt.
[0046] Figur 3 zeigt beispielhaft eine Draufsicht auf eine entsprechende Anlage. Mit einem
Gabelstapler 40 werden zu befüllende Gasflaschen palettenweise auf eine Palettisieranlage
41 gelegt, von der sie mit einem Stempel 42 auf eine Förderkette 43 geschoben werden.
Die Förderkette 43 fördert die Gasflaschen in der Pfeilrichtung zu einem Vorrat 44.
An einer Kontrollstelle 45 steht ein Arbeiter, prüft die Flaschen visuell, montiert
zweite Vorrichtungsteile 2 und schleust fehlerhafte Flaschen mit dem Stempel 46 aus.
Die übrigen Flaschen laufen entlang der Förderkette 43 zu einer von je nach Auslegung
der Anlage mehreren Befüllstationen 47, die jeweils mit einem ersten Vorrichtungsteil
1 versehen sind. Dort werden die Gasflaschen in der beschriebenen Weise befüllt, geprüft
und dann weitertransportiert. Fehlerhafte, weil undichte Gasflaschen werden beispielsweise
an einem Transponder markiert und mit einem Stempel 47 ausgeworfen Ein Arbeiter 48
neben dem Stempel 47 nimmt die zweiten Vorrichtungsteile 2 ab, um sie wiederzuverwerten.
[0047] Die Gasflaschen werden dann der Palettisieranlage zugeführt, und zwar über den Stempel
49, und palettenweise mit dem Gabelstapler 40 abtransportiert.
[0048] Die Gasflaschen können dabei schon auf den Paletten oder bei einer Eingangsdatenerfassung
durch den Arbeiter 45 mit Transpondern versehen werden, die die entsprechenden Daten
tragen. Diese Transponder werden von der automatischen Befüllstation 47 mit den zusätzlichen
Befüll- und Prüfdaten beschrieben. Damit tragen die fertigen Flaschen auf den abzutransportierenden
Paletten die notwendigen Daten in elektronischer Form und können beispielsweise mit
den richtigen Lieferpapieren versehen werden. Außerdem tragen die aussortierten Gasflaschen
bereits Angaben zu der Art der Undichtigkeit (vgl. Erläuterungen zu Figur 1).
[0049] Eine Alternative zu der in Figur 3 dargestellten Anlage könnte beispielsweise in
einem einfachen Befüllautomaten an einer Tankstelle bestehen, der ein erstes Vorrichtungsteil
enthält. Der Tankwart könnte dann ein einzelnes oder auch mehrere zweite Vorrichtungsteile
verwenden und per Hand auf den Gasflaschen montieren. Im Übrigen kann die Vorrichtung
natürlich auch einteilig sein, können der erste und der zweite Vorrichtungsteil also
baulich zusammengefasst sein. Ein solcher Befüllautomat kann wiederum für Eckventile
oder Geradeanschlüsse ausgelegt sein.
1. Vorrichtung (1, 2) zum Befüllen eines Druckgasbehälters mit Druckgas mit Hilfe eines
Befüllanschlusses (9) der Vorrichtung (1, 2), der an ein Ventil (3) des Druckgasbehälters
angeschlossen werden kann,
gekennzeichnet durch
eine Haube (7), die dazu ausgelegt ist, beim Befüllen ein abgeschlossenes Volumen
(8) abzugrenzen, das den Befüllanschluss (9) und das Druckgasbehälterventil (3) enthält,
und einen Gasdetektor (33), der dazu ausgelegt ist, Gasanteile in dem angeschlossenen
Volumen (8) zu detektieren, um das Ventil (3) auf Dichtheit zu überprüfen.
2. Vorrichtung (1, 2) nach Anspruch 1, bei der die Haube (7) dazu ausgelegt ist, gegen
eine Außenwand des Druckgasbehälters in Anlage gebracht zu werden, um das abgeschlossene
Volumen (8) abzugrenzen.
3. Vorrichtung (1, 2) nach Anspruch 2, bei der der Befüllanschluss (9) an der Haube (7)
in solcher Weise beweglich angebracht ist, dass bei der Anlage der Haube (7) an der
Außenwand keine wesentlichen Kräfte durch den Befüllanschluss (9) auf das Druckgasbehälterventil
(3) ausgeübt werden.
4. Vorrichtung (1, 2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, die dazu ausgelegt ist,
über den Befüllanschluss (9) eine innere Dichtheit des Druckgasbehälterventils (3)
zu überprüfen.
5. Vorrichtung (1, 2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Haube (7) eine
Greifeinrichtung (15) zum Greifen eines Betätigungselements (4) des Druckgasbehälterventils
(3) beinhaltet, mittels der sich das Betätigungselement (4) betätigen lässt, wenn
es durch die Haube (7) abgedeckt ist.
6. Vorrichtung (1, 2) nach Anspruch 5, bei der die Greifeinrichtung (15) gegenüber der
Haube (7) zweiachsig verkippbar gehalten ist, um Toleranzen beim Anbringen auszugleichen.
7. Vorrichtung (1, 2) nach einem der vorstehenden Ansprüche, die ein befüllstationsseitiges
erstes Vorrichtungsteil (1) mit dem Gasdetektor (33) und ein an dem Druckgasbehälter
anzubringendes zweites Vorrichtungsteil (2) aufweist, welches den Befüllanschluss
(9) und einen Gasanschluss (24, 25) für das erste Vorrichtungsteil (1) zum Versorgen
des Befüllanschlusses (9) mit Gas aufweist.
8. Vorrichtung (1, 2) nach Anspruch 7, bei der das zweite Vorrichtungsteil (2) die Haube
(7) zum Abgrenzen des abgeschlossenen Volumens (8) und einen Gasdetektoranschluss
(30) zum Verbinden des Gasdetektors (33) mit dem abgeschlossenen Volumen (8) aufweist.
9. Vorrichtung (1, 2) nach Anspruch 8, bei der der Gasanschluss (24, 25) des zweiten
Vorrichtungsteils (2) einem Geradeanschluss mit Rückschlagventil entspricht.
10. Vorrichtung (1, 2) nach einem der Ansprüche 7 - 9, bei der das erste Vorrichtungsteil
(1) seinerseits einen Befüllanschluss (34, 35) und eine Haube (31) zum Abgrenzen eines
das Druckgasbehälterventil und den Befüllanschluss (34, 35) des ersten Vorrichtungsteils
(1) enthaltenden Volumens aufweist und auch für einen Einsatz ohne das zweite Vorrichtungsteil
(2) an einem Druckgasbehälter mit Geradeventil ausgelegt ist.
11. Vorrichtung (1, 2) nach Anspruch 9, auch in Verbindung mit Anspruch 10, die konzentrisch
um die Gasleitungsöffnung (24) des Geradeanschlusses (24, 25) des zweiten Vorrichtungsteils
(2) und/oder des komplementären Anschlusses (34, 35) des ersten Vorrichtungsteils
(1) eine Nut (26, 36) zum Anschließen einer zu dem Befüllanschluss (9) führenden Prüfleitung
(11, 27) aufweist.
12. Vorrichtung (1, 2) nach Anspruch 5 und 9, auch in Verbindung mit Anspruch 10 oder
11, bei der seitlich des Geradeanschlusses (24, 25) zumindest ein um eine senkrecht
zu der Befüllrichtung liegende Achse drehbares Zahnrad (22) vorgesehen ist, das in
ein auf der dem ersten Vorrichtungsteil (1) abgewandten Seite des Geradeanschlusses
(24, 25) liegendes und um eine parallel zu der Befüllrichtung liegende Achse drehbares
Zahnrad (23) greift, das seinerseits mit der Greifeinrichtung (15) gekoppelt ist.
13. Verfahren zum Befüllen eines Druckgasbehälters mit einer Vorrichtung (1, 2) nach einem
der vorstehenden Ansprüche,
bei dem der Befüllanschluss (9) zum Befüllen an dem Druckgasbehälterventil (3) angebracht
wird
und das Druckgasbehälterventil (3) unmittelbar nach dem Befüllen in geschlossenem
Zustand auf Dichtheit überprüft wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem das abgeschlossene Volumen (8) während des Befüllens
mit dem Gasdetektor (33) auf Gasanteile überprüft wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, bei dem das abgeschlossene Volumen (8) nach dem
Befüllen überprüft wird und der Befüllanschluss (9) in an das Druckgasbehälterventil
(3) angeschlossenem Zustand zum Überprüfen des Druckgasbehälterventils (3) auf innere
Dichtheit verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 - 15 unter Verwendung einer Vorrichtung nach
Anspruch 7, auch in Verbindung mit einem weiteren der Ansprüche 1 - 12, bei dem das
zweite Vorrichtungsteil (2) mehrfach vorgesehen ist, zu befüllende Druckgasbehälter
mit jeweils einem zweiten Vorrichtungsteil (2) versehen und dem ersten Vorrichtungsteil
(1) an einer Befüllstation zugeführt werden
und das erste Vorrichtungsteil (1) nacheinander jeweils an die zweiten Vorrichtungsteile
(2) angeschlossen wird, um die Druckgasbehälter nacheinander zu befüllen
und dabei die Druckgasbehälterventile (3) zu überprüfen.
17. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem die Druckgasbehälter vor dem Befüllen mit einem
Transponder versehen werden, der zum Speichern von Eingangsdaten, wie Tara, Größe,
Eigentümer, sowie Dichtheitsprüfungsergebnissen und der Füllmenge dienen kann.