[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Testen einer Brandentdeckungseinrichtung,
die auf Grundlage der Aufnahmen einer elektrooptischen Aufnahmeeinrichtung Brände
in geschlossenen Räumen entdeckt. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur
Durchführung eines derartigen Verfahrens.
[0002] Ein Feuer an Bord eines Flugzeuges stellt eine der gefährlichsten Situationen dar,
die bei einem Flug auftreten können. Bei einem Feueralarm im Frachtraum muß der Pilot
sofort Feuerunterdrückungssysteme aktivieren und gegebenenfalls eine Notlandung einleiten.
[0003] In der Vergangenheit wurde ein Feuer dabei über den Nachweis des entstehenden Rauchs
durch Schwellwerteinrichtungen wie photoelektrische Detektoren oder Ionisationsdetektoren
entdeckt. Dabei arbeiten photoelektrische Detektoren nach dem Streulichtprinzip, während
Ionisationsdetektoren ein radioaktives Material enthalten, das in Gegenwart von Rauch
eine Stromänderung im Gerät herbeiführt und dadurch Alarm auslöst, so daß diese Detektoren
auch unsichtbaren Rauch erkennen können. Beiden Prinzipien ist allerdings gemeinsam,
daß häufig Fehlalarme auftreten. Es wurden Verhältnisse von bis zu 200:1 von falschen
zu echten Alarmmeldungen berichtet. Während eine solche hohe Fehlalarmrate bei Anwendungen
am Boden oder im Heimbereich noch tolerierbar sein mag, ist sie wegen der hohen Kosten
und dem hohen Sicherheitsrisiko, die mit dem Einsatz von Feuerunterdrückungssystemen
in einem Frachtraum eines Flugzeugs oder einer Notlandung verbunden sind, in Flugzeugen
nicht hinnehmbar.
[0004] Es ist daher vorgeschlagen wurden (T. Wittkopp, C. Hekker, D. Opitz,
The Cargo Fire Monitoring system (CFMS) for the visuallsatlon of fire events in aircraft
cargo holds, Proceedings of AUBE 2001, 12
th International Conference on Automatic Fire Detection, NIST, Gaithersburg, MD, USA,
March 25 - 28, 2001; Das Largo Fire Monitoring System (CFMS), Tü Bd.42 (2001)), die
Brandentdeckung im Frachtraum eines Flugzeuges mit Hilfe einer videobasierten Brandentdeckungseinrichtung
zu verwirklichen. Eine solche Brandentdeckungseinrichtung nimmt mit einer Videokamera
ein Bild des Frachtraumes auf und gibt es in digitalisierter Form aus. Das digitale
Kamerabild wird mit einem vorab gespeicherten Referenzbild verglichen, das den Frachtraum
ohne Feuer oder Rauchentwicklung zeigt. Zur Auswertung können beispielsweise der Mittelwert
der Grauwerte aller Bildpunkte und die Standardabweichung der Grauwerte berechnet
werden, und als Grundlage für die Entscheidung, ob in dem Frachtraum ein Brand ausgebrochen
ist, herangezogen werden.
[0005] Um die verwendeten Auswertealgorithmen zu testen und zu verfeinern, sind allerdings
umfangreiche Versuche notwendig. Dazu werden Frachträume von Flugzeugen nachgebaut,
verschiedene Testfeuer kontrolliert erzeugt, von einer Kamera aufgenommen und zur
Auswertung geleitet. Derartige Versuchsreihen sind jedoch mit großem Aufwand und hohen
Kosten verbunden.
[0006] Hier setzt die Erfindung an. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet
ist, liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile bekannter Testverfahren zu vermeiden,
insbesondere ein einfaches und preiswertes Verfahren zum Testen einer Brandentdeckungseinrichtung
anzugeben, die auf Grundlage der Aufnahmen einer elektrooptischen Aufnahmeeinrichtung
Brände in geschlossenen Räumen entdeckt.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren nach Anspruch 1 und die Vorrichtung
nach Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0008] Erfindungsgemäß umfaßt ein Verfahren der eingangs genannten Art die Verfahrensschritte:
- Bestimmen der charakteristischen Parameter der elektrooptischen Aufnahmeeinrichtung;
- Festlegen von charakteristischen Parametern eines Testraums;
- Festlegen von charakteristischen Parametern eines Testbrandes;
- Simulieren des Zustands des Testbrandes in dem Testraum auf Grundlage der Testraum-Parameter
und der Testbrand-Parameter;
- Nachbilden einer Aufnahme der elektrooptischen Aufnahmeeinrichtung auf Grundlage der
Aufnahmeeinrichtungs-Parameter und des simulierten Zustands des Testbrandes; und
- Ausgeben der nachgebildeten Aufnahme an die Brandentdeckungseinrichtung zur Brandauswertung.
[0009] Die Erfindung beruht also auf dem Gedanken, der Brandentdeckungseinrichtung an Stelle
einer Aufnahme eines echten Brandes in einem realen Raum eine nachgebildete Aufnahme
zuzuleiten, die aus einem simulierten Brandverlauf erzeugt wird. Dabei werden zur
Nachbildung der Aufnahme charakteristische Parameter der Aufnahmeeinrichtung, des
Testraums und des Testbrandes herangezogen, so daß die synthetischen Aufnahmen einen
realistischen Test der zum Einsatz kommenden Algorithmen zur Brandentdeckung erlauben.
Auf den Aufbau realer Testräume kann weitgehend verzichtet werden. Dies ermöglicht
eine Reduzierung der Anzahl an Feldversuchen und damit einhergehend eine drastische
Kosteneinsparung.
[0010] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens werden als charakteristische Parameter
der elektrooptischen Aufnahmeeinrichtung die Empfindlichkeit und/oder die Auflösung
der elektrooptischen Aufnahmeeinrichtung bestimmt. Die an die Brandentdeckungseinrichtung
übermittelten elektrischen Signale entsprechen dann im wesentlichen denen der beim
realen Einsatz verwendeten Überwachungskamera.
[0011] Zweckmäßig werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als charakteristische Parameter
des Testraums die geometrische Struktur des Testraums und/oder die Belegung des Testraums
mit Objekten und/oder Art und Position von Beleuchtungseinrichtungen festgelegt. Die
geometrische Struktur des Testraums schließt dabei die Anordnung und Größe des Außenwände,
des Bodens und der Decke ein. Ebenfalls könnten die Eigenschaften der Oberflächen
des Testraums und der darin befindlichen Objekte insbesondere die Reflektionseigenschaften
berücksichtigt werden. Ebenfalls wird mit Vorteil die Position der Aufnahmeeinrichtung
im Testraum festgelegt. Um zu einer realistischen Simulation der Situation in einem
Frachtraum eines Flugzeugs zu gelangen, kann der Testraum weiter mit Objekten, wie
etwa Containern oder anderen Frachtstücken belegt werden, die das Gesichtsfeld der
Aufnahmeeinrichtung einschränken können. Gleichfalls können Beleuchtungseinrichtungen
bestimmter Helligkeit und spektraler Charakteristik im Testraum angeordnet und simuliert
werden.
[0012] Weiter ist im vorstehend erläuterten Zusammenhang bevorzugt, wenn als charakteristische
Parameter des Testbrands die Art des Feuers und/oder das brennende Material und/oder
die Größe der freigesetzten Verbrennungswärme und/oder die Art und Menge des entstehenden
Rauchs festgelegt werden. Die Art des Feuers wird dabei zweckmäßig nach der Europa-Norm
EN-54 ausgewählt. Danach bezeichnet beispielsweise ein Testfeuer TF2 einen Schwelbrand,
bei dem Holz ohne signifikante Wärmeentwicklung, aber unter Entwicklung hellen, sichtbaren
Rauches brennt. Ein Testfeuer TF4 bezeichnet einen mit offener Flamme brennenden Polyurethanschaum,
der große Mengen dunklen Rauches erzeugt.
[0013] In einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Zustand
des Testbrandes mit einem Verfahren der numerischen Strömungssimulation simuliert.
Derartige Simulationsverfahren umfassen beispielsweise die sogenannte direkte numerische
Simulation (DNS), bei der die Navier-Stokes-Gleichungen unter Berücksichtigung aller
Größenskalen der Strömungsbewegung gelöst werden. Bevorzugt ist im vorliegenden Zusammenhang
allerdings das Verfahren der Simulation der großskaligen Wirbel (LES, Large Eddy Simulation),
bei der eine räumliche Mittelung bzw. Filterung auf die Navier-Stokes-Gleichungen
angewendet wird, und der Einfluß von turbulenten Schwankungen, deren Abmessungen kleiner
als vorgewählte Gitterabmessungen sind, auf den Rest der Strömung mit einem Turbulenzmodell
berücksichtigt wird.
[0014] Die elektrooptische Aufnahmeeinrichtung ist in einer zweckmäßigen Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens eine Videokamera, und ein Kamerabild der Videokamera
wird durch ein Visualisierungsverfahren nachgebildet. Dabei könne verschiedene, an
sich bekannte Rendering-Verfahren zum Einsatz kommen, wie etwa Flat-Shading, Gouraud-
oder Phong-Shading, Raytracing oder Radiosity. Im vorliegenden Zusammenhang ist das
Raytracing-Verfahren als besonders geeignet gefunden worden, da es bei vertretbaren
numerischen Aufwand photorealistische Bilder mit Schatten, Lichtbrechungen, sowie
Beugung und Reflexion an den Wänden des Testraums, der im Testraum befindlichen Objekte
und den Rauchpartikeln erzeugen kann.
[0015] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Schritte
des Simulierens des Zustands des Testbrandes, des Nachbildens einer Aufnahme der elektrooptischen
Aufnahmeeinrichtung und des Ausgebens der nachgebildeten Aufnahme an die Brandentdeckungseinrichtung
zeitlich fortlaufend wiederholt, um den Testbrand in seiner zeitlichen Entwicklung
der Brandentdekkungseinrichtung zur Brandauswertung zuzuführen.
[0016] Schließlich können zusätzlich noch weitere Datenaufnahmegeräte wie z.B. Temperatursensoren
nachgebildet und zur Brandauswertung herangezogen werden.
[0017] Die Erfindung enthält auch eine Vorrichtung zur Durchführung eines geschilderten
Verfahrens, umfassend:
- Mittel zum Bestimmen der charakteristischen Parameter der elektrooptischen Aufnahmeeinrichtung,
- Mittel zum Festlegen von charakteristischen Parametern eines Testraums und eines Testbrandes;
- eine Simulationseinrichtung zum Simulieren des Zustands des Testbrandes in dem Testraum
auf Grundlage der Testraum-Parameter und der Testbrand-Parameter;
- eine Nachbildungseinrichtung zum Nachbilden einer Aufnahme der elektrooptischen Aufnahmeeinrichtung
auf Grundlage der Aufnahmeeinrichtungs-Parameter und des simulierten Zustands des
Testbrandes; und
- Mittel zum Ausgeben der nachgebildeten Aufnahme an die Brandentdeckungseinrichtung
zur Brandauswertung.
[0018] Bevorzugt sind die Simulationseinrichtung und die Nachbildungseinrichtung in einer
Rechnereinheit integriert.
[0019] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, Merkmale und Details der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung des Ausführungsbeispiels und
den Zeichnungen.
[0020] Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es sind jeweils nur die für das Verständnis
der Erfindung wesentlichen Elemente dargestellt. Dabei zeigt
- Figur 1
- ein Blockschaltbild einer Vorrichtung zum Test einer Brandentdeckungseinrichtung nach
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
- Figur 2
- einen Testraum, wie er bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Simulation eines
Testbrandes verwendet wird.
[0021] Figur 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer Testvorrichtung
10 für eine Brandentdekkungseinrichtung 20. Im herkömmlichen Betrieb ist die Brandentdeckungseinrichtung
20 mit einer Videokamera 34 (Figur 2) verbunden, welche ein Videobild eines geschlossenen
Raumes, beispielsweise des Frachtraumes eines Flugzeugs aufnimmt. Durch eine Analyse
des Kamerabildes, beispielsweise einen Vergleich mit einem vorab aufgenommenen Referenzbild
und der Bestimmung des Mittelwerts der Grauwerte der einzelnen Bildpixel und der zugehörigen
Standardabweichung, entscheidet die Brandentdeckungseinrichtung 20, ob in dem beobachteten
Raum ein Feuer ausgebrochen ist.
[0022] Dabei kann die Erkennungsgenauigkeit doch den Einsatz hochentwickelter Algorithmen
weiter verbessert werden. Beispielsweise wird die Erkennungsgenauigkeit gesteigert,
wenn die Berechnung des Mittelwerts und der Standardabweichung nicht nur einmal für
das gesamte Kamerabild, sondern für mehrere, nicht überlappende Teilbereiche des Kamerabildes
getrennt erfolgt.
[0023] Um verschiedene derartige Algorithmen effizient testen und bewerten zu können, werden
die Bilder der Videokamera 34 erfindungsgemäß durch Testvorrichtung 10 simuliert.
[0024] Die Testvorrichtung 10 ist durch eine Recheneinheit gebildet, die eine Eingabeeinrichtung
12, eine Simulationseinrichtung 14, eine Datenaufbereitungseinrichtung 16 und eine
Nachbildungseinrichtung 18 umfaßt.
[0025] Zur weiteren Erklärung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird besonders auf Fig. 2
Bezug genommen, die beispielhaft einen allgemein mit 30 bezeichneten Testraum zeigt,
in dem ein Testbrand 40 in der nachfolgend beschriebenen Weise simuliert wird.
[0026] Zunächst nimmt die Eingabeeinrichtung 12 durch manuelle Eingabe oder durch Lesen
aus einer vorab erstellten Datei die charakteristischer Parameter der Videokamera
34, des Testraumes 30 und eines Testbrandes 40 auf.
[0027] Für die Videokamera 34 werden dabei die Empfindlichkeit, die Auflösung und der Sehwinkel
der Kamera bestimmt. Der in Fig. 2 dargestellte Testraum ist dem Frachtraum eines
Flugzeugs nachgestaltet, und hat beispielsweise eine rechteckige Grundfläche von mit
einer Länge von 14,8 Metern, einer Breite von 4,2 Metern und einer Höhe von 1,7 Metern.
[0028] Die Videokamera 34 ist im Innern des Raumes 30 an der Decke so angebracht, daß sich
bei einem Sehwinkel von 90° das durch die gestrichelten Linien 36 angedeutete Gesichtsfeld
ergibt. Im Frachtraum 30 befinden sich weiter zwei Container 32, die das Gesichtsfeld
der Kamera 34 auf ein schmales horizontales Band einer Höhe von lediglich einigen
Zentimetern beschränken. Darüber hinaus sind im Ausführungsbeispiel, um den Nachweis
eines Feuers durch aufsteigenden Rauch zu ermöglichen, außerhalb des Gesichtsfelds
36 der Kamera 34 drei Halogenlampen 38 angeordnet. Durch die Dunkelfeldanordnung der
Halogenlampen 38 kann kein direktes, sondern nur reflektiertes oder an Rauchpartikeln
gestreutes Licht zur Videokamera 34 gelangen.
[0029] In dem so definierten Testraum wird an einer Position, die nicht im direkten Blickbereich
der Kamera 34 liegt, ein Brand 40 simuliert. Die Parameter des Testbrands sind im
Ausführungsbeispiel nach der Europa-Norm EN-54 gewählt, beispielsweise wird ein Testfeuer
TF4, bei dem ein Polyurethanschaum unter Entwicklung großer Mengen dunklen Rauchs
mit offener Flamme brennt, simuliert.
[0030] Auf Grundlage der charakteristischen Parameter des Testraumes 30 und des Brandes
40 führt dann die Simulationseinrichtung 14 eine numerische Strömungssimulation durch,
im Ausführungsbeispiel mit der Methode der Simulation großskaliger Wirbel (LES, Large
Eddy Simulation).
[0031] Die Ausgabedaten der Simulationseinrichtung 14 werden anschließend durch die Datenaufbereitungseinrichtung
16 in ein für die Nachbildungseinrichtung 18 geeignetes Format gewandelt.
[0032] Die Nachbildungseinrichtung 18 erzeugt mit einem Visualisierungsverfahren, im Ausführungsbeispiel
einem Raytracing-Verfahren, ein photorealistisches Bild des Frachtraums 30 einschließlich
des Feuers 40 und des entstehenden Rauches. Dazu wird in an sich bekannter Weise zwischen
die Kamera 34 und den virtuellen Testraum eine Projektionsebene mit einer der Kameraauflösung
entsprechenden Zahl an Bildpunkten gelegt, und durch jeden Bildpunkt der Projektionsebene
ein Strahl in die Testraumszene hinein verlängert, bisher er auf ein Objekt trifft.
Durch die numerische Strömungssimulation des Brandes 40 bilden auch das Feuer, die
Strömung der heißen Luft und der aufsteigende Rauch Objekte, die die Beleuchtung der
Halogenlampen 38 ablenken oder reflektieren können. Somit entsteht ein realistisches
Bild des Brandverlaufs in dem Frachtraum, das an Stelle eines echten Videobilds der
Brandentdeckungseinrichtung 20 zur weiteren Auswertung zugeleitet wird (Bezugszeichen
22).
[0033] Da durch die rechnergestützte Simulation schnell eine Vielzahl von Szenarien mit
verschiedenen Belegungen des Testraums und unterschiedlichen Brandtypen durchgespielt
werden kann, ermöglicht die Erfindung effektive Tests und Bewertungen der in der Brandentdeckungseinrichtung
verwendeten Auswertealgorithmen.
1. Verfahren zum Test einer Brandentdeckungseinrichtung, die auf Grundlage der Aufnahmen
einer elektrooptischen Aufnahmeeinrichtung Brände in geschlossenen Räumen entdeckt,
umfassend die Verfahrensschritte:
- Bestimmen der charakteristischen Parameter der elektrooptischen Aufnahmeeinrichtung;
- Festlegen von charakteristischen Parametern eines Testraums;
- Festlegen von charakteristischen Parametern eines Testbrandes;
- Simulieren des Zustands des Testbrandes in dem Testraum auf Grundlage der Testraum-Parameter
und der Testbrand-Parameter;
- Nachbilden einer Aufnahme der elektrooptischen Aufnahmeeinrichtung auf Grundlage
der Aufnahmeeinrichtungs-Parameter und des simulierten Zustands des Testbrandes; und
- Ausgeben der nachgebildeten Aufnahme an die Brandentdeckungseinrichtung zur Brandauswertung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als charakteristische Parameter der elektrooptischen Aufnahmeeinrichtung die Empfindlichkeit
und/oder die Auflösung der elektrooptischen Aufnahmeeinrichtung bestimmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als charakteristische Parameter des Testraums die geometrische Struktur des Testraums
und/oder die Belegung des Testraums mit Objekten und/oder Art und Position von Beleuchtungseinrichtungen
festgelegt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als charakteristische Parameter des Testbrands die Art des Feuers und/oder das brennende
Material und/oder die Größe der freigesetzten Verbrennungswärme und/oder die Art und
Menge des entstehenden Rauchs festgelegt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zustand des Testbrandes mit einem Verfahren der numerischen Strömungssimulation,
bevorzugt durch das Verfahren der Large Eddy Simulation (LES) simuliert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrooptische Aufnahmeeinrichtung eine Videokamera ist, und ein Kamerabild
durch ein Visualisierungsverfahren, insbesondere ein Raytracing-Verfahren nachgebildet
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schritte des Simulierens des Zustands des Testbrandes, des Nachbildens einer
Aufnahme der elektrooptischen Aufnahmeeinrichtung und des Ausgebens der nachgebildeten
Aufnahme an die Brandentdeckungseinrichtung zeitlich fortlaufend wiederholt werden,
um den Testbrand in seiner zeitlichen Entwicklung der Brandentdeckungseinrichtung
zur Brandauswertung zuzuführen.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Test einer Brandentdeckungseinrichtung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend:
- Mittel (12) zum Bestimmen der charakteristischen Parameter der elektrooptischen
Aufnahmeeinrichtung (34),
- Mittel (12) zum Festlegen von charakteristischen Parametern eines Testraums (30)
und eines Testbrandes (40);
- eine Simulationseinrichtung (14) zum Simulieren des Zustands des Testbrandes (40)
in dem Testraum (30) auf Grundlage der Testraum-Parameter und der Testbrand-Parameter;
- eine Nachbildungseinrichtung (18) zum Nachbilden einer Aufnahme der elektrooptischen
Aufnahmeeinrichtung (34) auf Grundlage der Aufnahmeeinrichtungs-Parameter und des
simulierten Zustands des Testbrandes (40); und
- Mittel zum Ausgeben der nachgebildeten Aufnahme an die Brandentdeckungseinrichtung
(20) zur Brandauswertung.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Simulationseinrichtung (14) und die Nachbildungseinrichtung (18) in einer Rechnereinheit
(10) integriert sind.