[0001] Die Erfindung betrifft eine Zweistoffsprühdüse, insbesondere für den Einsatz zur
Kühlung in Stranggussanlagen, mit einem Gehäuse zum Anschluss an eine Druckluft- und
Wasserversorgung, mit einer Mischkammer innerhalb des Gehäuses und mit einem Düsenmundstück,
das über ein Rohrstück am Gehäuse angeschlossen ist.
[0002] Werden Zweistoffsprühdüsen dieser Art eingebaut, so kommt es zum einen darauf an,
dass die Düse sicher an die Druckluft und die Wasserversorgung angeschlossen wird,
zum anderen aber auch darauf, dass sie so eingebaut ist, dass sie jederzeit zu Wartungszwecken
leicht zugänglich ist. Die Einbauverhältnisse in Stranggussanlagen sind, da verschiedene
Rollendurchmesser vorgesehen sein können und daher die Konstruktion der Anlage unterschiedlich
ist, von Fall zu Fall auch sehr unterschiedlich. Die Düsen sind daher oft nur sehr
schwer zugänglich und es werden auch Düsen unterschiedlicher Länge benötigt, um das
Düsenmundstück nahe genug an die Bramme heranzuführen. Der Düsenkörper selbst und
die Anschlüsse sollen jedoch möglichst aus diesem Bereich sehr hoher Temperaturen
herausgehalten werden.
[0003] Es sind Zweistoffdüsen bekannt (US-A 4 591 099 bzw. DE 39 15 210 C2), bei denen Luft
und Wasser über Anschlussstücke mit der Düse verbunden sind, die gleichzeitig auch
die durchflussbestimmenden Bohrungen für die beiden zur Mischung untereinander vorgesehenen
Medien aufweisen. Die Reinigung dieser Bohrungen oder des Düseninneren wird nur möglich,
wenn die Luft- und Wasseranschlüsse gelöst werden. Hierzu ist je nach Einbauverhältnissen
der Ausbau der ganzen Düse gegebenenfalls erforderlich.
[0004] Bei einer anderen bekannten Konstruktion (DE 195 07 365 C2) ist vorgesehen, den Düsenkörper
über O-Ring-Abdichtungen an ein medienführendes Profilrohr anzuschließen, wobei ein
Einsatz, der die Leistung der Düse bestimmt, in der Strömungsrichtung herausnehmbar
angeordnet ist. Da Anlagen aber aus dieser Richtung - entgegengesetzt zur Sprührichtung
- im allgemeinen schwer zugänglich sind, wird es auch in diesen Fällen notwendig,
die Düse oder das gesamte Profilrohr auszubauen, um an das Düseninnere heranzukommen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zweistoffsprühdüse der
eingangs genannten Art so auszugestalten, dass die für die Vermischung und für die
Leistung zuständigen Einbauten leicht zugänglich sind und eine umständliche Demontage
der gesamten Düse überflüssig wird.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Zweistoffsprühdüse der eingangs genannten
Art vorgesehen, dass die Mischkammer und die in diese führenden Zuflussöffnungen Teile
eines Einsatzes sind, der von der dem Düsenmundstück abgewandten Seite her in das
Gehäuse einschiebbar und dort befestigbar ist.
[0007] Durch diese Ausgestaltung kann der Einsatz aus dem Gehäuse entfernt, gewartet, gereinigt
oder auch durch einen anderen Einsatz ersetzt werden, ohne dass die Druckluft- oder
Wasseranschlüsse am Gehäuse gelöst zu werden brauchen. Durch die Erfindung ist daher
ein wesentlich einfacher Zugriff zu den die Leistung bestimmenden Einbauten möglich.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung kann der Einsatz als Rotationskörper ausgebildet und
in eine zylindrische Bohrung des Gehäuses eingesetzt sein, wobei er mit Dichtringen
zur Anlage an der Bohrung versehen sein kann. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
kann der Einsatz mit einem Betätigungskopf, insbesondere mit einem Schraubenkopf aus
dem Gehäuse herausragen und mit einem Befestigungsgewinde in die Gehäusebohrung eingeschraubt
sein.
[0009] Der Einsatz kann in Ausgestaltung der Erfindung mit einer koaxial verlaufenden Bohrung
versehen werden, die zur Wasserzufuhr dient und über eine Drosselbohrung, die leistungsbestimmend
ist, in die Mischkammer mündet. Diese Drosselbohrung kann Teil einer in die koaxiale
Bohrung des Gehäuses eingesetzten Düse sein. In Ausgestaltung der Erfindung kann der
Einsatz außerdem mit am Umfang verlaufenden Axialnuten zur Luftführung versehen werden,
die im Bereich der Mischkammer über Querbohrungen in diese münden. Sowohl die in die
koaxiale Bohrung eingesetzte Düse als auch die Querbohrungen werden nach der Entnahme
des Einsatzes leicht zugänglich.
[0010] Dabei kann die axiale Länge des Einsatzes auf die Länge des Rohrstücks abgestimmt
sein. Dadurch kann ein weiteres Problem, das bei Zweistoffdüsen der hier behandelnden
Art auftritt, gelöst werden. Wasser und Luft können sich, da sie von der Mischkammer
aus noch über eine zum Teil beträchtliche und je nach Anlagenart unterschiedliche
Wegstrecke bis zum Düsenmundstück geführt werden müssen, auf diesem Weg wieder entmischen.
Dies hat einen negativen Einfluss auf die Gleichmäßigkeit der Zerstäubung. Typischerweise
erfolgt daher die Auslegung von Zweistoffdüsen jeweils unter Annahme einer gegebenen
Länge des Rohrstückes zwischen der Mischkammer und dem Düsenmundstück. Für den Fall,
dass eine andere Länge erforderlich ist, wird auch eine andere Düse erforderlich.
[0011] Durch die Ausgestaltung nach der Erfindung wird es nun in sehr einfacher Weise aber
möglich, die Länge des Einsatzes auf jene des Rohrstückes abzustimmen, so dass die
Möglichkeit besteht, bei längeren Rohrstücken auch längere Einsätze zu verwenden,
so dass der Strömungsweg von der Mischkammer zum Düsenmundstück gleichlang gehalten
und eine Entmischung verhindert werden kann.
[0012] Zu diesem Zweck ist es besonders vorteilhaft, wenn der Einsatz aus einem ersten in
der Bohrung des Gehäuses geführten Abschnitt und aus mindestens einem weiteren Abschnitt
kleineren Durchmessers besteht, der als ein bis zur Mischkammer führendes Rohr ausgebildet
ist. Dieses Rohr kann in weiterer Ausgestaltung in einem die Mischkammer und die Düse
mit der Drosselbohrung enthaltenden Stutzen enden, der mindestens einen Kragen mit
einem Durchmesser aufweist, der dem des ersten Abschnittes entspricht. Es wird auf
diese Weise die Führung des Einsatzes an seinen beiden Enden gewährleistet.
[0013] In Ausgestaltung der Erfindung kann die Bohrung im Gehäuse an ihrem zum Düsenmundstück
weisenden Ende durch ein Rohrstück gleichen Innendurchmessers verlängert sein, wobei
in diesem Rohrstück der Kragen des Stutzens geführt ist und das Rohrstück bis zum
Düsenmundstück geführt wird. Eine solche Ausgestaltung erlaubt in relativ einfacher
Weise eine Längenanpassung des Einsatzes an die Länge des Rohrstückes, das zum Düsenmundstück
führt.
[0014] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung dargestellt und
wird im folgenden erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine Zweistoffsprühdüse nach der Erfindung in einer ersten
Ausführungsform,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine andere Ausgestaltung einer Zweistoffsprühdüse nach der
Erfindung und
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch eine dritte Variante einer Zweistoffsprühdüse.
[0015] Die in Fig. 1 gezeigte Zweistoffsprühdüse besteht aus einem Gehäuse 2, einem Mischeinsatz
3 und einem Düsenmundstück 4. Das Gehäuse 2 und das Düsenmundstück 4 sind über ein
Rohrstück 5 miteinander verbunden. Der Einsatz 3 wird von der Rückseite der Düse,
also entgegen der Sprührichtung, in eine zylindrische Bohrung 6 des Gehäuses 2 eingesetzt
und kann dort mit mehreren radialen O-Ring-Abdichtungen 7a, 7b versehen sein. Der
Einsatz 3 besitzt einen Kopf 8, z.B. in der Form eines Sechskantschraubenkopfes, und
er kann über ein Gewinde 8a und eine Abdichtung 8b fest aber lösbar mit dem Gehäuse
2 verbunden sein. Der Einsatz 3 besitzt eine mittige Sacklochbohrung 9, die zur Zuführung
der Zerstäubungsmedien dient. Das Gehäuse 2 hat zwei Anschlussbohrungen, wobei die
Anschlussbohrung 10a zur Zufuhr von Flüssigkeit, im allgemeinen Wasser, und die Anschlussbohrung
10b zur Zufuhr von Luft unter Druck dient. Mit Hilfe zweier O-Ringe 11a und 11b kann
das Gehäuse 2, das z.B. einen rechteckigen Querschnitt aufweist, an ein nicht gezeigtes
Profilrohr angeschlossen werden, welches mit zwei getrennten Kanälen, einen für Wasser
und einen für Druckluft versehen ist. In nicht näher beschriebener Weise erzeugt das
Düsenmundstück 4 einen Sprühstrahl in gewünschter Form, z.B. einen Flachstrahl oder
einen Vollkegel.
[0016] Die Zufuhr der Flüssigkeit in die Bohrungen 9 des Einsatzes 3 erfolgt über Querbohrungen
12. Diese Bohrungen allerdings sind nicht leistungsbestimmend, sondern diese Aufgabe
übernimmt eine in der Art eines Einsatzes ausgebildete Düse 13, die von der offenen
Seite in die Bohrung 9 eingepresst ist. Diese Düse 13 besitzt eine leistungsbestimmende
Bohrung 13a und stellt daher eine Drosselstelle dar. Diese Bohrung 13a ist in einem
separat gefertigten Teil mit großer Genauigkeit herzustellen. Dies wäre bei der Herstellung
der Querbohrungen 12 nicht ohne weiteres möglich.
[0017] Der Mischeinsatz 3 kann mit Hilfe verschiedener Düsen 13 auch für verschiedene Wasservolumenströme
verwendet werden. Die Zufuhr der Luft erfolgt über eine Querbohrung 14 in die Mischkammer
15, die hinter der Düse 13 liegt. In dieser Mischkammer 15 vermischen sich Luft und
Flüssigkeit in an sich bekannter Weise.
[0018] Der Einsatz 3 kann durch Angriff am Betätigungskopf 8 zu Reinigungsoder Wartungszwecken
aus dem Gehäuse 2 herausgeschraubt werden. Da eine Entnahme auf der normalerweise
gut zugänglichen Rückseite der Düse erfolgt, wird ein Lösen der Druckluft- und Flüssigkeitsanschlüsse
10a, 10b vom Anschlussprofilrohr nicht erforderlich.
[0019] Wie eingangs bereits erwähnt, ist ein weiteres Problem bei Zweistoffdüsen darin zu
sehen, dass sich Wasser und Luft im Rohrstück 5 wieder entmischen können, wenn dessen
Länge unterschiedlich ist. Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird es nun möglich,
die Länge des Rohrstückes 5 immer konstant zu halten und Änderungen in der Gesamtlänge
der Düse in den Teil vor der Mischkammer 15 zu verlegen. Dadurch hat man es bei verschiedener
Düsenlänge immer mit den gleichen strömungsdynamischen Bedingungen zu tun, d.h. eine
optimale Vermischung der Komponenten Wasser und Luft wird in der Mischkammer möglich,
ohne dass zu befürchten ist, dass die Weiterführung der Mischung in dem Rohrstück
5 zu einer Entmischung führen kann.
[0020] Die Fig. 2 zeigt eine etwas andere Ausgestaltung, bei der aber die eben erwähnten
Vorteile besonders zur Geltung kommen. Der Einsatz 3 ragt bei dieser Ausführungsform
so in das Rohrstück 5 hinein, dass ein Abschnitt 5a hinter und ein Abschnitt 5b vor
der Mischkammer 15 entsteht. Das Rohrstück 5 ist in diesem Fall so ausgelegt, dass
es eine Verlängerung der Bohrung 6 im Gehäuse 2 bildet. Der Innendurchmesser des Rohrstückes
5 entspricht dem Durchmesser der Bohrung 6.
[0021] Der Einsatz 3 besteht bei dieser Ausführungsform aus drei Abschnitten, nämlich aus
einem ersten Abschnitt 3', der mit dem Schraubgewinde 8a und dem Betätigungskopf 8
versehen ist, aus einem zweiten rohrförmigen Abschnitt 3a, der im Durchmesser kleiner
ist als der Innendurchmesser der Bohrung 6 und des Rohrstückes 5 sowie aus einem Abschlussstutzen
3b, der einen Kragen 16 aufweist, welcher mit einem Dichtring 7b in der Art eines
Kolbens im Rohrstück 5 gehalten ist. Der Einsatz 3 wird daher über seine gesamte Länge
sicher in der Düse gehalten. Die Länge 5a des Rohrstückes 5 lässt sich mit der Länge
des Einsatzes, insbesondere mit dessen Rohrstück 3a so abstimmen, dass keine Entmischung
hinter der Mischkammer 15 auf dem Weg bis zum Düsenmundstück 4 auftritt.
[0022] Die Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der die Luftzufuhröffnung 10b
etwa auf gleicher Höhe wie die Verbindungsbohrungen 14 zur Mischkammer 15 liegen.
Im übrigen haben alle gleichen Teile auch gleiche Referenzzahlen behalten, wie sie
bei der Beschreibung der Ausführungsbeispiele nach den Fig. 1 und 2 schon verwendet
worden sind. Die Fig. 3 ergibt durch die Anordnung der Luftzufuhröffnung eine besonders
kompakte Bauform.
1. Zweistoffsprühdüse, insbesondere für den Einsatz zur Kühlung in Stranggussanlagen,
mit einem Gehäuse (2) zum Anschluss an eine Druckluft- und Wasserversorgung, mit einer
Mischkammer (15) innerhalb des Gehäuses und mit einem Düsenmundstück (4), das über
ein Rohrstück (5) am Gehäuse (2) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischkammer (15) und die in diese führenden Zuflussöffnungen (13a, 14) Teile
eines Einsatzes (3) sind, der von der dem Düsenmundstück (4) abgewandten Seite her
in das Gehäuse (2) einschiebbar und dort befestigbar ist.
2. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (3) als Rotationskörper ausgebildet und in eine zylindrische Bohrung
(6) des Gehäuses (2) eingesetzt ist.
3. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (3) mit Dichtringen (7a, 7b) zur Anlage an der Bohrung (6) versehen ist.
4. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (3) mit einem Betätigungskopf (8) aus dem Gehäuse (2) herausragt und
mit einem Befestigungsgewinde (8a) in die Gehäusebohrung (6) eingeschraubt ist.
5. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (3) mit einer koaxial verlaufenden Bohrung (9) versehen ist, die zur
Wasserzufuhr dient und über eine Drosselbohrung (13a) die leistungsbestimmend ist,
in die Mischkammer (15) mündet.
6. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drosselbohrung (13a) Teil einer in die koaxiale Bohrung (9) eingesetzten Düse
(13) ist.
7. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (3) mit am Umfang verlaufenden Axialnuten zur Luftführung versehen ist,
die im Bereich der Mischkammer (15) über Querbohrungen (14) in diese münden.
8. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Länge des Einsatzes (3) auf die Länge des Rohrstückes (5) abgestimmt ist.
9. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz aus einem ersten in der Bohrung (6) des Gehäuses (2) geführten Abschnitt
(3') und aus mindestens einem weiteren Abschnitt (3a) kleineren Durchmessers besteht,
der als ein bis zur Mischkammer (15) führendes Rohr ausgebildet ist.
10. Zweistoffsprühdüse nach den Ansprüchen 6 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (3a) in einem die Mischkammer (15) und die Düse (13) enthaltenden Stutzen
(3b) endet, der mindestens einen Kragen (16) mit einem Durchmesser aufweist, der dem
des ersten Abschnittes (3) entspricht.
11. Zweistoffsprühdüse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung (6) im Gehäuse (2) an ihrem zum Düsenmundstück (4) weisenden Ende durch
ein Rohrstück (5) gleichen Innendurchmessers verlängert ist, dass in diesem Rohrstück
(5) der Kragen (16) des Stutzens (3b) geführt ist und dass das Rohrstück (5) bis zum
Düsenmundstück (4) reicht.