TECHNISCHES GEBIET
[0001] Bei der Erfindung wird ausgegangen von einer Vorrichtung zum Auftrennen eines stromführenden
elektrischen Leiters nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Diese Vorrichtung
enthält ein Gehäuse und zwei aus dem Gehäuse geführte Stromanschlüsse. Im Gehäuseinneren
sind ein die beiden Stromanschlüsse miteinander elektrisch leitend verbindender Leiterabschnitt
vorgesehen sowie ein Treibmittel, welches oberhalb eines vorgebbaren stromabhängigen
Grenzwertes das Auftrennen des elektrischen Leiters bewirkt. Die Auftrennung erfolgt
im allgemeinen in Abhängigkeit von der Form, der Höhe und der Dauer eines im elektrischen
Leiter geführten Stroms. Als Mittel zum Auftrennen des elektrischen Leiters werden
typischerweise Sicherungsdrähte, Federmechanismen oder explosivstoffgefüllte Zündkapseln
eingesetzt. Der elektrische Leiter stellt im allgemeinen eine Verbindung her zwischen
einem Überspannungsableiter und Erd-oder Hochspannungspotential. Dementsprechend wird
der Überspannungsableiter durch das Auftrennen des Leiters von Erd-oder Hochspannungspotential
abgetrennt.
STAND DER TECHNIK
[0002] Mit dem Oberbegriff nimmt die Erfindung auf einen Stand der Technik von Trennvorrichtungen
Bezug, wie er beispielsweise in US 5,434,550 A beschrieben ist. Eine der beschriebenen
Trennvorrichtungen dient dem Abtrennen eines Überspannungsableiters von Erdpotential
und weist ein Isolierstoffgehäuse auf, aus dem zwei Stromanschlüsse herausgeführt
sind. Im Inneren des Gehäuses sind eine mit Exposivstoff gefüllte Patrone sowie zwei
parallel zwischen die beiden Stromanschlüsse geschaltete Strompfade vorgesehen. Ein
niederohmiger der beiden Strompfade enthält einen spulenförmig gewickelten Sicherungsdraht,
hingegen ein hochohmig ausgeführter beider Strompfade eine zwischen zwei Ringen angeordnet
Funkenstrecke. Im normalen Betrieb des Ableiters fliesst nur ein sehr geringer und
lediglich eine zulässige Erwärmung der Trennvorrichtung bewirkender Leckstrom durch
den Sicherungsdraht. Bei einer kurzzeitig auftretenden Überspannung in einem den Überspannungsableiter
enthaltenden Netz, etwa infolge einer Schalthandlung oder infolge Blitzeinschlag,
fliesst kurzzeitig ein hoher Strom durch die Trennvorrichtung. Dieser Strom kommutiert
unter Lichtbogenbildung in den die Funkenstrecke enthaltenden Strompfad. Dauert die
Überspannung infolge eines fehlerhaften Zustands des Netzes jedoch relativ lange,
so wird der Sicherungsdraht geschmolzen und es bildet sich im Gehäuseinneren ein Lichtbogen
aus, welcher die Patrone aktiviert. Hierdurch wird das Gehäuse zersprengt und wird
der Überspannungsableiter von Erdpotential abgetrennt. Die gleiche Wirkung wird erreicht,
wenn aufgrund eines fehlerhaften Zustands des Überspannungsableiters im Sicherungsdraht
ein zu hoher Leckstrom geführt wird. Dieser Strom erwärmt die Trennvorrichtung allmählich
so sehr, dass oberhalb einer Grenztemperatur die Patrone aktiviert und die Verbindung
infolge Explosion aufgetrennt wird. Bei der Explosion wird ein Anzeigeelement sichtbar
gemacht und der Strom in einen das Anzeigeelement enthaltenden Erdungsleiter kommutiert.
Der in der Patrone der Trennvorrichtung vorhandene Explosivstoff stellt jedoch ein
unerwünschtes Gefährungspotential dar.
[0003] Eine Trennvorrichtung der eingangs genannten Art für einen Überspannungsableiter
ist auch in DE 100 30 669 A1 beschrieben. Bei dieser Vorrichtung ist ein Gasgenerator
auf der Basis eines Airbags in einer Sackbohrung eines Leiterabschnitts einer Ableitstrombahn
angeordnet. Beim Auftreten eines langandauemden Fehlerstroms wird der Airbag von einem
elektrischen Signal gezündet, welches in einem vom Fehlerstrom durchflossenen induktiven
Wandler erzeugt wird. Eine derartige Vorrichtung ist vergleichweise aufwendig.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Die Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen definiert ist, löst die Aufgabe, eine
Trennvorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, welche sich durch eine zur
Lösung der meisten Schutzaufgaben ausreichende Ansprechcharakteristik auszeichnet
und dennoch völlig gefahrlos hergestellt, befördert und montiert werden kann.
[0005] Bei der Trennvorrichtung nach der Erfindung ist das Treibmittel frei von zündbaren
Stoffen gehalten und ist derart ausgewählt, dass die zur Auftrennung erforderliche
Druckgasmenge durch die Stromarbeit des Fehlerstroms thermisch aus dem Treibmittel
freisetzbar ist. Durch die Stromarbeit wird das Treibmittel erwärmt und durch Zufuhr
von Wärme thermisch zersetzt, bis die erwünschte Druckgasmenge im Gehäuse ansteht.
Das Druckgas wird durch einen endothermen und daher gut zu kontrollierenden Vorgang
erzeugt. Die Trennvorrichtung nach der Erfindung kann daher hergestellt, vertrieben,
montiert und gewartet werden, ohne dass hierbei die für den Umgang mit zündbaren Stoffen,
insbesondere Explosivstoffen, vorgeschriebenen Vorsichtsmassnahmen einzuhalten sind.
Hierdurch wird nicht nur ein sonst vorhandenes Gefährungspotential beim Herstellen,
Transportieren, Installlieren und Warten vermieden, sondern es werden zugleich Kosten
und Zeit eingespart, die bei der Verwendung von Explosivstoffen aus Gründen einer
Reduzierung des Sicherheitsrisikos und der Einhaltung der Sicherheitsvorschriften
anfallen.
[0006] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist das Treibmittel einen infolge
Verdampfung gasentwickelnden Zusatz auf, welcher mit Vorteil eine Flüssigkeit, wie
insbesondere Wasser, gegebenenfalls aber auch ein Alkohol, ist. Diese Flüssigkeit
kann sehr bequem und in vergleichsweise grosser Menge von einem Adsorber aufgenommen
werden. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und um die Trennvorrichtung zuverlässig
und sicher betreiben zu können, empfiehlt es sich, als Flüssigkeit Wasser vorzusehen.
Der Adsorber weist dann mit Vorteil Kapillarund/oder Kristallstruktur auf und kann
dann in dielektrisch unbedenklicher Weise grosse Mengen an Wasser speichern. Als Adsorber
sehr bewährt haben sich Substanzen, die Silicat-, Aluminat- und/oder Aluminosilicatstruktur
aufweisen, und die wie beispielsweise Talk (Speckstein), Zeolith und/oder feuchte
Erde (Ton, Sand) in Hohlräumen, wie Kapillaren oder Zwischenschichten, in physikalisch
gebundener Form grosse Mengen an Wasser enthalten. In entsprechender Weise kann das
Wasser chemisch in Form von Kristallwasser in dasTreibmittel eingebaut sein. Besonders
bevorzugte Beispiele hierfür sind kristallisierte Hydroxide, wie beispielsweise Hydrargillit.
[0007] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird ein Treibmittel
verwendet, welches ein gasbildendes Material enthält, das sich oberhalb einer Grenztemperatur
vorwiegend endotherm zersetzt wird. Besonders bewährt haben sich hierbei Materialien,
die wie bestimmte Kunststoffe, Fette und/oder Öle, unter Lichtbogeneinwirkung stark
gasen. Hierzu zählen insbesondere Polymethylmethacrylate (PMMA), Polyurethane (PUR),
Silicone, Silicongele, Siliconöle, Mineralöle oder organische Öle oder Fette.
[0008] Für eine gute Wirkungsweise der Trennvorrichtung und für ein raschwirkendes Ansprechverhalten
sollte das Treibmittel zweckmässigerweise im Gehäuseinneren angeordnet sein. Soll
die Trennvorrichtung mit einer gebenenfalls relativ grossen Verzugszeit ansprechen,
so sollte die Trennvorrichtung eine zum Leiterabschnitt parallelgeschaltete und im
Gehäuseinneren angeordnete Funkenstrecke zur Aufnahme eines beim Auftrennen des elektrischen
Leiters gebildeten Lichtbogens aufweisen, sollte eine der beiden Elektroden der Funkenstrecke
als Hohlelektrode ausgeführt sein und sollte das Innere der Hohlelektrode dann das
Treibmittel aufnehmen. Eine gut reproduzierbare Ansprechcharakteristk wird erreicht,
wenn die Hohlelektrode in einem einen Fusspunkt des Lichtbogens aufnehmenden Abschnitt
eine Wandstärke aufweist, welche oberhalb eines vorgegebenen Wertes der Lichtbogenarbeit
die gasbildende Einwirkung des Lichtbogens auf das Treibmittel ermöglicht.
[0009] Ein besonders wirkungsvolle Anordnung des Treibmittels wird erreicht, wenn der nach
Art einer Spule ausgebildet Leiterabschnitt in die Gehäusewand integriert ist, da
dann der freiliegende Innenraum des Gehäuses mit Treibmittel aufgefüllt werden kann
und lediglich noch die parallelgeschaltete Funkenstecke aufnehmen muss.
BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen die Figuren 1 bis 4 jeweils eine Aufsicht auf eine von vier Trennvorrichtungen
nach der Erfindung, bei denen jeweils die Vorderseite eines axialsymmetrisch ausgeführten
Gehäuses jeweils nach Ausführung eines Axialschnitts entfernt wurde.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0011] In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Die
in den Figuren 1 bis 4 beispielhaft dargestellte Trennvorrichtungen weisen jeweils
im wesentlichen in axialsymmetrischer Anordnung zwei axial voneinander beabstandet
gehaltene Stromanschlüsse 1, 2 und ein die beiden Stromanschlüsse fixierendes Gehäuse
3 aus einem Isolierstoff, wie etwa Porzellan oder einem duromeren oder thermoplastischen
Polymer, auf. Das Gehäuse kann, etwa durch Vergiessen des Isolierstoffs, einteilig
ausgeführt sein, kann aber auch aus zwei oder mehr Teilen gefertigt sein. Das Gehäuse
3 weist einen zylinderförmigen Innenraum 4 auf, dessen beide Stimseiten von jeweils
von einer Fläche 5 bzw. 6 je eines der beiden Stromanschlüsse 1 bzw. 2 gebildet sind
und dessen Mantelfläche vom Gehäuse 3 gebildet ist.
[0012] Die beiden Stromanschlüsse sind bei allen Ausführungsformen unter Bildung eines niederohmigen
Strompfads mit Hilfe eines zwischen die beiden Flächen 5, 6 geschalteten Leiterabschnitts
7 elektrisch leitend miteinander verbunden. Bei der Ausführungsform nach Fig.1 weist
dieser Leiterabschnitt einen im Innenraum 4 angeordneten ohmschen Widerstand 8 auf,
bei der Ausführungsformen nach Fig.2 eine im Innenraum 4 angeordneten Induktivität
9, bei der Ausführungsform nach Fig.3 einen im Innenraum angeordneten Schmelzleiter
10 und bei der Ausführungsform nach Fig.4 eine ins Gehäuse 3 durch Eingiessen integrierte
Induktivität 11.
[0013] Die Ausführungsformen nach den Figuren 1, 2 und 4 weisen zugleich noch einen hochohmigen
Strompfad auf mit einer durch einen Lichtbogen 12 kenntlich gemachten, axialsymmetrisch
ausgeführten Funkenstrecke. Eine Elektrode der Funkenstrecke ist von der Fläche 5
gebildet, eine andere Elektrode 13 von einer Spitze eines an der Fläche 6 in den Stromanschluss
2 eingelassenen Stifts. Der hochohmige Strompfad liegt parallel zu dem durch den Leiterabschnitt
7 repräsentierten niederohmigen Strompfad.
[0014] Bei der Ausführungsform nach Fig.1 befindet sich explosivstofffreies Treibmittel,
typischerweise feuchte Erde, in der hohl ausgeführten Elektrode 13. Überschreitet
ein im niederohmigen Strompfad durch den Widerstand 8 fliessender Strom, der typischerweise
von einem gerade Überspannung begrenzenden Ableiter zugeführt wird, einen Grenzwert,
so kommutiert der Strom unter Bildung des Lichtbogens 12 in die Funkenstrecke. Ein
einen Fusspunkt des Lichtbogens 12 aufnehmender Abschnitt der Elektrode 13 weist eine
Wandstärke auf, welche oberhalb eines vorgegebenen Wertes der Lichtbogenarbeit die
gasbildende Einwirkung des Lichtbogens auf das Treibmittel ermöglicht. Bei durch transitorische
Vorgänge, wie insbesondere durch Schalthandlungen oder Blitzeinschläge, in einem den
Überspannungsleiter enthaltenden Netz entstandenen Überspannungen reicht die Lichtbogenarbeit
im allgemeinen nicht aus, um das Treibmittel zu aktivieren. Bei einem langandauernden
Fehlerstrom überschreitet die Lichtbogenarbeit hingegen einen vorgebenen Grenzwert.
Durch starkes Erhitzen wird nun im Treibmittel endotherm Druckgas gebildet, typischerweise
Wasserdampf und/oder Knallgas. Dieses Druckgas zerstört das Gehäuse 3 und treibt hierbei
die beiden Stromanschlüsse 1, 2 unter Auftrennung des Fehlerstrom führenden elektrischen
Leiters weit auseinander. Durch geeignete Bemessung der Elektrode und der Zusammensetzung
des Treibmittels kann eine gut reproduzierbare Verzögerung beim Aktivieren der Trennvorrichtung
erreicht werden.
[0015] Altemativ kann das Treibmittel das verbleibende Volumen des Innenraums 4 ausfüllen.
Der Lichtbogen 12 wird dann im Treibmittel gezündet und bildet unmittelbar nach seiner
Zündung im Innenraum 4 Druckgas. Die Druckgasbildung ist wiederum abhängig von der
Lichtbogenarbeit. Durch geeignete Bemessung der Art und der Menge des Treibmittels
sowie der Festigkeit des Gehäuses kann so erreicht werden, dass das Gehäuses erst
dann zerstört wird, wenn die Lichtbogenarbeit den vorgegebenen Grenzwert überschritten
hat. Durch transitorische Überspannungen erzeugte kurze Stromstösse können so ohne
Zerstörung des Gehäuses 3 in der Trennvorrichtung geführt werden, wohingegen langdauernde
Fehlerströme zum Auftrennen des elektrischen Leiters und zum Abtrennen des Überspannungsableiters
von Erde oder vom Netz führen.
[0016] Ist das Treibmittel in die Elektrode 12 eingeschlossen oder im Innenraum 4 untergebracht,
so führen langandauemde Fehlerströme vergleichsweise geringer Amplitude zwar nicht
zur Lichtbogenbildung, doch erwärmen solche Ströme das Treibmittel so stark, dass
dieses oberhalb eines durch die Stromarbeit bestimmten Temperaturgrenzwertes Druckgas
mit einem zur Zerstörung des Gehäuses 3 ausreichend hohen Druck liefert.
[0017] Bei der Ausführungsform nach Fig.2 wird anstelle eines ohmschen Widerstandes 8 eine
Induktivität 9 im Leiterabschnitt 7 verwendet. Dadurch wird die Kommutation des Stroms
von niederohmigen Strompfad in den die Funkenstrecke enthaltenden höherohmigen Strompfad
beim Anstehen eines durch transitorische Überspannungen hervorgerufenen kurzzeitig
wirkenden Stromstosses erleichtert. Die Induktivität ist mit Vorteil als Schmelzdraht
ausgeführt. Geringe Fehlerströme können so durch Aufschmelzen des Drahtes der Induktivität
9 unterbrochen werden. Ein hierbei gebildeter Lichtbogen wird besonders wirksam mit
unmittelbar im Innenraum 4 vorgesehen und als Löschmittel wirkenden Treibmittel unterdrückt.
[0018] Bei der Ausführungsform nach Fig.3 ist lediglich ein durch einen axial geführten
Schmelzleiter 10 gebildeter Leiterabschnitt 7 des niederohmigen Strompfads vorgesehen.
Ein eine Funkenstrecke enthaltender höherohmiger Strompfad ist nicht vorhanden. Diese
Ausführungsform zeichnet sich durch eine besonders einfache Bauweise aus. Das Treibmittel
kann den ganzen oder nur einen Teil des Innenraums 4 ausfüllen. Beispielsweise kann
es als Umhüllung auf den Schmelzleiter 10 aufgetragen sein. Durch geeignete Bemessung
des Treibmittels kann auch bei dieser Trennvorrichtung ein Aufsprengen des Gehäuses
3 erst dann erreicht werden, wenn ein nach Aufschmelzen des Drahtes 10 gebildeter
Lichtbogen eine ausreichend grosse Arbeit verrichtet.
[0019] Bei der Ausführungsform nach Fig.4 ist im Unterschied zur Ausführungsform nach Fig.2
der als Induktivität 11 ausgeführte niederohmige Strompfad in die Wand des Gehäuses
3 eingelassen. Die Induktivität ist dann vor der Einwirkung des Lichtbogens 12 geschützt.
In Innenraum 4 kann zugleich eine besonders grosse Menge an Treibmittel untergebracht
werden, was für bestimmte Anwendungen der Trennvorrichtung von besonderen Vorteil
sein kann.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0020]
- 1, 2
- Stromanschlüsse
- 3
- Gehäuse
- 4
- Innenraum
- 5, 6
- Flächen
- 7
- Leiterabschnitt
- 8
- Widerstand
- 9, 11
- Induktivitäten
- 10
- Schmelzleiter
- 12
- Lichtbogen
- 13
- Elektrode
1. Vorrichtung zum Auftrennen eines stromführenden elektrischen Leiters mit einem Gehäuse
(3), zwei aus dem Gehäuse (3) geführten Stromanschlüssen (1, 2), einem die beiden
Stromanschlüsse (1, 2) im Gehäuseinneren (4) elektrisch leitend miteinander verbindenden
Leiterabschnitt (7) und mit einem im Gehäuseinneren (4) angeordneten Treibmittel zur
Erzeugung von Druckgas in einer Menge, die ausreicht, um beim Auftreten eines Fehlerstroms
den Leiterabschnitt (7) aufzutrennen, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibmittel frei von zündbaren Stoffen gehalten und derart ausgewählt ist, dass
die zur Auftrennung erforderliche Druckgasmenge durch die Stromarbeit des Fehlerstroms
thermisch aus dem Treibmittel freisetzbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibmittel einen infolge Verdampfung gasentwickelnden Zusatz aufweist.
3. Vorrichtung nach einem der Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusatz eine Flüssigkeit, insbesondere Wasser oder ein Alkohol, ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibmittel einen die Flüssigkeit aufnehmenden Adsorber aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Flüssigkeit Wasser vorgesehen ist, und dass der Adsorber Kapillar- und/oder Kristallstruktur
aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Adsorber Silicat-, Aluminat- und/oder Aluminosilicatstruktur aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Absorber Talk, Zeolith und/oder Erde enthält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibmittel ein infolge chemischer Zersetzung gasbildendes Material aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Material einen Kunststoff, Fett und/oder Öl, insbesondere PMMA, PUR, Silicon,
Silicongel, Siliconöl, Mineralöl oder ein organisches Öl oder Fett, enthält.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibmittel im Gehäuseinneren (4) angeordnet ist oder im Innenraum einer hohl
ausgebildeten Elektrode (13) einer im Gehäuseinneren (4) vorgesehenen und parallel
zum Leiterabschnitt (7) geschalteten Funkenstrecke.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausbildung der Vorrichtung mit einer Hohlelektrode (13) ein einen Fusspunkt eines
Lichtbogens (12) aufnehmender Abschnitt der Hohlelektrode (13) eine Wandstärke aufweist,
welche oberhalb eines vorgegebenen Grenzwertes der Lichtbogenarbeit die gasbildende
Einwirkung des Lichtbogens (10) auf das Treibmittel ermöglicht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der nach Art einer Spule ausgebildete Leiterabschnitt (7) in die Wand des Gehäuses
(3) integriert ist.