[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Baugruppen, die als Zwischenprodukt an mehr als einen Kunden geliefert werden, weisen
häufig das Problem auf, daß die Baugruppen mit für den Kunden spezifischen Merkmalen
ausgestattet werden müssen.
[0003] Bei Baugruppen mit elektronischen Komponenten sind dies beispielsweise die elektrischen
Anschlüsse der elektronischen Komponente, über welche die elektronische Komponente
mittels eines Anschlußelementes beispielsweise an eine Spannungsversorgung angeschlossen
wird.
[0004] Dabei führt die Anpassung der Baugruppe an kundenspezifische Merkmale bei der Herstellung
dazu, daß mehrere sich in den Anschlüssen unterscheidende Gehäuse zur Aufnahme der
elektronischen Komponente gefertigt werden müssen. Dadurch reduziert sich die Stückzahl
der identisch herzustellenden Gehäuse, wodurch die Herstellungskosten für die Baugruppe
höher ausfallen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 anzugeben, bei dem das Gehäuse kostengünstig
mit unterschiedlichen Anschlüsse hergestellt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen des Patentanspruchs
1 gelöst. Demnach wird zuerst ein die Anschlüsse umfassendes Kontaktelement aus einem
ersten Material hergestellt. Danach wird zur Herstellung des Gehäuses das Kontaktelement
als Einsatz mit einem zweiten Material umspritzt, wobei das erste Material des Kontaktelementes
mit dem zweiten Material verschmilzt.
[0007] In einer Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, daß bei der Herstellung des
Kontaktelementes in dem vom zweiten Material zu umspritzenden Bereich mindestens eine
das Kontaktelement umlaufende, dünne Kunststoffnaht ausgebildet wird. Die dünne Kunststoffnaht
schmilzt beim Umspritzen mit dem zweiten Material und verbindet sich zuverlässig mit
dem zweiten Material.
[0008] In einer weiteren Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, daß die Anschlüsse
des Kontaktelementes von Stanzgittern gebildet werden.
[0009] Bei der Herstellung des Gehäuses werden weitere Stanzgitter umspritzt, welche die
Verbindung zwischen den Anschlüssen und der elektronischen Komponente herstellen.
[0010] Die Stanzgitter des Kontaktelementes und die weiteren Stanzgitter des Gehäuses werden
nach der Herstellung des Gehäuses beispielsweise durch Bonden miteinander verbunden.
[0011] Anschließend wird die Verbindungsstelle des Stanzgitters und des weiteren Stanzgitters
vergossen.
[0012] Bei der Herstellung der Kontaktelemente ist vorgesehen, daß die bei der Herstellung
der Gehäuse zu umspritzenden Seite der Kontaktelemente immer gleich ausgeformt wird,
während die an das Anschlußelement anzuschließende Seite des Kontaktelementes entsprechend
den Vorgaben des vorzugsweise abnehmbar ausgeführten Anschlußelementes ausgeformt
wird.
[0013] In einer nächsten Weiterbildung ist vorgesehen, daß als erstes Material und als zweites
Material das gleiche Kunststoffmaterial verwendet wird.
[0014] In einer letzten Weiterbildung ist vorgesehen, daß die über die Anschlüsse kontaktierte,
im Gehäuse angeordnete elektronische und/oder mechanischen Komponente als elektromechanische
Stellvorrichtung, insbesondere als Ventil zur Abgasrückführung, ausgebildet wird.
[0015] Das beschriebene Verfahren zur Herstellung eines durch unterschiedliche Anschlußelementen
zu kontaktierenden Gehäuses ermöglicht durch die separate Herstellung der Kontaktelemente
die Herstellung des Gehäuse in großen Stückzahlen. Dabei wird eine Kostensenkung vor
allem dadurch erreicht, daß nur eine Spritzform zur Herstellung des Gehäuses hergestellt
werden muß.
[0016] Im folgenden ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses anhand
von einem Ausführungsbeispiel im Zusammenhang mit drei Figuren dargestellt und erläutert.
[0017] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Gehäuses zur Aufnahme eines elektromagnetischen
Aktors sowie mehrere, unterschiedlich geformte Kontaktelemente zum Anschluß entsprechend
unterschiedlicher kundenspezifischer Anschlußelemente,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung des fertig hergestellten Gehäuses mit dem im Gehäuse
eingegossenen weiteren Stanzgitter und einem mit dem Gehäuse verschmolzenen Kontaktelement.,
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Schnittes durch das fertig hergestellte Gehäuse,
- Figur 4
- eine schematische Darstellung eines Schnittes durch das fertig hergestellte Gehäuse,
wobei das Stanzgitter und das weitere Stanzgitter verbundenen und vergossenen sind.
[0018] Ein Ventil zur Abgasrückführung besteht im wesentlichen aus einer elektromechanischen
Stellvorrichtung, die in einem Gehäuse angeordnet ist, das Anschlüsse zum Kontaktieren
der elektromechanischen Stellvorrichtung aufweist. Diese Anschlüsse zum werden in
der Regel von einem Stanzgitter gebildet, können aber auch von Kontaktdrähten eines
elektronischen Bauelementes oder von Kontaktflächen einer Schaltungsanordnung gebildet
werden. Ventile zur Abgasrückführung werden in großer Stückzahl gefertigt und an verschiedene
Kunden geliefert. Dabei werden zur Anpassung der Anschlüsse an kundenspezifische Anschlußelemente
unterschiedliche Kontaktelemente gefertigt, welche die Anschlüsse des Gehäuses umfassen.
Das Gehäuse sowie die Kontaktelemente sind aus dem gleichen Kunststoff hergestellt,
beispielsweise PBT GF 30.
[0019] In Figur 1 ist eine Auswahl von Kontaktelementen 4.1, 4.2, 4.3 dargestellt, die auf
einer Seite unterschiedlich, dem Anschlußelement eines Kunden entsprechend, ausgebildet
sind, und die auf der anderen Seite in gleicher Weise ausgebildet sind.
[0020] Die Kontaktelemente 4.1, 4.2, 4.3 sind in einem üblichen Kunststoff- Spritzverfahren
hergestellt worden. Die Anschlüsse werden dabei von Stanzgittern 5 gebildet, die bei
der Herstellung der Kontaktelemente 4.1, 4.2, 4.3 von dem Kunststoff umspritzt wurden.
An der in gleicher Weise ausgebildeten Seite der Kontaktelemente 4.1, 4.2, 4.3 sind
zwei jedes Kontaktelement 4.1, 4.2, 4.3 umlaufende, feine Kunststoffnähte 6 ausgebildet.
Diese feinen Kunststoffnähte 6 gewährleisten während der Herstellung des Gehäuses
1 beim Einspritzen der heißen Kunststoffmasse, daß die feinen Kunststoffnähte 6 schmelzen
und sich mit dem heißen Kunststoff des Gehäuses 1 verbinden, wodurch eine zuverlässig
dichte Verbindung gebildet wird.
[0021] Die Kontaktelemente 4.1, 4.2, 4.3 werden zur Herstellung des Gehäuses 1 in eine Spritzform
eingesetzt, die als Aussparungen neben dem Raum für eines der Kontaktelemente 4.1,
4.2, 4.3 den Raum für das Gehäuse 1 aufweist.
[0022] Zudem werden in die Spritzform weitere Stanzgitter 2 eingesetzt, welche die elektrischen
Kontakte für die elektromagnetische Stellvorrichtung 3 bilden, und die nach der Herstellung
des Gehäuses 1 mit dem Stanzgitter 5 des jeweiligen Kontaktelementes 4.1, 4.2, 4.3
verbunden werden.
[0023] In der Figur 2 ist das hergestellte Gehäuse 1 dargestellt, in dem ein Kontaktelemente
4.3 und weitere Stanzgitter 2 eingegossen sind. Das Kontaktelement 4.3 ist zumindest
an den umlaufenden, feinen Kunststoffnähten unlösbar mit dem Gehäuse 1 verschmolzen.
[0024] In der Figur 3 sind das Gehäuse 1 und die drei möglichen Kontaktelemente 4.1, 4.2,
4.3 in einem Schnittbild dargestellt. Die immer gleich ausgebildete Seite der Kontaktelemente
4.1, 4.2, 4.3 ist mit dem Material des Gehäuses 1 umgeben und zumindest an den Kunststoffnähten
6 mit diesem verschmolzen.
[0025] Die Stanzgitter 5 und weiteren Stanzgitter 2 sind dabei so geformt, daß sie dem zufließenden
Kunststoff möglichst nicht hindernd entgegenstehen. Beispielsweise können die Stanzgitter
5 und die weiteren Stanzgitter 2 zunächst so geformt sein, daß sie während der Herstellung
des Gehäuses 1 durch die Spritzform des Gehäuses 1 geführt und gehalten werden. Nachdem
das Gehäuse 1 aus der Spritzform entnommen wurde werden das Stanzgitter 5 und das
weiteren Stanzgitter 2 gegebenenfalls gekürzt und zum miteinander Verbinden gebogen.
[0026] Figur 4 zeigt sind das Gehäuse 1 und die drei möglichen Kontaktelemente 4.1, 4.2,
4.3 ebenfalls in einem Schnittbild, wobei das Stanzgitter 5 und das weiteren Stanzgitter
2 durch eine Bondverbindung 7 miteinander verbunden sind. Die Verbindungsstelle des
Stanzgitters 5 und des weiteren Stanzgitters 2 und damit die Bondverbindung 7 werden
vorteilhaft durch eine Versiegelung 8 abgedeckt.
[0027] Durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses 1, dessen Anschlüsse
durch angepaßte Kontaktelemente 4.1, 4.2, 4.3 in einfacher Weise an kundenspezifische
Anschlußelemente angepaßt werden kann, ermöglicht die Herstellung des Gehäuses 1 in
hohen Stückzahlen, wodurch die Herstellungskosten des Gehäuses 1 reduziert werden.
1. Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses (1) zur Aufnahme mindestens einer elektronischen
und/oder mechanischen Komponente (3), wobei das Gehäuse (1) Anschlüsse zur Kontaktierung
der mindestens einen elektronischen und/oder mechanischen Komponente (3) an ein Anschlußelement
(9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst ein die Anschlüsse umfassendes Kontaktelement (4) aus einem ersten Material
hergestellt wird, und daß danach das Kontaktelement (4.1, 4.2, 4.3) zur Herstellung
des Gehäuses (1) mit einem zweiten Material umspritzt wird, wobei das erste Material
des Kontaktelementes (4.1, 4.2, 4.3) mit dem zweiten Material des Gehäuses (1) verschmilzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung des Kontaktelementes (4.1, 4.2, 4.3) in dem vom zweiten Material
zu umspritzenden Bereich mindestens eine das Kontaktelement (4.1, 4.2, 4.3) umlaufende
Kunststoffnaht ausgebildet wird, die beim Umspritzen mit dem zweiten Material schmilzt
und sich mit dem zweiten Material verbindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlüsse des Kontaktelementes (4.1, 4.2, 4.3) von Stanzgittern (5) gebildet
werden, und daß bei der Herstellung des Gehäuses (1) weitere Stanzgitter (2) umspritzt
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Herstellung des Gehäuses (1) die Stanzgitter (5) des Kontaktelementes (4.1,
4.2, 4.3) und die weiteren Stanzgitter (2) des Gehäuses (1) durch Bonden (7) miteinander
verbunden werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Verbinden der Stanzgitter (5) des Kontaktelementes (4.1, 4.2, 4.3) mit dem
weiteren Stanzgitter (2) des Gehäuses (1) der Bereich der Verbindung vergossen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß unterschiedlich geformte Kontaktelemente (4.1, 4.2, 4.3) hergestellt werden, die
auf der bei der Herstellung des Gehäuses (1) zu umspritzenden Seite der Kontaktelemente
(4.1, 4.2, 4.3) immer gleich entsprechend dem herzustellenden Gehäuse (1) ausgeformt
werden, und daß die an der an das Anschlußelement (9) anzuschließende Seite der Kontaktelemente
(4.1, 4.2, 4.3) entsprechend dem anzuschließenden Anschlußelement ausgeformt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als erstes Material und als zweites Material das gleiche Kunststoffmaterial verwendet
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische und/oder mechanischen Komponente (3) als elektromechanische Stellvorrichtung
ausgebildet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die elektromechanische Stellvorrichtung als Ventil zur Abgasrückführung verwendet
wird.