[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trägerelement tragend eine Antenne nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Für die Registrierung von Personen oder Gegenständen werden tragbare Empfänger eingesetzt,
die meist als sogenannte Smartcards oder Chipcards ausgebildet sind, die z.B. aus
US 5,844,244 (Kaba Schliesssysteme AG, Wetzikon, Schweiz) bekannt sind. Solche Cards
werden oft auch als elektronische Billette bezeichnet.
[0003] In WO 98/26370 A1 (Innovatron Industries SA, Paris) ist ein drahtloses Kommunikationssystem
mit tragbaren Empfängern beschrieben, bei dem die Datenübertragung über das (magnetische)
H-Feld erfolgt. Typischerweise sind Frequenzen von 6.78 MHz, 13.5 MHz oder von 27
MHz vorgesehen. Werden im Eingangsbereich einer Türe eines öffentlichen Verkehrsmittels
Sender der vorstehend genannten Frequenz angeordnet, ist das ausgesendete elektromagnetische
Feld im genannten Eingangsbereich als Nahfeld ausgebildet. Der Begriff Nahfeld bedeutet,
dass der sogenannte H-Feld-Anteil dominiert. Der Bereich des Nahfeldes ist üblicherweise
definiert mit einem Abstand r, für den die Beziehung r < 0.6 · λ gilt. λ steht dabei
für die Wellenlänge. Bei einer Frequenz von z.B. 13.5 MHz beträgt λ = 22 m, so dass
die Nahfeldbedingungen bis zu einer Distanz von etwa 12 m erfüllt sind.
[0004] Die Übertragung mittels Frequenzen der vorgenannten Beispiele würde grosse Antennen
mit Abmessungen von mehreren Metern benötigen. In vielen Fällen ist die maximale Grösse
der Antenne jedoch durch die Abmessungen eines Gerätes oder eines Trägerelementes
vorgegeben. Für kontaktlose Erfassungssysteme muss die Empfangsantenne z.B. auf die
Abmessungen einer Chipkarte reduziert werden. Solche Chipkarten haben üblicherweise
Abmessungen von Kreditkarten, nämlich 53 x 85mm
2. Eine derartig starke Reduktion der Antennengrösse führt einerseits zu sehr geringen
Antennen-Empfangsspannungen und andererseits zu einer erhöhten Sensitivität der Antennenspannung
auf Umgebungseinflüsse. Die geringe Empfindlichkeit lässt sich meist mittels einer
geeigneten Verstärkervorstufe kompensieren. Bei Chipkarten ist jedoch zu beachten,
dass die Energieaufnahme solcher Vorstufen möglichst klein sein muss. Darüber hinaus
ist im Nahfeldbereich die Antennenspannung umgekehrt proportional zur dritten Potenz
des Abstandes Empfangsantenne - Sendeantenne. Aus Platzgründen sind der Windungszahl
solcher Antennen enge Grenzen gesetzt.
[0005] Bei tragbaren Empfängern stellt sich darüber hinaus das Problem, dass z.B. durch
die Hand eines Menschen oder durch in der Nähe befindliche elektrisch leitende Körper
der Empfang gestört wird. Die Störung kann beispielsweise eine erheblich reduzierte
Antennenspannung oder eine Verstimmung der Antenne zur Folge haben. Mit Verstimmung
ist eine Veränderung der vorgesehenen Resonanzfrequenz bezeichnet. Da mit der übertragenen
Information eine Verrechnung einer bezogenen Leistung verbunden sein kann, ist eine
besonders zuverlässig Uebertragung gefordert.
[0006] In der Schrift US 5,248,989 (Murdoch, Perth, Australia) wird ein Magnetischer Feldkonzentrator
vorgeschlagen, bei dem beidseitig einer Ringantenne je eine Abschirmung vorgesehen
ist. Mit einer solchen Abschirmung werden durch eine Aenderung des elektrischen Feldes
verursachten Störeinflüsse reduziert. Solche Störeinflüsse werden z.B. durch die Hand
eines Menschen oder durch in der Nähe befindliche elektrisch leitende Körper verursacht.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Trägerelement, das
eine Antenne trägt, anzugeben, das unempfindlich ist auf Störeinflüsse der Umgebung.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Massnahmen gelöst. vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0009] So können sich die folgenden Vorteile zusätzlich ergeben:
i ) Durch eine Segmentierung der weiteren Abschirmungen wird die Sensitivität auf
Störeinflüsse weiter reduziert. Die Segmente können isoliert - in der Fachsprache
"floatend" genannt - oder teilweise mit der Masse (Fachsprache: Ground) elektrisch
verbunden sein.
ii) Die Abschirmung besticht durch die einfache Realisierbarkeit, in dem auf der tragenden
Leiterplatte am Rand lediglich etwas breitere Leiterbahnen vorzusehen sind.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Dabei zeigen:
- Figur 1a
- Aufsicht auf eine Chipkarte als erfiadungsgemässes Trägerelement der Antenne;
- Figur 1b
- Schnittdarstellung des erfindungsgelnässen Trägerelementes mit optionalen zusätzlichen
Abschirmungen;
- Figur 2
- Ansicht der Struktur zusätzlicher Abschirmungen.
[0011] Figur 1a zeigt als Trägerelement 5 eine Chipkarte in der Ansicht. Das Trägerelement
5 ist mehrlagig ausgeführt. Das Rechteck 3 gibt die ungefähre Ausdehnung der Lage
Masse (Groundlayer) an. Die Lage Masse braucht jedoch nicht flächig ausgeführt zu
sein. Auf dem Trägerelement 5 sind Bauelemente 41 und 42 in diskreter oder integrierter
Ausführung andeutungsweise angegeben. Eine Rahmenantenne 11 - im folgenden nur noch
Antenne genannt - ist mit sieben Windungen längs des Umfanges des Trägerelementes
5 angeordnet, die Kontaktierung erfolgt über die Anschlüsse 12. Der Uebereichtlichkeit
halber sind die weiteren Verbindungen auf dem mehrlagigen Trägerelement 5 weggelassen
sowie nur zwei der sieben Windungen dargestellt. In Figur 1a sind Abschirmungen 21
schraffiert dargestellt, die die Windungen der Antenne 11 oben und unten umgeben.
In einer realen Aufsicht wären die Windungen der Antenne 11 jedoch unsichtbar. Die
Anzahl Windungen der Antenne 11 bestimmt sich durch die Geometrie des Trägerelementes
5 sowie durch die Ausführung der für die Verstärkung der Antennenspannung benötigten
Verstärkervorstufestufe. Die Antenne 11 ist in einer Ebene angeordnet.
[0012] Um den Einfluss elektrisch leitender Materialien auf die Antenne 11 abzuschwächen,
sind elektrische Abschirmungen 21 vorgesehen. Oberhalb und unterhalb der Antennen-Windungen
ist die je mit einem Bezugspunkt 3 verbundene Abschirmung 21 bzw. 21
1 und 21
2 , siehe dazu die Fig. 1b, angebracht, welche den direkten Einfluss der Umgebung,
d.h. eine kapazitive Einkopplung auf die Wicklung verhindert. Eine solche Einkopplung
wirkt als Antennenverlängerung und daraus kann eine höhere Antennenspannung resultieren.
Wegen der damit verbundenen Verstimmung der Antenne 11 ist dieser Effekt unerwünscht
und wird mit der Abschirmung 21 bzw. 21
1 und 21
2 behoben. Die Kopplung findet durch Anbringen der Abschirmung 21 bzw. 21
1 und 21
2 nur durch die magnetische Komponente statt, nämlich mit dem H-Feld, vgl. Vektordarstellung
H in Figur la. Als Bezugspunkt 3 wird üblicherweise die Masse (Groundlayer) gewählt.
[0013] Die Antenne 11 ist resonativ auf die Empfangsfrequenz abgestimmt, diese Abstimmung
kann mit einem parallel dazugeschalteten Kondensator vorgenommen werden (in den Figuren
nicht dargestellt). Ist eine grössere Bandbreite erwünscht, kann die Antenne auch
aperiodisch eingekoppelt werden.
[0014] Der Abstand der Abschirmungen 21
1 und 21
2 beträgt etwa 0,6 bis 1 mm. Je nach Anwendung kann der Abstand auch grösser als 1
mm betragen. Die Abschirmungen 21
1 und 21
2 müssen an einer Stelle 22 aufgetrennt werden, um einen Kreisstrom zu verhindern,
welcher sonst das magnetische Feld unzulässig stark dämpfen würde. Die Auftrennung
22 ist in Fig. 1a in einer bevorzugten Ausführungsform gegenüber den Anschlüssen 12
der Antenne 11 angeordnet.
[0015] Für das Trägermaterial kann Epoxyharz FR
4 verwendet werden. Die für eine Chipkarte erforderlichen weiteren Lagen wie Masse
(Groundlayer), L1, L2, usw. mit den Leiterbahnen für die elektronischen Bauelemente
sind in der Fig. 1b nicht dargestellt.
[0016] In einer Weiterentwicklung der Erfindung hat sich gezeigt, dass es sich als günstig
erweist, zusätzlich zu den mit Masse verbundenen Abschirmungen 21
1 und 21
2 zwei weitere nicht mit Masse verbundenen, elektrisch leitenden Abschirmungen 61
1 und 61
2 anzubringen. Die Ausgestaltung der Abschirmungen 61
1 und 61
2 ist in Fig. 1b gezeigt. Mit diesen zusätzlichen Abschirmungen 61
1 und 61
2 wird das einwirkende, als E-Feld ausgebildete Potential gleichmässig auf die Abschirmungen
21
1 und 21
2 verteilt. Durch diese Massnahme kann insbesondere der Einfluss der Handempfindlichkeit
noch weiter reduziert werden. Die Ausführung dieser zusätzlichen Abschirmungen 61
1 und 61
2 ist so vorzunehmen, dass diese je im Abstand von etwa 0.2mm von der Abschirmung 21
1 bzw. 21
2 angeordnet sind.
[0017] In Figur 2 ist eine besondere Ausführungsform der Anordnung und Auftrennung der zusätzlichen
Abschirmung 61 gezeigt. Solche Abschirmungen sollten möglichst symmetrisch ausgeführt
sein, beispielsweise mittels der Segmente 61
I und 61
II .Bei einer Aufteilung in vier Quadranten kann es je nach Anwendungsfall zweckmässig
sein, punktsymmetrisch oder spiegelsymmetrisch zwei der vier Segmente mit der Lage
Masse (Groundlayer) zu verbinden.
[0018] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Stellen 62, an welcher die Abschirmungen 61
I und 61
II aufgetrennt sind, gegenüber der Auftrennstelle 21 verschoben sind (in Fig. 2 nicht
dargestellt).
[0019] Alle Abschirmungen 21 und 61 bestehen aus dünner Kupferfolie bzw. sind als Leiterbahnen
ausgeführt, deren Breite grösser ist als die Breite der Antennenwindungen. Die Antennenwindungen
sind in diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls als Leiterbahnen ausgeführt.
[0020] Die Antennenspannung verändert sich bei Annäherung mit der Hand nur noch um wenige
Prozent. Der Antennenfaktor, der als Quotient Antennenspannung durch H-Feld definiert
ist, beträgt typischerweise 10

.
[0021] Somit kann für die Frequenz 6.78 MHz bei 1 W Sendeleistung im Abstand von ca. 1.5
m bei einem Trägerelement 5 mit sieben Antennenwindungen folgende Antennenspannung
erwartet werden: 1 mV. In einem grösseren Abstand von ca. 4 m würde sich die Antennenspannung
auf etwa 50 µV reduzieren.
[0022] Die Handempfindlichkeit kann abhängig von der benutzten Frequenz durch Anbringen
von zusätzlichen Abschirmungslagen weiter reduziert werden.
[0023] Die Ausführung des erfindungsgemässen Trägerelementes ist nicht auf rahmenförmige
Antennen beschränkt. Je nach Einsatzgebiet der Antenne sind topologisch äquivalente
Formen ebenso möglich, insbesondere kann die vorliegende Erfindung auch für Ringantennen
ausgeführt sein.
[0024] Je nach Anwendung kann es auch ausreichen, die Abschirmung 21 nur einseitig anzubringen.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 2
- Bezugspunkt
- 3
- Rechteck
- 5
- Trägerelement
- 11
- Antenne
- 12
- Anschluss
- 21
- Abschirmung
- 22
- Auftrennung; Auftrennstelle
- 61
- zusätzliche Abschirmung
- 62
- Auftrennung der zusätzlichen Abschirmung; Auftrennstelle der zusätzlichen Abschirmung
1. Mehrlagig aufgebautes Trägerelement (5), tragend eine Antenne (11), die wenigstens
eine Windung aufweist, welche Antenne (11) beidseitig mit je einer nach Art einer
Leiterbahn aufgeführten Abschirmung (21
1, 21
2) versehen ist, wobei
- die Abschirmungen (211, 212) und die Antenne (11) in je einer als Ebene ausgebildeten Lage angeordnet sind,
- die Lagen im wesentlichen parallel sind und
- die Abschirmungen (211, 212) an je einer Stelle (22) elektrisch aufgetrennt und miteinander elektrisch verbunden
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abschirmungen (21
1, 21
2) mit einem Bezugspunkt (3) verbunden sind und dass die Abschirmungen (21
1, 21
2) auf der der Antenne abgewandten Seite von je einer weiteren in einer Ebene verlaufenden
parallel angeordneten Abschirmung (61
1, 61
2) umgeben sind, wobei die weiteren Abschirmungen sich in je einer weiteren Lage befinden
und wenigstens an je einer Stelle ( 62 ) elektrisch aufgetrennt sind.
2. Trägerelement (5) nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch, dass
die weiteren Abschirmungen (611, 612) Symmetrisch in zwei oder vier Segmente (61I, 61II) gegliedert und an zwei oder vier Stellen (62) elektrisch aufgetrennt sind.
3. Trägerelement (5) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
einzelne aber nicht alle Segmente (61I, 61II) elektrisch mit Masse (3) verbunden sind und die verbundenen Segmente (61I, 61II) punktsymmetrisch oder spiegelsymmetrisch angeordnet sind.
4. Trägerelement (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch, dass
die Auftrennstelle (22) der Abschirmungen und die Auftrennstellen (62) der weiteren
Abschirmungen (611, 612; 61I, 61II) gegenseitig verschoben angeordnet sind.
5. Verwendung eines Trägerelement (5) gemäss den Ansprüchen 1 bis 4 für eine Chipkarte.
1. Carrier element (5) having a multi-layer construction and carrying an antenna (11)
which has at least one winding and which antenna (11) is provided with a shielding
facility (21
1, 21
2) on both sides implemented in each case in the form of a printed circuit track, whereby
- the shielding facilities (211, 212) and the antenna (11) are each arranged in a layer taking the form of a plane;
- the layers are essentially parallel; and
- the shielding facilities (211, 212) are each separated electrically and connected together electrically at one point
(22),
characterized in that
the shielding facilities (21
1, 21
2) are connected to a reference point (3) and that the shielding facilities (21
1, 21
2) are surrounded in each case on the side facing away from the antenna by a further
shielding facility (61
1, x61
2) arranged to run in parallel in one plane, whereby the further shielding facilities
are each situated in a further layer and are electrically separated at least one point
(62) in each case.
2. Carrier element (5) according to Claim 1,
characterized in that
the further shielding facilities (611, 612) are divided up symmetrically into two or four segments (61I and 61II) and are electrically separated at two or four points (62).
3. Carrier element (5) according to Claim 2,
characterized in that
individual but not all segments (61I and 61II) are electrically connected to ground (3) and the connected segments (61I and 61II) are arranged in point symmetry or in mirror symmetry.
4. Carrier element (5) according to one of Claims 1 to 3,
characterized in that
the separating point (22) of the shielding facilities and the separating points (62)
of the further shielding facilities (611, 612;611, 61II) are arranged so as to be displaced with respect to one another.
5. Use of a carrier element (5) in accordance with Claims 1 to 4 for a chipcard.
1. Élément (5) support constitué de plusieurs couches et portant une antenne (11 ) qui
a au moins une spire, laquelle antenne (11 ) est munie des deux côtés de, respectivement,
un blindage (21
1, 21
2) réalisé à la manière d'une piste conductrice, dans lequel
- les blindages (211, 212) et l'antenne (11) sont disposés dans, respectivement, une couche constituée sous
la forme d'un plan ;
- les couches sont sensiblement parallèles ; et
- les blindages (211, 212) sont en, respectivement, un point (22) séparés électriquement et reliés électriquement
entre eux,
caractérisé en ce que
les blindages (21
1, 21
2) sont reliés par un point (3) de référence et
en ce que les blindages (21
1,21
2) sont entourés du côté éloigné de l'antenne de, respectivement, un autre blindage
(61
1, 61
2) disposé parallèlement et s'étendant dans un plan, les autres blindages se trouvant
dans, respectivement, une autre couche et étant séparés électriquement au moins en,
respectivement, un point (62).
2. Élément (5) support suivant la revendication 1, caractérisé en ce que les autres blindages (611, 612) sont composés symétriquement de deux ou de quatre segments (61I, 61II) et sont séparés électriquement en deux ou en quatre points (62).
3. Élément (5) support suivant la revendication 2, caractérisé en ce que certains mais non tous les segments (61I, 61II) sont reliés électriquement à la masse (3) et les segments (61I, 61II) reliés sont disposés d'une manière symétrique par rapport à un point ou d'une manière
symétrique comme en un miroir.
4. Élément (5) support suivant l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les points (22) de séparation des blindages et les points (62) de séparation des
autres blindages (611, 612 ; 61I, 61II) sont décalés mutuellement.
5. Utilisation d'un élément (5) support suivant les revendications 1 à 4 pour une carte
à puce.