[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen eines Tunnelbauwerks unter einer
bestehenden Gleisanlage, wobei das Tunnelbauwerk mindestens einen vorgefertigten Verschubkörper
umfaßt, der unter die mindestens ein Gleis umfassende Gleisanlage verschoben wird.
[0002] Aus der Praxis sind verschiedene Möglichkeiten zum Erstellen eines Tunnelbauwerks
unter einer Gleisanlage bekannt. Grundsätzlich zu unterscheiden ist hier zwischen
Verfahren, bei denen das Tunnelbauwerk in seiner Solllage unter der Gleisanlage gefertigt
wird, und Verfahren, bei denen das Tunnelbauwerk aus einem oder mehreren vorgefertigten
Verschubkörpem gebildet wird, der bzw. die unter die Gleisanlage verbracht werden.
Dieser Verschub erfolgt in der Regel im Rahmen einer Durchpressungs- oder Verschiebungsmaßnahme.
Die vorliegende Erfindung betrifft die letztgenannte Verfahrensvariante.
[0003] Bei einer aus der Praxis bekannten Verfahrensführung dieser Art wird der vorgefertigte
Verschubkörper in einer Baugrube in unmittelbarer Nähe der Gleisanlage positioniert,
und zwar so, daß sowohl seine Höhenlage als auch seine Orientierung im wesentlichen
der Sollage des Tunnelbauwerks unter der Gleisanlage entsprechen. Zur endgültigen
Positionierung unter der Gleisanlage muß der Verschubkörper dann lediglich noch lateral
verschoben werden. Dazu wird die Baugrube unter der Gleisanlage hergestellt. Da der
Zugverkehr über die Gleisanlage in der Regel während der gesamten Baumaßnahme aufrecht
erhalten werden soll, wird die Gleisanlage vor Herstellung der Baugrube entsprechend
abgestützt und gesichert. Zum Abstützen der Gleisanlage werden in der Praxis sogenannte
Hilfsbrückenkonstruktionen verwendet, die pro Gleis vier Längsträger und etliche Querträger
umfassen. Die Längsträger sind zu beiden Seiten jeder Schiene parallel zu den Schienen
angeordnet, während die Querträger die beiden jeweils einer Schiene zugeordneten Längsträger
leiterartig verbinden und die Schiene dabei unterfangen. Diese Hilfsbrückenkonstruktionen
ruhen bei dem aus der Praxis bekannten Verfahren auf dem sich an die Baugrube anschließenden
Baugrund bzw. dem Baugrubenverbau.
[0004] Das voranstehend beschriebene bekannte Verfahren konnte bislang nur angewendet werden,
wenn der zu untertunnelnde Gleisabschnitt nicht zu lang war, so daß mit den Hilfsbrückenkonstruktionen
lediglich relativ geringe Distanzen überbrückt werden mußten, da beide Enden der maximal
ca. 24m langen Hilfsbrückenkonstruktionen außerhalb der Baugrube angeordnet werden
mußten. Bei längeren zu untertunnelnden Gleisabschnitten mußte auf andere Verfahren
zum Erstellen eines Tunnelbauwerks zurückgegriffen werden, was allerdings in der Regel
mit einer erheblich größeren bzw. längerfristigen Beeinträchtigung des Bahnbetriebes
über der Gleisanlage verbunden war.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren
zum Erstellen eines Tunnelbauwerks unter einer bestehenden Gleisanlage derartig auszugestalten
und weiterzubilden, daß auch größere Abschnitte einer Gleisanlage durch Verschieben
eines vorgefertigten Verschubkörpers untertunnelt werden können, um den Zugverkehr
über die Gleisanlage während der Baumaßnahme möglichst wenig zu beeinträchtigen.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren löst die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1. Danach werden im Kreuzungsbereich zwischen Tunnelbauwerk und
Gleisanlage mindestens zwei Vertikalträger zum Abstützen mindestens eines horizontal
ausgerichteten Auflagerjochs installiert, wobei das Auflagerjoch als Auflage für mindestens
eine Hilfsbrückenkonstruktion zum Abfangen des Gleises dient. Nach Installation der
Vertikalträger, des Auflagerjochs und der Hilfsbrückenkonstruktionen wird der Boden
im Kreuzungsbereich ausgebaut. Danach wird der Verschubkörper in den Kreuzungsbereich
verschoben, wobei das Gleis über die Hilfsbrückenkonstruktionen und das Auflagerjoch
sukzessive von dem Vertikalträger auf den Verschubkörper umgelagert wird. Erfindungsgemäß
werden die entlasteten Vertikalträger parallel zum Verschieben des Verschubkörpers
rückgebaut.
[0007] Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß die Hilfsbrückenkonstruktionen nicht zwangsläufig
außerhalb der Baugrube abgestützt werden müssen, sondern daß sich dafür auch Auflagerjoche
in Verbindung mit Vertikalträgem eignen, die im Bereich der Gleisanlage, also innerhalb
der Baugrube angeordnet sind. Erfindungsgemäß ist ferner erkannt worden, daß derartig
angeordnete Vertikalträger den Vortrieb des Verschubkörpers nicht zwangsläufig behindern
müssen. Dazu wird vorgeschlagen, die Vertikalträger sukzessive, parallel zum Vortrieb
des Verschubkörpers rückzubauen. Erfindungsgemäß ist schließlich noch erkannt worden,
daß ein Rückbau der Vertikalträger nur dann möglich ist, wenn die Vertikalträger vorher
entlastet worden sind, also das mit Hilfsbrückenkonstruktionen abgesicherte Gleis
über das Auflagerjoch sukzessive von den Vertikalträgern auf den Verschubkörper umgelagert
worden ist. Bei der Anordnung der Vertikalträger im Baugrubenbereich ist deshalb darauf
zu achten ist, daß der Verschubkörper beim Vortrieb zunächst die Endbereiche der Auflagerjoche
unterfahren kann, bevor er auf die Vertikalträger trifft.
[0008] Die Anordnung von Vertikalträgem in Verbindung mit Auflagerjochen im Bereich der
Baugrube ermöglicht die Aneinanderreihung von mehreren Hilfsbrückenkonstruktionen
zu sogenannten Hilfsbrückenzügen, die auch größere Abschnitte einer Gleisanlage überbrücken
können. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich also auch größere Abschnitte
einer Gleisanlage durch Verschieben eines vorgefertigten Verschubkörpers untertunneln,
was insbesondere im Hinblick auf eine möglichst kurzzeitige Beeinträchtigung des Zugverkehrs
über die Gleisanlage von Vorteil ist.
[0009] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens können alle möglichen Arten von Gründungspfählen
als Vertikalträger eingesetzt werden, wobei allerdings gewährleistet sein muß, daß
diese Gründungspfähle sich auch mit einem vertretbaren Aufwand zurückbauen lassen.
Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung von Stahlpfählen als Vertikalträger
erwiesen, da sie sich einfach, beispielsweise durch Rammen, in den Boden eintreiben
lassen. Hierfür können dieselben Maschinen eingesetzt werden, wie beim Erstellen des
Baugrubenverbaus. Stahlpfähle als Vertikalträger erweisen sich außerdem auch in Verbindung
mit als Auflagerjoche verwendeten Stahlträgern als vorteilhaft, da sie sich einfach
mit diesen verschweißen lassen und so eine stabile Abstützung für die Hilfsbrückenkonstruktionen
bilden.
[0010] In einer besonders vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens sind auf
der Außenseite der Decke des Verschubkörpers stegartige Verschubnocken angeordnet,
die im wesentlichen parallel zur Gleisachse und senkrecht zu dem Auflagerjoch bzw.
den Auflagerjochen orientiert sind. Diese Verschubnocken ermöglichen in Verbindung
mit sogenannten Verschubschlitten einen vergleichsweise reibungsarmen Vortrieb des
Verschubkörpers unter der mit Hilfsbrückenkonstruktionen gesicherten Gleisanlage.
Dazu wird beim Verschieben des Verschubkörpers jeweils ein Verschubschlitten zwischen
einer Verschubnocke und dem mit dieser in Kontakt tretenden Auflagerjoch angeordnet,
wobei der Verschubschlitten so mit der Verschubnocke einerseits und dem Auflagerjoch
andererseits zusammenwirkt, daß der Verschubkörper zwangsfrei unter dem Auflagerjoch
hindurch gleitet. Dieses Gleiten kann in vorteilhafter Weise noch durch Anordnen eines
Gleitmittels zwischen dem Verschubschlitten und der Verschubnocke sowie zwischen dem
Verschubschlitten und dem Auflagerjoch verbessert werden. Auf diese Weise läßt sich
die Reibung zwischen dem Verschubkörper und der Gleisanlage in akzeptablen Grenzen
halten.
[0011] Der Einsatz von Verschubschlitten in Verbindung mit den Verschubnocken auf der Decke
des Verschubkörpers ermöglicht außerdem auch eine einfache Korrektur der Höhenlage
des Verschubkörpers während des Vortriebs. Je nach dem, ob der Verschubkörper von
seiner vorbestimmten Höhenlage nach oben oder nach unten abweicht, können Distanzstücke
zwischen dem Auflagerjoch und dem Verschubschlitten oder zwischen der Verschubnocke
und dem Verschubschlitten angeordnet werden.
[0012] Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden
Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits
auf die Patentansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnungen zu verweisen. In den Zeichnungen zeigt
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine Gleisanlage, unter der ein Tunnelbauwerk erstellt werden
soll,
- Fig. 2
- die in Fig. 1 dargestellte Situation in einer Schnittdarstellung entlang der Achse
1-1 und
- Fig. 3
- die in Fig. 1 dargestellte Situation in einer Schnittdarstellung entlang der Achse
2-2.
[0013] Die in den Figuren dargestellte Gleisanlage 1 umfaßt zwei parallel verlaufende Gleise
2 und 3. Unter dieser Gleisanlage 1 soll ein Tunnelbauwerk erstellt werden, das die
Gleisanlage 1 ungefähr in einem Winkel von 45° kreuzt. Das Tunnelbauwerk wird hier
im wesentlichen durch einen vorgefertigten Verschubkörper 4 gebildet. Dieser ist in
einer Baugrube 5, die sich bis unter die Gleisanlage 1 erstreckt, in unmittelbarer
Nähe der Gleisanlage 1 so positioniert worden, daß er bereits seine Sollhöhe und Sollorientierung
einnimmt. Diese Situation ist in Fig. 1 dargestellt.
[0014] Der Verschubkörper 4 muß nun nur noch lateral unter die Gleisanlage 1 geschoben werden,
um seine Solllage einzunehmen, die in Fig. 1 gestrichelt dargestellt ist.
[0015] Vor dem Herstellen der Baugrube 5 sind die Gleise 2 und 3 mit sogenannten Hilfsbrückenkonstruktionen
6 bis 9 gesichert worden, so daß der Bahnbetrieb über die Gleise 2 und 3 auch nach
dem Ausbau des Bodens unter der Gleisanlage 1 und vor Positionierung des Verschubkörpers
4 in seiner Sollage fortgesetzt werden kann.
[0016] Jede Hilfsbrückenkonstruktion 6 bis 9 für ein Gleis 2, 3 umfaßt vier Träger 10, die
parallel und zu beiden Seiten jeder Schiene 11 angeordnet sind. Jeweils zwei einer
Schiene 11 zugeordneten Träger 10 sind über Querträger 12, die die Schiene 11 unterfangen
miteinander verbunden. Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist für jedes Gleis
2, 3 ein Hilfsbrückenzug, bestehend aus zwei aneinander anschließenden Hilfsbrückenkonstruktionen
6 und 7 bzw. 8 und 9, vorgesehen. Jeweils ein Ende jeder dieser beiden Hilfsbrückenkonstruktionen
6 und 7 bzw. 8 und 9 liegt auf dem Randbereich 13 der Baugrube 5 auf. Das jeweils
andere Ende der Hilfsbrückenkonstruktionen 6 und 7 bzw. 8 und 9 ist auf einem Auflagerjoch
14 bzw. 15 gelagert. Die beiden Auflagerjoche 14 und 15 sind horizontal und senkrecht
zur Gleisachse orientiert und werden jeweils über drei Vertikalträger 16 bzw. 17 abgestützt.
Um ein Verschieben der beiden Hilfsbrückenzüge beim Vortrieb des Verschubkörpers 4
zu vermeiden, sind diese seitlich von den beiden Gleisen 2 und 3 jeweils noch mit
einer Horizontalaussteifung 18 versehen.
[0017] Fig. 2 zeigt die in Fig. 1 dargestellte Situation während des Vortriebs des Verschubkörpers
4. Der Verschubkörper 4 ist hier bereits in den Kreuzungsbereich unter der Gleisanlage
1 vorgeschoben worden. Dabei hat er zunächst das eine Ende des Auflagerjochs 15 unterfahren,
bevor er auf den ersten der drei dieses Auflagerjoch 15 unterstützenden Vertikalträger
17 getroffen ist. Da die Hilfsbrückenkonstruktionen 8 und 9 auf diese Weise sukzessive
über das Auflagerjoch 15 auf den Verschubkörper 4 umgelagert worden sind, konnten
die dadurch entlasteten Vertikalträger 17 parallel zum Vortrieb des Verschubkörpers
4 rückgebaut werden.
[0018] Fig. 3 verdeutlicht die Anordnung von Vertikalträger 17, Auflagerjoch 15 und Hilfsbrückenkonstruktionen
7 und 8. Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel lagern die beiden aneinanderstoßenden
Enden der Hilfsbrückenkonstruktionen 7 und 8 eines Hilfsbrückenzuges auf einem gemeinsamen
Auflagerjoch 15, der hier in Form eines Doppel-T-Trägers ausgebildet ist. Der untere
Quersteg 20 des Auflagerjochs 15 ist erheblich breiter ausgebildet als der obere Quersteg
21 des Auflagerjochs 15. Der untere Quersteg 20 ruht auf dem Vertikalträger 17, der
hier in Form eines Stahl-Gründungspfahls ausgebildet ist. Rechts und links von dem
Mittelsteg 22 des Auflagerjochs 15 auf dem unteren Quersteg 20 sind Elastomerlager
23 angeordnet, auf denen jeweils die Endträger 24 und 25 einer Hilfsbrückenkonstruktion
7 und 8 ruhen. Der untere Quersteg 20 des Auflagerjochs 15 ist mit dem oberen Ende
des Vertikalträgers 17 verschweißt.
[0019] Insbesondere Fig. 1 verdeutlicht, daß auf der Decke des Verschubkörpers 4 stegartige
Verschubnocken 26 angeordnet sind, und zwar im wesentlichen parallel zur Gleisachse
und senkrecht zu den Auflagerjochen 16 und 17. Sobald eine Verschubnocke 26 beim Vortrieb
des Verschubkörpers 4 in Richtung seiner Sollage auf ein Auflagerjoch 16 bzw. 17 auftrifft,
wird zwischen dieser Verschubnocke 26 und dem Auflagerjoch 16 bzw. 17 ein hier nicht
näher dargestellter Verschubschlitten angeordnet. Diese Verschubschlitten sind so
ausgebildet, daß sie einerseits mit dem Auflagerjoch 16 bzw. 17 und andererseits mit
der Verschubnocke 26 zusammenwirken, dabei jedoch ein Gegeneinandergleiten ermöglichen.
Auf diese Weise kann der Verschubkörper 4 unter den Auflagerjochn 16 und 17 und somit
unter der gesamten Gleisanlage 1 durchgleiten. Diese Gleitbewegung wird zusätzlich
noch durch Anordnen eines Gleitmittels zwischen den Verschubschlitten und den Auflagerjochen
16 und 17 und zwischen den Verschubschlitten und den Verschubnocken 26 verbessert.
[0020] In einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Verschubschlitten
zusätzlich auch zur Korrektur der Höhenlage des Verschubkörpers 4 verwendet. Beim
Vortrieb des Verschubkörpers 4 kann es nämlich durchaus zu einem Abdriften nach oben
oder nach unten kommen. Durch gezieltes Anordnen von Distanzstücken zwischen den Auflagerjochen
16 und 17 und den Verschubschlitten kann ein Abdriften nach oben ausgeglichen werden,
so wie ein Abdriften nach unten durch Anordnen von Distanzstücken zwischen den Verschubschlitten
und den Verschubnocken 26 ausgeglichen werden kann. Hierdurch läßt sich die höhengerechte
Gleislage während des Vortriebs des Verschubkörpers 4 sicherstellen.
Bezugszeichen
[0021]
- 1
- Gleisanlage
- 2
- Gleis
- 3
- Gleis
- 4
- Verschubkörper
- 5
- Baugrube
- 6
- Hilfsbrückenkonstruktion (Gleis 2)
- 7
- Hilfsbrückenkonstruktion (Gleis 2)
- 8
- Hilfsbrückenkonstruktion (Gleis 3)
- 9
- Hilfsbrückenkonstruktion (Gleis 3)
- 10
- Längsträger
- 11
- Schiene
- 12
- Querträger
- 13
- Randbereich (Baugrube)
- 14
- Auflagerjoch (Gleis 2)
- 15
- Auflagerjoch (Gleis 3)
- 16
- Vertikalträger (Gleis 2)
- 17
- Vertikalträger (Gleis 3)
- 18
- Horizontalaussteifung
- 19 20
- unterer Quersteg (Auflagerjoch)
- 21
- oberer Quersteg (Auflagerjoch)
- 22
- Mittelsteg (Auflagerjoch)
- 23
- Elastomerlager
- 24
- Endträger (Hilfsbrückenkonstruktionen 8)
- 25
- Endträger (Hilfsbrückenkonstruktionen 9)
- 26
- Verschubnocken
27 28 29
1. Verfahren zum Erstellen eines Tunnelbauwerks unter einer bestehenden Gleisanlage (1),
wobei das Tunnelbauwerk mindestens einen vorgefertigten Verschubkörper (4) umfasst,
der unter die mindestens ein Gleis (2, 3) umfassende Gleisanlage (1) verschoben wird,
und wobei im Kreuzungsbereich zwischen Tunnelbauwerk und Gleisanlage (1) mindestens
zwei Vertikalträger (16, 17) zum Abstützen mindestens eines horizontal ausgerichteten
Auflagerjochs (14, 15) installiert werden, wobei das Auflagerjoch (14, 15) als Auflage
für mindestens eine Hilfsbrückenkonstruktion (6 bis 9) zum Abfangen des Gleises (2,
3) dient,
dadurch gekennzeichnet,
- dass nach Installation der Vertikalträger (16, 17), des Auflagerjochs (14, 15) und der
Hilfsbrückenkonstruktionen (6 bis 9) der Boden im Kreuzungsbereich ausgebaut wird;
- dass der Verschubkörper (4) in den Kreuzungsbereich verschoben wird, wobei das Gleis (2,
3) über die Hilfsbrückenkonstruktionen (6 bis 9) und das Auflagerjoch (14, 15) sukzessive
von dem Vertikalträger (16, 17) auf den Verschubkörper (4) umgelagert wird; und
- dass die entlasteten Vertikalträger (16, 17) parallel zum Verschieben des Verschubkörpers
(4) rückgebaut werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertikalträger (16, 17) in Form eines Gründungspfahls realisiert werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertikalträger (16, 17) jeweils durch einen Stahlpfahl gebildet werden, dass
ein Stahlträger als Auflagerjoch (14, 15) verwendet wird und dass der Stahlträger
mit den Stahlpfählen verschweißt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei auf der der Gleisanlage (1) zugewandten
Außenseite des Verschubkörpers (4) mindestens eine stegartige Verschubnocke (26) angeordnet
ist und die Verschubnocke (26) im Wesentlichen parallel zur Gleisachse und senkrecht
zu dem Auflagerjoch (14, 15) orientiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass
beim Verschieben des Verschubkörpers (4) jeweils ein Verschubschlitten zwischen dem
Auflagerjoch (14, 15) und der mit diesem in Kontakt tretenden Verschubnocke (26) angeordnet
wird, wobei der Verschubschlitten so mit dem Auflagerjoch (14, 15) einerseits und
der Verschubnocke (26) andererseits zusammenwirkt, dass der Verschubkörper (4) zwangsfrei
unter dem Auflagerjoch (14, 15) durchgleitet.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Verschubschlitten und dem Auflagerjoch (14, 15) und zwischen dem Verschubschlitten
und der Verschubnocke (26) ein Gleitmittel angeordnet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhenlage des Verschubkörpers (4) während dem Verschieben durch gezielte Anordnung
von Distanzstücken zwischen Auflagerjoch (14, 15) und Verschubschlitten bzw. Verschubschlitten
und Verschubnocke (26) gezielt beeinflusst wird.
1. Method for producing a tunnel construction under an existing platform arrangement
(1), the tunnel construction comprising at least one prefabricated displacement member
(4) which is displaced under the platform arrangement (1) which comprises at least
one platform (2,3), and at least two vertical carriers (16, 17) for supporting at
least one horizontally orientated support yoke (14, 15) being installed in the intersection
region between the tunnel construction and the platform arrangement (1), the support
yoke (14, 15) being used as a support for at least one auxiliary bridge construction
(6 to 9) for supporting the platform (2, 3),
characterised in that
- the earth in the intersection region is removed after installation of the vertical
carriers (16, 17), the support yoke (14, 15) and the auxiliary bridge constructions
(6 to 9) ;
- in that the displacement member (4) is displaced into the intersection region, the platform
(2, 3) being transposed successively from the vertical carrier (16, 17) onto the displacement
member (4) by way of the auxiliary bridge constructions (6 to 9) and the support yoke
(14, 15); and
- in that the unloaded vertical carriers (16, 17) are disassembled in parallel with the displacement
of the displacement member (4).
2. Method according to claim 1, characterised in that the vertical carriers (16, 17) are constructed in the form of a foundation pile.
3. Method according to either claim 1 or claim 2, characterised in that the vertical carriers (16, 17) are each formed by a steel pile, in that a steel carrier is used as the support yoke (14, 15) and in that the steel carrier is welded to the steel piles.
4. Method according to any one of claims 1 to 3, at least one web-like displacement cam
(26) being arranged at the outer side of the displacement member (4) that faces the
platform arrangement (1) and the displacement cam (26) being orientated substantially
parallel with the platform axis and perpendicularly to the support yoke (14, 15),
characterised in that
- a displacement slide is arranged in each case between the support yoke (14, 15)
and the displacement cam (26), which comes into contact therewith, when the displacement
member (4) is displaced, the displacement slide co-operating in such a manner with
the support yoke (14, 15) at one side and the displacement cam (26) at the other side
that the displacement member (4) slides in an unconstrained manner under the support
yoke (14, 15).
5. Method according to claim 4, characterised in that a sliding means is arranged between the displacement slide and the support yoke (14,
15) and between the displacement slide and the displacement cam (26).
6. Method according to either claim 4 or claim 5 characterised in that the vertical position of the displacement member (4) during the displacement is influenced
selectively by selective arrangement of spacers between the support yoke (14, 15)
and the displacement slide or the displacement slide and the displacement cam (26).
1. Procédé d'établissement d'une construction de tunnel sous une voie ferrée (1) existante,
la construction de tunnel comprenant au moins un corps coulissant (4) préfabriqué
qui est déplacé en coulissement sous la voie ferrée (1) comprenant au moins une voie
(2,3) et au moins deux poutres verticales (16,17) étant installées dans la zone de
croisement entre la construction de tunnel et la voie ferrée (1) pour étayer au moins
une arche de pont de support (14,15) orientée horizontalement, l'arche de pont de
support (14,15) servant d'appui pour au moins une construction de pont auxiliaire
(6 à 9) pour étayer la voie (2,3),
caractérisé en ce
- que, après installation des poutres verticales (16,17), de l'arche de pont de support
(16,15) et des constructions de pont auxiliaires (6 à 9), le sol est enlevé dans la
zone de croisement ;
- que le corps coulissant (4) est déplacé en coulissement dans la zone de croisement, la
voie (2,3) étant transposée au-dessus des constructions de pont auxiliaires (6 à 9)
et de l'arche de pont de support (14,15) successivement depuis les poutres verticales
(16,17) sur le corps coulissant (4) ; et
- que les poutres verticales (16,17) déchargées sont rabattues parallèlement au coulissement
du corps coulissant (4).
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que les poutres verticales (16,17) sont réalisées sous forme d'un poteau de fondation.
3. Procédé selon l'une des revendications 1 et 2,
caractérisé en ce que les poutres verticales (16,17) sont formées respectivement par un poteau en acier,
qu'une poutre en acier est utilisée en tant qu'arche de pont de support (14,15) et
que la poutre en acier est soudée aux poteaux en acier.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, au moins une came de coulissement (26)
du type traverse étant disposée sur la face extérieure du corps coulissant (4) tournée
vers la voie ferrée (1) et la came de coulissement (26) étant orientée essentiellement
parallèlement à l'axe de voie et orthogonalement à l'arche de pont de support (14,15),
caractérisé en ce que, lors du coulissement du corps coulissant (4), un chariot de coulissement est disposé
respectivement entre l'arche de pont de support (14,15) et la came de coulissement
(26) entrant en contact avec elle, le chariot de coulissement coopérant avec l'arche
de pont de support (14,15) d'une part et la came de coulissement (26) d'autre part
de telle manière que le corps coulissant (4) glisse sans contrainte sous l'arche de
pont de support (14,15).
5. Procédé selon la revendication de 4,
caractérisé en ce qu'un agent antifriction est disposé entre le chariot de coulissement et l'arche de pont
de support (14,15) et entre le chariot de coulissement et la came de coulissement
(26).
6. Procédé selon l'une des revendications 4 et 5,
caractérisé en ce que la position en hauteur du corps coulissant (4) est influencée de manière appropriée
pendant le coulissement par une disposition appropriée de pièces intercalaires entre
l'arche de pont de support (14,15) et le chariot de coulissement ou respectivement
entre le chariot de coulissement et la came de coulissement (26).