(19)
(11) EP 1 369 354 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.12.2003  Patentblatt  2003/50

(21) Anmeldenummer: 03012972.0

(22) Anmeldetag:  07.06.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 73/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(30) Priorität: 08.06.2002 DE 10225442

(71) Anmelder: Leunisman GmbH Verpackungen mit System
30169 Hannover (DE)

(72) Erfinder:
  • Bestehorn, Hans Christian
    30900 Wedemark (DE)

(74) Vertreter: Junius, Walther, Dr. 
Wolfstrasse 24
30519 Hannover
30519 Hannover (DE)

   


(54) Mit randverstärktem Aufhängeloch versehene Warenverpackung und Verfahren zu ihrer Herstellung


(57) Die Erfindung betrifft eine mit randverstärktem Aufhängeloch versehene Warenverpackung aus Karton, bestehend aus einem Kartonzuschnitt, bei dem die Lochverstärkung aus einer das Loch umgebenden Kunststoffolie besteht. Es ist die Aufgabe der Erfindung, mit einfachen Mitteln eine wirksame Randverstärkung zu schaffen, die ohne besonderen maschinellen Aufwand auf herkömmlichen Maschinen für die Herstellung von Kartonausschnitten zu fertigen ist. Die Erfindung besteht darin, daß sich die Kunststoffolie über den gesamten Randstreifen einschließlich des Ortes des Loches erstreckt und das Loch umgibt. Bei der Herstellung dieser Warenverpackung geht man so vor, daß man auf einen Kartonbogen mehrere Streifen Kunststofffolie aufkaschiert, deren Mittellinien einen Abstand von der Länge der herzustellenden Warenverpackung aufweisen, und aus diesem Kartonbogen die einzelnen Kartonzuschnitte mit ihren Löchern ausstanzt, wobei die Löcher auf den mit Kunststoffstreifen versehenen Folienabschnitten des Kartons liegen. Dadurch erhält man eine Warenverpackung, die sich in ihrem Randbereich durch hohe Festigkeit auszeichnet, so daß ein eingestanztes Loch nicht ausgerissen werden kann, solange dabei nicht die aufkaschierte Kunststoffolie zerrissen wird. Diese läßt sich entsprechend dem Gewicht der verpackten Ware so kräftig auswählen, daß ein Zerreißen der Folie ausgeschlossen ist. Ein Abreißen der Folie vom Karton läßt sich durch die Wahl der Breite der Folie sicher vermeiden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine mit randverstärktem Aufhängeloch versehene Warenverpackung aus Karton, bestehend aus einem Kartonzuschnitt, bei dem die Lochverstärkung aus einer das Loch umgebenden Kunststoffolie besteht und ein Verfahren zu ihrer Herstellung.

[0002] In Blisterverpackungen eingelegte schwere Ware neigt ebenso wie mit Bändern am Kartonzuschnitt befestigte gewichtige Ware dazu, Löcher an dem Kartonausschnitt für das Anhängen an Warenständern auszureißen, so daß die Ware nicht mehr im Verkaufsständer hängend angeboten werden kann.

[0003] Solche Lochverstärkungen sind in mehreren Arten bekannt geworden, teils werden die Kartonzuschnitte länger als eigentlich benötigt hergestellt und dann am Ende umgefaltet, so daß das Loch in einem Abschnitt doppelter Kartonstärke befindlich ist, teils werden aus Kunststoff hergestellte Ringe von der geometrischen Form des Loches am Ort des Loches um dessen Rand geklebt. In jedem Fall muß ein erhöhter maschineller Aufwand getrieben werden, im ersten Fall durch Umkippen und Ankleben des überstehenden Randes, im zweiten Fall durch ein kompliziertes und treffgenaues Aufbringen des Ringes und dessen Festkleben. Der maschinelle Mehraufwand ist im zweiten Fall gravierend, weil die zusätzlich erforderliche Maschine nicht für andere Zwecke einsetzbar ist.

[0004] Die Erfindung vermeidet die Nachteile des Standes der Technik. Es ist die Aufgabe der Erfindung, mit einfachen Mitteln eine wirksame Randverstärkung zu schaffen, die ohne besonderen maschinellen Aufwand auf herkömmlichen Maschinen für die Herstellung von Kartonausschnitten zu fertigen ist.

[0005] Die Erfindung besteht darin, daß sich die Kunststoffolie über den gesamten Randstreifen einschließlich des Ortes des Loches erstreckt und das Loch umgibt.

[0006] Bei der Herstellung dieser Warenverpackung geht man so vor, daß man auf einen Kartonbogen mehrere Streifen Kunststofffolie aufkaschiert, deren Mittellinien einen Abstand von der Länge der herzustellenden Warenverpackung aufweisen, und aus diesem Kartonbogen die einzelnen Kartonzuschnitte mit ihren Löchern ausstanzt, wobei die Löcher auf den mit Kunststoffstreifen versehenen Folienabschnitten des Kartons liegen.

[0007] Dadurch erhält man eine Warenverpackung, die sich in ihrem Randbereich durch hohe Festigkeit auszeichnet, so daß ein eingestanztes Loch nicht ausgerissen werden kann, solange dabei nicht die aufkaschierte Kunststoffolie zerrissen wird. Diese läßt sich entsprechend dem Gewicht der verpackten Ware so kräftig auswählen, daß ein Zerreißen der Folie ausgeschlossen ist. Ein Abreißen der Folie vom Karton läßt sich durch die Wahl der Breite der Folie sicher vermeiden.

[0008] Da die auf den Kartonbogen aufkaschierten Kunststoffolienstreifen Abstand voneinander haben, ist erreicht, daß bei einem Wechsel von Luftfeuchtigkeit und Temperatur sich die Verpakkungen nicht wölben, sondern eben, zumindest in ihrem mittleren Bereich, bleiben.

[0009] Für besonders schwere Ware läßt sich auch hier eine Verdopplung der Materialstärke des Randes des Kartonzuschnittes dadurch erreichen, daß an dem mit dem Loch versehenen Ende des Kartons ein Abschnitt mit einem weiteren Loch umfaltbar hängt, welcher die aufkaschierte Kunststoffolie trägt, und daß dieser Abschnitt umgefaltet ist, wobei zwischen den beiden Abschnitten mit Loch die als Randverstärkung dienende Kunststofffolie in einer Schicht befindlich ist, die mit beiden Abschnitten verklebt oder verschweißt ist.

[0010] Man kann aber auch die als Randverstärkung dienende Kunststoffolie derart breit auf den Karton aufkaschieren, daß die Kunststofffolie über den äußeren Kartonabschnitt hinausreicht, um an dem mit den beiden Löchern versehenen Ende des Kartons beide Abschnitte mit je einem Loch zu überdecken, so daß nach dem Umfalten des äußeren Abschnittes die Löcher übereinander liegen, wobei die Schichten der Kunststoffolie aufeinander liegen und miteinander verklebt oder verschweißt sind.

[0011] Das Wesen der Erfindung ist nachstehend anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig.1
eine Ansicht eines Kartonzuschnittes,
Fig.2
einen Schnitt durch diesen Kartonzuschnitt,
Fig.3
eine Ansicht eines Kartonzuschnittes mit verdoppeltem Rand,
Fig 4
einen Schnitt durch diesen Kartonzuschnitt,
Fig.5
einen Kartonbogen, aus dem die Kartonzuschnitte nach Fig. 1 und 2 ausgestanzt werden,
Fig.6
einen Kartonbogen, aus dem die Kartonzuschnitte nach Fig. 3 und 4 ausgestanzt werden,
Fig.7
ein Beispiel für einen anderen Karton,
Fig.7
ein Beispiel für einen weiteren Karton.


[0012] Der Kartonzuschnitt 1 der Fig. 1 und 2 ist in seinem einen Randbereich 2 mit einer gestrichelt dargestellten Kunststoffolie 3 beschichtet. In diesen Randbereich ist das Loch 4 eingestanzt, welches dem Aufhängen der Warenverpackung an einer Stange eines Warenständers, Regalsystems oder Eurolochregals dient. Da sich die Kunststoffolie 3 über den gesamten Randbereich erstreckt, sitzt sie sehr fest und nicht abreißbar auf dem Kartonzuschnitt 1. Das Loch 4 ist daher nicht ausreißbar, solange die Kunststoffolie nicht zerreißbar ist.

[0013] Im Ausführungsbeispiel der Fig.3 und 4 ist der Kartonzuschnitt 1 an zwei gegenüberliegenden Seiten mit einer Kunststoffolienbeschichtung und mit Löchern 4 versehen.ln diesem Randbereich befindet sich mittig eine Falzung 5, Rillung Ritzung oder Rill-Ritz-Kombination die als Faltlinie dient. Um diese Faltlinie wird der äußere Abschnitt 6 des Randbereiches 2 auf den inneren Abschnitt 7 des Randbereiches 2 gefaltet. Sodann wird die auf den äußeren Abschnitt 6 aufkaschierte Kunststoffolie mit der auf den inneren Abschnitt 7 aufkaschierten Kunststoffolie verschweißt oder verklebt. Dadurch wird eine besonders ausreißfeste Anordnung des Loches 4 erhalten.

[0014] In manchen Fällen wird es ausreichen, wenn lediglich auf dem äußeren Abschnitt 6 eine Kunststoffolie aufkaschiert ist, so daß nach dem Umfalten des Endabschittes 6 zwischen den Abschnitten 6 und 7 die Kunststoffolie 3 nur einschichtig liegt.

[0015] Die Fig.4 und 5 zeigen jeweils einen Kartonbogen zum Ausstanzen der Kartonzuschnitte 1, auf die im Abstand 8 voneinander gestrichelt dargestellte Kunststoffolienstreifen 9 aufkaschiert sind.

[0016] Die Fig.7 und 8 zeigen weitere Beispiele für aus einem Kartonbogen ausstanzbare Kartonzuschnitte 1, welche mit anderen Lochformen und Eckengestaltungen ausgeführt sind. Die auf die Vorder- und/oder Rückseite als Verstärkung aufkaschierten Kunststoffolienstreifen 9 sind auch hier gestrichelt dargestellt.

Liste der Bezugszeichen



[0017] 
1
Kartonzuschnitt
2
Randbereich
3
Kunststoffolie
4
Loch,
5
Falzung
6
äußerer Abschnitt
7
innerer Abschnitt
8
Abstand
9
Kunststoffolienstreifen



Ansprüche

1. Mit randverstärktem Aufhängeloch versehene Warenverpackung, bestehend aus einem Kartonzuschnitt, bei der die Lochverstärkung aus einer das Loch umgebenden Kunststoffolie besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Kunststoffolie über den gesamten Randstreifen einschließlich des Ortes des Loches erstreckt und das Loch umgibt.
 
2. Warenverpackung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem mit dem Loch versehenen Ende des Kartons ein Abschnitt mit einem weiteren Loch umfaltbar hängt und
daß dieser Abschnitt umgefaltet ist,
wobei zwischen den beiden Abschnitten mit Loch eine Kunststoffolie befindlich ist, die mit beiden Abschnitten verklebt oder verschweißt ist.
 
3. Warenverpackung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem mit dem Loch versehenen Ende des Kartons ein Abschnitt mit einem weiteren Loch umfaltbar hängt und
daß dieser Abschnitt umgefaltet ist,
wobei die Schichten der Kunststoffolie aufeinander liegen und miteinander verklebt oder verschweißt sind.
 
4. Warenverpackung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem mit dem Loch versehenen Ende des Kartons ein Abschnitt mit einem weiteren Loch umfaltbar hängt und
daß dieser Abschnitt umgefaltet ist,
wobei die Schichten der Kunststoffolie aufeinander liegen und miteinander verklebt oder verschweißt sind.
 
5. Warenverpackung nach-Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Bedruckung des Kartons sich sowohl über die unkaschierten Teile des Kartons als auch über die kaschierten Teile der Kartonoberfläche erstreckt.
 
6. Verfahren zur Herstellung einer mit einem randverstärktem Aufhängeloch versehene Warenvrpackung, bestehend aus einem Kartonzuschnitt, bei der die Lochverstärkung aus einer das Loch umgebenden Kunststoffolie besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß man auf einen Kartonbogen mehrere Streifen Kunststofffolie aufkaschiert, deren Mittellinien einen Abstand von der Länge der herzustellenden Warenverpackung aufweisen,
und aus diesem Kartonbogen die einzelnen Kartonzuschnitte mit ihren Löchern ausstanzt
wobei die Löcher auf den mit Kunststoffstreifen versehenen Folienabschnitten des Kartons liegen.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Bedruckung nach dem Aufbringen der aufkaschierten Streifen vornimmt.
 
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß man an dem mit dem Loch versehenen Ende des Kartons einen weiteren Abschnitt mit einem weiteren Loch umfaltbar hängen läßt, und daß man dieser Abschnitt umfaltet,
wobei zwischen den beiden Abschnitten mit Loch eine Kunststoffolie befindlich ist, die mit beiden Abschnitten verklebt oder verschweißt ist.
 




Zeichnung