[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtelklebemaschine zur Herstellung von Faltschachteln
aus Zuschnitten, mit
- einer Faltstation, in der die mit einem Klebestreifen versehenen Zuschnitteile gefaltet
werden,
- einer sich anschließenden Überleitstation, die als Fördereinrichtung zumindest zwei
jeweils aus einem oberen und unteren Riemen bestehende Förderriemenpaare und eine
Einrichtung zum Ausschleusen fehlerhafter Faltschachteln aufweist, wobei die Ausschleuseeinrichtung
aus einem in Förderrichtung schneidenden Kreismesser, das am Anfang der Überleitstation
zwischen den beiden Förderriemenpaaren in die Förderebene der Faltschachteln absenkbar
und aus dieser abhebbar gelagert ist, und aus einer an jeder Längsseite der Überleitstation
angeordneten Einrichtung zum seitlichen Herausziehen der beim Längsschnitt abgetrennten
Seitenteile besteht, und
- einer Sammel- und Preßeinrichtung, in der die flachliegend gefalteten Schachteln zum
Abbinden des Klebstoffs gepreßt werden.
[0002] Die Ausschleuseeinrichtung in der Überleitstation dient dazu, als fehlerhaft detektierte
Schachteln vor der Sammel- und Preßeinrichtung auszuschleusen, bevor zu Beginn der
Sammel- und Preßeinrichtung ein Schuppenstrom aus den Schachteln hergestellt wird.
Durch die Überleitstation werden die Schachteln noch einzeln und mit Abstand voneinander
gefördert, so daß eine einzelne Schachtel ohne Beeinträchtigung der vorhergehenden
und nachfolgenden Schachteln herausgezogen werden kann. Fehlerhafte Schachteln sind
Schachteln, die nicht ausreichend beleimt sind, Schachteln, die Faltungsfehler enthalten
oder Schachteln, die bei einer Identitätskontrolle als nicht zu dem Auftrag gehörig
erkannt wurden.
[0003] Eine derartige, gattungsgemäße Ausschleuseeinrichtung zum gesteuerten Aussondern
flacher Gegenstände ist aus der DE 41 29 612 C2 bekannt. Die beschriebene Einrichtung
besitzt eine Markierstation, in der die Faltschachteln automatisch seitlich verschoben
werden. Anschließend werden die Faltschachteln geschuppt übereinander angeordnet und
weiter gefördert. Die Faltschachteln, die von dem Markierer seitlich verschoben wurden,
stehen seitlich über den Schuppenstrom hinaus und werden von einem Drehteller und
den darauf laufenden Rollen erfaßt und aus dem Schuppenstrom herausgerissen, ohne
daß der übrige Schuppenstrom gestört wird.
[0004] In der DE 199 48 017 A1 ist eine Faltschachtelklebemaschine beschrieben, die aus
einer Faltstation, einer sich anschließenden Überleitstation und einer Sammel- und
Preßeinrichtung besteht. Die Überleitstation beinhaltet eine Ausschleuseeinrichtung,
bestehend aus einem Kreismesser zum Zerschneiden der fehlerhaften Faltschachteln und
einer Einrichtung zum Herausziehen der Faltschachtelteile. Das Kreismesser ist am
Anfang der Überleitstation zwischen den beiden Förderriemenpaaren in die Förderebene
der Faltschachteln absenkbar und aus dieser anhebbar gelagert ist. Mittels des Kreismessers
können die Faltschachteln in Förderrichtung getrennt werden. Sie enthält weiterhin
eine an jeder Längsseite der Überleitstation angeordnete Einrichtung zum seitlichen
Herausziehen der beim Längsschnitt abgetrennten Seitenteile. Jeder der Einrichtungen
zum Herausziehen weist einen Bandförderer auf, der von außen durch eine Aussparung
in der oberen Rollenschiene bis in die Nähe des Förderriemens reicht. Die Förderrichtung
jedes Bandförderers verläuft etwa im einen Winkel von 45° geneigt gegen die Förderrichtung
der Riemenpaare nach außen oberhalb eines glatten Tisches, der außen an der Rollenwange
befestigt ist. Die vordere Umlenkrolle des Bandförderers ist mittels einer pneumatischen
Kolben-Zylinder-Einheit heb- und senkbar. Beim Absenken der Umlenkrolle auf ein außen
über die Förderriemen herausragendes Faltschachtelteil zieht das Band das Faltschachtelteil
über den Tisch nach außen und entfernt es aus der Maschine.
[0005] Die bekannten Einrichtungen zum Herausziehen, mit denen eine Faltschachtel zwischen
den Förderriemenpaaren nach einer Seite herausgezogen wird, sind beim Einsatz von
Andruckrollen bei großen Schachtelbreiten nicht einsetzbar oder können als Bandförderer
nur ungenügend große Kräfte auf die Faltschachteln ausüben.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Faltschachtelklebemaschine
in der Weise zu verbessern, daß als fehlerhaft erkannte Faltschachteln sicher erfasst
und mit hoher Geschwindigkeit ausgeschleust werden können.
[0007] Diese Aufgabe wird entsprechend dem Patentanspruch 1 dadurch gelöst, daß die Einrichtung
zum seitlichen Herausziehen der abgetrennten Seitenteile folgende Elemente enthält:
einen permanent mit hoher Geschwindigkeit umlaufenden, ebenen Drehteller, der von
einem Elektromotor angetrieben wird und der unmittelbar neben den Förderriemen angeordnet
ist, und mindestens zwei Andruckscheiben, die in Laufrichtung hinter der Mitte und
am äußeren Rand des Drehtellers hintereinander angeordnet sind. Durch die Anordnung
eines Kreismessers am Anfang der Überleitstation und der Einrichtung zum seitlichen
Herausziehen mittels eines Drehtellers in der Mitte der Überleitstation ist nunmehr
die Möglichkeit geschaffen, die geteilten Faltschachteln sicher zu erfassen und mit
hoher Geschwindigkeit zwischen den Riemenpaaren herauszuziehen.
[0008] Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung nach Patentanspruch 2, bei der die
Andruckscheiben als flache Zahnräder ausgeführt sind, wird die Sicherheit des Erfassens
der Faltschachtelteile noch einmal erhöht. Der Einsatz einer verzahnten Scheibe bietet
weiterhin den Vorteil, daß ein Formschluß zwischen den Zahnscheiben und den Faltschachtelteilen
erzeugt wird. Über den Formschluß werden die Faltschachtelteile in eine Richtung gezwungen.
Durch die Einstellung des Abstands zwischen dem Drehteller und den flachen Zahnrädern
kann der Formschluß individuell an die jeweilige Dicke der Faltschachtelwerkstoffe
angepaßt und somit die Zugkraft beim Herausziehen der Faltschachtelteile beeinflußt
werden. Die über den Formschluß der flachen Zahnräder erzeugte Zugkraft ist dabei
aber stets größer als der Kraftschluß zwischen den Förderriemenpaaren.
[0009] In den Zeichnungen ist eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Überleitstation
dargestellt.
[0010] Figur 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht die einzelnen Stationen einer
Faltschachtelklebemaschine.
[0011] Figur 2 zeigt in einer perspektivischen Darstellung einen Teil der Überleitstation
mit einer zugehörigen Ausschleuseeinrichtung.
[0012] Figur 3 zeigt in einer Detaildarstellung die Einrichtung zum seitlichen Herausziehen
der abgetrennten Seitenteile.
[0013] In Förderrichtung (von rechts nach links) beginnt die Faltschachtelmaschine mit einem
Einleger 1, der die zu verarbeitenden Zuschnitte mit hoher Geschwindigkeit von einem
Stapel nacheinander abzieht und einzeln den nachfolgenden Bearbeitungsstationen zuführt.
Auf den Einleger 1 folgt ein Vorbrecher 2, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel
zweistufig ausgebildet ist. Der Vorbrecher 2 enthält Faltelemente, um Faltlappen vor-
und zurückzufalten, damit die entsprechenden Längsrillinien durch Knicken um 180°
weich und geschmeidig gemacht werden. Die zweistufige Ausführungsform ermöglicht es,
mehr Längs- und Querrillen zu brechen und zusätzliche Faltungen durchzuführen. Bei
bestimmten Faltschachtelformen werden auch bereits innerhalb des Vorbrechers zwei
Klebstoffauftragwerke angeordnet, um zusätzliche Klebestreifen in Längsrichtung aufzutragen.
Auf den Vorbrecher 2 folgt als nächste Bearbeitungsstation die Faltstation 3, an deren
Anfang ein Auftragwerk 4 für Klebstoff, üblicherweise für Leim, angeordnet ist. Das
Klebstoffauftragwerk 4 enthält Leimdüsen oder Leimscheiben, von denen der Klebstoff
streifenförmig auf die Zuschnitte aufgebracht wird. Bevor die mit dem Klebestreifen
versehenen Faltlappen von Faltelementen gefaltet werden, erfolgt eine Kontrolle des
aufgetragenen Klebestreifens. Dazu wird der Klebestreifen mit einem sogenannten Leimladekontrollgerät
berührungslos abgetastet. Falls der Klebestreifen nicht die geforderte Qualität aufweist,
wird die Schachtel der zentralen Steuereinheit als fehlerhaft gemeldet.
[0014] Am Ende Faltstation 3 werden die Faltschachteln auf Faltungsfehler geprüft. Dazu
sind in diesem Bereich Fotozellen angeordnet, von denen die Faltschachtellänge abgetastet
wird. Entspricht die Länge der Faltschachteln nicht dem vorgegebenen Format, beispielsweise
weil ein Lappen nicht ordnungsgemäß gefaltet wurde, so wird auch diese Schachtel der
zentralen Steuereinheit der Faltschachtelklebemaschine als fehlerhaft gemeldet.
[0015] Unmittelbar an die Faltstation 3 schließt sich die Überleitstation 5 an, die in Figur
2 vergrößert dargestellt ist. Die Überleitstation hat die primäre Aufgabe, die gefalteten,
mit noch nicht abgebundenen Klebenähten versehenen Faltschachteln in allen Teilen
ausgerichtet der nachfolgenden Sammel- und Preßeinrichtung 6 zuzuführen. Beim Übergang
von der Überleitstation 5 zur Sammel- und Preßeinrichtung 6 wird ein Schuppenstrom
aus den gefalteten Schachteln 12 hergestellt. Die Sammel- und Preßeinrichtung 6 weist
Preßbänder auf, mittels derer die Klebenähte unter Druck gehalten werden, bis der
Klebstoff sicher abgebunden ist.
[0016] Die Überleitstation 5 in Figur 2 enthält als Fördereinrichtung für die Faltschachteln
zwei sich parallel mit Abstand voneinander in Förderrichtung erstreckende Riemenpaare
7, 8, die jeweils aus einem unteren Riemen 7 und einem oberen Riemen 8 bestehen. Die
gefalteten Zuschnitte werden zwischen den oberen Drums der unteren Riemen 7 und den
unteren Drums der oberen Riemen 8 mit Abstand voneinander gefördert, wobei die oberen
Riemen 8 die umgelegten Seitenlappen der Zuschnitte niederhalten. Die Förderriemenpaare
7, 8 müssen zur Anpassung auf verschiedene Zuschnittsbreiten quer positionierbar sein.
Dazu ist jeder der unteren Förderriemen 7 an einer sich in Förderrichtung erstreckenden
Rollenwange 9 gelagert, die mittels einer Verstellspindel quer positionierbar im Maschinenrahmen
aufgehängt ist. Entsprechend ist jeder obere Förderriemen 8 an seiner sogenannten
Rollenschiene 10 gelagert, die jeweils synchron mit-der zugeordneten Rollenwange 9
quer geschoben werden, um die gewünschte Arbeitsposition der Riemen 7, 8 einzustellen.
Die Riemen 7, 8 werden von dem zentralen Antrieb der Faltschachtelklebemaschine angetrieben.
[0017] Die Ausschleuseeinrichtung in der Überleitstation 5 besteht aus einem Kreismesser
13 zum Trennen der Faltschachteln 12, einer Schwenkvorrichtung 30 zum Einschwenken
von Leitblechen 28 in die Bewegungsbahn der Faltschachteln 12 und einer Einrichtung
zum seitlichen Herausziehen 11 der Faltschachtelteile 12.1, 12.3.
[0018] Am Anfang der Überleitstation 5 ist zwischen den beiden Förderriemenpaaren 7, 8 zumindest
ein in Förderrichtung schneidendes Kreismesser 13 angeordnet. Das Kreismesser 13 ist
im Gestell der Überleitstation 5 heb- und senkbar so gelagert, daß es zum Schneiden
in die Förderebene der Schachteln 12 absenkbar und zur Inaktivierung aus der Förderebene
abhebbar ist.
[0019] Bevorzugt werden zwei identisch aufgebaute Kreismesser 13 jeweils innen neben einem
Förderriemenpaar 7, 8 angeordnet, von denen eine fehlerhafte Schachtel 12 in drei
Teile 12.1, 12.2 und 12.3 aufgeteilt wird.
[0020] Bevorzugt sind die Kreismesser 13 frei drehbar in einem Schutzgehäuse 14 gelagerte
Kreismesser, die zum Schneiden gegen eine Gegenrolle 15 nach unten bewegt werden.
[0021] Jede Gegenrolle 15 reicht von unten umfänglich bis in die Höhe des oberen, fördernden
Drums des unteren Förderriemens 7 und stützt so eine Schachtel 12 beim Schneiden von
unten ab. Dabei wird das Kreismesser soweit nach unten bewegt, daß sich seine Schneide
unterhalb der Oberfläche der Gegendruckrolle befindet, so daß ein Scherenschnitt erzeugt
wird. Hierdurch wird erreicht, daß die Faltschachteln 12 vollständig getrennt werden.
Es ist ebenfalls vorstellbar, anstelle der Gegenrolle ein Topfmesser anzuordnen, um
die Scherkraft der Schneideinheit 13, 15 auf unterschiedliche Faltschachtelmaterialien
einstellen zu können.
[0022] In Förderrichtung ist mit Abstand hinter den Kreismessern 13 an jeder Längsseite
der Überleitstation eine Einrichtung 11 zum seitlichen Herausziehen der beim Längsschnitt
abgetrennten Seitenteile 12.1, 12.3 aus der Maschine angeordnet. Jede der Zieheinrichtungen
11 enthält einen permanent mit hoher Geschwindigkeit umlaufenden, ebenen Drehteller
16, der von einem Elektromotor 17 angetrieben wird und der unmittelbar außen neben
den Förderriemenpaaren 7, 8 angeordnet ist. Der Drehteller 16 der Zieheinrichtung
11 ist dabei aus Metall oder Kunststoff gefertigt. Er kann aber auch aus Metall bestehen
und einen Kunststoffüberzug tragen. Es ist ebenso vorstellbar, auf einen Metallteller
eine Beschichtung aufzubringen, wie zum Beispiel eine molybdänhaltige Legierung.
Weiterhin enthält die Zieheinrichtung 11 mindestens zwei Andruckscheiben 18, 19, die
in Laufrichtung 20 hinter der Mitte und am äußeren Rand des Drehtellers 21 hintereinander
angeordnet sind. Der Winkel zwischen den Andruckscheiben 18, 19 und den Förderriemenpaaren
7, 8 ist über ein Drehgelenk 22 in der Haltevorrichtung der Andruckscheiben 18, 19
einstellbar. Die in Förderrichtung erste Andruckscheibe 18 ist in einem spitzen Winkel
geneigt gegen die Förderrichtung der Riemenpaare 7, 8 nach außen ausgerichtet. Die
in Laufrichtung 20 zweite Andruckscheibe 19 ist in einem größeren Winkel, von etwas
45° zur Förderrichtung der Riemenpaare 7, 8 eingestellt. Die Andruckscheiben 18, 19
sind frei drehbar und beweglich gelagert. Dabei kann der Abstand zwischen dem Drehteller
16 und den Andruckscheiben 18, 19 mittels eines winkelförmigen Hebels 23 und einer
dazugehörigen Justierschraube 24 eingestellt werden, wobei die Andruckscheiben 18,
19 nicht auf dem Drehteller 16 aufliegen. Über einen Anschlag 25 wird der zweiseitige
Hebel 26 zur Aufnahme der frei drehbar gelagerten Andruckscheiben 18, 19 parallel
über dem Drehteller 16 gehalten. Der benötigte Gegendruck zum Anschlag 25 wird über
ein Federelement 27 erzeugt.
[0023] In Laufrichtung 20 hinter den Kreismessern 13 und vor der Zieheinrichtung 11 sind
jeweils innen neben den Förderriemenpaaren 7, 8 Leitbleche 28 angeordnet, die in die
Bewegungsbahn der abgetrennten Seitenteile 12.1, 12.3 hineinschwenkbar sind, wie in
Figur 2 dargestellt. Die Leitbleche 28 sind über einen Pneumatikzylinder 29 angetrieben
und schwenken gegen die Laufrichtung 20 in die Bewegungsbahn der Faltschachteln 12.
Die Leitbleche reichen nach unten über die Förderebene hinaus und verlaufen in Förderrichtung
20 schräg nach außen. Die Leitbleche bewirken einen Stoß gegen die Schneidkante der
Faltschachtelteile 12.1, 12.3 in Richtung nach außen, so daß die Faltschachtelteile
12.1, 12.3 in den Eingriffsbereich der Zieheinrichtung 11 gelangen. Die Leitbleche
28 werden nach dem Ausschleusen eines Faltschachtelteils 12.1, 12.3 wieder aus der
Bewegungsbahn der Faltschachteln 12 in Laufrichtung 20 herausgeschwenkt.
[0024] In Figur 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform einer Überleitstation mit zwei Messern
14, zwei Schwenkvorrichtungen 30 zum Einschwenken der Leitbleche 28 und zwei Zieheinrichtungen
11 dargestellt. Wird eine Faltschachtel 12 als fehlerhaft detektiert, so ermittelt
die zentrale Steuereinheit der Faltschachtelklebemaschine den Zeitpunkt, zu dem diese
Faltschachtel 12 in die Überleitstation 5 einläuft. Nachdem die vorhergehende fehlerfreie
Faltschachtel die Kreismesser 13 passiert hat, werden die Kreismesser 13 abgesenkt
und zerschneiden beim Durchlauf die Faltschachtel 12 in drei Teile 12.1, 12.2 und
12.3. Falls eine fehlerfreie Faltschachtel folgt, werden die Kreismesser 13 unmittelbar
nach dem Durchlauf der Faltschachtel 12 wieder in ihre inaktive Position über die
Förderebene hinaus nach oben angehoben. Durch das Absenken des Kreismessers 13 über
den Durchmesser der Gegenrolle 15 hinaus ist gewährleistet, daß die Faltschachteln
12 vollständig getrennt werden. Entsprechend verzögert werden anschließend die beiden
Schwenkvorrichtungen 30 aktiviert und die Leitbleche 28 in die Bewegungsbahn der Faltschachtelteile
12.1, 12.3 hineingeschwenkt. Über die Leitbleche 28 erhalten die Faltschachtelteile
12.1, 12.3 einen Impuls nach außen, so daß sie in den Eingriffsbereich der Zieheinrichtung
11 gelangen. Die Faltschachtelteile 12.1, 12.3 werden vom Drehteller 16 der Zieheinrichtung
11 erfaßt.
[0025] Die Faltschachtelteile 12.1, 12.3 werden zwischen den Andruckscheiben 18, 19 und
dem Drehteller 16 eingeklemmt und formschlüssig erfasst. Dabei verhindert der Anschlag
25 ein Kippen der an den Enden des zweiseitigen Hebels beweglich gelagerten Andruckscheiben
18, 19. Während das Faltschachtelteil 12.1, 12.3 unter die erste Andruckscheibe 18
gelangt, wird ein Moment auf den zweiseitigen Hebel 26 ausgeübt und das Moment würde
die zweite Andruckscheibe 19 auf den Drehteller 16 drücken. Der Anschlag 25 verhindert
aber ein Kippen des zweiseitigen Hebels 26, so daß lediglich die Andruckscheibe 18
mit der Kraft der Feder 27 gegen das Faltschachtelteil 12.1, 12.3 wirkt. Auch der
weitere Eingriff der zweiten Andruckscheibe 19 kann kein Kippen des Tragarms 26 hervorrufen,
da der Anschlag 25 einem Kippen entgegenwirkt. Während des Herausziehens der Faltschachtelteile
12.1, 12.3 wirken die verzahnten Andruckscheiben 18, 19 formschlüssig auf die Faltschachtelteile
12.1, 12.3. Ein Verrutschen oder Verschieben der Faltschachtelteile 12.1, 12.3 zwischen
den Andruckscheiben 18, 19 und dem Drehteller 16 ist somit ausgeschlossen. Die Faltschachtelteile
12.1, 12.3 können somit sicher erfaßt und über die einstellbare Geschwindigkeit des
Drehtellers 16 definiert ausgeschleust werden. Das Ausschleusen kann einerseits über
die Drehzahl des Drehtellers 16 in der Geschwindigkeit und über die Anzahl der Andruckscheiben
18, 19 im Winkel variiert und eingestellt werden. So ist es vorstellbar, auch mehr
als zwei Andruckscheiben 18, 19 auf dem Drehteller 16 anzuordnen, um so die Richtung
der Ausschleusung der Faltschachtelteile 12.1, 12.3 zu beeinflussen.
1. Faltschachtelklebemaschine zur Herstellung von Faltschachteln (12) aus Zuschnitten,
mit
- einer Faltstation (3), in der die mit einem Klebestreifen versehenen Zuschnitteile
gefaltet werden,
- einer sich anschließenden Überleitstation (5), die als Fördereinrichtung zumindest
zwei jeweils aus einem oberen und unteren Riemen bestehenden Förderriemenpaar (7,
8) und eine Einrichtung zum Ausschleusen fehlerhafter Faltschachteln (12) aufweist,
wobei die Ausschleuseeinrichtung aus einem in Förderrichtung (20) schneidenden Kreismesser
(13), das am Anfang der Überleitstation (5) zwischen den beiden Förderriemenpaaren
(7, 8) in die Förderebene der Faltschachteln (12) absenkbar und aus dieser abhebbar
gelagert ist, und aus einer an jeder Längsseite der Überleitstation (5) angeordneten
Einrichtung zum seitlichen Herausziehen (11) der beim Längsschnitt abgetrennten Seitenteile
(12.1, 12.3) besteht, und
- einer Sammel- und Preßeinrichtung (6), in der die flachliegend gefalteten Schachteln
(12) zum Abbinden des Klebstoffs gepreßt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (11) zum seitlichen Herausziehen der abgetrennten Seitenteile (12.1,
12.3) folgende Elemente enthält:
- einen permanent mit hoher Geschwindigkeit umlaufenden, ebenen Drehteller (16), der
von einem Elektromotor (17) angetrieben wird und der außen unmittelbar neben einem
Förderriemenpaar (7, 8) angeordnet ist, und
- mindestens zwei Andruckscheiben (18, 19), die in Laufrichtung (20) hinter der Mitte
und am äußeren Rand des Drehtellers (16) hintereinander angeordnet sind.
2. Faltschachtelklebemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckscheiben (18, 19) mit einer Verzahnung, in Form von Zahnrädern, versehen
sind.
3. Faltschachtelklebemaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckscheiben (18, 19) an den Enden eines zweiseitigen Hebels (26) frei drehbar
gelagert sind und der zweiseitige Hebel mittig kippbar befestigt ist.
4. Faltschachtelklebemaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen Drehteller (16) und Andruckscheiben (18, 19) über einen Anschlag
(25) eingestellt wird.
5. Faltschachtelklebemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Kreismesser (13) jeweils innen neben den Förderriemenpaaren (7, 8) angeordnet
sind.
6. Faltschachtelklebemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreismesser (13) frei drehbar gelagert sind.
7. Faltschachtelklebemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreismesser (13) in einem Gehäuse (14) heb- und senkbar gelagert sind, das an
einer seitlichen Rollenschiene (10) der Überleitstation (5) befestigt ist.
8. Faltschachtelklebemaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (14) höhenverstellbar und/oder über die Rollenschiene (10) nach außen
schwenkbar ist.
9. Faltschachtelklebemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kreismesser (13) zum Schneiden gegen eine Gegenrolle (15) oder ein Topfmesser
nach unten bewegt wird, so daß ein Scherenschnitt erzeugt wird.
10. Faltschachtelklebemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils innen neben den Förderriemenpaaren (7, 8) Leitbleche (28) angeordnet sind,
die in die Bewegungsbahn der abgetrennten Seitenteile (12.1, 12.3) hineinschwenkbar
und in Laufrichtung (20) schräg nach außen ausgerichtet sind.