[0001] Die Erfindung betrifft ein Verkleidungsblech für die Verkleidung von Gebäuden, wobei
in das Verkleidungsblech Wellen eingeformt sind. Die Erfindung betrifft des weiteren
ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Verkleidungsblechs, bei dem in ein Rohblech
Wellen eingeformt werden.
[0002] Für die Verkleidung und Abdeckung von Wänden und Decken werden profilierte dünne
Verkleidungsbleche aus Metall, beispielsweise aus Stahl, Zink, Kupfer oder Aluminium,
oder auch Kunststoff verwendet. Zum Zwecke der Versteifung, aber auch aus ästhetischen
Gründen weisen sie sich parallel erstreckende Wellen auf, die unmittelbar aneinandergrenzen,
aber auch Abstand zueinander haben können. Die Wellen können verschiedenste Querschnitte,
beispielsweise dreiecks-, trapez- oder sinusförmigen Querschnitt haben. Derartige
Verkleidungsbleche können so angebracht werden, daß sich die Wellen senkrecht oder
horizontal erstrecken (vgl. DE-U-200 16 964).
[0003] Die bekannten Verkleidungsbleche werden aus einfachen Rohblechen bestimmter Dicke
hergestellt, in die dann die Wellen meist mittels Rollformen eingeformt werden, so
daß ein dreidimensionales vorgeformtes Blech entsteht. Solche Verkleidungsbleche sind
vornehmlich für die Verkleidung von Gebäudeaußenflächen bestimmt, da sie neben der
Aufgabe, ästhetisch zu wirken, auch einen Witterungsschutz insbesondere vor Wasser
bilden sollen. Zur Verkleidung der Wände und Decken in Innenbereichen von Gebäuden
ist diese Schutzfunktion nicht erforderlich. Vielmehr gilt es dort, die rohen Wände
und Decken und die teilweise an ihnen befestigten Leitungen und Geräte so abzudecken,
daß sie optisch kaum oder gar nicht mehr sichtbar sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verkleidungsblech der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß es sich für die Verkleidung von Wänden und Decken im Innen-
und Außenbereich von Gebäuden eignet. Ein zweiter Teil der Aufgabe besteht darin,
ein für die Herstellung eines solchen Verkleidungsbleches geeignetes Verfahren bereitzustellen.
[0005] Die erste Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Verkleidungsblech
aus Streckmetall besteht. Unter einem Streckmetall wird ein aus einem Rohblech gezogenes
Maschenwerk verstanden, bei dessen Herstellung das Rohblech mit regelmäßig zueinander
versetzten Einschnitten versehen und das Rohblech quer zu den Einschnitten auseinandergezogen
wird. Hierdurch entsteht eine Art Gitterwerk mit z.B. rombischen Öffnungen als Maschen.
[0006] Streckmetall ist seit langer Zeit bekannt und wird im Baugewerbe zu verschiedenen
Zwecken verwendet. Das Besondere der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß das
Streckmetall wie eine Art Wellblech verformt ist und sich damit in besonderer Weise
als Verkleidungsblech insbesondere für die Verkleidung von innen liegenden Wänden
und Decken eignet. Es zeichnet sich aufgrund der offenen Maschen gegenüber den im
Stand der Technik bekannten Verkleidungsblechen durch geringes Gewicht und geringen
Materialeinsatz aus. Dabei ist von Vorteil, daß sich das erfindungsgemäße Verkleidungsblech
auch nachträglich in seiner flächenmäßigen Erstreckung durch Ziehen oder Drükken verändern
läßt, d.h. es kann an die maßlichen Verhältnisse vor Ort, z.B. an der Baustelle, angepaßt
werden. Das Ziehen und Drücken kann sowohl in als auch quer zur Streckrichtung und
sogar diagonal zur Streckrichtung erfolgen. Es brauchen also keine hohen Anforderungen
an die Maßgenauigkeit des Verkleidungsblechs gestellt werden.
[0007] Ein weiterer Vorteil besteht in der Struktur des erfindungsgemäßen Verkleidungsblechs.
Die Struktur ist wegen ihrer Lebhaftigkeit optisch ansprechend, was noch dadurch unterstützt
wird, daß sich die Maschenöffnungen aufgrund der räumlich vor- und zurückspringenden
Wellen unterschiedlich darstellen. Trotz der Offenheit der Maschen verbergen sie die
zu verkleidende Wand und alle an ihr befestigten Gegenstände sehr gut. Die Struktur
ist so auffällig, daß das Dahinterliegende praktisch nicht erkannt werden kann. Dies
schließt jedoch nicht aus, daß das erfindungsgemäße Verkleidungsblech auch zur Verkleidung
von Außenwänden herangezogen wird, und zwar nicht nur aus optischen Gründen, sondern
auch zur Beschattung und/oder als Wind- und Regenschutz.
[0008] Die räumlich in das Streckmetall eingeformten Wellen können verschiedenste Querschnittsformen
haben, beispielsweise Rechteck-, Trapez-, Dreiecks- oder Sinusform. Dabei können die
Wellen einerseits in Streckrichtung des Streckmetalls, andererseits aber auch quer
dazu verlaufen, wodurch unterschiedliche optische Effekte erzielt werden können, beispielsweise
in dem einen Fall eine stärkere Horizontal- und in dem anderen Fall eine stärke Vertikalbetonung.
[0009] Die Wellen können unmittelbar aneinander anschließen oder sich überschneiden, so
daß im wesentlichen ein symmetrischer Querschnitt entsteht. Es ist aber auch die Möglichkeit
gegeben, daß zumindest ein Teil der Wellen durch Flachstreifen beabstandet sind, die
sich in der Ebene des Verkleidungsblechs erstrecken und somit die Wellen voneinander
trennen.
[0010] Die Struktur des Streckmetalls an sich kann noch dadurch beeinflußt werden, daß das
Streckmetall glattgewalzt ausgebildet ist.
[0011] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß das Verkleidungsblech
auf einer Seite mit einer Beschichtung, beispielsweise aus einem textilen Flächengebilde,
wie einem Gewebe, Gewirke, Fadengelege oder Vlies, oder aus einer geschlossenen oder
porösen oder gelochten Folie, versehen ist. Ein solches Verkleidungsblech ist für
den Außenbereich geeignet, weil es eine noch bessere Schutzfunktion insbesondere gegen
Regen und Wind hat, kann aber auch im Innenbereich eingesetzt werden, beispielsweise
um den Sichtschutz noch weiter zu verbessern und bei Verwendung als Deckenverkleidung
einen Rieselschutz zu bieten.
[0012] Die zweite Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Rohblech zu einem
Streckmetall verformt wird, bevor die Wellen eingeformt werden. Das Einformen der
Wellen kann dabei durch Rollformen, Prägen, Pressen und/oder Biegen erfolgen. Soweit
die Einformung durch Prägen geschieht, hat sich das Querprägen mittels Walzen bewährt.
[0013] Das Streckmetall kann vor dem Einformen der Wellen eben gerichtet oder plattgewalzt
werden. Es versteht sich, daß das Verkleidungsblech auch trotz der eingeformten Wellen
um eine zu den Wellen parallele Achse gebogen werden kann, wobei dies auch durch plastische
Verformung durchführbar ist, so daß das fertige Verkleidungsblech in spannungslosem
Zustand gebogen ist. Die Verformbarkeit des erfindungsgemäßen Verkleidungsblechs erlaubt
es darüber hinaus, es zum einem Coil mit zur Achse des Coils parallelen Wellen aufzurollen
und in dieser Form platzsparend zu transportieren.
[0014] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher veranschaulicht.
Es zeigen:
- Figur 1
- die Schrägansicht eines ersten Verkleidungsblechs aus Streckmetall;
- Figur 2
- eine Schrägansicht eines zweiten Verkleidungsblechs aus Streckmetall und
- Figuren 3 bis 8
- Querschnitte von Verkleidungsblechen mit verschiedenen Wellenformen.
[0015] Das in Figur 1 dargestellte Verkleidungsblech 1 weist drei nach oben gerichtete Wellen
- beispielhaft mit 2 bezeichnet - und drei nach unten gehende Wellen - beispielhaft
mit 3 bezeichnet - auf, die durch Prägeformen in das Verkleidungsblech 1 eingeformt
sind. Die Wellen 2, 3 haben trapezförmigen Querschnitt und gehen unmittelbar ineinander
über. Sie verlaufen parallel zueinander in horizontaler Richtung. Figur 3 zeigt einen
Vertikalschnitt durch das Verkleidungsblech 1. Aus ihm wird die Symmetrie der Wellenform
deutlich.
[0016] Das Verkleidungsblech 1 ist aus einem Streckmetall 4 hergestellt, dessen Struktur
in der zugehörigen Ausschnittvergrößerung dargestellt ist. Das Streckmetall 4 weist
rombische Maschenöffnungen - beispielhaft mit 5 bezeichnet - auf, die dadurch entstanden
sind, daß in das zunächst geschlossene Rohblech für jede Maschenöffnung 5 Einschnitte
in das Rohblech eingestanzt worden sind und das Rohblech dann in dieser Ansicht vertikal
gestreckt worden ist, so daß sich die Einschnitte zu den Maschenöffnungen 5 geöffnet
haben. Bei dem Verkleidungsblech 1 verlaufen die langen Achsen der Maschenöffnungen
5 waagerecht, d.h. die Wellen 2, 3 erstrecken sich quer zur Streckrichtung des Streckmetalls
4. Die Wellen 2, 3 sind nach Herstellung des Streckmetalls 4 eingeformt worden.
[0017] In Figur 2 ist ein Verkleidungsblech 11 in derselben Weise dargestellt wie das Verkleidungsblech
1 in Figur 1. Es ist genauso verformt wie das Verkleidungsblech 1, d.h. es hat nach
oben vorstehende Wellen - beispielhaft mit 12 bezeichnet - und zwischen diesen nach
unten vorstehende Wellen - beispielhaft mit 13 bezeichnet -, wobei die Wellen 12,
13 die gleiche Querschnittsform haben wie bei dem Verkleidungsblech 1 gemäß Figur
1, d.h. eine Wellenform, wie sie sich aus Figur 3 ergibt. In diesem Fall sind die
Wellen 12, 13 rollgeformt.
[0018] Wie die zugehörige Ausschnittsvergrößerung zeigt, besteht auch dieses Verkleidungsblech
11 aus Streckmetall 14, nur mit dem Unterschied, daß dessen Maschenöffnungen - beispielhaft
mit 15 bezeichnet - sich mit ihren längeren Achsen quer zu den Wellen 12, 13 erstrecken.
Die Wellen 12, 13 verlaufen also in Streckrichtung des Streckmetalls 14.
[0019] Es versteht sich, daß neben diesen beiden in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen
auch solche in Frage kommen, bei denen die Wellen schräg zur Streckrichtung eingeformt
sind.
[0020] Die Figuren 4 bis 8 zeigen abweichende Querschnittsformen von Verkleidungsblechen.
Bei dem Verkleidungsblech 21 gemäß Figur 4 sind die Wellen 22, 23 ebenfalls trapezförmig.
Ihre Höhe ist jedoch gegenüber der Ausführungsform gemäß Figur 3 geringer. Außerdem
sind die Wellen 22 länger als die Wellen 23.
[0021] Bei dem Verkleidungsblech 31 gemäß Figur 5 haben die Wellen 32, 33 unsymmetrische
Trapezformen. Dabei sind die oberen Wellen 32 ebenfalls länger als die unteren Wellen
33.
[0022] Das Verkleidungsblech 41 gemäß Figur 6 hat nur nach einer Seite vorstehende Wellen
42 dreieckförmigen Querschnitts. Die Wellen 42 sind durch dazwischen verlaufende,
flache Streifen 43 beabstandet.
[0023] Das Verkleidungsblech 51 gemäß Figur 7 hat zick-zackförmigen Querschnitt mit dreiecksförmigen
Wellen 52, 53, die ineinander übergehen.
[0024] Das Verkleidungsblech 61 hat die klassische sinusförmige Wellblechform mit Wellen
62, 63.
1. Verkleidungsblech (1, 11, 21, 31, 41, 51, 61) für die Verkleidung von Gebäuden, wobei
in das Verkleidungsblech (1, 11, 21, 31, 41, 51, 61) sich parallel erstreckende Wellen
(2, 3, 12, 13, 22, 23, 32, 33, 42, 52, 53, 62, 63) eingeformt sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Verkleidungsblech (1, 11, 21, 31, 41, 51, 61) aus Streckmetall (4, 14) besteht.
2. Verkleidungsblech nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (2, 3, 12, 13, 22, 23, 32, 33, 42, 52, 53, 62, 63) im Querschnitt Rechteck-,
Trapez-, Dreiecks- oder Sinusform haben.
3. Verkleidungsblech nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (12, 13) in Streckrichtung verlaufen.
4. Verkleidungsblech nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (2, 3) quer zur Streckrichtung verlaufen.
5. Verkleidungsblech nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (2, 3, 12, 13, 22, 23, 32, 33, 52, 53, 62, 63) unmittelbar aneinanderschließen.
7. Verkleidungsblech nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Wellen (42) durch Flachstreifen (43) beabstandet sind, die
sich in der Ebene des Verkleidungsblechs (41) erstrecken.
8. Verkleidungsblech nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Streckmetall (4, 14) selbst glattgewalzt ist.
9. Verkleidungsblech nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verkleidungsblech auf einer Seite mit einer Beschichtung versehen ist.
10. Verkleidungsblech nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung als textiles Flächengebilde oder als Folie ausgebildet ist.
11. Verfahren zur Herstellung von Verkleidungsblechen (1, 11, 21, 31, 41, 51, 61) nach
einem der Ansprüche 1 bis 10, bei dem in ein Rohblech sich parallel in einer Richtung
erstreckende Wellen (2, 3, 12, 13, 22, 23, 32, 33, 42, 52, 53, 61, 62) eingeformt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohblech zu einem Streckmetall (4, 14) verformt wird, bevor die Wellen (2, 3,
12, 13, 22, 23, 32, 33, 42, 52, 53, 62, 63) eingeformt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (2, 3, 12, 13, 22, 23, 32, 33, 42, 52, 53, 62, 63) durch Rollformen oder
durch Prägen, Pressen und/oder Biegen eingeformt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (2, 3, 12, 13, 22, 23, 32, 33, 42, 52, 53, 62, 63) durch Querprägen mittels
Walzen eingeformt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (12, 13) in Streckrichtung des Streckmetalls (14) eingeformt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen (2, 3) quer zur Streckrichtung des Streckmetalls (4) eingeformt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Streckmetall (4, 14) vor dem Einformen der Wellen (2, 3, 12, 13, 22, 23, 32,
33, 42, 52, 53, 62, 63) eben gerichtet oder plattgewalzt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine Seite des Verkleidungsblechs eine Beschichtung aufgebracht wird.