[0001] Die Erfindung betrifft ein Leitrad für Ventilatoren, insbesondere von Luftkühlem,
das abstromseitig des Ventilatorlaufrades in geringem Abstand einen mit dem Ventilatorlaufrad
axial fluchtenden, stationären Leitschaufelkranz aufweist, dessen Schaufeln so gekrümmt
sind, dass sie die aus dem Laufrad austretenden Luftstrahl bündeln.
[0002] Derartige Leiträder sind insbesondere aus dem DE-GM 94 22 006, dem DE-GM 88 16 827,
dem DE-GM 90 02 321 und dem EP 477 612 bekannt. Die bekannten Leiträder sind einteilige,
insbesondere aus Kunststoff oder Metall bestehende Konstruktionen, die in der Regel
gegossen oder gepresst sind und somit von Hause aus bestimmten Ventilator- bzw. Ventilatorgehäuseabmessungen
zugeordnet sind. Im Fall von Beschädigungen eines oder mehrerer Flügel oder einer
gewünschten Wurfweitenänderungen der hindurchtretenden Luft müssen sie als Ganzes
ausgetauscht werden. Dies bedingt einen erheblichen Kostenaufwand.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Leitrad zu entwickeln, das wesentlich
kostengünstiger angefertigt und an sich ändernde Strömungsverhältnisse bzw. Luftmengendurchsatzverhältnisse
ohne weiteres anpassbar ist.
[0004] Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, dass der Leitschaufelkranz aus miteinander
verbundenen Segmenten zusammengesetzt und dadurch variabel ist. Jedes Segment weist
wenigstens eine Leitschaufel auf, die gewöhnlich aus einem räumlich gebogenen Blechteil
besteht.
[0005] Vorteilhafterweise weist jedes Blechteil zwei Schenkel auf, die einen stumpfen Winkel
einschließen, von dem der erste Schenkel die Leitschaufel bildet und der zweite Schenkel
einen Arm, der zusammen mit dem Arm der benachbarten anderen Leitschaufeln zu einem
die Laufradachse umschließenden Ringkörper verbindbar ist.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Querschnittsansicht eines Ventilatorlaufrades und des diesem nachgeordneten
Leitschaufelkranzes mit Schutzgitter, wobei die aus dem Leitrad austretenden Luftstrahlen
zum Teil mit Pfeilstrichen angedeutet sind,
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht des aus acht identischen Blechteilen bestehenden Leitrades,
deren Leitschaufeln zur Bildung des Leitschaufelkranzes miteinander verschraubt sind,
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht eines räumlich gebogenen Blechteils,
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht des Blechteils von Fig. 3,
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht des Blechteils von Fig. 3 in Richtung des Pfeils A
in Fig. 3,
- Fig. 6
- eine schematische Seitenansicht des aus acht Blechteilen zusammengesetzten Leitrades
gemäß Fig. 2 in einem verkleinerten Maßstab und
- Fig. 7
- eine Seitenansicht des räumlich gebogenen Blechteils von Fig. 3 in einem einer realen
Ausführungsform entsprechenden Maßstab.
[0008] Das Laufrad 2 des im einzelnen nicht dargestellten Ventilators eines in Fig. 1 schematisch
angedeuteten Luftkühlers 15 sitzt mit seiner Nabe 1 auf der Drehachse 5 eines das
Laufrad antreibenden Elektromotors 6. Abstromseitig des Laufrades ist ein stationärer
Leitschaufelkranz 3 angeordnet, der von dem Ventilatorlaufrad 2 einen geringen Abstand
aufweist und axial mit dem Laufrad fluchtet und dessen Schaufeln 8, wie aus den Figuren
3 - 5 ersichtlich, so gekrümmt sind, dass sie die aus dem Laufrad austretenden Luftstrahlen
S bündeln. In Luftströmungsrichtung ist hinter dem Leitschaufelkranz 3, also auf dessen
Austrittsseite, ein Berührungsschutz 4 in Form eines Maschendrahtgewebes angeordnet,
das wenigstens die Schaufelkanäle abdeckt, um ein Hindurchgreifen und damit eine Berührung
des rotierenden Laufrades 2 zu verhindern.
[0009] Der sternförmige Leitschaufelkranz 3 ist, wie insbesondere Fig. 2 entnommen werden
kann, aus miteinander verbundenen Segmenten 7 zusammengesetzt, wie aus den Figuren
3 und 4 ersichtlich, von denen jedes Segment eine Leitschaufel 8 aufweist, die aus
einem räumlich gebogenen Blechteil 9 besteht.
[0010] Das Blechteil 9 besitzt zwei Schenkel 10, 11, die einen stumpfen Winkel α von 112,5°
einschließen, von denen der erste Schenkel 10 die Leitschaufel 8 bildet und der zweite,
abgewinkelte Schenkel 11 einen Arm 12, der zusammen mit dem Arm 12 der benachbarten
anderen Leitschaufeln 8 zu einem die Laufradnabe 1 umschließenden Ringkörper 13 verbunden
ist, wie aus Fig. 2 ersichtlich. Somit besteht der beispielshalber dargestellte Ringkörper
aus acht Segmenten 7 der beschriebenen Art, die identische Bauteile sind. Diese Identität
der Blech- bzw. Bauteile ermöglicht eine vereinfachte Herstellung und erhebliche Kostenersparnis
bei der Anfertigung derartiger Leiträder, wobei durch eine Änderung des stumpfen Winkels
α, in dem die beiden Schenkel 10, 11 des Blechteils 9 zusammenstoßen, auf einfache
Weise auch eine Vergrößerung oder Verkleinerung des Leitschaufelkranzdurchmessers
bzw. der Anzahl der Leitschaufeln möglich ist.
[0011] Der die Leitschaufel 8 bildende Schenkel 10 des Blechteils 9 bildet im Zusammenbauzustand
des Leitschaufelkranzes 3 mit den anderen Blechteilen 9 eine in Strömungsrichtung
der Luft verlaufende ebene, senkrechte oder nahezu senkrechte Fläche 14, wie aus Fig.
4 ersichtlich, die im Bereich ihrer unteren Randkante 15 eine Abwinklung 16 hat, welche
der in den Leitschaufelkranz vom Laufrad 2 her eintretenden Luftströmung einen gewünschten
Drall erteilt, welcher für die Wurfweite des Luftstrahls bestimmend ist. Diese Abwinklung
ist in Fig. 4 bei 16 erkennbar und in Fig. 3 als parallel zur Randkante 15 verlaufender
Strich angedeutet. Sie hat am Leitradaußenumfang 17 eine rückgeschnittene Kante 18,
die zur Aufnahme eines Schutzgitters 4 dient.
[0012] Außerdem weist der zweite Schenkel 11 des Blechteils 9 an seinem äußeren Ende eine
Befestigungsabwinkelung 19 auf, mit Hilfe derer die einzelnen Segmente 7 bzw. deren
Blechteile 9 zu dem geschlossenen Ring, den der Leitschaufelkranz bildet, zusammengesetzt
werden können. Die gegenseitige Befestigung der Blechteile 9 erfolgt dann mittels
durch in den Schenkeln 11 vorgesehen Löchern 20, die im Zusammenbauzustand in den
aufeinander folgenden Schenkeln 11 der Leitschaufeln 8 deckungsgleich übereinander
liegen und von Schrauben durchgriffen werden. Anstelle einer Verschraubung dieser
Schenkel ist auch deren Vemietung oder Verschweißung möglich.
[0013] Die erwähnten Löcher sind in Figur 7 bei 20 dargestellt.
[0014] Die Befestigungsabwinkelung 19 am Schenkel 11 schließt, wie aus Fig. 4 ersichtlich,
mit der übrigen Fläche des Schenkels 11 einen stumpfen Winkel von 135° ein, dessen
Größe jedoch von der Anzahl der miteinander zu einem geschlossenen Ring verbundenen
Blechteile 9 abhängt, die bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel acht beträgt.
[0015] Erfindungsgemäß wird somit ein variables Leitrad, auch Nachlaufrad genannt, geschaffen,
das infolge seines Zusammenbaus aus identischen Segmenten, die leicht herstellbar
sind, mit erheblich geringeren Kosten angefertigt werden kann als die herkömmlichen
Leiträder, wobei außerdem die Möglichkeit geboten wird, die Wurfweite des das Leitrad
verlassenden Luftstrahls dadurch zu variieren, dass die Abwinkelung der einzelnen
Leitschaufeln 8 von Hause aus geändert wird, indem der Biegewinkel, sofern die Segmente
7 aus Blech bestehen, für die Abwinklung geändert wird.
1. Leitrad für Ventilatoren, insbesondere von Luftkühlern, das abstromseitig des Ventilatorlaufrades
in geringem Abstand einen mit dem Ventilatorlaufrad axial fluchtenden, stationären
Leitschaufelkranz aufweist, dessen Schaufeln so gekrümmt sind, dass sie die aus dem
Laufrad austretenden Luftstrahlen bündeln, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitschaufelkranz (3) aus miteinander verbundenen Segmenten (7) zusammengesetzt
und dadurch variabel ist.
2. Leitrad für Ventilatoren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Segment (7) wenigstens eine Leitschaufel (8) aufweist.
3. Leitrad für Ventilatoren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitschaufel (8) aus einem räumlich gebogenen Blechteil (9) besteht.
4. Leitrad für Ventilatoren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Blechteil (9) zwei Schenkel (10, 11) aufweist, die einen stumpfen Winkel (α)
einschließen, von denen der erste Schenkel (10) die Leitschaufel (8) bildet und der
zweite Schenkel (11) einen Arm (12), der zusammen mit dem Arm (12) der benachbarten
anderen Leitschaufeln (8) zu einem die Laufradnabe (1) umschließenden Ringkörper (13)
verbindbar ist.
5. Leitrad für Ventilatoren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass der die Leitschaufel (8) bildende Schenkel (10) im Zusammenbauzustand des Leitschaufelkreuzes
(3) mit den anderen Blechteilen (9) eine in Strömungsrichtung der Luft verlaufende
ebene, senkrechte oder nahezu senkrechte Fläche (14) bildet, die im Bereich ihrer
unteren Randkante (15), welche der Leitradachse (5) zugewandt ist, gegen die Leitradachse
eine Abwicklung (16) hat.
6. Leitrad für Ventilatoren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwinklung (16) der Schaufelfläche am Leitradaußenumfang (17) eine rückgeschnitten
Kante (18) aufweist, die zur Aufnahme eines Schutzgitters (4) dient.
7. Leitrad für Ventilatoren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel (11) des Blechteils (9) an seinem äußeren Ende eine Befestigungsabwinkelung
(19) aufweist, an der die nächstfolgende Leitschaufel (8) befestigbar ist.
8. Leitrad für Ventilatoren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsabwinkelung (19) mit der übrigen Fläche des zweiten Schenkels (11)
einen stumpfen Winkel einschließt, dessen Größe von der Anzahl der miteinander zu
einem geschlossenen Ring verbundenen Blechteile (9) abhängt.
9. Leitrad für Ventilatoren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Blechteile (9) der Leitschaufeln (8) zur Bildung des Leitschaufelkranzes
(3) miteinander verschraubt, vernietet oder verschweißt sind.