[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fixieren von Toner auf einem Substrat, bei
dem eine Fixiereinrichtung (Fuser), vorzugsweise umfassend eine den Toner kontaktierende,
erwärmbare Fixierwalze, verwendet wird, um den Toner auf eine Temperatur größer oder
gleich seiner Glassübergangstemperatur zu erhitzen.
[0002] Des weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Fixieren von Toner auf einem
Substrat, umfassend eine Fixiereinrichtung (Fuser), vorzugsweise mit einer, den Toner
kontaktierenden, erwärmbaren Fixierwalze, um den Toner auf eine Temperatur größer
oder gleich seiner Glasübergangstemperatur zu erhitzen, vorzugsweise zur Durchführung
des vorgenannten Verfahrens.
[0003] Beim elektrostatischen bzw. elektrofotographischen Drucken wird ein latentes elektrostatisches
Bild mit geladenen Tonerpartikeln auf einer Bebilderungstrommel entwickelt und auf
ein Substrat bzw. einen Bedruckstoff, wie insbesondere Papier in Form von Bögen oder
in Form eines fortlaufenden Bandes, übertragen. Dabei werden zum Beispiel beim Vierfarbdruck
vier latente Bilder in den vier Farbauszügen Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz nacheinander
und übereinander auf das Substrat übertragen. Insbesondere das fertige einfarbige
oder mehrfarbige latente Bild wird dann mittels einer Fixiereinrichtung auf dem Substrat
fixiert. Dies geschieht üblicherweise mittels einer erwärmbaren Fixierwalze, die auf
dem Tonerbild abgerollt wird und dabei den Toner bis oberhalb seiner Glasübergangstemperatur
erhitzt, also schmilzt, und gleichzeitig unter Druckbeaufschlagung in das Substrat
einarbeitet, an dem es nach seiner Abkühlung fixiert ist. Dabei verbinden sich einander
benachbarte Tonerpartikel und bilden letztlich eine Polymerschicht auf und an dem
Substrat.
[0004] Ein Problem kann bei dem geschilderten Vorgehen auftreten, wenn eine größere Anzahl
von Druckvorgängen in einer bestimmten Zeiteinheit durchgeführt werden soll, das Verfahren
also beschleunigt werden soll. Dann kann sich nämlich der Fixiervorgang als geschwindigkeitsbegrenzender
Faktor des Druckverfahrens erweisen, weil er nicht linear beschleunigt werden kann.
[0005] Soll der Fixiervorgang beschleunigt werden, könnte daran gedacht werden, die Temperatur
der Fixierrolle zu erhöhen und / oder den Fixierbereich zwischen der Fixierwalze und
einer Gegendruckrolle in Substrattransportrichtung zu vergrößern.
[0006] Eine Erhöhung der Temperatur führt aber zu einer reduzierten Lebensdauer der Fixierwalze,
insbesondere ihrer Beschichtung bzw. Ummantelung. Zudem wird beim Fixieren mit einer
Fixierwalze ein Silikonöl als Trennmittel genutzt, um zu verhindern, daß Toner an
der Fixierwalze haftet und nachfolgende Druckvorgänge beeinträchtigt. Auch dieses
Öl muß häufiger nachgefüllt werden und wird in seinem Verbrauch erhöht, wobei zusätzlich
die Gefahr besteht, daß es auf Transporteinrichtungen haftet, diese beschmutzt und
weitergetragen wird, so daß auch dieses Öl nachfolgende Druckvorgänge beeinträchtigen
kann.
[0007] Soll der Fixierbereich vergrößert werden, kann dies im Prinzip auf zweierlei Weise
geschehen, indem der Druck zwischen Fixierwalze und Gegendruckrolle vergrößert wird
und dadurch ein größerer abgeplatteter Bereich entsteht, oder, indem eine Fixierwalze
mit einem größeren Durchmesser verwendet wird. Durch einen größeren Druck kann wiederum
die Lebensdauer der Fixierwalze, insbesondere ihrer Beschichtung, verringert werden,
und es kann zu Beschädigungen, insbesondere zu Zerknitterungen, des Substrates kommen.
Wird der Durchmesser der Fixierwalze vergrößert, kann es leichter zu Substratstaus
kommen. Außerdem werden dadurch die Baukosten und die Baugröße problematisch.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, insbesondere für eine Geschwindigkeitserhöhung,
die Fixiereinrichtung bei einem Verfahren bzw. einer Vorrichtung der eingangs genannten
Gattung zu entlasten, ohne eventuelle Probleme der im vorhergehenden geschilderten
Art nur örtlich zu verlagern.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in Verfahrenshinsicht dadurch gelöst, daß vor
der Erhitzung des Toners durch die Fixiereinrichtung eine Vorerwärmung berührungslos
durchgeführt wird, mit welcher der Toner zunächst auf eine Temperatur kleiner oder
gleich seiner Glasübergangstemperatur erwärmt wird.
[0010] "Vorerwärmung" bedeutet dabei, daß der Toner bis in den Bereich seiner Glasübergangstemperatur
erhitzt wird, aber diese Temperatur nicht überschritten wird, um ein Schmelzen des
Toners zu vermeiden. Demgegenüber beinhaltet "Fixieren" eine Erhitzung des Toners
oberhalb seiner Glasübergangstemperatur. Vorzugsweise wird jedoch ein Toner mit einer
möglichst scharf definierten Glasübergangstemperatur verwendet, so daß daher eine
Vorerwärmung und eine Fixierung mit ihren Temperaturbereichen dicht aneinandergrenzen
können.
[0011] Durch die erfindungsgemäße, berührungslose Vorerwärmung wird der Fixiervorgang insbesondere
zeitlich entlastet und auch im Hinblick auf die Gefahr von Substratstaus, ohne daß
die Probleme aus dem Fixierbereich in den Vorerwärmungsbereich vorverlagert würden.
Hierbei ist die berührungslose Vorerwärmung von besonderem Vorteil.
[0012] Eine kontaktierende Vorerwärmung mittels eines erhitzbaren Sattels, der auf das Toner
tragende Substrat zu dessen Erwärmung aufgedrückt werden kann, ist im Prinzip, zum
Beispiel aus der US-A-4147922, bekannt. Derartige Sättel sind jedoch von relativ großer
Baugröße und können insbesondere beim sogenannten Duplex-Drucken, dem beidseitigen
Bedrucken eines Substrates im Schön- und Widerdruck, Probleme aufwerfen, weil derartige
Sättel doch so hoch erhitzt werden müssen, daß insbesondere ein schon auf einer ersten
Seite (Unterseite) des Substrates fixiertes Druckbild erneut aufgeweicht und verschmiert
werden kann, zumal ein Gegendruckelement gerade an dieser Unterseite anliegt. Dagegen
kann bei der erfindungsgemäß berührungslos erfolgenden Vorerwärmung eine Temperatur
deutlich unterhalb der Glasübergangstemperatur präzise und konstant eingestellt werden
und das Substrat kann gegebenenfalls sogar "schwebend", beispielsweise auf einem Luftpolster,
transportiert werden. Die Vorerwärmung erfolgt erfindungsgemäß bevorzugt durch eine
Mikrowellenanwendung, mit der mit Vorteil das Substrat und mittelbar über das Substrat,
zum Teil aber auch unmittelbar der Toner erwärmt wird.
[0013] Insbesondere kann das erfindungsgemäße Verfahren auf Substratbögen oder (kontinuierlich)
auf Substratbänder angewendet werden. Als eigentlicher Fixierschritt kommt die Anwendung
einer beliebigen Technik in Betracht, also beispielsweise eine berührungslose Fixierung
durch Mikrowellen, InfrarotBestrahlung, Blitzlicht-Bestrahlung oder dergleichen, oder
mit Berührung durch ein Band oder eine Fixierwalze oder dergleichen. Dabei können
auch weitere Druckqualitätsparameter, wie zum Beispiel Tonerglanz, Berücksichtigung
finden.
[0014] Bevorzugt sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, daß resonante bzw. stehende Mikrowellen
Anwendung finden. Hierbei kann durch die Auswahl und / oder Abstimmung der Resonatoren
sehr zielgerichtet und bedarfsgerecht gearbeitet werden und insbesondere verschiedenen
Druckqualitätsmerkmalen Rechnung getragen werden, wie auch im weiteren noch dargelegt
werden wird.
[0015] Um einen besseren Energieeintrag zu erzielen, kann das Substrat vor der Mikrowellenbeaufschlagung
angefeuchtet werden. Dies kann beispielsweise mit 100°C heißem Wasserdampf geschehen.
Dabei kann das Substrat vorzugsweise beidseitlg angefeuchtet werden, um Spannungen
und Biegungen des Substrates zu vermeiden. Zudem wird durch Kondensationswärme das
Toner tragende Substrat ebenfalls bereits erwärmt.
[0016] Eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß ein Transportmittel,
z. B. ein Saugband oder ein elektrostatisches Transportband, zum Transport des Substrates
von dem Ort der Vorerwärmung zum Ort der Fixierung des Toners auf eine konstante Temperatur
von vorzugsweise etwa 40°C temperiert wird.
[0017] Zur Energieersparnis bzw. für einen hohen Wirkungsgrad können eine Abwärme oder Energieabfälle
im weitesten Sinne für die Vorerwärmung genutzt oder mitgenutzt werden. Zum Beispiel
kann Abwärme oder ein Energieabfall von einem Magnetron, einem Zirkulator oder von
einer Wasserlast genutzt werden. Damit kann beispielsweise Spülluft erwärmt werden.
[0018] An ein Magnetron können Abstände überbrückende bzw. vermeidende Wellenleiter hin
zum Applikator verwendet werden. Gegen Leckstrahlung im Bereich des Applikators kann
an Materialspalten eine sogenannte Choke-Struktur mit lippenartigen Vorsprüngen vorgesehen
sein. Auch kann absorbierendes Material an der Außenseite des Applikators verwendet
werden.
[0019] Für eine Vorrichtung zum Fixieren von Toner auf einem Substrat, umfassend eine Fixiereinrichtung
(Fuser), vorzugsweise mit einer, den Toner kontaktierenden, erwärmbaren Fixierwalze,
um den Toner auf eine Temperatur größer oder gleich seiner Glasübergangstemperatur
zu erhitzen, vorzugsweise zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, die sich
erfindungsgemäß auszeichnet durch eine Vorheizeinrichtung zur berührungslosen Vorerwärmung
des Toners auf eine Temperatur kleiner oder gleich seiner Glassübergangstemperatur,
wird selbständiger Schutz beansprucht. Die sich dadurch ergebenden Vorteile sind sinngemäß
bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren geschildert worden.
[0020] Insbesondere kann die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Mikrowellenquelle umfassen,
an welche die Vorheizeinrichtung für eine Vorwärmung durch Mikrowellenanwendung angeschlossen
ist. Dabei kann die Vorheizeinrichtung vorzugsweise wenigstens einen Mikrowellenresonator
zur Erzeugung stehender Mikrowellen umfassen. Es können insbesondere mehrere Resonatoren
mit horizontal verlaufenden Mikrowellen in Substrattransportrichtung hintereinander
und jeweils um einen Bruchteil einer Mikrowellenlänge querversetzt zueinander angeordnet
sein, um eine möglichst gleichmäßige Erwärmung über die Breite des Substrates zu erzielen.
Es können aber beispielsweise auch Resonatoren, zum Beispiel zueinander gestaffelt,
angeordnet sein, die lotrecht durch das Substrat verlaufende Mikrowellen ausbilden.
[0021] Eine prinzipielle Ausbildung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann beispielsweise
auf eine Kombination einer Vorheizeinrichtung und eine Fixiereinrichtung konzipiert
sein, bei der wenigstens ein Transportmittel das Substrat in die Vorheizeinrichtung
transportiert und von der Vorheizeinrichtung in die Fixiereinrichtung transportiert
, wonach eine Abkühlungsstrecke für das Toner tragende Substrat folgt, um eine Abkühlung
des Toners wieder unter seine Glasübergangstemperatur zu erreichen. Dabei können alle
bekannten Arten von ein oder mehreren Mikrowellenapplikatoren zur Erzeugung resonanter
oder nichtresonanter Mikrowellen für die Vorerwärmung verwendet werden.
[0022] Die Vorrichtung kann leicht zu öffnen, beispielsweise klammerartig, ausgebildet sein,
um im Falle eines Substratstaus den Substratweg für eine Beseitigung dieses Staus
zugänglich zu machen.
[0023] Für eine resonante Mikrowellenerzeugung wird üblicherweise ein kontaktierender oder
nicht-kontaktierender Tauchkolben (plunger) zur Abstimmung des Mikrowellenapplikators
verwendet. Bei eine genauen Bestimmung der Applikatorgeometrie ist ein solcher plunger
oder ein tuner nicht notwendig. Der plunger kann durch eine definiert plazierte Endwand
ersetzt werden und der tuner kann durch fixe Metallstummel und / oder durch Blöcke
aus Polytetrafluoräthylen in einem Wellenleiter zur Einstellung der Länge des Wellenleiters
zwischen der Mikrowellenquelle und der Apertur ersetzt werden. Die Apertur, welche
die Resonzkammer definiert, kann eine beliebige Form, insbesondere eine rechtwinkelige
oder sphärische bzw. gebogene Form haben.
[0024] Im Falle insbesondere der Verwendung eines TE10N-Resonators kann die Wellenlänge
im Resonator, das heißt der Abstand der Maxima, durch die Weite des Resonators senkrecht
zur Ebene des Substrates optimiert werden. Bei einer Weite von beispw. 94 mm beträgt
der Abstand der Maxima 84 mm. Daher kann bei einer Überlappung von zwei Applikatoren
eine absolute Toleranz der Substrattemperatur von 6°C (± 3°C, entsprechend ± 5 %)
erreicht werden. Bei einer Weite von beispw. 109 mm beträgt der Abstand der Maxima
nur 73 mm, was zu einer Toleranz von 4°C (± 2°C, entsprechend ± 3 %) führt.
[0025] Die Höhe eines Resonators in Substrattransportrichtung wird optimiert, um eine hohe
elektrische Feldstärke zu erreichen, ohne Entladungen im Applikator. Daher werden
gute Resultate erzielt mit Höhen von beispw. 54 mm, 34 mm, 24 mm und 20 mm. Die kleineren
Werte werden für eine höhere elektrische Feldstärke bevorzugt. Eine höhere elektrische
Feldstärke erhöht die Effizienz des Mikrowellensystems für Substrate mit niedrigeren
Verlusten, wie zum Beispiel Papier.
[0026] Die Frequenzanpassung eines resonanten Applikators ist größenabhängig in Längsrichtung.
Nach einer längeren Betriebsdauer kann das Heizen des Applikators durch Wandverluste,
bedingt durch Oberflächenströme an der inneren Oberfläche des Applikators, induziert
durch Mikrowellenstrahlung im Applikator, zu einer Abstimmungsveränderung (detuning)
des resonanten Applikators führen. Zur Vermeidung dessen wird vorgeschlagen, die frequenzbestimmenden
Teile des resonanten Applikators (Apertur und plunger) temperaturunabhängig, eventuell
temperaturstabilisiert, zueinander zu positionieren, wobei der Applikator selbst beweglich
gelagert ist, so daß die inneren Dimensionen des resonanten Applikators sich nicht
während eines kontinuierlichen Betriebes ändern.
[0027] Ausführungs- und Anwendungsbeispiele, aus denen sich weitere erfinderische Merkmale
ergeben können, auf die die Erfindung in ihrem Umfang aber nicht beschränkt ist, sind
in der Zeichnung dargestellt und werden im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen experimentellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Kombination aus einer Vorheizeinrichtung
und einer Fixiereinrichtung,
- Fig. 2
- eine erste Temperaturverteilung bei einer ersten Anwendung eines Aufbaues gemäß Fig.
1 und
- Fig. 3
- eine zweite Temperaturverteilung bei einer zweiten Anwendung eines Aufbaues gemäß
Fig. 1.
[0028] Fig. 1 zeigt einen prinzipiellen, experimentellen Aufbau einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Sie weist eine Vorheizeinrichtung auf, die zwei Resonatoren 1 und 2 umfaßt
und der ein vorzuerwärmendes Substrat auf einem Transportband 3 in Transportrichtung
4 zugeführt wird. Das Transportband 3 könnte das Substrat mit Vakuum oder elektrostatisch
fixieren.
[0029] Die Resonatoren 1, 2 sind TE10N-Resonatoren, die quer zur Transportrichtung 4 ausgerichtet
sind und in Transportrichtung hintereinander angeordnet sind, und zwar in einer Weise
und in einem Maße zueinander querversetzt, daß die Maxima der Mikrowelle des ersten
Resonators 1 genau auf Lücke zu den Maxima der Mikrowelle des nachfolgenden Resonators
2 positioniert sind. Die Temperatur, die mit den Resonatoren 1, 2 möglichst gleichmäßig
über die Breite des Substrates dem Toner tragenden Substrat erteilt wird, kann in
der experimentellen Anordnung der Fig. 1 beim Austritt aus den Resonatoren mit einem
Linienpyrometer 5 gemessen werden. Ist die Vorrichtung in zufriedenstellender Weise
ausgemessen und eingestellt, kann im Prinzip dieselbe Vorrichtung wie in Fig. 1, unter
Fortlassung des Pyrometers 5, auch als Einbau in eine elektrophotographische Druckmaschine
genommen werden.
[0030] Von den Resonatoren 1, 2 hin zu der Fixiereinrichtung wird das vorerwärmte Substrat
mittels eines zweiten Transportbandes 6 transportiert. Mit diesem Transportband 6
kann das Substrat auch weiterhin temperiert werden.
[0031] Die Fixiereinrichtung umfaßt im wesentlichen eine im Querschnitt dargestellte Fixierwalze
7, die mittels einer innerlichen Wärmequelle 12, zum Beispiel einer Strahlungsquelle,
erwärmt wird, und zwar auf eine Temperatur oberhalb der Glasübergangstemperatur des
Toners auf dem Substrat. Im Bereich dieser Fixiereinrichtung ist einmal schematisch
ein Toner tragendes, bogenförmiges Substrat 9 angedeutet, das nach der Fixierung in
Richtung des Pfeiles 10 einer Kühlung zugeführt wird.
[0032] Die Fixierwalze 7 wird aus einem schematisch angedeuteten Ölreservoir 11 mit einem
Silikonöl als Trennmittel zur Vermeidung einer Anhaftung von Toner an der Fixierwalze
7 versorgt. Als Widerlager für die das Substrat 9 auch mit Druck beaufschlagende Fixierwalze
7 dient eine Gegendruckrolle 8.
[0033] Fig. 2 zeigt den Verlauf der von den Resonatoren 1, 2 im Substrat erzeugten Temperatur,
und zwar einmal in gestrichelter Linie, wenn nur der Resonator 2 eingeschaltet ist,
einmal in durchgezogener Linie, wenn nur der Resonator 1 eingeschaltet ist, wobei
dessen Maxima der stehenden Mikrowelle zu den Maxima der Mikrowelle des Resonators
2 genau auf Lücke bzw. um eine halbe Wellenlänge der in Fig. 2 (und Fig. 3) dargestellten
Wellenlänge der stehenden Welle, die dem Energieeintrag entspricht und nur halb so
groß ist wie die Wellenlänge der ursprünglich eingespeisten freien Mikrowelle, phasenverschoben
angeordnet sind, und einmal in durchgezogener Linie als Umhüllende bei beiden eingeschalteten
Resonatoren 1 + 2. Die Umhüllende ergibt im Substrat eine über die auf der Abszisse
aufgetragene Breite des Substrates nahezu gleichmäßige Temperatur von etwa 75 °C ±
3°C. Die Temperaturen wurden mit dem Linienpyrometer 5 gemäß Fig. 1 gemessen. Dabei
wurde als Substrat ein Papier mit einem spezifischen Flächengewicht von 220 g/m
2, bei einer Substratvortriebsgeschwindigkeit von 50 cm / s, bei einer Mikrowellenleistung
von 2 kW pro Resonator und bei einer Pixelgröße von 3,1 mm verwendet.
[0034] In Fig. 3 ist ein zweiter Temperaturverlauf entsprechend Fig. 2 aufgetragen, jedoch
diesmal mit Mikrowellenmaxima, die einen etwas kleineren Abstand zueinander aufweisen
als in der Darstellung der Fig.2, was, wie weiter oben erwähnt, mittels der gewählten
Weite des Resonators eingestellt bzw. vorgegeben werden kann. Durch die kleineren
Maximaabstände in Fig. 3 ist der Temperaturverlauf über die Substratbreite erkennbar
noch gleichmäßiger als im Falle der Fig. 2.
[0035] Die Entlastung der Fixiereinrichtung mittels einer erfindungsgemäßen Vorerwärmung
soll im Nachfolgenden noch einmal anhand von Tabellen verdeutlicht werden. Insbesondere
ist den Tabellen entnehmbar, daß eine höhere Vorerwärmung des Papieres als Substrat
eine Verkürzung der Zeitdauer des Fixiervorganges ergibt und daher eine Vergrößerung
der Papiertransportgeschwindigkeit erlaubt, wodurch auch insgesamt ohne Probleme bei
der Fixierung eine höhere Druckgeschwindigkeit mit einer Druckmaschine erzielt werden
kann.
[0036] Dabei wird im Beispiel 1 der Tabelle 1 ein Papier mit einem spezifischen Flächengewicht
von 80 g / m
2 und im zweiten Beispiel in Tabelle 2 ein Papier mit einem spezifischen Flächengewicht
von 300 g / m
2 verwendet.
Beispiel 1
[0037]
(Tabelle 1):
Papiergeschwindigkeit |
Fixierzeit |
Papiertemp. |
Fixierwalzentemperatur |
Toner/Papier Oberflächentemperatur |
Kommentar |
30cm/s |
60ms |
27°C |
160°C |
110°C |
Keine Vorheizung |
45cm/s |
40ms |
44°C |
160°C |
110°C |
2x 1500kW |
60cm/s |
30ms |
54°C |
160°C |
110°C |
2x 2000kW |
Beispiel 2
[0038]
(Tabelle 2):
Papiergeschwindigkeit |
Fixierzeit |
Papiertemp. |
Fixierwalzentemperatur |
Toner/Papier Oberflächentemperatur |
Kommentar |
30cm/s |
60ms |
27°C |
160°C |
112°C |
Keine Vorheizung |
45cm/s |
40ms |
40°C |
160°C |
112°C |
2x 1500kW |
60cm/s |
30ms |
48°C |
160°C |
112°C |
2x 2000kW |
1. Verfahren zum Fixieren von Toner auf einem Substrat, bei dem eine Fixiereinrichtung
(Fuser), vorzugsweise umfassend eine den Toner kontaktierende, erwärmbare Fixierwalze,
verwendet wird, um den Toner auf eine Temperatur größer oder gleich seiner Glassübergangstemperatur
zu erhitzen,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Erhitzung des Toners durch die Fixiereinrichtung eine Vorerwärmung berührungslos
durchgeführt wird, mit welcher der Toner zunächst auf eine Temperatur kleiner oder
gleich seiner Glasübergangstemperatur erwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorerwärmung mittels einer Mikrowellenanwendung durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine resonante Mikrowellenanwendung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat vor der Mikrowellenanwendung angefeuchtet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Transportmittel zum Transport des Substrates von dem Ort der Vorerwärmung zum
Ort der Fixierung des Toners auf eine konstante Temperatur von vorzugsweise etwa 40°C
temperiert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Abwärme und / oder Energieabfälle im weitesten Sinne für die Vorerwärmung genutzt
werden.
7. Vorrichtung zum Fixieren von Toner auf einem Substrat, umfassend eine Fixiereinrichtung
(Fuser), vorzugsweise mit einer, den Toner kontaktierenden, erwärmbaren Fixierwalze,
um den Toner auf eine Temperatur größer oder gleich seiner Glasübergangstemperatur
zu erhitzen, vorzugsweise zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Vorheizeinrichtung zur berührungslosen Vorerwärmung des Toners auf eine Temperatur
kleiner oder gleich seiner Glassübergangstemperatur.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorheizeinrichtung an wenigstens eine Mikrowellenquelle angeschlossenen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorheizeinrichtung wenigstens einen Mikrowellenresonator umfaßt.