[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zündspulenmodul mit einem Spulensystem, das
eine Primär- und eine Sekundärwicklung sowie eine flussführende, weichmagnetische
Einrichtung zur Erhöhung und/oder Führung eines von einer der Wicklungen erzeugten
magnetischen Flusses umfasst, und einem Elektronikbaustein zur Ansteuerung des Spulensystems,
der eine elektrische Schaltung und einen Kühlkörper zur Kühlung des Elektronikbausteins
aufweist.
[0002] Zündspulenmodule der genannten Art sind grundsätzlich bekannt und dienen dazu, auf
entsprechende Ansteuerung hin Zündspannungen zur Erzeugung eines Zündfunkens einer
Zündkerze eines Verbrennungsmotors zu erzeugen. Der Elektronikbaustein ist dabei häufig
in ein Kunststoffmaterial eingebettet, das auch wenigstens Teile des Spulensystems
umgibt.
[0003] Der Elektronikbaustein erzeugt bei seinem Betrieb Verlustleistung, die zur Vermeidung
einer Überhitzung abgeführt werden muss. Ist der Elektronikbaustein nicht eingebettet,
muss die Wärme über die umgebende Luft innerhalb eines Gehäuses des Zündspulenmoduls
abtransportiert werden. Ein solcher Wärmetransport ist jedoch wegen der geringen Wärmeleitfähigkeit
von Luft nicht sehr effektiv.
[0004] Ähnlich Verhältnisse treten auch bei Einbettung in Kunststoff auf. Typische, zum
Einbetten verwendete Kunststoffe weisen ebenfalls eine geringe Wärmeleitfähigkeit
auf. So hat beispielsweise ein Epoxydharz typischerweise eine Wärmeleitfähigkeit im
Bereich von etwa 0,5 W/m K.
[0005] Es kann daher, insbesondere bei hohen Motordrehzahlen und/oder hohen Umgebungstemperaturen,
leicht zu einer übermäßigen Erhitzung des Elektronikbausteins kommen, die zu einer
Beeinträchtigung der Funktion des Elektronikbausteins und/oder einer reduzierten Lebensdauer
des Elektronikbausteins und damit des Zündspulenmoduls führen kann.
[0006] Zur Vermeidung einer solchen Funktionsbeeinträchtigung kann ein separates Kühlelement
aus Metall verwendet werden, mittels dessen die Wärme über eine größere Fläche aus
dem Zündspulenmodul abgeführt werden kann. Ein solches Kühlelement verursacht jedoch
zusätzliche Kosten.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zündspulenmodul der oben
genannten Art zu schaffen, bei dem von dem Elektronikbaustein erzeugte Wärme gut abgeführt
wird und das gleichzeitig kostengünstig herstellbar ist.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Zündspulenmodul mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0009] Das erfindungsgemäße Zündspulenmodul umfasst ein Zündspulensystem, das eine Primär-
und eine Sekundärwicklung sowie eine flussführende, weichmagnetische Einrichtung zur
Erhöhung und/oder Führung eines von einer der Wicklungen erzeugten magnetischen Flusses
umfasst, und einen Elektronikbaustein zur Ansteuerung des Spulensystems, der eine
elektrische Schaltung und einen Kühlkörper zur Kühlung des Elektronikbausteins aufweist.
Wenigstens ein Abschnitt des Kühlkörpers ist wärmeleitend mit einem Abschnitt der
flussführenden Einrichtung verbunden, so dass Abwärme des Elektronikbausteins über
den Abschnitt der flussführenden Einrichtung abführbar ist.
[0010] Die Primärwicklung, die direkt oder indirekt von dem Elektronikbaustein angesteuert
sein kann, dient zur Erzeugung eines Magnetfeldes, dessen Änderung in der Sekundärwicklung
Zündströme induziert. Die Sekundärwicklung weist dazu in der Regel eine höhere Anzahl
von Windungen auf als die Primärspule.
[0011] Die flussführende Einrichtung, die eine oder mehrere Komponenten und insbesondere
einen Spulenkern umfassen kann, ist aus einem weichmagnetischen Material bzw. einem
ferromagnetischen Material mit geringer Hysterese gebildet. Sie dient dazu, den von
der Primärwicklung erzeugten magnetischen Fluss zu erhöhen, was insbesondere bei einem
Spulenkern der Fall ist, bzw. den magnetischen Fluss beispielsweise zur Vermeidung
von Streuverlusten zu führen bzw. leiten.
[0012] Bei den weichmagnetischen Materialien kann es sich insbesondere um entsprechende
Metalle, zum Beispiel Eisen, Metalllegierungen oder Verbundwerkstoffe mit hohen Anteilen
entsprechender Metalle oder Metalllegierungen handeln, die daher eine wesentlich höhere
Wärmeleitfähigkeit aufweisen als ein den Elektronikbaustein und/oder eine der Wicklungen
gegebenenfalls umgebender Kunststoff.
[0013] Der Elektronikbaustein, der zur Ansteuerung des Spulensystems dient und dazu mit
einer Motorsteuerung oder Unterbrecherkontakten verbunden sein kann, weist einen Kühlkörper
auf, der zur Abführung von Wärme aus dem Elektronikbaustein dient und dazu aus einem
Material gebildet ist, das eine im Vergleich zu Kunststoffmaterialien hohe, d.h. wenigstens
doppelt so große Wärmeleitfähigkeit aufweist. Zweckmäßigerweise ist der Kühlkörper
aus Metall gebildet.
[0014] Zur besseren Abführung der Abwärme des Elektronikbausteins ist wenigstens ein Abschnitt
des Kühlkörpers wärmeleitend mit einem Abschnitt der flussführenden Einrichtung verbunden.
Unter einer wärmeleitenden Verbindung wird im Rahmen dieser Erfindung eine Anordnung
des Abschnitts des Kühlkörpers und des Abschnitts der flussführenden Einrichtung verstanden,
bei der diese entweder in direktem Kontakt stehen oder nur durch eine Schicht mit
geringem Wärmewiderstand voneinander getrennt sind. Zweckmäßigerweise soll der Wärmewiderstand
der Schicht größer sein als der einer Schicht von etwa einem 1 mm Dicke eines Materials
mit einer Wärmeleitfähigkeit von etwa 0,5 W/m K.
[0015] Durch die thermische Ankopplung des Abschnitts des Kühlkörpers an den Abschnitt der
flussführenden Einrichtung kann letztere als Wärmesenke verwendet werden, so dass
in dem Elektronikbaustein gebildete Wärme sehr gut über die wärmeleitende Verbindung
an die flussführende Einrichtung abgeführt werden kann. Hierdurch kann eine Überhitzung
des Elektronikbausteins und eine damit einhergehende Verringerung der Lebensdauer
oder eine Beeinträchtigung der Funktion des Zündspulenmoduls vermieden werden. Insbesondere
bei Hochleistungszündspulen für Motoren mit Direkteinspritzung ist dies von erheblicher
Bedeutung.
[0016] Da weiterhin nur bereits zu Zwecken der Flussführung vorhandene Einrichtungen verwendet
werden, sind in dem erfindungsgemäßen Zündspulenmodul keine zusätzlichen Teile erforderlich,
wodurch die Kosten zur Herstellung des erfindungsgemäßen Zündspulenmoduls gering gehalten
werden. Insbesondere sind keine zusätzlichen Bauteile notwendig.
[0017] Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung,
den Ansprüchen und den Zeichnungen beschrieben.
[0018] Um eine möglichst gute thermische Kopplung zwischen dem Abschnitt des Kühlkörpers
und dem Abschnitt der flussführenden Einrichtung zu erzielen, ist es bevorzugt, dass
der Abschnitt des Kühlkörpers und der der flussführenden Einrichtung flächig ausgebildet
und im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind. Durch die flächige Ausbildung
der wärmeleitenden Verbindung ist ein besonders großer Wärmestrom zwischen dem Kühlkörper
und der flussführenden Einrichtung und damit zwischen dem Elektronikbaustein und der
flussführenden Einrichtung möglich, so dass Abwärme des Elektronikbausteins besonders
effektiv abführbar ist. Besonders bevorzugt ist der Abstand der Abschnitte möglichst
gering, um einen möglichst guten Wärmeübergang zu gewährleisten. Insbesondere können
die Abschnitte sich berühren.
[0019] Die flussführende Einrichtung kann grundsätzlich aus unterschiedlichen weichmagnetischen
Materialien gebildet sein. Insbesondere können Verbundwerkstoffe mit darin verteilten
weichmagnetischen Teilchen verwendet werden. Bei dem Matrixmaterial handelt es sich
dabei meist um einen elektrischen Isolator, insbesondere einen Kunststoff, um durch
die sich ändernden Magnetfelder der Spule auftretende Wirbelströme zu unterdrücken.
Die Wärmeleitfähigkeit des Verbundmaterials ist jedoch nicht sehr hoch, da die weichmagnetischen
Teilchen durch vergleichsweise schlecht wärmeleitende Matrixbereiche verbunden sind.
Es ist daher bevorzugt, dass der mit dem Kühlkörper verbundene Abschnitt der flussführenden
Einrichtung aus einem weichmagnetischen Metall gebildet ist. Der Abschnitt der flussführenden
Einrichtung weist dann eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit auf, so dass eine besonders
gute Wärmeabführung erzielt wird.
[0020] Grundsätzlich kann der Abschnitt des Kühlkörpers mit beliebigen Komponenten der flussführenden
Einrichtung verbunden sein. Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Zündspulenmoduls
ist es bevorzugt, dass die flussführende Einrichtung einen weichmagnetischen, von
der Primär- und/oder Sekundärwicklung wenigstens teilweise umgebenen Kern umfasst,
mit dem der Kühlkörper wärmeleitend verbunden ist.
[0021] Die Wärmeabführung von dem Kern zur Umgebungsluft des Zündspulenmoduls ist jedoch
häufig nicht sehr groß, da der Kern von den Wicklungen und in der Regel einem Gehäuse
umgeben ist. Es ist daher bevorzugt, dass die flussführende Einrichtung einen wenigstens
teilweise von der Primär- und/oder Sekundärwicklung umgebenden Kern und einen die
Primär- und Sekundärwicklung wenigstens teilweise umgebenden weichmagnetischen Mantel
umfasst, der mit dem Kern einen magnetischen Kreis bildet und wärmeleitend mit dem
Kühlkörper verbunden ist. Der weichmagnetische Mantel braucht zur Ausbildung des magnetischen
Kreises den Kern nicht unbedingt zu berühren. Darüber hinaus braucht nur ein Teil
des von einer der Wicklungen bzw. der Primärwicklung erzeugten magnetischen Flusses
in dem Mantel geführt zu sein, so dass dieser die Wicklungen nicht vollständig zu
umgeben braucht. Insbesondere können andere Anteile des magnetischen Flusses von gegebenenfalls
vorhandenen weiteren Komponenten der flussführenden Einrichtung geführt sein. Weiterhin
können auch Streuverluste durch Flussanteile außerhalb der flussführenden Einrichtung
auftreten.
[0022] Die Verwendung eines solchen Mantels zur Wärmeabführung ist besonders effektiv, da
der Mantel zum einen die Wicklungen umgibt und damit nahe der durch die Umgebungsluft
gekühlten Oberfläche des Zündspulenmoduls angeordnet ist und der Mantel zum anderen
eine große Fläche aufweist, über die ein Wärmetransport möglich ist. Damit wird nicht
nur eine sehr gute Abführung der Wärme von dem Elektronikbaustein zu dem Mantel, sondern
auch eine sehr gute Abführung der Wärme von dem Mantel, gegebenenfalls über eine Gehäusewand
des erfindungsgemäßen Zündspulenmoduls, an die Umgebungsluft gewährleistet. Besonders
bevorzugt ist der Mantel dabei aus einem weichmagnetischen Metall gebildet.
[0023] Bevorzugt kann ein Bereich des Mantels durch eine nicht tangential zu der Primär-
und/oder Sekundärwicklung verlaufende, von dieser abstehende Fahne gebildet sein.
In dieser Fahne sind nicht nur durch die Ausrichtung bedingt Wirbelstromverluste sehr
gering. Ihre Fläche, die zweckmäßig eben ausgebildet sein kann, bietet darüber hinaus
einen großen Bereich für einen Wärmeübergang von dem Kühlkörper zu dem Mantel. Insbesondere
kann eine Fläche des Kühlkörpers direkt an der Fahne anliegen, so dass ein großflächiger
thermischer Kontakt mit geringem Wärmewiderstand erzielt wird. Damit ergibt sich eine
besonders effektive Wärmeabfuhr von dem Elektronikbaustein.
[0024] Um eine kleine Baugröße zu erzielen, ist es bevorzugt, dass eine der Wicklungen wenigstens
teilweise von der anderen Wicklung umgeben ist. Je nach Ausbildung des Zündspulenmoduls
kann dabei die Primärwicklung innerhalb oder außerhalb der Sekundärwicklung angeordnet
sein.
[0025] Um Wirbelstromverluste in der flussführenden Einrichtung und eine damit verbundene
Wärmebelastung möglichst zu reduzieren, ist es bevorzugt, dass die flussführende Einrichtung
wenigstens teilweise aus einem Verbundmetall mit einer Kunststoffmatrix und darin
eingebetteten weichmagnetischen Teilchen gebildet ist. Da die größten Änderungen des
magnetischen Flusses im Spulenkern auftreten, ist besonders bevorzugt der Spulenkern
aus einem solchen Verbundmetall gebildet.
[0026] Alternativ ist es zur Vermeidung von Wirbelstromverlusten bevorzugt, dass der Kern
ein laminierter Eisenkern ist, dessen Laminierung die Ausbildung von Wirbelströmen
beeinträchtigt.
[0027] Die flussführende Einrichtung des erfindungsgemäßen Zündspulenmoduls kann mit einer
Sekundärwicklung bzw. -spule des Zündspulenmoduls eine Kapazität bilden, die mit bis
zu mehreren hundert Volt aufgeladen sein kann. Um damit verbundene Störungen zu vermeiden,
kann insbesondere der Abschnitt der flussführenden Einrichtung, der mit dem Kühlkörper
verbunden ist, geerdet sein.
[0028] Zusätzlich oder alternativ ist es bevorzugt, dass der Kühlkörper gegenüber der elektrischen
Schaltung elektrisch isoliert ist. Wird nämlich der Kühlkörper des Elektronikbausteins
durch Drain oder Kollektor eines Treibertransistors des Elektronikbausteins gebildet,
kann der Kühlkörper mehrere hundert Volt führen und sollte daher elektrisch isoliert
sein.
[0029] Weiterhin ist es bevorzugt, dass der mit dem Abschnitt der flussführenden Einrichtung
wärmeleitend verbundene Abschnitt des Kühlkörpers gegenüber der flussführenden Einrichtung
elektrisch isoliert ist. Besonders bevorzugt ist diese Isolationsschicht aus einem
Material hoher Wärmeleitfähigkeit und/oder mit einer geringen Schichtdicke ausgebildet.
Bei dieser Ausführungsform kann eine Erdung des Abschnitts der flussführenden Einrichtung
vermieden werden, wobei jedoch gleichzeitig ein Schutz der elektrischen Schaltung
gegen durch Induktion verursachte Ströme in der flussführenden Einrichtung einerseits
und eine gute Abfuhr von Wärme aus dem Elektronikbaustein andererseits erreicht werden.
[0030] Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der Zeichnungen weiter erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- Fig. 1 eine schematische, teilweise Schnittansicht durch ein Zündspulenmodul,
- Fig. 2
- eine perspektivische Teilansicht des Zündspulenmoduls in Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine schematische Explosionsdarstellung des Spulensystems und des Mantels des Zündspulenmoduls
in Fig. 1.
[0031] Ein in Fig. 1 nur teilweise gezeigtes Zündspulenmodul nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist einen Gehäusetopf 10, ein Spulensystem 12, einen das Spulensystem
12 teilweise umgebenden Mantel 14, eine mit dem Spulensystem 12 verbundene Platine
16, eine von dem Gehäusekopf 10 gehaltene Steckverbinderaufnahme 18 sowie einen Gehäusedeckel
20 auf.
[0032] Der Gehäusetopf 10, der aus einem schlagfähigen, hochtemperaturbeständigen Kunststoff
gefertigt ist, dient zur Aufnahme des Mantels 14, des Spulensystems 12 und der Platine
16. Darüber hinaus trägt er die Steckverbinderaufnahme 18, die einen Teil der äußeren
Wand des Zündspulenmoduls bildet.
[0033] Zum Schutz vor Umwelteinflüssen ist das Innere des Gehäusetopfs 10 durch den Gehäusedeckel
20 abgedeckt.
[0034] Das Spulensystem 12, der Mantel 14, die Platine 16 und die Steckverbinderaufnahme
18 sind genauer in Fig. 2 gezeigt.
[0035] Die Steckverbinderaufnahme 18 dient zur Aufnahme eines Steckverbinders mit Zuführungsleitungen
für eine Spannungsversorgung und Steuersignale. Sie weist dazu Kontaktelemente 22
auf, die mit der Platine 16 verbunden sind.
[0036] Die Platine 16 trägt einen Elektronikbaustein 24 zur Ansteuerung des Spulensystems
12, der über in den Figuren nicht gezeigte Leiterbahnen mit den Kontaktelementen 22,
dem Spulensystem 12 und gegebenenfalls weiteren in den Figuren nicht gezeigten Bauelementen
verbunden ist.
[0037] Der Elektronikbaustein 24 weist eine in den Figuren nicht gezeigte elektrische Schaltung
sowie einen durch eine Metallplatte gebildeten Kühlkörper 26 auf, der unter Verwendung
eines Epoxidharzes in den Elektronikbaustein 24 nahe der elektrischen Schaltung eingebettet
ist, so dass ein guter Wärmeübergang von der elektrischen Schaltung auf den Kühlkörper
26 gegeben ist, dieser aber gegen die elektrische Schaltung elektrisch isoliert ist.
[0038] Das Spulensystem 12, das in Fig. 3 nochmals in einer Explosionsdarstellung gezeigt
ist, umfasst einen Kern 28 mit einer angeformten ersten Polplatte 30, einen ersten
Spulenträger 32 mit einer Primärwicklung 34, einen zweiten Spulenträger 36 mit einer
Sekundärwicklung 38 und eine zweite Polplatte 40.
[0039] Der im Wesentlichen hohlzylindrische erste Spulenträger 32 mit der Primärwicklung
34 ist auf den zylindrischen Kern 28 aufgeschoben.
[0040] Die Primärwicklung 34 ist, in den Figuren nicht ausdrücklich gezeigt, über die Platine
16 mit dem Elektronikbaustein 24 verbunden.
[0041] Der zweite Spulenträger 36, der die Sekundärwicklung 38 trägt, nimmt den Kern 28
mit dem darauf aufgeschobenen ersten Spulenträger 32 und der Primärwicklung 34 auf.
Anschlüsse der Sekundärwicklung 38 sind mit in den Figuren nicht gezeigten Elektroden
zur Verbindung mit den elektrischen Kontakten von Zündkerzen verbunden.
[0042] Die zweite Polplatte 40 weist in ihrer Mitte eine Ausnehmung 42 auf, die einen über
den ersten Spulenträger 32 hinausstehenden Abschnitt des Kerns 28 aufnimmt (vgl. auch
Fig. 1).
[0043] Der Kern 28 mit angeformter erster Polplatte 30 und die zweite Polplatte 40 sind
als Formteile aus einem weichmagnetischen Verbundmaterial mit einer Kunststoffmatrix
und darin eingebetteten weichmagnetischen Teilchen aus einer entsprechenden Eisenlegierung
gebildet.
[0044] Der Mantel 14 besteht aus einer weichmagnetischen Eisen- bzw. Stahllegierung, beispielsweise
der weichmagnetische Stahllegierung mit der Bezeichnung AISI 1008, die eine Wärmeleitfähigkeit
von 58 W/m K aufweist. Er ist im Wesentlichen als Hohlzylindersegment mit zwei Befestigungszungen
44 und 44' an einer Längsseite und einer angeformten Fahne 46 an der anderen Längsseite
des Mantels ausgebildet.
[0045] Der Mantel 14 umgibt das Spulensystem 12 einschließlich der ersten und zweiten Polplatten
30 bzw. 40.
[0046] Die erste Polplatte 30 trägt die Platine 16, wobei der Mantel 14 und insbesondere
dessen Fahne 46 so ausgebildet und relativ zu dem Elektronikbaustein 24 bzw. dessen
Kühlkörper 26 angeordnet ist, dass der Kühlkörper 26 flächig an der Fahne 46 anliegt.
[0047] Der Kern 28 mit der angeformten ersten Polplatte 30, der Mantel 14 und die zweite
Polplatte 40 bilden einen magnetischen Kreis. Wird die Primärwicklung 34 von einem
Strom durchflossen, wird ein magnetischer Fluss in dem magnetischen Kreis induziert
bzw. darin geführt. Insbesondere dient der Mantel 14 der Rückführung wenigstens eines
Teils des magnetischen Flusses von einer der Polplatten 30 bzw. 40 zu der anderen
Polplatte. Änderungen in dem magnetischen Fluss induzieren dann in der Sekundärwicklung
38 eine gegenüber der an der Primärwicklung 34 anliegenden Spannung erhöhte Zündspannung,
die entsprechenden Kontakten einer Zündkerze zuführbar ist.
[0048] Erfindungsgemäß dient der Mantel 14 und insbesondere dessen Fahne 46 zur Abfuhr von
Wärme, die durch die elektrische Schaltung in dem Elektronikbaustein 24 beim Betrieb
des Zündspulenmoduls erzeugt wird. Die von der elektrischen Schaltung erzeugte Wärme
geht zunächst auf den Kühlkörper 26 über und wird dann aufgrund dessen hoher Wärmeleitfähigkeit
in den Bereich der Fahne 46 übertragen.
[0049] Die Wärme fließt dann von dem mit der Fahne 46 thermisch verbundenen Abschnitt des
Kühlkörpers 26 in die Fahne 46 und von dort in den Mantel 14. Der Wärmewiderstand
zwischen dem Kühlkörper 26 und der Fahne 26 ist dabei sehr gering, da der Kühlkörper
flächig direkt an der Fahne 46 anliegt.
[0050] Die Wärme in dem Mantel 14 kann dann über die sehr große Außenfläche des Mantels
14 über den Gehäusetopf 10 an die Umgebungsluft abgeführt werden.
[0051] Um die Ausbildung einer Kapazität zwischen dem Mantel 14 und der Sekundärwicklung
38, die sich mit mehreren hundert Volt aufladen könnte, zu vermeiden, kann der Mantel
14 bevorzugt geerdet sein.
[0052] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird auf den Mantel
14 verzichtet und der Kern 28 ist als laminierter Eisenkern ausgebildet. In diesem
Fall ist der Elektronikbaustein so angeordnet, dass der aus dem Elektronikbaustein
24 austretende Abschnitt des Kühlkörpers 26 flächig an dem laminierten Spulenkern
anliegt, der damit als Wärmesenke dienen kann.
[0053] Durch die erfindungsgemäße Verwendung von den magnetischen flussführenden Einrichtungen
des Zündspulenmoduls zur Wärmeabfuhr der Abwärme des Elektronikbausteins wird eine
sehr kostengünstige und gleichzeitig effektive Abführung der Abwärme erreicht, so
dass sich eine erhöhte Lebensdauer des Zündspulenmoduls bei gleichzeitig hoher Leistung
ergibt.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 10
- Gehäusetopf
- 12
- Spulensystem
- 14
- Mantel
- 16
- Platine
- 18
- Steckverbinderaufnahme
- 20
- Gehäusedeckel
- 22
- Kontaktelemente
- 24
- Elektronikbaustein
- 26
- Kühlkörper
- 28
- Kern
- 30
- erste Polplatte
- 32
- erster Spulenträger
- 34
- Primärwicklung
- 36
- zweiter Spulenträger
- 38
- Sekundärwicklung
- 40
- zweite Polplatte
- 42
- Ausnehmung
- 44, 44'
- Befestigungszungen
- 46
- Fahne
1. Zündspulenmodul mit
einem Spulensystem (12), das eine Primär- und eine Sekundärwicklung (34, 38) sowie
eine flussführende, weichmagnetische Einrichtung (14, 28, 30, 40) zur Erhöhung und/oder
Führung eines von einer der Wicklungen (34, 38) erzeugten magnetischen Flusses umfasst,
und
einem Elektronikbaustein (24) zur Ansteuerung des Spulensystems (12), der eine elektrische
Schaltung und einen Kühlkörper (26) zur Kühlung des Elektronikbausteins (24) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Abschnitt des Kühlkörpers (26) wärmeleitend mit einem Abschnitt (46)
der flussführenden Einrichtung verbunden ist, so dass Abwärme des Elektronikbausteins
über den Abschnitt der flussführenden Einrichtung (46) abführbar ist.
2. Zündspulenmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abschnitt des Kühlkörpers (26) und der der flussführenden Einrichtung (46) flächig
ausgebildet und im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind.
3. Zündspulenmodul nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mit dem Kühlkörper (26) verbundene Abschnitt (46) der flussführenden Einrichtung
aus einem weichmagnetischen Metall gebildet ist.
4. Zündspulenmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die flussführende Einrichtung (14, 28, 30, 40) einen weichmagnetischen, von der Primär-
und/oder Sekundärwicklung (34, 38) wenigstens teilweise umgebenen Kern (28) umfasst,
mit dem der Kühlkörper (26) wärmeleitend verbunden ist.
5. Zündspulenmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die flussführende Einrichtung (14, 28, 30, 40) einen wenigstens teilweise von der
Primär- und/oder Sekundärwicklung (34, 38) umgebenden Kern (28) und einen die Wicklungen
(36, 38) wenigstens teilweise umgebenden weichmagnetischen Mantel (14) umfasst, der
mit dem Kern (28) einen magnetischen Kreis bildet und wärmeleitend mit dem Kühlkörper
(26) verbunden ist.
6. Zündspule nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bereich des Mantels durch eine nicht tangential zu der Primär- und/oder Sekundärwicklung
(34, 38) verlaufende, von dieser abstehende Fahne (46) gebildet ist.
7. Zündspulenmodul nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine der Wicklungen (34, 38) wenigstens teilweise von der anderen Wicklung umgeben
ist.
8. Zündspulenmodul nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die flussführende Einrichtung (14, 28, 30, 40) wenigstens teilweise aus einem Verbundmetall
mit einer Kunststoffmatrix und darin eingebetteten weichmagnetischen Teilchen gebildet
ist.
9. Zündspulenmodul nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kern ein laminierter Eisenkern ist.
10. Zündspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kühlkörper (28) gegenüber der elektrischen Schaltung isoliert ist.
11. Zündspule nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mit dem Abschnitt (46) der flussführenden Einrichtung wärmeleitend verbundene
Abschnitt des Kühlkörpers (26) gegenüber der flussführenden Einrichtung (14, 28, 30,
40) elektrisch isoliert ist.