[0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrkanaldimmer, also einen elektronischen Dimmer, der
mehrere Leistungsstufen aufweist.
[0002] Aus DE 197 38 857 A1 ist ein modulares Dimmersystem bekannt, das einen Master-Dimmer
und wenigstens einen Slave-Dimmer aufweist. Diese Dimmermodule sind ausgangsseitig
parallelschaltbar. Ein solches Dimmersystem ist ausführbar mittels Dimmermodulen,
die im Busch-Jaeger Katalog 2001 dargestellt und beschrieben sind. Dort ist ein REG-Universal-Zentraldimmer
(Artikel-Nr. 6593-102) dargestellt, der dem Master-Dimmer entspricht, sowie ein REG-Leistungsdimmer
(Artikel-Nr. 6594-101), der dem Slave-Dimmer entspricht. Die bekannten Dimmermodule
sind eigenständige Geräte mit jeweils eigenem Gehäuse und Leistungteil einschließlich
zugehörigem Kühlkörper sowie äußeren Anschlüssen. Der Zentraldimmer enthält zusätzlich
eine Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Leistungsteile aller Dimmermodule. Eine
automatische weitgehend gleichmäßige Lastaufteilung auf parallel geschaltete Leistungsteile
wird beim Einsatz von Leistungstransistoren durch deren thermisches Verhalten erreicht.
[0003] Die Dimmermodule des bekannten Dimmersystems sind lediglich mittels elektrischer
Verbindungsleitungen miteinander verbunden. Die Kühlkörper sind in jedem Modul für
dessen Maximalleistung ausgelegt.
[0004] Der Erfindung liegt davon ausgehend die Aufgabe zugrunde, einen Mehrkanaldimmer anzugeben,
der mit verringertem Aufwand herstellbar und/oder flexibler einsetzbar ist. Unter
flexibler Einsetzbarkeit wird dabei verstanden, daß der Mehrkanaldimmer sowohl zur
Einzelsteuerung oder Gruppensteuerung einer größeren Anzahl von Verbrauchern kleiner
Leistung geeignet sein soll, als auch zur Steuerung eines einzigen Verbrauchers oder
weniger Verbraucher mit hoher Leistung.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Mehrkanaldimmer gelöst, der die im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0006] Der erfindungsgemäße Mehrkanaldimmer weist demnach eine Anzahl n Leistungsstufen
auf, wobei die Leistungsstufen mit einem gemeinsamen Kühlkörper thermisch gekoppelt
und für eine optionale lastseitige Parallelschaltung von mindestens zwei der Leistungsstufen
eingerichtet sind und wobei die eingangsseitig parallelgeschalteten Leistungsstufen
mit einer den Gesamtlaststrom zuführenden Eingangsstufe verbunden sind, wobei die
Eingangsstufe eine Einrichtung zur Strombegrenzung aufgrund einer thermischen Überwachung
aufweist.
[0007] Ein wesentlicher Vorteil des vorgeschlagenen Mehrkanaldimmers besteht darin, dass
die - z. B. anhand von Vorgaben durch die Standardisierung gewählte - Kühlleistung
des für alle Leistungsstufen (Kanäle) gemeinsamen Kühlkörpers flexibel zur Verlustwärmeabfuhr
aus nur einer oder mehreren Leistungsstufen einsetzbar ist. Je nach Wahl der Anzahl
n und der elektrischen Leistung der Leistungsstufen, kann mit einer sehr kleinen Anzahl
unterschiedlicher Dimmertypen ein breites Anwendungsspektrum abgedeckt werden. Dadurch
vereinfachen sich Produktion, Lagerhaltung, Vertrieb und Anwendung des Dimmers. Eine
derzeit typische normative Gesamtleistung des Dimmers beträgt 1000 W in nicht professionellen
Anlagen.
[0008] Bei einer vorgeschlagenen ersten Variante ist jede der Leistungsstufen bezüglich
ihrer steuerbaren Leistungsbauelemente so ausgelegt, dass sie die spezifizierte, durch
die Kühlleistung bestimmte Gesamtleistung des Mehrkanaldimmers steuern kann. Dadurch
ist auf einfache Weise höchste Anwendungs-Flexibilität gewährleistet. Eine Parallelschaltung
von Leistungsstufen ist nicht erforderlich. Es versteht sich, daß bei dieser Variante
Mittel zur individuellen Ansteuerung der einzelnen Leistungsstufen vorhanden sein
müssen. Diese können Bestandteil eines Kompaktgerätes sein, das sowohl die Leistungsstufen
als auch Steuereinrichtungen enthält, oder externe Steuerungen sein, die Steuersignale
an Steuereingängen des Mehrkanaldimmers eingeben.
[0009] Möglicherweise kostengünstiger ist eine zweite vorgeschlagene Variante, bei der jede
der Leistungsstufen bezüglich ihrer steuerbaren Leistungsbauelemente für eine bestimmte
Leistung, vorzugsweise alle Stufen einheitlich für den n-ten Teil der spezifizierten
Gesamtleistung ausgelegt sind. Auch bei dieser Variante lässt sich die Dimmerleistung
- bei Bedarf - auf einen oder wenige Verbraucher konzentrieren, da eine Parallelschaltung
von Ausgängen ermöglicht ist. Der Kühlkörper ist bei beiden Varianten in gleicher
Weise auf die spezifizierte Gesamtleistung auszulegen.
[0010] Eine weitere Erläuterung der Erfindung erfolgt nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen,
die in Zeichnungsfiguren dargestellt sind.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschema eines Mehrkanaldimmers gemäß der ersten Variante, und
- Fig. 2
- ein Blockschema eines Mehrkanaldimmers gemäß der zweiten Variante.
[0012] Fig. 1 zeigt ein Blockschema eines Mehrkanaldimmers gemäß der ersten Variante. Auf
einem gemeinsamen Kühlkörper 2 sind mehrere Leistungsstufen 1.1, bis 1.n (Kanäle)
angeordnet. Sowohl der Kühlkörper 2, wie auch jede der Leistungsstufen 1.1, bis 1.n
sind im Beispiel für die spezifizierte Gesamtleistung, z. B. 1000 W ausgelegt. An
die Leistungsstufen ist im dargestellten Beispiel jeweils eine Last 1, 2, bis n anschließbar
oder angeschlossen. Zur Lastaufteilung und Strombegrenzung aufgrund einer thermischen
Überwachung ist in der Stromzuleitung - aus z. B. einem 230V-Wechselspannungsnetz
- zu den Leistungsstufen eine gemeinsame Eingangsstufe 3 eingefügt. Zur Ansteuerung
der Leistungsstufen 1.1, bis 1.n sind Ansteuerungsmittel 6 vorhanden, die entweder
innerhalb eines für alle Komponenten 1.1 bis 1.n, 2, 3 gemeinsamen Gerätegehäuses
7, oder außerhalb des Gerätegehäuses 7 angeordnet sind.
[0013] Die Leistungsstufen 1.1 bis 1.n können in bekannter Weise z. B. mit Leistungstransistoren
ausgestattet, und in Verbindung mit den Ansteuerungsmitteln 6 für universellen Phasenanschnitt-
und/oder Phasenabschnittbetrieb eingerichtet sein. Z. B. zur Leistungsbegrenzung kann
auch eine - in der Zeichnung nicht dargestellte - Leitungsverbindung zwischen Eingangsstufe
3 und Ansteuerungsmitteln 6 zwecks Informations- oder Steuersignalaustausch vorgesehen
sein.
[0014] Fig. 2 zeigt ein Blockschema eines Mehrkanaldimmers gemäß der zweiten Variante, wobei
die einzelnen Leistungsstufen 1.1 bis 1.n nur für einen Teil der Gesamtleistung ausgelegt
sind, vorzugsweise gleichmäßig auf ein n-tel der Gesamtleistung. Der Anschluß einer
Last, z. B. 1.1, mit höherer Leistung als der Leistungsstufen-Leistung ist möglich,
wenn Leistungsstufen-Ausgänge mittels Leitungsbrücken 8 parallel geschaltet werden.
Die einzelnen Leistungsstufen 1.1 bis 1.n enthalten jeweils eine Strombegrenzungseinrichtung.
Die Ansteuerung der Leistungsstufen 1.1 bis 1.n erfolgt unter Zwischenschaltung einer
Selektionseinrichtung 4, die dafür eingerichtet ist, lastseitig parallelgeschaltete
Leistungsstufen, z.B. 1.1 und 1.2 auch ansteuerungsseitig parallel zu schalten. Ansonsten
stimmt der Aufbau des Dimmers mit der ersten Variante überein.
1. Mehrkanaldimmer, der eine Anzahl n Leistungsstufen (1.1 bis 1.n) aufweist, wobei die
Leistungsstufen (1.1 bis 1.n) mit einem gemeinsamen Kühlkörper (2) thermisch gekoppelt
und für eine optionale lastseitige Parallelschaltung von mindestens zwei der Leistungsstufen
(1.1 bis 1.n) eingerichtet sind, dadurch gekennzeichnet. dass die eingangsseitig parallelgeschalteten Leistungsstufen (1.1 bis 1.n) mit einer den
Gesamtlaststrom zuführenden Eingangsstufe (3) verbunden sind, wobei die Eingangsstufe
(3) eine Einrichtung zur Strombegrenzung aufgrund einer thermischen Überwachung aufweist.
2. Mehrkanaldimmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Leistungsstufen (1.1 bis 1.n) für die maximale Gesamtleistung des Mehrkanaldimmers
ausgelegt ist, die durch Standardisierungsvorgaben und/oder entsprechend dem Wärmeableitvermögen
des Kühlkörpers (2) gewählt ist.
3. Mehrkanaldimmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Leistungsstufen (1.1 bis 1.n) für eine bestimmte Leistung, vorzugsweise
für den n-ten Teil der maximalen Gesamtleistung des Mehrkanaldimmers ausgelegt ist,
die durch das Wärmeableitvermögen des Kühlkörpers (2) begrenzt ist.
4. Mehrkanaldimmer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungsstufen (1.1 bis 1.n) unter Zwischenschaltung einer Selektionseinrichtung
(4) angesteuert sind, wobei die Selektionseinrichtung (4) dafür eingerichtet ist,
lastseitig parallelgeschaltete Leistungsstufen (1.1 bis 1.n) auch ansteuerungsseitig
parallel zu schalten.
5. Mehrkanaldimmer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass seine Komponenten (1.1 bis 1.n, 2, 3, 4) einschließlich Ansteuermitteln (6) in einem
gemeinsamen Gerätegehäuse (7) angeordnet sind.