[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung für tablettenförmige Gegenstände, insbesondere
hygroskopische Wasch- und/oder Reinigungsmitteltabletten, mit einer geschlossenen
Umverpackung und mit in der Umverpackung angeordneten Folienbeuteln, in denen jeweils
wenigstens eine Tablette aufgenommen ist.
[0002] Wasch- und/oder Reinigungsmittel in Tablettenform, die z.B. aufgrund ihrer hygroskopischen
Eigenschaften einen zusätzlichen Schutz gegen Feuchtigkeit benötigen, werden im allgemeinen
in Folienbeuteln verpackt. Dafür haben sich in der Praxis beispielsweise sogenannte
"Flow-Packs" bewährt, die aus einem Folienschlauchbeutel bestehen, der eine Längsnaht
und zwei Quernähte, sogenannte "Flossen", aufweist. Die Herstellung solcher "Flow-Packs"
ist bekannt und geschieht üblicherweise auf Hochleistungsproduktionsanlagen direkt
nach der Tablettenherstellung. Ein solcher Folienbeutel ist z.B. aus DE 295 09 593
U1 bekannt.
[0003] Üblicherweise werden in derartige Folienbeutel eingeschlagene Tabletten (Einzel-
oder Mehrfacheinschlag) lose in einem Verpackungsbehälter, wie Paket, Tragepaket,
Trommel oder dergl. verpackt, der bei der Lagerung und beim Transport prinzipiell
eine ausreichend stabile Außenverpackung bzw. Umverpackung darstellt. Dabei bezieht
sich die Stabilität auf den geforderten Stauchwiderstand der Gebinde bei Druck und
Gewichtsbelastung innerhalb eines Palettenverbundes.
[0004] Derartige Waschmitteltabletten sind jedoch bruchempfindliche Produkte, die generell
beim Abfüllvorgang sowie beim Transport derart beansprucht werden, dass Kantenbruch,
Bruch und Abrieb auch bei normaler stabiler Außenverpackung nicht zu vermeiden sind.
Hiergegen wird die Tablette auch nicht durch den Folienbeutel geschützt, der nur eine
geringfügige zusätzliche Schutzwirkung gegenüber Stoßbeanspruchung und beim Transport
bietet.
[0005] Grundsätzlich ist es beispielsweise aus US-A-3,774,778, DE 42 10 749 C2 oder DE 40
22 120 A1 bekannt, Folienbeutelverpackungen sortiert in eine Umverpackung einzubringen,
um die Gefahr des Verrutschens der darin befindlichen Produkte beim Transport oder
dergl. zu verringern. Es ist auch bekannt (beispielsweise aus DE 90 16 554 U1, DE
43 38 799 A1 oder DE 43 02 909 A1), für stoßempfindliche Produkte Umverpackungen mit
stoßabsorbierenden Einlagen oder speziellen Wandungsausbildungen vorzusehen, was jedoch
die Verpackung insgesamt sehr aufwendig macht.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Verpackung bei Beibehaltung ihrer
einfachen Herstellbarkeit und eines möglichst geringen Verpackungsaufwandes so zu
verbessern, dass direkte Stoß- oder Druckbeanspruchungen auf die Tablette vermieden
werden.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verpackung mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst. der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Folienbeutel
sortiert mit parallel zueinander ausgerichteten Längsnähten in der Umverpackung angeordnet
sind, wobei die Länge der Folienbeutel größer ist als der Abstand der zu den Quernähten
der Folienbeutel parallelen Seitenwände der Umverpackung, derart, dass wenigstens
ein Endbereich der Folienbeutel federnd umgebogen in der Umverpackung liegt, und dass
wenigstens die zu den Längsnähten der Folienbeutel parallelen Seitenwände der Umverpackung
mit Wandverstärkungen ausgerüstet sind.
Es hat sich herausgestellt, dass zunächst durch die sortierte Anordnung der Folienbeutel
in der Umverpackung Stoßbelastungen parallel zur Längsnaht in den Folienbeuteln schon
relativ gut aufgefangen werden können, diese Stoßbelastungen werden teilweise bereits
von den querverlaufenden Flossen (Quernähten) des Folienbeutels absorbiert. Da die
Folienbeutel zusätzlich länger ausgelegt sind als die betreffende Verpackungslänge
(Abstand der zu den Quernähten der Folienbeutel parallelen Seitenwände der Umverpackung),
wird eine oder beide Flosse(n) des jeweiligen Folienbeutels beim Einlegen in die Umverpackung
umgebogen, so dass die Flosse(n) unter einer gewissen Federspannung in der Umverpackung
liegt(liegen), wodurch Stöße abgefedert werden können, ohne dass Beschädigungen der
tablettenförmigen Produkte auftreten. Stoßbelastungen parallel zu den Längsnähten
können so nicht zu Beschädigungen der Tabletten führen. Stoßbelastungen in Querrichtung,
d.h. parallel zu den Quernähten, werden durch die spezielle Gestaltung der Umverpackung
mit Wandverstärkungen in den entsprechenden Seitenwänden derselben aufgefangen, so
dass insgesamt eine Verpackung zur Verfügung steht, die bei geringem zusätzlichen
Materialaufwand (nur bestimmte Bereiche mit Wandverstärkungen und etwas längere Folienbeutel)
einen sicheren mechanischen Schutz bei der Lagerung und beim Transport für die darin
befindlichen Tabletten bietet. Der Herstellaufwand wird dabei gegenüber bekannten
Verpackungen dieser Art nur unwesentlich vergrößert, es ist lediglich erforderlich,
die mit Tabletten gefüllten Folienbeutel sortiert in die Umverpackung einzugeben.
[0008] Der Schutz für die tablettenförmigen Produkte läßt sich in Längsrichtung der Folienbeutel
noch weiter dadurch erhöhen, dass die Folienbeutel so lang ausgebildet sind, dass
beide Endbereiche der Folienbeutel federnd umgebogen in der Umverpackung liegen.
[0009] Die Eigenschaften der Verpackung und der Schutz für die darin befindlichen tablettenförmigen
Produkte läßt sich noch dadurch verbessern, dass wenigstens die mit Wandverstärkungen
ausgerüsteten Seitenwände der Umverpackung mit stoßabsorbierenden Einlagen ausgerüstet
sind. Diese Einlagen können beispielsweise von Wellpappe gebildet sein.
[0010] Zum Schutz der Verpackung gegen Druck von oben, z.B. beim Palettieren sowie zum Schutz
der Tabletten gegenüber Flächenbelastung, ist vorteilhaft weiterhin vorgesehen, dass
die Umverpackung selbsttragend ausgebildet ist, d.h., dass sie derart dimensioniert
ist, dass das Übereinanderstapeln mehrerer Verpackungen nicht zu einer Beeinträchtigung
der in den unteren Lagen befindlichen Verpackungen führt.
[0011] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise nähert erläutert.
Diese zeigt in:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Verpackung ohne Deckel,
- Fig. 2
- in vergrößerter Darstellung einen Folienbeutel mit zwei darin befindlichen Tabletten
und in
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch die Verpackung nach Fig. 1.
[0012] Eine erfindungsgemäße Verpackung für tablettenförmige Gegenstände, insbesondere hygroskopische
Wasch- und/oder Reinigungsmitteltabletten, ist in der Zeichnung allgemein mit 1 bezeichnet.
Sie weist eine geschlossene Umverpackung 2 sowie eine Mehrzahl von Folienbeuteln 3
auf, von denen einer in Figur 2 näher dargestellt ist.
[0013] Ein solcher Folienbeutel 3 ist aus einem Folienschlauch gebildet und beidendseitig
jeweils durch Quernähte bzw. Querflossen 4 verschlossen. In Längsrichtung ist der
Folienbeutel 3 mit einer Längsnaht 5 verschlossen. In einen solchen Folienbeutel 3
werden vor dem Verschließen beispielsweise Waschmitteltabletten 6 eingegeben, beim
dargestellten Ausführungsbeispiel sind in einem Folienbeutel 3 zwei Waschmitteltabletten
6 aufgenommen.
[0014] Erfindungsgemäß sind die Folienbeutel 3, wie sich aus Figur 1 erkennen läßt, sortiert
mit parallel zueinander ausgerichteten Längsnähten 5 in der Umverpackung 2 angeordnet.
Die Umverpackung 2 selbst weist zwei erste Seitenwände 2a auf, die parallel zu den
Längsnähten 5 der Folienbeutel 3 angeordnet sind sowie zwei zweite Seitenwände 2b,
die rechtwinklig zu diesen angeordnet sind. Die beiden Seitenwände 2a, die parallel
zu den Längsnähten 5 der Folienbeutel 3 angeordnet sind, sind mit Wandverstärkungen
ausgerüstet. Zusätzlich können diese Seitenwände 2a innenseitig mit stoßabsorbierenden
Einlagen 7, beispielsweise aus Wellpappe, ausgerüstet sein, die entsprechend in die
Umverpackung 2 eingelegt sind.
[0015] Wird in Richtung der mit A gekennzeichneten Pfeile, also parallel zur Längsnaht 5
der Folienbeutel Druck auf die Umverpackung 1 ausgeübt, so wird eine solche Beanspruchung
von den Quernähten 4 der Folienbeutel 3 aufgenommen, ohne dass die Tabletten 6 beeinträchtigt
werden. Wird die Verpackung 1 demgegenüber in Querrichtung, nämlich in Richtung der
Pfeile B, beansprucht, so wird diese Beanspruchung durch die Wandverstärkungen der
Seitenwände 2a und zusätzlich durch die Einlagen 7 aufgenommen, so dass Druckbelastungen
auf die seitlichen Schwachstellen der Folienbeutel 3 und damit die Tabletten 6 vermieden
werden.
[0016] Die Umverpackung 2 kann darüber hinaus auch selbsttragend ausgebildet sein, um ein
gefahrloses Übereinanderstapeln mehrerer Umverpackungen zu ermöglichen. Die Wandverstärkung
in den Seitenwänden 2a der Umverpackung, die auf einfachste Weise durch Doppelwandigkeit
der Umverpackung in diesem Bereich erzielt werden kann, erhöht darüber hinaus den
Stauchwiderstand der gesamten Verpackung 1 beim Transport und bei Lagerung in einer
Palette. Insgesamt steht eine Verpackung 1 für Tabletten 6 zur Verfügung, die einen
allseitigen Schutz für die bruchempfindlichen Tabletten 6 innerhalb der Verpackung
1 bietet.
[0017] Wie am besten aus Figur 3 hervorgeht, ist die Länge der Folienbeutel 3 so gewählt,
dass sie größer ist als der Abstand der zu den Quernähten 4 der Folienbeutel 3 parallelen
Seitenwände 2b der Umverpackung 2. Dies führt dazu, dass die beiden mit 8 bezeichneten
Endbereiche der Folienbeutel 3, die die Quernähte 4 aufweisen, federnd umgebogen in
der Umverpackung 2 zu liegen kommen. Die Folienbeutel 3 liegen somit unter einer gewissen
"Federspannung" in der Umverpackung 2 und können z.B. Stöße ohne Beschädigung der
Tabletten 6 abfedern, denn sie können sich in gewisser Weise in Richtung des Doppelpfeiles
9 in der Umverpackung 2 bewegen.
[0018] Wie aus Figur 3 erkennbar, ergeben sich somit die folgenden geometrischen Abmessungen:



wobei c den Abstand der beiden nebeneinander in einem Folienbeutel 3 angeordneten
Tabletten 6 darstellt, a den Abstand zwischen dem Außenrand einer Tablette 6 und der
zugeordneten Seitenwand 2b der Umverpackung 2 und 1 die gesamte Flossenlänge des Folienbeutels
3 bzw. die Länge des Folienbeutels 3 von der Außenseite einer Tablette 6 bis zum freien
Ende.
[0019] Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So können
selbstverständlich auch übereinander mehrere Lagen von mit Tabletten 6 gefüllten Folienbeuteln
3 in der Umverpackung 2 angeordnet sein, wobei natürlich das Stapelmuster sämtlicher
Lagen gleich ist, um die erforderliche sortierte Anordnung der Folienbeutel 3 in der
Umverpackung 2 zu gewährleisten. Außerdem ist die Verpackung 1 natürlich oberseitig
verschließbar, Deckellaschen oder dergl. sind allerdings in der Zeichnung aus Übersichtlichkeitsgründen
nicht dargestellt.
1. Verpackung für bruchempfindliche, tablettenförmige Gegenstände, insbesondere hygroskopische
Wasch- und/oder Reinigungsmitteltabletten, mit einer geschlossenen Umverpackung und
mit mehreren, in einer zu einer Bodenfläche der Umverpackung parallelen Ebene nebeneinander
angeordneten Folienbeuteln, in denen jeweils wenigstens eine Tablette aufgenommen
ist, wobei bei Druckbelastung auf die Umverpackung in Längsrichtung der darin angeordneten
Folienbeutel (3), die Kraft durch endseitige Quernähte (4) der Folienbeutel (3) und
bei Druckbelastung auf die Umverpackung in Querrichtung zu den darin parallel angeordneten
Folienbeutel (3) durch Wandverstärkungen in den Seitenwänden (2a) der Umverpackung
(1) aufgenommen werden.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge der Folienbeutel (3) größer ist als der Abstand der zu den Quernähten (4)
der Folienbeutel (3) parallelen Seitenwände (2b) der Umverpackung (2).
3. Verpackung nach Anspruch 2,dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge der Folienbeutel (3) so ist, dass einer oder beide Endbereiche (8) der
Folienbeutel (3) federnd umgebogen an der zu den Quernähten (4) parallelen Seitenwand
(2b) der Umverpackung (2) anliegen.
4. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass wengistend die mit den Wandverstärkungen ausgerüsteten Seitenwände (2b) der Umverpackung
(1) mit stoßabsorbierenden Einlagen (7) ausgerüstet sind.
5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass an den Seitenwänden die stoßabsorbierenden Einlagen (7) von Wellpappe gebildet sind.
6. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Umverpackung (2) wenigstens teilweise doppelwandig ausgebildet ist.