(19)
(11) EP 1 380 518 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.01.2004  Patentblatt  2004/03

(21) Anmeldenummer: 03020874.8

(22) Anmeldetag:  06.11.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 77/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 17.11.1998 DE 19852936

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
99972182.2 / 1131256

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40589 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Künzel, Werner
    40764 Langenfeld (DE)
  • Barthel, Wolfgang
    40764 Langenfeld (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 15 - 09 - 2003 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) Verpackung für tablettenförmige Gegenstände


(57) Eine Verpackung für tablettenförmige Gegenstände, insbesondere hygroskopische Wasch- und/oder Reinigungsmitteltabletten, mit einer geschlossenen Umverpackung und mit in der Umverpackung angeordneten Folienbeuteln, in denen jeweils wenigstens eine Tablette aufgenommen ist, wobei jeder Folienbeutel beidendseitig jeweils mit einer Quernaht, soll so verbessert werden, dass direkte Stoß- oder Druckbeanspruchungen auf die Tablette vermieden werden.
Dies wird dadurch erreicht, dass die Folienbeutel (3) in ihrer Längsrichung sortiert parallel zueinander in der Umverpackung (2) angeordnet sind, so dass bei Druckbelastung auf die Umverpackung in Längsrichtung der darin angeordneten Folienbeutel (3), die Kraft durch endseitigen Quernähte (4) der Folienbeutel (3) und bei Druckbelastung auf die Umverpackung in Querrichtung zu den darin parallel angeordneten Folienbeutel (3) durch Wandverstärkungen in den Seitenwänden (2a) der Umverpackung (1) und ggfs. stoßabsorbierenden Einlagen (7) aufgenommen werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung für tablettenförmige Gegenstände, insbesondere hygroskopische Wasch- und/oder Reinigungsmitteltabletten, mit einer geschlossenen Umverpackung und mit in der Umverpackung angeordneten Folienbeuteln, in denen jeweils wenigstens eine Tablette aufgenommen ist.

[0002] Wasch- und/oder Reinigungsmittel in Tablettenform, die z.B. aufgrund ihrer hygroskopischen Eigenschaften einen zusätzlichen Schutz gegen Feuchtigkeit benötigen, werden im allgemeinen in Folienbeuteln verpackt. Dafür haben sich in der Praxis beispielsweise sogenannte "Flow-Packs" bewährt, die aus einem Folienschlauchbeutel bestehen, der eine Längsnaht und zwei Quernähte, sogenannte "Flossen", aufweist. Die Herstellung solcher "Flow-Packs" ist bekannt und geschieht üblicherweise auf Hochleistungsproduktionsanlagen direkt nach der Tablettenherstellung. Ein solcher Folienbeutel ist z.B. aus DE 295 09 593 U1 bekannt.

[0003] Üblicherweise werden in derartige Folienbeutel eingeschlagene Tabletten (Einzel- oder Mehrfacheinschlag) lose in einem Verpackungsbehälter, wie Paket, Tragepaket, Trommel oder dergl. verpackt, der bei der Lagerung und beim Transport prinzipiell eine ausreichend stabile Außenverpackung bzw. Umverpackung darstellt. Dabei bezieht sich die Stabilität auf den geforderten Stauchwiderstand der Gebinde bei Druck und Gewichtsbelastung innerhalb eines Palettenverbundes.

[0004] Derartige Waschmitteltabletten sind jedoch bruchempfindliche Produkte, die generell beim Abfüllvorgang sowie beim Transport derart beansprucht werden, dass Kantenbruch, Bruch und Abrieb auch bei normaler stabiler Außenverpackung nicht zu vermeiden sind. Hiergegen wird die Tablette auch nicht durch den Folienbeutel geschützt, der nur eine geringfügige zusätzliche Schutzwirkung gegenüber Stoßbeanspruchung und beim Transport bietet.

[0005] Grundsätzlich ist es beispielsweise aus US-A-3,774,778, DE 42 10 749 C2 oder DE 40 22 120 A1 bekannt, Folienbeutelverpackungen sortiert in eine Umverpackung einzubringen, um die Gefahr des Verrutschens der darin befindlichen Produkte beim Transport oder dergl. zu verringern. Es ist auch bekannt (beispielsweise aus DE 90 16 554 U1, DE 43 38 799 A1 oder DE 43 02 909 A1), für stoßempfindliche Produkte Umverpackungen mit stoßabsorbierenden Einlagen oder speziellen Wandungsausbildungen vorzusehen, was jedoch die Verpackung insgesamt sehr aufwendig macht.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Verpackung bei Beibehaltung ihrer einfachen Herstellbarkeit und eines möglichst geringen Verpackungsaufwandes so zu verbessern, dass direkte Stoß- oder Druckbeanspruchungen auf die Tablette vermieden werden.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verpackung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Folienbeutel sortiert mit parallel zueinander ausgerichteten Längsnähten in der Umverpackung angeordnet sind, wobei die Länge der Folienbeutel größer ist als der Abstand der zu den Quernähten der Folienbeutel parallelen Seitenwände der Umverpackung, derart, dass wenigstens ein Endbereich der Folienbeutel federnd umgebogen in der Umverpackung liegt, und dass wenigstens die zu den Längsnähten der Folienbeutel parallelen Seitenwände der Umverpackung mit Wandverstärkungen ausgerüstet sind.
Es hat sich herausgestellt, dass zunächst durch die sortierte Anordnung der Folienbeutel in der Umverpackung Stoßbelastungen parallel zur Längsnaht in den Folienbeuteln schon relativ gut aufgefangen werden können, diese Stoßbelastungen werden teilweise bereits von den querverlaufenden Flossen (Quernähten) des Folienbeutels absorbiert. Da die Folienbeutel zusätzlich länger ausgelegt sind als die betreffende Verpackungslänge (Abstand der zu den Quernähten der Folienbeutel parallelen Seitenwände der Umverpackung), wird eine oder beide Flosse(n) des jeweiligen Folienbeutels beim Einlegen in die Umverpackung umgebogen, so dass die Flosse(n) unter einer gewissen Federspannung in der Umverpackung liegt(liegen), wodurch Stöße abgefedert werden können, ohne dass Beschädigungen der tablettenförmigen Produkte auftreten. Stoßbelastungen parallel zu den Längsnähten können so nicht zu Beschädigungen der Tabletten führen. Stoßbelastungen in Querrichtung, d.h. parallel zu den Quernähten, werden durch die spezielle Gestaltung der Umverpackung mit Wandverstärkungen in den entsprechenden Seitenwänden derselben aufgefangen, so dass insgesamt eine Verpackung zur Verfügung steht, die bei geringem zusätzlichen Materialaufwand (nur bestimmte Bereiche mit Wandverstärkungen und etwas längere Folienbeutel) einen sicheren mechanischen Schutz bei der Lagerung und beim Transport für die darin befindlichen Tabletten bietet. Der Herstellaufwand wird dabei gegenüber bekannten Verpackungen dieser Art nur unwesentlich vergrößert, es ist lediglich erforderlich, die mit Tabletten gefüllten Folienbeutel sortiert in die Umverpackung einzugeben.

[0008] Der Schutz für die tablettenförmigen Produkte läßt sich in Längsrichtung der Folienbeutel noch weiter dadurch erhöhen, dass die Folienbeutel so lang ausgebildet sind, dass beide Endbereiche der Folienbeutel federnd umgebogen in der Umverpackung liegen.

[0009] Die Eigenschaften der Verpackung und der Schutz für die darin befindlichen tablettenförmigen Produkte läßt sich noch dadurch verbessern, dass wenigstens die mit Wandverstärkungen ausgerüsteten Seitenwände der Umverpackung mit stoßabsorbierenden Einlagen ausgerüstet sind. Diese Einlagen können beispielsweise von Wellpappe gebildet sein.

[0010] Zum Schutz der Verpackung gegen Druck von oben, z.B. beim Palettieren sowie zum Schutz der Tabletten gegenüber Flächenbelastung, ist vorteilhaft weiterhin vorgesehen, dass die Umverpackung selbsttragend ausgebildet ist, d.h., dass sie derart dimensioniert ist, dass das Übereinanderstapeln mehrerer Verpackungen nicht zu einer Beeinträchtigung der in den unteren Lagen befindlichen Verpackungen führt.

[0011] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise nähert erläutert. Diese zeigt in:
Fig. 1
eine erfindungsgemäße Verpackung ohne Deckel,
Fig. 2
in vergrößerter Darstellung einen Folienbeutel mit zwei darin befindlichen Tabletten und in
Fig. 3
einen Querschnitt durch die Verpackung nach Fig. 1.


[0012] Eine erfindungsgemäße Verpackung für tablettenförmige Gegenstände, insbesondere hygroskopische Wasch- und/oder Reinigungsmitteltabletten, ist in der Zeichnung allgemein mit 1 bezeichnet. Sie weist eine geschlossene Umverpackung 2 sowie eine Mehrzahl von Folienbeuteln 3 auf, von denen einer in Figur 2 näher dargestellt ist.

[0013] Ein solcher Folienbeutel 3 ist aus einem Folienschlauch gebildet und beidendseitig jeweils durch Quernähte bzw. Querflossen 4 verschlossen. In Längsrichtung ist der Folienbeutel 3 mit einer Längsnaht 5 verschlossen. In einen solchen Folienbeutel 3 werden vor dem Verschließen beispielsweise Waschmitteltabletten 6 eingegeben, beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind in einem Folienbeutel 3 zwei Waschmitteltabletten 6 aufgenommen.

[0014] Erfindungsgemäß sind die Folienbeutel 3, wie sich aus Figur 1 erkennen läßt, sortiert mit parallel zueinander ausgerichteten Längsnähten 5 in der Umverpackung 2 angeordnet. Die Umverpackung 2 selbst weist zwei erste Seitenwände 2a auf, die parallel zu den Längsnähten 5 der Folienbeutel 3 angeordnet sind sowie zwei zweite Seitenwände 2b, die rechtwinklig zu diesen angeordnet sind. Die beiden Seitenwände 2a, die parallel zu den Längsnähten 5 der Folienbeutel 3 angeordnet sind, sind mit Wandverstärkungen ausgerüstet. Zusätzlich können diese Seitenwände 2a innenseitig mit stoßabsorbierenden Einlagen 7, beispielsweise aus Wellpappe, ausgerüstet sein, die entsprechend in die Umverpackung 2 eingelegt sind.

[0015] Wird in Richtung der mit A gekennzeichneten Pfeile, also parallel zur Längsnaht 5 der Folienbeutel Druck auf die Umverpackung 1 ausgeübt, so wird eine solche Beanspruchung von den Quernähten 4 der Folienbeutel 3 aufgenommen, ohne dass die Tabletten 6 beeinträchtigt werden. Wird die Verpackung 1 demgegenüber in Querrichtung, nämlich in Richtung der Pfeile B, beansprucht, so wird diese Beanspruchung durch die Wandverstärkungen der Seitenwände 2a und zusätzlich durch die Einlagen 7 aufgenommen, so dass Druckbelastungen auf die seitlichen Schwachstellen der Folienbeutel 3 und damit die Tabletten 6 vermieden werden.

[0016] Die Umverpackung 2 kann darüber hinaus auch selbsttragend ausgebildet sein, um ein gefahrloses Übereinanderstapeln mehrerer Umverpackungen zu ermöglichen. Die Wandverstärkung in den Seitenwänden 2a der Umverpackung, die auf einfachste Weise durch Doppelwandigkeit der Umverpackung in diesem Bereich erzielt werden kann, erhöht darüber hinaus den Stauchwiderstand der gesamten Verpackung 1 beim Transport und bei Lagerung in einer Palette. Insgesamt steht eine Verpackung 1 für Tabletten 6 zur Verfügung, die einen allseitigen Schutz für die bruchempfindlichen Tabletten 6 innerhalb der Verpackung 1 bietet.

[0017] Wie am besten aus Figur 3 hervorgeht, ist die Länge der Folienbeutel 3 so gewählt, dass sie größer ist als der Abstand der zu den Quernähten 4 der Folienbeutel 3 parallelen Seitenwände 2b der Umverpackung 2. Dies führt dazu, dass die beiden mit 8 bezeichneten Endbereiche der Folienbeutel 3, die die Quernähte 4 aufweisen, federnd umgebogen in der Umverpackung 2 zu liegen kommen. Die Folienbeutel 3 liegen somit unter einer gewissen "Federspannung" in der Umverpackung 2 und können z.B. Stöße ohne Beschädigung der Tabletten 6 abfedern, denn sie können sich in gewisser Weise in Richtung des Doppelpfeiles 9 in der Umverpackung 2 bewegen.

[0018] Wie aus Figur 3 erkennbar, ergeben sich somit die folgenden geometrischen Abmessungen:





wobei c den Abstand der beiden nebeneinander in einem Folienbeutel 3 angeordneten Tabletten 6 darstellt, a den Abstand zwischen dem Außenrand einer Tablette 6 und der zugeordneten Seitenwand 2b der Umverpackung 2 und 1 die gesamte Flossenlänge des Folienbeutels 3 bzw. die Länge des Folienbeutels 3 von der Außenseite einer Tablette 6 bis zum freien Ende.

[0019] Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So können selbstverständlich auch übereinander mehrere Lagen von mit Tabletten 6 gefüllten Folienbeuteln 3 in der Umverpackung 2 angeordnet sein, wobei natürlich das Stapelmuster sämtlicher Lagen gleich ist, um die erforderliche sortierte Anordnung der Folienbeutel 3 in der Umverpackung 2 zu gewährleisten. Außerdem ist die Verpackung 1 natürlich oberseitig verschließbar, Deckellaschen oder dergl. sind allerdings in der Zeichnung aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt.


Ansprüche

1. Verpackung für bruchempfindliche, tablettenförmige Gegenstände, insbesondere hygroskopische Wasch- und/oder Reinigungsmitteltabletten, mit einer geschlossenen Umverpackung und mit mehreren, in einer zu einer Bodenfläche der Umverpackung parallelen Ebene nebeneinander angeordneten Folienbeuteln, in denen jeweils wenigstens eine Tablette aufgenommen ist, wobei bei Druckbelastung auf die Umverpackung in Längsrichtung der darin angeordneten Folienbeutel (3), die Kraft durch endseitige Quernähte (4) der Folienbeutel (3) und bei Druckbelastung auf die Umverpackung in Querrichtung zu den darin parallel angeordneten Folienbeutel (3) durch Wandverstärkungen in den Seitenwänden (2a) der Umverpackung (1) aufgenommen werden.
 
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge der Folienbeutel (3) größer ist als der Abstand der zu den Quernähten (4) der Folienbeutel (3) parallelen Seitenwände (2b) der Umverpackung (2).
 
3. Verpackung nach Anspruch 2,dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge der Folienbeutel (3) so ist, dass einer oder beide Endbereiche (8) der Folienbeutel (3) federnd umgebogen an der zu den Quernähten (4) parallelen Seitenwand (2b) der Umverpackung (2) anliegen.
 
4. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass wengistend die mit den Wandverstärkungen ausgerüsteten Seitenwände (2b) der Umverpackung (1) mit stoßabsorbierenden Einlagen (7) ausgerüstet sind.
 
5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass an den Seitenwänden die stoßabsorbierenden Einlagen (7) von Wellpappe gebildet sind.
 
6. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Umverpackung (2) wenigstens teilweise doppelwandig ausgebildet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht