[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren zum Bedrucken
von Seiten eines Buches nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 14.
[0002] Bei der Herstellung von Ausweis- und Kreditdokumenten wie z.B. Pässen, Scheckheften,
Sparbüchern u.a. besteht oft die Notwendigkeit, diese - im allgemeinen als Buch bezeichneten
- Dokumente zu bedrucken. Ein solches Buch weist üblicherweise ein Deckblatt und eine
Vielzahl von Blättern auf, die in einer Falz miteinander, beispielsweise durch Heften,
Nähen, Kleben oder ähnliche Verbindungen, verbunden sind. Ein Blatt hat zwei Seiten,
eine Vorderseite und eine Rückseite, die zum Bedrucken zur Verfügung stehen. Das Deckblatt
deckt im zugeschlagenen Zustand des Buches die Blätter ab und bildet eine Frontwand
und eine Rückwand aus, die miteinander verbunden sind.
[0003] Je nach Erforderniss kann ein Bedrucken beider oder auch nur einer Seite eines Blattes
gewünscht sein. Das Bedrucken einer Seite hat zumeist in einem vorgegebenen Bereich
zu erfolgen.
[0004] Zum Bedrucken einer Seite eines Buches ist es allgemein bekannt, das Buch zu einer
Druckstation zu transportieren, die zu bedruckende Seite aufzuschlagen und mit einem
als Platte mit einem Druckfenster ausgebildeten Blatthalter zu fixieren, wobei die
Platte auf die zu bedruckende Seite abgesenkt und der zu bedruckende Bereich dabei
durch das Druckfenster freigehalten wird.
[0005] Um mit einer entsprechend ausgestalteten Einrichtung mehrere Bereiche einer Seite
bedrucken zu können, sind entsprechend viele Druckfenster auf der Platte oder mehrere
aufeinanderfolgende Druckstationen mit jeweils entsprechend ausgebildeter Platte vorzusehen.
Sollen mit einer solchen Einrichtung mehrere Chargen von Büchern mit unterschiedlich
zu bedruckenden Bereichen auf den Seiten bearbeitet werden, muss die Platte für jede
Charge ausgetauscht werden. Ist der vorgegebene Bereich relativ groß, besteht die
Gefahr, dass die Seite in diesem Bereich infolge eines entsprechend großen Druckfensters
nicht mehr optimal zum Bedrucken ausgerichtet ist und Unregelmäßigkeiten, wie z.B.
Wölbungen, aufweist, die zu einem mangelhaften Bedrucken führen. Ein Bedrucken eines
in Falznähe der Seite liegenden Bereiches ist dadurch erschwert, dass in Falznähe
auftretende Wölbungen mit einer solchen Platte kaum verhindert werden können und zu
einem mangelhaften Bedrucken führen.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Einrichtung und eine Verfahren nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 14 anzugeben, die bzw. das ein
weitgehend mängelfreies Bedrucken eines vorgegebenen Bereiches einer Seite ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw.
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
[0008] Auf diese Weise ist ein weitgehend mängelfreies Bedrucken eines vorgegebenen Bereiches
einer Seite gewährleistet.
[0009] Darüber hinaus wird ein Bedrucken einer Vielzahl von vorgegebenen Bereichen auf einer
Seite bereits an einer Druckstation ermöglicht. Für ein Bedrucken wird nicht nur ein
vorgegebener Bereich sondern die ganze Seite vollflächig freiliegend gehalten und
fixiert. Das vollflächige Freiliegen der zu bedruckenden Seite erlaubt eine hohe Flexibilität
des Bedruckens. So kann bereits mit relativ einfachen Mitteln, wie einer programmierbar
vorgesehenen Ansteuerung eines Druckkopfes in einer Druckstation ein anderer, zu bedruckender
Bereich eingestellt werden. Ferner sind selbst Problemzonen in Falznähe und an den
freien Enden einer Seite erreichbar.
[0010] Ist der Blatthalter an einem Ende keilförmig ausgebildet, lässt sich eine sichere
Fixierung des Blattes mit der zu bedruckenden Seite bis in Falznähe gewährleisten.
Das keilförmige Ende kann bis zur Falz vordringen, ohne dabei durch andere Blätter
oder das Deckblatt behindert zu werden. Das gegenüberliegende Ende hat zweckmäßiger
Weise zumindest eine Wandstärke, die es erlaubt, Kanäle für die Versorgung mit Unterdruck
vorzusehen.
[0011] Weist der Blatthalter zwischen den Saugöffnungen und/oder in diesen angeordnete Stege
auf, lässt sich das zu bedruckende Blatt gezielt abstützen. Sind die Stege breiter
als ein Durchmesser einer Saugöffnung, kann die Ansaugwirkung sicher aufrechterhalten
und die Saugöffnung quasi zuverlässig ringsum gegen Leckluft abgedichtet werden. Bei
einer relativ großflächigen Saugöffnung kann ein sich vom Boden der Saugöffnung bis
auf Höhe der Fixierwand erstreckender Steg die Auflage des Blattes und dessen Fixierung
verbessern. Bei einer besonders vorteilhaften Ausbildung der Fixierwand, ist in dem
Blatthalter ein über einen Kanal mit Unterdruck beaufschlagbarer Hohlraum ausgeformt,
dessen in der Ebene der Fixierwand liegende Begrenzungswand als Sauglochgitter ausgebildet
ist. Das Sauglochgitter kann vorteilhaft auf einem gegenüber der Fixierwand einwärts
versetzt angeordneten, den Hohlraum umgebenden Absatz mit der übrigen Fixierwand fluchtend
eingelegt sein.
[0012] Ist einem Blatt eine Gruppe von Saugöffnungen zugeordnet und sind die Saugöffnungen
gruppenweise mit Unterdruck beaufschlagbar vorgesehen, können mehrere auf dem Blatthalter
liegende Blätter je nach Bedarf jeweils gezielt für Bearbeitungs-, Prüfungs- und/oder
Ausrichtschritte unter vollflächigem Freiliegen ihrer oben liegenden Seiten fixiert
werden.
[0013] Ist der Blatthalter quer zur Falz des Buches hin- und herbewegbar ausgebildet, lässt
sich ein mit Unterdruck beaufschlagtes Blatt auf einfache Weise quer zur Falz spannen.
Mit dieser Ausbildung lassen sich Unregelmäßigkeiten wie Wölbungen besonders zuverlässig
beseitigen. Unregelmäßigkeiten wie Wölbungen können in Falznähe des Blattes vorhanden
sein.
[0014] Umfasst die Halterung auf- und zubewegbare Greifelemente, lässt sich das Buch über
ein Einschieben und Herausziehen des Deckblatts auf einfache Weise in die Halterung
Einlegen und Entnehmen.
[0015] Sind die Greifelemente zum Öffnen gegen eine Federkraft fremd betätigbar vorgesehen,
kann das Buch sicher gehalten und an geeigneter Stelle fremdbetätigt aus den Greifelementen
freigegeben werden.
[0016] Umfasst die Halterung einen Aufnahmekeil mit einer gegenüber der Förderebene geneigten
Anlagefläche für das Deckblatt des Buches, ist zwischen Deckblatt und Förderebene
ein im Schnitt im wesentlichen dreieckförmiger Freiraum für Teile der Greifelemente
und/oder nicht zur unmittelbaren Bearbeitung anstehende Blätter ausgebildet. Eine
derartige Anlagefläche der Halterung und Aufnahme des Buches ermöglicht die Anordnung
eines Blatthalters, der die Halterung übergreifen und mit seiner Fixierwand nahezu
in der Halteebene einer Seite liegen kann. Auf diese Weise ist ermöglicht, die Halterung
mit dem aufgenommenen Buch unter einen, beispielsweise in Transportrichtung stromabwärts
angeordneten, Blatthalter zu führen und eine zu bedruckende Seite durch den dann unmittelbar
oberhalb der Halterung liegenden Blatthalter für ein Bedrucken zu fixieren.
[0017] Umfasst die Transportvorrichtung einen im Umlauf geführten Endlosförderer, an welchem
die Halterung befestigt ist, kann das Buch auf einfache und sichere Weise zu den einzelnen
Bearbeitungsstationen transportiert werden.
[0018] Weist die Transportvorrichtung eine abschnittsweise im Schnitt im wesentlichen dreieckförmig
abgewinkelte Führung für das Deckblatt auf, kann das Buch zuverlässig in einer überdehnten
Lage gehalten werden. Bei der überdehnten Lage weist das Deckblatt einen Öffnungswinkel
von mehr als 180 Grad auf.
[0019] Ist die Einrichtung mit einer Ausrichtstation mit relativ zu der Halterung bewegbaren
Ausrichtmitteln versehen, lässt sich das Buch gezielt für ein Bedrucken ausrichten.
Nach seiner Ausrichtung wird das Buch zweckmäßiger Weise wieder durch die Halterung
aufgenommen und kann so in seiner ausgerichteten Lage zu den weiteren Bearbeitungsstationen
transportiert werden.
[0020] Der Druckkopf kann in und/oder entgegen der Transportrichtung des Buches und quer
dazu verfahrbar angeordnet sein. Dies ermöglicht ein orts- und stationsunabhängiges
Bedrucken einer Seite. So kann beispielsweise eine Seite auch an einer Prüfstation
bedruckt werden, wenn die Seite bereits für den Prüfvorgang von einem Blatthalter
angesaugt und fixiert wurde. Ist der Druckkopf im Bereich der Druckstation quer zu,
in und/oder entgegen der Transportrichtung verfahrbar angeordnet, kann jeder vorgegebene
Bereich einer Seite erreicht und eine Positioniereinrichtung für den Druckkopf kompakt
gestaltet werden. In einer besonders einfachen Ausgestaltung ist der Druckkopf ortsfest
an der Druckstation angeordnet und überdeckt einen beliebig vorgebbaren, zu bedruckenden
Bereich.
[0021] Die vorliegende Erfindung ermöglicht zudem, einen über der zu bedruckenden Seite
verfahrbar angeordneten Druckkopf zum Drucken lediglich in einer Ebene zu bewegen.
Bei einer Einrichtung oder einem Verfahren mit einer mit einem Druckfenster oder mehreren
Druckfenstern versehenen Platte zum Halten der zu bedruckenden Seite, ist eine mehrmalige
Abstandsänderung zwischen Druckkopf und zu bedruckender Seite notwendig, um zum einen
einen zum Bedrucken erforderlichen Mindestabstand einzuhalten und zum anderen ausreichend
Abstand zu der Platte auf dem Weg zu einem Druckfenster zu gewinnen.
[0022] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung entnehmbar.
[0023] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten Abbildungen schematisch
und stationsweise dargestellten Ausführungsbeispiels einer Buchdruckstraße näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt schematisch eine ausschnittsweise Ansicht einer Einlegestation der Buchdruckstraße,
- Fig. 2
- zeigt ausschnittsweise einen Schnitt durch die Einlegestation aus Fig. 1,
- Fig. 3
- zeigt schematisch eine ausschnittsweise Draufsicht einer Ausrichtstation der Buchdruckstraße.
- Fig. 4
- zeigt ausschnittsweise einen Schnitt durch die Ausrichtstation aus Fig. 3,
- Fig. 5
- zeigt schematisch eine ausschnittsweise Draufsicht einer ersten Druckstation der Buchdruckstraße.
- Fig. 6
- zeigt ausschnittsweise einen Schnitt durch die erste Druckstation aus Fig. 5,
- Fig. 7
- zeigt ausschnittsweise einen Schnitt durch eine zweite Druckstation.
[0024] Die in Fig. 1 schematisch in einer ausschnittsweisen Ansicht und in Fig. 2 ausschnittsweise
in einem Schnitt dargestellte Einlegestation 1 umfasst eine Halterung 2 für ein Buch
3 mit zwei Greifelementen 4 und zwei Aufnahmekeilen 5. Jedes Greifelement 4 weist
einen Stößel 6 auf, an dessen einem Ende ein zweiarmiger Klemmbügel 7 mit einem Klemmarm
und einem Arretierarm und an dessen anderem Ende eine Stützscheibe 8 befestigt ist.
Jeder Arretierarm ist mit einer nicht dargestellten Arretierbohrung versehen, in die
ein an jedem Aufnahmekeil 5 befestigter nicht dargestellter Arretierstift zur Verdrehsicherung
des Klemmbügels 7 gegenüber dem zugeordneten Aufnahmekeil 5 eingreift. Jeder Aufnahmekeil
5 ist mit einer gegenüber der Horizontalen entgegen dem Uhrzeigersinn geneigten Anlagefläche
9 versehen und weist eine sich von der Anlagefläche 9 bis zu der gegenüberliegenden
Begrenzungfläche erstreckende Durchgangsbohrung 10 auf, in welcher ein Stößel 6 axial
in Richtung der Vertikalen hin- und herbewegbar geführt ist. Jeder Aufnahmekeil 9
ist über Befestigungsmittel 11 an einem gurtartig ausgebildeten, im Umlauf geführten
Endlosförderer 12 einer Transportvorrichtung 13 ortsfest befestigt. Der Endlosförderer
12 ist mit zueinander in Transportrichtung in regelmäßigen Abständen beabstandeten
Durchgangsbohrungen 14 versehen, in welchen jeweils ein Stößel 6 axial in Richtung
der Vertikalen hin- und herbewegbar aufgenommen ist. Der Endlosförderer 12 ist von
einer im Schnitt im wesentlichen U-förmigen Führungsschiene geführt, die ein sich
in Transportrichtung erstreckendes Langloch für die Stößel 6 aufweist. Jeder Stößel
6 ragt mit seinem die Stützscheibe 8 tragenden Ende unter der Führungsschiene des
Endlosförderers 12 bodenseitig hervor und trägt eine vorgespannte Schraubenfeder 15,
welche sich mit einem Ende auf der Stützscheibe 8 und mit dem anderen Ende an der
Führungsschiene des Endlosförderers 12 abstützt. Die Transportvorrichtung 13 weist
benachbart zu dem Endlosförderer 12 eine sich in Transportrichtung erstreckende, als
Tischplatte 16 mit einer ersten Führungsfläche 17 und einer zweiten, gegenüber der
ersten Führungsfläche 17 abgewinkelten Führungsfläche 18 ausgebildete Führung auf.
Im Bereich der Einlegestation 1 weist die Führungsfläche 18 einen horizontalen und
die Führungsfläche 17 einen im gleichen Winkel wie die Anlagefläche 9 geneigten Flächenabschnitt
auf. Die Anlagefläche 9 und die Führungsfläche 17 liegen annähernd fluchtend in einer
Ebene.
[0025] Wie aus Fig. 2 ersichtlich umfasst das Buch 3 ein Deckblatt 19, eine Vielzahl von
Blättern 20 mit zwei Seiten 21 (Vorder- und Rückseite eines Blattes). Das Deckblatt
19 ist einstückig und bildet eine Frontwand 22 und eine Rückwand 23 aus, die an der
Falz miteinander verbunden sind.
[0026] Zum Einlegen eines Buches 3 in die Halterung 2 wird das Buch 3 aufgeschlagen und
das Deckblatt 19 mit seiner Frontwand 22 unter zwei benachbarte, federvorgespannte
Klemmbügel 7 geschoben und von diesen jeweils gegen die Anlagefläche 9 der beiden
Aufnahmekeile 5 gedrückt. Ein Teil der Frontwand 22 liegt dann auf der Führungsfläche
17 und die Rückwand 23 auf der Führungsfläche 18 auf. Um die in Richtung der Rückwand
23 umgeschlagenen Blätter 20 in ihrer Lage zu halten, kann ein nicht dargestellter
Niederhalter über der Führung 16 angeordnet sein. Nach dem Einlegen des Deckblatts
19 ist das Buch 3 sicher in der Halterung 2 aufgenommen und von der Transportvorrichtung
13 transportierbar.
[0027] Die in Fig. 3 schematisch in einer ausschnittsweisen Draufsicht und in Fig. 4 ausschnittsweise
in einem Schnitt dargestellte Ausrichtstation 24 weist ein erstes als Schwert 25 ausgebildetes
Ausrichtmittel und ein zweites durch zwei Schwenkarme 26 ausgebildetes Ausrichtmittel
auf. Das Schwert 25 ist im wesentlichen rechteckförmig ausgebildet, an seinem freien
Ende mit einer Ausrichtkante 27 versehen und quer zu der Transportrichtung in Richtung
der Falz eines in der Halterung 2 aufgenommenen Buches 3 verfahrbar vorgesehen. Die
Schwenkarme 26 tragen jeweils an ihrem freien Ende einen Anschlag 28 und sind zangenartig
in einen Eingriffsbereich oberhalb der ersten Führungsfläche 17 und der zweiten Führungsfläche
18 durch Durchbrüche 39 der Führungsflächen 17, 18 hinein - und hinaus schwenkbar
angeordnet. Im Bereich der Ausrichtstation 24 weist die Führungsfläche 18 einen horizontalen
und die Führungsfläche 17 einen gegenüber der Horizontalen entgegen dem Uhrzeigersinn
geneigten Flächenabschnitt auf, so dass das Buch in einer überdehnten Lage gehalten
wird.
[0028] Zum Ausrichten eines in der Halterung 2 eingeklemmten und zur Ausrichtstation 24
transportierten Buches 3 werden die beiden Stößel 6 gegen die Federkraft durch nicht
dargestellte Steuerelemte vertikal nach oben bewegt, so dass beide Klemmbügel 7 außer
Eingriff mit der Frontwand 22 geraten und das Buch 3 zum Ausrichten freigeben. Zum
Ausrichten des Buches 3 wird nun das Schwert 25 mit seiner Ausrichtkante 27 auf die
Falz zubewegt, wobei die Ausrichtkante 27 parallel zu der durch den Stoß der Führungsflächen
17 und 18 gebildeten Scheitellinie ausgerichtet ist. Das Schwert 25 wird solange in
Richtung der Scheitellinie verfahren bis die Ausrichtkante 27 über ihre gesamte Länge
zur Anlage an die Falz gekommen ist. Zur äquidistanten Beabstandung mehrerer in der
Buchdruckstraße taktweise bearbeitbarer Bücher 3 oder zur gezielten Beabstandung zu
einer nachfolgenden Bearbeitungsstation wird ein sich in der Ausrichtstation 24 befindendes
Buch 3 in eine definierte Lage gebracht. Nach Ausrichten des Buches 3 mit dem Schwert
25 werden die Schwenkarme 26 in den Eingriffsbereich oberhalb der Führungsflächen
17 und 18 durch die Durchbrüche 39 eingeschwenkt. Hierbei gelangt beispielsweise der
Anschlag 28 des rechten Schwenkarms 26 zuerst in Kontakt mit einer quer zur Transportrichtung
liegenden Kante des Buches 3 und schiebt das Buch 3 ein kleines Stück nach links.
Dann gelangt der Anschlag 28 des linken Schwenkarms 26 in Kontakt mit der gegenüberliegenden
Kante des Buches 3 und schiebt das Buch 3 nach rechts in die definierte Lage. Je nach
Lage des Buches 3 sind die vorzunehmenden Verschiebungen unterschiedlich, wobei aber
stets durch vorgesehene Schwenkbegrenzungen für die Schwenkarme 26 die definierte
Lage bzw. der einzuhaltende Abstand zu einem weiteren Buch 3 oder einer nachfolgenden
Bearbeitungsstation erreicht wird. Hat ein Buch 3 seine definierte Lage nach dem Ausrichten
eingenommen werden die Stößel 6 wieder von den Steuerelementen freigegeben und die
Klemmbügel 7 wieder in Klemmgriff mit der Frontwand 23 gebracht.
[0029] Die in Fig. 5 schematisch in einer ausschnittsweisen Draufsicht und in Fig. 6 ausschnittsweise
in einem Schnitt dargestellte erste Druckstation 29 weist einen als Vakuumkeil 30
ausgebildeten, quer zur Falz des Buches 3 horizontal hin- und herbewegbaren Blatthalter
mit einer Fixierwand 31 auf. Der Vakuumkeil 30 ist mit in Richtung der Scheitellinie
der Führung 16 zueinander beabstandeten, unter der Fixierwand 31 ausgeformten Hohlräumen
32 versehen. Die Fixierwand 31 weist zwei Gruppen von Saugöffnungen 33 auf, die in
die Hohlräume 32 münden. Die Hohlräume 32 stehen jeweils über einen Versorgungskanal
34, 35 mit einer Unterdruckquelle einzeln ansteuerbar in Verbindung. Die Saugöffnungen
33 einer Gruppe sind gitterartig auf der Fixierwand 31 oberhalb eines Hohlraums 32
unter Ausbildung von Stegen 36 verteilt angeordnet. Im Bereich der ersten Druckstation
29 weist die Führungsfläche 18 einen gegenüber der Horizontalen im Uhrzeigersinn und
die Führungsfläche 17 einen gegenüber der Horizontalen entgegen dem Uhrzeigersinn
geneigten Flächenabschnitt auf, so daß das Buch 3 in einer überdehnten Lage haltbar
ist. Der Vakuumkeil 30 ist oberhalb der Führungsfläche 18 derart angeordnet, daß er
mit seiner Keilspitze bis in den Bereich der Falz verfahrbar und die Fixierwand 31
horizontal ausgerichtet ist. Über der Fixierwand 31 ist ein Druckkopf 37 verfahrbar
angeordnet.
[0030] Zum Bedrucken eines vorgegeben Bereiches einer Seite 21 wird die Seite 21 des in
der Halterung 2 aufgenommenen und zu der Druckstation 29 zu transportierenden Buches
3 über eine an dem Vakuumkeil 30 befestigte Rampe auf die Fixierwand 31 transportiert
und über einer Gruppe von Saugöffnungen 33 positioniert. Der Vakuumkeil 30 wird in
Richtung der Falz in eine Ansauglage verfahren. Das zunächst lose über der Fixierwand
31 liegende Blatt 20 mit der zu bedruckenden Seite 21 wird dann bei entsprechender
Unterdruckbeaufschlagung des Versorgungskanals 35 und des Hohlraums 32 über die Saugöffnungen
33 angesaugt und auf der Fixierwand 31 fixiert. Hierdurch ist bereits der die Saugöffnungen
33 überdeckende Bereich des Blattes 20 weitgehend eben ausgerichtet. Dann wird der
Vakuumkeil 30 in eine Spannlage um eine Spannstrecke zurückgefahren. Hierdurch können
auch Bereiche des Blattes 20 eben ausgerichtet werden, die nicht unmittelbar von den
Saugöffnungen 33 angesaugt werden und entfernt von diesen liegen. Um ein weitgehend
vollflächig ebenes Ausrichten von Bereichen des Blattes 20 sicherzustellen, die nicht
unmittelbar von den Saugöffnungen 33 angesaugt werden, kann die Spannstrecke derart
lang bemessen sein, dass ein geringfügiges Durchrutschen des angesaugten Blattes 20
gegenüber der Fixierwand 31 in Kauf genommen wird. Eine optimale Fixierung ist jedoch
mit Sicherheit gegeben, wenn die Saugöffnungen 33 stets durch das Blatt 20 abgedichtet
gehalten werden. Das ist etwa der Fall, wenn die Spannstrecke etwa 2 bis 10 mm lang
ist. Ist das Blatt 20 auf der Fixierwand 31 fixiert, kann der vorgegebene Bereich
mittels des Druckkopfes 37 bedruckt werden. Soll ein weiterer Bereich auf dieser Seite
bedruckt werden, wird der Druckkopf 37 über diesem Bereich positioniert und entsprechend
zum Bedrucken angesteuert.
[0031] Bei der in Fig. 7 ausschnittsweise in einem Schnitt dargestellten zweiten Druckstation
38 ist der Blatthalter als Vakuumplatte 30 mit einem im Schnitt im wesentlichen keilförmigen
Ende ausgebildet. Die Vakummplatte 30 ist über der Führungsfläche 17 und der Halterung
2 angeordnet und an der der Halterung 2 zugewandten Seite mit einer Ausnehmung 40
versehen. im Bereich der zweiten Druckstation 38 weist die Führungsfläche 17 einen
gegenüber der Horizontalen entgegen dem Uhrzeigersinn und die Führungsfläche 18 einen
horizontalen Flächenabschnitt auf, so dass das Buch 3 in einer überdehnten Lage haltbar
ist. In der Vakuumplatte 30 sind wiederum Saugöffnungen 33 und Hohlräume 32 mit zugeordneten
Versorgungskanälen zur Unterdruckbeaufschlagung vorgesehen. Die Vakuumplatte 30 bildet
auch eine Fixierwand 31 aus und ist wiederum zur Falz des Buches 3 horizontal hin-
und herbewegbar angeordnet. Über der Fixierwand 31 der Vakuumplatte 30 ist ein zweiter,
über eine zu bedruckende Seite verfahrbarer Druckkopf 41 vorgesehen. Die Arbeitsweise
der zweiten Druckstation 38 entspricht der Arbeitweise der ersten Druckstation 29,
wobei die zweite Druckstation 38 ein Bedrucken der Rückseite und die erste Druckstation
29 ein Bedrucken der Vorderseite eines Blattes 20 erlaubt. So können zum Beispiel
Seiten 21 eines Blattes 20 mit ungerader Seitennummer durch eine Druckstation 29 und
Seiten 21 mit gerader Seitennummer durch eine Druckstation 38 bedruckt werden. Es
ist also ein beliebiges Bedrucken beliebig vorgebbarer Seiten 21 in einer ausgerichteten
Stellung des Buches 3 ermöglicht. Ist die Buchdruckstraße mit Umblättereinrichtungen
ausgestattet, kann beispielsweise zunächst die Seite mit der Nummer 1, dann die Seite
mit der Nummer 2 und dann die Seite mit der Nummer 6 bedruckt werden.
1. Einrichtung zum Bedrucken von Seiten eines ein Deckblatt (19) und ein Blatt (20) mit
zwei Seiten (21) umfassenden Buches (3) mit einem Druckkopf (37, 41) zum Bedrucken
einer Seite (21), einer Halterung (2) für das Buch (3), einer Tansportvorrichtung
(12, 13, 16, 17, 18) zum Transport des Buches (3) zu einer Druckstation (37, 41) und
einem Blatthalter (30) zur Auflage des Blattes (20) mit der zu bedruckenden Seite
(21), dadurch gekennzeichnet, dass der Blatthalter (30) eine Fixierwand (31) ausbildet, die mit Unterdruck beaufschlagbare
Saugöffnungen (33) aufweist, das Blatt (20) an der dem Druckkopf (37, 41) abgewandten
Seite (21) untergreift und bei Unterdruckbeaufschlagung auf der Fixierwand (31) fixiert.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Blatthalter (30) an einem Ende im wesentlichen keilförmig ausgebildet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Blatthalter (30) zwischen und/oder in den Saugöffnungen (33) angeordnete, das
Blatt (20) aufnehmende Stege (36) aufweist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass einem Blatt (20) eine Gruppe von Saugöffnungen (33) zugeordnet ist und die Saugöffnungen
(33) gruppenweise mit Unterdruck beaufschlagbar vorgesehen sind.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Blatthalter (30) quer zur Falz des Buches (3) hin- und her bewegbar ausgebildet
ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (2) auf- und zubewegbare Greifelemente (4) umfasst.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifelemente (4) zweiarmige Klemmbügel (7) aufweisen.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifelemente (4) zum Öffnen gegen eine Federkraft fremd betätigbar vorgesehen
sind.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (2) einen Aufnahmekeil (5) mit einer gegenüber der Förderebene geneigten
Anlagefläche (9) für das Deckblatt (19) eines Buches (3) umfasst.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (13) einen im Umlauf geführten Endlosförderer (12) umfasst,
an welchem die Halterung (2) befestigt ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Transportvorrichtung (13) eine abschnittsweise im Schnitt im wesentlichen dreieckförmig
Führung (16, 17, 18) für das Deckblatt (19) aufweist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch eine Ausrichtstation (24) mit relativ zu der Halterung (2) bewegbaren Ausrichtmitteln
(25, 27, 26, 28).
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckkopf (37, 41) im Bereich der Druckstation (29, 38) quer zu, in und/oder
entgegen der Transportrichtung des Buches (3) verfahrbar angeordnet ist.
14. Verfahren zum Bedrucken von Seiten eines ein Deckblatt (19) und ein Blatt (20) mit
zwei Seiten (21) umfassenden Buches (3), bei dem das Buch (3) zu einer Druckstation
(29, 38) transportiert, die zu bedruckende Seite (21) aufgeschlagen und fixiert wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Blatt (20) mit der zu bedruckenden Seite (21) an der einem Druckkopf (37, 41)
abgewandten Seite (21) angesaugt und fixiert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Blatt (20) mittels Unterdruck angesaugt und auf einer Fixierwand (31) fixiert
wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Blatt (20) quer zur Falz des Buches (3) gespannt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Blatt (20) mittels in der Fixierwand (31) vorgesehener Saugöffnungen (33) angesaugt
wird.