[0001] Die Erfindung betrifft einen schienenverfahrbaren Wagen zum Auf- und Abziehen von
Eisenbahnschienen auf oder von einem Ladewagen, wobei der Wagen einen Ladekran mit
Greifarmen für die Schienen aufweist.
[0002] Derartige schienenverfahrbare Wagen sind z.B. durch die EP 886 007 A1 oder DE 197
00463 A1 bekannt geworden. Alle diese bekannten Konstruktionen sind mit Nachteilen
behaftet. Die Konstruktion gemäß DE 197 00463 A1 zeigt einen Kran, der auf dem Wagen
verfahrbar ist. Diese Konstruktion ist kompliziert und damit teuer. Die Vorrichtung
gemäß
EP 0886 007 A1 umfasst Greiforgane zum Erfassen von Langschienen. Das Bewegen der
Gleise erfolgt mittels Seilzügen, was die damit verbundenen Gefahren mit sich bringt.
Der Betrieb dieser Vorrichtung ist weiters personalintensiv.
[0003] Der Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, einen schienenverfahrbaren Wagen zum
Auf- und Abziehen von Eisenbahnschienen zu schaffen, der eine erhöhte Funktionsfähigkeit
bei kostengünstiger Konstruktion aufweist. Ein weiteres Erfordernis ist eine möglichst
hohe Sicherheit im Betrieb.
[0004] Der erfindungsgemässe Wagen ist dadurch gekennzeichnet, dass der Ladekran am Wagen
an einer fixen Position drehbar angeordnet ist und dass der Ladekran mit Kranausleger
und Greifarm dazu eingerichtet ist, die Schienen vom Ladewagen oder vom Boden ab-
oder aufzuziehen.
[0005] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von zwei Figuren näher beschrieben. Fig. 1
zeigt den erfindungsgemässen Wagen in Seitenansicht, wobei der angekuppelte Ladewagen
nur teilweise abgebildet ist. Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf die Anordnung nach Fig.
1.
[0006] Der Wagen 8 weist an einer fixen Position, bevorzugt in der Mitte, den Ladekran 2
auf. Der Ladekran 2 ist um den Drehkranz 4 drehbar. Die Steuerung des Ladekrans kann
entweder direkt aus der Kabine 13 erfolgen, oder über eine hier nicht dargestellte
Funkfernsteuerung.
[0007] Der Ladekran weist einen hydraulisch betätigten Kranausleger 11 auf und an dessen
Ende sitzt der Greifarm 3, der an den zu bewegenden Schienen angreifen kann.
[0008] Die Konstruktion des Ladekrans mit hydraulisch betätigten Kranauslegern ist besonders
vorteilhaft um weite Strecken überbrücken zu können. Eine andere vorteilhafte Krankonstruktion
kann auch ein Knickarmkran sein, wie er ebenfalls Stand der Technik ist. Wichtig ist,
dass der Ladekran von seiner fixen Position die Greifarme bis über den Ladewagen bewegen
kann.
[0009] An den Wagen 8 angekuppelt ist der Ladewagen 10 mit darauf gelagerten Eisenbahnschienen
9. Aufgabe der Vorrichtung ist es, auf möglichst einfache Weise die Eisenbahnschienen
9 vom Ladewagen 10 auf den Boden oder Gleiskörper 12 abzulegen. In anderer Richtung
soll die Vorrichtung auch befähigt sein, demontierte Eisenbahnschienen vom Gleiskörper
abzuheben und auf dem Ladewagen 10 abzulagern.
[0010] Der Greifarm 3 kann entweder hydraulische Klemmen oder Magnethalter umfassen. Beispiele
dafür sind hydraulische oder mechanische Klemmen.
[0011] Für den Transport und die Führung der Eisenbahnschienen sind Schienenführungen 1,
7 vorgesehen. Diese Schienenführungen sind sowohl höhen- als auch seitenverstellbar.
Die vordere Schienenführung 1 ist höher angeordnet und erlaubt den Übergang zum Ladewagen
10. Die hintere Schienenführung 7 liegt tiefer, um den Einzug vom oder das Ablegen
am Gleiskörper 12 zu erlauben. Die Schienenführungen weisen motorbetriebene Rollen
auf und bewirken aktiv den Vorschub der Eisenbahnschienen.
[0012] Die vorderen Schienenführungen 1 liegen innerhalb und oberhalb des Rahmens des Wagens
8. Demgegenüber sind die Schienenführungen 7 am rückwärtigen Ende des Wagens tiefer
gelegt und liegen im Bereich des Rahmens oder unterhalb. In Fig. 2 sind die Schienenführungen
7 so angeordnet, dass die abzulegenden Schienen innerhalb des vorhandenen Geleises
14 abgelegt werden. Die Schienenführungen sind seitlich verschiebbar, sodass die Ablage
auch außerhalb des Geleises erfolgen kann. Damit die Schienen von den oberen Schienenführungen
1 zu den unteren Schienenführungen 7 gelangen können, sind im Boden des Wagens 8 Schlitze
15 vorgesehen.
[0013] In der Wagenmitte befindet sich eine Wagendrehvorrichtung 5. Damit kann der Wagen
gegebenenfalls angehoben und auf dem Gleis umgedreht werden. Damit kann der Wagen
bei Bedarf auch für die andere Richtung verwendet werden.
[0014] Der Wagen 8 kann ein selbstfahrender Wagen sein. Die Antriebselemente sind der einfacheren
Darstellung wegen hier nicht eingezeichnet. Es kann aber auch eine Lokomotive vorgesehen
sein.
[0015] Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Anordnung eines Hilfswagens 6 auf
dem Wagen 8. Dieser Hilfswagen 6 ist selbstfahrend und kann mit dem Ladekran 2 auf
das bestehende Geleise 14 abgesetzt werden. Der Hilfswagen dient zum Einsammeln der
Befestigungslaschen, mit denen die Schienen verbunden werden, nachdem Sie neben dem
bestehenden Geleis abgeladen wurden. Der Hilfswagen kann alle für die Arbeit notwendigen
Werkzeuge und Teile enthalten, wie eigener Antrieb, Stromversorgung für Licht und
Schrauber, etc.
[0016] Die erfindungsgemässe Vorrichtung hat den Vorteil, dass bezüglich Bogenradius und
Gleisüberhöhung keine Einschränkungen gegeben sind. Schienenlängen sind z.B. bis 240
m möglich. Die Handhabung der Schienen ist einfach und sicher.
[0017] Nachstehend wird die Funktion der Vorrichtung erklärt, wenn Eisenbahnschienen abgeladen
werden.
[0018] Der Ladekran 2 bewegt mit hydraulischer Kraft seinen Greifarm 3 über den Ladewagen
10 und ergreift eine Eisenbahnschiene 9. Hydraulisch zieht der Ladekran 2 die Schiene
in Richtung zum Wagen 8 und fädelt die Schiene in die Schienenführung 1 ein. Der Weitertransport
erfolgt durch die motorbetriebenen Rollen der Schienenführung. Das Ende der Schiene
gelangt so bis zur weiteren Schienenführung 7, wonach die Schiene entweder innerhalb
oder außerhalb des bestehenden Gleises 14 aufgelegt wird. Am Gleiskörper kann das
erste Ende der Schiene mit Laschen oder Ketten am bestehenden Gleis befestigt werden.
Das weitere Abladen der Schiene erfolgt durch Vorwärtsfahren des gesamten Zuges, wobei
die Schiene zur Gänze vom Ladewagen 10 abgezogen und durch die Schienenführungen 1
und 7 des Wagens 8 durchgezogen werden. Bevorzugt erfolgt dieser Vorgang zu beiden
parallelen Schienen eines Geleises quasi gleichzeitig.
[0019] Anschließend werden auf dem Wagen 8 mit Laschen die nächsten folgenden beiden Schienen
verbunden, wobei ein Zurückfahren nicht erforderlich ist. Somit werden alle Schienen
des Ladewagens 10 nacheinander abgezogen und am Gleiskörper 12 oder daneben abgelegt.
Die Laschen können von einer Person unter Zuhilfenahme des selbstfahrenden Wagens
6 von den Schienen wieder entfernt und eingesammelt werden.
1. Schienenverfahrbarer Wagen (8) zum Auf- und Abziehen von Eisenbahnschienen (9) auf
oder von einem Ladewagen (10) wobei der Wagen (8) einen Ladekran (2) mit Greifarmen
(3) für die Schienen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ladekran (2) am Wagen (8) an einer fixen Position drehbar angeordnet ist und
dass der Ladekran mit Kranausleger (11) und Greifarm (3) dazu eingerichtet ist, die
Schienen (9) vom Ladewagen (10) oder vom Boden oder Gleisbett (12) ab- oder aufzuziehen.
2. Schienenverfahrbarer Wagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Wagen (8) wenigstens eine Schienenführung (1, 7), bevorzugt wenigstens zwei Schienenführungen
(1, 7) pro Wagenseite vorgesehen sind.
3. Schienenverfahrbarer Wagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schienenführungen (1, 7) höhen- und/oder seitenverstellbar sind.
4. Schienenverfahrbarer Wagen nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schienenführungen (1, 7) motorbetriebene Führungsrollen aufweisen.
5. Schienenverfahrbarer Wagen nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass der Ladekran (2) als Teleskopkran oder Knickarmkran ausgebildet ist, wobei die Greifarme
(3) bis über den Ladewagen (10) oder bis zum Boden oder Gleiskörper (12) bewegbar
sind.
6. Schienenverfahrbarer Wagen nach den Ansprüchen 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Greifarme (3) mit hydraulischen Klemmen oder Magnethaltern ausgestattet sind.
7. Schienenverfahrbarer Wagen nach den Ansprüchen 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass der Wagen selbstfahrend ist.
8. Schienenverfahrbarer Wagen nach den Ansprüchen 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, dass der Ladekran (2) funkfernsteuerbar ist.
9. Schienenverfahrbarer Wagen nach den Ansprüchen 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass in etwa in der Mitte des Wagens (8) eine Wagendrehvorrichtung (5) vorgesehen ist.
10. Schienenverfahrbarer Wagen nach den Ansprüchen 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Wagen (8) ein selbstfahrender Hilfswagen (6) fixierbar ist.
11. Schienenverfahrbarer Wagen nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfswagen (6) mit Hilfe des Ladekrans (2) vom Wagen auf das Gleis des Gleiskörpers
(12) hebbar ist.
12. Schienenverfahrbarer Wagen nach den Ansprüchen 10 oder 11 dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfswagen (6) funkfernsteuerbar ist.
13. Schienenverfahrbarer Wagen nach den Ansprüchen 10 bis 12 dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfswagen (6) über eine eigene Stromversorgung bevorzugt für elektrisches Licht
und Werkzeug verfügt.