[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der EP 0 704 561 B1 bekannt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung dahingehend
zu verbessern, dass diese mit einfachen Mitteln an unterschiedliche Produktionsverhältnisse
zugunsten einer optimalen Übergabe der Fasern einstellbar und anpassbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, die Übergabe in an sich bekannter Weise
durch einen am Flor-Lieferband anliegenden Unterdruck zu begünstigen. Dabei wird die
Saugwirkung durch eine Saugwalze ermöglicht, um welche das Flor-Lieferband umläuft.
Die Saugwirkung kann dadurch beeinflusst werden, dass eine innerhalb der Saugwalze
vorgesehene Spaltoder Schlitzdüse verstellbar ist, sodass sie an unterschiedlichen
Umfangsbereichen der Saugwalze wirken kann. Je nach Produktionsgeschwindigkeit und
verwendeter Fasersorte kann daher die Übergabe von der Abzugswalze zum Flor-Lieferband
mittels der Saugwalze optimal beeinflusst werden.
[0006] Eine Vergleichmäßigung der Saugwirkung wird dadurch erzielt, dass außer der Spalt-
bzw. Schlitzdüse ein zweiter Saugbereich an der Saugwalze vorgesehen ist, der in einem
im Vergleich zur Düse größeren Umfangsabschnitt der Saugwalze wirkt. Vorteilhaft können
die beiden Saugbereiche unabhängig voneinander eingestellt werden, sodass die unterschiedlichsten
Strömungs- bzw. Unterdruckverhältnisse einstellbar sind, die auf die zu übergebenden
Fasern einwirken.
[0007] Vorteilhaft findet der Faserübergang und insbesondere die Ablage auf das Flor-Lieferband
im Umfangsbereich der Saugwalze statt, also kontrolliert in dem Bereich, in welchem
der Unterdruck wirkt, sodass eine optimale Faserablage auf dem Flor-Lieferband unterstützt
werden kann.
[0008] Die Saug- bzw. Unterdruckwirkung wird unterstützt durch eine Luftstau- bzw. Überdruckwirkung,
welche das Ablösen der Fasern von der Abzugswalze erleichtert. Dazu wird ein Luftstau
in Förderrichtung der Fasern hinter der Abzugswalze erzeugt und zwar mittels einer
Hilfswalze, die gleichsinnig mit der Abzugswalze rotiert.
[0009] Eine möglichst ungestörte Übernahme des Faservlieses auf das Flor-Lieferband kann
insbesondere dadurch begünstigt werden, dass das Flor-Lieferband geringfügig schneller
läuft als der Umfangsgeschwindigkeit der Abzugswalze entspricht. Auf diese Weise wird
ein Materialstau bzw. eine Stauchung des Faservlieses vermieden und in an sich bekannter
Weise, wie dies durch unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeiten der Karde und der
Abzugswalze bekannt ist, eine möglichst glatte Faserschicht auf dem Flor-Lieferband
erzeugt.
[0010] Dem Flor-Lieferband kann als weitere Fördereinrichtung ein Sammelband nachgeschaltet
sein, wobei zur Übergabe der Fasern zwischen den beiden Bändern eine Saugwalze vorgesehen
ist, welche lediglich an einem Teil ihres Umfangs saugwirksam ausgebildet ist.
[0011] Die an einem Teil ihres Umfangs wirksamen Saugwalzen mit Schlitzdüse sind beispielsweise
aus der US PS 3 787 930 bekannt. Dabei wird jedoch vorgeschlagen, derartige Saugwalzen
ausdrücklich zur Umorientierung der Fasern vorgesehen, während üblicherweise, und
insbesondere bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung, die Fasern möglichst ungestört
bleiben und ihre Orientierung beibehalten sollen.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- ein ersten Ausführungsbeispiel mit einer Karde und einem Flor-Lieferband, und
- Fig. 2
- eine Anordnung ähnlich Fig. 1, mit nachgeschaltetem Flor-Sammelband.
[0013] In den Zeichnungen ist mit 1 insgesamt eine Vorrichtung bezeichnet, die zur Herstellung
von Faservliesen dient. Von einer Karde 2, welche Fasern 3 entgegen dem Uhrzeigersinn
fördert, werden die Fasern 3 durch eine Abzugswalze 4 abgenommen und von der Abzugswalze
4 gelangen die Fasern 3 auf ein Flor-Lieferband 5.
[0014] Das Flor-Lieferband 5 läuft um insgesamt drei Walzen um, wobei der Abzugswalze 4
am nächsten eine Saugwalze 6 vorgesehen ist, die eine luftdurchlässige Oberfläche
aufweist, ebenso wie das Flor-Lieferband 5 luftdurchlässig ausgestaltet ist. Mehr
als die drei beispielhaft dargestellten Walzen können abweichend von dem dargestellten
Ausführungsbeispiel vorgesehen sein, um z. B. eine besonders zuverlässige Führung
des Flor-Lieferbandes 5 sicherzustellen.
[0015] Die Saugwalze 6 weist eine Spaltdüse 7 auf, die drehfest einstellbar ist, sodass
sich der luftdurchlässige Umfang der Saugwalze 6 zusammen mit dem Flor-Lieferband
5 bewegt, während die Spaltdüse 7 demgegenüber drehfest stehen bleibt und ihre Saugwirkung
an einer feststehenden, vorgegebenen Stelle entfaltet.
[0016] In punktierten Linien ist eine demgegenüber andere, abweichende Stellung der Spaltdüse
7 mit 7a angedeutet. Durch Verstellung um die Walzen-Längsachse kann die Spaltdüse
7 eingestellt werden, um die Lage des Unterdruckbereiches einstellen zukönnen. Abgesehen
von dieser Verstellbarkeit kann auch mit an sich bekannten Mitteln die Saugwirkung
der Spaltdüse 7 beeinflusst werden, beispielsweise durch eine Beeinflussung der Gebläseleistung
eines Sauggebläses, durch mehr oder weniger weit in den Absaugtrakt eingeschobene
Schieber oder dergleichen.
[0017] Die Fasern 3 gelangen von der Abzugswalze 4 auf das Flor-Lieferband 5 in dem Bereich,
in welchem dieses um die Saugwalze 6 umläuft, also im gebogenen Bereich dieses Lieferbandes
5. Dabei bewirkt bzw. unterstützt die Spaltdüse 7 den Übergang der Fasern 3 von der
Abzugswalze 4 auf das Flor-Lieferband 5 und unterstützt insbesondere die Ablösung
der Fasern 3 von der Abzugswalze 4. Ein anschließender zweiter Saugbereich der Saugwalze
6 stellt eine optimale Anlage der Fasern 3 an dem Flor-Lieferband 5 sicher. Zu diesem
Zweck ist in Drehrichtung der Saugwalze 6 hinter der Spaltdüse 7 ein zweiter Saugbereich
vorgesehen, der etwa 1/4 bis 1/3 des Umfangs der Saugwalze 6 ausmacht und rein schematisch
mit 8 angedeutet ist.
[0018] Die Beeinflussung der Fasern in Förderrichtung hinter der Spaltdüse 7 wird jedoch
nicht nur durch den zweiten Saugbereich 8 bewirkt, sondern auch durch ein Luftpolster,
welches in Förderrichtung hinter der Abzugswalze 4 aufgebaut wird. Hierzu ist eine
Hilfswalze 9 vorgesehen, die gleichsinnig mit der Abzugswalze 4 rotiert, sodass die
einander benachbarten Oberflächen dieser beiden Walzen sich gegenläufig begegnen.
Der von der Hilfswalze 9 umfangsmäßig mitgerissene Luftstrom begünstigt die Ablösung
der Fasern 3 von der Abzugswalze 4.
[0019] In Fig. 2 ist die Vorrichtung 1 dahingehend weitergebildet, dass ein Sammelband 10
vorgesehen ist, welchem das Flör-Lieferband 5 wie auch gegebenenfalls weitere Flor-Lieferbänder
zufördert. Die Übergabe der Fasern 3 vom Flor-Lieferband 5 auf das Sammelband 10 wird
durch eine als Übergabewalze 11 bezeichnete Saugwalze begünstigt, welche lediglich
in einem Bereich 12 saugwirksam ist, dessen seitliche Begrenzungen in Fig. 2 hindurchgezogenen
Linien dargestellt sind.
1. Vorrichtung zur Abnahme eines Faservlieses von einer Karde,
mit einer der Karde nachgeschalteten Abzugswalze,
und mit einem der Abzugswalze nachgeschalteten luftdurchlässigen Flor-Lieferband,
wobei unter dem Flor-Lieferband, also auf der von der Abzugswalze abgewandten Seite,
eine Ansaugeinrichtung vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugeinrichtung durch eine Saugwalze gebildet ist,
welche eine vergleichsweise schmale, achsparallel an der Walzenoberfläche mündende
Spalt- oder Schlitzdüse als ersten Saugbereich aufweist,
sowie einen demgegenüber größeren zweiten Saugbereich, welcher sich über einen größeren
Umfangsabschnitt der Saugwalze erstreckt als die Spalt- oder Schlitzdüse.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugleistung des zweiten Saugbereichs unabhängig vom ersten Saugbereich einstellbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Saugbereich etwa 1/4 bis 1/3 des Walzenumfangs ausmacht.
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Hilfswalze, welche in Transportrichtung der Fasern gesehen hinter der Abzugswalze
angeordnet ist und gleichsinnig mit dieser rotiert,
wobei der Abstand zwischen Abzugs- und Hilfswalze derart bemessen ist, dass ein Luftpolster
zwischen ihnen gebildet wird, welches die Ablösung der Fasern von der Abzugswalze
begünstigt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergabebereich, in welchem die Fasern auf das Flor-Lieferband gelangen, am Umfang
der Ansaugwalze vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Flor-Lieferband geringfügig - wie etwa 10 % - schneller als die Umfangsgeschwindigkeit
der Abzugswalze läuft.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein dem Flor-Lieferband nachgeschaltetes Sammelband, wobei zwischen diesen beiden
Bändern eine Saugwalze vorgesehen ist, welche lediglich an einem Teil ihres Umfangs
saugwirksam ausgebildet ist.