[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bandbegichtung eines mit einem erhöhten
Gegendruck betriebenen Hochofens, mit einem Transportband zur kontinuierlichen Zuführung
der aus Möller, Zuschlägen und vorwiegend Koks als Reduktionsmittel bestehenden Einsatzstoffe
zum Glocken-Gicht-Verschluss des Hochofens und mit Aufgabevorrichtungen oberhalb und
innerhalb des Glocken-Gicht-Verschlusses zur Aufgabe und Materialverteilung der Einsatzstoffe
auf die übereinander in einem Pufferbunker angeordneten Glocken unterschiedlicher
Größe.
[0002] Die Hochofeneinsatzstoffe machen insgesamt das 2,0 - bis 2,5-fache Gewicht der Roheisenerzeugung
aus. Kennzeichen der hier benötigten Entlade-, Bunker-, Zubringer- und Begichtungsanlagen
sind daher hohe Leistung bei möglichst weitgehender Mechanisierung. Unter Begichtungsanlagen
werden dabei Transportvorrichtungen verstanden, die die Einsatzstoffe zum oberen Ende
des Hochofens zum dort angeordneten Gichtverschluss transportieren.
[0003] Bekannte Transportvorrichtungen sind Kübelbegichtung (Senkkübel oder Kippkübel (Skip))
mit Schrägaufzug oder Bandbegichtung mit einem umlaufenden Transportband, das als
Schräg- oder Senkrechtförderer ausgebildet ist. Eine derartige Bandbegichtung wird
beispielsweise in der DE 198 24 367 A1 beschrieben.
[0004] Mit den Transportvorrichtungen werden die Einsatzstoffe am oberen Ende des Gichtverschlusses
in einen oberen Trichter abgekippt, der unten durch eine obere kleine Glocke abgeschlossen
ist. Durch Absenkung der kleinen Glocke fällt das eingefüllte Material in einen darunter
angeordneten großen Trichter, der durch eine untere große Glocke abgeschlossen ist.
[0005] Die Begichtung beeinflusst die im Hochofen ablaufenden Vorgänge stark. Entscheidend
ist dabei in erster Linie, wie die aus Grobgut und Feingut bestehenden Einsatzstoffe
auf den Ofenquerschnitt verteilt werden, denn das Feingut bietet aufsteigenden Gasen
einen erheblich größeren Widerstand. Beim Gichten rutscht das Material über schräge
Flächen ab; es entsteht ein Schüttring von kegeligem Querschnitt, wobei eine Entmischung
stattfindet: Grobgut befindet sich dann außen und das Feingut innen.
[0006] Bedingt durch die gestiegenen Umweltschutzanforderungen und die Notwendigkeit, den
Ofen bei optimalen Betriebsbedingungen, wie einem erhöhten Gegendruck zu betreiben,
ist eine Modifizierung vieler existierender Gichtverschlüsse erforderlich. In den
meisten Fällen wird dies durch den Einbau von Dichtklappen im Materialaufgabebereich
und Silikondichtringen an der kleinen Glocke, bzw. am Sitzring, sowie die Ausrüstung
mit einem Druckausgleichsystem erreicht. Die sich dabei ergebende Problematik ist
die gleichmäßige Verteilung der Einsatzstoffe auf der kleinen Glocke bzw. im Materialbunker.
Die hierzu bisher eingesetzten Schichtverteiler stellten bei drucklosen Betrieb des
Hochofens keine besonderen Anforderungen an die Gasabdichtung. Hauptprobleme des Gegendruckbetriebes
und somit Kostenfaktoren sind die Abdichtungen der beweglichen Teile der Hochofengicht,
insbesondere bei einer kontinuierlichen Materialzuführung über einen längeren Zeitraum
bei einer Bandbegichtung, sowie der Verschleiß der mit den Einsatzstoffen in Kontakt
stehenden schrägen Flächen wie beispielsweise die Glockensitzflächen.
[0007] Eine ausführliche Beschreibung von Gichtverschlüssen für Hochleistungs-Hochöfen mit
Gegendruckbetrieb ist dem Firmenprospekt: "Unser Partner ist die Welt -GHH-IHI-Gichtverschluss
für Hochleistungs-Hochöfen mit Gegendruckbetrieb", Gutehoffnungshütte Sterkrade Aktiengesellschaft,
4200 Oberhausen-Sterkrade, Postfach 103, zu entnehmen.
[0008] Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine
Vorrichtung zu schaffen, mit der die Probleme der Materialaufgabe und Materialverteilung
bei der Begichtung eines Hochofens zumindest teilweise minimiert werden können.
[0009] Die gestellte Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch
gelöst, dass die innenliegende Aufgabevorrichtung für die kleine Glocke des Glocken-Gicht-Verschlusses
ein unterhalb einer ortsfesten Aufgabeschurre angeordneter trichterförmiger Drehverteiler
ist, mit koaxial zur vertikalen Achse des runden Pufferbunkers und zur vertikalen
Achse der kleinen Glocke angeordneter Rotationsachse und mit einer zu seiner Rotationsachse
und zum Flächenschwerpunkt seines Einfüllquerschnitts seitlich versetzten senkrechten
Auslauföffnung.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] Die optimale Materialverteilung auf die kleine Glocke durch die erfindungsgemäße
Ausbildung der innenliegenden Aufgabevorrichtung in Form eines Drehverteilers erlaubt
es, auch bei Hochöfen mit Bandbegichtung diesen Drehverteiler mit seinen Vorteilen
hinsichtlich der Gasabdichtung einzusetzen. Damit wird die Möglichkeit gegeben, den
Gichtdruck anzuheben und durch eine effizientere Gasausnutzung den Koksverbrauch zu
senken und die Produktionsleistung zu steigern.
[0012] Diese optimale Materialverteilung wird dabei durch die zur Rotationsachse seitlich
versetzte Auslauföffnung des Drehverteilers erreicht, wodurch die Einsatzstoffe bei
der Rotation des Drehverteilers gleichmäßig über den gesamten Querschnitt des Pufferbunkers
und damit auch über die kleine Glocke verteilt werden. Die Auslauföffnung ist dabei
soweit seitlich zu ihrer Rotationsachse versetzt, dass sie sich etwa auf dem Sitzdurchmesser
der kleinen Glocke befindet.
[0013] Weiterhin wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Drehverteilers mit einem
die Auslauföffnung nach unten verlängernden senkrechten Auslaufrohr und mit dem Merkmal,
dass das Auslaufrohr mit einer Teillänge in den trichterförmigen Drehverteiler hineinragt,
erreicht, dass sich an diesem inneren Rohrstück die Einsatzstoffe aufstauen und sich
auf den schrägen Wänden des Drehverteilers eine Schüttgutböschung aufbaut. Diese Schüttgutböschung
stellt nicht nur einen einfachen und wirksamen Verschleißschutz der Seitenwände des
Drehverteilers dar, sondern begünstigt auch auf Grund der durch sie herbeigeführten
Reibungsverhältnisse einen weitgehend homogenen Austrag der Einsatzstoffe bei ihrem
Austrag über die schrägen Seitenwände des Drehverteilers nach unten in den Pufferbunker.
[0014] Damit sich die Schüttgutböschung auch auf den unterschiedlich schrägen Seitenwänden
mit gleichmäßiger Schichthöhe aufbauen kann, ist der in den Drehverteiler hineinragende
Auslaufrohrteil auf der der flacheren Seitenwand des Drehverteilers gegenüberliegenden
Seite noch mit einem halbschaligen Rohrteil verlängert. Durch diese Maßnahme wird
die Stauwirkung an den steileren Seitenwänden vergrößert und damit die Schichthöhe
der Schüttgutböschung über den gesamten Umfang des Drehverteilers vergleichmäßigt.
[0015] Der Drehverteiler ist geometrisch so gestaltet, das er sich bei jeder beliebigen
Drehstellung mit seinem Einfüllquerschnitt stets unterhalb der Auslauföffnung der
oberhalb des Drehverteilers angeordneten ortsfesten Aufgabeschurre oder eines dieser
nachgeordneten Aufgabetrichters befindet. Daraus folgt, das bei einem runden Einfüllquerschnitt
der Öffnungsradius des Einfüllquerschnitts und entsprechend bei einem eckigen Einfüllquerschnitt
der Abstand seiner Außenkante von seiner Rotationsachse mindestens dem Abstand zwischen
dieser Einfüll-Auslauföffnung und der vertikalen Achse des runden Pufferbunkers entspricht.
[0016] Der unterhalb des ortsfesten Aufgabebunkers angeordnete Drehverteiler ist über innen
an der Bunkerwand umlaufende Führungsrollen und über eine Führung am Zentralrohr des
Gichtverschlusses horizontal abgestützt, während die vertikale Abstützung über den
Bunkerdeckel realisiert ist.
[0017] Der Antrieb des Drehverteilers erfolgt mittels geeigneter Antriebsvorrichtungen,
die am Umfang und/oder an der Achse des Drehverteiler mit diesem in Wirkverbindung
stehen. Beim Antrieb des Drehverteilers ist seine Drehrichtung, soweit nicht besondere
Gründe dagegen sprechen, derart festgelegt, dass sie auf der nördlichen Erdhalbkugel
in Auslaufrichtung "rechts" und auf der südlichen Erdhalbkugel in Aus/aufrichtung
"links" ist. Eine derart festgelegte Drehrichtung hat sich als besonders vorteilhaft
für die Vergleichmäßigung der erzeugten Materialverteilung bei entsprechend durchgeführten
Versuchen ergeben.
[0018] Weitere Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der Erfindung werden nachfolgend an
in schematischen Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Glocken-Gicht-Verschluss eines Hochofens mit Bandbegichtung nach dem Stand der
Technik in verschiedenen Arbeitsphasen in Vertikalschnitten,
- Fig. 1 a
- einen Glocken-Gicht-Verschluss eines Hochofens mit Bandbegichtung mit einem erfindungsgmäßen
Drehverteiler in verschiedenen Arbeitsphasen in Vertikalschnitten,
- Fig. 2
- einen runden Drehverteiler mit Pufferbunker und Aufgabeschurre in perspektivischer
schematisierter Darstellung,
- Fig. 3
- einen runden Drehverteiler der Fig. 1,
- Fig. 4
- einen eckigen Drehverteiler.
[0020] Zum besseren Verständnis des Erfindungsgegenstandes ist in Figur 1 in fünf einzelnen
Arbeitsphasen ein Glocken-Gicht-Verschluss 1 eines Hochofens 4 mit Bandbegichtung
nach dem Stand der Technik dargestellt. Der oben auf dem Hochofen 4 angeordnete Glocken-Gicht-Verschluss
1 besteht mit seinen wichtigsten Konstruktionsteilen aus mehreren übereinander angeordneten
Materialbunkern mit dazwischen befindlichen Absperrorganen. Es sind dies von oben
nach unten zwei Tellerventile 8, 8', die kleine Glocke 2 und die große Glocke 3.
- In Phase 1/1 sind alle Absperrorgane geschlossen; das Transportband 5 zur Füllung
des ortsfesten Aufgabebunkers 7 steht, da bereits eine Charge Einsatzstoffe 30 eingefüllt
ist; auf der großen Glocke 3 befindet sich eine weitere Charge Einsatzstoffe 30.
- In Phase 1/2 sind nur die beiden Tellerventile 8, 8' geöffnet; die Charge Einsatzstoffe
30 aus dem Aufgabebunker 7 fällt durch den Aufgabetrichter 9 in den Pufferbunker 6
auf die kleine Glocke 2; das Transportband 5 steht.
- In Phase 1/3 ist nur die große Glocke 3 geöffnet; die Charge Einsatzstoffe 30 fällt
in den Hochofen 4; die Charge Einsatzstoffe 30 aus dem Aufgabebunker 7 befindet sich
komplett im Pufferbunker 6 auf der kleinen Glocke 2; das Transportband 5 steht.
- In Phase 1/4 ist nur die kleine Glocke 2 geöffnet; die Charge Einsatzstoffe 30 fällt
aus dem Pufferbunker 6 der kleinen Glocke 2 auf die große Glocke 3; das Transportband
5 läuft und füllt den Aufgabebunker 7.
- In Phase 1/5 sind wieder alle Absperrorgane geschlossen; die Charge Einsatzstoffe
30 des Pufferbunkers 6 der kleinen Glocke 2 befindet sich komplett auf der großen
Glocke 3; das Transportband 5 läuft und füllt weiter den Aufgabebunker 7.
[0021] In Figur 1 a ist die Funktion des erfindungsgemäßen Drehverteilers in ähnlicher Weise
wie in Fig. 1 dargestellt.
[0022] Der Glocken-Gicht-Verschluss 1 des Hochofens 4 besteht bei diesem Anwendungsbeispiel
von oben nach unten aus einer Aufgabeschurre 25 mit einem Absperrorgan 25', einem
innerhalb des Pufferbunkers 6 unterhalb des Absperrorgans 25' und oberhalb der Glocke
2 angeordneten Drehverteiler 10 mit Aufgaberohr 11 und schließlich darunter die den
Hochofen 4 hier oben abschließende große Glocke 3.
- In Phase 1/1 befinden sich keine Materialien innerhalb des Glocken-Gicht-Verschlusses
1; beide Glocken 2 und 3 befinden sich in der Schließstellung; das Absperrorgan 25'
der Aufgabeschurre 25 ist geschlossen.
- In Phase 1/2 werden Einsatzstoffe 30 über das Transportband 5 von oben in die Aufgabeschurre
25 eingefüllt und gelangen von dort über den Drehverteiler 10 auf die kleine Glocke
2 im Pufferbunker 6.
- In Phase 1/3 werden keine Einsatzstoffe 30 in den Glocken-Gicht-Verschluss 1 eingefüllt;
das Absperrorgan 25' der Aufgabeschurre 25 ist nun wieder geschlossen; die kleine
Glocke 2 ist geöffnet und die Einsatzstoffe 30 fallen auf die große Glocke 3.
- In Phase 1/4 ist die große Glocke 3 geöffnet und die Einsatzstoffe 30 fallen in den
Hochofen 4; die kleine Glocke 2 ist nun geschlossen und der Pufferbunker 6 wird mit
einer weiteren Charge wie bei Phase 1/2 über den Drehverteiler 10 aufgefüllt.
[0023] In Figur 2 sind diese hier beteiligten Konstruktionsteile nochmals schematisch herausgestellt.
[0024] Innerhalb des runden Pufferbunkers 6 mit unten angeordneter kleiner Glocke 2 befindet
sich oben mit Abstand zur kleinen Glocke 2 ein runder erfindungsgemäßer Drehverteiler
10, dessen Rotationsachse 15 koaxial mit der Bunkerachse 16 des runden Pufferbunkers
6 zusammenfällt. Seitlich versetzt zu seiner Rotationsachse 15 und zum Flächenschwerpunkt
14 des Einfüllquerschnitts 13 (siehe hierzu Fig. 3) befindet sich im Drehverteiler
10 eine senkrechte Auslauföffnung 11', die nach unten und nach innen durch ein Auslaufrohr
11 verlängert ist. Dieses seitliche Versetzen der Auslauföffnung 11' bewirkt, dass
die Einsatzstoffe 30 in Abhängigkeit von der Rotationsgeschwindigkeit des Drehverteilers
10 und der Auslaufgeschwindigkeit der Einsatzstoffe 30 in gewünschter Weise homogen
und gleichmäßig auf der kleinen Glocke 2 und innerhalb des Pufferbunkers 6 bis zu
dessen Seitenwänden 18 verteilt werden. Die Auslaufgeschwindigkeit wird dabei bestimmt
durch die Reibungsverhältnisse auf den schrägen Seitenwänden des Drehverteilers 10
und deren Neigung.
[0025] Die horizontale Abstützung des Drehverteilers 10 am Zentralrohr des Glocken-Gicht-Verschlusses
1 ist schematisch durch eine Führung 17 eingezeichnet. Die übrigen horizontalen und
vertikalen Abstützungen sowie die Antriebsvorrichtung des Drehverteilers 10 sind nicht
dargestellt.
[0026] Oberhalb des Drehverteilers 10 befindet sich eine Aufgabeschurre 25 mit einer-Auslauföffnung
26, die durch ein Absperrorgan verschlossen werden kann (das Absperrorgan ist nicht
dargestellt). Die Rotationsachse 15 und der Einfüllquerschnitt 13 des Drehverteilers
10 sind so angeordnet bzw. ausgebildet, dass bei jeder Drehstellung des Drehverteilers
10 sich ein Teil des Einfüllquerschnitts 13 unterhalb der Auslauföffnung 26 befindet,
so dass kein Material am Drehverteiler 10 vorbei in den Pufferbunker 6 fällt.
[0027] In den Figuren 3 und 4 sind mögliche Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Drehverteilers
in Einzeldarstellung schematisch wiedergegeben. Der in Fig. 3 dargestellte Drehverteiler
10 der Fig. 2 besitzt einen runden Einfüllquerschnitt 13 und eine untere runde Auslauföffnung
11'. Die Auslauföffnung 11' ist nach unten und nach innen durch ein Auslaufrohr 11
verlängert. Die Verlängerung des Auslaufrohrs 11 nach innen bewirkt, dass sich die
Einsatzstoffe 30 in dem aus den schrägen Seitenwänden 19, 19' und dem nach innen ragenden
Auslaufrohrteil gebildeten Zwickel die Einsatzstoffe 30 (die Einsatzstoffe sind nicht
dargestellt) aufstauen und auf den schrägen Seitenwänden 19 eine Schüttgutböschung
ausbilden.
[0028] Durch die seitliche Versetzung der Auslauföffnung 11' gegenüber dem Flächenschwerpunkt
14 (Kreismittelpunkt) des Einfüllquerschnitts 13 ist der Drehverteiler 10 mit ungleich
schrägen Seitenwänden 19, 19' ausgebildet, so dass auf den steileren Seitenwänden
19' sich weniger Material ablagern wird als auf den flacheren Seitenwänden 19. Um
eine derartige Ungleichmäßigkeit in der Ausbildung der Schüttgutböschung zu verhindern,
ist an der der flacheren Seitenwand 19 des Drehverteilers 10 gegenüberliegenden Seite
19' das Auslaufrohrs 11 mit einem halbschaligen Rohrteil 12 nach innen verlängert,
so dass hier mehr Material zurückgehalten und die Schüttgutböschung insgesamt vergleichmäßigt
wird.
[0029] In Figur 4 ist als weitere mögliche Ausbildungsvariante ein eckiger Drehverteiler
20 dargestellt. Auch hier ist die Auslauföffnung 11' seitlich gegenüber dem Flächenschwerpunkt
24 des Einfüllquerschnitts 23 versetzt angeordnet, so dass sich gleichfalls unterschiedlich
schräge Seitenwände 29, 29' ergeben. Aus den gleichen Gründen wie beim vorstehend
beschriebenen runden Drehverteiler 10 ist deshalb auch beim eckigen Drehverteiler
20 das Auslaufrohr 11 nach innen mit einem halbschaligen Rohrteil 12 an der steilen
Seitenwand 29' verlängert.
[0030] Die Rotationsachse dieses eckigen Drehverteilers 10 (die Rotationsachse ist nicht
eingezeichnet) verläuft so, dass die Seitenkanten 22 der unterschiedlich schrägen
Seitenwände 29, 29' sich stets noch unterhalb der Auslauföffnung eines oberhalb des
Drehverteilers 10 angeordneten Bunkers oder Trichters befinden, so dass kein Material
am Drehverteiler 10 vorbei auf die kleine Glocke 2 fallen kann. Die Drehachse muss
dabei nicht zwingend durch den Flächenschwerpunkt 24 des Einfüllquerschnitts 23 geführt
sein.
[0031] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
hinsichtlich der Geometrie und Ausbildung des Drehverteilers und seiner Anordnung
oberhalb der kleinen Glocke variabel an vorherrschende Gegebenheiten anpassbar.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Glocken-Gicht-Verschluss
- 2
- kleine Glocke
- 3
- große Glocke
- 4
- Hochofen
- 5
- Transportband
- 6
- Pufferbunker
- 7
- ortsfester Aufgabebunker
- 8, 8'
- Tellerventile
- 9
- Aufgabetrichter
- 10
- runder Drehteller
- 11
- Auslaufrohr
- 11'
- Auslauföffnung von 11
- 12
- halbschaliges Rohrteil
- 13
- Einfüllquerschnitt von 10
- 14
- Flächenschwerpunkt von 13
- 15
- Rotationsachse
- 16
- Bunkerachse
- 17
- Führung zur horizontalen Abstützung
- 18
- Bunkerwand
- 19, 19'
- schräge Wände
- 20
- eckiger Drehverteiler
- 22
- Seitenkanten
- 23
- Einfüllquerschnitt von 20
- 24
- Flächenschwerpunkt von 23
- 25
- Aufgabeschurre
- 25'
- Absperrorgan von 25
- 26
- Auslauföffnung von 25
- 29, 29'
- schräge Seitenwand
- 30
- Einsatzstoffe
1. Vorrichtung zur Bandbegichtung eines mit einem erhöhten Gegendruck betriebenen Hochofens
(4) , mit einem Transportband (5) zur kontinuierlichen Zuführung der aus Möller, Zuschlägen
und vorwiegend Koks als Reduktionsmittel bestehenden Einsatzstoffe (30) zum Glocken-Gicht-Verschluss
(1 ) des Hochofens (4) und mit Aufgabevorrichtungen oberhalb und innerhalb des Glocken-Gicht-Verschlusses
(1 ) zur Aufgabe und Materialverteilung der Einsatzstoffe (30) auf die übereinander
in einem Pufferbunker (6) angeordneten Glocken (2, 3) unterschiedlicher Größe, dadurch gekennzeichnet, dass die innenliegende Aufgabevorrichtung für die kleine Glocke (2) des Glocken-Gicht-Verschlusses
(1 ) ein unterhalb einer ortsfesten Aufgabeschurre (25) angeordneter trichterförmiger
Drehverteiler (10, 20) ist, mit koaxial zur vertikalen Achse (16) des runden Pufferbunkers
(6) und zur vertikalen Achse der kleinen Glocke (2) angeordneter Rotationsachse (15)
und mit einer zu seiner Rotationsachse (15) und zum Flächenschwerpunkt (14, 24) seines
Einfüllquerschnitts (13, 23) seitlich versetzten senkrechten Auslauföffnung (11').
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslauföffnung (11') soweit seitlich zur Rotationsachse (15) des Drehverteilers
(10, 20) versetzt angeordnet ist, dass sie sich etwa in der Mitte zwischen der vertikalen
Bunkerachse (16) und der seitlichen Bunkerwand (18) befindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslauföffnung (11') mit einem senkrechten Auslaufrohr (11 ) nach unten verlängert
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslaufrohr (11 ) mit seinem oberen Ende so weit in den Drehverteiler (10, 20)
hineinragt, dass sich auf den schrägen Seitenwänden des trichterformigen Drehverteilers
(10, 20) eine Schüttgutböschung ausbildet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das in den Drehverteiler (10, 20) hineinragende Teil des Auslaufrohrs (11 ) auf der
der flacheren Seitenwand (19, 29) des Drehverteilers (10, 20) gegenüberliegenden Seite
(19', 29') mit einem halbschaligen Rohrteil (12) verlängert ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einfüllquerschnitt (13) des Drehverteilers (10) rund ist und der Öffnungsradius
des Einfüllquerschnitts (13) mindestens dem Abstand zwischen der Auslauföffnung (26)
einer ortsfesten Aufgabeschurre (25) und der vertikalen Achse (16) des runden Pufferbunkers
(6) entspricht.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einfüllquerschnitt (23) des Drehverteilers (20) eckig ist und der Abstand der
Außenkante (22) seiner Seitenflächen (29, 29') von seiner Rotationsachse mindestens
dem Abstand zwischen der Auslauföffnung (26) einer ortsfesten Aufgabeschurre (25)
und der vertikalen Achse (16) des runden Pufferbunkers (6) entspricht.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehverteiler (10, 20) über innen an der Bunkerwand (18) angeordnete Führungsrollen
und über eine Führung (17) am Zentralrohr des Glocken-Gicht-Verschlusses (1 ) horizontal
abgestützt ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehverteiler (10, 20) zu seiner vertikalen Abstützung mit dem Bunkerdeckel verbunden
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehverteiler (10, 20) an seiner Achse und/oder an seinem Umfang mit mindestens
einer Antriebsvorrichtung in Wirkverbindung steht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehrichtung des Drehverteilers (10, 20) auf der nördlichen Erdhalbkugel in Auslaufrichtung
"rechts" und auf der südlichen Erdhalbkugel "links" ist.