(19)
(11) EP 1 051 474 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
11.02.2004  Patentblatt  2004/07

(21) Anmeldenummer: 98954379.8

(22) Anmeldetag:  08.10.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7C11D 17/00, C11D 3/12, C11D 3/08, C11D 1/83, C11D 3/22
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP1998/006403
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 1999/038948 (05.08.1999 Gazette  1999/31)

(54)

MEHRPHASIGE WASCHMITTELTABLETTEN

MULTIPHASE DETERGENT TABLETS

COMPRIMES DETERGENTS A PHASES MULTIPLES


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT NL

(30) Priorität: 28.01.1998 DE 19803410

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
15.11.2000  Patentblatt  2000/46

(73) Patentinhaber: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40589 Düsseldorf-Holthausen (DE)

(72) Erfinder:
  • BÖCKER, Monika
    D-42799 Leichlingen (DE)
  • LIETZMANN, Andreas
    D-40231 Düsseldorf (DE)
  • FEIST, Michael
    D-40667 Meerbusch (DE)
  • THIESSIES, Claus-Peter
    D-40593 Düsseldorf (DE)
  • BLASEY, Gerhard
    D-40599 Düsseldorf (DE)
  • KRUSE, Hans-Friedrich
    D-41352 Korschenbroich (DE)
  • SCHAMBIL, Fred
    D-40789 Monheim (DE)
  • MÜLLER, Bernhard
    D-40724 Hilden (DE)
  • BLOCK, Christian
    D-50733 Köln (DE)
  • JEBENS, Heinke
    D-40589 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 224 128
EP-A- 0 481 793
WO-A-97/03177
DE-A- 19 709 991
EP-A- 0 466 485
EP-A- 0 711 827
DE-A- 4 404 279
DE-A- 19 710 254
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper. Insbesondere betrifft die Erfindung mehrphasige Waschmittelformkörper, die zum Waschen von Textilien in einer Haushaltswaschmaschine eingesetzt und kurz als Waschmitteltabletten bezeichnet werden.

    [0002] Aufgrund der Bequemlichkeit ihrer Dosierung und weiterer Vorteile hinsichtlich Verpackung, Transport und Lagerung hat die Angebotsform hochverdichteter Formkörper eine Vielzahl von Vorteilen, die es wünschenswert erscheinen lassen, in dieser Angebotsform auch Waschund Reinigungsmittel bereitzustellen. Zu Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern, die oft kurz als Waschmitteltabletten bezeichnet werden, existiert ein breiter Stand der Technik, der sich insbesondere die Aufgabe stellt, ein zentrales Problem der Angebotsform "Tablette" zu überwinden: Die Dichotomie zwischen der Härte der Formkörper einerseits und ihrer Zerfallsgeschwindigkeit andererseits. Eine ausreichende Härte ist für Verpackung, Lagerung, Transport und Handhabung der Formkörper unerläßlich, während die Zerfallseigenschaften den Waschvorgang entscheidend beeinflussen und ein ausreichend schneller Zerfall für die Bildung einer hinreichend konzentrierten Waschflotte zwingend notwendig ist.

    [0003] Das Problem, zwischen Härte und Zerfall einen technisch vernünftigen Kompromiß zu finden, wird bei mehrphasigen Formkörpem weiter erschwert: Es kann aus wasch- oder reinigungstechnischen Gründen von Vorteil sein, bestimmte Wasch- und Reinigungsmittelinhaltsstoffe voneinander zu trennen. Diese Trennung bedingt aber ein unterschiedliches physikalisches Eigenschaftsprofil der unterschiedlichen Phasen im Formkörper. So kann im Extremfall die Haftung zwischen den Phasen so gering werden, daß sich mehrphasige Formkörper nicht mehr herstellen lassen. Eine zu unterschiedliche Härte unterschiedlicher Phasen würde dazu führen, daß einzelne Phasen verpackungs-, transport- oder handhabungsbedingt stärker beschädigt werden als andere Phasen. Zusätzlich ist auch eine zu unterschiedliche Zerfalls- und Auflösegeschwindigkeit einzelner Phasen nicht wünschenswert, da sonst Wirkstoffe aus der schlechter zerfallenden bzw. löslichen Phase im Waschprozeß nicht zur Verfügung stehen. Desweiteren kann es wünschenswert sein, daß die einzelnen Phasen des Formkörpers unterschiedliche Tensidgehalte aufweisen, um so eine breitere Möglichkeiten bei der Rezepturauswahl zu besitzen.

    [0004] Es ist also bei mehrphasigen Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern von zentraler Bedeutung, daß alle Phasen aneinander haften, eine ausreichende und möglichst gleiche Härte sowie ein ausreichend schnelles und möglichst identisches Zerfalls- und Löseprofil zeigen, auch wenn die Tensidgehalte der einzelnen Phasen stark variieren. Lösungsvorschläge zu dieser Problematik werden im Stand der Technik derzeit nicht beschrieben.

    [0005] Waschmitteltabletten, in denen einzelne Inhaltsstoffe getrennt von anderen vorliegen, werden auch in der EP-A-0 481 793 (Unilever) beschrieben. Die in dieser Schrift offenbarten Waschmitteltabletten enthaltend Natriumpercarbonat, das von allen anderen Komponenten, die seine Stabilität beeinflussen könnten, räumlich getrennt vorliegt. Aussagen über Härte und/oder Zerfall in Abhängigkeit von der Phasenzusammensetzung werden in dieser Schrift nicht gemacht.

    [0006] Die EP-A-0 466 485 (Unilever) beschreibt Waschmitteltabletten, die aus der Verpressung zweier tensidhaltiger Granulate hervorgegangen sind. Hierbei enthält ein Granulat die Gesamtmenge der anionischen Tenside, während das zweite Tensidgranulat vorzugsweise frei von anionischen Tensiden ist. Auch diese Schrift äußert sich nicht über Härte und/oder Zerfall in Abhängigkeit von der Phasenzusammensetzung.

    [0007] Der vorliegenden Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bereitzustellen, die die genannten Nachteile überwinden. Insbesondere sollen mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bereitgestellt werden, die in allen Phasen eine hohe Härte sowie eine hohe Zerfalls- und Lösegeschwindigkeit aufweisen, unabhängig davon, wie stark die Tensidgehalte in den einzelnen Phasen variieren.

    [0008] Es wurde nun gefunden, daß sich mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit einem herausragenden Eigenschaftsprofil herstellen lassen, wenn bei variierenden Tensidgehalten in den einzelnen Phasen der/den tensidreicheren Phase(n) bei der Aufbereitung des zu verpressenden Vorgemischs größere Mengen an absorbierenden Stoffen zugegeben werden als der/den tensidärmeren Phase(n).

    [0009] Gegenstand der Erfindung sind nun zwei- oder mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper aus verdichtetem teilchenförmigen Wasch- und Reinigungsmittel, umfassend Tensid(e), Gerüststoff(e) sowie gegebenenfalls weitere Wasch- und Reinigungsmittelbestandteile, bei denen der Tensidgehalt der einzelnen Phasen der Formkörper, bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phase, um mehr als 3 Gew.-%, variiert, wobei in der/den Phase(n) mit dem höheren Tensidgehalt eine Komponente A mit einer Ölabsorptionskapazität von mindestens 20g/100g und einer mittleren Teilchengröße von unter 50 µm, bezogen auf das Gewicht der Phase, in höheren Mengen enthalten ist als in der/den Phase(n) mit niedrigerem Tensidgehalt.

    [0010] Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung bedeutet die Variation des Tensidgehalts um mehr als 3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phasen, daß die Absolutwerte des Tensidgehaltes in den Phasen um mehr als 3 Gew.-% variieren. Enthält also eine Phase 20 Gew.-% Tensid(e), so muß der Tensidgehalt der anderen Phase(n) so ausgewählt werden, daß die Breite der Variation um den Wert 20 mehr als 3 Gew.-% beträgt. In anderen Worten wird der Prozent-Zahlenwert des Tensidgehalts der tensidärmeren Phase vom Prozent-Zahlenwert des Tensidgehalts der jeweils tensidreicheren Phase subtrahiert, wobei das Ergebnis jeweils von Phase zu Phase > 3 sein muß. In einer Vierphasentablette würde dies bei einem Tensidgehalt von 12 Gew.-% in der tensidärmsten Phase bedeuten, daß die nächsten Phasen beispielsweise Tensidgehalte von 15,1 Gew.-%, 18,2 Gew.-% und 21,3 Gew.-% ausweisen.

    [0011] Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch möglich, daß eine Phase völlig frei von Tensiden ist (entsprechend einem Tensidgehalt von 0 Gew.-%, bezogen auf diese Phase). Die nächste Phase muß dann - um den erfindungsgemäßen Kriterien zu genügen - einen Tensidgehalt von mehr als 3 Gew.-% aufweisen.

    [0012] Mit steigendem Tensidgehalt enthalten die einzelnen Phasen der erfindungsgermäßen Waschund Reinigungsmittelformkörper steigende Anteile einer Komponente A mit einer Ölabsorptionskapazität von mindestens 20g/100g, mit der Maßgabe, daß die jeweils tenisdreichere Phase bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der Phase einen höheren Anteil an dieser Komponente aufweist. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, daß der Gehalt der tensidreicheren Phase(n) an der Komponente A um mindestens 0,3 Gew.-%, vorzugsweise um mindestens 0,5 Gew.-% und insbesondere um mindestens 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phase, höher ist als in der/den tensidärmeren Phase(n). Bezogen auf das oben aufgeführte Beispiel des vierphasigen Formkörpers, läßt sich der Sachverhalt folgendermaßen verdeutlichen: Enthält die tensidärmste Phase neben den genannten 12 Gew.-% Tensid 1,5 Gew.-% der Komponente A, so enthielte die zweite Phase mindestens 1,8 Gew.-% (vorzugsweise 2,0 Gew.-% und insbesondere 2,5 Gew.-%) dieser Komponente A. Der Gehalt der dritten Phase an der Komponente A richtet sich dabei nach dem realen Gehalt dieser Komponente in der zweiten Phase - auch hier beträgt die Differenz vorzugsweise mindestens 0,3 Gew.-%, weiter bevorzugt mindestens 0,5 Gew.-% und insbesondere mindestens 1,0 Gew.-%. Analoges gilt für die vierte Phase.

    [0013] Neben dem absoluten Gehalt der einzelnen Phasen an Tensid(en) und der/den Komponente(n) A, der sich jeweils auf die Zusammensetzung der einzelnen Phase bezieht, ist auch das Verhältnis der Mengen in den einzelnen Phasen zueinander variierbar. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, bei denen das Mengenverhältnis der Komponente A zwischen den einzelnen Phasen größer ist als das Mengenverhältnis der Tenside zwischen den betreffenden Phasen.

    [0014] Zieht man zur Verdeutlichung wieder das oben erwähnte Beispiel heran, so beträgt das Verhältnis der Tensidgehalte zwischen Phase 2 und Phase 1 15,1 zu 12,0 = 1,26 zu 1. Hier ist nun bevorzugt, daß die zweite Phase im Vergleich mit der ersten so viel an der Komponente A enthält, daß das Verhältnis dieser Komponente in den beiden Phasen größer als 1,26 ist. Enthält Phase 1 also beispielsweise 1,5 Gew.-% der Komponente A, so soll Phase 2 mehr als das 1,26-fache dieses Wertes, also mindestens 1,9 Gew.-% dieser Komponente enthalten. Je nachdem, wie groß der Gehalt an Tensid und Ölabsorptionskomponente in der einzelnen Phase nun ist, kann man die Gehalte der jeweils anderen Phasen an diesen Stoffen variieren, damit sie den genannten Kriterien genügen. Bei einer Phase, die frei von einer Ölabsorptionskomponente oder frei von Tensiden ist, macht das Bilden von Verhältnissen mathematisch keinen Sinn, weshalb hier Absolutwerte im Sinne der oben erläuterten bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung Anwendung finden.

    [0015] Die in den einzelnen tensidhaltigen Phasen des Formkörpers enthaltenen Ölabsorptionskomponenten weisen erfindungsgemäß eine Ölabsorptionskapazität von mindestens 20g/100g auf. Bevorzugt werden jedoch Ölabsorptionskomponenten eingesetzt, die eine höhere Ölabsorptionskapazität besitzen. Es sind dabei Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, bei denen die in ihnen enthaltene Komponente A eine Ölabsorptionskapazität von mindestens 50g/100g, vorzugsweise mindestens 80g/100g, besonders bevorzugt mindestens 120g/100g und insbesondere mindestens 140g/100g aufweist

    [0016] Die Ölabsorptionskapazität ist dabei eine physikalische Eigenschaft eines Stoffes, die sich nach genormten Methoden bestimmen läßt So existieren beispielsweise die britischen Standardmethoden BS1795 und BS3483:Part B7:1982, die beide auf die Norm ISO 787/5 verweisen. Bei den Testmethoden wird eine ausgewogene Probe des betreffenden Stoffes auf einen Teller aufgebracht und tropfenweise mit raffiniertem Leinsamenöl (Dichte: 0,93 gcm-3) aus einer Bürette versetzt. Nach jeder Zugabe wird das Pulver mit dem Öl unter Verwendung eines Spatels intensiv vermischt, wobei die Zugabe von Öl fortgesetzt wird, bis eine Paste von geschmeidiger Konsistenz erreicht ist. Diese Paste sollte fließen bzw. verlaufen, ohne zu krümeln. Die Ölabsorptionskapazität ist nun die Menge des zugetropften Öls, bezogen auf 100g Absorptionsmittel und wird in ml/100g oder g/100g angegeben, wobei Umrechnungen über die Dichte des Leinsamenöls problemlos möglich sind.

    [0017] Die Ölabsorptionskomponente besitzt vorzugsweise eine möglichst kleine mittlere Teilchengröße, da mit sinkender Teilchengröße die aktive Oberfläche steigt. Bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper enthalten dabei eine Komponente mit einer Ölabsorptionskapazität von mindestens 20g/100g, die eine mittlere Teilchengröße von unter 20 µm, vorzugsweise unter 10 µm aufweist.

    [0018] Als Ölabsorptionskomponente eignen sich eine Vielzahl von Stoffen. Es existiert eine große Anzahl sowohl anorganischer als auch organischer Substanzen, die eine genügen große Ölabsorptionskapazität aufweisen. Beispielhaft seien hier feinteilige Stoffe, die durch Fällung gewonnen werden genannt. Als Substanzen finden beispielsweise Silikate, Aluminosilikate, Calciumsilikate, Magnesiumsilikate und Calciumcarbonat Verwendung. Aber auch Kieselgur (Diatomeenerde) und feinteilige Cellulosefasern bzw. Derivate hiervon sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbar. Bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper, zeichnen sich dadurch aus, daß die in ihnen enthaltene Komponente A ausgewählt ist aus Silikaten und/oder Aluminosilikaten, insbesondere aus der Gruppe der Kieselsäuren und/oder Zeolithe.

    [0019] Hier kommen beispielsweise feinteilige Zeolithe in Frage, aber auch pyrogene Kieselsäuren (Aerosil® ) oder Kieselsäuren, die durch Fällung erhalten wurden.

    [0020] Die einzelnen Phasen des Formkörpers können im Rahmen der vorliegenden Erfindung unterschiedliche Raumformen aufweisen. Die einfachste Realisierungsmöglichkeit liegt dabei in zwei- oder mehrschichtigen Tabletten, wobei jede Schicht des Formkörpers eine Phase darstellt. Es ist aber erfindungsgemäß auch möglich, mehrphasige Formkörper herzustellen, in denen einzelne Phasen die Form von Einlagerungen in (eine) andere Phase(n) aufweisen. Neben sogenannten "Ring-Kern-Tabletten" sind dabei beispielsweise Manteltabletten oder Kombinationen der genannten Ausführungsformen möglich. Beispiele für mehrphasige Formkörper finden sich in den Abbildungen der EP-A-0 055 100 (Jeyes), die Toilettenreinigungsblöcke beschreibt. Die technisch derzeit verbreiteste Raumform mehrphasiger Formkörper ist die Zwei- oder Mehrschichttablette. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es daher bevorzugt, daß die Phasen des Formkörpers die Form von Schichten aufweisen.

    [0021] Bei der vorliegenden Erfindung ist es erfindungswesentlich, daß der Tensidgehalt der einzelnen Phasen des Formkörpers um mehr als 3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phase, variiert und die tensidreichere(n) Phase(n) mehr Ölsabsorptionskomponente enthalten als die tensidärmere(n) Phase(n). Bei der Ermittlung des Tensidgehalts wird dabei die Summe der in der betreffenden Phase enthaltenen Tenside zugrundegelegt, unabhängig davon, um welchen Typ von Tensiden es sich dabei handelt. Enthält eine Phase beispielsweise anionische und nichtionische Tenside, so ist der Gesamttensidgehalt der Phase die Summe der Mengen an anionischen und nichtionischen Tensiden.

    [0022] Die Tenside können in reiner Form in die einzelnen Phasen der Formkörper eingearbeitet werden. Dies ist beispielsweise bei Seifen oder anderen leicht verarbeitbaren Tensiden problemlos möglich. Bei vielen Tensiden empfiehlt es sich aber, nicht die reinen Tenside einzuarbeiten, sondern Tensidcompounds. Diese Compounds, die je nach Anwendung möglichst hohe Tensidgehalte aufweisen sollten, können dabei durch übliche Verfahren wie Sprühtrocknung, Granulation oder Compoundierung hergestellt werden. Selbstverständlich ist auch eine Kombination mehrerer Tensidgranulate oder eine Kombination von Tensidgranulat(en) mit reinen Tensiden möglich.

    [0023] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, daß das/die Tensid(e) über tensidhaltige(s) Granulat(e) in die Phasen der Formkörper eingebracht werden.

    [0024] In weiteren Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können nun für jede Phase unterschiedliche Tensidgranulate eingesetzt werden. Es ist aber auch möglich, daß jede Phase ihren Tensidgehalt aus einem einzigen Granulat bezieht, das somit in allen Phasen des Formkörpers enthalten ist. Dies ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine weitere bevorzugte Ausführungsform, bei der in allen Phasen der Formkörper das gleiche Tensidgranulat eingesetzt wird.

    [0025] Die einfachste denkbare Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht nun eine zweiphasige Tablette vor, in der die Phasen als Schichten vorliegen und in der in beiden Schichten das gleiche Tensidgranulat in unterschiedlichen Mengen eingesetzt wird. Diese Formkörper, die zwei Schichten aufweisen, welche das gleiche Tensidgranulat enthalten, lassen sich in herkömmlichen Tablettenpressen problemlos herstellen.

    [0026] In den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern können anionische, nichtionische, kationische und/oder amphotere Tenside beziehungsweise Mischungen aus diesen eingesetzt werden. Bevorzugt sind aus anwendungstechnischer Sicht Mischungen aus anionischen und nichtionischen Tensiden. Der Gesamttensidgehalt der Formkörper liegt bei 5 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Formkörpergewicht, wobei Tensidgehalte über 15 Gew.-% bevorzugt sind.

    [0027] Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C12-18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z.B. die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkem- oder Talgfettsäuren geeignet.

    [0028] Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglycerinestern sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.

    [0029] Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der basis von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate sowie C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise gemäß den US-Patentschriften 3,234,258 oder 5,075,041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem namen DAN® erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.

    [0030] Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Reinigungsmitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.

    [0031] Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten C8-18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten). Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.

    [0032] Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z.B. Kokos-, Palmkem- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.

    [0033] Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kaliumoder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natriumoder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.

    [0034] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C9-11-Alkohol mit 7 EO, C13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C12-14-Alkohol mit 3 EO und C12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.

    [0035] Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der allgemeinen Formel RO(G)x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.

    [0036] Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen Patentanmeldung JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der internationalen Patentanmeldung WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.

    [0037] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.

    [0038] Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),

    in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können.

    [0039] Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II),

    in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen, R1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C1-4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder Propxylierte Derivate dieses Restes.

    [0040] [Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten, beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielweise nach der Lehre der internationalen Anmeldung WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.

    [0041] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, die anionische(s) und nichtionische(s) Tensid(e) enthalten, wobei anwendungstechnische Vorteile aus bestimmten Mengenverhältnissen, in denen die einzelnen Tensidklassen eingesetzt werden, resultieren können.

    [0042] So sind beispielsweise Wasch- und Reinigungsmittelformkörper besonders bevorzugt, bei denen das Verhältnis von Aniontensid(en) zu Niotensid(en) zwischen 10:1 und 1:10, vorzugsweise zwischen 7,5:1 und 1:5 und insbesondere zwischen 5:1 und 1:2 beträgt.

    [0043] Es kann aus anwendungstechnischer Sicht Vorteile haben, wenn bestimmte Tensidklassen in einigen Phasen der Wasch- und Reinigungsmittelformkörper oder im gesamten Formkörper, d.h. in allen Phasen, nicht enthalten sind. Eine weitere wichtige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht daher vor, daß mindestens eine Phase der Formkörper frei von nichtionischen Tensiden ist.

    [0044] Umgekehrt kann aber auch durch den Gehalt einzelner Phasen oder des gesamten Formkörpers, d.h. aller Phasen, an bestimmten Tensiden ein positiver Effekt erzielt werden. Das Einbringen der oben beschriebenen Alkylpolyglycoside hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, so daß Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt sind, in denen mindestens eine Phase der Formkörper Alkylpolyglycoside enthält.

    [0045] Ähnlich wie bei den nichtionischen Tensiden können auch aus dem Weglassen von anionischen Tensiden aus einzelnen oder allen Phasen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper resultieren, die sich für bestimmte Anwendungsgebiete besser eignen. Es sind daher im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Wasch- und Reinigungsmittelformkörper denkbar, bei denen mindestens eine Phase der Formkörper frei von anionischen Tensiden ist.

    [0046] Neben den waschaktiven Substanzen sind Gerüststoffe die wichtigsten Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln. In den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern können dabei alle üblicherweise in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzten Gerüststoffe enthalten sein, insbesondere also Zeolithe, Silikate, Carbonate, organische Cobuilder und -wo keine ökologischen Vorurteile gegen ihren Einsatz bestehen- auch die Phosphate.

    [0047] Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel NaMSixO2x+1 .yH2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Derartige kristalline Schichtsilikate werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisilikate Na2Si2O5 . yH2O bevorzugt, wobei β-Natriumdisilikat beispielsweise nach dem Verfahren erhalten werden kann, das in der internationalen Patentanmeldung WO-A-91/08171 beschrieben ist.

    [0048] Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na2O : SiO2 von 1:2 bis 1:3,3, vorzugsweise von 1:2 bis 1:2,8 und insbesondere von 1:2 bis 1:2,6, welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene Weise, beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/ Verdichtung oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, daß die Silikate bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte röntgenamorphe Silikate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen Wassergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung DE-A- 44 00 024 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silikate, compoundierte amorphe Silikate und übertrocknete röntgenamorphe Silikate.

    [0049] Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP® (Handelsprodukt der Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie Mischungen aus A, X und/oder P. Kommerziell erhältlich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt einsetzbar ist beispielsweise auch ein Co-Kristallisat aus Zeolith X und Zeolith A (ca. 80 Gew.-% Zeolith X), das von der Firma CONDEA Augusta S.p.A. unter dem Markennamen VEGOBOND AX® vertrieben wird und durch die Formel

            nNa2O . (1-n)K2O . Al2O3 . (2-2,5)SiO2 . (3,5-5,5) H2O

    beschrieben werden kann. Der Zeolith kann dabei sowohl als Gerüststoff in einem granularen Compound eingesetzt, als auch zu einer Art "Abpuderung" der gesamten zu verpressenden Mischung verwendet werden, wobei üblicherweise beide Wege zur Inkorporation des Zeoliths in das Vorgemisch genutzt werden. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung; Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.

    [0050] Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Pyrophosphate und insbesondere der Tripolyphosphate.

    [0051] Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze einsetzbaren Polycarbonsäuren, wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure, Bemsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen. Um den Zerfall hochverdichteter Formkörper zu erleichtern, ist es möglich, Desintegrationshilfsmittel, sogenannte Tablettensprengmittel, in diese einzuarbeiten, um die Zerfallszeiten zu verkürzen. Unter Tablettensprengmitteln bzw. Zerfallsbeschleunigem werden gemäß Römpp (9. Auflage, Bd. 6, S. 4440) und Voigt "Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie" (6. Auflage, 1987, S. 182-184) Hilfsstoffe verstanden, die für den raschen Zerfall von Tabletten in Wasser oder Magensaft und für die Freisetzung der Pharmaka in resorbierbarer Form sorgen.

    [0052] Diese Stoffe, die auch aufgrund ihrer Wirkungs als "Spreng"mittel bezeichnet werden, vergrößem bei Wasserzutritt ihr Volumen, wobei einerseits das Eigenvolumen vergrößert (Quellung), andererseits auch über die Freisetzung von Gasen ein Druck erzeugt werden kann, der die Tablette in kleinere Partikel zerfallen läßt. Altbekannte Desintegrationshilfsmittel sind beispielsweise Carbonat/Citronensäure-Systeme, wobei auch andere organische Säuren eingesetzt werden können. Quellende Desintegrationshilfsmittel sind beispielsweise synthetische Polymere wie Polyvinylpyrrolidon (PVP) oder natürliche Polymere bzw. modifizierte Naturstoffe wie Cellulose und Stärke und ihre Derivate, Alginate oder Casein-Derivate.

    [0053] Bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper enthalten 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere 4 bis 6 Gew.-% eines oder mehrerer Desintegrationshilfsmittel, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht.

    [0054] Als bevorzugte Desintegrationsmittel werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, so daß bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper ein solches Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere 4 bis 6 Gew.-% enthalten. Reine Cellulose weist die formale Bruttozusammensetzung (C6H10O5)n auf und stellt formal betrachtet ein β-1,4-Polyacetal von Cellobiose dar, die ihrerseits aus zwei Molekülen Glucose aufgebaut ist. Geeignete Cellulosen bestehen dabei aus ca. 500 bis 5000 Glucose-Einheiten und haben demzufolge durchschnittliche Molmassen von 50.000 bis 500.000. Als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis verwendbar sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Cellulose-Derivate, die durch polymeranaloge Reaktionen aus Cellulose erhältlich sind. Solche chemisch modifizierten Cellulosen umfassen dabei beispielsweise Produkte aus Veresterungen bzw. Veretherungen, in denen Hydroxy-Wasserstoffatome substituiert wurden. Aber auch Cellulosen, in denen die Hydroxy-Gruppen gegen funktionelle Gruppen, die nicht über ein Sauerstoffatom gebunden sind, ersetzt wurden, lassen sich als Cellulose-Derivate einsetzen. In die Gruppe der Cellulose-Derivate fallen beispielsweise Alkalicellulosen, Carboxymethylcellulose (CMC), Celluloseester und -ether sowie Aminocellulosen. Die genannten Cellulosederivate werden vorzugsweise nicht allein als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, sondern in Mischung mit Cellulose verwendet. Der Gehalt dieser Mischungen an Cellulosederivaten beträgt vorzugsweise unterhalb 50 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, bezogen auf das Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis. Besonders bevorzugt wird als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis reine Cellulose eingesetzt, die frei von Cellulosederivaten ist.

    [0055] Die als Desintegrationshilfsmittel eingesetzte Cellulose wird vorzugsweise nicht in feinteiliger Form eingesetzt, sondern vor dem Zumischen zu den zu verpressenden Vorgemischen in eine gröbere Form überführt, beispielsweise granuliert oder kompaktiert. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper, die Sprengmittel in granularer oder gegebenenfalls cogranulierter Form enthalten, werden in den deutschen Patentanmeldungen DE 197 09 991 (Stefan Herzog) und DE 197 10 254 (Henkel) sowie der internationalen Patentanmeldung WO 98/40463 (Henkel) beschrieben. Diesen Schriften sind auch nähere Angaben zur Herstellung granulierter, kompaktierter oder cogranulierter Cellulosesprengmittel zu entnehmen. Die Teilchengrößen solcher Desintegrationsmittel liegen zumeist oberhalb 200 µm, vorzugsweise zu mindestens 90 Gew.-% zwischen 300 und 1600 µm und insbesondere zu mindestens 90 Gew.-% zwischen 400 und 1200 µm. Die vorstehend genannten und in den zitierten Schriften näher beschriebenen gröberen Desintegrationshilfsmittel auf Cellulosebasis sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt als Desintegrationshilfsmittel einzusetzen und im Handel beispielsweise unter der Bezeichnung Arbocel® TF-30-HG von der Firma Rettenmaier erhältlich.

    [0056] Als weiteres Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis oder als Bestandteil dieser Komponente kann mikrokristalline Cellulose verwendet werden. Diese mikrokristalline Cellulose wird durch partielle Hydrolyse von Cellulosen unter solchen Bedingungen erhalten, die nur die amorphen Bereiche (ca. 30% der Gesamt-Cellulosemasse) der Cellulosen angreifen und vollständig auflösen, die kristallinen Bereiche (ca. 70%) aber unbeschadet lassen. Eine nachfolgende Desaggregation der durch die Hydrolyse entstehenden mikrofeinen Cellulosen liefert die mikrokristallinen Cellulosen, die Primärteilchengrößen von ca. 5 µm aufweisen und beispielsweise zu Granulaten mit einer mittleren Teilchengröße von 200 µm kompaktierbar sind.

    [0057] Wasch- und Reinigungsmittelformkörper, die zusätzlich ein Desintegrationshilfsmittel, vorzugsweise ein Desintegrationshilfsmittel auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulierter oder kompaktierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere von 4 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht, enthalten, sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt.

    [0058] Die Herstellung wasch- und reinigungsaktiver Formkörper geschieht durch Anwendung von Druck auf ein zu verpressendes Gemisch, das sich im Hohlraum einer Presse befindet. Im einfachsten Fall der Formkörperherstellung, die nachfolgend vereinfacht Tablettierung genannt wird, wird die zu tablettierende Mischung direkt, d.h. ohne vorhergehende Granulation verpreßt. Die Vorteile dieser sogenannten Direkttablettierung sind ihre einfache und kostengünstige Anwendung, da keine weiteren Verfahrensschritte und demzufolge auch keine weiteren Anlagen benötigt werden. Diesen Vorteilen stehen aber auch Nachteile gegenüber. So muß eine Pulvermischung, die direkt tablettiert werden soll, eine ausreichende plastische Verformbarkeit besitzen und gute Fließeigenschaften aufweisen, weiterhin darf sie während der Lagerung, des Transports und der Befüllung der Matrize keinerlei Entmischungstendenzen zeigen. Diese drei Voraussetzungen sind bei vielen Substanzgemischen nur außerordentlich schwierig zu beherrschen, so daß die Direkttablettierung insbesondere bei der Herstellung von Wasch- und Reinigungsmittel-tabletten nicht oft angewendet wird. Der übliche Weg zur Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteltabletten geht daher von pulverförmigen Komponenten ("Primärteilchen") aus, die durch geeignete Verfahren zu Sekundärpartikeln mit höherem Teilchendurchmesser agglomeriert bzw. granuliert werden. Diese Granulate oder Gemische unterschiedlicher Granulate werden dann mit einzelnen pulverförmigen Zuschlagstoffen vermischt und der Tablettierung zugeführt. Je nach Ausgestaltung der Phasen der mehrphasigen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper wird die Matrize dabei schrittweise mit unterschiedlichen Vorgemischen befüllt. Bei der Herstellung mehrschichtiger Tabletten kann eine leichte Druckanwendung zwischen der Befüllung mit dem Vorgemisch für die nächste Schicht Vorteile haben. Bei der Herstellung von Ring-Kern-Formkörpern oder Manteltabletten ist eine solche Vorverpressung mit Formgebung sogar nahezu unerläßlich.

    [0059] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Wasch- und ReinigungsmitteIformkörper werden durch Verpressen teilchenförmiger Vorgemische aus mindestens einem tensidhaltigen Granulat und mindestens einer nachträglich zugemischten pulverförmigen Komponente erhalten. Die tensidhaltigen Granulate können dabei über übliche Granulierverfahren wie Mischer- und Tellergranulation, Wirbelschichtgranulation, Extrusion, Pelletierung oder Kompaktierung hergestellt werden. Es ist dabei für die späteren Wasch- und Reinigungsmittelformkörper von Vorteil, wenn die zu verpressenden Vorgemische ein Schüttgewicht aufweisen, das dem üblicher Kompaktwaschmittel nahe kommt Insbesondere ist es bevorzugt, daß das zu verpressende Vorgemisch ein Schüttgewicht von mindestens 500 g/l, vorzugsweise mindestens 600 g/l und insbesondere oberhalb von 700 g/l, aufweist. Ein weiterer Vorteil kann aus einer engeren Teilchengrößenverteilung der eingesetzten Tensidgranulate resultieren. Im Rahmen der vorliegenden Erfinduing sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, bei denen die Granulate Teilchengrößen zwischen 10 und 4000 µm, vorzugsweise zwischen 100 und 2000 µm und insbesondere zwischen 600 und 1400 µm aufweisen.

    [0060] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung zwei- oder mehrphasiger Wasch- und Reinigungsmittelformkörper, welche Tensid(e), Gerüststoff(e) sowie gegebenenfalls weitere Wasch- und Reinigungsmittelbestandteile enthalten, durch an sich bekanntes Verpressen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß sie durch Verpressen eines teilchenförmigen Vorgemischs aus mindestens einem tensidhaltigen Granulat und mindestens einer nachträglich zugemischten pulverförmigen Komponente erhalten wurden, wobei der Tensidgehalt der einzelnen Phasen der Formkörper, bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phase, um mehr als 3 Gew.-% variiert und in der/den Phase(n) mit dem höheren Tensidgehalt eine Komponente A mit einer Ölabsorptionskapazität von mindestens 20g/100g und einer mittleren Teilchengröße von unter 50 µm, bezogen auf das Gewicht der Phase, in höheren Mengen enthalten ist als in der/den Phase(n) mit niedrigerem Tensidgehalt.

    [0061] Bezüglich der Variation des Tensidgehalts und bevorzugter Werte gelten die vorstehenden Angaben analog auch für das erfindungsgemäße Verfahren.

    [0062] Bevorzugte Verfahren sind dabei dadurch gekennzeichnet, daß die Granulate über übliche Granulierverfahren wie Mischer- und Tellergranulation, Wirbelschichtgranulation, Extrusion, Pelletierung oder Kompaktierung hergestellt wurden. In besonders bevorzugten Verfahren weisen die Granulate Teilchengrößen zwischen 10 und 4000 µm, vorzugsweise zwischen 100 und 2000 µm und insbesondere zwischen 600 und 1400 µm auf.

    [0063] Auch die Teilchengrößenverteilung der nachträglich zugemischten pulverförmigen Aufbereitungskomponenten kann variiert werden, wobei Verfahren bevorzugt sind, bei denen die nachträglich zugemischte(n) pulverförmige(n) Komponente(n) die Komponente A enthalten.

    [0064] Vor der Verpressung des teilchenförmigen Vorgemischs zu Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern kann das Vorgemisch mit feinteiligen Oberflächenbehandlungsmitteln "abgepudert" werden. Dies kann für die Beschaffenheit und physikalischen Eigenschaften sowohl des Vorgemischs (Lagerung, Verpressung) als auch der fertigen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper von Vorteil sein. Feinteilige Abpuderungsmittel sind im Stand der Technik altbekannt, wobei zumeist Zeolithe, Silikate oder andere anorganische Salze eingesetzt werden. Bevorzugt wird das Vorgemisch jedoch mit feinteiligem Zeolith "abgepudert", wobei Zeolithe vom Faujasit-Typ bevorzugt sind. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kennzeichnet der Begriff "Zeolith vom Faujasit-Typ" alle drei Zeolithe, die die Faujasit-Untergruppe der Zeolith-Strukturgruppe 4 bilden (Vergleiche Donald W. Breck: "Zeolite Molecular Sieves", John Wiley & Sons, New York, London, Sydney, Toronto, 1974. Seite 92). Neben dem Zeolith X sind also auch Zeolith Y und Faujasit sowie Mischungen dieser Verbindungen einsetzbar, wobei der reine Zeolith X bevorzugt ist.

    [0065] Auch Mischungen oder Cokristallisate von Zeolithen des Faujasit-Typs mit anderen Zeolithen, die nicht zwingend der Zeolith-Strukturgruppe 4 angehören müssen, sind als Abpuderungsmittel einsetzbar, wobei es von Vorteil ist, wenn mindestens 50 Gew.-% des Abpuderungsmittels aus einem Zeolithen vom Faujasit-Typ bestehen.

    [0066] Diese Abpuderungsmittel können selbstverständlich eine Ölsabsorptionskapazität von mehr als 20g/100g aufweisen, wobei sie die Ölabsorptionskomponente ersetzen oder ergänzen können. Wenn die Abpuderungsmittel zusätzlich zu den Ölabsorptionskomponenten eingesetzt werden und eine Ölabsorptionskapazität von mehr als 20g/100g aufweisen, sind sie bei der Berechnung des Anteils in den einzelnen Phasen selbstverständlich zu berücksichtigen.

    [0067] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, die aus einem teilchenförmigen Vorgemisch bestehen, das granulare Komponenten und nachträglich zugemischte pulverförmige Stoffe enthält, wobei die bzw. eine der nachträglich zugemischten pulverförmigen Komponenten ein Zeolith vom Faujasit-Typ mit Teilchengrößen unterhalb 100µm, vorzugsweise unterhalb 10µm und insbesondere unterhalb 5µm ist und mindestens 0,2 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,5 Gew.-% und insbesondere mehr als 1 Gew.-% des zu verpressenden Vorgemischs ausmacht.

    [0068] Die feinteiligen Aufbereitungskomponenten mit den obengenannten Teilchengrößen können dabei dem zu verpressenden Vorgemisch trocken zugemischt werden. Es ist aber auch möglich und bevorzugt, sie durch Zugabe geringer Mengen flüssiger Stoffe an die Oberfläche der gröberen Teilchen "anzukleben". Diese Abpuderungsverfahren sind im Stand der Technik breit beschrieben und dem Fachmann geläufig. Als flüssige Komponenten, die sich zur Haftvermittlung der Abpuderungsmittel eignen, können beispielsweise nichtionischen Tenside oder wäßrige Lösungen von Tensiden oder anderen Wasch- und Reinigungsmittelinhaltsstoffen eingesetzt werden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, als flüssigen Haftvermittler zwischen feinteiligem Abpuderungsmittel und den grobkörnigen Teilchen Parfüm einzusetzen.

    [0069] Neben den genannten Bestandteilen Tensid, Builder und Desintegrationshilfsmittel, können die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper weitere in Wasch- und Reinigungsmittel übliche Inhaltsstoffe aus der Gruppe der Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Enzyme, Duftstoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren und Korrosionsinhibitoren enthalten.

    [0070] Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H2O2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat, Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H2O2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure, Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure.

    [0071] Um beim Waschen bei Temperaturen von 60 °C und darunter eine verbesserte Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren als alleiniger Bestandteil oder als Inhaltsstoff der Komponente b) eingearbeitet werden. Als Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.

    [0072] Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch sogenannte Bleichkatalysatoren in die Formkörper eingearbeitet werden. Bei diesen Stoffen handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw. Übergangsmetallkomplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru - oder Mo-Salenkomplexe oder -carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit N-haltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als Bleichkatalysatoren verwendbar.

    [0073] Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen, Cellulasen bzw. deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis und Streptomyces griseus gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase oder aus Protease, Amylase und Lipase oder Protease, Lipase und Cellulase, insbesondere jedoch Cellulase-haltige Mischungen von besonderem Interesse. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen als geeignet erwiesen. Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen oder Enzymgranulate in den erfindungsgemäßen Formkörpem kann beispielsweise etwa 0, 1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis etwa 2 Gew.-% betragen.

    [0074] Zusätzlich können die Wasch- und Reinigungsmittelformkörper auch Komponenten enthalten, welche die Öl- und Fettauswaschbarkeit aus Textilien positiv beeinflussen (sogenannte soil repellents). Dieser Effekt wird besonders deutlich, wenn ein Textil verschmutzt wird, das bereits vorher mehrfach mit einem erfindungsgemäßen Waschmittel, das diese öl- und fettlösende Komponente enthält, gewaschen wurde. Zu den bevorzugten öl- und fettlösenden Komponenten zählen beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxy-propylcellulose mit einem Anteil an Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen. Besonders bevorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate der Phthalsäure- und der Terephthalsäure-Polymere.

    [0075] Die Formkörper können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z.B. Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend sein, z.B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls, oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten Aufheller können verwendet werden.

    [0076] Farb- und Duftstoffe werden den erfindungsgemäßen Mitteln zugesetzt, um den ästhetischen Eindruck der Produkte zu verbessern und dem Verbraucher neben der Weichheitsleistung ein visuell und sensorisch "typisches und unverwechselbares" Produkt zur Verfügung zu stellen. Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen, z.B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzylcarbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenylglycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethem zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone, α-Isomethylionon und Methylcedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z.B. Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.

    [0077] Üblicherweise liegt der Gehalt der erfindungsgemäßen Weichmacher an Farbstoffen unter 0,01 Gew.-%, während Duftstoffe bis zu 2 Gew.-% der gesamten Formulierung ausmachen können.

    [0078] Die Duftstoffe können direkt in die erfindungsgemäßen Mittel eingearbeitet werden, es kann aber auch vorteilhaft sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen, die die Haftung des Parfüms auf der Wäsche verstärken und durch eine langsamere Duftfreisetzung für langanhaltenden Duft der Textilien sorgen. Als solche Trägermaterialien haben sich beispielsweise Cyclodextrine bewährt, wobei die Cyclodextrin-Parfüm-Komplexe zusätzlich noch mit weiteren Hilfsstoffen beschichtet werden können.

    [0079] Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper zu verbessern, können sie mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe, deren Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasem, um diese nicht anzufärben. Da der Gegenstand der vorliegenden Erfindung mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper betrifft, kommt der Einfärbung einzelner Phasen eine erhöhte Bedeutung zu, um den unterschiedlichen Wirkcharakter einzelner Phasen zu unterstreichen. Beispiele für die Wirksamkeit solcher Einfärbungen und für den Erfolg von Aussagen hierzu sind aus der Gebißreinigerwerbung hinlänglich bekannt.

    [0080] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper erfolgt zunächst durch das trockene Vermischen der Bestandteile der einzelnen Phasen, die ganz oder teilweise vorgranuliert sein können, und anschließendes Informbringen, insbesondere Verpressen zu Tabletten, wobei auf herkömmliche Verfahren zur Herstellung mehrphasiger Formkörper zurückgegriffen werden kann. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen mehrphasigen Formkörper werden die Vorgemische in einer sogenannten Matrize zwischen zwei Stempeln zu einem festen Komprimat verdichtet. Dieser Vorgang, der im folgenden kurz als Tablettierung bezeichnet wird, gliedert sich in vier Abschnitte: Dosierung, Verdichtung (elastische Verformung), plastische Verformung und Ausstoßen.

    [0081] Die Tablettierung erfolgt in handelsüblichen Tablettenpressen, die prinzipiell mit Einfachoder Zweifachstempeln ausgerüstet sein können. Im letzteren Fall wird nicht nur der Oberstempel zum Druckaufbau verwendet, auch der Unterstempel bewegt sich während des Preßvorgangs auf den Oberstempel zu, während der Oberstempel nach unten drückt. Für kleine Produktionsmengen werden vorzugsweise Exzentertablettenpressen verwendet, bei denen der oder die Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sind, die ihrerseits an einer Achse mit einer bestimmten Umlaufgeschwindigkeit montiert ist. Die Bewegung dieser Preßstempel ist mit der Arbeitsweise eines üblichen Viertaktmotors vergleichbar. Die Verpressung kann mit je einem Ober- und Unterstempel erfolgen; es können aber auch mehrere Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sein, wobei die Anzahl der Matrizenbohrungen entsprechend erweitert ist. Die Durchsätze von Exzenterpressen variieren ja nach Typ von einigen hundert bis maximal 3000 Tabletten pro Stunde.

    [0082] Für größere Durchsätze wählt man Rundlauftablettenpressen, bei denen auf einem sogenannten Matrizentisch eine größere Anzahl von Matrizen kreisförmig angeordnet ist. Die Zahl der Matrizen variiert je nach Modell zwischen 6 und 55, wobei auch größere Matrizen im Handel erhältlich sind. Jeder Matrize auf dem Matrizentisch ist ein Ober- und Unterstempel zugeordnet, wobei wiederum der Preßdruck aktiv nur durch den Ober- bzw. Unterstempel, aber auch durch beide Stempel aufgebaut werden kann. Der Matrizentisch und die Stempel bewegen sich um eine gemeinsame senkrecht stehende Achse, wobei die Stempel mit Hilfe schienenartiger Kurvenbahnen während des Umlaufs in die Positionen für Befüllung, Verdichtung, plastische Verformung und Ausstoß gebracht werden. An den Stellen, an denen eine besonders gravierende Anhebung bzw. Absenkung der Stempel erforderlich ist (Befüllen, Verdichten, Ausstoßen), werden diese Kurvenbahnen durch zusätzliche Niederdruckstücke, Nierderzugschienen und Aushebebahnen unterstützt. Die Befüllung der Matrize erfolgt über eine starr angeordnete Zufuhreinrichtung, den sogenannten Füllschuh, der mit einem Vorratsbehälter für die Vorgemische verbunden ist. Der Preßdruck auf das jeweilige Vorgemisch ist über die Preßwege für Ober- und Unterstempel individuell einstellbar, wobei der Druckaufbau durch das Vorbeirollen der Stempelschaftköpfe an verstellbaren Druckrollen geschieht.

    [0083] Rundlaufpressen können zur Erhöhung des Durchsatzes auch mit zwei oder mehreren Füllschuhen versehen werden. Zur Herstellung zwei-und mehrschichtiger Formkörper werden mehrere Füllschuhe hintereinander angeordnet, ohne daß die leicht angepreßte erste Schicht vor der weiteren Befüllung ausgestoßen wird. Durch geeignete Prozeßführung sind auf diese Weise auch Mantel- und Punkttabletten herstellbar, die einen zwiebelschalenartigen Aufbau haben, wobei im Falle der Punkttabletten die Oberseite des Kerns bzw. der Kemschichten nicht überdeckt wird und somit sichtbar bleibt. Auch Rundlauftablettenpressen sind mit Einfach- oder Mehrfachwerkzeugen ausrüstbar, so daß beispielsweise ein äußerer Kreis mit 50 und ein innerer Kreis mit 35 Bohrungen gleichzeitig zum Verpressen benutzt werden. Die Durchsätze moderner Rundlauftablettenpressen betragen über eine Million Formkörper pro Stunde.

    [0084] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete Tablettiermaschinen sind beispielsweise erhältlich bei den Firmen Apparatebau Holzwarth GbR, Asperg, Wilhelm Fette GmbH, Schwarzenbek, Hofer GmbH, Weil, KILIAN, Köln, KOMAGE, Kell am See, KORSCH Pressen GmbH, Berlin, Mapag Maschinenbau AG, Bern (CH) sowie Courtoy N.V., Halle (BE/LU). Besonders geeignet ist beispielsweise die Hydraulische Doppeldruckpresse HPF 630 der Firma LAEIS, D.

    [0085] Die Formkörper können dabei in vorbestimmter Raumform und vorbestimmter Größe gefertigt werden, wobei sie immer aus mehreren Phasen, d.h. Schichten, Einschlüssen oder Kernen und Ringen bestehen. Als Raumform kommen praktisch alle sinnvoll handhabbaren Ausgestaltungen in Betracht, beispielsweise also die Ausbildung als Tafel, die Stab- bzw. Barrenform, Würfel, Quader und entsprechende Raumelemente mit ebenen Seitenflächen sowie insbesondere zylinderförmige Ausgestaltungen mit kreisförmigem oder ovalem Querschnitt. Diese letzte Ausgestaltung erfaßt dabei die Darbietungsform von der Tablette bis zu kompakten Zylinderstücken mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser oberhalb 1.

    [0086] Die portionierten Preßlinge können dabei jeweils als voneinander getrennte Einzelelemente ausgebildet sein, die der vorbestimmten Dosiermenge der Wasch- und/oder Reinigungsmittel entspricht. Ebenso ist es aber möglich, Preßlinge auszubilden, die eine Mehrzahl solcher Masseneinheiten in einem Preßling verbinden, wobei insbesondere durch vorgegebene Sollbruchstellen die leichte Abtrennbarkeit portionierter kleinerer Einheiten vorgesehen ist. Für den Einsatz von Textilwaschmitteln in Maschinen des in Europa üblichen Typs mit horizontal angeordneter Mechanik kann die Ausbildung der portionierten Preßlinge als Tabletten, in Zylinder- oder Quaderform zweckmäßig sein, wobei ein Durchmesser/Höhe-Verhältnis im Bereich von etwa 0,5 : 2 bis 2 : 0,5 bevorzugt ist. Handelsübliche Hydraulikpressen, Exzenterpressen oder Rundläuferpressen sind geeignete Vorrichtungen insbesondere zur Herstellung derartiger Preßlinge.

    [0087] Die Raumform einer anderen Ausführungsform der Formkörper ist in ihren Dimensionen der Einspülkammer von handelsüblichen Haushaltswaschmaschinen angepaßt, so daß die Formkörper ohne Dosierhilfe direkt in die Einspülkammer eindosiert werden können, wo sie sich während des Einspülvorgangs auflöst. Selbstverständlich ist aber auch ein Einsatz der Waschmittelformkörper über eine Dosierhilfe problemlos möglich.

    [0088] Ein weiterer bevorzugter mehrphasiger Formkörper, der hergestellt werden kann, hat eine platten- oder tafelartige Struktur mit abwechselnd dicken langen und dünnen kurzen Segmenten, so daß einzelne Segmente von diesem "Mehrphasen-Riegel" an den Sollbruchstellen, die die kurzen dünnen Segmente darstellen, abgebrochen und in die Maschine eingegeben werden können. Dieses Prinzip des "riegelförmigen" Formkörperwaschmittels kann auch in anderen geometrischen Formen, beispielsweise senkrecht stehenden Dreiecken, die lediglich an einer ihrer Seiten längsseits miteinander verbunden sind, verwirklicht werden. Hier bietet es sich aus optischen Gründen an, die Dreiecksbasis, die die einzelnen Segmente miteinander verbindet, als eine Phase auszubilden, während die Dreiecksspitze die zweite Phase bildet. Eine unterschiedliche Anfärbung beider Phasen ist in dieser Ausführungsform besonders reizvoll.

    [0089] Nach dem Verpressen weisen die Wasch- und Reinigungsmittelformkörper eine hohe Stabilität auf. Die Bruchfestigkeit zylinderförmiger Formkörper kann über die Meßgröße der diametralen Bruchbeanspruchung erfaßt werden. Diese ist bestimmbar nach



    [0090] Hierin steht σ für die diametrale Bruchbeanspruchung (diametral fracture stress, DFS) in Pa, P ist die Kraft in N, die zu dem auf den Formkörper ausgeübten Druck führt, der den Bruch des Formkörpers verursacht, D ist der Formkörperdurchmesser in Meter und t ist die Höhe der Formkörper.

    Beispiele:



    [0091] Durch Abmischung von tensidhaltigen Granulaten mit pulverförmigen Aufbereitungskomponenten wurden Vorgemische hergestellt, die in einer Korsch-Tablettenpresse zu zweiphasigen Waschmitteltabletten verpreßt wurden. Die Tensidgranulate 1, 2 und 3 wurden dabei in einem 130-Liter-Pflugscharmischer (Gebrüder Lödige, Paderbom) hergestellt und anschließend in einem Wirbelschichttrockner getrocknet. Nach dem Absieben der Grobanteile (≥ 1,6 mm) und der Feinanteile (≤ 0,4 mm) wurden die Tensidgranulate mit den Aufbereitungskomponenten in einem Paddelmischer vermischt.
    Die Zusammensetzung der Tensidgranulate zeigt Tabelle 1.
    Tabelle 1:
    Tensidgranulate [Gew.-%]
      Granulat 1 Granulat 2 Granulat 3
    C9-13-Alkylbenzolsulfonat 21,2 18,6 19,4
    C12-18-Fettalkoholsulfat 8,5 5,4 5,2
    C12-18-Fettalkohol mit 7 EO - 5,7 4,8
    C12-16Alkylglucosid, Oligomerisierungsgrad 1,1 - - 1,0
    Seife 1,6 1,6 1,6
    Natriumcarbonat 17,0 16,6 17,0
    Natriumsilikat 5,6 5,4 5,6
    Zeolith A (wasserfreie Aktivsubstanz) 28,5 29,9 28,5
    optischer Aufheller 0,3 0,3 0,3
    Na-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat 0,8 0,8 0,8
    Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer 5,6 5,4 5,6
    Wasser, Salze Rest Rest Rest


    [0092] Aus den Vorgemischen (Tensidgranulat + Aufbereitungskomponenten) wurden auf einer Korsch-Rundläuferpresse zweischichtige Waschmitteltabletten hergestellt, wobei der Anteil der ersten Schicht 75 Gew.-% der Gesamtmasse und der Anteil der zweiten Schicht 25 Gew.-% der Gesamtmasse der Tablette betrug. Der Durchmesser der Tabletten betrug 44 mm.

    [0093] In den nachfolgenden Tabellen 2, 3 und 4 sind die Zusammensetzungen der Waschmitteltabletten nach Phasen gegliedert angegeben. Die Werte in den Spalten der Tabelle geben dabei die Menge des betreffenden Stoffes in der jeweiligen Phase der Tablette an, d.h. die Werte in einer Spalte addieren sich auf 100 %. Die Menge des betreffenden Stoffes in der gesamten Tablette läßt sich aus dem Anteil der einzelnen Phasen daraus mühelos errechnen. Entsprechend der unterschiedlichen Tablettengewichte (37,5 g ± 1%, bedingt durch geringe Schwankungen bei der Zuführung des Vorgemischs in die Matrize der Presse) schwankten die Tablettenhärten um ca. ± 10%, die Zerfallszeiten um ca. 5 Sekunden. Die Tablettenhärten und - zerfallszeiten sind in den jeweiligen Tabellen mit aufgeführt.
    Tabelle 2:
    Waschmitteltabletten: Zusammensetzung [Gew.-%], phys. Daten
      Beispiel 1
      erfindungsgemäß Vergleichsbeispiel
      Schicht 1 Schicht 2 Schicht 1 Schicht 2
    Granulat 1 64,0 50,7 64,2 51,3
    Natriumperborat-Monohydrat 23,7 - 23,7 -
    Tetraacetylethylendiamin - 29,0 - 29,0
    Enzymgranulat* - 10,0 - 10,0
    Schauminhibitor 3,5 1,1 3,5 1,1
    Repelotex-SRP-4** 1,1 1,1 1,1 1,1
    Parfüm 0,5 0,5 0,5 0,5
    Zeolith A 2,2 1,4 2,0 2,0
    Cellulose**** 5,0 5,0 5,0 5,0
    Tensidgehalt 20,03% 15,87% 20,09% 16,06 %
    Tensidgehalt (Tablette) 18,99% 19,09%
     
    Differenz im Tensidgehalt 4,16 % 4,03%
    Verhältnis der Tensidgehalte 1,26: 1 1,25 : 1
    Verhältnis Zeolith A*** 1,57: 1 1 : 1
     
    Tablettenhärte 36 - 48 N 39 - 47 N
    Zerfallszeit 17 - 23 s > 60 s
    Tabelle 3:
    Waschmitteltabletten: Zusammensetzung [Gew.-%], phys. Daten
      Beispiel 2
      erfindungsgemäß Vergleichsbeispiel
      Schicht 1 Schicht 2 Schicht 1 Schicht 2
    Granulat 2 65,8 42,1 66,8 41,1
    Natriumperborat-Monohydrat 17,8 17,8 17,8 17,8
    Tetraacetylethylendiamin - 29,0 - 29,0
    Enzymgranulat* 3,3 - 3,3 -
    Schauminhibitor 3,5 3,5 3,5 3,5
    Repelotex-SRP-4** 1,1 1,1 1,1 1,1
    Parfüm 0,5 0,5 0,5 0,5
    Zeolith A 3,0 1,0 2,0 2,0
    Cellulose**** 5,0 5,0 5,0 5,0
    Tensidgehalt 20,60% 13,18% 20,91% 12,86%
    Tensidgehalt (Tablette) 18,74% 18,90%
     
    Differenz im Tensidgehalt 7,42 % 8,05%
    Verhältnis der Tensidgehalte 1,56:1 1,63:1
    Verhältnis Zeolith A*** 3 : 1 1 : 1
     
    Tablettenhärte 36 - 48 N 37 - 49 N
    Zerfallszeit 20 - 28 s > 60 s
    Tabelle 4:
    Waschmitteltabletten: Zusammensetzung [Gew.-%], phys. Daten
      Beispiel 3
      erfindungsgemäB Vergleichsbeispiel
      Schicht 1 Schicht 2 Schicht 1 Schicht 2
    Granulat 3 65,1 43,8 66,3 42,5
    Natriumperborat-Monohydrat 7,0 50,0 7,0 50,0
    Tetraacetylethylendiamin 9,8 - 9,8 -
    Enzymgranulat* 3,3 - 3,3 -
    Schauminhibitor 4,7 - 4,7 -
    Repelotex-SRP-4** 1,4 - 1,4 -
    Parfüm 0,5 0,5 0,5 0,5
    Zeolith A 3,2 0,7 2,0 2,0
    Cellulose**** 5,0 5,0 5,0 5,0
    Tensidgehalt 20,83% 14,02 % 21,22 % 13,60 %
    Tensidgehalt (Tablette) 19,13% 19,31%
     
    Differenz im Tensidgehalt 6,81 % 7,62 %
    Verhältnis der Tensidgehalte 1,48 : 1 1,56 : 1
    Verhältais Zeolith A*** 4,57 : 1   1 :1
     
    Tablettenhärte 43 - 51 N 38 - 47 N
    Zerfallszeit 14 - 19 s > 60 s
    * Enzymgranulat aus Protease, Cellulase, Amylase, Lipase auf Träger (Stärke), gecoatet
    ** Repelotex-SRP-4 ist ein Terephthalsäure-Ethylenglycol-Polyethylenglycol-Ester der Firma Rhône-Poulenc.
    *** Aufbereitungskomponente mit einer Ölabsorptionskapzität von 30g/100g, mittlere Teilchengröße < 10 µm
    **** kompaktierte Cellulose (Teilchengröße: 90 Gew.-% > 400 µm)



    Ansprüche

    1. Zwei- oder mehrphasige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper aus verdichtetem teilchenförmigen Wasch- und Reinigungsmittel, umfassend Tensid(e), Gerüststoff(e) sowie gegebenenfalls weitere Wasch- und Reinigungsmittelbestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß der Tensidgehalt der einzelnen Phasen der Formkörper, bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phase, um mehr als 3 Gew.-% variiert, wobei in der/den Phase(n) mit dem höheren Tensidgehalt eine Komponente A mit einer Ölabsorptionskapazität von mindestens 20g/100g und einer mittleren Teilchengröße von unter 50 µm, bezogen auf das Gewicht der Phase, in höheren Mengen enthalten ist als in der/den Phase(n) mit niedrigerem Tensidgehalt.
     
    2. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt der tensidreicheren Phase(n) an der Komponente A um mindestens 0,3 Gew.-%, vorzugsweise um mindestens 0,5 Gew.-% und insbesondere um mindestens 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phase, höher ist als in der/den tensidärmeren Phase(n).
     
    3. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das relative Mengenverhältnis der Komponente A zwischen den einzelnen Phasen größer ist als das relative Mengenverhältnis der Tenside zwischen den betreffenden Phasen.
     
    4. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in ihnen enthaltene Komponente A eine Ölabsorptionskapazität von mindestens 50g/100g, vorzugsweise mindestens 80g/100g, besonders bevorzugt mindestens 120g/100g und insbesondere mindestens 140g/100g aufweist
     
    5. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die in ihnen enthaltene Komponente A eine mittlere Teilchengröße von unter 20 µm, vorzugsweise unter 10 µm, aufweist.
     
    6. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in ihnen enthaltene Komponente A ausgewählt ist aus Silikaten und/oder Aluminosilikaten, insbesondere aus der Gruppe der Kieselsäuren und/oder Zeolithe.
     
    7. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasen des Formkörpers die Form von Schichten aufweisen.
     
    8. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das/die Tensid(e) über tensidhaltige(s) Granulat(e) in die Phasen der Formkörper eingebracht werden.
     
    9. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in allen Phasen der Formkörper das gleiche Tensidgranulat eingesetzt wird.
     
    10. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper zwei Schichten aufweisen, die das gleiche Tensidgranulat in unterschiedlichen Mengen enthalten.
     
    11. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie anionische(s) und nichtionische(s) Tensid(e) enthalten.
     
    12. Wasch- und Reinigungsmittelformkötperrach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Aniontensid(en) zu Niotensid(en) zwischen 10:1 und 1:10, vorzugsweise zwischen 7,5:1 und 1:5 und insbesondere zwischen 5:1 und 1:2 beträgt.
     
    13. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 12. dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Phase der Formkörper frei von nichtionischen Tensiden ist.
     
    14. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Phase der Formkörper Alkylpolyglycoside enthält.
     
    15. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Phase der Formkörper frei von anionischen Tensiden ist.
     
    16. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich ein Desintegrationshilfsmittel, vorzugsweise ein Desintegrationshilfsmittel auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulierter oder kompaktierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere von 4 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht, enthalten.
     
    17. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 16, enthaltend weiterhin einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Enzyme, pH-Stellmittel, Duftstoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren und Korrosionsinhibitoren.
     
    18. Verfahren zur Herstellung zwei- oder mehrphasiger Wasch- und Reinigungsmittelformkörper, welche Tensid(e), Gerüststoff(e) sowie gegebenenfalls weitere Wasch- und Reinigungsmittelbestandteile enthalten, durch an sich bekanntes Verpressen, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch Verpressen eines teilchenförmigen Vorgemischs aus mindestens einem tensidhaltigen Granulat und mindestens einer nachträglich zugemischten pulverförmigen Komponente erhalten wurden, wobei der Tensidgehalt der einzelnen Phasen der Formkörper, bezogen auf das Gewicht der einzelnen Phase, um mehr als 3 Gew.-% variiert und in der/den Phase(n) mit dem höheren Tensidgehalt eine Komponente A mit einer Ölabsorptionskapazität von mindestens 20g/100g und einer mittleren Teilchengröße von unter 50 µm, bezogen auf das Gewicht der Phase, in höheren Mengen enthalten ist als in der/den Phase(n) mit niedrigerem Tensidgehalt.
     
    19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulate über übliche Granulierverfahren wie Mischer- und Tellergranulation, Wirbelschichtgranulation, Extrusion, Pelletierung oder Kompaktierung hergestellt wurden.
     
    20. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulate Teilchengrößen zwischen 10 und 4000 µm, vorzugsweise zwischen 100 und 2000 µm und insbesondere zwischen 600 und 1400 µm aufweisen.
     
    21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die nachträglich zugemischte(n) pulverförmige(n) Komponente(n) die Komponente A enthalten.
     
    22. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das zu verpressende Vorgemisch ein Schüttgewicht von mindestens 500 g/l, vorzugsweise mindestens 600 g/l und insbesondere oberhalb von 700 g/l, aufweist.
     
    23. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 22, dadurch gekennzeichnet, eine der nachträglich zugemischten pulverförmigen Komponenten ein Zeolith vom Faujasit-Typ mit Teilchengrößen unterhalb 100µm, vorzugsweise unterhalb 10µm und insbesondere unterhalb 5µm ist und mindestens 0,2 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,5 Gew.-% und insbesondere mehr als 1 Gew.-% des zu verpressenden Vorgemischs ausmacht.
     


    Claims

    1. Two- or multiphase washing and cleaning composition shaped bodies made of compacted particulate washing and cleaning composition comprising surfactant(s), builder(s) and optionally further washing and cleaning composition constituents, characterized in that the surfactant content of the individual phases of the shaped bodies, based on the weight of the individual phase, varies by more than 3% by weight, where, in the phase(s) with the higher surfactant content, a component A with an oil-absorption capacity of at least 20 g/100 g and an average particle size of less than 50 µm, based on the weight of the phase, is present in larger amounts than in the phase(s) with a lower surfactant content.
     
    2. Washing and cleaning composition shaped bodies according to Claim 1, characterized in that the content of component A in the phase(s) with a higher surfactant content is at least 0.3% by weight, preferably at least 0.5% by weight and in particular at least 1% by weight, based on the weight of the individual phase, higher than that in the phase(s) with a lower surfactant content.
     
    3. Washing and cleaning composition shaped bodies according to one of Claims 1 or 2, characterized in that the relative quantitative ratio of component A between the individual phases is greater than the relative quantitative ratio of the surfactants between the relevant phases.
     
    4. Washing and cleaning composition shaped bodies according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the component A present therein has an oil-absorption capacity of at least 50 g/100 g, preferably at least 80 g/100 g, particularly preferably at least 120 g/100 g and in particular at least 140 g/100 g.
     
    5. Washing and cleaning composition shaped bodies according to one of Claims 1 to 4, characterized in that the component A present therein has an average particle size of less than 20 µm, preferably less than 10 µm.
     
    6. Washing and cleaning composition shaped bodies according to one of Claims 1 to 5, characterized in that the component A present therein is chosen from silicates and/or aluminosilicates, in particular from the group of silicas and/or zeolites.
     
    7. Washing and cleaning composition shaped bodies according to one of Claims 1 to 6, characterized in that the phases of the shaped body have the form of layers.
     
    8. Washing and cleaning composition shaped bodies according to one of Claims 1 to 7, characterized in that the surfactant(s) are introduced into the phases of the shaped bodies via surfactant-containing granulate(s).
     
    9. Washing and cleaning composition shaped bodies according to Claim 8, characterized in that the same surfactant granulate is used in all of the phases of the shaped bodies.
     
    10. Washing and cleaning composition shaped bodies according to Claim 8 and 9, characterized in that the shaped bodies have two layers which contain the same surfactant granulate in different amounts.
     
    11. Washing and cleaning composition shaped bodies according to one of Claims 1 to 10, characterized in that they comprise anionic and nonionic surfactant(s).
     
    12. Washing and cleaning composition shaped bodies according to Claim 11, characterized in that the ratio of anionic surfactant(s) to nonionic surfactant(s) is between 10:1 and 1:10, preferably between 7.5:1 and 1:5 and in particular between 5:1 and 1:2.
     
    13. Washing and cleaning composition shaped bodies according to one of Claims 1 to 12, characterized in that at least one phase of the shaped bodies is free from nonionic surfactants.
     
    14. Washing and cleaning composition shaped bodies according to one of Claims 1 to 13, characterized in that at least one phase of the shaped bodies comprises alkyl polyglycosides.
     
    15. Washing and cleaning composition shaped bodies according to one of Claims 1 to 14, characterized in that at least one phase of the shaped bodies is free from anionic surfactants.
     
    16. Washing and cleaning composition shaped bodies according to one of Claims 1 to 15, characterized in that they additionally comprise a disintegration auxiliary, preferably a disintegration auxiliary based on cellulose, preferably in granular, cogranulated or compacted form, in amounts of from 0.5 to 10% by weight, preferably from 3 to 7% by weight and in particular from 4 to 6% by weight, in each case based on the shaped body weight.
     
    17. Washing and cleaning composition shaped bodies according to one of Claims 1 to 16, further comprising one or more substances from the group of bleaches, bleach activators, enzymes, pH extenders, fragrances, perfume carriers, fluorescent agents, dyes, foam inhibitors, silicone oils, antiredeposition agents, optical brighteners, greying inhibitors, colour transfer inhibitors and corrosion inhibitors.
     
    18. Process for the preparation of two- or multiphase washing and cleaning composition shaped bodies which comprise surfactant(s), builder(s) and optionally further washing and cleaning composition constituents by compression known per se, characterized in that they have been obtained by compression of a particulate premix made of at least one surfactant-containing granulate and at least one subsequently mixed-in pulverulent component, where the surfactant content of the individual phases of the shaped bodies, based on the weight of the individual phase, varies by more than 3% by weight and, in the phase(s) with the higher surfactant content a component A with an oil-absorption capacity of at least 20 g/100 g and an average particle size of less than 50 µm, based on the weight of the phase, is present in larger amounts than in the phase(s) with a lower surfactant content.
     
    19. Process according to Claim 18, characterized in that the granulates have been prepared by means of customary granulation processes, such as mixer granulation and plate granulation, fluidized-bed granulation, extrusion, pelleting or compaction.
     
    20. Process according to one of Claims 18 or 19, characterized in that the granulates have particle sizes between 10 and 4000 µm, preferably between 100 and 2000 µm and in particular between 600 and 1400 µm.
     
    21. Process according to one of Claims 18 to 20, characterized in that the subsequently mixed-in pulverulent component(s) comprise the component A.
     
    22. Process according to one of Claims 18 to 21, characterized in that the premix to be compressed has a bulk density of at least 500 g/l, preferably at least 600 g/l and in particular above 700 g/l.
     
    23. Process according to one of Claims 18 to 22, characterized in that one of the subsequently mixed-in pulverulent components is a zeolite of the faujasite type with particle sizes below 100 µm, preferably below 10 µm and in particular below 5 µm and constitutes at least 0.2% by weight, preferably at least 0.5% by weight and in particular more than 1% by weight, of the premix to be compressed.
     


    Revendications

    1. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage à deux ou plus de deux phases, constitués d'agents de lavage et de nettoyage sous forme de particules comprimées, comprenant un ou des agents tensioactifs, un ou des adjuvants ainsi que le cas échéant d'autres constituants d'agent de lavage et de nettoyage, caractérisés en ce que la teneur en agent(s) tensioactif(s) dans les différentes phases des corps façonnés, par rapport au poids de chaque phase, varie de plus de 3% en poids, où un composant A, présentant une capacité d'absorption d'huile d'au moins 20 g/100 g et une granulométrie moyenne inférieure à 50 µm, est contenu, par rapport au poids de la phase, en des quantités plus élevées dans la ou les phases avec la teneur en agent(s) tensioactif(s) plus élevée, que dans la ou les phases avec une teneur en agent(s) tensioactif(s) plus basse.
     
    2. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon la revendication 1, caractérisés en ce que la teneur en composant A dans la ou les phases plus riches en agent(s) tensioactif(s) est supérieure d'au moins 0,3% en poids, de préférence supérieure d'au moins 0,5% en poids et en particulier supérieure d'au moins 1% en poids, par rapport au poids de chaque phase, à celle dans la ou les phases pauvres en agent(s) tensioactif(s).
     
    3. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon l'une quelconque des revendications 1 ou 2, caractérisés en ce que le rapport en poids relatif du composant A entre les différentes phases est supérieur au rapport en poids relatif des agents tensioactifs entre les phases concernées.
     
    4. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisés en ce que le composant A qu'ils contiennent présente une capacité d'absorption d'huile d'au moins 50 g/100 g, de préférence d'au moins 80g/100g, de manière particulièrement préférée d'au moins 120g/100g et en particulier d'au moins 140 g/100 g.
     
    5. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisés en ce que le composant A qu'ils contiennent présente une granulométrie moyenne inférieure à 20 µm, de préférence inférieure à 10 µm.
     
    6. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisés en ce que le composant A qu'ils contiennent est choisi dans les silicates et/ou les aluminosilicates, en particulier dans le groupe des silices et/ou des zéolithes.
     
    7. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisés en ce que les phases des corps façonnés présentent la forme de couches.
     
    8. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisés en ce que le ou les agents tensioactifs sont incorporés dans les phases des corps façonnés via un ou des granulats contenant des agents tensioactifs.
     
    9. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon la revendication 8, caractérisés en ce que le même granulat d'agents tensioactifs est utilisé dans toutes les phases des corps façonnés.
     
    10. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon les revendications 8 ou 9, caractérisés en ce que les corps façonnés présentent deux couches qui contiennent le même granulat d'agents tensioactifs en des quantités différentes.
     
    11. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon l'une quelconque des revendications 1 à 10, caractérisés en ce qu'ils contiennent un ou des agent(s) tensioactif(s) anionique(s) et non ionique(s).
     
    12. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon la revendication 11, caractérisés en ce que le rapport agent(s) tensioactif(s) anionique(s) à agent(s) tensioactif(s) non ionique(s) est compris entre 10:1 et 1:10, de préférence entre 7,5:1 et 1:5 et en particulier entre 5:1 et 1:2.
     
    13. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon l'une quelconque des revendications 1 à 12, caractérisés en ce qu'au moins une phase des corps façonnés est exempte d'agents tensioactifs non ioniques.
     
    14. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon l'une quelconque des revendications 1 à 13, caractérisés en ce qu'au moins une phase des corps façonnés contient des alkylpolyglycosides.
     
    15. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon l'une quelconque des revendications 1 à 14, caractérisés en ce qu'au moins une phase des corps façonnés est exempte d'agents tensioactifs anioniques.
     
    16. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon l'une quelconque des revendications 1 à 15, caractérisés en ce qu'ils contiennent en outre un adjuvant de désintégration, de préférence un adjuvant de désintégration à base de cellulose, de préférence sous forme granulaire, co-granulée ou compactée, en des quantités de 0,5 à 10% en poids, de préférence de 3 à 7% en poids et en particulier de 4 à 6% en poids, à chaque fois par rapport au poids des corps façonnés.
     
    17. Corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage selon l'une quelconque des revendications 1 à 16, contenant en outre une ou plusieurs substances du groupe des agents de blanchiment, des activateurs de blanchiment, des enzymes, des agents de réglage du pH, des parfums, des supports de parfum, des agents de fluorescence, des colorants, des inhibiteurs de mousse, des huiles de silicone, des agents d'anti-redéposition, des agents de blanchiment optiques, des inhibiteurs de jaunissement, des inhibiteurs de transfert de couleur et des inhibiteurs de corrosion.
     
    18. Procédé pour la production de corps façonnés d'agent de lavage et de nettoyage à deux ou à plus de deux phases, qui contiennent un ou des agents tensioactifs, un ou des adjuvants ainsi que le cas échéant d'autres constituants d'agents de lavage et de nettoyage, par une compression connue en soi, caractérisé en ce qu'ils sont obtenus par compression d'un prémélange en forme de particules, constitué d'au moins un granulat contenant des agents tensioactifs et d'au moins un composant sous forme de poudre mélangé ultérieurement, où la teneur en agent(s) tensioactif(s) dans les différentes phases des corps façonnés, par rapport au poids des différentes phases, variant de plus de 3% en poids, et où un composant A, présentant une capacité d'absorption d'huile de plus de 20 g/100 g et une granulométrie moyenne inférieure à 50 µm, est contenu, par rapport au poids de la phase, en des quantités plus élevées dans la ou les phases avec la teneur en agent(s) tensioactif(s) plus élevée que dans la ou les phases avec une teneur en agent(s) tensioactif(s) plus basse.
     
    19. Procédé selon la revendication 18, caractérisé en ce que les granulats sont préparés à l'aide de procédés de granulation usuels, tels que la granulation dans un mélangeur ou sur une assiette, une granulation en lit fluidisé, une extrusion, une pelletisation ou un compactage.
     
    20. Procédé selon l'une quelconque des revendications 18 ou 19, caractérisé en ce que les granulats présentent des granulométries entre 10 et 4000 µm, de préférence entre 100 et 2000 µm et de manière particulièrement préférée entre 600 et 1400 µm.
     
    21. Procédé selon l'une quelconque des revendications 18 à 20, caractérisé en ce que le ou les composants sous forme de poudre, mélangés ultérieurement, contiennent le composant A.
     
    22. Procédé selon l'une quelconque des revendications 18 à 21, caractérisé en ce que le prémélange à comprimer présente une densité apparente d'au moins 500 g/l, de préférence d'au moins 600 g/l et en particulier supérieure à 700 g/l.
     
    23. Procédé selon l'une quelconque des revendications 18 à 22, caractérisé en ce qu'un des composants sous forme de poudre mélangés ultérieurement est une zéolithe du type faujasite présentant des granulométries inférieures à 100 µm, de préférence inférieures à 10 µm et en particulier inférieures à 5 µm et représente au moins 0,2% en poids, de préférence au moins 0,5% en poids et en particulier plus de 1% en poids du prémélange à comprimer.