[0001] Die Erfindung betrifft ein Druckverfahren gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen
Anspruchs 1. Konkreter betrifft die Erfindung die Qualitätsüberwachung und Produktionsfreigabe
beim Auflagedruck.
[0002] Der typische Arbeitsfluss eines Druckauftrags ist heute üblicherweise in zwei Gruppen
von Prozessschritten gegliedert. Die erste Gruppe läuft im allgemeinen in der Reprografieanstalt
ab und wird als sogenannte Druckvorstufe bezeichnet. Hier werden diverse vorbereitende
Prozessschritte durchgeführt. Die zweite Gruppe von Prozessschritten findet in der
Druckerei statt, wo der Auflagedruck erfolgt. Die Druckvorstufe und die Druckerei
sind üblicherweise örtlich getrennt.
[0003] Die einzelnen Prozessschritte in der Druckvorstufe und der Druckerei sind typischerweise
wie folgt:
[0004] Als erstes wird ein im Druckprozess zu reproduzierendes Original in elektronischer
Form erzeugt. Als Originalvorlage dienen beliebige Bildmotive; diese werden mit einer
elektronische Kamera oder einer Filmkamera aufgenommen. Alternativ wird ein Positiv-
oder Negativfilm oder ein Aufsichtbild mittels eines Farbbildabtasters erfasst. Als
Ergebnis liegt das Original in Form von digitalen Vorlage-Bilddaten vor.
[0005] Diese Bilddaten sind typischerweise RGB-codiert, d.h. für die drei Grundfarben rot,
grün und blau besteht jeweils ein eigenes (digitales) Intensitätssignal für jedes
Bildpixel. Alternativ können die Bilddaten auch in ein gerätunabhängiges standardisiertes
CIE-L*a*b* oder CIE-X-Y-Z-Signal konvertiert werden. Diese Bilddaten werden durch
den Reprografen in der Regel noch nach verschiedenen Gesichtspunkten mittels einer
geeigneten Bildverarbeitungssoftware bearbeitet.
[0006] Aus den ggf. bearbeiteten Bilddaten werden CMYK-Druckdaten berechnet. Dazu werden
die Papier- und Druckfarben-Spektren und die daraus abgeleiteten Farbwerte benützt,
oder die CMYK-Druckdaten werden Konversionstabellen entnommen. Diese Druckdaten beschreiben
die Flächendeckung der Druckraster für die Standarddruckfarben Cyan (C), Magenta (M),
Gelb (Y) und Schwarz (K) in Funktion der Bilddaten. Es können aber auch Flächendeckungen
für zusätzliche oder andere Druckfarben, z.B. Sonderfarben für den Verpackungsdruck,
bestimmt werden. Je nach Wiedergabeverfahren wie z.B Tiefdruck oder andere Druckverfahren,
können Druckdaten ausser Flächendeckung auch Farbmenge oder Farbintensität bedeuten.
[0007] In der traditionellen Druckprozessverarbeitung werden aus den CMYK-Druckdaten in
der Druckvorstufe auch die Rasterfilme generiert und Probedruckplatten erzeugt und
mit deren Hilfe in einer speziellen Druckmaschine, der so genannten Andruckmaschine,
einige Probedrucke, die sogenannten Andrucke, hergestellt. An Hand einer visuellen
Qualitätskontrolle dieser Andrucke erteilen die Verantwortlichen in der Druckvorstufe
oder auch der Auftraggeber selbst das "Gut zum Druck". Die Rasterfilme werden dann
zusammen mit dem Probedruck zur Druckerei transportiert, wo aus den Rasterfilmen die
Druckplatten für die Auflagedruckmaschine hergestellt werden und damit der Auflagedruck
erfolgt.
[0008] Für die Qualitätskontrolle in der Druckvorstufe werden ausser der oben beschriebenen
Technik der Andrucke auch andere Probedruckmethoden verwendet. Dazu werden spezielle
Proof-Drucker verwendet. Diese werden von CMYK-Proof-Daten angesteuert. Diese CMYK-Proof-Daten
sind vorzugsweise aus den CMYK-Druckdaten abgeleitet, wodurch die spezifischen Druckeigenschaften
der für den Auftrag eingesetzten Druckmaschine und Druckfarben berücksichtigt werden
können. Der Proof-Drucker zeigt das zu erwartende Druckergebnis (z.B. durch Anwendung
von ICC-Profilen, mit deren Hilfe der Druckprozess auf dem Proofdrucker emuliert wird).
Dieser Probedruck wird visuell bewertet und dient als Grundlage für das "Gut zum Druck".
[0009] Als Alternative zu einem Probedruck lässt sich das zu erwartende Druckbild auch an
einem Bildschirm beurteilen ("Soft Proof"). Dazu werden die CMYK-Druckdaten in Bildschirmdaten
konvertiert und auf einem Bildschirm dargestellt. Als Basis dienen dazu die Papier-
und Druckfarben-Spektren bzw. Farbwerte, oder die Bildschirmdaten werden Konversionstabellen,
die den auftragsspezifischen Druckbedingungen entsprechen, entnommen. Die visuelle
Qualitätskontrolle erfolgt dann am Bildschirm. Der Vergleich kann auch direkt mit
der Originalvorlage erfolgen. Das "Gut zum Druck" wird dann anhand dieser Bildschirmdarstellung
erteilt.
[0010] In der heutigen, moderneren Druckprozessverarbeitung, vor allem dort wo grössere
Druckauflagen möglichst schnell realisiert werden müssen, wie z.B. im Zeitungs- und
Zeitschriften-Druck, werden die CMYK-Druckdaten über elektronische Kommunikationskanäle
direkt an die Druckerei oder der gleiche Auftrag sogar an mehrere Druckereien übertragen.
Dies kann global und über grosse Distanzen erfolgen. In der Druckerei werden dann
die Druckdaten empfangen und daraus die Rasterfilme erzeugt und mit deren Hilfe die
Druckplatten belichtet, oder die Druckplattenbelichtung wird vorzugsweise mit den
CMYK-Druckdaten direkt gesteuert.
[0011] In der Druckerei werden die Druckplatten entwickelt und dann in die Druckmaschine
eingespannt, und der Auflagedruck wird gestartet.
[0012] Nach dem Start des Auflagedrucks werden die ersten Druckexemplare visuell mit dem
von der Druckvorstufe gelieferten Probedruck verglichen und bei Akzeptanz das "Gut
zum Auflagedruck" erteilt. Diese Freigabe erfolgt durch die Verantwortlichen in der
Druckerei, ausser es sei zu diesem Zeitpunkt ein Verantwortlicher aus der Druckvorstufe
oder der Auftraggeber selbst in der Druckerei anwesend.
[0013] Moderne Druckmaschinen sind in der Regel mit einem Farbmesssystem ausgerüstet. Sogenannte
"Online-Farbmesssysteme" sind in die Druckmaschine integriert und ermöglichen die
Farbmessung an der laufenden Bahn von Bogen- und Rollendruckmaschinen. "Offline-Farbmesssysteme"
kommen vor allem zusammen mit Bogendruckmaschinen zum Einsatz. Bei diesen Farbmesssystemen
wird der bedruckte Testbogen zur Messdaten- und Bildaufnahme durch den Benutzer auf
das Messsystem aufgelegt.
[0014] Es werden auch schon Messsysteme eingesetzt, die nicht nur ausgewählte Messpositionen
testen, sondern den ganzen Druckbogen in eine Vielzahl gleichmässig verteilter Messelemente
aufteilen und diese alle spektral messen (z.B. US 6,012,390). Diese Technik ermöglicht
auch eine bildliche Darstellung der spektralen Bildmessdaten auf einem Bildschirm.
Es können auch spezielle, für die farbmetrische Messung ausgerüstete elektronische
Kameras verwendet werden (werden (z.B. EP-A 1 213 568 und EP-A 1 213 56). Diese fotografieren
den in Teilbilder unterteilten Druckbogen sequentiell. Im Gegensatz zu zur Bilderfassung
eingesetzten R-G-B-Kameras kann die örtliche Bildauflösung dieser Farbmesssysteme
jedoch geringer sein. Neben der spektral messenden Bilderfassung können jedoch auch
Systeme mit nur drei spektralen Bereichen zum Einsatz kommen. Die damit gewonnenen
Farbwerte sind dann jedoch in der absoluten Genauigkeit eingeschränkt.
[0015] Speziell ausgewählte Bildpositionen können als Messelemente definiert werden und
mit farbmetrischen Sollwerten versehen werden. Dies kann schon in der Druckvorstufe
erfolgen, und diese Sollwerte sowie die Messpositionen können auch den CMYK-Bilddaten
zur gemeinsamen Datenübertragung beigefügt werden. Die Sollwerte werden dann mit den
gemessenen Istwerten verglichen und bei zu grossen Farbabweichungen wird automatisch
auf die Farbsteuerorgane der Druckmaschine eingewirkt.
[0016] Die die Druckmaschine bedienende Person kann auch manuell auf die Farbgebung (Farbkonzentration
oder Farbschichtdicke) der Druckmaschine einwirken und den besten Kompromiss für die
farbliche Wiedergabe aller Bildmotive wählen. In diesem Fall ist es wichtig, dass
die beabsichtigte Farbkorrektur farbgetreu auf dem Bildschirm dargestellt werden kann.
Damit diese beabsichtigte Farbkorrektur im Farbmesssystem mittels eines Druckprozessmodells
genau voraus bestimmt werden kann, müssen die vorzugsweise spektralen Daten der beteiligten
Druckfarben bekannt sein.
[0017] Sobald die Farbfehler in zulässigen Grenzen liegen und die farbliche Übereinstimmung
mit dem Probedruck oder den Bildschirmdaten ausreichend ist, erfolgt durch die Qualitätsverantwortlichen
in der Druckerei das "Gut zum Auflagedruck". Die Farbmessung und die Farbregelung
bleiben während des ganzen Auflagedrucks wirksam, und die Qualitätsdaten werden laufend
in einem Auflageprotokoll registriert.
[0018] Bei den vorstehend beschriebenen Vorgehensweisen für die Qualitätskontrolle besteht
das Problem, dass die Auflagedruck-Freigabe nur durch die Verantwortlichen in der
Druckerei erfolgen kann, ausser es sei zu diesem Zeitpunkt ein Verantwortlicher aus
der Druckvorstufe oder der Auftraggeber selbst in der Druckerei anwesend. Dies ist
vor allem dann ein Problem, wenn die Druckvorstufe und die Druckerei örtlich weit
auseinander liegen oder der gleiche Druckauftrag gleichzeitig in mehreren Drukkereien
gedruckt wird, was vor allem im Zeitungs- und Zeitschriftendruck oft der Fall ist,
wo z.B. die gleiche Zeitungsausgabe gleichzeitig sogar in unterschiedlichen Kontinenten
gedruckt werden kann. Es ist zudem zu berücksichtigen, dass das Originalbild infolge
des begrenzten Farbraumes jedes Farbwiedergabeverfahren nicht immer farbgetreu gedruckt
werden kann, und es muss ein optimaler Kompromiss für alle Bildmotive eingegangen
werden. Dieser Kompromiss ist subjektiv, denn z.B. ist für einen Prospekt für Kleider
die Kleiderfarbe wichtig und nicht die Farbe des daneben stehenden Autos, während
für einen Autoprospekt dies gerade umgekehrt ist. Das heisst, der Druckfachmann ist
nicht immer in der Lage, den aus der Sicht des Auftraggebers optimalen Kompromiss
zu treffen, und die Anwesenheit des Auftraggebers wäre vorteilhaft.
[0019] Durch die vorliegende Erfindung soll nun diese Schwierigkeit überwunden und ein Druckverfahren
der gattungsgemässen Art dahingehend verbessert werden, dass die Freigabe für den
Auflagedruck oder allgemeiner die Überwachung und Steuerung der Druckqualität des
Auflagedrucks direkt vom Standort der Druckvorstufe oder des Auftraggebers aus erfolgen
und gewünschtenfalls auch von dort aus protokolliert werden kann.
[0020] Die Lösung dieser der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ergibt sich aus den im
kennzeichnenden Teil des unabhängigen Anspruchs 1 beschriebenen Merkmalen. Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0021] Unter Druckvorstufe ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung jede Prozessstufe vor
dem Auflagedruck zu verstehen, die an einem von der den Auflagedruck durchführenden
Druckerei getrennten Ort erfolgt. Druckvorstufe schliesst hier auch den Auftraggeber
bzw. die ggf. bei diesem erfolgenden Prozessstufen mit ein.
[0022] Gemäss dem allgemeinsten Gedanken der Erfindung werden also die mit einem Farbmesssystem
in der Druckerei erfassten Farb- und Bilddaten von Auflagedruckexemplaren über einen
Datenkanal an die Druckvorstufe übertragen und dort zur Überwachung und Steuerung
der Farbabweichungen und vorzugsweise auch zur bildlichen Darstellung auf einem Bildschirm
für den visuellen Vergleich mit einem Referenzbild benützt. Aufgrund dieser Daten
und Vergleiche kann die Freigabe für den Auflagedruck direkt von der Druckvorstufe
aus erfolgen und gewünschtenfalls auch die Druckqualität in der Druckvorstufe überwacht,
gesteuert und protokolliert werden.
[0023] Gemäss einem besonders vorteilhaften Aspekt der Erfindung kann analog zur Tätigkeit
des Druckfachmanns in der Druckerei der für die Qualität Verantwortliche in der Druckvorstufe
durch Vorgabe von Farbsollwerten, Farbschichtdicken, Farbkonzentrationen und Sollspektren
bzw. Rezepturen der am Druck beteiligten Druckfarben und Übermittlung dieser Daten
an die Druckerei manuell auf die Farbgebung der Druckmaschine einwirken, um so den
besten Kompromiss für die farbliche Wiedergabe aller Bildmotive zu erreichen.
[0024] Anhand der bildlichen Darstellung der von der Druckerei übermittelten Prüfbilddaten
ist ein visueller Vergleich mit einem Referenzbild möglich. Als Referenzbild kann
die Original-Vorlage selbst oder ein qualitätsverbindlicher Probe- oder Andruck benutzt
werden. Gemäss einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemässen
Verfahrens wird als Referenzbild eine Bildschirmdarstellung entweder der Original-Vorlage
selbst oder eines qualitätsverbindlichen Probe- oder Andrucks verwendet. Diese bildliche
Darstellung wird vorzugsweise mittels eines bildabtastendenden Farbmesssystems erzeugt,
wobei vorzugsweise ein ähnliches oder gleiches Farbmesssystem wie in der Druckerei
eingesetzt wird, um eine optimale Übereinstimmung zwischen den Referenz- und Prüfdaten
zu erreichen.
[0025] Gemäss einer weiteren vorteilhaften Variante des erfindungsgemässen Verfahrens kann
als Referenzbild auch ein sog. Soft Proof herangezogen werden, der aus den digitalen
Druckdaten errechnet und auf einem Bildschirm dargestellt wird.
[0026] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine blockschematische Darstellung der in der Druckvorstufe erfolgenden Schritte bei
einem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens,
- Fig. 2
- eine blockschematische Darstellung der in der Druckerei erfolgenden Schritte bei einem
ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens,
- Fig. 3
- eine blockschematische Darstellung der in der Druckvorstufe erfolgenden Schritte bei
einem zweiten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens und
- Fig. 4
- eine blockschematische Darstellung der in der Druckerei erfolgenden Schritte bei einem
weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens.
[0027] In der Druckvorstufe (Fig. 1) werden aus einem zu reproduzierenden Original 1 mittels
einer Digitalisierungseinrichtung 2 digitale Vorlage-Bilddaten 3 erzeugt. Die konkrete
Ausbildung der Digitalisierungseinrichtung 2 hängt von der Art der Original-Vorlage
ab und kann z.B. ein Farb-Scanner oder eine elektronische Kamera sein. Falls die Original-Vorlage
schon in Form von digitalen Bilddaten vorliegt, fällt der Digitalisierungsschritt
natürlich weg.
[0028] Die digitalen Vorlage-Bilddaten 3 werden mittels eines Bildbearbeitungsprogramms
4 in mannigfacher Weise bearbeitet, bis der gewünschte Farbeindruck erreicht ist.
Bei dieser Gelegenheit können auch ausgewählte Messpositionen und Sollfarbwerte 5
in diesen Messpositionen festgelegt werden, welche dann später in der Druckerei zur
Farbsteuerung herangezogen werden.
[0029] Anschliessend werden aus den bearbeiteten Bilddaten digitale CMYK-Druckdaten 6 (Rasterfarbauszüge)
für die am Druck beteiligten Druckfarben in Funktion der Bilddaten errechnet. Die
Berechnung der Druckdaten erfolgt in an sich bekannter Weise unter Beizug der Papier-
und Druckfarbenspektren 7, die zu diesem Zweck in der Druckvorstufe zur Verfügung
stehen.
[0030] Aus den CMYK-Druckdaten 6 werden in ebenfalls bekannter Art und Weise Probedruckdaten
8 berechnet und einem Probedrucker 9 zugeführt, welcher daraus einen Probedruck ("Proof")
10 erzeugt, der das zu erwartende Auflagedruckergebnis widerspiegelt. Die Berechnung
der Probedruckdaten 8 aus den CMYK-Druckdaten 6 erfolgt derart, dass die spezifischen
Druckeigenschaften der für den Auftrag in der Druckerei eingesetzten Druckmaschine
und Druckfarben berücksichtigt werden. Der Probedruck 10 wird visuell bewertet und
dient als Grundlage für das "Gut zum Druck".
[0031] Alternativ zum Probedruck 10 können aus den CMYK-Druckdaten 6 auch Rasterfilme und
aus diesen Probedruckplatten 11 für eine spezielle Andruckmaschine 12 erzeugt und
mit dieser Andruckmaschine dann einige Andrucke 13 erstellt werden, die visuell beurteilt
werden und analog zum Probedruck 10 als Grundlage für das "Gut zum Druck" dienen.
[0032] Eine weitere, besonders zweckmässige Variante für die erste Beurteilung des zu erwartenden
Druckergebnis besteht in der Erstellung eines virtuellen Probedrucks auf einem Bildschirm.
Dazu werden die CMYK-Druckdaten 6 in an sich bekannter Weise in einem Bildschirmdatengenerator
14 unter Berücksichtigung der Papier- und Druckfarbenspektren 7 in entsprechende Bildschirmdaten
umgerechnet und diese dann auf einem Bildschirm als sog. "Soft Proof" 15 dargestellt.
Dieser Soft Proof 15 kann dann einerseits wieder als Grundlage für das "Gut zum Druck"
dienen und anderseits, wie weiter unten noch im Detail erläutert wird, als Referenzbild
für die erfindungsgemässe Qualitätsbeurteilung des Auflagedrucks herangezogen werden.
[0033] Wenn der Probedruck 10 bzw. der Andruck 13 bzw. der Soft Proof 15 befriedigend ausgefallen
ist, werden die CMYK-Druckdaten 6 und die Messpositionen und Farbsollwerte 5 über
einen Datenkanal 16a-16b an die Druckerei übermittelt. In der Druckerei (Fig. 2) werden
aus den empfangenen CMYK-Druckdaten 6 in an sich bekannter Weise die Druckplatten
17 für die eingesetzte Druckmaschine 18 erstellt und dann einige Auflagedruckexemplare
gedruckt.
[0034] Die Druckmaschine 18 ist mit einem on-line oder off-line arbeitenden Farbmesssystem
19 ausgestattet, mittels welchen der gesamte Druckbogen bildmässig abgetastet und
ausgemessen werden kann. Ein geeignetes Farbmesssystem ist beispielsweise in US-A-6,012,390
beschrieben. Vorzugsweise ist das Farbmesssystem 19 spektral ausgelegt und erzeugt
für jedes gemessene Bildelement eine Anzahl von Remissionswerten bei verschiedenen
Wellenlängen. Typischerweise werden 16 Wellenlängenbereiche mit gegenseitigen Mittenabständen
von 20nm über einen Gesamtspektralbereich von 400nm - 700 nm gemessen. Die Gesamtheit
der vom Farbmesssystem 19 erzeugten Daten für einen vollständig ausgemessenen Druckbogen
wird als Prüfbilddaten 20 bezeichnet. Die Prüfbilddaten können auch aus mehreren ausgemessenen
Auflagedruckexemplaren stammen. Die Prüfbilddaten 20 werden mittels eines Bildschirmdatengenerators
21 in entsprechende Bildschirmdaten umgerechnet und als Prüfbild 22 auf einem Bildschirm
angezeigt. Das Prüfbild 22, also die mit dem Farbmesssystem 19 erfasste Bildschirmdarstellung
eines Auflagedruckexemplars, kann zur visuellen Qualitätsbeurteilung herangezogen
werden.
[0035] Die Prüfbilddaten 20 enthalten insbesondere auch die aktuellen Farbmesswerte 23 an
den in der Druckvorstufe festgelegten Messpositionen. Diese aktuellen Farbmesswerte
23 werden mit den von der Druckvorstufe übermittelten Farbsollwerten 5 verglichen
und daraus die Farbabweichungen 24 gebildet. Die Farbabweichungen 24 in den einzelnen
Messpositionen werden dem Farbregelsystem 25 der Druckmaschine 18 zugeführt und von
diesem für die automatische Steuerung der Farbgebung ausgewertet.
[0036] Der Bildschirmdatengenerator 21 enthält auch ein Modell des Druckprozesses, also
der Druckeigenschaften der Druckmaschine 18 in Verbindung mit den eingesetzten Druckfarben
und Papierqualitäten. Dies erlaubt dem Druckfachmann, die Auswirkungen von manuellen
Korrekturen 26 im Prüfbild 22, vor deren Umsetzung in der Druckmaschine, farbgetreu
sichtbar zu machen.
[0037] Sobald die Farbabweichungen 24 in zulässigen Grenzen liegen, kann das "Gut zum Auflagedruck"
27 durch den Qualitätsverantwortlichen in der Druckerei erfolgen. Die Farbmessung
19 und Farbregelung 25 bleiben während des ganzen Auflagedrucks 29 wirksam und die
Qualitätsdaten können laufend in einem Auflageprotokoll 28 registriert werden.
[0038] Soweit entspricht das erfindungsgemässe Druckverfahren dem Stand der Technik, so
dass der Fachmann keiner näheren Erläuterung bedarf.
[0039] Gemäss dem wichtigsten Gedanken der Erfindung werden nun sofort nach dem Start des
Auflagedrucks die vom Farbmesssystem 19 in der Druckerei erzeugten Prüfbilddaten 20
über einen Datenkanal 30a-30b an die Druckvorstufe (Fig. 1) übermittelt. Dies erfolgt
analog wie die CMYK-Druckdaten 6, jedoch in umgekehrter Richtung. Die in der Druckvorstufe
empfangenen Prüfbilddaten 20 können nun in der Druckvorstufe in der gleichen Art für
die Qualitätsüberwachung ausgewertet werden wie traditionell in der Druckerei.
[0040] Zunächst werden die Prüfbilddaten 20 einem Bildschirmdatengenerator 31 zugeführt,
welcher gleich wie der Bildschirmdatengenerator 21 in der Druckerei die Prüfbilddaten
20 in ein Prüfbild 32 umrechnet und auf einem Bildschirm darstellt. Dieses Prüfbild
32, also die Bildschirmdarstellung eines in der Druckerei ausgemessenen Auflagedruckexemplars
29, wird in der Druckvorstufe durch den Qualitätsverantwortlichen einem visuellen
Vergleich 33 mit einem qualitätsverbindlichen Referenzbild 15 unterzogen, wobei dieser
visuelle Vergleich als Grundlage für das "Gut zum Auflagedruck" 34 dient. Bei befriedigendem
Vergleichsergebnis wird dann die Freigabe für den Auflagedruck über einen Datenkanal
35a-35b an die Druckerei übermittelt und dort der produktive Auflagedruck an- bzw.
weitergefahren.
[0041] Es versteht sich, dass die Datenkanäle 16a-16b, 30a-30b und 35a-35b in der Praxis
auch durch einen einzigen Datenkanal realisiert sein können.
[0042] Die in den Prüfbilddaten 20 enthaltenen aktuellen Farbmesswerte 23 in den festgelegten
Messpositionen werden mit den entsprechenden Farbsollwerten 5 verglichen und dabei
die Farbabweichungen 24 gebildet. Diese können einerseits als Grundlage für das "Gut
zum Auflagedruck" 34 ausgewertet werden und anderseits auch zur laufenden Protokollierung
36 der Qualität des Auflagedrucks in der Druckvorstufe verwendet werden.
[0043] Als Referenzbild kann in der Druckvorstufe entweder die Original-Vorlage 1 selbst
oder ein qualitätsverbindlicher Probedruck 10 oder Andruck 13 herangezogen werden.
Im konkreten Ausführungsbeispiel wird als Referenzbild der virtuelle Probedruck ("Soft
Proof") 15 verwendet. Es versteht sich, dass das Referenzbild und das Prüfbild nicht
unbedingt auf zwei getrennten Bildschirmen dargestellt sein müssen, sondern auch simultan
oder abwechslungsweise auf einem einzigen Monitor angezeigt werden können.
[0044] Der Bildschirmdatengenerator 31 umfasst analog zum Bildschirmdatengenerator 21 in
der Druckerei ein Modell des Auflagedruckprozesses, so dass analog zur Tätigkeit des
Druckfachmanns in der Druckerei auch schon in der Druckvorstufe manuelle Korrekturen
37 der Farbgebung (Farbschichtdicken, Farbkonzentration) vorgenommen und deren Auswirkungen
im Druck farbgetreu auf dem Bildschirm wiedergegeben werden können. Die Korrekturen
können eventuell auch simultan zum unkorrigierten Prüfbild auf dem Bildschirm dargestellt
werden, indem das Bild z.B. schachbrettartig aufgeteilt wird und in den ungeraden
Feldern die unveränderte Bildinformation und in den geraden Feldern die korrigierte
Bildinformation zur Darstellung gebracht wird.
[0045] Durch diese aufgrund der gewünschten farblichen Änderung vorgenommenen manuellen
Korrekturen in der Druckvorstufe werden in der Regel die Farbsollwerte 5 in den festgelegten
Messpositionen verändert. Es können aber auch die Rezepturen (Sollspektren) der beteiligten
Druckfarben neu festgelegt werden. Dies ist vor allem für sogenannte Sonderfarben
von Vorteil, wie sie z.B. im Verpackungsdruck verwendet werden.
[0046] Die geänderten Farbsollwerte 5 und ggf. Sollspektren 7 werden nun wieder über den
Datenkanal 16a-16b an die Druckerei übermittelt. Dort entstehen neue Farbabweichungen
24, die über die Farbsteuerung 25 automatisch auf die Farbführungsorgane der Druckmaschine
18 einwirken.
[0047] In Extremfällen kann in der Druckvorstufe aufgrund der gewünschten farblichen Änderung
auch direkt auf die Bildbearbeitung 4 eingewirkt werden. Dadurch entstehen neue bzw.
geänderte CMYK-Druckdaten 6, welche ebenfalls an die Druckerei übermittelt werden
und dort für die Erstellung neuer Druckplatten 17 verwendet werden. Dies ist vor allem
dann praktisch realisierbar, wenn die Druckmaschine für die sog. DDTP-Technik ("direct
digital to press") eingerichtet ist, also die Druckplattenbelichtung direkt in der
Druckmaschine möglich ist.
[0048] In der Druckerei werden nun erneut einige Auflagedruckexemplare gedruckt, mittels
des Farbmesssystems 19 ausgemessen und die dabei erfassten Prüfbilddaten 20 an die
Druckvorstufe übermittelt.
[0049] Sobald die Farbabweichungen 24 in der Druckvorstufe in zulässigen Grenzen liegen
und die farbliche Übereinstimmung zwischen dem Prüfbild 32 und dem Referenzbild 15
(oder dem Original 1 oder dem Probedruck 10 oder dem Andruck 13) ausreichend ist,
erfolgt direkt von der Druckvorstufe aus die Freigabe für den Auflagedruck, das "Gut
zum Auflagedruck" 34 und wird an die Druckerei in der schon beschriebenen Weise übermittelt.
[0050] Die Übertragung der Prüfbilddaten 20 kann während des ganzen Auflagedrucks wirksam
bleiben, und die Qualitätsdaten (z.B. Farbabweichungen 24) können laufend in einem
Auflagedruck-Protokoll 36 registriert werden.
[0051] Alternativ oder zusätzlich zur Darstellung des Prüfbilds 32 auf einem Bildschirm
können aus den Prüfbilddaten 20 auch CMYK-Prüf-Probedruckdaten berechnet werden, die
mit dem schon erwähnten Probedrucker 9 ausgedruckt werden. Dieser Ausdruck kann dann
mit dem schon früher ausgedruckten Probedruck 10, der aus den CMYK-Druckdaten 6 hergeleitet
wurde, visuell verglichen werden.
[0052] Gemäss Fig. 3 kann die Druckvorstufe ebenfalls mit einem (vorzugsweise spektralen)
Farbmesssystem 39 ausgestattet sein. Damit kann die Original-Vorlage 1, sofern sie
aus einem Auflichtbild besteht, bildmässig farbmetrisch ausgemessen werden, wobei
sich Bilddaten 40 ergeben. Diese Bilddaten werden im Bildschirmdatengenerator 14 in
entsprechende Bildschirmdaten umgerechnet und dann auf dem Bildschirm als Referenzbild
15 dargestellt und zum visuellen Vergleich mit dem in der Druckerei erfassten Prüfbild
32 benutzt. Der Vorteil der Ausmessung der Original-Vorlage 1 mit einem Farbmesssystem
gegenüber der Erfassung mit einer Reprografiekamera (Digitalisierung 2) liegt in der
exakten farbmetrischen Bilderfassung. Die Farbmesssysteme 19 und 39 in der Druckerei
bzw. der Druckvorstufe sind vorzugsweise von gleicher Bauart, wodurch optimale Übereinstimmung
zwischen den Prüfbilddaten und den Referenzbilddaten gewährleistet ist.
[0053] Nicht jede Originalbildvorlage kann mit dem Farbmesssystem 39 direkt erfasst werden.
In diesem Fall kann der mit dem Probedrucker 9 erzeugte Probedruck 10 oder der mit
der Andruckmaschine 12 erzeugte Andruck 13 als Qualitätsbezug zwischen dem Auftraggeber
und der Druckvorstufe vereinbart werden. Dieser Probe- bzw. Andruck kann nun mit dem
Farbmesssystem 39 erfasst werden und dessen Daten ebenfalls mit den Prüfbilddaten
eines Auflageexemplars, das mit dem Farbmesssystem 19 in der Druckerei erfasst wurde,
verglichen werden.
[0054] Die Farbmesssysteme 19 und 39 in der Druckerei und der Druckvorstufe können vorzugsweise
auch mit einer goniometrischen Messgeometrie ausgestattet sein, die eine Beleuchtung
nicht nur, wie üblich, unter 45° zur Aufnahmerichtung, sondern unter mehreren, verschiedenen
Richtungen erlaubt, Dadurch kann der visuelle Eindruck bei unterschiedlichen Blickrichtungen
nachgebildet werden und vor allem der Glanz unterschiedlicher Bildoberflächen bewertet
werden.
[0055] Wie in Fig. 4 dargestellt, kann zusätzlich oder alternativ zur Qualitätsüberwachung
in der Druckvorstufe auch in der Druckerei aus den von der Druckvorstufe übermittelten
digitalen Druckdaten 6 mittels eines weiteren Bildschirmdatengenerators 41 ein virtueller
Probedruck ("Soft Proof") 42 errechnet und auf einem Bildschirm dargestellt werden.
Dieser virtuelle Probedruck 42 kann dann zum visuellen Vergleich mit dem dort erfassten
Prüfbild 22 oder direkt mit einem Auflagedruckexemplar 29 verwendet werden und die
Grundlage für die Freigabe des Auflagedrucks bilden.
1. Druckverfahren, bei welchem in einer Druckvorstufe
- digitale Vorlage-Bilddaten (3) bereitgestellt werden, welche eine Originalvorlage
(1) repräsentieren,
- aus den Vorlage-Bilddaten (3) digitale Druckdaten (6) für die am Druck beteiligten
Druckfarben erzeugt werden und
- die digitalen Druckdaten (6) über einen Datenkanal (16a-16b) an eine Druckerei übermittelt
werden,
und bei welchem Verfahren ferner in der Druckerei
- anhand der digitalen Druckdaten (6) Druckplatten (17) erstellt werden
- und in einer Druckmaschine (18) anhand dieser Druckplatten (17) der Auflagedruck
durchgeführt wird,
- wobei durch bildmässige farbmetrische Ausmessung eines oder mehrerer Auflagedruckexemplare
(29) mittels eines Farbmesssystems (19) ein Prüfbild (22) repräsentierende Prüfbilddaten
(20) erzeugt
- und zur Farbregelung der Druckmaschine (18) verwendet werden,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die in der Druckerei erzeugten Prüfbilddaten (20) über einen Datenkanal (30a-30b)
an die Druckvorstufe übertragen werden,
- dass in der Druckvorstufe die Prüfbilddaten (20) zur Qualitätsüberwachung ausgewertet
werden,
- dass das Resultat der Qualitätsüberwachung über einen Datenkanal (16a-16b; 35a-35b) an
die Druckerei übermittelt wird,
- und dass in der Druckerei das von der Druckvorstufe übermittelte Resultat der Qualitätsüberwachung
zur Freigabe des Auflagedrucks bzw. zur Beeinflussung des Druckvorgangs verwendet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Druckvorstufe Messpositionen und Farbsollwerte (5) in diesen Messpositionen
festgelegt und über den Datenkanal (16a-16b) an die Druckerei übermittelt werden,
und dass in der Drukkerei die Farbsollwerte (5) zur Farbregelung der Druckmaschine
(18) verwendet werden
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die bildmässige farbmetrische Ausmessung des oder Auflagedruckexemplare (29)
ein spektral arbeitendes Farbmesssystem (19) verwendet wird und dass die an die Druckvorstufe
übermittelten Prüfbilddaten (20) spektrale Daten sind, welche pro gemessenem Bildpunkt
Remissionswerte für mehrere unterschiedliche Wellenlängen, insbesondere 16 Wellenlängen
im Bereich von 400 bis 700 nm mit je einem Abstand von 20 nm umfassen.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass anhand der in die Druckvorstufe übertragenen Prüfbilddaten (20) ein Prüfbild (32)
berechnet und auf einem Bildschirm visuell dargestellt wird und dass die Qualitätsüberwachung
einen visuellen Vergleich des dargestellten Prüfbilds (32) mit einem Referenzbild
(15) umfasst.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Qualitätsüberwachung eine Überwachung der Farbabweichungen (24) zwischen den
Farbsollwerten (5) und den in den Prüfbilddaten (20) enthaltenen entsprechenden Farbmesswerten
(23) umfasst.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass aus den in die Druckvorstufe übertragenen Prüfbilddaten (20) digitale Prüfdruckdaten
erzeugt werden, dass anhand dieser digitalen Prüfdruckdaten ein körperlicher Prüfdruck
erzeugt wird, und dass die Qualitätsüberwachung einen visuellen Vergleich dieses Prüfdrucks
mit einem Referenzbild (15), insbesondere einem in der Druckvorstufe anhand der digitalen
Druckdaten (6) erstellten Probedruck (10) oder Andruck (13) umfasst.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Resultat der Qualitätsüberwachung in der Druckvorstufe die Freigabe (34) für
den Auflagendruck an die Druckerei übertragen werden.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Resultat der Qualitätsüberwachung in der Druckvorstufe aufgrund einer gewünschten
farblichen Änderung neue bzw. geänderte Farbsollwerte (5) an die Drukkerei übertragen
werden.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Resultat der Qualitätsüberwachung in der Druckvorstufe aufgrund einer gewünschten
farblichen Änderung neue bzw. geänderte Schichtdickenwerte oder Konzentrationswerte
für die am Druck beteiligten Druckfarben an die Druckerei übertragen werden.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Resultat der Qualitätsüberwachung in der Druckvorstufe aufgrund einer gewünschten
farblichen Änderung neue bzw. geänderte Sollspektren (7) bzw. Rezepturen für die am
Druck beteiligten Druckfarben, insbesondere Sonderfarben, an die Druckerei übertragen
werden.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Resultat der Qualitätsüberwachung in der Druckvorstufe aufgrund einer gewünschten
farblichen Änderung neue bzw. geänderte digitale Druckdaten (6) erzeugt und an die
Druckerei übertragen werden und dass in der Druckerei aufgrund dieser digitalen Druckdaten
(6) neue Druckplatten (17) erstellt und für den Auflagedruck verwendet werden.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Qualitätsüberwachung in der Druckyorstufe eine Protokollierung (36) der Druckqualität
des Auflagedrucks umfasst.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Referenzbild für den visuellen Vergleich mit dem Prüfbild (32) die Originalvorlage
(1) oder eine Bildschirmdarstellung (15) derselben verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Referenzbild für den visuellen Vergleich mit dem Prüfbild (32) ein anhand der
digitalen Druckdaten (6) gedruckter, für die Qualität verbindlicher Probedruck (10)
oder Andruck (13) oder eine Bildschirmdarstellung (15) desselben verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Referenzbild für den visuellen Vergleich mit dem Prüfbild (32) eine Bildschirmdarstellung
eines aus den digitalen Druckdaten (6) errechneten, für die Qualität verbindlichen
virtuellen Probedrucks (15) verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Druckerei aus den von der Druckvorstufe übermittelten digitalen Druckdaten
(6) ein virtueller Probedruck (42) errechnet und auf einem Bildschirm dargestellt
wird, und dass dieser virtuelle Probedruck (42) zum visuellen Vergleich mit dem in
der Druckerei erfassten Prüfbild (22) oder direkt mit einem Auflagedruckexemplar (29)
verwendet wird.
17. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Druckvorstufe die Original-Vorlage (1) oder ein für die Qualität verbindlicher
Probedruck (10) mittels eines vorzugsweise spektralen Farbmesssystems (39) bildmässig
ausgemessen wird und aus den dabei gewonnenen Bilddaten (40) eine Bildschirmdarstellung
(15) der Original-Vorlage bzw. des Probedrucks erzeugt wird, und dass diese Bildschirmdarstellung
(15) als Referenzbild für den Vergleich mit dem Prüfbild (32) verwendet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Farbmesssystem (19) in der Druckerei und das Farbmesssystem (39) in der Druckvorstufe
mit einer goniometrischen Messgeometrie ausgestattet sind, welche für die Bildaufnahme
Beleuchtungen in unterschiedlichen Richtungen erlaubt.