[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Transportmittel für Langschienen, wobei auf Eisenbahn-Flachwagen
ein Schienenstapel mit zwei, insbesondere drei, oder gegebenenfalls mehr als drei
Schichten von Schienen übereinander, mittig in einem Joch- bzw. in einer Spannstation
eingespannt ist und je Wagen zumindest zwei Stützrahmen vorgesehen sind, wobei die
untere Schienenreihe des Stapels jeweils auf den Rahmenquerauflagen positioniert ist
und zwischen den weiteren Schienenreihen Zwischenlagen vorgesehen sind.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung Joch- oder Stützrahmen für Eisenbahn-Flachwagen zur
Aufnahme von Schienen in einem Stapel für deren Verbringung über Kurvenstrecken mit
jeweils im Wesentlichen Seitenteilen und einer Rahmenquerauflage, sowie zwischen den
im Stapel horizontalen Schienenreihen übereinander verlegte Zwischenlagen.
[0003] Langschienen, das sind Schienen mit einer Längserstreckung von größer als 60 m, werden
in zunehmendem Maße direkt von einem der Produktionsstätte nachgeordneten Lager zum
Verlegeort, vorzugsweise auf einer Vielzahl von Eisenbahnwagen, verbracht. Die große
Länge der Einzelschienen hat die wirtschaftlichen Vorteile von wesentlich geringerem
Schweißaufwand und von höheren Verlegeleistungen, kann aber beim Transport zur Verlegestelle
oft zu Schwierigkeiten führen. Einersetis ist ein Höchstmaß an Sicherheit gefordert,
andererseits können eine ausreichende Stabilisierung auf den Transportwagen und eine
erschwerte Kurvergängigkeit derselben unter Langschienenlast Probleme erbringen.
[0004] Derzeit gelten Richtlinien für die Sicherung von Ladegut auf Eisenbahnwagen und für
den Transport desselben, die streng überwacht und eingehalten werden. Für Schienen
gelten die Verladerichtlinien 1.6.7. R.I.V, die jedoch keine Einschränkungen hinsichtlich
des Querschnittsprofiles der Schienen aufweisen.
[0005] Aufbauend auf diesen approbierten Verladerichtlinien stellt sich die Erfindung die
Aufgabe, die Sicherheit des Transportes von Langschienen auf Eisenbahnwagen allgemein
und insbesondere jene von Schienen mit Sonderprofilen zu erhöhen und bei Kurveneinfahrten
die durch die Biegung des Schienenstapels verursachten Horizontalkräfte zu verringern.
[0006] Werden Vignol-Schienen S, wie in Fig. 1 und Fig. 2 schematisch gezeigt, auf schmalen
geschmierten Rahmenquerauflagen 11 nebeneinander dicht an dicht gestellt, so berühren
sich bei üblichen Querschnittsprofilen die Schienenfuß-Seitenflächen über deren gesamter
Längserstreckung. Fährt nun der Schienenzug in eine Kurve ein, so entsteht auf Grund
der unterschiedlich großen Radien der Schienenpositionen auf dem Wagen ein Längsverschieben
derselben gegeneinander, wodurch die Schienenfuß-Seitenflächen S 1 aneinander reiben
und die Reibungskräfte eine Horizontalkraft bewirken. Durch eine geringe Schienenfußhöhe
können die Reibungsrkräfte an den Schienenfuß-Seitenflächen beherrscht werden, wobei
weiters gegebenenfalls eine Schmierung der Flächen und eine gering beabstandete Aufstellung
vorgesehen werden können.
[0007] Werden jedoch, wie in Fig. 2 dargestellt, Langschienen S, welche ein Sonderprofil
mit gleicher Kopf- und Fußbreite besitzen, in einer Reihe für einen Stapel angeordnet,
so ist nicht nur eine stabile vertikale Aufstellung auch auf Grund einer schwierigen
Manipulation mit dem Lasthebemittel problematisch, sondern es sind auch am Schienenkopf
S 2 und am Schienenfuß S 1 große Seitenflächen, die einander berühren, gegeben, wodurch,
wie oben dargelegt, die Horizontalkräfte beim Ein- und Ausfahren des Schienenzuges
in bzw. von Kurven hohe Werte erreichen können.
[0008] Hier will die Erfindung Abhilfe angeben und zielt auf eine Schaffung eines Transportmittels
für Langschienen ab, mittels welchen die Sicherheit bei einer Verbringung von Schienenstapel
erhöht wird.
[0009] Weiters ist es Aufgabe der Erfindung verbesserte Joch- oder Stützrahmen der eingangs
genannten Art zu erstellen, mittels welcher die Mängel und Nachteile einer Be- und
Entladung von Eisenbahnwagen mit Langschienen, insbesondere von solchen mit Sonder-Querschnittsprofilen
und eines Transportes derselben vermieden werden.
[0010] Das Ziel wird bei einem gattungsgemäßen Transportmittel dadurch erreicht, dass im
Bereich der Spannstation und in den Bereichen der Stützrahmen zwischen den einzelnen
Schienen S jeweils in horizontaler Richtung wirkende Distanzmittel angeordnet sind.
[0011] Die weitere Aufgabe der Erfindung wird bei einem Joch- oder Stützrahmen für Schienenstapel
auf Eisenbahn-Flachwagen dadurch gelöst, dass jeweils an der Rahmenquerauflage und
an den Zwischenlagen zumindest an einer Seite Teile von Distanzmittelhalterungen angebracht
sind und in diesen positionierbare Distanzmittel jeweils einen Oberflächenabstand
zueinander aufweisen, welcher größer als die maximale Schienenbreite ist.
[0012] Die mit dem erfindungsgemäßen Transportmittel erreichten Vorteile sind im Wesentlichen
darin zu sehen, dass Langschienen in einer Reihenaufstellung an den Seitenflächen
des Schienenkopfes und/oder- fußes der Distanzmittel wegen keinen gegenseitigen Kontakt
haben können und somit bei einem horizontalen Biegen der Schienenreihe, zum Beispiel
bei Kurven- Ein-und Ausfahrten der Wagen nicht großflächig mit Kraftbeaufschlagung
aneinander reiben. Die durch eine Radiusänderung der Schienenreihen bei einem Kurvenfahren
der Schienenwagen auftretenden horizontalen Kräfte sind somit im Wesentlichen nur
die Summe der Biegekräfte der einzelnen Schienen, weil eine gegenseitige Reibung und
dadurch eine Ausbildung eines überlagerten Momentes erfindungsgemäß vermieden wird.
Darüberhinaus erwirken die Distanzmittel zwischen den Schienen eine Separierung in
Querrichtung, wodurch Raum für einen Angriff von Hebemitteln zwischen den Schienenköpfen
einer Reihe erhalten bleibt und somit von einer Sonderhebeeinrichtung eine ganze Langschienenreihe
einund abgehoben werden kann.
[0013] Eine Seitenflächenreibung an Querschnittsbereichen von Schienen kann vorteilhaft
weitestgehend verhindert werden, wenn jeweils zumindest der Außenteil zumindest im
Wirkungsbereich der Distanzmittel im Querschnitt rund und drehbar geführt ist.
[0014] Die Vorteile des Joch- oder Stützrahmens gemäß der Erfindung sind nicht nur in einer
einfachen, wirkungsvollen und wirtschaftlichen Distanzmittelhalterung zu sehen sondern
sind auch darin begründet, dass approbierte, in den Verladerichtlinien als vorteilhaft
vorgesehene Rahmen auf einfache Weise jeweils durch Anbringen eines Ergänzungsteiles
bzw. durch geringe Anbauten nachgerüstet werden können.
[0015] Es wird dabei eine derartige Positionierung der Distanzmittel vorgesehen, dass eine
Beabstandung für ein bestimmtes Querschnittsformat von Langschienen gegeben ist und
eine genaue Halterung derselben erfolgt.
[0016] Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
ein Distanzmittel jeweils aus einem Zapfen und mindestens einer auf diesem drehbar
gehaltenen Hülse gebildet ist, wobei ein Ende des Zapfens in einer mit einer Zwischenlage
verbundenen Zapfenhalterung festgelegt und das gegenüberliegende Ende des Zapfens,
welches vorzugsweise einen Kegel aufweist, in eine Bohrung in einer an der Rahmenquerauflage
oder an einer Zwischenlage befestigten Steckhalterung einführbar ist. Derart kann
einerseits der Be- und Entladeaufwand minimiert werden und es besteht auch andererseits
nicht die Gefahr eines Verlustes von Distanzmitteln.
[0017] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 Vignol-Schienen der Type 46E3
Fig. 2 Vignol-Schienen der Type 95RBH
Fig, 3 eine Spannstation mit einem Jochrahmen auf einem
Eisenbahn-Flachwagen
Fig. 4 einen Stützrahmen auf einem Eisenbahn-Flachwagen
Fig, 5 einen Stützrahmen mit einem Schienenstapel ( Teilansicht) in Ansicht
Fig. 6 einen Stützrahmen in Draufsicht
Fig.7 eine Rahmenquerauflage im Querschnitt
Fig. 8a und 8b jeweils eine Zwischenlage im Querschnitt
[0018] Fig. 1 und Fig. 2 wurden bei der Darlegung des Standes der Technik und dessen Nachteile
erörtert.
[0019] Fig. 4 zeigt einen Schienenstapel in einem Stützrahmen auf einem Eisenbahn-Flachwagen,
in welchem bei einer Kurvenfahrt die radial innenliegenden und radial außenliegenden
Schienen einer Lage gegenseitig in Längsrichtung verschoben werden können.
[0020] In Fig. 3 ist eine Spannstation auf einem Eisenbahn-Flachwagen mit einem Jochrahmen
gezeigt, mittels welcher bzw. mittels welchen die Schienen in einem Stapel in Längsrichtung
stabil gehalten werden.
[0021] Fig. 5 zeigt einen erfindungsgemäßen Stützrahmen mit vertikalen Seitenteilen 10 und
einer Rahmenquerauflage 11. Mittels Rahmenspannmittels 13 ist eine Rahmenfixierung
am Eisenbahn-Flachwagen sichergestellt. Schienen S sind durch Distanzmittel 2 voneinander
getrennt auf einer Rahmenquerauflage 11 und in einer Folge in vertikaler Richtung
auf Zwischenlagen 14 in einem Stapel angeordnet.
[0022] Fig. 6 zeigt einen Stützrahmen 1 gemäß Fig. 5 in Draufsicht, wobei Rahmenlängsauflagen
12 und Rahmenspannmittel 13 eine stabile Lage am Eisenbahn-Flachwagen gewährleisten.
Erfindungsgemäß ist an der Rahmenquerauflage 11 eine Steckhalterung 31 mit Bohrungen
angebracht.
[0023] Fig. 7. Fig. 8a und Fig. 8b zeigen in funktioneller Darstellung schematisch die erfindungsgemäßen
Distanzmittel 2 mit deren Halterung 3.
[0024] Auf einem Eisenbahn-Flachwagen ist ein Stützrahmen 1 mit dessen Rahmenquerauflage
11, wie in Fig. 7 dargestellt, befestigt. Am Stützrahmen 11 ist seitlich eine Steckhalterung
31 mit Bohrungen 311 angebracht.
[0025] Jeweils eine Zwischenlage 14 gemäß Fig 8a und Fig. 8b weist ebenfalls seitlich angebracht
eine Distanzmittelhalterung 3 auf, welche aus einer Zapfenhalterung 32 und einer Steckhalterung
31 gebildet ist. In der Zapfenhalterung 32 ist mittels einer Haltescheibe 53 und eines
Fixierbolzens 52 einseitig ein Zapfen 5 festgemacht, welcher auf der gegenüberliegenden
Seite einen Kegel 51 aufweist. Um den Zapfen 5 ist drehbar eine Hülse befestigt.
[0026] Beim Beladen vorn Eisenbahn-Flachwagen wird auf einer Rahmenquerauflage 11 ( Fig.
7) eine Schienenreihe ( nicht dargestellt) aufgelegt, wonach eine Zwischenlage 14
auf die Schienenreihe derart positioniert wird, dass die Distanzmittel zwischen den
Schienen und die konischen Enden 51 der Zapfen in den Bohrungen 311 der darunter liegenden
Steckhalterung 31 festgelegt sind. Durch Auflegen weiterer Schienenreihen und darüber
jeweils Positionieren der Zwischenlagen 14 erfolgt gemäß den Verladerichtlinien die
Ausbildung eines Schienenstapels, welcher mittig in einem Joch eingespannt wird.
[0027] Bei einer Kurvenein- bzw. Kurvenausfahrt des Schienenzuges können sich erfindungsgemäß
die Schienen einer Reihe gegenseitig, geführt durch drehbare Hülsen 4 auf Distanzmittel
2, leicht in Längsrichtung verschieben und derart die vom Schienenstapel auf die Flachwagen
übertragende Horizontalkraft minimieren.
1. Transportmittel für Langschienen, wobei auf Eisenbahn-Flachwagen ein Schienenstapel
mit zwei, insbesondere drei, oder gegebenenfalls mehr als drei Schichten von Schienen
übereinander, mittig in einem Joch bzw. in einer Spannstation, eingespannt ist und
je Wagen zumindest zwei Stützrahmen vorgesehen sind, wobei die untere Schienenreihe
des Stapels jeweils auf den Rahmenquerauflagen positioniert ist und zwischen den weiteren
Schienenreihen Zwischenlagen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Spannstation und in den Bereichen der Stützrahmen (1) zwischen den
einzelnen Schienen (S) jeweils in horizontaler Richtung wirkende Distanzmittel (2)
angeordnet sind.
2. Transportmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zumindest der Außenteil (4) zumindest im Wirkungsbereich der Distanzmittel
(2) im Querschnitt rund und drehbar geführt ist.
3. Joch- oder Stützrahmen (1) für Eisenbahn-Flachwagen zur Aufnahme von Schienen (S)
in einem Stapel für deren Verbringung über Kurvenstrecken mit jeweils im Wesentlichen
Seitenteilen (10) und einer Rahmenquerauflage (11), sowie zwischen den im Stapel horizontalen
Schienenreihen übereinander verlegte Zwischenlagen (14,14') dadurch gekennzeichnet, dass jeweils an der Rahmenquerauflage (11) und an den Zwischenlagen (14,14') zumindest
an einer Seite Teile von Distanzmittelhalterungen (3) angebracht sind und in diesen
positionierte Distanzmittel (2) jeweils einen Oberflächenabstand zueinander aufweisen,
welcher größer als die maximale Schienenbreite ist.
4. Joch- oder Stützrahmen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Distanzmittel (2) jeweils aus einem Zapfen (5) und mindestens einer auf diesem
drehbar gehaltenen Hülse (4) gebildet ist, wobei ein Ende des Zapfens (5) in einer
mit einer Zwischenlage (14,14') verbundenen Zapfenhalterung (32) festgelegt und das
gegenüberliegende Ende des Zapfens (5), welches vorzugsweise einen Kegel (51) aufweist,
in eine Bohrung (311) in einer an der Rahmenquerauflage (11) oder an einer Zwischenlage
(14,14') befestigten Steckhalterung (31) einführbar ist.